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Hair Color 2017/ 2018

  

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Photo: Ginkgo-Baum im Herbst

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Ich bin nun reisefertig

 

1.) Ich bin nun reisefertig,

Lebt, liebste Freude, wohl!

Das Heer ist gegenwärtig,

Das mich begleiten soll.

Mich tragen Engelhände

Zur süßen Himmels-Ruh'.

Ihr seht mein selig' Ende,

So wünscht mir Glück dazu.

 

2.) Was ist der Menschen Leben?

Ein lebendiger Tod.

Mann muss in Jammer schweben,

Man kommt aus Angst und Not.

Man wachet auf mit Sorgen,

Man schläft mit Sorgen ein

Und denkt, wer weiß was Morgen

Für neue Qual wird sein.

 

3.) Der Tod bringt aus dem Jammer

Und aus der Last zur Ruh'.

Es schließt des Grabes Kammer

Des Höchsten Allmacht zu.

Wenn Hunger, Krieg und Seuchen

Die Grenzen überziehn,

Darf man gar nicht entweichen,

Noch aus der Ruhe fliehn.

 

4.) Muss schon der Leib verderben,

Fühlt's doch die Seele nicht,

Die weiß von keinem Sterben

Vor Gottes Angesicht

Wird nichts vom Tod gehöret,

Da geht das Leben an,

Das ewig, ewig währet

Und kein Tod stören kann.

 

5.) Was sollte wohl der Seelen,

Die hin zu Jesu führt,

In Ewigkeit wohl fehlen?

Sie wird von Gott geehrt.

Man führet sie mit Wonne

Ins Haus der Ehren ein.

Der Vater will die Sonne

Und ihr Vergnügen sein.

 

6.) Der Geist gibt ihr die Krone

Zu ihrem Ehrentag,

Damit sie Gott, dem Sohne,

Recht wohl gefallen mag.

Er zieht ihr nebst dem Kleide

Beliebte Schönheit an,

Und schmückt sie mit Geschmeide,

Die man nicht schätzen kann.

 

7.) Der Sohn empfängt mit Freuden

Und küsset seine Braut,

Die ihm bei etwas Leiden

Im Glauben war vertraut.

Da wechseln sich die Herzen,

Da folget Lust auf Lust,

Da kann sie selig scherzen

An ihres Jesu Brust.

 

8.) Die Seele hüpft und springet

Von reiner Wollust voll,

Sie jubiliert, sie singet,

Sie denket, wie sie soll

Die Liebe offenbaren,

Wie sie recht dankbar sei.

Sie spricht: Ihr Himmels-Scharen

Stimmt meinem Jauchzen bei.

 

9.) Lob, Ehre, Kraft und Stärke

Sei unserm Gott gebracht.

Groß sind des Höchsten Werke,

Preiswürdig seine Macht.

Sein Werk und sein' Geschenke

Ist dieses Himmelsreich.

Ein jeder sprech und denke:

Wer ist dem Höchsten gleich?

 

10.) Ach, wer doch schon dort wäre,

Von dieser Welt befreit.

Nichts, nichts, mehr ich begehre

Als nur die Seligkeit.

Was will man mehr verlangen?

Wenn man kann Jesum sehn,

Und mündlich ihn umfangen:

Ja, ja, es wird geschehn.

 

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Autor: Georg von Roth

Melodie: Herzlich tut mich verlangen

oder: Lob Gott getrost mit Singen

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Leben und Wandel im Geist enthaltend des Seligmachenden Glaubens [...]

mit neuen Lieder versehen von

G[eorg von] Roth

Verlag Georg Voss

Druck Immanuel Tietze

Leipzig und Lübben, 1713

Thema: Tod und Ewigkeit

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Georg von Roth (* 1674 in Kaschau/Ostslowakei, † 17. September 1723 in Stade) war ein deutscher evangelischer Pfarrer, Lehrer der Mathematik und Lieddichter. Roth stammte aus einer schlesisch-ungarischen, evangelischen Familie. Sein Großvater Melchior († 1646), Ratsmitglied in Kaschau/Ostslowakei, war 1628 von Ferdinand II. in den ungarischen Adelstand erhoben worden. Sein Vater Melchior († 1693) war Rektor im Zipser Land in der Ostslowakei, von wo er wegen Schließung der protestantischen Schulen auswandern musste. Georg von Roth besuchte das Gymnasium zu Eperies/Ostslowakei und immatrikulierte sich im Jahr 1693 an der Universität Wittenberg, wo er bis 1696 studierte, um danach als Hauslehrer in Berlin zu leben. Im Jahr 1699 stellte ihn Kurfürst Friedrich III. als Diakon (Zweiter Pfarrer) in Fürstenwalde in der Mark Brandenburg an, wo ihm der Stadtrat zusätzlich das Rektorat der Schule übertrug. 1714 nahm Roth den Ruf als Rektor des Gymnasiums in Stade im Kurfürstentum Braunschweig-Lüneburg an und wurde 1723 zum königlich-kurfürstlichen Bibliothekar und Historiographen in Hannover ernannt, starb aber im selben Jahr. Seine theologischen und Erbauungsschriften sind verschollen, dagegen sind seine historischen und geographischen Schriften erhalten. In Johann Caspar Wetzel Liedsammlung 'Hymnopoeographia', am Verlagsort Herrnstadt von 1719 bis 1724 herausgegeben, sind elf Lieder von Roth aufgeführt, die sich auf die Liedersammlung des Autors beziehen, welche 1713 an den Verlagsorten Leipzig und Lübben unter dem Titel 'Leben und Wandel im Geist, enthaltend des seligmachenden Glaubens' erschienen waren.

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Photo: In Wiesbaden-Dotzheim, Ortsteil Freudenberg

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Brecht, ihr müden Augen, brecht

 

1.) Brecht, ihr müden Augen, brecht,

Kommt, ihr Engel, reißt die Bande,

In dem Lande

Dieser Eitelkeiten los,

Und bringt mich in Jesu Schoß.

 

2.) Salem, ach, du schöne Stadt, (a)

Von zwölf Perlen sind die Pforten,

Aller Orten

Sind die Gassen von Smaragd,

Diamant und Gold gemacht.

 

3.) Hier ist immer Sonnenschein,

Denn das Lamm ist selbst die Sonne,

O der Wonne!

Jesus ist der Seelenhirt,

Der die Frommen weiden wird.

 

4.) Dahin bringt mich nun der Tod.

O, wie gerne will ich sterben,

und ererben,

Was mir Gott hat zubereit'

In der ew'gen Seligkeit.

 

5.) Drum so komm, gewünschter Tod,

Nimmt man doch in Wüsteneien

Ohne Scheuen,

Diesem Mann mit Freuden an,

der den Weg recht zeigen kann.

 

6.) Führst du gleich durchs finstre Tal,

Lass ich mir doch da nicht grauen,

Mein vertrauen

Sinket auch im Finstern nicht,

Denn mein Jesus ist mein Licht.

 

7.) Und mit diesem will ich ziehn,

Denn mit ihm bin ich verbunden.

Seine Wunden

Sollen meine Zuflucht sein,

O, so schläft man selig ein!

 

(a) gemeint ist das himmlische Jerusalem

 

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Autor: Juliana Magdalena Cyprian

Melodie: Meine Liebe hängt am Kreuz

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Johann Caspar Wetzels

Historische Lebens=Beschreibunge

Der berühmtesten Lieder=Dichter

Vierter Teil

Verlegt bei Samuel Roth-Schlotz

Herrnstadt, 1728

Thema: Tod und Ewigkeit

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Juliana Magdalena Cyprian, geb. Jäger, auch Juliane Magdalene (* 22.9.1697 in Gotha; † 18.5.1721 ebenda) war eine deutsche Dichterin. Sie wurde als Tochter des Geheimen Regierungsrats Daniel Eusebius Jäger geboren und erhielt literarischen Unterricht durch den Dichter Johann Georg Seebach. 1715 heiratete sie den evangelisch-lutherischen Theologen, Kirchenrat und Bibliothekar Ernst Salomon Cyprian (1673-1745).

1717 erschien eine Sammlung ihrer Gedichte unter dem Titel 'Die annehmlichste Zufriedenheit tugendliebenter Gemüter'. Posthum wurden Lieder in der 1734 erschienenen 'Sammlung Auserlesener Gedichte' von Johann Heinrich Stuß veröffentlicht. 1909 verfasste Max Schneider einen Abriss ihres Leben und Werdegangs in den 'Mitteilungen der Vereinigung für Gothaische Geschichte und Altertumsforschung' unter dem Titel 'Juliana Magdalena Cyprian ... eine vergessene Gothaische Dichterin'. In Johann Caspar Wetzels Kirchenliedsammlung 'Hymnopoeographia', am Verlagsort Herrnstadt von 1719 bis 1724 herausgegeben, sind zwei Lieder aus ihrer Feder aufgeführt.

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Fröhlich in Hoffnung, geduldig im Leid

 

1.) Fröhlich in Hoffnung, geduldig im Leid,

Diesen Spruch wähl' ich:

Alle Zeit fröhlich

Im Herren, so ist man glückselig und selig,

Der Freudengeist erhalt mich allzeit,

Fröhlich in Hoffnung, geduldig im Leid.

 

2.) Freuet euch, freuet euch, rufet uns Gott,

Fröhlich in Ehren,

Niemand kann wehren,

Wenn man nur lebet nach Salomons Lehren.

Oft wenn am größten Betrübnis und Not.

Freuet euch, freuet euch, rufet uns Gott.

 

3.) Früchte des Geistes sind Friede und Freud',

Fass sie im Glauben,

Lass die Welt schnauben,

Diese wird dir deine Freude nicht rauben,

Ich fühl und schmecke, dass mitten im Leid

Früchte des Geistes sind Friede und Freud'.

 

4.) Gott heißt mich Fröhlichen fröhlich zu sein.

Will auch bei Gaben,

Arme zu laben,

Fröhliche Geber vor andern lieb haben,

Trauern zu seiner Zeit findet sich ein.

Gott heißt mich Fröhlichen fröhlich zu sein.

 

5.) Schattenwerk heißet, was zeitlich erfreut,

Gott denen Seelen,

Die ihn erwählen,

Freude die Fülle wird ewig zu zählen,

Da ist man froh wie bei Austeil der Beut'.

Schattenwerk heißet, was zeitlich erfreut.

 

6.) Mich zu Gott halten erfreuet allein,

Irdische Sachen

Und rollendes Lachen

Manchem dort Heulen und Weinen wird machen,

Gott soll mein' Freude und Zuversicht sein.

Mich zu Gott halten erfreuet allein.

 

7.) Freude sich mit meinen Jahren vermehrt,

Unsere Jugend,

Oft ohne Tugend

Findet die Freude in Eitelkeit suchend,

Das Alter bessere Freude mich lehrt,

Freude sich mit meinen Jahren vermehrt.

 

8.) Freude verlässet mich auch nicht im Tod,

Dessen Erscheinen

Stillet das Weinen

Gott ruft durch diesen zur Freude die Seinen,

Er ist der allererfreulichste Bot'.

Freude verlässet mich auch nicht im Tod.

 

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Autor: Georg Paul Hönn

Melodie: ohne Angaben

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Johann Caspar Wetzels

Hymnopoeographia oder

Historische Lebens=Beschreibunge

Der berühmtesten Lieder=Dichter

[Erster Teil]

Verlegt bei Samuel Roth-Schlotz

Herrnstadt, 1719

Thema: Gottvertrauen, Kreuz und Trost

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Georg Paul Hönn (* 12. Juni 1662 in Nürnberg, † 21. März 1747 in Coburg) war ein deutscher Jurist, Archivar und Schriftsteller. Darüber hinaus verfasste er auch Geistliche Lieder, die Aufnahme in evangelische Kirchengesangbücher und Liedersammlungen fanden.

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Zwar liegt noch der Nebel auf der Flur

 

+ Den 12. März 1811 +

 

1.) Zwar liegt noch der Nebel auf der Flur,

Zwar ist noch in diesen dunklen Tagen

Nicht erwacht die schlafende Natur,

Doch fängt schon der Finke an zu schlagen,

Und der Lerche fröhlicher Gesang

Singt dem Weltenschöpfer ihren Dank.

 

2.) Dank bring ich auch dir, du Gott der Macht,

Der die Jahreszeiten gütig lenket,

Der den Tag ruft nach der langen Nacht,

Der nach Trauern neue Wonne schenket.

Dank sei dir aus meiner Brust geweiht,

Gott der Vaterhuld und Freundlichkeit!

 

3.) O, du weißt es, wie das Herz mir glüht,

Wenn es deine Vaterliebe spüret,

Wenn das Auge deine Sonne sieht,

Ich dann seh, im Innersten gerühret,

Wie dein Arm der alles trägt und hält,

Auch mein Leben mächtig mir erhält.

 

4.) Lass mich leben, Gott, zu deinem Ruhm,

Lass mich deine Freundlichkeit empfinden,

Weihe mich zu deinem Eigentum,

Lass mich alles mutig überwinden,

Was von dir die Seele trennen kann.

Nimm dich meiner, o mein Vater, an.

 

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Autor: Johann Hinrich Lütkens

Melodie: ohne Angaben

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Gedichte von Johann Hinrich Lütkens,

Pastor zu Moorfleth im Billwärder

Herausgegeben von Hermann Siegmund Lütkens

Gedruckt in der Börsenhalle bei Conrad Müller,

Hamburg, 1816

Thema: Morgenlied

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Johann Hinrich Lütkens (1746-1814), war evangelischer Pastor zu Moorfleet in Billwärder (heute Hamburg) und Kirchenlieddichter. Er heiratete 1778 Catharina Elisabeth Ernestine Westphalen (+ 1820). Er starb mitten in den Kriegswirren abziehender französischer und einrückender russischer Truppen aus Kummer über die Bedrängungen am Schlaganfall. Er hinterließ neben seiner Ehefrau drei Töchter und einen Sohn. Seine älteste Tochter Henriette hatte er bereits 1805

zu Lebzeiten verloren.

Seine Werke, die Gelegenheitsgedichte und Kirchenlieder umfassen, wurden 1816 von seinem Sohn Hermann Siegmund Lütkens in Hamburg herausgegeben.

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Photo: An der Sylter Straße in Wiesbaden-Dotzheim, OT Sauerland

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Empor den Blick zu eures Königs Throne

 

1.) Empor den Blick zu eures Königs Throne,

Ihr Kämpfenden! schaut, wie im Himmelszelt,

Von Anbeginn, die volle Siegeskrone

Des Königs Hand euch schon bereitet hält.

 

2.) Rings um ihn her, wie unzählbare Heere,

Stehn, eine starke, siegesfreud'ge Schar,

Wir Boten seiner Weisheit, Macht und Ehre,

Gewärtig sein, kampfertig immerdar.

 

3.) Und wenn sie auszieht zu dem heil'gen Streite,

Die Braut des Herrn, dann folgt ihr in den Krieg

Aus unsern Reihn ein unsichtbar' Geleite –

Und über ihr schwebt glorreich schon der Sieg.

 

4.) Wir lagern uns um sie – Wir halten Wache –

Wir sind zum Streit geschickt – Sind wohl bewehrt!

Umgibt sie Nacht, erschreckt sie Furcht, die Schwache:

Wir ziehn das Schwert! kein Haar wird ihr versehrt.

 

5.) Empor den Blick! – So schaut vom Himmels-Throne

Der König auf den Kampf der Erdenwelt.

Zieht aus, ihr Streitenden, ergreift die Krone,

Die seine Hand euch schon bereitet hält.

 

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Autor: Gustav Wilhelm Jahn

Melodie: ohne Angaben

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Das Hohelied - In Liedern

von Gustav Wilhelm Jahn

Halle/Saale 1845

Thema: Nachfolge, Kirche und Mission

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Gustav Wilhelm Jahn, Pseudonym Gustav Frisch (* 23. Februar 1818 in Sandersleben/Herzogtum Anhalt-Dessau; † 29. März 1888 in Züllchow bei Stettin) war ein deutscher Volksschriftsteller, Dichter und Bürgermeister. Jahn hatte den Beruf eines Bauern und Weißgerbermeisters von seinem Vater übernommen und wurde im Jahr 1852 zum Bürgermeister seiner Vaterstadt ernannt. Im Jahr 1858 wurde ihm die Leitung der Züllchower Anstalten übertragen, einer evangelischen diakonischen Einrichtung in Stettin, für die er neue Erwerbsquellen suchte. Er förderte die Vieh- und Feldwirtschaft, die Gärtnerei sowie das Weihnachtshandwerk mit ihren Krippenfiguren. Nach seinem Tod übernahm sein Sohn Fritz Jahn die Leitung der Anstalten. Schon seit 1842 hatte sich Gustav Wilhelm Jahn als christlicher Volksschriftsteller einen Namen gemacht und zahlreiche Beiträge im 'Volksblatt für Stadt und Land' veröffentlicht, darunter im Stil von Matthias Claudius geschriebene fiktive Briefe des 'Schulzen Gottlieb'. Sein erfolgreichstes Werk war eine im Jahr 1845 erschienene Nachdichtung des Hohelieds Salomos mit 57 geistlichen Liedern. Seine gesammelten Werke erschienen zwischen 1847 und 1849 in drei Bänden.

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Photo: Haus in Dotzheim, Nähe Ollenhauer-Straße

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Tu mir die Augen auf

 

1.) Tu mir die Augen auf,

Damit ich meinen Lauf

Im Lichte führe,

Dass deines Geistes Rat

Und seine Zucht und Gnad'

Mein Tun regiere.

 

2.) Herr Jesu, Du allein,

Du musst mir alles sein

Und alles schaffen.

Und soll ich Streiter sein,

So kleide Du mich ein

In Deine Waffen.

 

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Autor: Wilhelm Christian Gmelin

Melodie: Herr, habe acht auf mich

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Evangelischer Psalter für Haus und Gemeinschaft

Dritte Auflage

Buchhandlung der Evangelischen Gesellschaft

Elberfeld, 1930

Liednummer 504

Thema: Glaube, Kampf und Rechtfertigung

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Wilhelm Christian Gmelin (* 1648 in Botnang, Herzogtum Württemberg; † 1746 in Iptingen) war ein evangelisch-lutherischer Pfarrer und Lieddichter. Gmelin wurde als Sohn von Johann Wilhelm Gmelin geboren. Wegen seperatistischer pietistischer Ansichten wurde er 1708 als Vikar in Holzgerlingen aus dem Pfarrdienst entlassen und des Landes verwiesen. Später durfte er zurückkehren und erhielt wieder ein Pfarramt zugesprochen. Zuerst wurde er 1717 Pfarradjunkt in Ochsenbach, wo er dann 1723 als Pfarrer ins Amt eingeführt wurde. 1738 übernahm er die Pfarrstelle in Iptingen, wo er auch eine Stiftung zur Förderung mittellose Schüler gründete. Im sog. Gemeinde-Psalter aus dem Jahr 1930, dem offiziellen Gesangbuch der Freien evangelischen Gemeinden, steht ein von Gmelin verfasstes geistliches Lied.

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Photo: Bei der Schulsport-Anlage, Konrad-Adenauer-Ring, Wiesbaden

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Ich sterbe, Gott wird mit euch sein

 

1.) Ich sterbe, - Gott wird mit euch sein,

Geliebte Frau (a) und Kinder.

Geht euch dies Wort gleich bitter ein,

So denket doch nichts minder:

Dass man hier muss

Des Höchsten Schluss (b)

In tiefster Demut ehren,

Und sich nach solchem kehren.

 

2.) Ich sterbe, - Gott wird mit euch sein,

Bleibt nur stets stark im Glauben,

Und lasst euch weder Lust noch Pein

Den aus dem Herzen rauben.

Vertrauet Gott

In aller Not,

Gewiss ihr werdet spüren,

Gott wird euch selig führen.

 

3.) Ich sterbe, - Gott wird mit euch sein,

Seid nur getreu im Lieben.

Denn auch bei bitterm Wermutswein

Sucht Gott euch jetzt zu üben, (c)

Und prüft hierbei,

Ob ihr getreu

Wollt in der Liebe stehen,

Auch bei den Kreuzeswehen.

 

4.) Ich sterbe, - Gott wird mit euch sein,

Hofft nur auf seine Güte,

Und werft den schweren Kummerstein

Aus Herzen und Gemüte!

O, lebet doch

Derselbe noch,

Der so viel hat verheißen

Den Witwen und den Weisen.

 

5.) Ich sterbe, - Gott wird mit euch sein,

Werft in Geduld euch nieder.

Auf Regen folget Sonnenschein,

Auf Nacht der Tag auch wieder.

Darum Geduld, des Höchsen Huld

Kann alles Leid versüßen,

Viel besser, als wir wissen.

 

6.) Ich sterbe, - Gott wird mit euch sein,

Bleibt ihr nur auch die Seinen,

Er wird euch wieder Trost verleihn

Nach dem betrübten Weinen.

Liebt jederzeit

Die Einigkeit,

Wie ich in meinem Leben

Derselben stets ergeben.

 

7.) Ich sterbe, - Gott wird mit euch sein.

Lasst mich nun von euch scheiden,

Und gebt euch nur gelassen drein.

Dort wollen wir mit Freuden

Uns ewig satt

In Salems (d) Stadt,

Zusammen wieder setzen,

Und uns in Gott ergetzen. (e)

 

(a) oder geliebter Mann

(b) Entschluss

(c) auf die Probe zu stellen

(d) im himmlischen Jerusalem

(e) alte Form von 'ergötzen'

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Autor: Johann Ernst Trommler

Melodie: Was Gott tut, das ist wohlgetan

oder: Wir warten dein, o Gottessohn

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Danziger [evangelisches] Gesangbuch

Verlag: Thom. Joh. Schreiber

Gedruckt bei Carl Ludwig Schreiber

Danzig, 1768

Liednummer 1083

Thema: Tod und Ewigkeit

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Johann Ernst Trommler, auch Joannes Ernestus Trommler (+ 1736) war ein deutscher Pädagoge und Lieddichter. Trommer wirkte am Lyzeum Schneeberg im Erzgebirgskreis in Sachsen als Konrektor. In das evangelische Danziger Gesangbuch von 1768 wurde sein Ewigkeitslied 'Ich sterbe, Gott wird mit euch sein' aufgenommen.

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Photo: Kastanienbaum im Spätherbst (Europaviertel, Wiesbaden)

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Ach, Gott, wie viel Mühseligkeit

 

1.) Ach, Gott, wie viel Mühseligkeit

Hab ich in meiner Wallfahrtszeit?

Der schmale Weg ist arbeitsvoll,

Den ich zum Himmel wandeln soll.

Wie schwerlich lässet Fleisch und Vlut

Sich bringen zu dem höchsten Gut!

 

2.) Wo soll ich mich dann wenden hin?

Zu dir, Herr Jesu, steht mein Sinn.

Bei dir mein Herz Trost, Hilf' und Rat

Allzeit gewiss gefunden hat.

Niemand jemals verlassen ist,

Der sich verlass'n auf Jesum Christ.

 

3.) Du bist der große Wundermann,

Das zeigt dein Amt und dein' Person.

Welch Wunderding hat man erfahrn,

Dass du, mein Gott, bist Mensch geborn!

Und führest uns durch deinen Tod

Ganz wunderlich aus aller Not.

 

4.) Jesu, mein Herr und Gott allein!

Wie süß ist mir der Name dein!

Es kann kein Trauern sein so schwer,

Dein süßer Nam' erfreut viel mehr:

Kein Elend mag so bitter sein,

Dein süßer Trost, der lindert's fein.

 

5.) Ob mir gleich Leib und Seel' verschmacht't,

So weißt du, Herr, dass ich's nicht acht'.

Wenn ich dich hab, so hab ich wohl,

Was mich ewig erfreuen soll.

Dein bin ich ja mit Leib und Seel',

Was kann mir tun Sünd', Tod und Höll'.

 

6.) Kein bess're Treu auf Erden ist,

Denn nur bei dir, Herr Jesu Christ!

Ich weiß, dass du mich nicht verlässt,

Dein Wahrheit bleibt mir ewig fest.

Du bist mein rechter treuer Hirt',

Der ewig mich behüten wird.

 

7.) Jesu, mein Freud', mein Ehr' und Ruhm,

Mein's Herzens Schatz und mein Reichtum,

Ich kann's doch ja nicht zeigen an,

Wie hoch dein Nam' erfreuen kann.

Wer Glaub' und Lieb' im Herzen hat,

Der wird's erfahren in der Tat.

 

8.) Drum hab ich's oft und viel geredt,

Wenn ich an dir nicht Freude hätt',

So wollt' ich den Tod wünschen her,

Ja, dass ich nie geboren wär.

Denn wer dich nicht im Herzen hat,

Der ist gewiss lebendig tot.

 

9.) Jesu, du edler Bräut'gam wert,

Mein einz'ger Trost auf dieser Erd',

An dir allein ich mich ergötz,

Weit über alle gold'nen Schätz'.

So oft ich nur gedenk an dich,

All' mein Gemüt erfreuet sich.

 

10.) Wenn ich mein Hoffnung stell zu dir,

So fühl ich Fried' und Trost in mir.

Wenn ich in Nöten bet' und sing',

So wird mein Herz recht guter Ding.

Dein Geist bezeugt, dass solches frei

Des ew'gen Lebens Vorschmack sei.

 

11.) Drum will ich, weil ich lebe noch,

Das Kreuz dir fröhlich tragen nach.

Mein Gott, mach mich dazu bereit,

Es dient zum Besten alle Zeit.

Hilf mir mein Sach' recht greifen an,

Dass ich mein'n Lauf vollenden kann.

 

12.) Hilf mir auch zwingen Fleisch und Blut,

Vor Sünd' und Schanden mich behüt.

Erhalt mein Herz im Glauben rein,

So leb und sterb ich dir allein.

Jesu, mein Trost, hör mein Begier:

O mein Heiland, wär ich bei dir.

 

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Autor: Martin Moller

Melodie: eigene Melogie

oder: Vater unser im Himmelreich

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Das vollständige große (evangelische) Cellische Gesangbuch

Druck: Sternische Druckerei

Lüneburg, 1716

Liednummer 255

Thema: Offenbarung

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Martin Moller (* 10. November 1547 in Ließnitz, heute Kropstädt bei Wittenberg; † 2. März 1606 in Görlitz) war ein deutscher Mystiker und evangelischer Kirchenlieddichter. Er gilt als Mitbegründer der evangelischen Erbauungsliteratur.

Nach dem Besuch der Stadtschule in Wittenberg ab 1560 kam Moller 1566 auf das neu gegründete Gymnasium in Görlitz, wo er eine umfassende humanistische und theologische Bildung nach den Prinzipien Philipp Melanchthons erhielt.

1568 wurde er Kantor und Prediger im schlesischen Löwenberg. 1572 erhielt er ein Pastorat im benachbarten Kresselsdorf. Mit dieser ersten Berufung wurde er, wie damals gebräuchlich, automatisch in Wittenberg ordiniert. Moller erhielt 1575 das Pastorat in Sprottau und nahm schließlich 1600 eine Berufung als Hauptpastor an der Peter- und Paulskirche in Görlitz an, wo er in theologische Auseinandersetzung gezogen wurde.

Moller erblindete schon wenige Jahre nach seinem Amtsantritt in Görlitz und verstarb im Alter von 59 Jahren.

Mollers wichtigste Leistung war die Mitbegründung einer evangelisch-lutherischen Erbauungsliteratur. Es lag ihm vor allem daran, die reformatorischen Lehraussagen wie die der Rechtfertigung aus Glauben in Gebet und Meditation für die persönliche, alltägliche Frömmigkeit wahrnehmbar zu machen. Dazu bediente er sich der reichen Überlieferung der vorreformatorischen Mystik. Moller schuf mehrere Kirchenlieder, von denen einige noch heute im Evangelischen Gesangbuch zu finden sind, darunter: ‚Heilger Geist, du Tröster mein’ (EG 128).

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Photo: Herbstlandschaft bei Schloss Freudenberg, Wiesbaden-Dotzheim

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Oft mit heiligem Erglühen

 

1.) Oft mit heiligem Erglühen

Denk ich an den frohen Tag,

Da ich dieser Erd' entfliehen

Und gen Himmel reisen mag.

Breite mit viel Sehnen,

Unter stillen Tränen,

Nach dem freien Vaterhaus

Meines Geistes Flügel aus.

 

2.) Ach, in dieses Leibes Hütte,

Hier beschwert mit Druck und Leid,

Täglich in des Kampfes Mitte,

Mit mir selbst im schwersten Streit,

Wäre ich bei ihm gerne -

Jesus oft so ferne -

Immer wird die Sehnsucht neu,

Dass ich schon im Himmel sei.

 

3.) Lös, Erlöser, meine Bande,

Und aus dieser argen Welt

Zu der Ruhe, die vorhanden,

Trag mich in das obre Zelt.

Führ aus allem Leide -

Ruft mein Herz auch heute -

Mich zu deinem Sitz empor,

Öffne mir das goldne Tor.

 

4.) O, wie selig ist das Leben,

Dieser Eitelkeit entrückt,

Mit den Heil'gen dort zu schweben,

Wo dein Glanz das Aug' entzückt.

Auf den Friedens-Auen

Deine Schöne (a) schauen,

Ewig mit und bei dir sein

Und sich deiner Näh' erfreun.

 

5.) Frei von Elend, Angst und Sünden,

Mit verklärtem Angesicht,

Deine Tugenden verkünden

In dem wunderbaren Licht,

Hoch in Zions Stille,

Wo des Lobs die Fülle,

Wo die Klage ewig schweigt,

Wo die Wonne ewig steigt.

 

6.) Wann doch wirst du mir's gewähren,

Enden wann mein Prüfungsstand?

Wann dein Pilger, Herr der Ehren,

Langen an im Vaterland?

Lass mich unterdessen

Deiner nie vergessen.

Lenke meinen ganzen Sinn

Überwärts auf dich nur hin.

 

7.) Stündlich lass mein Herz sich schicken

Auf die angenehme Zeit.

Und bis ich dich werd' erblicken

In dem Land der Herrlichkeit,

Hilf geduldig tragen

Dieses Lebens Plagen.

Herr, ich hoffe, dass mir bald

Dein: 'Nun komm!' entgegen schallt.

 

(a) Schönheit

 

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Autor: Friedrich August Feldhoff

Melodie: Löwen lasst euch wieder finden

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Geistliche Lieder im neunzehnten Jahrhundert

Herausgegeben von L.K.D. Kraus

Druck und Verlag Chr. Friedr. Will

Darmstadt, 1863

Liednummer 81

Thema: Tod und Ewigkeit

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Friedrich August Feldhoff (* 19. November 1800 in Elberfeld/Herzogtum Berg, † 1846), war ein deutscher evangelisch-lutherischer Pfarrer, Bibelforscher, Historiker und Lieddichter. Zunächst für den Beruf eines Kaufmanns bestimmt, studierte er ab 1816 in Heidelberg und Berlin Theologie. Er war dann Pfarrgehilfe in seiner Geburtsstadt, wurde im Jahr 1823 Pfarrer in Leichlingen, später in Nymwegen in Holland, von wo er im Jahr 1828 nach Wupperfeld wechselte. Feldhoff veröffentlichte ab 1840 zwei Bände mit eigener Lyrik und geistlichen Gesängen unter dem Titel 'Christliche Gedichte' bzw. 'Feierklänge'. Darüber hinaus verfasste er drei Bücher zu Bibelstudien und Glauben; im Jahr 1836 erschien 'Unsere Unsterblichkeit und der Weg zu derselben', 1837 'Die Völkertafel der Genesis in ihrer universalhistorischen Bedeutung' und 1840 'Gnomon zur Geschichte der vier Weltalter oder historische Parallelen'. Albert Knapps Evangelischer Liederschatz, im Jahr 1850 in Stuttgart und Tübingen erschienen, enthält sieben Lieder von Feldhoff.

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Photo: bei Schloss Freudenberg, Wiesbaden-Dotzheim

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Es ist noch eine Ruh vorhanden

 

1.) Es ist noch eine Ruh vorhanden

Für jeden Gott ergebnen Geist,

Wenn er sich dieses Körpers Banden

- Nach Gottes Willen - einst entreißt,

Zur höhern Welt empor sich schwingt

Und dort zur vollen Freiheit dringt.

 

2.) Zu dieser Ruhe werd' ich kommen,

Und, Gott, wie selig bin ich dann!

In deinen Himmel aufgenommen,

Fang ich das neue Leben an,

Wo keine Bürde mehr mich drückt

Und ew'ger Friede mich erquickt.

 

3.) Wie Mütter ihre Kinder trösten,

So tröstet deine Gnade mich.

Gibt mir den Frieden der Erlösten

Und nimmt mich endlich ganz zu sich.

Dann machst du selbst mir offenbar,

Wie gut hier deine Führung war.

 

4.) Da schweigen alle meine Klagen

Und werden froher Lobgesang.

Da bringt auch für der Erde Plagen

Dir meine Seele Preis und Dank.

Ich jauchze dann: Es ist vollbracht!

Der Herr hat alles wohl gemacht!

 

5.) Auf ewig trifft mich dann kein Leiden,

Kein Schmerz und keine Schwachheit mehr.

Du führst mich zu vollkommnen Freuden

Und krönest mich mit Preis und Ehr'.

O, unaussprechlich süße Ruh'!

Wie herrlich, Höchster, segnest du!

 

6.) Gott, lass mich dies zu Herzen fassen,

Dass du den, der dich redlich liebt,

Nicht stets willst in der Unruh' lassen,

Die dieses Leben noch umgibt!

Das flöße Mut und Kraft mir ein,

Dir auch im Leiden treu zu sein.

 

7.) Mein Heiland, der du selbst auf Erden

Der Leiden Joch getragen hast!

Will ich des Lebens müde werden,

Und fühl ich dieser Tage Last:

So stärke mächtig meinen Geist,

Dass er dem Unmut sich entreißt!

 

8.) Gib, dass in Hoffnung jener Ruhe,

Die Gottes Volk verheißen ist,

Ich gern des Vaters Willen tue,

Wie du darin mein Vorbild bist.

Dann find ich nach dem Kampf der Zeit

Den Frieden in der Ewigkeit.

 

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Autor: Friedrich Karl von Moser

Melodie: Wer nur den lieben Gott lässt walten

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gefunden im:

(Evangelischen) Gesangbuch

zum gottesdienstlichen Gebrauch

der Stadtkirchen Leipzig

Erschienen im Verlag des Georgenhauses,

Leipzig, 1844

Liednummer 580

Thema: Tod und Ewigkeit

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Friedrich Karl Moser, geadelt Freiherr Friedrich Karl von Moser-Filseck, (* 18. Dezember 1723 in Stuttgart; † 11. November 1798 in Ludwigsburg) war ein deutscher Schriftsteller, Publizist, Politiker und evangelisch-lutherischer Lieddichter. Moser entstammt einer alten württembergischen Familie, deren Stammreihe bereits um 1400 urkundlich erwähnt war, 1763 erhielten die Brüder Friedrich Karl und Christian Benjamin Moser eine Adelsbestätigung. Als ältester Sohn Johann Jakob Mosers genoss Friedrich Karl eine pietistische Erziehung an der Klosterschule Berge und in der Brüdergemeine von Ebersdorf im Fürstentum Reuß-Ebersdorf. Nach dem Jurastudium in Jena war er zunächst ab dem Jahr 1743 Gehilfe seines Vaters, der als Beamter für die Verwaltung der sog. Vorderen Reichskreise, kleinräumige Gebilde mit staatsrechtlich oft sehr verwickelten Verhältnissen, zuständig war. Im Jahr 1749 heiratete Friedrich Karl und lebte im Zeitraum zwischen 1751 und 1767 in Frankfurt am Main. In den Jahren zwischen 1767 und 1770 war er Reichshofrat in Wien und zwischen 1770 und 1772 Verwalter der kaiserlichen Grafschaft Falkenstein in Winnweiler in der Pfalz. Im Jahr 1772 berief Ludwig IX. von Hessen-Darmstadt (1719-1790) ihn zum Kanzler und zum Präsidenten aller Landeskollegien. Seine Hauptaufgabe war die Konsolidierung der maroden Staatsfinanzen; im Zuge dieser Aufgabe mache er sich viele Feinde und fiel zeitweise in Ungnade. Von 1783 bis 1790 lebte Moser in Mannheim, dann in Ludwigsburg. Moser verfasste sowohl juristische Werke als auch geistliche Gedichte, hinzu kam 1798 eine Geschichte der evangelisch-frühreformatorischen Kirche der Waldenser. Seine geistlichen Lieder erschienen im Jahr 1763 in Frankfurt am Main; sein bekanntestes Lied ist das Trostlied 'Der Weg ist gut, der durch das Leben führt'.

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Photo: Herbst in Wiesbaden-Dotzheim, Gemarkung Im Himmelreich

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Mein Gott, wie freudig kann ich sterben

 

1.) Mein Gott, wie freudig kann ich sterben,

Weil ich der Welt gestorben bin.

Jetzt soll ich deinen Himmel erben,

So bleibt ja Sterben mein Gewinn.

Was Christi Tod erworben hat,

Das schenkt er uns durchs Wasserbad. (a)

 

2.) Ich hab ein rotes Meer gefunden,

Darin mein Pharao ersauft.

Ich bin in Christi roten Wunden

Auf Christi Kreuz und Tod getauft.

Sein Tod zeigt mir die Lebensbahn,

Den rechten Weg zum Himmel an.

 

3.) Mag doch nun eine Sintflut kommen,

In der die Welt zu Grunde geht.

Wen Gott in seinen Bund genommen,

Wer unter seinem Schutze steht,

Der trotzt, wie Noah, der Gefahr,

Wenn er nur in der Arche war.

 

4.) Wach auf! Tritt in ein neues Leben,

Mein Herz, wenn Jesus in dir lebt.

Er will dir neue Kräfte geben,

Wenn Adam (b) nur nicht widerstrebt.

Der dich noch immer sehr regiert,

Und zu verbotnen Früchten führt.

 

5.) Die Rebe muss am Stocke hangen,

Das Glied muss bei dem Haupte sein.

So kann man Saft und Kraft erlangen,

Ach, Pflanze dich in mich hinein,

Mein Heil, und bringe selbst in mir,

Was dir gefällt, und gut, herfür.

 

6.) Lass mich mein Fleisch ans Kreuze schlagen,

Weil du am Kreuz gestorben bist.

Und hilf mir alles Kreuze tragen,

Das mich von Tag zu Tage grüßt.

Bricht endlich auch der Abend ein,

So lass dein Grab mein Bette sein.

 

7.) Da leg ich mich an deine Seite,

Der ich dir hier am Herze lag.

Hilf nur, dass ich mich wohl bereite,

Vielleicht ist dies mein letzter Tag.

Lass mich im Sterben schlafen gehn,

Zum Leben mit dir auferstehn.

 

(a) durch die heilige Taufe

(b) Nach christlicher Vorstellung unterliegt jeder Mensch der Erbsünde, die durch den Sündenfall Adams auf ihn gekommen ist und erst durch Jesus Christus und seinen Opfertod am Kreuz aufgehoben wurde.

Ein Symbol für die noch nicht überwundene Erbsünde ist der alte Mensch, d.h. der Mensch, der noch der Erbsünde verhaftet ist. Dieser wird oft in der Person Adams oder Moses dargestellt.

Der durch Christi Opfertod erlöste Mensch ist der Neue Mensch oder der neue Adam.

 

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Autor: Georg Abraham Michaelis

Melodie: Wer weiß, wie nahe mir mein Ende

oder: Wer nur den lieben Gott lässt walten

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M. Gottlob Klugens

Hymnopoeographia Silesiaca oder

historistorische Lebensbeschreibungen

Verlag: Johann Jacob Korn

Breslau, 1752

Thema: Tod und Ewigkeit

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Georg Abraham Michaelis (* 19. Februar 1686 in Raudten in Fürstentum Wolau, + 22. Mai 1724) war ein deutscher evangelisch-lutherischer Pfarrer und Kirchenlieddichter aus Schlesien.

Michaelis wurde als Sohn des Baders Jeremias Michael geboren und besuchte die Stadtschule seiner Heimatstadt. Anschließend wechselte er ins Gymnasium zu Görlitz, wo er unter dem Rektor Samuel Grosser (1664 bis 1736) lernte. Sein Studium begann Michaelis in Leipzig und war zwei Jahre lang Privatlehrer der Freiherrn von Schweinitz auf Rudelsdorf. 1708 wurde Michaelis zum Rektor der Stadtschule in Wolau berufen und übte gleichzeitig das Amt eines Pastors in Kleinausker und 14 abhängigen Dörfer aus.

Zwei Jahren später wurde er ins Amt des Pastor zu Röchlitz berufen und übernahm 1713 das Amt eines Diakons der Kirche Augsburgischer Konfession in Schweidnitz. 1714 rückte er in das Amt eines Archidiakons auf. Sein Sohn Johann Abraham Michaelis war ebenfalls Pastor in Schlesien.

Neben Kasualdichtungen veröffentlichte Michaelis in dem 1718 in Jauer erschienenen Werk 'Myrrhenberg und Weyhrauchhügel' eigene geistliche Lieder.

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Georg Abraham Michaelis' Lieder/ Hymns

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Drei in einem, eins in dreien

Gedenk an mich, so will ich denken

Mein Gott, wie freudig kann ich sterben, weil ich der Welt

O Gott der Götter dieser Erden

Photo: Landschaft an der Sylter Straße in Wiesbaden-Dotzheim, OT Sauerland

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Scheue dich vor keiner Not

 

1.) Scheue dich vor keiner Not,

Bete nur in Jesu Namen,

Bete nur auf seinen Tod,

Dann ist's in ihm Ja und Amen,

Was dich dränget, was dich drückt,

Bleibt in seinem Tod erstickt.

 

2.) Christi Kraft ist deine Kraft

Und sein Tod auf ewig deine,

Dies macht deine Ritterschaft

Stund vor Stund vollkommen reine.

Er hat keinen Tropfen Blut,

Der nicht fließe dir zu gut.

 

3.) Geh doch in das Heiligtum, (a)

Wenn die Wangen sich ergossen

Und beschau dich um und um

Mit des Sohnes Blut umflossen,

Wie kein Glied sich an dir regt,

Das nicht Blut vom Sohne trägt.

 

4.) Zieh den ganzen Schmuck nur an,

Der in ihm dein Schmuck nun worden,

Und bleib auf der schmalen Bahn, (b)

Stets ein Glied von Kreuzes Orden,

Knechte, die dem Herren treu,

Tragen Kreuz zur Lieberei.

 

5.) Stell dich, wenn du betend ringst

An den Platz, da Christus stehet,

Glaub, dass was du in ihm bringst,

Gott durchs Vaterherze gehet,

Denn so sieht er für und für,

Nichts als seinen Sohn in dir.

 

(a) Hier wird Christi Körper als Kirchengebäude beschrieben. Nach christlicher Vorstellung ist der Leib Christi die Kirche, dem die Gläubigen als Gliedmaße zugehörig sind.

(b) Der schmale Weg bzw, Pfad oder die enge Pforte sind ein altes Bild für die Mühen des Glaubens, hingegen der breite Weg oder die weite Pforte ein Bild der Welt und ihrer Verlockungen

 

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Autor: Julius Leopold von Caprivi

Melodie: Jesus meine Zuversicht

oder: Jesus lebt, mit ihm auch ich

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Neue Sammlung geistlicher Lieder

[gewidmet und unter der Beteiligung von Heinrich Ernst zu Stolberg]

Verlag des hiesigen und Commission des Hallischen Waisenhauses

Druck Johann Georg Struck, Hofbuchdrucker

Wernigerode, 1752

Liednummer 656

Thema: Glaube, Kampf und Rechtfertigung

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Julius Leopold von Caprivi (* 29. August 1695 in Landau/Böhmische Kronländer; † 8. November 1768 in Wernigerode) war ein deutscher Archivar, Historiker und evangelisch-pietistischer Dichter geistlicher Lieder. Caprivi wurde als Sohn eines kaiserlich-russischen Oberst geboren, der im schlesischen Landau ein Gut besaß. Nachdem Julius Leopold von Caprivi zunächst Hofrat bei Graf Christoph Friedrich zu Stolberg in Stolberg im Harz war, legte er dieses Amt 1732 nieder, da der Graf 1732 die Privatzusammenkünfte der pietistischen Gemeinde in Stolberg verbot und Caprivi fälschlicherweise krimineller Vergehen beschuldigte. Im Dienst des selbst pietistisch gesinnten regierenden Grafen Christian Ernst zu Stolberg-Wernigerode wurde Caprivi Hofrat, Archivar und schließlich Kanzler. Er verfasste zahlreiche Manuskripte zur Geschichte der Grafschaft Wernigerode und über das Herrscherhaus. Ferner schrieb er auch mehrere geistliche Lieder, von denen 16 überregional bekannt geworden sind und in Kirchengesangbüchern und Liedanthologien des 18. und 19. Jahrhunderts stehen.

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Photos: Häuser in Wiesbaden Dotzheim, OT Sauerland

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Lenz und Sommer sind vorüber

 

1.) Lenz und Sommer sind vorüber,

Hin ist ihre Herrlichkeit,

Und die Tage werden trüber,

Kühler in des Herbstes Zeit.

Aber, sieh, vom reichen Horte

Steht vor mir die Rebe voll,

Und ich denk an deine Worte,

Herr, was ich auf Erden soll.

 

2.) Du der Weinstock, wir die Reben,

Lass durch deiner Liebe Kraft

Mich im tiefsten Grund beleben,

Die allmächtig sprosst und schafft.

Immer will in dir ich bleiben,

Bleibe du nur stets in mir,

Lass die Rebe Früchte treiben,

Die da währen für und für.

 

3.) Doch nun geht ein Sterbeschauer

Durch die schweigende Natur.

Was noch blühte, knickt ein rauer

Wind, im Garten, auf der Flur.

Hinsinkt in des Waldes Hallen

Blatt für Blatt von seinem Hauch.

Mit zur Erde seh ich fallen

Mein vergänglich' Leben auch.

 

4.) Wie die Wandervögel fliehen,

Rauscht es aus der Lüfte Pfad

Mir herab: von hinnen ziehen

Musst du, auch d e i n Winter naht!

Doch wie ihres Fluges Bahnen

Sich der Heimat zugewandt,

Will es innig mich gemahnen

An das w a h r e Heimatland.

 

5.) Dort hinüber! Ach, wir eilen

Stets als Pilger fort von hier.

Eine Stätte, wo wir weilen

Endlich dürfen, suchen wir.

Dahin treibt uns von der Erden

Schneller Jahre Wanderflucht,

Wo verjüngte Blüte werden

Soll die hier gereifte Frucht.

 

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Autor: Friedrich Julius Krais

Melodie: ohne Angaben

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Christliche Gedichte

von Julius Krais

Druck und Verlag von Fleischhauer und Sohn

Reutlingen, 1859

Thema: Herbstlied

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Friedrich Julius Krais (* 29. November 1807 in Beilstein/Königreich Württemberg; † 30. November 1878 in Oferdingen, heute Stadtteil von Reutlingen) war ein evangelisch-lutherischer Pfarrer und schwäbischer Dichter. Krais war der Sohn des Beilsteiner Amtmanns Philipp Friedrich Krais und besuchte zunächst die Lateinschule seiner Vaterstadt, bevor er mit 14 Jahren das Seminar in Blaubeuren besuchte. Im Jahr 1825 immatrikulierte er sich anschließend an der Universität in Tübingen, wo er Theologie studierte. Nachdem er eine dreijährige Vikariatszeit absolviert hatte, wurde im Jahr 1833 als Pfarrer nach Talheim berufen, woran sich zwischen 1847 und 1850 eine Tätigkeit in Güglingen anschloss. Bis zu seiner Pensionierung wirkte er als Pfarrer zwischen 1850 und 1867 noch in Sondelfingen und Oferdingen. Er war mit der Pfarrerstochter Emilie Hopf aus Aicheldorf verheiratet. Ihre Tochter Johanna heiratete den Zoologen und Mediziner Gustav Jäger (1832-1917). Krais' Nachlass wird im Schiller-Nationalmuseum aufbewahrt. Sein literarisches Werk besteht aus geistlichen Gedichten, die in einer Sammlung 1859 erschienen sind. Die zwischen 1866 und 1868 in Stuttgart von Eduard Emil Koch herausgegebene Geschichte des Kirchenlieds und Kirchengesangs verzeichnet zehn Kirchenlieder von ihm.

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Photo: Nordfriedhof in Wiesbaden

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Im Nebel ruhet noch die Welt

 

Im Nebel ruhet noch die Welt,

Noch träumen Wald und Wiesen.

Bald siehst du, wenn der Schleier fällt,

Den blauen Himmel unverstellt,

Herbstkräftig die gedämpfte Welt

In warmem Golde fließen.

 

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Autor: Eduard Mörike

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Eduard Mörike (* 8. September 1804 in Ludwigsburg; † 4. Juni 1875 in Stuttgart) war ein deutscher Lyriker der Schwäbischen Schule, Erzähler, Übersetzer sowie evangelischer Pfarrer.

Mörike wurde als siebtes Kind des Medizinalrates Karl Friedrich Mörike geboren. Er hatte insgesamt zwölf Geschwister. 1818 begann er auf Wunsch der Familie ein theologisches Studium in Urach, das er in Tübingen am Tübinger Stift von 1822 bis 1826 fortsetzte. Nach seinem Examen und nach vielen Vikar-Stellen in Württemberg war er von 1834 bis 1843 Pfarrer in Cleversulzbach, wo seine Mutter und seine Schwester mit ihm im Pfarrhaus wohnten. Ein 1828 unternommener Versuch, als freier Schriftsteller zu arbeiten, scheiterte. In dieser Phase schreib er bekannt gewordene Gedichte wie 'Septembermorgen' oder 'Er ist's', eines der meistzitierten deutschen Gedichte. 1832 entstand sein Roman 'Maler Nolten', der zu den bedeutendsten Werken der deutschen Literatur gehört. Gegen persönliche Anfechtungen und die Bedrücktheit seiner Lebensumstände schrieb Mörike mit Gottvertrauen und in innigem Glauben an. Nicht weniger als acht Gedichte aus der Feder Mörikes nahm Rudolf Alexander Schröder in den 'Ewigen Vorrat deutscher Poesie' auf.

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Die Wetter brausen jetzo sehr

 

1.) Die Wetter brausen jetzo sehr,

Die Kirch' in Not zu bringen,

Es tobt das ungestüme Meer,

Das Schifflein zu verschlingen.

Der Satan wiegelt alles auf,

Und will des reinen Wortes Lauf

Mit aller Macht verhindern.

 

2.) Getrost, getrost nur, Jesus Christ

Ist ja noch nicht gestorben.

So lange der noch bei uns ist,

Sind wir auch unverdorben.

Er ist bei uns und schläfet nicht.

Lasst uns mit aller Zuversicht

Auf seine Hilfe trauen.

 

3.) Erschallet unser Angstgeschrei:

'Herr, hilf uns, wir verderben.'

So steht er auf und steht uns bei

Und lässet uns nicht sterben.

Wär unser Glaube nicht so klein,

Wir würden solche Heiden sein,

Die selbst der Tod erwürgte.

 

4.) Nun, Jesus lebt, und hat Gewalt,

Lässt er ein Drohwort hören,

Muss sich das Ungewitter bald

In lauter Stille kehren.

Die Kirche wird nicht untergehn!

Drum lasst uns unerschrocken stehn:

Ob Welt und Teufel toben.

 

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Autor: Erdmann Neumeister

Melodie: Wo Gott der Herr nicht bei uns hält

oder: Allein Gott in der Höh sei Ehr

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Der Text wurde von mir behutsam, soweit

es die Strophenform und der Endreim zu-

ließen, in heutiges Hochdeutsch übertragen

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Erdmann Neumeisters Psalmen und

Lobgesänge und Geistliche Lieder

Gedruckt und verlegt bei Rudolph Beneke

Hamburg 1755

Thema: Nachfolge, Kirche und Mission

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Erdmann Neumeister (* 12. Mai 1671 in Uichteritz; † 18. August 1756 in Hamburg) war ein deutscher evangelischer Kirchenlieddichter, Poetiker und Theologe der Barockzeit.

Neumeister war der Sohn des aus Wurzbach stammenden Schulmeisters, Organisten und Verwalters Johann Neumeister und der Margaretha geb. Francke aus Weida. Eine erste schulische Ausbildung erhielt er in Weißenfels, besuchte nach Erhalt einer stipendienartigen Stadtstelle von 1686 bis 1691 die kursächsische Landesschule Pforta, studierte und lehrte in Leipzig Theologie und Poetik.

1695 wurde er Magister. Anschließend arbeitete er ab 1697 als Pfarrer in Bibra und ab 1704 als Hofdiakon in Weißenfels. 1706 wurde er Oberhofprediger, Konsistorialrat und Superintendent in Sorau in der Niederlausitz.

Von 1715 bis 1755 war er Hauptpastor an der Jakobikirche in Hamburg.

Eine vollständige Sammlung aller seiner 715 geistlichen Lieder erschien 1755 in Hamburg unter dem Titel 'Herrn Erdm. Neumeisters Psalmen und Lobgesänge'.

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Die Ernt' ist da, schon winkt

 

1.) Die Ernt' ist da, schon winkt der Halm

Dem Schnitter in das Feld.

So schalle denn ein Freudenpsalm

Dem großen Herrn der Welt.

 

2.) Er ist's, der uns die Ernte gibt,

Er öffnet seine Hand.

Heil uns, dass er beständig liebt

Und segnet unser Land.

 

3.) Er sendet in das Korn hinein

Den Keim voll Lebenskraft.

Gibt ihm von oben Sonnenschein

Und milden Nahrunssaft.

 

4.) Oft zogen schwarze Wolken her,

Die mit Verderben drohn:

Er sprach - wir sahen sie nicht mehr,

Schnell waren sie entfohn.

 

5.) Erhebet ihn, den Gott der Macht,

Der in Gewittern wohnt!

Ihm werde Lob und Dank gebracht,

Er donnert und verschont.

 

6.) Er will, und Segen strömt daher,

Dass Mensch und Tier sich nährt.

Das Kornfeld, wallend wie ein Meer,

Ist frohen Dankes wert.

 

7.) So führet er die Erntezeit

Auf's neue nun heran,

Und jeder rühmt es hoch erfreut,

Wie wohl er uns getan.

 

8.) Des Schnitters Tag ist lang und schwül,

Doch freudig ist sein Mut.

Sein Auge sieht der Gaben viel,

Er denket: Gott ist gut!

 

9.) Ja, groß ist deine Wundermacht,

O Gott, im Wohltun groß.

Sie wirkt am Tag und in der Nacht,

Und wirket grenzenlos.

 

10.) Sie führet uns auf ebner Bahn,

Gibt Freud' und heilt den Schmerz.

Nimm, Herr, auch unser Opfer an,

Wir geben dir das herz!

 

11.) Ja, dir nur sei es ganz geweiht

In freudigem Vertraun!

Wie schön ist dann die Erntezeit,

Wenn wir dein Antlitz schaun!

 

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Autor: Johann Wilhelm Reche

Melodie: Lobt Gott, ihr Christen, allzugleich

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gefunden im:

(Evangelischen) Gesangbuch

zum gottesdienstlichen Gebrauch

der Stadtkirchen Leipzig

Erschienen im Verlag des Georgenhauses,

Leipzig, 1844

Liednummer 162

Thema: Aussaat und Ernte

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Johann Wilhelm Reche, geboren am 3. November 1764 in Lennep bei Remscheid. War seit 1786 evangelischer Pfarrer in Hückeswagen und seit 1796 Pastor in Mülheim/Ruhr. Er gehörte dem Konsistorium in Köln an. Legte 1830 sein Pfarramt nieder und lebte fortan in Lülsdorf zwischen Köln und Bonn. Verstarb am 9. Januar 1835.

Er hat das Christliche Gesangbuch für die evangelischen Gemeinden im Großherzogtum Berg, ein völlig neues Gesangbuch, herausgegeben, das wegen seiner Neuerungen nicht unumstritten war. Außer einer Anzahl von ihm umgearbeiteter Lieder hat er 64 eigne in dieses Gesangbuch aufgenommen, von denen sich einige bis heute erhalten haben.

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Ich sterbe täglich, hier auf Erden

 

1.) Ich sterbe täglich, hier auf Erden

Soll Heimgang meine Losung sein.

In Freuden will ich und Beschwerden

Durch Sterben mich dem Leben weihn.

Dann fahre dieser Leib dahin!

Ich weiß, dass ich geborgen bin.

 

2.) Ich sterbe täglich, und bestelle

Mein Haus und was die Zeit geschenkt.

Ob heute nun der Tod mich fälle,

O Morgen? Wie der Herr erlenkt:!

Er segne nur mein Haus und mich:

Ich leb ihm und ihm sterbe ich.

 

3.) Ich sterbe täglich. Weg ihr Sünden!

Ein neues Leben regt die Brust.

Und muss das Fleisch den Schmerz empfinden,

Im Geiste wohnt und webt die Lust.

Ich fühl es: Himmelsherrlichkeit

Ist größer als der Erde Leid.

 

4.) Ich sterbe täglich, und vollbringe,

Was mein Beruf mir zuerkennt,

Damit ich Freudenpsalmen singe,

Wenn nun mein letztes Opfer brennt.

Wenn ich vertausche diese Welt

Mit dem ersehnten Himmelszelt!

 

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Autor: Johann Heinrich Bernhard Dräseke

Melodie: Wer weiß, wie nahe mir mein Ende

oder: Wer nur den lieben Gott lässt walten

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Gesangbuch für die evangelisch-christlichen

Einwohner des Herzogthums Nassau

Im Verlag des Centralfonds für

die Witwen und Waisen der Geistlichen

ohne Jahr (ca. 1864)

Liednummer 660

Thema: Tod und Ewigkeit

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Johann Heinrich Bernhard Dräseke auch: Dräsecke; (* 18. Januar 1774 in Braunschweig; † 8. Dezember 1849 in Potsdam) war ein deutscher evangelischer Theologe, Generalsuperintendent und Bischof.

Dräseke besuchte ab 1780 das Martino-Katharineum und von 1789 bis 1792 das akademische Collegium Carolinum in Braunschweig. Er studierte anschließend von 1792 bis 1794 evangelische Theologie an der Universität Helmstedt, wo er das erste theologische Examen bestand.

Nach Abschluss der Ausbildung nahm er zunächst für ein Jahr eine Hauslehrertätigkeit in Ratzeburg an. 1795 wurde er zum Diacon (2. Pastor) an St. Nicolai in Mölln berufen. 1798 übernahm er in Mölln die Stelle des Pastor primarius. 1804 wurde er Pfarrer in St. Georg auf dem Berge bei Ratzeburg.

Im Jahr 1814 erfolgte seine Wahl zum Dritten Pfarrer der Gemeinde St. Ansgarii in Bremen. Bis 1832 war er in Bremen tätig und wurde Ehrenbürger der Stadt. Dräseke engagierte sich auch für die Unionsidee, einer Bemühung, die lutherischen und reformierten Konfessionen zu vereinen; dies ließ sich in Bremen nicht durchsetzen.

1809 war er in die Lübecker Freimaurerloge 'Zum Füllhorn' aufgenommen worden. 1815 schloss er sich der Freimaurerloge 'Zum Oelzweig' an, deren Meister vom Stuhl er zwischen 1826 und 1829 wurde.

Durch die Verbreitung seiner gedruckten Predigten und Schriften wurde er überregional bekannt. Ruleman Friedrich Eylert, reformierter Hofprediger und Berater von Friedrich Wilhelm III., gewann Dräseke als Nachfolger des Franz Bogislaus Westermeier als Generalsuperintendent der Provinz Sachsen und Domprediger in Magdeburg. Am 13. Januar 1832 verlieh Friedrich Wilhelm III. Dräseke wegen seiner positiven Einstellung zur Union des lutherischen und reformierten Bekenntnisses den persönlichen Titel Bischof. Große Beachtung erreichte Dräseke durch seine Kanzelreden.

Dräseke stand jedoch wegen seiner Amtsführung auch in der Kritik. Diese fand ihren Ausdruck insbesondere im Magdeburger Bilderstreit, den er vor allem mit dem Magdeburger Pfarrer Wilhelm Franz Sintenis führte.

1843 schied Dräseke aus dem Amt und ging auf Wunsch des Königs im Ruhestand nach Potsdam. Dräsekes Sohn Theodor (1808–1870) schlug, wie sein Vater, die Theologenlaufbahn ein und wurde Superintendent in Coburg. Dessen Sohn Felix Draeseke erlangte später als Komponist Bedeutung.

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Photo: Gesehen in Lübeck, 2006

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Wer unter Gottes Schirmen sitzt

 

1.) Wer unter Gottes Schirmen sitzt,

Der muss vor nichts erschrecken,

Ob alles um ihn kracht und blitzt,

Gott wird ihn wohl bedecken.

Die Zuversicht bestehet fest,

Dass Gott die Seinen nicht verlässt.

 

2.) Der Satan brauche Macht und List

Und stellet Netz und Stricke.

Gott, welcher unser Schutzherr ist,

Treibt alle Wut zurücke.

Er bleibet unser Schutz und Freund.

So trotzen wir dem argen Feind.

 

3.) Er will uns seiner Engel Wacht

Auf unsre Wege senden.

Die nimmt uns sicher g'nung in Acht

Und trägt uns auf den Händen,

Dass uns kein harter Unglücks-Stein

Zum Fall und Anstoß möge sein.

 

4.) Ist auch die Nacht des Todes nah?

Sie mag nur immer kommen.

Die starken Helden sind doch da

Und reißen dann die Frommen

Aus aller Not der Erden los

Und tragen sie in Gottes Schoß.

 

5.) Ach, lasst uns doch ohn' Ärgernis

Vor Gott auf Erden leben.

So bleibet uns sein Schutz gewiss

Und wird den Himmel geben.

Da krönet uns sein herrlich' Reich

Und wir sind selbst den Engeln gleich.

 

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Autor: Erdmann Neumeister

Melodie: Eigene Melodie/ohne Angaben

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Der Text wurde von mir behutsam, soweit

es die Strophenform und der Endreim zu-

ließen, in heutiges Hochdeutsch übertragen

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Erdmann Neumeisters Psalmen und

Lobgesänge und Geistliche Lieder

Gedruckt uns verlegt bei Rudolph Beneke

Hamburg 1755

Thema: Michaelistag und Engellieder

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Erdmann Neumeister (* 12. Mai 1671 in Uichteritz; † 18. August 1756 in Hamburg) war ein deutscher evangelischer Kirchenlieddichter, Poetiker und Theologe der Barockzeit.

Neumeister war der Sohn des aus Wurzbach stammenden Schulmeisters, Organisten und Verwalters Johann Neumeister und der Margaretha geb. Francke aus Weida. Eine erste schulische Ausbildung erhielt er in Weißenfels, besuchte nach Erhalt einer stipendienartigen Stadtstelle von 1686 bis 1691 die kursächsische Landesschule Pforta, studierte und lehrte in Leipzig Theologie und Poetik.

1695 wurde er Magister. Anschließend arbeitete er ab 1697 als Pfarrer in Bibra und ab 1704 als Hofdiakon in Weißenfels. 1706 wurde er Oberhofprediger, Konsistorialrat und Superintendent in Sorau in der Niederlausitz.

Von 1715 bis 1755 war er Hauptpastor an der Jakobikirche in Hamburg.

Eine vollständige Sammlung aller seiner 715 geistlichen Lieder erschien 1755 in Hamburg unter dem Titel 'Herrn Erdm. Neumeisters Psalmen und Lobgesänge'.

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Photo: Sylter Straße in Wiesbaden-Dotzheim, OT Sauerland

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Was mein getreuer Gott nur will

 

1.) Was mein getreuer Gott nur will

In meinen schweren Sachen,

So will ich ihm ganz halten still,

Er kann und wirds's wohl machen.

Er wird mir schon in meinem Leid

Mit seiner Kraft beistehen,

Das glaub ich fest zu aller Zeit,

Es wird gewiss geschehen.

 

2.) Wenn mein Gott nicht mein Aufenthalt,

Ich wäre längst vergangen,

Ich wäre schon auch tot und kalt,

Wo mich nicht Gott umfangen

Mit seiner starken Vaterhand,

Dir mich so treulich führet,

So lang in diesem Lebensland

Der Geist den Leib regieret.

 

3.) Mein Gott ist's, der mir's zugefügt,

Drum will ich's gerne tragen,

Was er will, das auch mich vergnügt

In Freud- und Leidenstagen.

Und wenn er mich gleich töten wollt,

Noch dennoch will ich bleiben

An ihm, und mit dem Glaubensgold

Ihm ganz mich einverleiben.

 

4.) Es tut zwar weh und kränket sehr,

Wenn Gott die Menschen (a) trennet,

Da meinen wir, es sei zu schwer,

Was er uns zuerkennet.

Doch nein! Es ist sehr gut gemeint,

Gott will uns damit lehren,

Dass er der Witw'n und Waisen Freund,

Der sie schon werd ernähren.

 

5.) So sei es dir denn heimgestellt

In deinen Vaterswillen,

Mach's ferner, wie es dir gefällt,

Du wirst an mir erfüllen

Dein Wort, wie du mir zugesagt.

Du wollst mich nicht verlassen,

Dess' tröst ich mich, will unverzagt

In meinem Kreuz mich fassen.

 

(a) im Originaltext wird angeboten:

Ehen oder Eltern

 

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Autor: August Löwe

Melodie: Was Gott will, das g'scheh allzeit

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Vermehrtes Schönburgisches Gesangbuch

Herausgegeben von Johann Georg Schulz

Waldenburg 1796

Liednummer 876

Thema: Gottvertrauen, Kreuz und Trost

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August Löwe, auch Löwen lebte im 18. Jahrhundert und war ein deutscher evangelisch-lutherischer Pfarrer und Kirchenlieddichter. Er wurde in Osterfeld/Burgenlandkreis (heute Sachsen-Anhalt) geboren und wirkte zwischen 1694-1741 nach Christus als Pfarrer in Naumburg, Lißdorf und Eckartsberga. Im Naumburger Gesangbuch von 1735 stehen drei Lieder aus seiner Feder, darunter das Trostlied 'Was mein getreuer Gott nur will'.

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August Löwes Lieder/ Hymns

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Jesu sei mein Leben gänzlich übergeben

O Naumburg, Gottes werte Stadt

Was mein getreuer Gott nur will

I found this in my late father's collection. Very different to the monumental botch up made today by the totally inept Renfrewshire Council's Town Centre 'Improvements' There is no date on the picture

Photo: Feldweg an der Sylter Straße in Wiesbaden-Dotzheim, OT Sauerland im Herbst

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Wohl dem, der nicht handelt

 

1.) Wohl dem, der nicht handelt

Nach Gottloser Rat,

Nicht in Lüsten wandelt

Auf der Sünder Pfad!

Wohl dem, der sich findet

Von den Spöttern fern,

Sel'ge Lust empfindet

Am Gesetz des Herrn!

 

2.) Wohl dem, der im Worte

Sinnet Tag und Nacht,

Nicht am Sündenorte

Mit den Toren lacht!

Der gleicht einem Baume,

Der gepflanzet steht,

Wo am Bachessaume

Sanfte Kühlung weht.

 

3.) Frucht, die golden glänzet,

Schmückt so lieblich ihn,

Und sein Haupt umkränzet

Unverwelklich Grün.

All sein tätig Regen

Ist von heil umweht.

Und der Herr gibt Segen,

Dass es wohl gerät.

 

4.) Aber weh', Gottlosen!

Sie vergehn wie Spreu;

Denn des Glückes Rosen

Bleibt nicht lange treu.

Wie der Wind zerstreuet

Dürrer Wüste Staub,

Sind sie, wenn Gott dräuet, (a)

Seines Zornes Raub.

 

5.) Nicht bestehn die Sünder,

Wenn einst im Gericht

Über Erdenkinder

Gott den Stab nun bricht!

Und wo zu Gemeinden

Durch der Liebe Band

Sich Gerechte einen,

Werden sie verbannt.

 

6.) Der Gerechten Pfade

Sind dem Herrn bekannt,

Seine mächt'ge Gnade

Segnet ihre Hand.

Doch gottlosem Treiben

Hemmet er die Bahn,

Schnell will er zerstäuben

Ihres Stolzes Wahn!

 

(a) alte Form von 'droht'

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Autor: Adolf Patze

Melodie: Kommt, erhebt die Herzen

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Gemeinde-Psalter

Vierstimmige Ausgabe

6.-9. Tausend

Bundes-Verlag

Witten/Ruhr, 1938

Liednummer 562

Thema: Glaube, Kampf und Rechtfertigung

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Gegenstand: Psalm Nr. 1

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Adolf Patze, auch Adolph (* 1804 in Herzogtum Schwedisch-Pommern; † 1886) war ein deutscher Arzt und Mitglied der Baptisten-Gemeinde seiner Vaterstadt. Im Jahr 1851 wurde er dort zum Diakon ernannt. Zwei Jahre später wanderte er über England nach Amerika aus, wo er 15 Jahre später verstarb. Sein wichtigstes medizinisches Werk ist die 1845 in Leipzig verlegte Abhandlung 'Ueber Bordelle und die Sittenverderbniss unserer Zeit, eine medicinal-polizeiliche Abhandlung fuer Staats- und Polizeibeamte, Sittenlehner, Sittenrichter, Ärzte'. Von seinen geistlichen Liedern ist eines überregional bekannt geworden und steht im sog. Gemeinde-Psalter aus dem Jahr 1938, dem offiziellen Gesangbuch der Freien evangelischen Gemeinden. Es ist ein Glaubenskampflied zum Text des ersten Psalms mit fünf Strophen und heißt 'Wohl dem, der nicht handelt'.

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Photo: In Wiesbaden-Dotzheim, Gemarkung Im Himmelreich

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Zieht hin, ihr lieben Kinder, zieht

 

- Bei Tod von Kindern -

 

1.) Zieht hin, ihr lieben Kinder, zieht,

Wollt Gott, ich sollt auch wandern mit

In's ew'ge Vaterland zu Gott,

Der euch zuvor mir 'geben hat.

 

2.) An euch hatt' ich mein' Lust und Freud',

Wenn ich geriet in Traurigkeit.

Jetzt aber bin verlassen ich,

Ganz einsam, niemand tröstet mich.

 

3.) Drum hab ich auch mein Freudenkleid

Verwandelt, und trag billig Leid

Üb'r euch, herzliebste Kinder wert,

Mein Freud' in Weinen ist verkehrt.

 

4.) Euch ist zwar gar sehr wohl geschehn,

Müsst' keine Not, wie ich, ausstehn,

Das holdseligste Jesulein

Setzt euch nun auf ein Kränzelein.

 

5.) Die lieben Englein ohne Zahl

Umfangen euch im Himmelssaal,

Kein Ohr hat jemals angehört,

Was für Freud euch dort wiederfährt.

 

6.) Wohlan! Zu solcher Himmelsfreud

Werd ich auch komm'n zu rechter Zeit,

Indes will ich Gott halten still,

Weil so gewesen ist sein Will.

 

7.) Ich will mit herzlicher Begier

Zum Herren schreien für und für,

Dass er verkürz mein' Lebenszeit,

Darin nichts ist, als Herzeleid.

 

8.) Ach Herr, sieh meine Tränen an,

Vergiss der Schuld, die ich getan,

Um die du mich so hart gestraft,

Mein' Kinder hast hinweg gerafft.

 

9.) Hol mich zu dir ins Himmelreich,

Wo wir zusammen alle gleich

Ohn' Unterlass dich und dein' Sohn

Stets loben wolln in deinem Thron.

 

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Autor: Jeremias Nicolai

Melodie: Herr Jesu Christ, wahr Mensch und Gott

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Vermehrtes Schönburgisches Gesangbuch

Herausgegeben von Johann Georg Schulz

Waldenburg 1796

Liednummer 1233

Thema: Tod und Ewigkeit

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Jeremias Nicolai (* 18. Juli 1558 in Mengeringhausen (heute Stadtteil der Kleinstadt Bad Arolsen im Fürstentum Waldeck), + 1632 ebenda) war ein deutscher evangelischer Theologe und Dichter. Sein Bruder war der zwei Jahre ältere Bruder Philipp Nicolai, der Verfasser des bekannten Kirchenlieds 'Wie schön leuchtet der Morgenstern'.

Nach einem Studium der Theologie stand Jeremias ab 1586 in seiner Geburtsstadt als Diakon und seit 1590 als Nachfolger seines Vaters im Amt, welcher gleichfalls Pfarrer gewesen war. Jeremias war ein gelehrter und angesehener Theologe. Unter den verschiedenen geistlichen Liedern, die ihm zugeschrieben wurden, gilt die Autorenschaft des Lieds 'Herr Christ thu mir verleihen zu singen deinen Geist' als gesichert. Es wurde 1597 gedichtet und in dem Buch 'Freudenspiegel deß ewigen Lebens' abgedruckt, das sein Bruder 1599 am Verlagsort Frankfurt am Main herausgab.

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Jeremias Nicolais Lieder/ Hymns

¸¸,ø¤º°`°º¤ø,¸¸,ø¤º°`°º°´°º¤ø,¸¸,ø¤º°`°º¤ø,¸

 

Herr Christe, mir verleihe zu singen deinem Geist

Jetzt fahr ich aus der Welt

Zieht hin, ihr lieben Kinder, zieht

 

Photo: Weinberg in Wiesbaden-Dotzheim mit Blick auf Wiesbaden-Frauenstein

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Ist's auch eine Freude

 

1.) Ist's auch eine Freude,

Mensch geboren sein?

Darf ich mich auch heute

Meines Lebens freun?

Wo so viele Tränen,

So viel Sünd' und Not,

So viel banges Sehnen,

Schmerz und endlich Tod?

 

2.) Ja, es wär zum Weinen,

Wenn kein Heiland wär.

Aber Sein Erscheinen

Bracht den Himmel her.

Wer zu Ihm kann sagen;

Mein Gott und mein Herr!'

Darf (a) ja nimmer klagen,

Stets wird's herrlicher.

 

3.) Möcht' vor Liebe weinen,

Jesu, Schmerzensmann,

Nahmst auch mich in Deinen

Ew'gen Liebes-Plan.

Hast mein Herz gerühret,

Dass ich's gern Dir gab,

Hast mich treu geführet,

Dass ich Dich noch hab.

 

4.) Ich hab sel'ge Stunden

Oft bei Dir, o Herr,

Aus Dir Kraft empfunden,

Wenn mein Herz war schwer.

Hast mir viel vergeben,

Mir, dem schnöden Kind,

Neue Gnad' gegeben,

Mir, der schlecht gedient.

 

5.) Ist's nicht so auf Erden,

Gut, ein Mensch zu sein?

Wagt's auch, ihr Gefährten,

Euch dem Herrn zu weihn.

Wüsstens's doch die Leute,

Wie's beim Heiland ist:

Sicher würde heute

Mancher noch ein Christ.

 

6.) Doch hat bei der Freude

Auch der Christ viel Schmerz,

Aber auch im Leide

Blickt er himmelwärts.

Und vom Himmel nieder

Blickt sein Herr ihn an,

Dass er fröhlich wieder

Weiterpilgern kann.

 

7.) Endlich kommt er leise,

Nimmt uns bei der Hand,

Führt uns von der Reise

Heim ins Vaterland.

Dann ist's ausgerungen,

Ach, dann sind wir da,

Wo Ihm wird gesungen

Ein Viktoria! (b)

 

(a) hier im Sinn von 'muss'

(b) Siegesruf

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Autor: Christian Rudolf Flad

Melodie: Jesus, meine Sonne

Die siebte Strophe steht nicht am angegebenen Ort

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Zions-Lieder

zur Erbauung für Gemeinde und Heim

Zwölfte Auflage. 112. Tausend

Advent-Verlag

Hamburg, 1947

Liednummer 360

Thema: Glaube, Kampf und Rechtfertigung

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Christian Rudolf Flad (* 18. April 1804 in Stuttgart/Herzogtum Württemberg; † 15. Juli 1830 ebenda) war ein deutscher evangelisch-lutherischer Pfarrer und Lieddichter. Flad war befreundet mit den Amtskollegen und Dichtern Johann Christoph Blumhardt (1805-1880) und Eduard Mörike (1804-1875). Flad war zuletzt Vikar in Oßweil bei Ludwigsburg und Stuttgart und verstarb früh mit 26 Jahren. Er hinterließ das geistliche Lied 'Ist's auch eine Freude, Mensch geboren sein', das Aufnahme in Gesangbücher fand und von dem es mehrere Varianten gibt.

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I got a new Francie today in the mail. And she has her original Hairsting!! She is my new Fave now!!!

Photo: Lindenblätter im Spätherbst

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Wir danken dir von Herzensgrund

 

1.) Wir danken dir von Herzensgrund:

Mach uns an Leib und Seel' gesund.

Du hast gewarnt, getröst', gelehrt,

Dass sich ein jed's zu dir bekehrt.

 

2.) Die Tauf' und heil'ges Abendmahl

Und viel Vergehen ohne Zahl,

Hast du mit Treu an uns gewandt,

Uns hat gesegnet deine Hand.

 

3.) Was dich gebet'n des Gläub'gen Schar,

So oft sie hier versammelt war,

In dieser ganzen Jahresfrist,

Dazu sprich Amen, Jesu Christ!

 

4.) So möcht' ich einst dies Gnadenjahr

Im Himmel rühmen immerdar,

Da du durch deine Liebesmacht

Auch mich zum Himmel hast gebracht.

 

5.) Dir geb ich heute noch mein Herz,

Dein soll es sein in Freud' und Schmerz.

Tilg alle meine Sündenschuld

Durch dein Versöhnen und Geduld.

 

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Autor: Samuel David Roller

mögl. Melodie: Nun jauchzt dem Herren alle Welt

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Samuel David Rollers,

weiland Pastors zu Lausa bei Dresden,

Leben und Wirken

dargestellt von Magnus Adolph Blüher

Verlag Justus Naumann

Dresden, 1852

Thema: Jahresende

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Samuel David Roller (* 25. Dezember 1779 in Heynitz bei Meißen, † 26. August 1850 in Lausa bei Dresden) war ein deutscher evangelisch-lutherischer Pfarrer, Pädagoge, Lieddichter und Landwirt. Sein Leben und Wirken ist durch das Buch Wilhelm von Kügelgens 'Jugenderinnerungen eines alten Mannes' bekannt geworden, der von Roller 1816 Konfirmationsunterricht erhalten hatte.

Roller wurde als Sohn des Pfarrers Samuel Andreas Roller (1725-1784) geboren und lebte nach dem Tod seines Vaters in Söbrigen bei Pillnitz an der Elbe. Der Pfarrer des Nachbardorfes ließ ihn zusammen mit seinen eigenen zwei Jungen unterrichten, sodass Roller das Abitur ablegen konnte. Ein Graf von Hohenthal ermöglichte ihm daraufhin das Studium der Theologie an der Universität Leipzig, das er ungeachtet seiner beengten finanziellen Möglichkeiten mit gutem Erfolg bestand. Anschließend arbeitete Roller als Hauslehrer in der Familie von Heynitz. In Jahr 1804 errichtete er in Dresden ein Erziehungsinstitut für Jungen. Der Dichter Theodor Körner war dort einer seiner Schüler. 1807 wurde Roller zum Pfarrer in Döbernitz/Nordsachsen berufen und wechselte 1811 auf die Pfarrstelle der Gemeinde Lausa bei Dresden. Er unterstützte mit seinem Amtskollegen im benachbarten Dorf Grünberg die Gründung der Dresdner Mission (später Leipziger Missionswerk) durch die Einrichtung einer Missionsvorschule zur Vorbereitung von Kandidaten auf einen Dienst bei diesem Werk.

Das literarische Denkmal, das Kügelgen Roller setzte, zeichnet einen frommen und liebevollen Mann, der ein unverbrüchlicher Lutheraner, ein volkstümlicher Prediger, ein treuer Seelsorger und zugleich ein Wohltäter seiner Gemeinde war. Er führte als erster Pfarrer Kindergottesdienste ein und war einer der Gründer der 1814 gegründeten Sächsischen Bibelgesellschaft. Er verstand sich auch auf die Obstzucht, pflanzte unzählige Bäume, schenkte jedem seiner Konfirmanden einen Obstbaum und beschäftigte sich auch wissenschaftlich mit dem Obstanbau. Seine Gedichte erschienen zusammen mit einer Biographie von Magnus Adolph Blützer 1852 in Dresden unter dem Titel 'Leben und Wirken'.

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Photo: Landschaft in Wiesbaden-Dotzheim, bei Schloss Freudenberg

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Kehre wieder, meine Seele

 

1.) Kehre wieder, meine Seele,

Was betrübst und grämst du dich?

Lass die Qual- und Kummerhöhle,

Und schau redlich über dich.

Ei, gedenk, gedenke doch:

Gott, der Vater, lebet noch.

 

2.) Liegt das Kreuz auf deinem Rücken,

Will mit Angst vermengte Pein

Deine Hoffnung niederdrücken,

Lass Geduld dein Labsal sein.

Trägst du schon ein schweres Joch:

Gott, mein Helfer, lebet noch.

 

3.) Denkt der Satan dich zu fällen,

Und will sein verdammtes Heer

Deiner Seligkeit nachstellen,

Ei, so fürchte dich nicht sehr,

Er gehört ins Höllenjoch. -

Gott, dein Tröster, lebet noch.

 

4.) Bist du arm und ganz verlassen,

Ist doch Gott dein bestes Gut,

Wenn dich gleich die Menschen hassen,

Hält er dich in seiner Hut.

Wohl mir, wenn ich sag und poch: (a)

Gott, mein Schirmer, lebet noch.

 

5.) Lass es sagen, lass es wittern,

Lass die Luft voll Teufel sein,

Lass die Erde sich erschüttern,

Du bist Gottes, er ist dein,

Schwebt das Kreuze noch so hoch:

Gott, dein Hüter, lebet noch.

 

6.) Kehre wieder, mein Seele,

Was betrübst und kränkst du dich?

Wenn ich Gott die Not befehle,

Mag ich trotzen sicherlich,

Duld ich viel, so sag ich doch:

Gott, mein Leben, lebet noch.

 

(a) darauf bestehe

 

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Autor: Christian Junker

Melodie: Gott des Himmels und der Erden

oder: Tut mir auf die schöne Pforte

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Geistreiches Gesang-Buch oder

Alter und Neuer auserlesener Liederschatz

von Kaspar Neumann

Verlag von Johann Carl Drachstedt

Budissin (Bautzen), 1778

Liednummer 779

Thema: Gottvertrauen, Kreuz und Trost

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Christian Junker (* 16. Oktober1663 in Dresden, † 19. Januar 1714 in Altenburg) war ein deutscher Pädagoge und Lieddichter. Er wurde im Jahr 1696 zum Konrektor in Schleusingen berufen und übernahm im Jahr 1707 die Stelle eines Schulrektors in Eisenach. Im Jahr 1713 wechselte er an das Gymnasium in Altenburg, wo er im Folgejahr starb. Seit 1704 trug er den Titel eines sachsen-hennebergischen Historiographen und war ab 1711 Mitglied der königlichen Societät der Wissenschaften in Berlin. Eines seiner geistlichen Lieder fand Aufnahme in evangelische Gesangbücher. Es ist ein Trostlied und heißt 'Kehre wieder, meine Seele'; es stand im Schleusingischen Gesangbuch von 1719 und im Gesangbuch von Neustadt an der Orla von 1717.

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