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Kassel (3465x3465px… Zoom in and enjoy!)

Am 7. Juni 2019 zeigte sich das Wetter in Kassel freundlich mit Temperaturen um die 23 Grad Celsius. Die Sonne schien überwiegend, begleitet von leichter Bewölkung und mäßigem Wind. Die Bedingungen waren angenehm für einen Besuch des Bergparks Wilhelmshöhe und der dortigen Anlagen.

 

Der Bergpark Wilhelmshöhe in Kassel ist einer der bedeutendsten Landschaftsparks Europas und zählt seit 2013 zum UNESCO-Weltkulturerbe. Seine Entstehung reicht zurück bis ins späte 17. Jahrhundert, als Landgraf Karl von Hessen-Kassel den Bau einer repräsentativen Sommerresidenz mit weitläufigem Park in Auftrag gab. Die ursprüngliche Anlage war stark vom Ideal des barocken Gartens geprägt, mit strenger Symmetrie, Terrassen und Sichtachsen. Ab dem späten 18. Jahrhundert erfolgte ein schrittweiser Wandel hin zu einem englischen Landschaftsgarten, der natürliche Formen, Wasserläufe und Baumgruppen betonte. Zentrum der historischen Anlage ist das Schloss Wilhelmshöhe, das im klassizistischen Stil errichtet wurde und ursprünglich als Sommerresidenz der hessischen Landgrafen und Kurfürsten diente. Später wurde es von Jérôme Bonaparte während der napoleonischen Zeit genutzt und diente im 19. Jahrhundert dem preußischen Königshaus. Heute beherbergt das Schloss eine bedeutende Gemäldegalerie mit Werken Alter Meister, darunter zahlreiche Gemälde von Rembrandt, Rubens und Dürer.

 

Ein weiteres zentrales Element des Bergparks ist der Herkules, ein monumentales Oktogon mit der darüberstehenden Kupferstatue des Herkules, das auf einem künstlich angelegten Felsen thront. Der Bau begann 1701 und wurde in mehreren Etappen bis 1717 fertiggestellt. Die Statue selbst ist etwa 8 Meter hoch, das gesamte Bauwerk inklusive Unterbau erreicht eine Höhe von 70 Metern und liegt auf rund 530 Metern über dem Meeresspiegel. Der Herkules bildet das oberste Ende einer spektakulären barocken Wasserachse, die sich terrassenartig den Hang hinunterzieht. Die Wasserspiele, die ebenfalls auf Landgraf Karl zurückgehen, wurden im frühen 18. Jahrhundert ohne maschinelle Hilfe entwickelt und funktionieren ausschließlich durch natürlichen Wasserdruck, der durch Reservoirs im Habichtswald erzeugt wird. Das Wasser fließt von der Statue über Kaskaden, Aquädukte, Grotten und Wasserfälle bis zum Schloss. Der Wasserlauf endet im Fontänenteich mit einer bis zu 50 Meter hohen Fontäne. Die Anlagen zeugen von einem herausragenden technischen und gestalterischen Verständnis der Zeit und waren Vorbild für ähnliche Gartenprojekte in Europa.

 

Neben dem Herkules und dem Schloss befinden sich im Park weitere historische Bauten wie das Ballhaus, die Löwenburg und das Alte Schloss. Die Löwenburg wurde Ende des 18. Jahrhunderts im Stil einer mittelalterlichen Ritterburg als romantisches Ruinenensemble errichtet und war ebenfalls Teil der Gesamtinszenierung des Parks. Sie diente als Rückzugsort und wurde teilweise als Mausoleum genutzt. Das Ballhaus wiederum war ursprünglich ein barockes Gartenhaus, das später zu einem Theater umgebaut wurde. Die Gesamtanlage des Bergparks ist nicht nur ein Ausdruck fürstlicher Repräsentation, sondern dokumentiert auch den Wandel europäischer Gartenkunst von der formalen zur landschaftlich geprägten Gestaltung. In ihrer Vielfalt zeigt sie die Entwicklung der Kulturgeschichte vom Absolutismus über die Romantik bis in die Moderne. Die sorgfältige Restaurierung der Bauten und Gärten im 20. und 21. Jahrhundert macht den Bergpark heute zu einem bedeutenden Zeugnis europäischer Garten- und Architekturgeschichte.

 

Der Bergpark Wilhelmshöhe ist nicht nur ein historisch bedeutsamer Ort, sondern auch ein ökologisch wertvolles Gebiet mit vielfältigen Lebensräumen. Seine besondere Lage am Westhang des Habichtswalds schafft ein abwechslungsreiches Relief mit terrassierten Höhenzügen, Wasserläufen, Wiesen und Waldflächen. Diese topografische Vielfalt bietet zahlreichen Tier- und Pflanzenarten Lebensraum. Die naturnahen Wälder des Parks bestehen vor allem aus Buchen, Eichen und Ahorn, ergänzt durch alte Baumgruppen wie Kastanien, Linden und Platanen, die bereits im 18. Jahrhundert gepflanzt wurden. In den höheren Lagen finden sich auch Fichten und Tannen, während die Talbereiche von parkartigen Wiesen und Zierteichen durchzogen sind. Die Wiesenflächen, teils durch Mahd, teils durch extensive Beweidung gepflegt, fördern eine reiche Flora mit heimischen Wildblumen, darunter Margeriten, Wiesenkerbel und Kuckuckslichtnelken. In den feuchteren Bereichen der Wasserläufe gedeihen Seggen, Schilf und Bachbunge.

 

Die künstlich angelegten Wasserwege mit Kaskaden, Grotten und Teichen bieten auch Lebensraum für Amphibien wie Teichmolch und Grasfrosch. Libellen und Wasserläufer sind regelmäßig an den Becken zu beobachten, während der Habichtswald als angrenzender Naturraum Nistplätze für verschiedene Vogelarten bietet. In den Baumkronen brüten Eichelhäher, Kleiber und Waldkauz, auch Spechtarten wie der Buntspecht sind vertreten. Fledermäuse nutzen die historischen Gebäude als Sommerquartiere. Die Luftbewegung im Park ist durch die Höhenlage und die Wasserläufe gut durchmischt, was das Mikroklima begünstigt und eine gute Luftqualität schafft. Der Park übernimmt darüber hinaus wichtige ökologische Funktionen für die Stadt Kassel, indem er Regenwasser speichert, das Stadtklima abkühlt und als Rückzugsraum für die Artenvielfalt dient.

 

Ein weiteres naturkundliches Element sind die geologischen Gegebenheiten im Untergrund. Der Habichtswald besteht aus vulkanischem Basaltgestein, was sich in den Kaskaden und Grotten architektonisch widerspiegelt. Die Grotten bestehen teilweise aus natürlichen Gesteinen, aber auch aus künstlich zusammengestellten Materialien, die mit mineralischen Ablagerungen versehen wurden, um ein naturnahes Erscheinungsbild zu erzeugen. Die Kombination aus gestalteter Natur und natürlichen Prozessen verleiht dem Park seinen besonderen Charakter. Dabei wurde in den letzten Jahrzehnten großer Wert auf die Erhaltung der ökologischen Strukturen gelegt. Zahlreiche Maßnahmen zur Renaturierung der Wasserläufe und zur Förderung der Artenvielfalt wurden umgesetzt. Besucherlenkung, Informationsangebote und die Pflege durch spezialisierte Gärtner tragen dazu bei, das ökologische Gleichgewicht inmitten des kulturellen Erbes zu bewahren. Der Park erfüllt damit sowohl historische als auch umweltbezogene Funktionen in einem der größten zusammenhängenden Landschaftsgärten Europas.

 

Der Bergpark Wilhelmshöhe mit Herkules und Wasserspielen zählt zu den meistbesuchten Sehenswürdigkeiten Nordhessens und ist ein bedeutendes Ausflugsziel für kulturell und landschaftlich Interessierte.

 

Wikipedia-Link:

de.wikipedia.org/wiki/Bergpark_Wilhelmshöhe

 

Kamera und Objektiv:

Sony QX1 und Sony SEL18200

Sony A6500 und Sony SEL18200LE

Sony ILCE-7CR und Sony SEL24240

 

Bildinformation:

12MP - 3465 x 3465 px - ca. 3 bis 6MB

Bildbearbeitung: Adobe Photoshop Express

 

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Uploaded on May 3, 2025
Taken on June 7, 2019