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Photo: In der Kuranlage in Hanau-Wilhelmsbad, Oktober 1992

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Werde munter, Geist und Herze

 

1.) Werde munter, Geist und Herze,

Denn jetzt bricht der Morgen an!

Siehe, wie dich Gott ergötze,

Der so Großes hat getan

Und dich durch die ganze Nacht

Als sein liebes Kind bewacht,

Der den bösen Feind verjaget

Und was sonst die Frommen plaget.

 

2.) Gott, die Lippen sind voll Freuden

Und mein Herz voll Dankbarkeit.

Du hältst meinen Fuß vom Gleiten,

Dass ich wandel allezeit

In dem Licht der Gläubigen,

Und wo dort die Seligen

In den weißen Kleidern gehen,

Soll ich auch einmal dich sehen.

 

3.) Himmelsfürst, dir trau ich ferner,

Reich mir deine Segenshand!

Wenn mich stechen Kreuzesdörner,

So leit du mich durch das Land.

Segne meine Red' und Wort,

Dass ich endlich seh den Port, (a)

Wo die Weisheit mich hintreibet,

Die dein Wort ins Herze schreibet.

 

4.) Herr, ich will das Netz ausbreiten

Auf dein allgewaltig Wort.

Du selbst wollst mich so bereiten,

Wie ich sein soll - hier und dort.

Ziehe meinen Sinn empor

Und eröffne mir das Ohr,

Und die Augen, dass ich Wunder

Hören, sehen mög itzunder.

 

5.) Ich will dein Gesetze lesen,

Das ich Tag und Nacht betracht',

Das mir allzeit lieb gewesen

Und das mich viel froher macht

Als viel eitle Schätz' der Welt,

Mehr als Silber oder Geld.

Dein Geist richte meine Sinnen

Und vollbringe solch' Beginnen.

 

6.) Segne, Vater, die mich lieben

Und die mir viel Guts getan!

Segne, die im Wort mich üben

Und als Lehrer führen an!

Sei ihr Schild und großer Lohn,

Gib ihn' einst die Ehrenkron',

Damit dort die Lehrer prangen,

Wenn sie Jesus wird umfangen.

 

7.) Segne Schul- und Kirchensachen!

Segne Rat- und Richterstuhl!

Segne, wenn des Feindes Rachen

Uns will stürzen in den Pfuhl

Alles Unglücks und des Streits,

Lösch die Flammen aus des Neids,

Sei du Wächter und Beschirmer

Wider alle Haus-Bestürmer.

 

8.) Herr Gott Vater uns behüte,

Segne uns und unser Land!

Herr Gott Sohn, send uns die Güte,

Die dein Werk uns macht bekannt!

Lass dein Antlitz leuchten klar

Und das Unsrige bewahr!

Herr, dein Antlitz auf uns hebe,

Und uns deinen Frieden gebe!

 

(a) Hafen

 

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Autor: Johann Gabriel Drechsler

Melodie: Werde munter mein Gemüte

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Wiederholtes Halleluja der Kinder Gottes auf Erden

Das ist das neu aufgelegte und verbesserte

Gesangbuch der Stadt Dahma in dem Fürstenthum Sachsen-Querfurth

Verlag: Johann Joachim Ahlfeld

Wittenberg, 1764

Liednummer 770

Thema: Morgenlied

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Johann Gabriel Drechsler (seltener auch Drechßler oder Dressler) war ein evangelisch-lutherischer Pfarrer und Lieddichter, der im 17.Jahrhundert lebte und am 22. Oktober 1677 starb. Er stammte aus Wolkenstein im Erzgebirgskreis in Sachsen. Drechsler studierte in Leipzig und arbeitete anschließend als Pfarrer und Lehrer im Halle/Saale. Er verfasste u.a. ein 1698 erschienenes 500 Seiten umfassendes Trostbuch mit dem Titel 'Bitteres Witwenweh, mit göttlichem Trost versüßet' sowie ein Gebetbuch für Studenten. Die zwischen 1866 und 1868 in Stuttgart von Eduard Emil Koch herausgegebene 'Geschichte des Kirchenlieds und Kirchengesangs' nennt zwei Lieder von Drechsler.

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Renfrew, an ancient Borough, has some fine Victorian and Edwardian buildings. The main shopping street is Hairst Street, a broad thoroughfare between the two crosses - St Andrew's Cross and Renfrew Cross.

Der Himmel ist so tief und blau

 

1.) Der Himmel ist so tief und blau

Als hätt' ihn nie ein Wolkengrau

Gramvoll verhüllt.

Die Sonne ist wie überfüllt

Von lautrem Gold,

Als ob sie wollt

Aus überreichen Händen

Zuletzt sich königlich verschwenden

Und noch die ärmsten Hütten

Mit goldnem Segen überschütten.

 

2.) Sie ist wie eine Mutter lind

Und hält die Erd', ihr müdes Kind

Voll Ruh-Verlangen

So inniglich umfangen,

Als wollt sie all' das Leid zumal

Aussöhnen mit dem letzten Strahl.

Das Jahrwerk ist vollbracht,

Bei Sonnentag und Wetternacht.

Die Erde steht zum Abschiedsfest bereit

In ihrem schönsten Feierkleid.

 

3.) Und eine leise Wehmut weht

Im Lufthauch, der vorübergeht

Und alles lauscht erwartungsvoll,

Ob schon das goldne Sterben kommen soll.

Es schließt wohl bald die Pforten zu,

Dann kommt die letzte, große Ruh'.

Ich aber schließ ins Herz hinein

Heut' noch den hellen Sonnenschein,

Dass er uns einst den grauen Tag

Durchsonnen und vergolden mag.

 

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Autor: Otto Riethmüller

Melodie: ohne Angaben

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Otto Riethmüller - Gedichte

Berlin und Gelnhausen, 1938

Thema: Herbstlied

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Otto Riethmüller (* 26. Februar 1889 in Cannstatt bei Stuttgart; † 19. November 1938 in Berlin) war evangelischer Pfarrer und geistlicher Dichter. Riethmüller studierte Theologie in Tübingen und wurde dabei besonders geprägt von seinem akademischen Lehrer Adolf Schlatter. Nach seiner Ordination hatte er verschiedene Pfarrstellen inne, bevor er 1928 die Leitung des evangelischen Reichsverbandes weiblicher Jugend im Burckhardthaus in Berlin-Dahlem übernahm, das von Johannes Burckhardt 1889 gegründet worden war. Er bearbeitete Lieder der Böhmischen Brüder wie 'Sonne der Gerechtigkeit', übertrug lateinische Hymnen wie 'Verbum supernum prodiens' ('Das Wort geht von dem Vater aus') und verfasste eigene Lieder ('Herr, wir stehen Hand in Hand'), die in den Jugendgesangbüchern 'Ein neues Lied' und 'Der helle Ton' unter ihm als Herausgeber erschienen.

Während er vom Nationalsozialismus nicht gänzlich unbeeindruckt war, wurde er doch 1935 Mitglied der evangelischen 'Bekennenden Kirche', die sich, im Gegensatz zu den 'Deutsche Christen', gegen die Gleichschaltung durch das Nazi-Regime wehrte. Auf ihn geht die Jahreslosungen zurück, die er seit 1930 herausgab. Unter seinem Vorsitz wurde das Kreuz auf der Weltkugel 1935 als Symbol für die Evangelische Jugend festgelegt. Im aktuellen Evangelischen Gesangbuch (EG) von 1993 sind sieben von Riethmüller verfasste oder überarbeitete Lieder enthalten.

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Photo: Feld bei Wiesbaden-Dotzheim, OT Sauerland

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Einst, Jesu Christ, erwachet dein Tag

 

1.) Einst, Jesu Christ, erwachet

Dein Tag so furchtbar klar,

Den nun die Welt verlachet

Und spricht: es hat kein G'fahr!

Herr, wecke die Betäubten,

Die sein nicht achten mehr.

Er schwebt uns ob den Häupten

Uns senkt sich plötzlich her!

 

2.) Des Morgens Zeichen quillen

Heraufwärts ohne Rast.

Um deines Namens willen

Wie mancher wird gehasst!

Es wird ins Ungewisse

Dein Reich und Heil gestellt.

Verrat und Ärgernisse

Erfüllen alle Welt.

 

3.) Viel Trugpropheten lehren,

Wodurch viel Volks verdirbt.

Wir sehn sich Unrecht mehren,

Die Lieb' in vielen stirbt.

Dazu mit lautem Schalle

Geht's Wort vom Reich des Herrn,

Zum Zeugnis über alle,

Bei Völkern nah und fern.

 

4.) Laut klirrt des Irrtums Kette,

Der Abfall geht im Schwang,

Dass bis zur heilgen Stätte

Gräul der Verwüstung drang.

Herr, lass uns darauf merken,

Nach deinem heilgen Wort.

Wollst uns den Glauben stärken, -

Scheuch die Versuchung fort!

 

5.) Wir fliehn zu deinen Bergen

Ölberg und Golgatha!

Da wird dein Arm uns bergen,

Da ist dein Heil uns nah!

Kein Herz soll zögernd hangen

An einem Gut der Welt,

Dass nicht der Tag voll Bangen

Uns jählings überfällt.

 

6.) Erbarme dich der Deinen

Zur trübgewordnen Zeit,

Da tausend Lichter scheinen

Und wenig dir geweiht.

Da voll von Lügenzungen

Die deutschen Lande sind,

Die dein Wort wollen beugen,

Und heißen's Mär' und Wind.

 

7.) Herr, Herr, du wirst uns kommen,

Dem Blitz vom Himmel gleich,

Wirst sammeln deine Frommen,

Vollenden ganz dein Reich.

Wirst allen Trug vernichten,

Wirst brechen sein' Gewalt,

Und nach der Wahrheit richten, -

O Jesu Christ, komm bald!

 

8.) Uns, Herr, erhalt in Klarheit

Bei deinem heil'gen Wort.

Denn dein Wort ist die Wahrheit

Und rettet hier und dort.

In des Gehorsams Schranken,

In Lieb' erhalt uns dein'.

Lass uns von dir nicht wanken,

Bis dein Tag bricht herein!

 

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Autor: Viktor von Strauß und Torney

Melodie: Valet will ich dir geben

oder: Lob Gott getrost mit singen

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Evangelischer Liederschatz für

Kirche, Schule und Haus,

- Band 1 -

Zweite, umgearbeitete Ausgabe

Gesammelt und bearbeitet von Albert Knapp,

J. G. Cotta'scher Verlag,

Stuttgart und Tübingen, 1850

Liednummer 761

Thema: Offenbarung

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Friedrich Viktor Strauß, ab 1852 von Strauß, ab 1872 von Strauß und Torney (* 18. September 1809 in Bückeburg, Fürstentum Schaumburg-Lippe, heute Niedersachsen; † 1. April 1899 in Dresden) war fürstlich schaumburg-lippescher Minister, Kirchenlieddichter und Ehrenbürger der Stadt Dresden.

Er entstammte einer alten hannoverschen Familie, die mit dem Pfarrer Georg Burchard Strauß (um 1584–1632) in Rethmar, bei Lehrte in Hannover, erstmals urkundlich genannt ist. Strauß heiratete 1832 in Bückeburg Albertine von Torney (1814 - 1905), die Letzte ihres niedersächsischen Adelsgeschlechts. Aus dieser Ehe stammen drei Söhne, sowie die Tochter Hedwig von Schreibershofen (1840–1922), die als Schriftstellerin Bekanntheit erlangte. Strauß wurde mit seinen Kindern 1852 in den österreichischen Adelsstand erhoben und erhielt 1872 in Bückeburg die fürstlich schaumburg-lippesche Genehmigung zur Namen- und Wappenvereinigung mit dem der Familie von Torney. Strauß war fürstlich schaumburg-lippescher Gesandter und Minister. Außerdem war er Doktor der Theologie der Universität Leipzig, schaumburg-lippischer Wirklicher Geheimrat und Ehrenbürger der Stadt Dresden. Schließlich erlangte er Bekanntheit als Religionshistoriker, Dichter und Übersetzer. Er übertrug als Erster das Tao Te King aus dem Chinesischen ins Deutsche. Strauß und Torney verstarb 1899 in Dresden, wurde jedoch in seiner Heimatstadt Bückeburg beigesetzt. Sein schriftlicher Nachlass befindet sich im Staatsarchiv Bückeburg.

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Viktor von Strauß und Torneys Lieder/ Hymns

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Frühlingslied

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Der Winter ist vergangen

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Jahresende

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Des Jahres schöner Schmuck entweicht

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Konfirmation

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Du deiner Kirche Haupt und Hort

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Sommerlied

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Jauchzt dem Herrn in allem Land

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Trinitatis

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Lob, Ehr und Dank sei Gott

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Verklärungsfest

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O, zu deinen lichten Höhen

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Winterlied

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Dich preiset deine Christenheit

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Derzeit noch nicht erfasst / Currently not scanned

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Abermal mit deiner Güte krönest du

Ach Gott der Wahrheit, halt uns frei

Ach Vater der Barmherzigkeit, Gott Himmels

Ach Vater, siehe unsre Not und Mühe

Ach, dass wir heilig dir und rein

Ach, komm, füll unsre Seelen ganz

Ach, wie die Jahre schwinden

Aller Engel himmlisch Heer singt Gott

Als Jesu Nacht gekommen war

Ans Kreuz will man ihn schlagen

Arbeiter will der Herr im Reich

Auch dir, du reiner Held, auch dir

Auf Gottes Thron sitzt nun

Auf, auf, erwähltes Priestertum

Auf, meine Seel, auf, auf, mein Herz

Begehn wir all mit Herz und Mund

Bereit uns, Herr, dich zu empfahn

Betrübt ist deine Seele

Beug dich, Herz, dein Herr und Meister

Bist du, Herr der Meere, nur mit uns im Nachen

Bringt den Leib zum Grabe

Dank und Lob sei dir gebracht für das Heil

Dank unsres Gottes mächtger Hand

Dankt Gott für seine liebe Gnad

Dein Leben lang gib Herz und Sinn

Dein Wort und Segen nei uns bleib

Der Engel hats zuvorgesagt

Der Herr baut ein Jerusalem

Der Herr hat alles wohlgemacht, lasst uns den Herrn erheben

Der Herr hat ausgelitten, hat Seelenqual

Der Herr ist kommen, zu zerstören

Der Herr ist unser Hirte, was mangelt seiner Schar

Der Herr, der Herr kommt zu den Seinen

Der Tag des Heils beginnt den Lauf

Die Fürsten Judas stehen auf

Die Sonn ist da, sie leuchtet nicht

Dir wird der Mensch geboren

Dringe, mächtig Wort des Herrn

Du bists allein, Macht und Gewalt sind dein

Du Liebe, die uns erst geliebt

Du unsre Gnad und Stärk und Ruh

Ein Loblied opfert Gott, dem Herrn

Einst, Jesu Christ, erwachet dein Tag

Er wird ans Kreuz geschlagen

Es preiset meine Seel den Herrn

Es rollen Donner, Blitze sprühn

Es ruft der Herr zur Rechenschaft

Freude jauchzt durch alle Welt

Geh vor, du heilges Knabenbild

Geist der Gnad und Liebe, quille

Gen Himmel fährt des Menschen Sohn

Gib uns Glauben, Herr und Gott

Glanz vom Vater voller Klarheit

Gott dankt, ihr Erlösten

Gott, unser Vater, Herr der Macht

Gott, wie elend und zerrissen

Habe Dank, Quell aller Güter

Herr, dein Licht, dein Schutz, dein Segen

Herr, der du am Kreuzesstamme

Herr, der du Gott bist hoch und hehr

Herr, der du wohnst im ewgen Licht

Herr, erhör uns, Herr, wir warten

Herr, Herr, vergib uns unsre Schuld

Herr, unser Haupt, dein freun sich deine Glieder

Herr, vor dein Antlitz treten zwei

Herr, wenn wir in den Särgen

Hier bringen wir, Herr Gott, uns dir

Hilf, Herr, lass uns gelingen

Ins Himmelreich, in Gottes Saal

Ins Land des Dunkels leucht ein Stern

Kind, das zum Heil und Trost erschien

Komm, Geist, der Christi Kirch erbaut

Komm, heilger Geist, entzünde

Komm, lautrer Quell der Gnaden

Komm, o Herr, mit deinem Geist

Kommt herbei, beladne Herzen

Kommt, ruft Gottes Sohn uns allen

Kurz ist des Menschen Zeit

Lasst dank dem Herrn uns singen

Lasst uns den Sabbath halten

Lob und Dank und Ruhm und Ehre

Lobjauchzt und mehret gottes Ruhm

Mag Satans Rotte wider Christum wüten

Mich dürstet, so klagt jene Stimme

Mit Herz und Lippen sei gepreist

Noch suchst du uns mit Gnad und Huld

Noch, treuer Sämann, gehst du aus

Nun gingst auch du zur Sabbathsruh

Nun preist und dankt mit Freudenruf

Nun segn uns, Jesu, deine Hand

Nur mir sollst du dich ganz ergeben

O der hat deines Lichtes nie einen Strahl

O des Trostes, uns verheißen

O Gott und Vater, gib, dass wir in treuer Lieb

O Juda, du erwählte Schar

O mein Herz, gib dich zufrieden, o verzage nicht

O Qual auf Golgatha, o Abgrund

O selig, wen sein Leiden und was ihn schmerzt

O weh der gräuelvollen Tat

O Weisheitsrat, o Gnadentat

O wem dein heilger Mund verhieß

Preis dir, der Höll und Tod durchbrach

Preist den Herrn voll Gnad

Preist des Herrn Barmherzigkeit

Rechte Opfer hier, Herr, hilf bringen dir

Ruht aus, ruht aus, im stillen dunlen Haus

Schon im reinen Paradies, eh die Sünd

Seht den Herrn am Kreuze schweben

Seht, welch ein Mensch, den Heiland, hochgepriesen

Selbst zu seinem Tempel kommen

Selig, wer im Leben zu dir eilet

Sohn Davids, geh mir nicht vorbei

Sonne, Mond und Stern erbleichen

Streck aus, Herr, deine mächtge Hand

Tag des Jubels, Tag der Wonne

Triumph, da glänzt der neue Tag

Verlassen trägst du Hohn und Schmach

Vom Himmel schaut der Herr herab

Von allen Zungen werde, dir, Herr Gott

Was suchst du, bange Seele, was dich dem Leid entrückt

Weh des Gerichts, o Gott des Lichts

Wenn, Jesu Christ, erwachet dein Tag

Wer an dich, o Jesu, glaubt

Wie soll ich, Herr, dir danken

Wo Gottes Wort uns hin beruft

Wollst du nach Rechten alles, Herr, eintreiben

Zion, freu dich, lass dein Trauern

Photo: Im Schlosspark von Wiesbaden-Biebrich

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Der Frühling wich, der Sommer floh von hinnen

 

1.) Der Frühling wich, der Sommer floh von hinnen,

Es naht der Herbst mit fruchtbekränztem Haupt.

Bald folgt der Winter, und in wenig' Wochen

Steht Flur und Hain des Sommerschmucks beraubt.

 

2.) So flieht das Leben hin mit jeder Stunde,

So blüht die Kindheit, so des Jünglings Kraft.

So reift der Mann des Lebens Herbst entgegen,

Bis ihn das Alter ohne Schonung rafft.

 

3.) Dies ist das Los der Menschheit auf der Erde!

Wir blühen, wachsen, reifen und vergehn.

Laut predigt es in den entlaubten Wipfeln

Des Herbstes Sturm aus graubewölkten Höhn.

 

4.) Nur eine Spanne Zeit ist uns gegeben,

O, dass der Mensch dies doch so oft vergisst:

Dass nur für kurze Zeit er Erdenbürger,

Ein Fremdling nur, hier unterm Monde ist!

 

5.) Und doch schließt er innig sich an jede Freude

Des Lebens, das so schnell ihm doch verrinnt,

Erwirbt sich Schätze und steht an dem Ziele,

Indem er noch auf lange Pläne sinnt.

 

6.) Und muss nun alles, alles plötzlich lassen,

Wie teuer es auch seinem Herzen war.

Gern oder ungern alles niederlegen,

Natur, an deinem heiligen Altar!

 

7.) O Torheit, die im wechselnden Gedränge

Des Menschenlebens sich an Dinge band,

Die unbeständig sind und bleiben müssen!

Das Dauernde hat hier kein Vaterland.

 

8.) O Torheit! die in süßem Selbstvergessen

Das kurze Leben allzu lieb gewann,

Und den Gedanken an den Tod vermeidet,

Dem doch kein Sterblicher entfliehen kann!

 

9.) Schon Klugheit gibt uns diese ernste Lehre:

Die Welt vergeht und alle ihre Lust.

Erwirb dir Schätze, die dir sichrer bleiben,

Sei deines höhern Rufes dir bewusst!

 

10.) Doch noch vielmehr des hohen Meisters Lehre,

Der uns zu Liebe einst die Welt betrat,

Durch eignes Beispiel uns die Pfade zeigte,

Die jeder treu ihm nachzuwandeln hat.

 

11.) Willkommen darum selbst ihr ernsten Bilder:

Du düstrer Herbst, du stille, kühle Nacht!

Bald sink auch ich verwelkt, wie jene Blätter,

Bald ist auch meines Lebens Lauf vollbracht.

 

12.) Und eingesargt, im weißen Leichentuche,

Ruht meine Hülle in der Erde Schoß.

Jedoch der Geist, der lebt in bessern Sphären,

Er teilt mit ihr nicht jenes düstre Los.

 

13.) Auf denn! So sei mein Geist und seine Bildung

Mein heiligstes Geschäft! Was hülf' es mir,

Wenn ich durch Fleiß auch diese Welt gewönne?

Einst lass (a) ich sie, und es bleibt alles hier,

 

14.) Was irdisch ist. Nur was der Geist geboren,

Die Tugenden, die er sich hier erwarb,

Die folgen ihm, wie seine guten Werke.

Nur sein gebrechlicher Gefährte starb.

 

15.) Ja! schwinde alles, nur die Tugend bleibe

Mit dem Bewusstsein mir! Wenn einst mein Geist,

Sich in dem letzten Kampf nun seinen Banden

Und seiner morschen Hülle ganz entreißt.

 

16.) Ich blicke mutvoll in das ernste Dunkel

Des düstern Grabes, wie in diese Nacht.

Gott ist mit mir! Was habe ich zu fürchten?

Er, dessen Wort mich einst hervorgebracht,

 

17.) Herrscht dort und hier, - ich bin in seinen Händen.

Er ist es ja, der mich von hinnen ruft.

So wie er täglich mich vom Schlaf erwecket,

Weckt er mich einst auch aus des Grabes Gruft.

 

(a) verlass

 

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Autor: Christian Friedrich Leberecht Strack

Melodie: ohne Angaben

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Eloah, Erhebungen des Herzens zu Gott

in einer Reihe von Gesängen und metrischen Gebeten

von D. [Christian]Fr[iedrich Leberecht] Strack

verlegt bei Heinrich Ludwig Brönner

Frankfurt a. M., 1817

Thema: Herbstlied

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Christian Friedrich Leberecht Strack (* 9. Mai 1781 in Kloster Roßleben in Thüringen/Kurfürstentum Sachsen; † 25. Juli 1852 in Bremen) war ein deutscher Pädagoge, Hochschullehrer und evangelischer Kirchenlieddichter. Strack besuchte die Klosterschule Roßleben und studierte nach Ablegen des Abiturs an der Universität Leipzig Theologie und Philosophie. Sein Studium schloss er mit dem Magistertitel ab und promovierte anschließend. Anfänglich als Pfarrer tätig, unterzog er sich einer weiteren Ausbildung als Pädagoge in Halle/Saale, wo er dann ab 1806 als Lehrer arbeitete. Im Jahr 1810 wechselte er an das Gymnasium von Wertheim am Main und von dort 1814 nach Düsseldorf. 1817 wurde zum Vorsteher der Vorschule im Eschenhof in Bremen berufen. Er verfasste mehrere pädagogische Schriften und ließ zwei Bände mit gesammelten Liedern drucken. Darüber hinaus machte er sich einen Namen als Übersetzer der Schriften von Aristoteles und Plinius, dem Jüngeren. Stracks geistliche Lieder erschienen im Jahr 1814 unter dem Titel 'Eloah, Erhebungen des Herzens zu Gott in einer Reihe von Gesängen und metrischen Gebeten'. Dieses Buch erlebte sechs Folgeauflagen. In Nikolaus Joachim Evers 'Sammlung geistlicher Lieder', 1817 in Hamburg verlegt, sind sieben Lieder von Strack enthalten.

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Eitelkeit des Irdischen

 

1.) Was ist dieses Rund der Erden,

Als ein Spielplatz voller Schein,

Wo wir heute Helden werden,

Morgen Schatten nur zu sein,

Wo bei Kronen, Thron' und Siegen

Fessel, Band und Ketten liegen.

 

2.) Hier will Lachen, Lust und Scherzen

Bei den heißen Tränen stehn,

Und die hohen Wunderkerzen

Müssen plötzlich untergehn.

Der die Welt vermeint zu schrecken,

Nächstens wird ein Grab ihn decken.

 

3.) Wo die größten Pfeiler waren,

Da liegt jetzt ein wenig Graus.

Bei den Sängern schaut man Bahren,

Bei der Burg ein Totenhaus,

Bei den Rosen Dornenhecken,

Auf dem Purpur schwarze Flecken.

 

4.) Dieser Platz zeigt viel Gesichte,

Die der Falschheit Maske deckt,

Und bei falschem Tageslichte

Wird viel falscher Dunst erweckt.

Schwur und Untreu, Kuss und Wunden

Sind zusammen hier verbunden.

 

5.) Nichts will lang allhier verweilen.

Jugend, Pracht und Herrlichkeit

Heißt des Himmels Satzung eilen

Und verstieben vor der Zeit.

Mancher Blume Haupt erbleichet,

Eh' es eine Nacht bestreichet.

 

6.) Unsre Kindheit liebt die Wiege,

Unsre Jugend Glut und Wein,

Unsre Mannheit Ehr' und Kriege,

Unser Alter Geld und Stein.

Mancher hat in wenig Stunden

Spiel, Beruf und Abschied funden.

 

7.) Wohl dem Menschen, der im Spielen

Nicht zu sehr den Spielplatz liebt

Und zum Himmel weiß zu zielen,

Weil die Welt ihm Blicke gibt.

Der, als Fremder auf der Erden,

Oben Bürger denkt zu werden!

 

8.) Wer so stirbt, ist nicht gestorben.

Ihn verklärt die Ewigkeit,

Er hat einen Schatz erworben,

Den nicht Zeit und Sturm zerstreut.

Tugend kann den Tod verlachen

Und die beste Grabschrift machen.

 

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Autor: Christian Hoffmann von Hoffmannswaldau

Melodie: ohne Angaben

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Christian Hoffmann von Hoffmannswaldau (auch: Hofmann von Hofmannswaldau, getauft 25. Dezember 1616 in Breslau; † 18. April 1679 ebenda) war ein schlesischer Jurist, Bürgermeister und Schriftsteller evangelisch-lutherischer Konfession. Hoffmann wurde als Sohn des Breslauer Patriziers Johannes Hoffmann (1575–1652), und dessen erster Ehefrau Anna, geb. Nagel (1591–1621), geboren. Christian Hoffmann besuchte das Elisabeth-Gymnasium seiner Vaterstadt und wechselte im Jahr 1636 auf das Akademische Gymnasium in Danzig. Dort traf er Martin Opitz, der Hoffmanns dichterische Arbeit nachhaltig beeinflusste. Ab dem Jahr 1638 besuchte Hoffmann die Universität Leiden, wo er Rechtswissenschaften studierte. Auf einer längeren, damals üblichen Bildungsreise als Begleiter eines Fürstensohns lernte er in Amsterdam der berühmten schlesischen Dichter Andreas Gryphius kennen. Zurückgekehrt heiratete er 1643, wurde 1647 zum Ratsschöffen gewählt und gehörte folgend dem Breslauer Rat bis zu seinem Tod an. 1676 wurde er zum zweiten Konsul und damit stellvertretender Ratspräses und fungierte hierdurch als Bürgermeister der Stadt Breslau sowie Landeshauptmann des Erbfürstentums Breslau. Während seiner Amtszeit reiste er zur Schlichtung konfessioneller Konflikte 1657 an den Kaiserhof nach Wien, wo seine Erfolge ihm die Ernennung zum Kaiserlichen Rat eintrugen. Er gilt als der führende Vertreter der Zweiten Schlesischen Schule und als Begründer des 'galanten Stils' in der deutschsprachigen Poesie. Hoffmann schrieb Sinnsprüche und verfasste eine große Zahl geistlicher und weltlicher Lieder, hinterließ aber auch einige umfangreiche Werke, wobei er die Jambenform bevorzugte. Seine Werke erschienen zuerst unautorisiert, 1679 bereitete Hoffmann eine Auswahl seiner Werke unter dem Titel 'Deutsche Übersetzungen und Getichte' zum Druck vor, deren Erscheinen er aber nicht mehr erlebte. Einige seiner geistlichen Lieder fanden Aufnahme in evangelische Kirchengesangbücher und Liedersammlungen. Sein bekanntestes Lied ist ein Abendlied mit elf Strophen und heißt 'Der schwarze Flügel trüber Nacht will alles überdecken'.

 

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Die helle Sonn leucht jetzt herfür

 

1.) Die helle Sonn leucht jetzt herfür,

Fröhlich vom Schlaf aufstehen wir,

Gott lob, der uns in dieser Nacht

Behütet vor des Teufels Macht.

 

2.) Herr Christ, den Tag uns auch behüt

Vor Sünd' und Schand durch deine Güt',

Lass deine lieben Engelein

Unsre Hüter und Wächter sein.

 

3.) Dass dir das Herz gehorsam leb,

Dem Willen dein nicht widerstreb',

Dass wir stets gehn auf deiner Bahn

In allem, was wir fangen an.

 

4.) Lass unser Werk geraten wohl,

Was ein jeder verrichten soll,

Dass unsre Arbeit, Müh' und Fleiß

Gereich zu deinem Lob und Preis.

 

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Autor: Nikolaus Herman

Melodie: Vom Himmel hoch, da komm ich her

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Evangelisches Gesangbuch zur Einführung

in der Provinz Brandenburg

Verlag von Trowitzsch und Sohn

Berlin, 1909

Liednummer 528

Thema: Morgenlied

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Nikolaus Herman (* um 1480 oder um 1500 in Altdorf bei Nürnberg; † 3. Mai 1561 in Sankt Joachimsthal, Böhmen) war Kantor und Lehrer und schuf zahlreiche evangelische Kirchenlieder.

Herman kam 1518 als Kantor und Lehrer an die Lateinschule nach St. Joachimsthal. Er war Anhänger der Reformation, überliefert ist ein Brief Martin Luthers an ihn vom 6. November 1524. In St. Joachimsthal arbeitete er unter anderem mit Johannes Mathesius zusammen, der dort ab 1532 als Rektor der Schule und ab 1540 als Pfarrer amtierte. Am 24. Juni 1557 trat Herman in den Ruhestand. Seine Lieder, als deren Zielgruppe er vornehmlich die von ihm unterrichteten Kinder betrachtete, veröffentlichte er 1560 unter dem Titel 'Die Sonntagsevangelia über das Jahr in Gesänge verfasset für die Kinder und christlichen Hausväter'.

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Nikolaus Hermans Lieder/ Hymns

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Ach Gott, wie gehts doch immer zu

Ach Gott, wie viel sind meiner Feind

Ach Herre, du gerechter Gott, wir habens wohl

All Ding ein Weil auf dieser Erd

Alle die Augen warten, Herr, auf dich

Als die Erd wieder trocken war

Als Job, der gottfürchtige Mann

Als nun erfüllet war die Zeit

Als nun Herodes wurd gewahr

Als vierzig Tag nach Ostern warn

Am Freitag muss ein jeder Christ

Am Sabbath früh Marien drei

Auf dein Zukunft, Herr Jesu Christ

Auf, dankt dem Herrn zu aller Zeit

Aus dem Schiff auf das Land raus trat

Bescher uns, Herr, das täglich Brot, vor Teurung

Bist du gleich ferne von Bekannten

Christ führ gen Himmel, da sand er uns hernieder

Christ fuhr gen Himmel, was sandt er uns

Christo dem Osterlämmelein

Christus stieg auf ein Berg hinauf

Christus wird kommen zu Gericht

Da auf Erden ging Christ der Herr

Da Christ sein Jünger hat gespeist

Da Christ, der rechte David, hat

Da Christus seine Jünger speist

Da Christus von uns scheiden wollt

Da Christus wollt ein Lösegeld

Da Christus, wahrer Mensch und Gott

Da der Herr Christ zu Tische saß

Da Elise bald sterben sollt

Da Gott Ägypten schlagen wollt

Da Jesus durch Samariam

Da Jesus nach jüdischer Art

Da Jesus nun zu Tische saß

Da kommen sollt der Welt Heiland

Da Maria im Kindelbett

Da nun Elias seinen Lauf

Danach fiel ein schwinde Zeit

Danket dem Herren allzeit

Dankt dem Herrn heut und alle Zeit

Dem Lämmlein, das zur Osterzeit

Dem Vater dorte oben wollen wir

Den die Hirten lobeten sehre

Der Mensch wird von einm Weib geborn

Die helle Sonn leucht jetzt herfür

Die liebe Sonn durch Christ, deinen Sohn

Drei R gebühren Gott allen

Du sorgst, o Gott, was helfen bange Sorgen

Durchs Osterlamm bedeutet ist

Ein vornehmster Pharisäer

Ein wahrer Glaube Gotts Zorn stillt

Ein Witfrau ward sehr hart getriebn

Eine Wittfrau hat ein einigen Sohn

Erschienen ist der herrlich Tag

Es war des ewgen Vaters Rat

Es war ein gottsfürchtiges und christliches Jungfräulein

Es war ein ungeratnes Kind

Es war einmal ein reicher Mann

Freuet euch, ihr lieben Christen

Freut euch, ihr Christen alle gleich

Geborn ist uns der heilige Christ, der Weibes Samen ist

Gesegnet sei uns dieser Tag

Gleichwie ein Weizenkörnelein

Gott schuf Adam grecht, fromm und weis

Gott Vater uns sein Sohn vorstellt

Gott Vater uns sein Sohn vorstellt

Gott Vater, der du deine Sonn lässt scheinen

Gott Vater, Schöpfer aller Ding

Gottesacker heißt der weite Platz

Gotts Zorn ein wahrer Glaube stillt

Halleluja, stimmt an ein Lied und preist des Himmels

Herr Christe, der du selbst bestellst

Herr Gott Vater im Himmelreich, wir deine Kinder allzugleich

Herr segne unsre Kirch und Schul

Heut sein die lieben Engelein

Heut singt die liebe Christenheit Gott Lob und Dank

Hier vor eins frommen Bräutigams Tür

Hilf, o Herr Christ, den Dienern dein

Hinunter ist der Sonnenschein, die finstre Nacht

Hört auf mit Trauern und Klagen, über den Tod

Hört auf zu weinen und klagen, weint nicht

Hört, ihr lieben Kinderlein, spricht das herze Jesulein

Ich nahm mir vor in meinem Mut

Ihr allerliebsten Kinderlein

Ihr Schwesterlein, ihr Schwesterlein

In Christo nur der Glaube gilt

In Gottes Namen fahren wir

In Gottes Namen fahren wir ein

In Gottes Namen fahren wir, der Schiffmann

In Gottes Namen fahren wir, seiner Gnaden

In Gottes Namen reisen wir, Christus

Ist einst auch meine Stunde da, von dieser Welt

Jesus zu seinen Jüngern sprach

Joseph ein rechtes Vorbild ist

Kaiser Augustus leget an

Keins Menschen Zung aussprechen kann

Kommt her, ihr liebste Schwesterlein

Kommt mit uns, lieben Kinderlein

Lasset Klag und Trauern fahren

Lazarus zu Bethania

Lobt Gott, ihr Christen alle gleich

Lobt Gott, ihr Christen, freuet euch, es kam von

Mein Herz vor Freud aufspringt

Mein'm lieben Gott ergeb ich mich

Mit Todsgedanken geh ich um

Nun freut euch, ihr Christenleut

Nun lob, mein Seel, dein Herren und Gott

O Gott, der du das Firmament mit Wolken kannst

O Heilger Geist, du uns regier

O heiligs Kreuz, daran Christus starb

O Mensch, bedenk jetzunder mich

O Mensch, betracht und anschau mich

O Mensch, mit Fleiß anschaue mich

O Mensch, mit Fleiß anschaue mich, wie du jetzt bist

Paulus, der Heiden Prediger

Preist unsern Schöpfer allezeit

Sankt Paulus, die Korinther hat unterweist

Saulus ums Gsetz eifert gar sehr

Seid fröhlich und jubilieret Jesu, dem Mesiä

So danket nun mit ganzem Fleiß

So wahr ich leb, spricht Gott der Herr

Unser Herr Christ die Herrlichkeit

Unser Herr Jesus zu sich nahm

Unser lieber Vater du bist, weil Christus

Verzage nicht, o frommer Christ

Von Abraham geschrieben ist

Was Menschenkraft, was Fleisch und Blut

Weil in der argen bösen Welt

Wenn mein Stündlein vorhanden ist, und soll hinfahrn

Wenn mein Stündlein vorhanden ist, zu fahren

Wenn meine Zeit gekommen ist

Wer auf Gott setzt sein Zuversicht

Wer bei Gott Schutz und Hilfe sucht

Wer durch den Glauben ist gerecht

Wer hier vor Gott will sein gerecht

Wer schnurrt und purrt allzeit im Haus

Wer sein Vertrauen und Zuversicht

Wer steht, der schau, dass er nicht fall

Wer wird bei Gott im höchsten Thron

Wer zum Gottlosen sich nicht gesellt

Wie holdselig sind doch die Füß

Wie sind die Heiden doch so toll

Wie steht ihr hier und wartet mein

Will niemand singen, so will singen ich

Wir danken dir für deinen Tod

Wir wollen singn ein' Lobgesang

Zu Kana in Galilea

  

Bild: Gemüse auf einer Erntedankfeier in der evangelischen Erlösergemeinde, Wiesbaden-Dotzheim 2011

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O dass doch bei der reichen Ernte

 

1.) O dass doch bei der reichen Ernte,

Womit du, Höchster, uns erfreust,

Ein jeder froh empfinden lernte,

Wie reich du uns zu segnen weißt,

Wie gern du unsern Mangel stillst

Und uns mit Speis' und Freud' erfüllst.

 

2.) Du siehst es gern, wenn deiner Güte,

O Vater, unser Herz sich freut,

Und ein erkenntliches Gemüte

Auch das, was du für diese Zeit

Uns zu Erquickung hast bestimmt,

Mit Dank aus deinen Händen nimmt.

 

3.) So kommt denn, Gottes Huld zu feiern,

Kommt, Christen, lasst uns seiner freun,

Und bei den angefüllten Scheuern

Dem Herrn der Ernte dankbar sein.

Ihm, der uns stets Versorger war,

Bringt neuen Dank zum Opfer dar.

 

4.) Nimm gnädig an das Lob der Liebe,

Das unser Herz dir, vater, weiht.

Dein Segen mehr' in uns die Triebe

Zum tät'gen Dank, zur Folgsamkeit,

Dass Preis für deine Vatertreu

Auch unser ganzes Leben sei.

 

5.) Du nährest uns bloß aus Erbarmen,

Das treib' auch uns zum Wohltun an.

Nun sei auch gern ein Trost der Armen,

Wer ihren Mangel stillen kann!

Herr, der du aller Vater bist,

Gib jedem, was ihm nützlich ist.

 

6.) Tu deine milden Segenshände,

Uns zu erquicken, ferner auf.

Versorg' uns bis an unser Ende

Und mach in unserm Lebenslauf

Uns dir im Kleinsten auch getreu,

Dass einst uns größres Glück erfreu'.

 

7.) Bewahr uns den geschenkten Segen.

Gib, dass uns sein Genuss gedeih

Und unser Herz auch seinetwegen

Dir dankbar und ergeben sei.

Du, der uns täglich nährt und speist,

Erquick auch ewig unsern Geist.

 

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Autor: Ehrenfried Liebich

Melodie: Wer nur den lieben Gott lässt walten

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Thüringisches [evangelisches] Gesangbuch

Verlag und Druck der W. Rode'schen Buchdruckerei

Mühlhausen i/Th., 1861

Liednummer 223

Thema: Aussaat und Ernte

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Ehrenfried Liebich (*15.07.1713, +23.06.1780), aus Probsthagen bei Liegnitz/Niederschlesien (heute Polen), evangelischer Pfarrer und Kirchenlieddichter. Gestorben als Pfarrer zu Lomnitz bei Hirschberg/Niederschlesien, Mitherausgeber der Hirschberger Bibel.

Als Sohn eines Müllers geboren, half er diesem bis zu seinem 16 Lebensjahr. Danach besuchte er die Lateinschule in Schweidnitz und die Elisabeth-Schule in Breslau. Ab 1738 studierte er an der Universiät Leipzig evangelische Theologie, 1742 wurde er als Pfarrer in den Kirchen von Lomnitz und Erdmannsdorf ordiniert, wo er bis zu seinem Tod 1780 wirkte.

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Ehrenfried Liebich, was born July 15, 1713, at Probsthain, near Goldberg, Silesia, where his father was a miller. He assisted his father in the mill up to his sixteenth year, and was thereafter allowed to study at the Latin school at Schweidnitz, and the St. Elisabeth school at Breslau. At Easter, 1738, he entered the University of Leipzig as a student of Theology, and on concluding his course in 1740, was for some time engaged in private tuition. In April, 1742, he became lutheran pastor at Lomnitz and Erdmannsdorf, near Hirschberg, Silesia, and remained there till his death on June 23, 1780.

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Von neuem ist ein Jahr entschwunden

 

1.) Von neuem ist ein Jahr entschwunden.

Gezählt noch, ist es doch nicht mehr!

Gleich Schatten fliehen unsre Stunden,

Gleich Wellen, in das Zeitenmeer!

Schlag auf in des Gewissens Buche,

Bedeck hier ja kein einzig' Blatt!

Nein, alles, jedes untersuche!

Streng richte deinen Lebens-Pfad!

 

2.) Klein war dein Glaube, schwach die Liebe,

Gering der Hoffnung Trost im Leid!

Wie mutlos warst du, wenn es trübe!

Wie wenig noch zum Tod bereit!

Zu viel hast du der Welt gegeben,

Dem eignen Ich zu sehr vertraut.

Wie oft versäumt, dem Herrn zu leben, -

Der weiß es wohl, der alles schaut!

 

3.) Doch besser ist, die Schuld bekennen

Vor Dem, der Herz und Nieren prüft,

Als trotzig ins Verderben rennen,

Dem ihr so oft entgegen lieft!

Christ, tritt zu Gott im Schmerz der Reue,

Dein Richter ist auch Vater dir!

Fleh innig: O, mein Gott, verzeihe!

Geh noch nicht ins Gericht mit mir!

 

4.) Dein Weihrauch sei heut' Dank und Loben,

Dein Morgenopfer sei Gebet!

Zu ihm schau freudig auf nach oben,

Der Flehn und Danken nicht verschmäht!

Hat seine Huld dich sanft getragen,

Versorgt, verschont zu aller Zeit.

Was willst du über Leiden klagen?

Huld war doch alles, Gütigkeit!

 

5.) Wenn dich Gefahr und Sorg' umringen,

O fürchte nichts; kurz ist der Pfad!

Man zittert oft vor schlimmen Dingen,

Die man doch nie gelitten hat.

Musst du dies Jahr ins Grab hernieder?

Der Kelch ist bitter, Schmerz und Pein!

Bei Jesu singst du Siegeslieder.

Wo er ist, soll sein Diener sein.

 

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Autor: Karl August Döring

Melodie: Wie groß ist des Allmächtgen Güte

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gefunden in:

Christliches Hausgesangbuch

von Karl August Döring

- Zweiter Teil -

Schönian'sche Buchhandlung

Eiberfeld, 1830

Liednummer 34

Thema: Jahresende

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Karl August Döring (* 22. Januar 1783 in Mark Alvensleben bei Magdeburg; † 17. Januar 1844 in Elberfeld) war ein evangelisch-lutherischer Theologe und Kirchenlieddichter. Der Sohn eines Oberförsters besuchte das Pädagogium des Klosters 'Unserer Lieben Frauen' in Magdeburg studierte 1802 bis 1806 an der Universität Halle/Saale Theologie sowie Philologie und war darauf Hauslehrer zu Waldenburg in Schlesien, wo er Mitglieder der Brüdergemeine des Reichsgrafen Nikolaus Ludwig von Zinzendorf (1700-1760) kennenlernte, durch deren Einfluss er dem Pietismus nahe kam. Nach einer weiteren Beschäftigung 1813 als Hauslehrer in Helmsdorff bei Eisleben wurde er Herausgeber für religiöse Schriften in deutscher und französischer Sprache. Von Herbst 1814 bis Ostern 1815 war er Prediger bei der Petrigemeinde in Magdeburg, danach zweiter Pfarrer zu St. Andreas in Eisleben. Im Juni 1816 wurde er Pastor der lutherischen Gemeinde zu Elberfeld, in welcher Stellung er bis zu seinem Tode verblieb. Hier gab er auch das 'Christliche Taschenbuch' heraus, das eine Sammlung von Betrachtungen zu den Festen des Kirchenjahres darstellt und Lieder zur Erbauung enthielt. Aus seiner Feder stammen über eintausend Kirchenlieder, erwähnt seien das Weihnachtslied 'Nacht umhüllte rings die Erde' und das Lied 'Du bist mir nah mit deiner Gnade'.

Photo: Wald bei Schloss Freudenberg, Wiesbaden-Dotzheim

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Und nun hinaus der letzte Gruß!

 

1.) Und nun hinaus der letzte Gruß!

Ein Jahr folgt rasch dem andern.

Es zögert heut' des Pilgers Fuß

Und steht oft matt vom Wandern.

Wenn auf der Flur der Halm erschlafft,

Beginnt es still zu tauen.

Der Herr ist deines Lebens Kraft,

Und wovor kann dir grauen?

 

2.) Die Zukunft schaut aus dunklem Schacht,

Lass dennoch, Herz, dein Sorgen!

Es ward so manche schwarze Nacht

Zum sonnenklaren Morgen.

Es steigt der Tag aus nächt'ger Haft

Frohlockend zu den Auen.

Der Herr ist deines Lebens Kraft

Und wovor kann dir grauen?

 

3.) Oft brennt des Glückes Glanz und Schein

So schnell herab wie Kerzen.

Die Welt sieht unbeständig drein

Und spielt mit Menschenherzen,

Sie lächelt uns oft launenhaft

Und droht mit finstern Brauen.

Der Herr ist deines Lebens Kraft,

Und wovor kann dir grauen?

 

4.) Zur Höh' und durch des Tales Qualm

Ging auf und ab das Reisen.

Nun steig empor ein Herzenspsalm,

Den treuen Gott zu preisen!

Erscheint manch' Weg auch rätselhaft,

Und ist kein Ziel zu schauen:

Der Herr ist deines Lebens Kraft,

Und wovor kann dir grauen?

 

5.) So warte seiner ohne Wank,

Wär auch manch' Wunsch zerronnen!

Der lichte Pfad, der sichre Gang

Geh' über Welt und Sonnen.

Die Erden doch in Spalten klafft

Und ist kein Grund (a) zum Bauen,

Der Herr ist deines Lebens Kraft,

Und wovor kann dir grauen?

 

6.) Du sinnend Herz, am Bet-Altar

Sprich heut' ein dankend' Amen,

An jeden Wunsch zum neuen Jahr

Setz hoffend Gottes Namen.

Auf ihn, auf ihn, der alles schafft,

Richt immer dein Vertrauen!

Der Herr ist deines Lebens Kraft,

Und wovor kann dir grauen?

 

(a) Boden

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Autor: Paul Kaiser

Melodie: Eigene Melodie/ohne Angaben

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Grüß Gott

Gedichte von Paul Kaiser

Zweite, vermehrte Auflage

Verlag Richard Mühlmann

Halle/Saale, 1906

Thema: Kirchen-Jahresende oder Jahresende

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Paul Kaiser (* 19. Dezember 1852, † 1917) war ein deutscher evangelisch-lutherischer Pfarrer, Schriftsteller und Lieddichter. Als Pfarrer betreute er Gemeinden in Neusalz, Sagan, Stockholm und Leipzig, wo er im Jahr 1917 verstarb. Er gab 1900 das Buch 'Paul Gerhardts sämtliche Lieder' heraus und veröffentlichte 1917 darüberhinaus anlässlich der Vierhundertjahrfeier der Reformation das Buch 'Unser Reformator Dr. Martin Luther'. Eine Sammlung seiner eigenen Lieder erschien ab etwa 1905 in mehreren Auflagen am Verlagsort Halle/Saale unter dem Titel 'Grüß Gott!'. In das um 1933 verlegte evangelische 'Gesangbuch für die Provinz Sachsen und Anhalt' wurde Kaisers Morgenlied 'Aus des Himmels hellen Toren' unter Nummer 536 aufgenommen.

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Photo: Grabmal auf dem Nordfriedhof in Wiesbaden im Herbst

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Hier stehn wir an den Hügeln

 

1.) Hier stehn wir an den Hügeln,

Wo mancher Teure ruht.

Da hebt auf Glaubensflügeln

Sich mit getrostem Mut

Das Herz zu Jesu Christ.

Ihm, ihm sei Lob gesungen,

Dass er den Tod bezwungen

Und unser Heiland ist.

 

2.) Die Blume kann nicht bleiben,

Sie stirbt und wird gesät,

Dass sie aus zartem Treiben

Von Neuem aufersteht.

Ihr Hauch stieg in die Luft.

So steigen alle Geister

Zu Ihrem Herrn und Meister,

Der Leib sinkt in die Gruft.

 

3.) Es ist ein ew'ges Leben,

Der Mensch soll nicht vergehn.

Es ist ein ew'ges Streben

Nach immer schöner'n Höh'n.

Die Seele ruhet nicht.

Stets ringt sie nach dem Fernen.

Sie dringt zu hellern Sternen,

Wenn ihre Hütte bricht.

 

4.) So schweige, tiefer Kummer!

Lass alle Klagen fliehn!

Gegrüßt sei Todesschlummer,

christ will uns nach sich ziehn!

Dort treffen wir sie an,

Die fromm der Erd' entschwunden.

Nun heilen alle Wunden!

Willkommen Todesbahn!

 

5.) Ich soll im reinern Kleide

In jenen lichten Höhn,

Ich soll - o welche Freude! -

Bei Ihm sie wiedersehn,

Die mir mein liebend Herz

Erfüllen mit Verlangen.

Den Trost halt ich umfangen,

Nicht fürchtend Tod und Schmerz!

 

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Autor: Gottfried Wilhelm Fink

Melodie: Von Gott will ich nicht lassen

oder: Aus meines Herzens Grunde

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Sammlung geistlicher Lieder - Band 3 -

Herausgegeben von Nikolaus Joachim Guilliam Evers

Archediakonus an der Jakobi-Kirche, Hamburg

Druck und Verlag: G.F.Schniebes, E.E.Raths

Hamburg, 1818

Liednummer 1717

Thema: Tod und Ewigkeit

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Gottfried Wilhelm Fink (* 8. März 1783 in Sulza (ehemals Stadtsulza, Südliches Saaletal); † 27. August 1846 in Leipzig) war ein deutscher Komponist, Musiktheoretiker, evangelischer Theologe und Dichter.

In den Jahren 1804 bis 1808 studierte Fink Theologie in Leipzig, wo er sich dem studentischen Corps Lusatia anschloss; neben dem Studium erfolgten erste Versuche in der Komposition sowie der Dichtkunst. Die meisten seiner Liedkompositionen sind dieser Zeitperiode zuzuordnen. Von 1811 an hatte er einige Jahre das Amt des Vikars in Leipzig inne, gründete darüber hinaus eine Erziehungsanstalt, deren Vorstand er bis 1829 innehatte. Bereits Anfang des 19. Jahrhunderts arbeitete er an der 'Allgemeinen musikalischen Zeitschrift' mit. Von 1827 an war er 15 Jahre lang Chefredakteur dieser Fachzeitschrift.

Seit 1838 war Fink als Dozent an der Universität Leipzig tätig, bis er 1841 Privatdozent der Musikwissenschaft an der dortigen Universität wurde. Im gleichen Jahr wurde er Mitglied der Preußischen Akademie der Künste in Berlin und ein Jahr später wurde er zum Universitätsmusikdirektor berufen.

Gottfried Wilhelm Fink wurde zeitlebens als Musiktheoretiker und Komponist hoch geschätzt. Ihm wurden sowohl im In- wie auch im Ausland zahlreiche Ehrungen und Auszeichnungen zuteil. Im Jahre 1838 verlieh ihm zudem die Philosophische Fakultät der Leipziger Universität die Ehrendoktorwürde.

Sein kompositorisches Schaffen ist vor allem durch Lieder, Gesangssammlungen und Balladen gekennzeichnet. Die Texte zu seinen Liedkompositionen stammen hauptsächlich von ihm selbst. Darüber hinaus machte er sich einen Namen als Verfasser bedeutender Werke der Musiktheorie und Musikgeschichte. Am bekanntesten wurde er jedoch als Herausgeber des 'Musikalischen Hausschatzes der Deutschen' (einer Sammlung von etwa 1.000 Liedern und Gesängen) sowie der 'Deutschen Liedertafel' (einer Sammlung von mehrstimmigen Männergesängen).

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Photo: Altwasser bei Lauenburg an der Elbe

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Ein Photo veröffentlicht mit freundlicher Genehmigung

von meinem Freund W.B. aus Hamburg

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In den Schoß der Ewigkeiten

 

1.) In den Schoß der Ewigkeiten

Sinkt des Jahres rascher Lauf.

Aus dem bangen Druck der Zeiten

Richten wir den Blick hinauf.

Herr, lass deine Stimme hören,

Die zum tiefsten Herzen dringt.

Send aus deinen Friedens-Chören

Jenen Ton, der nie verklingt.

 

2.) Dein Gebot sei unsre Ehre,

Deine Wahrheit unser Ruhm.

Fern sei jede Menschenlehre,

Herr, von deinem Heiligtum.

Traurig ist die Welt zerrissen,

Die dem Wahn des Tages lauscht.

Mit des Zweifels Finsternissen

Hat sie dein Gesetz vertauscht.

 

3.) Lass des Glaubens helle Leuchte

Nicht vergehn am Firmament.

Mit dem Tau der Gnade feuchte

Was auf Erden glüht und brennt.

Heiland! Zwischen deine Glieder (a)

Tritt mit deinem Blick hinein.

Deinen Frieden gib uns wieder,

Heiß uns rechte Brüder sein.

 

4.) Bleib von den vergangnen Tagen

Nur zurück die Bitterkeit,

Ach, dann ist sie zu beklagen

Doppelt die verlorne Zeit.

Herr, die neugeschenkten Stunden,

Noch von Schuld und Irrtum rein, -

Lass sie ganz für dich gefunden.

Lass sie für den Himmel sein.

 

(a) Nach christlicher Vorstellung ist der Leib Christi die Kirche, dem die Gläubigen als Gliedmaße zugehörig sind.

 

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Autor: Christian Rudolf Heinrich Puchta

Melodie: ohne Angaben

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Der Hausaltar

Morgengruß und Feierabend in christlichen Familien

von [Christian Rudolf] Heinrich Puchta

Dritte Auflage

Verlag von Heyder & Zimmer

Frankfurt a. M., 1865

Thema: Jahresende

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Christian Rudolf Heinrich Puchta (* 19. August 1808 in Cadolzburg/Mittelfranken; † 1858 in Augsburg) war evangelischer Pfarrer und Liederdichter. Puchta war das jüngste Kind des bayerischen Landrichters Wolfgang Heinrich Puchta und seiner Ehefrau Johanna Philippine geb. Heim, zudem war er der jüngere Bruder des Juristen Georg Friedrich Puchta (1798–1846), der zu den bedeutendsten Rechtsgelehrten des 19. Jahrhunderts gehört. Puchta studierte evangelische Theologie und Philologie in Erlangen und in Berlin. Nach dem theologischen Examen wurde er Stadtvikar in München. 1838 bestand er das Doktorexamen und erhielt 1839 seine erste Anstellung als Professor am neu organisierten Lyzeum in Speyer. Von 1842 an war er zehn Jahre Pfarrer in Eyb bei Ansbach, danach in Augsburg. Hier war er Pfarrer an der Barfüßerkirche St. Jakob.

Puchta war beteiligt am Entstehen des Gesangbuchs für die evangelisch- lutherische Kirche in Bayern von 1854. Im heutigen Evangelischen Gesangbuch, dem offiziellen Gesangbuch der Evangelischen Kirche in Deutschland und Österreich (EG), ist Puchta mit dem Lied 'Herr, die Ernte ist gesegnet' (Nr. 512) vertreten.

Albert Knapps Evangelischer Liederschatz (Stuttgart/Tübingen 1850) enthält 31 Lieder von ihm.

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Christian Rudolf Heinrich Puchtas Lieder/ Hymns

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Advent

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Du, aller Völker Heiland, komm

Lob, Ehr und Preis sei dem gesalbten König

O du König aller Königreiche

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Bittgesänge, Gotteslob und -dank

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Großer Gott, der du im Himmel

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Buß- und Bettag

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Allmächtiger, der in der Höhe wohnt

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Epiphanias

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Es ist ein Stern erschienen

Hoch am dunklen Bogen

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Gottvertrauen, Kreuz und Trost

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Herr, ein ganzer Leidenstag

Sei mir gegrüßet, du Himmelslicht

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Herbstlied

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So lange diese Welt wird stehen

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Himmelfahrt

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Ein Morgen ist uns aufgegangen

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Jahresende

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Eh die Berge sind gegründet

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Neujahr

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Ein neues Jahr ist angefangen

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Passion

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Am Ölberg weiß ich eine Stätte

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Pfingsten

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Gottes Geist hat Raum gemacht

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Sommerlied

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Auf, mein Gemüt, der Tag ist längst erwacht

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Trinitatis

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Ehre sei dem ewgen Vater

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Weihnachten

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Lob und Dank sei dir gesungen

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Winterlied

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Herr, dein Name sei gepreiset

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Derzeit noch nicht erfasst / Currently not scanned

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Allmächtger Gott, du lenkst den Gang der Zeiten

Allmächtiger, dein Ruf erweckt den Tag

Allmächtiger, der hoch im Himmel thront

Allmächtiger, vor dem der Zeiten Lauf

Als Josia den entweihten Bund

Am Abend, wenn die Sterne wiederkommen

Auf Gnade will ich sterben

Auf, ihr Streiter, durchgedrungen

Barmherzger Gott, lass jetzt in unserm Munde

Begnadigte Seele, lobe den Herrn

Bevor des Tages Licht aufgeht

Bis hierher hat mir Gottes Huld und Gnade

Bleibe bei uns, es will Abend werden

Das Banner unsres Königs weht

Das frühe Dunkel steigt gemach hernieder

Das Licht hat sich von unserm Rund gewendet

Das Morgenlicht weckt uns vom Schlummer auf

Dein Heiligtum ist aufgetan

Dein Tag, o Herr, neigt sich zu seinem Ende

Dein Wink, o Herr, treibt Nacht und Wolken fort

Der Abend kommt und bringt das Ziel der Mühe

Der Leib verlangt nach seiner Ruh

Der Mittler stirbt, die Liebe wirbt

Der Morgen bringt uns wieder goldne Stunden

Der Morgen kommt und schreibt von Gottes Treue

Der Morgen kommt, die Sonne leuchtet

Der Morgenhimmel legt sein düsteres Gewand

Der Name dessen, dem wir dienen

Der Sabbatabend ist gekommen, wir gehen zur Ruh

Der Sabbath ist vollbracht mit Singen und mit Beten

Der Tag des Lichts verbreitet seinen Schein

Die Erde ruht jetzt in dem Winterkleide

Die Morgenglocke hat mit hellen Zungen

Die schönen Sonntagsstunden

Die Sonne hat ihr Tagewerk beschlossen

Die späte Stunde bringt uns Rast und Ruh

Die stille Nacht bringt ihre holden Gaben

Die Wallfahrt ist vollendet

Du bist mein Gott, früh wach ich, Herr, zu dir

Du bist nicht fern von uns, O Gott, dein Heil

Du ewger Schöpfer aller Welt

Du gnadenreicher Gott, dein Sonnenlicht

Du Gott des Friedens, der die müden Hände

Du großer Gott und Herr, dein Name wird genannt

Du hast den Zutritt mir erworben

Du heilger Geist des Vaters und des Sohnes

Du Heiliger, der einst mit schweren Schritten

Du treuer Gott, der uns zu jeder Stunde

Ein großer Schritt ist wiederum getan

Ein König kommt zu Zions Toren

Ein Tag geht nach dem andern hin, wie flüchtig

Ein Wochenlauf ist wieder hingegangen

Einen Frühling für die Geister

Erfüllt sind Stund und Zeiten

Erhöhter Mittler zu des Vaters Rechten

Es ist vollbracht, das Lamm hat überwunden

Es wandelt sich in bittres Leid

Es werde Licht, dies ist der Ruf zum Leben

Füget Hand in Hand, wechselt Pfand um Pfand

Führer unsres Lebens, der uns nicht vergebens

Gott der Gnaden, schwer beladen neigt sich

Gott des Lebens, Gott der Ehren

Gott, dessen Odem mich umgibt

Gott, erleuchte meine Seele mit dem Licht

Gott, höre mein Gebet, vernimm mein Flehen

Gott, sei mir gnädig in der Morgenstunde

Hebt eure Augen auf, zu schaun

Heilge, bleiche Christusleiche, müder Leib

Herr des Himmels, Gott der Gnade

Herr Jesu Christ, du bist die Morgensonne

Herr Jesu, du des vaters Ehr und Ruhm

Herr Zebaoth, dir dienen Tag und Nächte

Herr Zebaoth, du starker Held, du trägst

Herr, all mein Denken, meines Herzens Dichten

Herr, die Erde ist gesegnet

Herr, du bist über uns im Glanz der Sterne

Herr, du hast gehört im Himmel

Herr, mein Gott, gerechter König

Herr, mein Heil, lass mich zum Licht erwachen

Herr, mein Heiland, diese Strahlen

Herr, neige dich herab aus deinem Heiligtum

Herr, unser Leben steht in deiner Hand

Herr, wenn uns Nacht und Finsternis bedecken

Himmlische Pforten, empfanget den König der Ehren

Höchstes Leben, das im Himmel thronet

Im Schweiße deines Angesichts sollst du

In den Schoß der Ewigkeiten

In der Abendstille, in der Friedenszeit

In der frühen Morgenstunde

In der heißen Mittagsstunde

In der stillen Ruhezeit

In niedrer Hütte wird geboren

Jehova Zebaoth, Gott der Vollkommenheit

Jesu, lege deine Hand auf die Häupter

Jesu, mach im neuen Bunde auch mein Herz

Jesus ist vom Tod erwacht, Jesus ist vom Grab

Jesus, deine heilge Jugend

Jesus, in der Abendstunde fingst du die Erlösung an

Komm, o Tröster, den der Herr verheißen

Kommst du hergezogen hoch am dunklen Bogen

Köstlich ist die Ruh am Abend

Lass alle Lebenskräfte in dir

Lass mich in deinen Leidensstunden

Lasset ruhn die Trauerklage

Lasset uns die Gnade preisen

Lasst uns glauben und nicht sorgen

Lob und Dank sei dir gebracht

Lobe, Zion, den Erlöser

Mein Gott und Schöpfer, der mit einem Hauch

Mein Gott und Vater, lehre mich

Mein Heiland, der mich heilt an Leib und Geist

Mein Vater, welchen Dank soll ich dir bringen

Mit des Feierabends Stunden

Mit Lob und Dank, mit Preis und Ehre

Nun dankt dem Herrn, der uns so wohl regieret

Nun ist mir der Tag erschienen

Nun lobt den Herrn, ein neuer Tag bricht an

Nun sammle dich, mein Geist, von dem zerstreuten Tage

Nun wird des Menschen Sohn zum Tod geführet

O Geist des Herrn, der in das Innre blicket

O Gott der Gnade, treu und voll Erbarmen

O Gott, sei unser Schutz, wenn mit den neuen Wegen

O Jesu, hilf, dass ich mit treuem Sinne

O komm, mein Heiland, komm und dämpfe

O welches Leiden ergreift die Seele

Schreckensrufe schallen durch Herodes Hallen

Seht, das Jahr will sich erneuern

Sie thronet nicht auf Fürstensitzen

Still ists auf dem Feld der Toten

Tag über alle Tage, Geschenk aus Gottes Hand

Treues Kreuz, du Baum von allen

Unerschaffne Sonne, Spiegel aller Huld

Urquell des unerschaffnen Lichts

Vom Aufgang bis zum Niedergang erhebet

Von der neuen Lebensstrecke

Welch ein heilig Bundeszeichen

Weltschöpfer, König Jesu Christ

Wenn einst der Herr, der treue Hirt

Wenn in stiller Abendstunde Ruh und Frieden

Wer kann, o Vater, deine Werke zählen

Wer wird mich in der Finsternis beschützen

Wie finster war einst dieser Morgen

Wie fröhlich, Herr, ist deiner Kinder Gang

Zeuch einher, du Ostersonne

Zum Tisch des Lammes ausersehn lasst uns

Ein reines Herz, Herr, schaff in mir

 

1.) Ein reines Herz, Herr, schaff in mir.

Schließ zu der Sünden Tor und Tür,

Vertreibe sie, und lass nicht zu,

Dass sie in meinem Herzen ruh'.

 

2.) Dir öffn' ich, Jesu, meine Tür,

Ach, komm und wohne du bei mir.

Treib all' Unreinigkeit hinaus

Aus deinem Tempel und Wohnhaus.

 

3.) Lass deines guten Geistes Licht

Und dein hellglänzend' Angesicht

Erleuchten mein Herz und Gemüt,

O Brunnen unerschöpfter Güt'!

 

4.) Und mache denn mein Herz zugleich

An Himmels Gut und Segen reich.

Gib Weisheit, Stärke, Rat, Verstand

Aus deiner milden Gnadenhand.

 

5.) So will ich deines Namens Ruhm

Ausbreiten, als dein Eigentum

Und dieses achten für Gewinn,

Wenn ich nur dir ergeben bin.

 

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Autor: Heinrich Georg Neuß

Melodie: O Jesu Christ, meins Lebens Licht

oder: Vom Himmel hoch, da komm ich her

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Thüringisches [evangelisches] Gesangbuch

Verlag und Druck der W. Rode'schen Buchdruckerei

Mühlhausen i/Th., 1861

Liednummer 332

Thema: Glaube, Kampf und Rechtfertigung

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Gegenstand: Psalm Nr. 51

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Heinrich Georg Neuß, (* 11.März 1654 in Elbingerode im Harz/Herzogtum Braunschweig, † 30. September 1716 in Wernigerode/Harz), war evangelischer Pfarrer, Komponist und Dichter von 134 Kirchenliedern.

Er wurde als Sohn eines Arztes geboren, noch als Kind siedelte seine Familie nach Wernigerode um, wo sein Vater bald darauf verstarb, was die Familie in große Armut stürzte. Ein Verwandter unterstützte ihn, so dass er Schulen in Blankenburg, Osterwieck, Quedlinburg und Halberstadt besuchen konnte. Nachdem er drei Jahre als Hauslehrer gesrbeitet hatte, erhilet er 1677 ein lange versprochenes Stipendium und konnte nun die Universität Erfurt besuchen, wo er Theologie studierte.

Zurückgekehrt nach Wernigerode behalf er sich zunächst wieder als Hauslehrer, fand aber 1683 seine erste Anstellung als Konrektor in Blankenburg am Harz und konnte im Folgejahr, nachdem er Rektor geworden war, heiraten. 1690 wurde er in das erste geistliche Amt in Wolfenbüttel berufen und wurde Diakon in der Heinrichstädtischen Kirche dort. Er gründete mit anderen Pfarrern einen pietistischen Gebetkreis und hielten diesen auch trotz eines Verbots durch den Landesherrn aufrecht. Nachdem sie deswegen die Stadt verlassen mussten, wandte sich Neuß 1692 nach Hedwigsburg und wurde von Herzog Rudolph August zu seinem Reiseprediger ernannt.

1695 wurde er zum Superintendenten in Remlingen berufen und wurde im Folgejahr in Gießen zum Doktor der Theologie promoviert. Der ebenfalls zum Pietismus offene Reichsgraf Ernst von Stolberg berief ihn zum Hauptpastor der Kirche St. Silvester und Georgen nach Wernigerode, wo er 20 Jahre wirkte und zudem das Amt des Superintendenten und Konsistorialrats ausübte. Er beschäftigte sich mit Kirchenmusik und ließ sich selbst Kompositionsunterricht erteilen, was ihn befähigte, zu 86 seiner eigenen Kirchenlieder auch die Melodie zu abzufassen. Freylinghausen nahm in sein berühmtes Gesangbuch insgesamt 38 Lieder von Neuß auf.

Das Evangelische Gesangbuch (EG) enthält sein Lied 'Ein reines Herz, Herr, schaff in mir' (EG 389).

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Hier stehen wir und preisen ihn

 

- Danklied nach einem Herbstgewitter -

 

1.) Hier stehen wir und preisen ihn,

Durch den Wetterwolken glühn,

Und jauchzen laut: denn, ach, verschont

Ist, was in unsern Hütten wohnt.

 

2.) Er wies die Stärke seiner Hand,

Da bebte das erschrockne Land.

Und dunkel war's um seinen Thron,

Vor dem die Flammendiener flohn.

 

3.) Doch Liebe lenkte ihren Gang,

Dass keiner schadend zu uns drang,

Uns zu erinnern, wie so treu

Und gnädig unser Vater sei!

 

4.) O preist ihn, Menschen, und bedenkt,

Wie liebreich er euch Gutes schenkt.

Wie gern er duldet und verschont,

Wie gern er segnet und belohnt.

 

5.) O, macht euch seiner Güte wert,

Durch Dank und Liebe, Menschen, hört

Mit Freuden sein Gebot, und wisst,

Dass euer Glück sein Wille ist.

 

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Autor: Caroline Christiane Louise Rudolfi

Melodie: Nun jauchzt dem Herren alle Welt

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Sammlung geistlicher Lieder - Band 2 -

Herausgegeben von Nikolaus Joachim Guilliam Evers

Archediakonus an der Jakobi-Kirche, Hamburg

Druck und Verlag: G.F.Schniebes, E.E.Raths

Hamburg, 1817

Liednummer 1245

Thema: Herbstlied

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Caroline Rudolphi (vollständig Carolina Christiana Louisa Rudolphi; * 24. August 1753 wahrscheinlich in Magdeburg; † 15. April 1811 in Heidelberg) war eine deutsche Erzieherin, Dichterin, Schriftstellerin und bildete einen gesellschaftlichen Mittelpunkt für viele Zeitgenossen.

Caroline Rudolphi wuchs in Potsdam in ärmlichen Verhältnissen auf. Der Vater verstarb früh. Ab 1763 musste sie für sich und ihre Mutter mit der Anfertigung von Handarbeiten den Lebensunterhalt erarbeiten. Ihre Ausbildung erfolgte weitgehend autodidaktisch. Sie verfasste Gedichte, Fabeln und Lieder. Als Dichterin wurde sie vom königlich-preußischen Kapellmeister Johann Friedrich Reichardt entdeckt und gefördert. Er vertonte eine Reihe ihrer Gedichte und brachte eine erste Sammlung heraus. 1778 übernahm Caroline Rudolphi die Erziehung von fünf Töchtern einer Familie in Trollenhagen. Vier der Mädchen begleiteten sie, als sie 1783 nach Trittau ging.

Damit war die Basis für ein eigenes Erziehungsinstitut gelegt. Im Sommer 1784 zog sie nach Billwerder und (Hamburg-) Hamm. In wenigen Jahren blühte Caroline Rudolphis Pensionat zu einem weithin bekannten Institut für Mädchenerziehung auf. Ihr Institut wurde ein Treffpunkt von Persönlichkeiten wie Matthias Claudius, Friedrich Gottlieb Klopstock, Friedrich Heinrich Jacobi, Carl Leonhard Reinhold und Jens Baggesen.

1803 siedelte sie mit einigen ihrer Schülerinnen nach Heidelberg über. Dort setzte sie ihre erfolgreiche Arbeit als Erzieherin fort und begründete auch hier ein geselliges Zentrum. Zu ihren Gästen zählten die Protagonisten der Heidelberger Romantik, Achim von Arnim und Clemens Brentano mit seiner Frau, Sophie Mereau, und auch Friedrich Creuzer sowie Ludwig Tieck. Mit drei Gedichtbänden, die 1781, 1787 und 1796 erschienen, machte sich Caroline Rudolphi einen Namen als Dichterin. Ab 1805 widmete sie sich schriftstellerisch dem Thema der weiblichen Erziehung und der Rolle der Frau in der Gesellschaft. In ihrem zweibändigen Briefroman Gemälde weiblicher Erziehung (1807), entwickelte sie ihr Erziehungskonzept, das der Tradition von Jean-Jacques Rousseau und Johann Heinrich Pestalozzi folgte und dem Prinzip der freien Entfaltung der natürlichen Kräfte des Kindes verpflichtet war.

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Photo: Weinberg in Wiesbaden-Dotzheim mit Blick auf den Grorother Hof in Wiesbaden-Frauenstein

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Sanfte Seelenruh

 

1.) Sanfte Seelenruh,

O wie süß bist du!

Du versüßest meine Freuden,

Bist mein Labsal auch im Leiden.

Ströme sanft mir zu,

Heilge Seelenruh.

 

2.) Nie erfreuet mich

Etwas ohne dich.

Ohne sanften Seelenfrieden

Gibts kein Glück für mich hienieden.

Ach, wie inniglich

Such und lieb ich dich!

 

3.) Selig ist der Christ,

Der dich nicht vermisst.

Stören ihn auch manche Schmerzen,

Wohnt doch Ruh' in seinem Herzen.

Alles wird versüßt

Dem, der dich genießt.

 

4.) Drum so wollen wir

Streben stets nach dir.

Gottes Willen treu vollbringen,

Nach dem ewgen Heile ringen,

Dies gewährt schon hier

Herzensruhe mir.

 

5.) Auch im Seelenschmerz

Lasst uns himmelwärts

Hin auf Gottes Gnade schauen,

Und ihr christlich fromm vertrauen.

O, sie ist im Schmerz

Balsam für das Herz.

 

6.) Ja, im Glück und Leid

Willig allezeit

Gottes Fügung sich ergeben,

Und dann fromm und christlich leben -

Gibt Zufriedenheit,

Tröstet und erfreut.

 

7.) Süßes Kleinod du,

Sanfte Seelenruh!

Sei uns Vorschmack schon hienieden

Von dem selgen Himmelsfrieden.

Bis zur Grabesruh

Ströme sanft uns zu!

 

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Autor: Oberländer, Johann Theodor Christian Just

Melodie: Seelenbräutigam, o du Gotteslamm

oder: Jesu, geh voran

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Geraisches (evangelisches) Gesangbuch

Hrsg.: Christian August Behr und

Johann David Friedrich Schottin

Gera, 1822

Liednummer 489

Thema: Glaube, Kampf und Rechtfertigung

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Johann Theodor Christian Just Oberländer (* 20. Februar 1765 in Amt Gehren, Fürstentum Schwarzburg-Sondershausen; † 1816) war ein deutscher evangelisch-lutherischer Pfarrer, Lehrer und Lieddichter. Oberländer wurde als Sohn eines Lehrers geboren und studierte in Jena. Im Jahr 1793 wurde er Subkonrektor in Arnstadt, wechselte später ins geistliche Amt, als er Pfarrer in Oberndorf und Angelhausen wurde. Seine geistlichen Lieder bestehen aus Umdichtungen der Texte anderer Lieddichter und eigenen Schöpfungen. Zum 1811 erschienenen neuen Arnstädter Gesangbuch steuerte Oberländer vier Lieder bei. In der 1857 in Rudolstadt aufgelegten Liedsammlung 'Schwarzburgisches Sion', in der geistliche Lieddichter des Fürstentums Schwarzburg-Sondershausen in biographischen Skizzen sowie eine Auswahl ihrer Gedichte vorgestellt werden, steht ein Lied von Oberländer.

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Weil denn bald ein Jahr verflossen

 

1.) Weil denn bald ein Jahr verflossen,

Drin ich manches Guts genossen,

Vater der Vollkommenheit,

Will ich zum Beschluss dich preisen.

Du wollst ferner mir erweisen

Gnade und Barmherzigkeit.

 

2.) Recht vollkommne Gottesgaben

Mich dies Jahr vergnüget haben.

Lob und Dank sei dir gebracht!

Lass mich künftig Gnade finden,

Wenn ich mich zu dir will wenden,

Ob es Tag ist oder Nacht.

 

3.) Dein Wort hat mich oft erquicket

Und dein Licht mich angeblicket

Im verflossnen alten Jahr.

Handle so mit mir in neuen,

Dass mein Herz sich möge freuen

In und an dir immerdar.

 

4.) Du hast, Vater reiner Lichter,

Nicht als strenger Herr und Richter

Dieses Jahr dich mir erzeigt.

Sei mir künftig noch wie heute,

Stelle mich in jene Weite,

Wo sich Sarons Blume (a) zeigt.

 

5.) Hag ich vielmal mich vergangen

An der Gnad', die ich empfangen

Dieses bald verflossne Jahr.

So wollst du es mir vergeben

Nur um Christi willen eben,

In dem Gnade offenbar.

 

6.) Weil die Zeiten dahin eilen,

Ohne Aufhalt und Verweilen,

Woher sie geflossen sein,

Lass mich in dich, Ursprung, dringen

Bis ich kann ein Lob dir bringen

Überenglisch (b) licht und rein.

 

(a) Saronsblume, Bezeichnung einer biblischen Pflanze, deren Namen Luther mit 'Rose' übersetzt, wobei er sich auf das Hohelied Salomos (Kapitel 2, Vers 1) bezieht: Ich bin ein Blumen zu Saron, und ein Rose im Tal.

(b) über das Maß der Engel hinaus

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Autor: Johann Michael Hahn

Melodie: Alles ist an Gottes Segen

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gefunden in:

Geistliches Liederkästlein, 1. Teil

Auszug aus den Liedern von Johann Michael Hahn

gedruckt Stuttgart, 1858

in der G. Hasselbrink'schen Buchdruckerei

Thema: Kirchen-Jahresende oder Jahresende

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Johann Michael Hahn (* 2. Februar 1758 in Altdorf bei Böblingen/Herzogtum Württemberg; † 20. Januar 1819 in Sindlingen, heute Ortsteil von Jettingen bei Herrenberg) war Gründer einer pietistischer Gemeinde und Lieddichter. Hahn wurde als Sohn eines Bauern geboren und erlernte das Metzgerhandwerk. Als junger Mann christlich bekehrt, schloss er sich Pietisten an und erfuhr im Rahmen eines Aufenthalts auf dem Ihinger Hof bei Renningen, einem Zentrum des radikal-separatistischen Pietismus, starke Glaubensimpulse. Durch mehrere spirituell-visionäre Erlebnisse wurde die Grundlagen seiner Theologie gelegt, die sich u.a. durch eine eigene Theorie von Sünde, Strafe und Gnade kennzeichnet. Hahn vertrat beispielswiese die Lehre von der 'Wiederbringung aller Dinge', die sich u.a. darin zeigt, dass Höllenstrafen zwar lang, aber nicht unendlich lang andauern. Hahn lebte ab 1794 als Bauer in Sindlingen bei Herrenberg. Hier stand er unter dem Schutz der Herzogin Franziska von Württemberg, die ihn vor Angriffen seitens der Landeskirche schützte. Hahns Bibelauslegungen waren sehr beliebt und von vielen Menschen besucht, aus denen sich eine Gemeinschaft bildete. Ab 1803 konnte er sich ganz auf seine theologische und seelsorgerliche Arbeit konzentrieren. Sein Grab befindet sich in Sindlingen bei Herrenberg. Er ist der Verfasser von über 1000 geistlichen Liedern, darunter 'Jesu, Seelenfreund der Deinen' (Anhang zum Evangelischen Gesangbuch (EG) von 1993 für Württemberg, Nummer 560) und 'Herr, lass mich deine Heiligung' (Nummer 634). Seine Lieder erschienen in zwei Sammlungen 1843 und 1858.

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Der Sonnen Lauf belangt die Waage

 

1.) Der Sonnen Lauf belangt die Waage (a),

Das Regenwetter kommt herbei.

Die Nächte gleichen nun dem Tage, (b)

Die Bäume werden blätterfrei.

Und fällt derselben reife Frucht,

Die mancher mit Belust'gung sucht.

 

2.) Der Baum muss gute Früchte bringen,

Wenn er nicht werden soll ein Brand, (c)

Er muss den Gipfel hoch erschwingen,

Sonst irrt (d) er nur das gute Land,

Und wenn er keine Früchte trägt,

Wird er bald von der Axt erlegt.

 

3.) So soll ein Christenmensch sich mühen

Zu weisen seines Glaubens Frucht.

Die Sünd, als eine Schlange, fliehen

Und lieben Tugend, Ehr' und Zucht.

Sonst wird er bald, mit Leib und Seel',

Geworfen werden in die Höll'.

 

4.) der Unterschied ist bei den Bäumen

Und bei der großen Menschen Schar,

Dass jene jährlich sich nicht säumen

Zu neuren ihre grünen Haar'.

Hingegen, fällt ein Mensch dahin,

So liegt er ohne Rückbeginn.

 

5.) Die Bäume allen Menschen dienen,

Zum Bauen, Fahren und dem Brand.

Sie blühen, fruchten, grauen, grünen

Zu Ruh und Schutz in jedem Land.

Sie speisen uns auf manche Weis'

Und lohnen ihres Gärtners Fleiß.

 

6.) Nun wird die Frucht vom Stamm genommen,

Bedeckt von manchem falben Blatt.

Da soll uns ja zu Gutem kommen

Des Höchsten segensvolle Gnad'.

Wir danken Gott für solche Gab'

Und dieses reichen Herbstes Hab'!

 

(a) tritt in das Sternbild der Waage ein

(b) das Äquinoktium ist eingetreten, Tage und Nächte sind gleich lang

(c) zu Brennholz

(d) hier: missbraucht

 

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Autor: Johann Michael Dilherr

Melodie: Wohl dem, der weit von hohen Dingen

oder: Wer nur den lieben Gott lässt walten

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Der Text wurde von mir behutsam, soweit

es die Strophenform und der Endreim zu-

ließen, in heutiges Hochdeutsch übertragen

und für diese Veröffentlichung eingerichtet

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Christliche Betrachtungen Deß

Gläntzen Himmels flüchtigen

Zeit- und nichtigen Weltlauffe

von Johann Michael Dilherrn

In Verlegung Johann Andreae Endters

und Wolfgang des Jüngern, sel. Erben

Nürnberg, 1670

Thema: Herbstlied

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Johann Michael Dilherr (* 14. Oktober 1604 in Themar/Grafschaft Henneberg, heute Landkreis Hildburghausen in Thüringen; † 8. April 1669 in Nürnberg) war ein evangelischer Theologe, Philologe und Kirchenlieddichter in Jena und Nürnberg.

Ab 1623 studierte er an den Universitäten Jena, Leipzig, Wittenberg und Altdorf bei Nürnberg. Zu dieser Zeit nahm er auch eine Stelle als Hofmeister adliger Studenten an. 1630 erfolgte die Promotion zum Doktor der Theologie in Jena, wo er ab 1631 als Professor für Beredsamkeit und ab 1634 als Professor für Geschichte und Poesie wirkte. 1640 wurde ihm das Amt eines außerordentlichen Professors für Theologie in Jena übertragen. 1642 wurde er vom Rat der Stadt Nürnberg auf das Pfarramt an der Kirche zu St. Lorenz berufen. Zugleich sollte er als Aufseher das Schulwesen reformieren. 1644 heiratete er die Witwe Anna Maria Deschauer, die 1664 verstarb. 1646 übernahm er das Predigeramt an der Sebalduskirche in Nürnberg. Dilherr wirkte auch als Nürnberger Stadtbibliothekar. In Paul Pressels Sammlung 'Die geistliche Dichtung von Luther bis Klopstock', verlegt 1863 in Stuttgart, sind sechs Lieder von Dilherr enthalten.

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Johann Michael Dilherrs Lieder/ Hymns

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Bittgesänge, Gotteslob und -dank

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Nun laßt uns Gottes Güte

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Buß- und Bettag

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Vor Gricht, Herr Jesu, steh ich hie

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Frühlingslied

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Die Sonn ist aufgegangen

Es muss numehr der Sonnenstrahl

Wir sollen uns erfreuen

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Gottes Reich und Eigenschaften

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Auf, auf, mein Herz, mein ganzer Sinn

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Herbstlied

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Der Sommer ist entwichen

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Morgenlied

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Ermuntre dich, Herz, Mut und Sinn

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Passion

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O Gott, mein Gott, Herr Zebaoth

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Sommerlied

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Die helle Sonn am höchsten steht

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Sünde, Buße und Umkehr

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O Mensch, der Herr Jesus weint

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Tod und Ewigkeit

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Gehab dich wohl, du schnöde Welt

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Derzeit noch nicht erfasst / Currently not scanned

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Ach, wie lang muss ich mich schlagen

Also der Höchste liebet

Beweinet mich doch nicht so sehr

Das Aug der Welt ist dieser Zeit

Das walt Gott Vater und Gott Sohn, Gott, heilger Geist ins Himmels Thron

Der Sonnen Lauf belangt die Waage

Die helle Sonne ist dahin

Endlich muss die Wahrheit siegen

Erbarm dich mein, o Jesu Christ

Erschrecken ich ja billig sollt

Es ist die helle Sonn dahin

Hinweg, hinweg all Fröhlichkeit, die mir die Welt verehret

Hinweg, hinweg Melancholei

Hör, liebe Seel, dir ruft der Herr, da sollst du Achtung geben

Ich hab mein Sach Gott heimgestellt, der machs

Ich möcht mich selber feinden an

Ich suche meinen Liebsten Tag und Nacht

Ihr hohen Berg, ihr lehret mich

In der Höh, du meine Seele

Jauchzet, ihr Winzer alle zugleich

Jesu, du großer Kriegesheld

Lasst uns mit süßen Weisen die Güte

Mein lieber Christ, was rechnest du

Mein Sach hab ich Gott heimgestellt

Mein Sünd ich beicht und klage

Nichts Guts an mir ich finden kann

Nun der güldne Sonnenwagen

Nun der Winter ist vergangen

Nun die Sonnenstrahlen weichen

O du betrübte Seele mein, stell doch einmal

O Gott, o Herr, o großer Gott, ich will

O liebe Seel, wo find ich Ruh

Obgleich der Sonnenschein dahin

So bald ich meine Sünd betracht

Warum soll ich bekümmert sein

Was denkst du doch, o Menschenkind

Was hat doch des Viehes Blut, das so mild geflossen

Was ich begehr, das kann ich nicht in dieser Welt

Was kann für größer Freude sein

Was sollt doch sein in dieser Welt

Wenn ich mich mit Gedanken schlag

Wenn ich nicht würd damit getröst

Wer seinem Gott auf Maß und Weis

Wie ein Hirsch, den man will fangen

Wir leben in der neuen Zeit

Wir Menschen sind lebendig tot

Wo ich nur geh, und wo ich steh

Photo: Grabmäler auf dem Nordfriedhof in Wiesbaden im Herbst

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Sanft breitet auf des Grabes Hügel

 

1.) Sanft breitet auf des Grabes Hügel

Die Liebe ihre Arme aus.

Es trägt mit leichtgeschwungnem Flügel

Die Sehnsucht sie vom Vaterhaus.

Dort sucht das Aug' auf jedem Sterne

Die Lieben, siehet sie vereint,

Sieht sie beglückt in lichter Ferne,

Indessen hier die Liebe weint.

 

2.) Sieh hier ihr Grab! Sieh hier die Pforte! -

Da zogen sie zur Heimat hin,

Im Kampf gestärket von dem Worte:

'Ihr sollet auch sein, wo ich bin!' -

Es pochen sanft an diese Türe

Der Wehmut stille Seufzer an,

Und flehen: Großer Heiland, führe

Auch uns zum ewgen Kanaan!' (a)

 

3.) Als ihr an unsrer Brust noch weiltet,

Wie grüßt' uns fröhlich jeder Tag! -

Doch seit ihr unserm Arm enteilet,

Wer wehret da der bittern Klag'?

Ach, die ihr unsrer Wallfahrt Schmerzen

Versüßt durch zärtliches Vertraun,

Wie müssen wir von unsern Herzen

So früh euch weggerissen schaun!

 

4.) Der treue Mund, der sanft gezeuget

Von Gottes Lieb', er ist so still,

Das Herz, das sich zu uns geneiget,

Weiß nimmer, was das unsre will.

Die Arme, die uns warm umschlossen,

Wie ruhn sie kalt im dunklen Haus!

Und was einst euerm Aug' entflossen,

Quillt nimmer liebehell heraus.

 

5.) An euren Mittler angelehnet,

Zogt ihr die Dornenpfade fort.

Nach ihm hat euer Herz getränet,

Und ihn gesucht in seinem Wort.

Ist uns in euch ein Stab zerbrochen,

Auf den wir liebend uns gestützt:

Getrost! Sein Mund hat uns versprochen,

Dass seine Hand uns ewig schützt!

 

6.) Er, den im Glauben wir empfangen,

Drückt euch nun liebend an die Brust.

Dem ihr in Trübsal nachgegangen,

Er tränkt euch nun mit Himmelslust.

Geliebt's uns, euern Weg zu wallen,

Dringt unser Herz mit euch hinan,

So werden jene Friedenshallen

Auch uns vom Heiland aufgetan.

 

7.) Drum, wie vordem Elia flehte:

'Herr, zwiefach sei dein Geist mit mir!'

So falten gläubig zum Gebete

An eurer Gruft die Hände wir.

Es werde doppelt euer Glaube,

Es werde zweifach eure Treu'

Auch unserm Herzen hier im Staube,

Damit es Jesu Tempel sei! -

 

8.) Wir pflanzen Blumen hier mit Schmerzen

Auf eure frühen Hügel hin.

Doch Heil! ihr pflanzt in unsre Herzen

Des rechten Heimwehs Pilgertum!

Zum Himmel hebt ihr unsre Blicke,

Ihr rufet liebend uns hinauf, -

Und keine Kreatur verrücke

Nach jener Heimat uns den Lauf!

 

(a) Das gelobte Land der aus Ägypten ausgezogenen Juden. Hier im übertragenen Sinn: Das dem gläubigen Christen von Gott zugesagte Himmelreich.

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Autor: Eduard Knapp

Melodie: Wie groß ist des Allmächtgen Güte

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Evangelischer Liederschatz für Kirche, Schule und Haus

Band 1. Zweite, umgearbeitete Ausgabe

Gesammelt und bearbeitet von Albert Knapp,

J. G. Cottascher Verlag,

Stuttgart und Tübingen, 1850

Liednummer 2871

Thema: Tod und Ewigkeit

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Eduard Knapp (* 17. Dezember 1802 in Alpirsbach im Nordschwarzwald, † 6. August 1878) war ein deutscher evangelisch-lutherischer Pfarrer und Lieddichter. Er war Bruder des Pfarrers und Hymnologen Albert Knapp (1798-1864), der selbst über 300 Lieder dichtete. Eduard Knapp war nach seinem Studium zunächst von 1828 an Pfarrer in Perouse, einem württembergischen Ort, den Waldenser 1699 gegründet hatten. Im Jahr 1835 wechselte er nach Hohenstaufen und 1843 nach Neckartailfingen bei Esslingen, um schließlich ab 1866 als Pfarrer in Groß-Süßen im Filstal sein Laufbahn im geistlichen Amt zu beenden. Sein Bruder Albert nahm in seine 1837 in Stuttgart erschienene Sammlung 'Evangelischer Liederschatz' ein Lied von Eduard auf. Es ist ein Ewigkeitslied und heißt 'Sanft breitet auf des Grabes Hügel'.

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Photo: Herbstlandschaft in Wiesbaden-Dotzheim, OT Sauerland

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So lass ich die Welt

 

1.) So lass ich die Welt,

Zerreiße das Netze, das sie mir gestellt.

Mir ekelt ihr Zucker. Ich fliehe die Gaben,

Die Wermut und Galle nur hinter sich haben.

Entwickle den Fuß, den sie einmal gefällt

Und hasse die Welt.

 

2.) Was sollt es wohl sein,

Das sie uns verheißet? - Ein blendender Schein.

Sie handelt mit lauter betrieblichen Waren.

Das müssen die meisten mit Schaden erfahren.

Ihr Glanz ist betrüglich. Ihr Wesen verstellt,

Drum hass ich die Welt.

 

3.) Ach flüchtige Zeit!

Voll Jammer und Elend, voll Sorgen und Leid.

Die Jahre sind gleich den geschwindesten Pfeilen,

Die, eh wirs vermuten, dem Ziele zu eilen.

Bis dass uns das Alter verstellet und fällt.

Ich hasse die Welt.

 

4.) Ach nichtiges Geld!

Du glänzendes Erdreich, du Abgott der Welt.

O Reichtum, der niemals beständig kann stehen!

Bald sieht man dich wachsen, bald wieder vergehen.

Du wechselst, wie Ebb' und Flut steiget und fällt.

Ich hasse die Welt.

 

5.) Ach zeitliche Würd',

Ach Ehre, du niemand erträgliche Bürd'.

Ach Kronen und Kränze, mit Dornen umgeben!

Wie lasst ihr von niemand euch sicher aufheben!

Jetzt seh ich den steigen, der morgen doch fällt.

Ich hasse die Welt.

 

6.) Ach menschliche Gunst!

Du eiligst aufsteigend und fallender Dunst.

Die Gnade der Großen, die heute noch blühet,

Friert morgen. Und wenn mans bei Lichte besiehet,

So ist es ein Schein, der die Probe nicht hält.

Ich hasse die Welt.

 

7.) Ach eitele Treu!

So nichtig wie Blasen, so flüchtig wie Spreu.

Wie lässt du so leicht dich vom Winde verwehen!

Und kannst dich dem Laufe des Glückes nachdrehen.

Die Worte sind hitzig, die Werke voll Kält.

Ich hasse die Welt.

 

8.) Ach fleischliche Lust!

Schau, diese vom Himmel entzündete Brust

Verbannt dich auf ewig. Wer dein will genießen,

Den pflegst du mit tödlichen Lippen zu küssen.

Ich eile von hinnen zum himmlischen Zelt.

Und hasse die Welt.

 

9.) So sei denn gegrüßt,

Du süßester Himmel, wo Jesus mich küsst.

O Welt, ich mag deiner nicht weiter gedenken.

Ich will dich ins Grab der Vergessenheit senken.

Ade, du Betrüger, mein Hoffen steht bloß

Nach Abrahams Schoß.

 

10.) Ach ewige Zeit!

Die nimmer sich endet und täglich erneut.

Dort werd ich noch (a) Monden noch Finsternis sehen.

Weil Jesus, die Sonne, nie unter wird gehen.

Er spricht mich von aller Veränderung los,

In Abrahams Schoß.

 

11.) Ach köstlicher Schatz!

Beständiger Reichtum, dort findest du Platz.

Dort schenket mein Jesus die edelsten Gaben,

Da weder die Motten noch Diebe nachgraben.

Dort schwächet den Reichtum kein irdischer Stoß,

In Abrahams Schoß.

 

12.) Ach himmlischer Kranz!

Ach Ehre, du niemals vergänglicher Glanz.

Die Krone, damit mich mein Jesus wird zieren,

Die soll mir in Ewigkeit keiner entführen.

So find ich, was längst mein Verhängnis beschloss,

In Abrahams Schoß.

 

13.) Ach göttliche Gunst!

Dich schwächet kein Unfall, dich schwärzet kein Dunst.

Dort wird mich kein neidisches Arge betrüben.

Weil Jesus, mein Heiland, mich ewig wird lieben.

Die göttliche Gnad ist beständig und groß.

In Abrahams Schoß.

 

14.) Ach edelster Freund!

Mein Jesus, ders mit mir so herzlich gemeint.

Dort wird dich mein Auge von Angesicht sehen

Und alle vergängliche Liebe verschmähen.

In deinem Anschauen ergötz ich mich bloß,

In Abrahams Schoß.

 

15.) Ach süßeste Lust!

Die niemals im sterblichen Fleische bewusst.

Mein Geist wird entzücket. Ich schmecke die Freuden,

Damit mich mein Jesus im Himmel wird weiden.

Die Freude, die Lazarus Seele genoss,

In Abrahams Schoß.

 

(a) in Sinn von 'weder'

 

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Autor: Nicolaus Ludwig Esmarch

Melodie: ohne Angaben

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Nicolai Ludovici Esmarch: Sion.

Geistliche Gedichte

Glückstadt und Leipzig, 1707

Thema: Tod und Ewigkeit

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Nicolaus Ludwig Esmarch, auch Nicolai Ludovici Eßmarch (* 1. April 1654 in Klixbüll; † 6. Mai 1719 in Herzhorn) war ein deutscher evangelisch-lutherischer Pastor und Lieddichter. Er wurde als Sohn des Pastors Johannes Esmarch († 1666) geboren und wirkte nach seinem Studium in Kiel und Wittenberg ab 1682 als Pfarrer in Herzhorn bei Pinneberg, heute eine Gemeinde im Kreis Steinburg in Schleswig-Holstein. Von ihm liegt 'Sion', eine Sammlung geistlicher Lieder vor, die 1707 in Glückstadt und Leipzig erschien. Seine weltlichen Gedichte erschienen unter dem Titel 'Helion'. Stilistisch bewegt er sich mit seinen Werken, der Zeit entsprechend, zwischen dem Barock und dem Zeitalter der Aufklärung.

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Nicolaus Ludwig Esmarchs Lieder/ Hymns

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Ach Schmerz, ach Angst, ach weh

Bin ich denn dazu erkoren

Die ganze Welt kann mir doch kein Vergnügen geben

Du großer Gott, Herr Zebaoth

Es hat, ich muss es nur gestehn

Fleuch, mein Freund, o hartes Wort

Himmel, steht der hebe Schluss

Hört, ihr Zionsbürgerinnen

Ich armer Mensch, ach, wie hab ich

Ich weiß nicht, was ich wählen soll

Ist wohl noch zu ergründen

Kommt her, mein Freund, komm, lass uns dieses Gassen

O selige Seelen, erwünschetes Leben

Siehe, die du mich so plagst

So hast du doch, mein Licht

So ist des Menschen Herz verblendet

So lass ich die Welt, zerreiße das Netze

So muss ich nun allhier in Furcht und zweifel stehn

Soll denn meine Seele bauen

Soll ich reden oder schweigen

Soll ich, mein Licht, dir geben zu erkennen

Und so willst du, dass das Recht

Unglücksvolle Nebelnacht

Wasser her, ach, Wasser her

Wenn ein schönes Angesicht

Wie, hat sich die Vergessenheit

Wie, soll man dich denn noch barmherzig nennen

Wie, will der Himmel stille stehen

Willst du mir, mein Leben, keinen Trost mehr geben

Zu welchem soll ic mich nun kehren

This roll of Arista EDU Ultra 100 has been sitting in my office for about a year. No idea why I didn't develop it as it is one of the first rolls I shot after just acquiring my Hasselblad.

 

I completely forgot what I shot on this roll so it is interesting to go back and see what my eye was drawn to.

 

Secondly, I thought I would experiment some more with HC-110 stand development. I mixed a batch of HC-110 1:100 and souped the Arista for 1 hour with a slight turn at 30 minutes.

 

The HC-110 stand developing continues to impress me.

 

Hasselblad + Carl Zeiss Planar T* 80mm f2.8 + Arista EDU Ultra 100 (Fomapan) + HC-110 1:100 @ 1 hour stand

  

Photo: 'Unter den Eichen' in Wiesbaden-Nordost

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Ach, freilich weiß der Mensch nicht seine Zeit

 

1.) Ach, freilich weiß der Mensch nicht seine Zeit,

Die aus der Zeit ihn ruft zur Ewigkeit,

Besondern wie man sieht die Fische fangen,

Die windgeschwind am Angelhaken hangen.

 

2.) Und wie das Garn der Vögel Schar bestrickt,

So werden wir auch plötzlich hingerückt.

Eh dass wir uns was Widriges versehen,

So ist es schon um unser Sein geschehen.

 

3.) Es schleicht der Tod uns auf den Socken nach,

Zu bringen an den letzten Würge-Schlag.

Wir gehen aus, die Rückkunft wir nicht wissen,

Ob wir noch einst die Unsern werden grüßen.

 

4.) Wir leben heut, und morgen sind wir tot:

Es blassen jetzt, die gestern waren rot.

Die kürzlich noch wie starke Helden stunden,

Die liegen nun erlegt und überwunden.

 

5.) Ach ja, so ists mit unserm Glück bewandt,

So flüchtig und so nichtig unser Stand,

So eitel und zerstörbar unser Leben

Von Mutterleib schon mit dem Tod umgeben.

 

6.) Und, o wie weh! Wie weislich ist getan,

Wenn da ein Christ bei Zeiten denkt daran.

So, so wird man recht klugen Wandel führen

Und nicht durch Sünd' des Höchsten Huld verlieren.

 

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Autor: Paul Martin d. Ä. Alberti

Melodie: Auf, auf, mein Herz, und du mein ganzer Sinn

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Neuvermehrtes und wohleingerichtetes

Naumburgisches Gesang-Buch

Darinnen die erbaulichen Lieder Lutheri,

Gerhardi und anderer geistreicher Männer

[von Joh. Martinus Schamelius]

Druck und Verlag Balthasar Bossögel

Naumburg 1735

Liednummer 679

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Paul Martin Alberti, der Ältere (* 24. Februar 1640 in Nürnberg, + 17. Januar 1705 ebenda) war ein deutscher evangelisch-lutherischer Pfarrer und Lieddichter.

Alberti studierte in Straßburg und Altdorf Theologie und erhielt seine erste Anstellung im geistlichen Amt 1662 als Pfarrgehilfe in Eismannsberg bei Altdorf. Ab 1644 war er Feldprediger in Ungarn und wurde 1665 als Pfarrer nach Rückersdorf bei Nürnberg berufen, von wo er im Jahr 1666 nach Hiltpoltstein in Oberfranken wechselte. 1669 übernahm er das Pfarramt in Lauf bei Nürnberg und beschloss seine berufliche Laufbahn 1679 als Diakon (zweiter Pfarrer) an der Kirche St. Lorenz in Nürnberg.

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Die Braut unsres Lammes bereitet sich

 

1.) Die Braut unsres Lammes bereitet sich,

Bald kommt ihr Bräutigam sichtbarlich,

In der Kraft der Gottheit, auf seinem Bogen,

Herrlich und prächtig gezogen,

Mit Tausenden.

 

2.) Die ihn nicht lieben, erschrecken sehr

Vor seinen Wunden und seinem Heer.

Sagen zu den Felsen: Möcht' ihr uns bedecken!

Lasst uns in eure Kluft wo verstecken!

Doch was geschieht?

 

3.) Die Erd' und der Himmel entfliehn vor ihm,

Können nicht stehen vor seinem Grimm,

Noch wird eine Stätte für sie gefunden:

Was nicht geborgen in Jesu Wunden,

Fährt in den Grund.

 

4.) 'Weicht alle von mir!' - o, schreckliches Wort!

So wird er sagen zu denen dort,

Die nicht hier im Glauben zu ihm gekommen,

Und sein Versöhnen nicht angenmmen

Zu ihrem Heil.

 

5.) Fröhlich und selig wird die Gemein'

Seiner Erlösten zu der Zeit sein:

An dem großen Tage steht das Geleite

Seiner Erkauften ihm an der Seite,

Voll Fried' und Freud'.

 

6.) Ihr Seel'n, erkennt eure Gnadenwahl,

Lehnt euch bei Zeiten an's Kreuzes Pfahl.

Selige Gemeinde des Bräutigams,

Weide dich stets in des Gotteslamms

Verdienst und Tod!

 

7.) O, du mir Dornen gekröntes Haupt!

Seit deine Braut die Versöhnung glaubt

In dem ein'gen Opfer am Kreuz geschlachtet,

Hat sie dein Leiden mit Fleiß betrachtet

Zur Seligkeit.

 

8.) Sie wartet sehnlich, zu dir zu gehn,

Mit Augen deine Gestalt zu sehn

Und freut sich von Herzen, dereinst zu küssen

Die Wundenmale an Händ' und Füßen

Und in der Seit'.

  

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Autor: Friedrich Wenzel Neißer

Melodie: Nun bitten wir den Heil'gen Geist

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Kleines Gesangbuch der evangelischen Brüdergemeinde

Im Verlag der Buchhandlung der evangelischen Brüder-Unität

bei C.H. Pemsel, Gnadau, 1870

Liednummer 1136

Thema: Offenbarung

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Friedrich Wenzel Neißer (* 16. November 1716 in Sehlen in Mähren, + 12. Oktober 1777 in Barby), war Lehrer, Missionar und evangelischer Kirchenlieddichter. Er lebte in Herrnhut in Sachsen, wo Nikolaus Ludwig von Zinzendorf eine christliche Brüdergemeinde eingerichtet hatte, in die er unter anderem mährische Glaubensflüchtlinge aufnahm. Hier und an anderen Orten der Gemeinde arbeitete zeitlebens ab dem zwanzigsten Lebensjahr, ab 1764 in der Unitätsdirektion. Neißer verfasste auch geistliche Lieder, die Aufnahme in das 'Kleine Gesangbuch der evangelischen Brüdergemeine' fanden, sein Lied ‚Ich will bei der Lehre bleiben’ wurde zu einem der beliebtesten Gemeindelied Herrnhuts.

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Friedrich Wenzel Neißers Lieder/ Hymns

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Tod und Ewigkeit

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Seligkeit in Ewigkeit, singt man

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Derzeit noch nicht erfasst / Currently not scanned

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Die Braut unsres Lammes bereitet sich

Du für die Sünder geborner Christ

Du treuer Hausherr der Gemein

Ehrwürdige Gemein

Fürst und Priester in der Mitten

Haus, das vor dem Heiland stehet

Ich will bei der Lehre bleiben

So wies der Heiland verheißen hat

So zieht die Gemeinde dem Lamme nach

Photo: Sylter Straße in Wiesbaden-Dotzheim, OT Sauerland

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Ach lieben Christen, schickt euch ja

 

1.) Ach lieben Christen, schickt euch ja

Zur Buß' ohn' falsch' Gedichte.

Denn Jesus Christus, der ist nah

Mit dem jüngsten Gerichte.

und will die Welt in seinem Zorn,

Gleich wie die Vögel in dem Korn,

Gar unversehns befallen.

 

2.) Ja, wenn der größte Haufe wird

Fein jubilieren, lachen,

So wird sich plotz (a) der große Hirt

Im Wetter (b) runter machen

Und alle Wasser, Berg und Tal,

Dazu den Himmel überall

Mit einem Blitz anzünden.

 

3.) Vor welchem Krachen alle Welt

Gar heftig wird erschrecken

Und mancher Gotts-vergessne Held

Sich suchen zu verstecken.

Wird aber ihm gelingen nicht,

Sondern stracks vor das Angesicht

Des Richter müssen kommen.

 

4.) Und wenn im Feu'r der Toten Schar

Wird erstlich sein erstanden

Und wir danach erneuert gar

Auch werden sein vorhanden,

So werden uns die Engel rein

In zweie Haufen teilen ein

Und vor den König bringen.

 

5.) Der dann darauf gar ernst gestalt

Bald lassen wird verlesen,

Was wohl ein jeder, jung und alt,

Geführet für ein Wesen

An Glauben, Worten, Werk und Tat,

Dieweil er noch gelebet hat

In dieser Welt auf Erden.

 

6.) Weh diesem, der nicht Buß' getan,

Noch Christo sich befohlen.

Denn sieh, er wird von Stunden an

Zur Höllen auf die Kohlen

Mit allen Teufeln müssen gehn

Und ewiglich in Schanden stehn

Ohn' Hoffnung der Genaden.

 

7.) Wer aber an's Gericht gedacht,

Sein Fleisch wird ha'n betäubet,

zu Gott gerufen Tag und Nacht,

An Jesum Christ gegläubet

und auf denselben sanft und fein

Von dieser Welt geschieden sein,

Der wird gar wohl bestehen.

 

8.) Denn sieh, er wird vom Richter schon

Mit freundlichen Gebärden (c)

Als eine Tochter oder Sohn

Bald aufgenommen werden

Und mit der Auserwählten Schar

Geführet in den Himmel klar,

Gott ewiglich zu preisen.

 

9.) O ewig, ewig immerzu,

Wer kann dich doch aussprechen?

Wenn ich an dich gedenken tu,

Will mir mein Herz zerbrechen.

Hilf, Christe, hilf, dass ich's bedenk

Und all' mein Leben danach lenk

Mit Wort, Tat und Gedanken,

 

10.) Auf dass ich nicht zur Höllenpein

Mit der Verdammten Schare,

Sondern mit dem Geliebten dein

Wohl in den Himmel fahre

Und allda deine Herrlichkeit

Durch dein Verdienst uns zubereit'

In Ewigkeit beschaue.

 

- Amen. -

 

(a) plötzlich

(b) im Donner

(c) Verhalten

 

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Autor: Bartholomäus Ringwaldt

mögl. Melodie: Such, wer da will ein ander Ziel

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Der Text wurde von mir behutsam, soweit

es die Strophenform und der Endreim zu-

ließen, in heutiges Hochdeutsch übertragen

und für diese Veröffentlichung eingerichtet

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gefunden in:

Geistliche Lieder der

Evangelischen Kirche

aus den 16. Jahrhundert

- Zweiter Band -

Herausgeben von Julius Mützell

Verlag von Th. Chr. Fr. Enslin,

Berlin, 1855

Thema: Offenbarung

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Bartholomäus Ringwaldt (* 28. November 1532 in Frankfurt (Oder); † ca. 1599 in Langenfeld bei Zielenzig; heute Polen) war ein didaktischer Dichter und lutherischer Theologe.

Ringwaldt war seit 1578 Pfarrer zu Langenfeld in der brandenburgischen Neumark, wo er zwischen 1598 und 1600 starb. Zu den bekannteren unter seinen geistlichen Liedern (neue Ausgabe, Halle 1858) gehören 'Herr Jesu Christ, du höchstes Gut' und 'Es ist gewisslich an der Zeit', eine Nachdichtung der Sequenz 'Dies irae' der lateinischen Totenmesse.

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Photo: Herbst auf dem Nordfriedhof in Wiesbaden

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Nun ist, o Gott, mein Lauf vollbracht

 

1.) Nun ist, o Gott, mein Lauf vollbracht,

Ich geh zu meinem Grabe.

Die Last hat müde mich gemacht,

Die ich getragen habe.

Zwar gabst du mir

Viel Gutes hier,

Doch überwog mein Leiden

Im Alter meine Freuden.

 

2.) Auf meinen Pilgerstab gelehnt,

Kalt für der Jugend Freuden,

Hab ich gelassen mich gewöhnt,

Zum Tod mich zu bereiten.

Wie oft seufzt ich:

Wann rufst du mich?

Beherrscher deiner Frommen,

O, möchtest du bald kommen!

 

3.) Nun leg ich meinen Wanderstab

An meinem Sarge nieder,

Und werf all' meine Bürden ab,

Ruht nun, ihr müden Glieder!

Die Seele schwebt,

Wo Jesus lebt,

Wo sie kein Alter drücket,

Empor, und wird beglücket.

 

4.) Sind auch für euch, ihr Lieben, viel

Einst dieses Lebens Tage,

Erreichet ihr ein hohes Ziel

Bei mancher Last und Plage,

Bewahrt das Wort:

Es ist ja dort

Noch eine Ruh' vorhanden,

Die schon viel Pilger fanden.

 

5.) Gott lohne allen, die mich hier

Gepflegt, getragen haben.

Die jeden Schmerz versüßten mir

Durch treuer Liebe Gaben!

Nun gute Nacht,

Es ist vollbracht!

Ich muss zum Himmel gehen,

Wo wir uns wiedersehen.

 

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Autor: Johann Gottlieb Wilhelm Hankel

Melodie: Was Gott tut, das ist wohlgetan

oder: Wir warten dein, o Gottessohn

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Geraisches (evangelisches) Gesangbuch

Hrsg.: Christian August Behr und

Johann David Friedrich Schottin

Gera, 1822

Liednummer 839

Thema: Tod und Ewigkeit

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Johann Gottlieb Wilhelm Hankel, (* 1781 in Ringleben, + 17. Januar 1820) war ein deutscher evangelischer Pfarrer und Lieddichter. Er studierte ab 1801 in Göttingen und Jena Theologie und wurde nach einer Tätigkeit als Hauslehrer 1810 Pfarrgehilfe seines Vaters Johann Friedrich Hankel.

Kurz nach dem Tod seines Vaters verstarb auch der Sohn und hinterließ eine Witwe und zwei Kinder. Sein Bruder veröffentlichte Hankels Gedichte 1820 am Verlagsort Sondershausen.

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Photo: Wald bei Schloss Freudenberg, Wiesbaden-Dotzheim

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Ist, Jesu, es dein Wille

 

1.) Ist, Jesu, es dein Wille,

Halt ich geduldig stille,

Dass ich soll schlafen gehn,

Und fall an meinem Ende

Getrost in deine Hände, -

Du wirst schon gnädig bei mir stehn.

 

2.) Wenn meine nahen Freunde

Sind meiner Krankheit Feinde,

Ich ihnen eine Scheu.

Wenn unter ihnen keiner

Sich kann erbarmen meiner,

So steh mir, Jesu, bei.

 

3.) Wenn Sünd' und Höll' mich plagen,

Und mein Gewissen nagen,

So gib mir Trost und Kraft,

Und lass mich daran denken,

Was reichen Trost kann schenken,

Durch deiner heilgen Wunden Saft.

 

4.) Von himmlischen Gedanken

Lass ja mein Herz nicht wanken.

Und wo es sollt geschehn,

Dass mein Verstand sollt weichen,

Will ich doch mit dem Zeichen

Des Lammes zu meinem Grabe gehn.

 

5.) Dich, Jesu, will ich haben,

Du, Jesu, sollst mich laben.

Mein' Augen, Herz und Mund,

Die kann mir Jesus füllen,

Und alle Schmerzen stillen

In meiner letzten Todesstund'.

 

6.) Ich freu mich, Gott zu sehen

Vor seinem Thron zu stehen. -

O, angenehmer Tod!

Wann wirst du mich erquicken

Und in den Himmel schicken

Zu dem dreieinig großen Gott?

 

7.) In was für tausend Freuden

Wird enden sich mein Leiden,

Wenn ich werd' bei dir sein.

Herr Jesu, mein Erlöser,

Mein Heiland und mein Tröster,

Nimm mich in deinen Himmel ein.

 

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Autor: Johann Kaspar Schade

Melodie: Nun ruhen alle Wälder

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gefunden in:

Allgemeines und vollständiges

Evangelisches Gesangbuch

für die königl. preuß. schlesischen Lande

Druck und Verlag Wilhelm Gottl. Korn

Breslau, 1860

Liednummer 1037

Thema: Tod und Ewigkeit

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Johann Kaspar Schade (* 13. Januar 1666 in Kühndorf bei Meiningen/Grafschaft Henneberg; † 25. Juli 1698 in Berlin) war ein deutscher evangelisch-lutherischer Pfarrer, Autor und Dichter des Pietismus. Als Sohn des Pfarrers und Superintendenten Jakob Schade und seiner Frau Maria Barbara, geb. Herlin, geboren, war Kaspar früh verwaist und verlebte er eine schwere Kindheit und Jugend in dürftigen Umständen. Er besuchte das Schleusinger Gymnasium, ehe er 1685 in Leipzig das Studium der Philosophie, der hebräischen Sprache und der Theologie aufnahm. Dort schloss er sich August Hermann Francke (1663-1727) und dem von ihm gegründeten 'Collegium philobiblicum' an und hielt biblisch-erbauliche Kollege ab. An der Berliner St. Nicolai-Kirche, wo Philipp Jakob als Propst amtierte, fand Schade ein Jahr später eine neue Wirkungsstätte und entfaltete als Seelsorger und Verkündiger eine wirkungsvolle Tätigkeit. Bald geriet er wegen der herrschenden laxen Beichtpraxis in Gewissenskonflikte und bekämpfte die routinemäßig gewährte Absolution in der Privatbeichte. Seinem Anliegen verschaffte er besonders in Flugschriften Gehör. Von seinen geistlichen Liedern sind 60 überregional bekannt geworden und stehen in Kirchengesangbüchern und Liedanthologien des 18. bis 20. Jahrhunderts. Sein bekanntestes Lied ist ein Lied mit 24 Strophen und heißt 'Mein Gott, das Herz ich bringe dir zur Gabe'. Eine Sammlung seiner Lieder erschien in mehreren Auflagen und unterschiedlichen Zusammensetzungen zuerst um 1699 in Küstrin unter dem Titel 'Fasciculus Cantionum'.

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Ich weiß, an wen ich glaube

 

1.) Ich weiß, an wen ich glaube,

Denn ich vertraue Gott!

Dies teure Kleinod raube

Mir keines Lästrers Spott.

Er gibt mir Trost im Leiden,

Vergebung im Gericht,

Ein Paradies voll Freuden,

Wenn Herz und Auge bricht.

 

2.) Ich weiß, an wen ich glaube!

Mein Heiland überlässt

Nicht meinem Leib dem Staube,

Das weiß und hoff' ich fest.

Er wird auch ihn verklären

Und, wenn der Sünder bebt,

Dann wein' ich Freudentränen:

Denn mein Erlöser lebt.

 

3.) Ich weiß, an wen ich glaube!

Mein Glaube täuscht mich nicht.

O teurer, hoher Glaube,

Verlass, verlass mich nicht.

Damit ich heilig werde,

Und von der Sünde frei,

Schon fröhlich auf der Erde,

Dort ewig selig sei.

 

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Autor: Christian Wilhelm Kindleben

Melodie: O Haupt voll Blut und Wunden

oder: Befiehl du deine Wege

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Christliches Gesangbuch

zum Gebrauch bei dem öffentlichen Gottesdienste

der evangelischen Gemeinden

Herausgegeben von Johann Wächter

Vierte, unveränderte Auflage

Verlag: Schaumburg und Compagnie

Wien, 1809

Liednummer 334

Thema: Glaube, Kampf und Rechtfertigung

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Christian Wilhelm Kindleben (auch: Kindlebn, Pseudonyme Michael Brephobius, Florido) (* 4. Oktober 1748 in Berlin; † 1785 in Jena) war ein deutscher evangelischer Theologe, Schriftsteller und Publizist.

Obwohl er aus ärmlichen Verhältnissen stammte, konnte er mit Hilfe von Gönnern evangelische Theologie in Halle an der Saale studieren. Später hatte er unterschiedliche Positionen als Geistlicher, Lehrer, Schriftsteller und Herausgeber inne. Nachdem er 1779 an der Universität Wittenberg promoviert hatte, fand er als Professor keine Anstellung und schlug er sich als Schriftsteller in Berlin, Leipzig und Dresden durch.

Kindleben ist heute hauptsächlich bekannt als der Verfasser des Studenten-Lexikons, eines der bedeutendsten Zeugnisse der Studentensprache und der Studentenkultur des 18. Jahrhunderts. Zahlreiche der von Kindleben darin dokumentierten Ausdrücke sind heute Bestandteil der deutschen Alltagssprache. Ein weiteres wichtiges Werk war die 1781 gedruckte Sammlung von Studentenliedern, die er aus der mündlichen Überlieferung sammelte, teilweise erheblich überarbeitete und für den Druck vorbereitete. So schuf er unter anderem die bis heute bekannte Fassung des bedeutendsten Studentenlieds der Welt 'Gaudeamus igitur'.

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Corner of Muir Street and Hairst Street. Building built in 1885.

The Town Hall steeple is just visible.

Photo: Bei der Schulsport-Anlage, Konrad-Adenauer-Ring, Wiesbaden

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Singt neue Lieder in der Welt

 

1.) Singt neue Lieder in der Welt,

Dem Herren, der den Einzug hält,

Zu seinem Lob und Ehren.

Preist seines Namens Herrlichkeit,

Verkündigt ihn von Zeit zu Zeit:

Lasst täglich von ihm hören,

Was er uns für ein Heil gebracht.

Erhebet seiner Wunder Macht.

Das Volk in Finsternissen

Erkennt sein Licht, die Lebensbahn,

Dass ihm die beiden untertan

Und dienstbar werden müssen.

 

2.) Vor ihm geht Furcht und Schrecken her,

Ihr Götzen, weichet! Ist auch wer,

Der nicht das Vorrecht merke?

Wo sind ihm irgend Götter gleich?

Durch ihn besteht des Himmels Reich.

Sein Will' ist lauter Stärke.

Sein Werk der größte Pracht und Ruhm.

Sein Sitz, Gewalt und Heiligtum.

Kommt, Völker und Geschlechte,

Kommt, fleht ihn an, bringt Lob und Preis,

Bringt ihm Geschenk auf sein Geheiß,

Nach seines Namens Rechte.

 

3.) Tret't näher in die Vorhöf' ein,

Erzittert vor dem hellen Schein

Der Kraft, die ihn umgeben.

Ihr Heiden, merkt, der Herr regiert,

Als König, der das Zepter führt,

Er schenket euch das Leben

Und züchtigt euch genädiglich.

Du Erd' und Himmel, freue dich!

Ihr Meereswellen, brauset!

Es jauchze, was sich drinnen findt,

Ihr Felder, hüpfet, Wald und Wind

Und alle Bäume, sauset!

 

4.) Erzeigt dem Herren eure Pflicht,

Er kommet nunmehr zum Gericht,

Der ganze Kreis der Erden

Erscheint vor ihm und stellt sich dar,

Der Menschen Tun wird offenbar,

Dass sie verurteilt werden.

Er richtet mit Gerechtigkeit,

Die eines Jeden Sach' entscheidt,

So wie sie es verdienet.

Ihm wohnet alle Kundschaft bei,

Er hat vor niemand Gunst noch Scheu,

Weil W a h r h e i t bei ihm grünet.

 

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Autor: Ernst Lange

Melodie: Eigene Melodie

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Johann Anastatasii Freylinghausen

Geistreiches Gesang=Buch, den Kern

alter und neuer Lieder in sich haltend

Herausgegeben von Gotthilf August Francke

gedruckt in Halle, 1741

Im Verlag des Waisenhauses

Liednummer 1228

Thema: Offenbarung

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Gegenstand: Psalm Nr. 96

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Ernst Lange (* 3. Januar 1650 in Danzig; † 20. August 1727 ebenda) war Danziger Ratsherr und evangelisch-lutherischer Kirchenlieddichter.

Ernst Lange besuchte ein Gymnasium seiner Geburtsstadt und wurde anschließend Sekretär. In dieser Stellung berief man ihn an den polnischen Hof in Warschau. 1691 kehrte er zurück nach Danzig, wo er ehrenamtlicher Richter und drei Jahre darauf Ratsherr wurde. 1696 schloss er die Ehe mit einer Tochter des Astronomen Johannes Hevelius (1611-1687).

1698 reiste Lange in die Niederlande und wandte sich nach seiner Rückkehr den Mennoniten und Pietisten zu, was zu Verwerfungen mit der lutherischen Geistlichkeit seiner Heimatstadt führte.

Schon seit früher Jugend dichtete Lange, veröffentlichte seine Werke aber erst in bereits fortgeschrittenem Lebensalter. 1708 gab er zudem Überarbeitungen der Lieder Luthers heraus. 1711 publizierte er schließlich 61 eigene geistliche Lieder, von denen einige Aufnahme in evangelische Kirchengesangbücher fanden. Weitere in Verse gebrachten Psalmen veröffentlichte er 1713, wobei er Melodien aus hugenottischen Psaltern übernahm, die er 1720 dann durch Melodien aus lutherischen Kirchengesangbüchern ersetzte, einige von diesen fanden Aufnahme in den zweiten Teil des Freylinghausenschen Geistreichen Gesangbuchs, das im Jahr 1714 erschien. Albert Knapp nahm in seinen Liederschatz von 1850 zehn Lieder Langes auf. Als bekanntestes Lied gilt 'Unter den großen Gütern, die uns Christus zugeteilt'.

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Ach Herr, ach, lehre mich bedenken

 

1.) Ach Herr, ach, lehre mich bedenken,

Dass ich auch einmal sterben muss,

Hilf, mich von aller Weltlust lenken,

Regiere den verwöhnten Fuß,

Damit ich von der Erdenbahn,

Bis in den Himmel finden kann.

 

2.) Ach Herr, ach lehre mich erwägen

Die allgemeine Sterblichkeit,

Hilf mein verstocktes Herze regen, -

Ein Christe stirbt bei Lebenszeit

Und ist nur stets dahin bedacht,

Dass er sich reisefertig macht.

 

3.) Wie mancher liegt schon in der Erde!

Der vor mein ganz Vertrauter war,

Wer weiß, wann ich begraben werde

Vielleicht ist auch die Totenbahr'

Und Sarg von mir nicht allzu weit,

Und ich bin dennoch unbereit.

 

4.) Drum, Seele, geh ich dich zurücke,

Verachte Sodoms eitle Lust,

Wer weiß, in welchem Augenblicke

Du vor's Gerichte treten musst.

Ach, flieh das süße Sündengift,

Dass dich nicht die Verdammnis trifft.

 

5.) Drum, Herr, ach, reiß mich von der Erde,

Hilf mir die schnöde Weltlust fliehn,

Hilf, dass ich desto frömmer werde,

Je näher ich dem Grabe bin,

Gib, Jesu, dass ich jeden Tag,

Oft an mein Sterben denken mag.

 

6.) So präg ich mir den Sterbekittel

In meine Brust mit Nachdruck ein.

Er soll mir stets ein gutes Mittel

Vor Hoffart und vor Wollust sein.

Und wenn die Welt mir Zucker streut,

So denk ich an die Ewigkeit.

 

7.) Drum fort mit euch, ihr Eitelkeiten,

Mein Ohr ist vor euch zugestopft,

Ich will zum Tode mich bereiten,

Eh' er an meine Türe klopft.

Du aber, Jesu, steh mir bei,

Hilf, dass mein Vorsatz ernstlich sei.

 

8.) Und wenn denn nun, nach deinem Willen,

Die letzte Sterbensstunde schlägt,

Und wenn die Augen sich verhüllen,

Und sich das Herze kaum mehr regt,

Ja, wenn die Zunge nicht mehr spricht,

So lass, o Jesu, mich nur nicht.

 

9.) Gieß mir, eh' Leib und Seele scheiden,

Den Trost aus deinen Wunden ein.

Lass einen Vorschmack jener Freuden

In der beklemmten Seele sein. -

Und wenn ich so beschaffen bin,

So nimm die Seele zu dir hin.

 

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Autor: Gottfried Benjamin Hancke

Melodie: Wer nur den lieben Gott lässt walten

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Auserlesene Moralische Gedichte

gesammelt von

B[enjamin] N[eukirch] und G[ottfried] B[enjamin] H[ancken]

Breslau, 1725

Thema: Tod und Ewigkeit

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Gottfried Benjamin Hancke (* um 1695 in Schweidnitz, Herzogtum Schweidnitz; † um 1750 in Dresden?) war ein deutscher lyrischer Dichter der Barockzeit.

Hanckes Lebensdaten sind völlig unbekannt. Vermutlich besuchte er ein Gymnasium in Breslau und studierte danach offenbar einige Zeit Rechtswissenschaft, denn er bezeichnet sich später als Advokat aus Schweidnitz. Da seine ersten Werke auch dort gedruckt wurden, dürfte dies sein Wohnort gewesen sein. Von größter Bedeutung für Hanckes dichterische Karriere war seine Förderung seitens des Reichsgrafen Franz Anton von Sporck auf dem Schloss Kuks. Gegen Ende seines Lebens soll er noch einige Jahre als Archivsekretär in Dresden tätig gewesen sein. Dichterisch rechnet man Hancke mit in die so genannte Zweite Schlesische Schule. Er blieb zeitlebens ein Bewunderer und Imitator des Dichters Benjamin Neukirch. Hanckes Lied 'Auf, auf, zum fröhlichen Jagen' ist noch heute populär.

Von ihm sind unter anderem zwei Sammlungen geistlicher Lieder erschienen, zum einen 1723 das Werk 'Geistliche und Moralische Gedichte', zum andern 1725 'Geistreiche Gesänge und Lieder'. Zusammen mit Benjamin Neukirch gab er ebenfalls im Jahr 1725 am Verlagsort Breslau die Sammlung 'Auserlesene Moralische Gedichte' heraus.

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Hanckes Lieder/ Hymns

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Ach Herr, ach lass mich Gnade finden

Ach Herr, ach lehre mich bedenken

Ach Herr, ach strafe mich doch nicht

Ach Herr, ach strafe mich doch nicht

Ach Herr, ach, lehre mich bedenken

Ach Herr, du mein getreuer Gott

Ach, ach, wie drücken meine Sünden

Auf, ermuntre dich, mein Geist

Auf, Herze, klopf ans Himmelstor

Auf, meine Seele, sei bereit, auf, lobe Gott

Auf, Seele, stimm ein Danklied an

Aus tiefer Not schrei ich zu dir, erhöre, Herr

Das alte Jahr geht nun zum Ende

Der Erden Flor, die dunkelvolle Nacht

Der Herr des Himmels und der Erden

Der Herr ist mein getreuer Hirt, der mich zu allen Zeiten

Der Herr ist meine Zuversicht, mein Fels

Der Seiger schlägt, der Sand nimmt immer ab

Der wunderbare Gott, der diese ganze Welt

Du kennst, o Herr, mein sehnlich Bitten

Erzeige mir Barmherzigkeit

Gott ist ja meine Zuversicht

Herr, höre meine Seufzer an

Herr, meine Seele preiset dich

Ihr Tränen fließt, zeigt meine Wehmut an

Jesu, wenn ich recht erwäge

Lasst uns die freudenvolle Nacht

Liebster Jesu, dir sei Dank

Mein Herze, denk an Tod und Bahre

Nach dir, o Herr, verlanget mich, bei meinen vielen Plagen

Trotzet nur, ihr Feinde

Was bist du, nichts als Staub und Sand

Wie Hirsche bei der Sommerszeit

Wohl dem, dem Gott die Missetat

Wohl dem, der im gottlosen Rat

Photo: Wiesbaden-Dotzheim, Stegerwaldstraße

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Gott Vater, der du deinen Sohn

 

1.) Gott Vater, der du deinen Sohn

In unser Fleisch gesenket,

Und ihn als deines Hauptes Kron'

Aus Lieb' uns hast geschenket,

Dass er der Menschen Sünd' und Schuld

Mit dir in sich versühnen sollt

Und das Gesetz erfüllen,

Auf dass sein Fluch, samt aller Bürd'

Der Höllen aufgehoben würd'

Um seines Leidens willen.

 

2.) Gib Gnad', dass wir die Ehrung dein

Mit Lust und Dank annehmen

Und uns im Kreuz des Namens sein

In keinen Läuften schämen.

Sondern dieselben mit dem Mund

Zur Seligkeit aus Herzensgrund

Vor aller Welt bekennen,

Und zu ihm in der höchsten Not,

Es sei im Leben oder Tod,

Mit wahrem Glauben rennen.

 

3.) Bescher uns auch ein fröhlich' Zeit

Zu diesem neuen Jahre,

Und deine arme Christenheit

Vor's Feindes Schwert bewahre,

Sowohl vor Wasser, Pest und Feu'r,

Vor Hagel und vor Brötung teu'r,

Vor Mördern und vor Dieben,

Vor schnellem Tod, Sünd', Hass und Neid,

Dass wir in Fried' und Einigkeit

Einander mögen lieben.

 

4.) Der Obrigkeit nach allem Stand

Mit deiner Gnaden walte,

Die Prediger in unserm Land

Bei rechter Lehr' erhalte.

Kirch', Rathaus, Schul' und ganz Gemein',

Lass dir, o Herr, befohlen sein,

Samt Weib, Gesind' und Kindern.

Daneben schütz auch unser Vieh

Und was wir sonst mehr haben hier',

Dass es nicht mög' verschwinden.

 

5.) Wo unserein in diesem Jahr

Ein Unfall soll bekommen,

Oder aus diesem Leben gar

Zu dir würd' aufgenommen,

So gib Geduld ein jedermann,

Dass er sein Kreuz ertragen kann,

Und in dem Glauben siege,

Und mit dem Blut des Sohnes dein

Besprengt in seinem Kämmerlein

Ganz wohl bewahret liege.

 

Amen.

 

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Autor: Bartholomäus Ringwaldt

Melodie: Ein Kindelein so löbelich

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Der Text wurde von mir behutsam, soweit

es die Strophenform und der Endreim zu-

ließen, in heutiges Hochdeutsch übertragen

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gefunden in:

Bartholomäus Ringwaldts geistliche Lieder

Herausgegeben von Hermann Wendebourg

verlegt bei Julius Fricke

Halle, 1858

Liednummer 33

Thema: Neujahr

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Bartholomäus Ringwaldt (* 28. November 1532 in Frankfurt (Oder); † ca. 1599 in Langenfeld bei Zielenzig; heute Polen) war ein didaktischer Dichter und lutherischer Theologe.

Ringwaldt war seit 1578 Pfarrer zu Langenfeld in der brandenburgischen Neumark, wo er zwischen 1598 und 1600 starb. Zu den bekannteren unter seinen geistlichen Liedern (neue Ausgabe, Halle 1858) gehören 'Herr Jesu Christ, du höchstes Gut' und 'Es ist gewisslich an der Zeit', eine Nachdichtung der Sequenz 'Dies irae' der lateinischen Totenmesse.

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Bartholomäus Ringwaldts Lieder/ Hymns

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Advent

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O du getreuer Jesu Christ, wahr Gott

O Jesu Christ, des Vaters Glanz

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Aussaat und Ernte

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Es baut, o Herr, auf dein Geheiß

O Gott, du frommer Ackermann

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Bittgesänge, Gotteslob und -dank

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O Christe, der du hast dein Wort

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Christuslied

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O, du getreuer Jesu Christ, all unser Trost

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Epiphanias

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Hilf Christe, heller Morgenstern

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Gottvertrauen, Kreuz und Trost

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Allein auf Gott setzt dein Vertraun

Herr Gott, dein Gewalt

Hilf Christe, dass wir fruchtbarlich

Wend ab deinen Zorn, lieber Gott, mit Gnaden

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Johannisfest

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Wir danken dir, du frommer Gott

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Michaelistag und Engellieder

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Herr, send dein heilig Engel zu

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Morgenlied

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Des Morgens erste Stunde

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Offenbarung

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Ach lieben Christen, schickt euch ja

Herr Jesu Christ, du höchstes Gut

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Ostern

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Du letzter Adam, Jesus Christ

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Pfingsten

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O heilger Geist, du höchstes Gut in Gott die dritt Persone

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Trinitatis

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Gott Vater, Ursprung, Quell und Grund

O Gott, der du im letzten Teil

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Derzeit noch nicht erfasst / Currently not scanned

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Ach Gott Vater, mit Gnaden wend unser Kreuz

Ach Gott, erbarm dich über mich

Ach Gott, in Gnaden von uns wend dies schwere Kreuz

Ach Gott, wie hats in allem Stand so viel

Ach Gott, wie schwer ist mir mein Herz

Ach Herr, du allerhöchster Gott, sieh an

Ach Herr, du frommer Vater gut

Ach lieben Christen, jung und alt

Ach lieber Gott, ich lieg im Tod

Ach, lieben Chisten, trauert nicht, tut euch

Also hat Gott die ganze Welt aus sonder Gnad

An diesem Morgen wollen wir dich loben

Aus schwerer Angst und tiefer Not

Christe, des Vaters Bild und Glanz

Der du der menschenkinder Schar

Der Herr ist mein getreuer Hirt, hält mich in seiner Hute

Die Welt möchte auch gern selig sein

Du starker Palmbaum, Jesu Christ

Du wahrer Gott, Herr Jesu Christ

Du wirst, o Vater, für mein Wohl

Ein frommer Sohn ist Tugend voll

Erhör uns, Herr, in Leibes Not

Es ist gewisslich an der Zeit, dass Gottes Sohn wird kommen

Es kommt gewiss die letzte Zeit

Es wünscht sich das verdammte Heer

Freu dich, du werte Christenheit in dieser österlichen Zeit

Freu dich, du werte Christenheit, denn

Freut euch all, die ihr Leid tragt

Geliebten Freund, was tut ihr so verzagen

Gott Vater, der du deinen Sohn in unser Fleisch gesenket

Gott Vater, hör doch meine Klag

Gott, Heilger Geist, hilf uns in Gnaden

Gott, Heilger Geist, hilf uns mit Grund

Herr Christ, der du befohlen hast

Herr Christ, der du in unserm Bein

Herr Christ, der du ja haben willt

Herr Christe, der du unser Blut

Herr Christe, Gottes Ebenbild

Herr Christe, weil in deinem Reich

Herr Jesu Christ, du höchstes Gut, du Brunnquell 1 / 3strophige Version

Herr Jesu Christ, du höchstes Gut, du Brunnquell 2 / 7/8-strophige Version

Herr Jesu Christ, du höchstes Gut, du Zuflucht der Erlösten

Herr Jesu Christ, du weißt es wohl

Herr Jesu Christ, Du, Heiland, bist der Tilger

Herr Jesu Christ, ich leg mich nu

Herr Jesu Christ, tu Glück und Heil uns zu der Nahrung

Herr Jesu Christ, weil ich empfind

Herr Jesu Christe, Gottes Sohn

Herr Jesus Christ, ich weiß gar wohl, dass ich einmal

Herr, bau dein arme Christenheit

Herr, gib uns, was uns selig ist

Herr, hilf mir, denn ich werde von meinem Feind gedränget

Herr, wer wird in der Hütten dein

Herzlich tut mich verlangen nach einem selgen End

Hilf Gott, wie geht’s so ungleich zu

Hilf mir, Herr Jesu, weil ich leb

Hilf, Jesu Christ, den Dienern dein

Ich dank dir, Gott, von Herzen, dass du an diesem Tag

Ich will des Herren Preis und Ehr

Ihr Christen, tut nicht zagen

Kommt her zu mir, sagt Gottes Sohn, all, die ihr

Kommt her, spricht Jesus, kommt zu mir

Lobet den Herren und dankt ihm seine Gaben

Lobet Gott, den Herren aus Herzensgrund

Nicht trauert übrig, lieben Leut

Nimm von uns, Herr, du treuer Gott die schwere Straf

O frommer und getreuer Gott aller, so auf dich hoffen

O frommer und getreuer Gott, ich hab gebrochen

O Gott, der du die Menschenkind, so deinen Sohn bekennen

O Gott, der du in deinem Rat

O Gott, der du selbständig heißt

O Gott, ich tu dir danken, dass du durch deine Güt

O heilger Geist, du höchstes Gut, in Gott die dritt Persone

O Herr Gott, der du deiner Schar hast zugesagt

O Herr, dein Ohren neig zu mir

O Herr, send deinen Engel zu

O Jesu Christ, du höchstes Gut, du Brunnquell

O Jesu, unser Bruder mild

O lieben Christen, nehmet wahr

O lieber Gott, schweig du nur still

O Vater, der du deiner Schar hast zugesagt

Singen wir aus Herzen Grund, loben Gott ... dass er sein Güt

So danket nun zu aller Frist

Wer herzlich gläubet an den Christ

Wer unterm Schirm des Höchsten sitzt und bleibt

Wir trösten uns, du Gottes Lamm

Wohl dem, dem Gott all seine Sünd allhier

Wohl dem, der nicht im Meuchelrat

 

Photo: In Wiesbaden-Dotzheim, bei Schloss Freudenberg

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Der Weg des Frommen

 

1.) Wer Gottes Wege geht, nur der hat großen Frieden,

Er widersteht der bösen Lust;

Er kämpft, und ist des Lohns, den Gott dem Kampf beschieden,

Ist seiner Tugend sich bewusst.

 

2.) Er merkt auf seinen Gang, geht ihn mit heilgem Mute,

Wächst an Erkenntnis und an Kraft,

Wird aus der Schwachheit stark, und liebt und schmeckt das Gute,

Das Gott in seiner Seele schafft.

 

3.) Ihn hat er allezeit vor Augen und im Herzen,

Prüft täglich sich vor seinem Thron,

Bereut der Fehler Zahl, und tilgt der Sünden Schmerzen

Durch Jesum Christum, seinen Sohn.

 

4.) Getreu in seinem Stand, genießt er Gottes Gaben,

Wehrt seiner Seele Geiz und Neid,

Und ist, wenn andre gleich viel Weins und Kornes haben,

In Gott bei wenigem erfreut.

 

5.) Schenkt seine Hand ihm viel: so wird er vielen nützen,

Und, wie sein Gott, guttätig sein.

Des Freundes Glück erhöhn, verlassne Tugend schützen,

Und selbst den Feind in Not erfreun.

 

6.) Ihm ist es leichte Last, die Pflichten auszuüben,

Die er dem Nächsten schuldig ist.

Die Liebe gegen Gott heißt ihn die Menschen lieben;

Und durch die Liebe siegt der Christ.

 

7.) Er kränket nie dein Glück, schützt deinen Ruhm, dein Leben;

Denn er ehrt Gottes Bild in dir.

Er trägt dich mit Geduld, ist willig zum Vergeben;

Denn Gott, denkt er, vergibt auch mir.

 

8.) Sein Beispiel sucht dein Herz im Guten zu bestärken,

Er nimmt an deiner Tugend teil,

Denn alle sind von Gott gezeugt zu guten Werken,

Und haben einen Herrn, ein Heil.

 

9.) Dies Heil der Ewigkeit, das hier der Fromme schmecket,

Erhöht sein Glück, stillt seinen Schmerz,

Gibt ihm Geduld und Mut. Kein Tod, der ihn erschrecket!

Im Tode noch freut sich sein Herz.

 

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Text: Christian Fürchtegott Gellert

Melodie: ohne Angaben

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Christian Fürchtegott Gellert (* 4. Juli 1715 in Hainichen; † 13. Dezember 1769 in Leipzig) war ein deutscher Dichter und Philosoph.

Gellert wuchs zunächst als fünfter Sohn von 19 Kindern einer evangelischen Pastorenfamilie in ärmlichen Verhältnissen auf, besuchte aber ab 1729 die Fürstenschule St. Afra in Meißen.

Sein älterer Bruder Christlieb Ehregott wurde als Metallurge und Mineraloge bekannt. 1734 nahm Gellert an der Universität Leipzig sein Studium auf. Er schloss sein Studium 1744 mit einer Dissertation über Theorie und Geschichte der Fabel ab.

Seit 1745 hielt er in Leipzig Vorlesungen über Poesie, Beredsamkeit und Moral, 1751 wurde er zum außerordentlichen Professor für Philosophie ernannt und war seitdem als Hochschullehrer tätig. Seine Vorlesungen über Moral erregten bei den Zeitgenossen großes Aufsehen.

Darüber hinaus trat er als Dichter noch heute bekannter Kirchenlieder hervor.

Goethe bezeichnete Gellerts Morallehre als 'Fundament der deutschen sittlichen Kultur'.

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Christian Fürchtegott Gellert (July 4, 1715 – December 13, 1769) was a German poet and protestant hymnwriter.

He was born at Hainichen in the Saxon Erzgebirge foreland. After attending the famous school of St. Afra in Meissen, he entered Leipzig University in 1734 as a student of theology, and on completing his studies in 1739 was for two years a private tutor. Returning to Leipzig in 1741, he contributed to the Bremer Beiträge, a periodical founded by former disciples of Johann Christoph Gottsched, who had revolted from the pedantry of his school. Owing to shyness and weak health Gellert gave up all idea of entering the ministry, and, establishing himself in 1745 as Privatdozent in philosophy at the university of Leipzig, lectured on poetry, rhetoric and literary style with much success. In 1751 he was appointed extraordinary professor of philosophy, a post which he held until his death at Leipzig.

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Christian Fürchtegott Gellerts Lieder/ Hymns

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Abendlied

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Der Tag ist wieder hin

Für alle Güte sei gepreist

Herr, der du mir das Leben

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Bittgesänge, Gotteslob und -dank

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Dir dank ich für mein Leben

Du bist's, dem Ruhm und dem Ehre gebüret

Durch dich, o großer Gott, durch dich

Gott ist mein Lied

Gott, deine Güte reicht so weit

Ich komme vor dein Angesicht

Komm betend oft und mit Vergnügen

Singt unserm Gott ein frohes Lied

Wie groß ist des Allmächtgen Güte

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Christliches Leben, Nächstenliebe

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Gib mir, o Gott ein Herz, das jeden Menschen

Gib, Gott, wenn ich dir diene

Herr, der du alles gibst

Nie will ich dem zu schaden suchen

Was ich nur Gutes habe

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Glaube, Kampf und Rechtfertigung

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Besitz ich nur ein ruhiges Gewissen

Lass mich doch nicht, o Gott

Mag doch der Spötter Heer sich deines Namens schämen

Nicht jede Besserung ist Tugend

Nicht, dass ich's schon ergriffen hätte

O welch ein unschätzbares Gut

Oft klagt dein Herz

Sei aller Wollust Reiz zu wehren

So hoff ich denn mit festem Mut

Was ist mein Stand

Was ists, daß ich mich quäle

Wer Gottes Wort nicht hält, und spricht

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Gottvertrauen, Kreuz und Trost

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Auf Gott, und nicht auf meinen Rat

Du klagst, o Christ! in schweren Leiden

Ein Herz, o Gott, in Leid und Kreuz

Gedanke, der uns Leben gibt

Gott ist mein Hort

Ich hab in guten Stunden

O Herr, mein Gott, durch den ich bin und lebe

Was sorgst du ängstlich für dein Leben

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Morgenlied

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Mein erst Gefühl sei Preis und Dank

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Nachfolge, Kirche und Mission

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Inbrünstig preis ich dich, Gott, für der Bibel Lehre

Wenn Christus seine Kirche schützt

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Natur, Wetter und Schöpfung

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Die Himmel rühmen des ewigen Ehre

Wenn ich, o Schöpfer, deine Macht

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Neujahr

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Gott ruft der Sonne, ruft dem Mond

Wer rief die Sonn

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Ostern

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Erinnre dich, mein Geist

Freiwillig hab ich's dargebracht

Freiwillig hast du's dargebracht

Herr, unser Heil, du hast gesiegt, bist frei

Jesus lebt, er hat gesiegt

Jesus lebt, mit ihm auch ich

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Passion

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Erforsche mich, erfahr mein Herz

Herr, stärke mich, dein Leiden zu bedenken

Lass deinen Geist mich stets, mein Heiland, lehren,

O Gottessohn, du littest mir zu Gute

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Sonntag und Gottesdienst

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Ich komme, Herr, und suche dich

Soll dein verderbtes Herz zur Heiligung genesen

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Sünde, Buße und Umkehr

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An dir allein, an dir hab ich gesündigt

Dein Heil, o Christ, nicht zu verscherzen

Herr, lehre mich

Lass mich doch, o mein Gott, die Bess'rung

Wer bin ich von Natur

Willst du die Buße noch, die Gott gebeut, verschieben

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Tod und Ewigkeit

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Meine Lebenszeit verstreicht

Nach einer Prüfung kurzer Tage

Wie sicher lebt der Mensch

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Weihnachten

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Auf schicke dich, recht feierlich

Dies ist der Tag, den Gott gemacht

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Derzeit noch nicht erfasst / Currently not scanned

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Bet oft und gern und freudig nahe dich

Christ, bete oft, und mit Vergnügen tritt hin

Dein Gott, o Christ, nicht zu verscherzen

Der Wollust Reiz zu widerstreben

Du fühlst, o Christ, das Leiden

Du klagst in schweren Leiden, dass auch der Geist

Du klagst und fühlest die Beschwerden

Ein ruhiges Gewissen lass, Herr mich stets genießen

Freudenleer scheint dir dein Leben

Gott, deine Gnad ist unser Leben

Gott, du willst, dass mein Herz zur Heiligkeit genese

Gott, weil er groß ist

Hab ich ein gut Gewissen nur

Herr, der du alles weißt, du kennst

Heut wars, da du das leben, o Vater

Ich hoff, o Gott, mit festem Mut

Jauchzt unserm Gott mit freudigem Gemüte

Jauchzt, ihr Erlösten, dem Herren

Kinder sind des Höchsten Gabe

Klag nicht, mein Herz, wie schwer

Lebe, wie du, wenn du stirbst

Lehr mich meine Tage zählen

Menschen, unser Leben eilt

Mit ruhigem Gewissen des Lebens zu genießen

Mit was für großer Seltenheit uns auserlesen

Nie will ich wieder fluchen

So jemand spricht: Ich liebe Gott

Wagt ich es länger noch, die Bessrung

Welch Glück, so hoch geehrt zu werden

Wen Gottes Liebe nicht zur Pflicht, zur Tugend

Wenn du, mein Gott, verlangst, ich soll nach Tugend

Wenn ich ein rein Gewissen habe, wie groß ist

Wenn zur Vollführung deiner Pflicht

Wer dieser Erde Güter hat und sieht den Nächsten leiden

Wer Gottes Wege geht, ist selig schon auf Erden

Wer Gottes Wege geht, nur der hat großen Frieden

Wie selig lebt der Christ, der nach des Heilands Lehren

Wie selig lebt ein Mensch, der Dienstbegierde kennet

Willst du Buße, die Gott gebeut

Willst du, wenn Gott dich ruft

Wohl dem, der bessre Schätze liebt

 

Photo: Blick auf den OT Sauerland, Wiesbaden-Dotzheim

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Mein Jesus rufet mich

 

1.) Mein Jesus rufet mich

Und heißt mich mit ihm ziehen,

Durch Arbeit und durch Kreuz

Mich mit ihm zu bemühen.

Ach ja, ich ziehe mit,

Mein Jesu, geh voran,

Dass ich durch deine Kraft

Dir freudig folgen kann.

 

2.) Mein Jesus ziehet hin,

Zu leiden und zu sterben,

Und mir durch seinen Tod

Das Leben zu erwerben.

Wohl an, ich sterbe mit

Auf dein Verdienst und Tod,

Ach, Jesu, hilf du mir

Aus meiner letzten Not.

 

3.) Auf, auf, ihr Christen, auf,

Lasst uns gesamt mitziehen.

Der Herr geht uns voran,

Was wollen wir denn fliehen?

Er lebt, stirbt. Folget nach,

Weicht nicht von seinem Tritt!

Wo er bleibt, bleibet auch,

Ja, lebt und sterbet mit.

 

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Autor: Johann Christoph Schwedler

Melodie: O Gott, du frommer Gott

oder: Nun danket alle Gott

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gefunden in:

Sammlung der vorzüglichsten Lieder

für Kirche, Schule und Haus

verlegt bei Samuel Elsner, Berlin, 1832

Liednummer 1347

Thema: Nachfolge, Kirche und Mission

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Johann Christoph Schwedler, (* 21. Dezember 1672 zu Krobsdorf in der Lausitz, + 12. Januar 1730) war evangelischer Pfarrer und Kirchenlieddichter.

Seine Eltern waren bemittelte Bauersleute, denen er bis zu seinem dreizehnten Jahre bei der Feldarbeiten half bis sie seinem Wunsch entsprachen, ihn Theologie studieren zu lassen. Zuerst besuchte er das Gymnasium zu Zittau und wechselte dann an die Universität nach Leipzig, deren Besuch er 1697 mit der Dissertation abschloss. 1698 wurde er Substitut des Diakons in Niederwiesa in der Oberlausitz und noch in demselben Jahre dessen Amtsnachfolger. 1701 wurde er Hauptpastor und versah dieses Amt bis zu seinem Tode.

Schwedler war ein glaubensstarker Vertreter der lutherischen Lehre. Aus seiner Feder sind nach derzeitiger Quellenlage 24 Kirchenlieder überliefert.

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Johann Christoph Schwedlers Lieder/ Hymns

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Advent

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Kommet, kommet, ruft das Leben

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Christuslied

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Wollt ihr wissen, was mein Preis

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Derzeit noch nicht erfasst / Currently not scanned

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Ach, Jesu, lass mich von dir trinken, essen

Ach, kommet, ihr betrübten Sünder

Also hat Gott die Welt von Ewigkeit geliebt

Auf meine Seel' und tue Buße

Auf, Land, Gott rufet dich zur Buß

Auf, mein Geist und lobe Gott, der dich diese Nacht

Bis hierher hilft mir Gott

Geh aus Ägyptenland

Gott lob, der meine Sündenlast

Gott lob, ich bin auf Gott getauft

Gott lob, ich habe Jesum funden

Gott lob, ich weiß, an wen ich glaube, nachdem sich Gott

Gott, mein Gott, wie schwere Zeit

Gott, was hab ich doch verübet

Hoffe auf den Herren, lass die Lügner plärren

Ich freue, freue mich im Herrn

Ich hab ein groß Geschäft

Ich habe mich an Gott ergeben

Kehrt um, ihr bösen Kinder

Kommt her, so viel ihr hungrig seid

Kommt, lasst uns Jehova dem Herren Jesu singen

Lehr, unterrichte mich, mein Gott

Mein Gott und Vater, steh mir bei und hilf mir

Mein Gott, ich danke dir für deine Gnad der Taufe

Mein Jesus geht mir über alles

Mein Jesus rufet mich und heißt mich

O Jammer, o der Not, die meinen Geist betrübet

Unser Wandel ist im Himmel, richte doch dein Herz

Viktoria, Gott lob, der Sieg ist nah

Wach auf, mein Herz, und sing im Geist

Was frag ich nach der ganzen Welt

Wie selig kann ein Christ hier leben

Wirf alle deine Not auf deinen Herrn

Zu Jesu komme doch und tu rechtschaffne Buße

Photo: Herbstlandschaft in Wiesbaden-Dotzheim, OT Sauerland

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Mein Leben in der Eil

 

1.) Mein Leben in der Eil

Fliegt dahin wie ein Pfeil,

Verwelkt gleich wie ein Blümlein,

Das rauer Wind vertreibt,

Nicht lang bei Kräften bleibt.

 

2.) Aus diesem Leimenhaus (a)

Werd ich bald ziehen aus

Zu dir, Herr Christ, dem Eckstein,

Darauf ich steh und trau, -

Das ist ein fester Bau.

 

3.) O Tod, du greulichs Tier,

Was kannst du schaden mir?

Dein' Macht ist dir genommen

Durch Christi Kreuz und Tod:

Hilf mir aus aller Not!

 

4.) Ade, ich fahr dahin,

Sterben ist mein Gewinn,

Denn also werd' ich kommen

Zu Christi Schoß und Hand

Ins rechte Vaterland.

 

(a) Leim bzw. Leimen bedeutet Lehm und

steht hier für unbeständig und schwach

 

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Autor: Leonhard Krenzheim

Melodie: ohne Angaben

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gefunden in:

Das deutsche evangelische Kirchenlied

des siebzehnten Jahrhunderts

Herausgegeben von Albert Fischer und W. Tümpel

Erster Band

Druck und Verlag C. Bertelsmann

Gütersloh, 1904

Liednummer 107

Thema: Tod und Ewigkeit

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Leonhard Krenzheim (auch Krentzheim; * 16. September 1532 in Iphofen/Unterfranken; † 12. Dezember 1598 in Fraustadt) war ein deutscher evangelisch-lutherischer Pfarrer und Theologe. Wissenschaftlich machte er sich als Chronologe einen Namen. Sein Hauptwerk, die auf Deutsch verfasste 'Chronologia. Das ist Gründtliche und Fleissige Jahrrechnung', erschien 1576/77.

Krenzheim, Sohn eines Bäckers, besuchte die Schulen in Kitzingen und Nürnberg. 1551 immatrikulierte er sich an der Universität Wittenberg, wo er bei Philipp Melanchthon studierte und 1553 den akademischen Grad eines Magisters der Philosophie erwarb. von Melanchthon nach Schlesien empfohlen, wurde er 1553 in Liegnitz zum Diakon an der Marienkirche ordiniert. 1560 wechselte er an die Johanniskirche und wurde Hofprediger von Herzog Heinrich XI. Ab 1566 Pastor an der Marienkirche, rückte er 1572 in das Pfarramt der Peter-und-Paul-Kirche und das Amt des Superintendenten auf.

Als Philippist war er um Ausgleich zwischen den evangelischen Konfessionen und Strömungen bemüht, weswegen er von Anhängern der herrschenden lutherischen Orthodoxie angefeindet wurde. Nach einem Gutachten, das zu seinen Ungunsten ausfiel, wurde Krenzheim 1593 durch Herzog Friedrich IV. von seinen Ämtern abberufen.

Krenzheim fand zunächst im böhmischen Rognitz eine neue Stelle und wurde von dort 1595 nach Fraustadt in Schlesien berufen, wo er 1598 im Alter von 66 Jahren starb. Sein Begräbnislied 'Mein Leben in der Eil' wurde in verschiedene Gesangbücher und Liedanthologien aufgenommen.

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Photo: Kastanie im 'Lake District', Nordengland

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Du bist mein treuer Hirt, Herr Gott

 

1.) Du bist mein treuer Hirt, Herr Gott,

Nichts wird mir mangeln in der Not.

Auf grüner Au du weidest mich,

Mit frischem Wasser mildiglich.

 

2.) Erquickst mein' Seel' und führst mich fein

Auf rechter Straß' im Namen dein,

Und um desselben Willen nur

Leitst du mich wie an einer Schnur.

 

3.) Und ob ich wand'rt im finstern Tal,

Fürcht ich kein Unglück überall.

Bei mir bist gegenwärtiglich,

Dein Steck', Stab, Wort, die trösten mich.

 

4.) Mit Nahrung, Herr, verlässt mich nicht,

Ob's gleich mein Feind nicht gerne sicht, (a)

Mit Öl salbst du das Haupte mein

Und schenkest mir die Fülle ein.

 

5.) Mir wird Barmherzigkeit und Guts

Folgen mein Leben lang mit Nutz

Und bleiben ich in des Herren Haus.

(Hilf, Herr, in allen Nöten aus.)

 

(a) alte Form von 'sieht'

 

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Autor: David Lange

mögl. Melodie: Nun jauchzt dem Herren alle Welt

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gefunden in:

Das deutsche evangelische Kirchenlied

des siebzehnten Jahrhunderts

Herausgegeben von Albert Fischer und W. Tümpel

Erster Band

Druck und Verlag C. Bertelsmann

Gütersloh, 1904

Liednummer 229

Thema: Christuslied

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Gegenstand: Psalm Nr. 23

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David Lange, auch Lang oder Langius war ein deutscher Lehrer und Lieddichter, der im 17. Jahrhundert in Hamburg lebte. Er verfasste den 1609/1610 verlegten 'Deudschen Psalter dess Königlichen Propheten Davids'. Zwei Lieder aus dieser Sammlung nahm Albert Fischer in sein ab 1904 in vier Bänden herausgegebenes Werk 'Das deutsche Kirchenlied' auf.

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Frohlocket nun, ihr lieben Franken

 

1.) Frohlocket nun, ihr lieben Franken,

Der angenehme Herbst geht an.

Auf, lasset uns dem Höchsten danken,

Weil man den Segen sammeln kann,

Den man, durch seine große Güt'

Am edlen Weinstock reichlich sieht.

 

2.) Er hat die Wurzeln und die Reben

Durch Regen und durch Sonnenschein

Erquickt, und Saft und Kraft gegeben,

Dass sie recht wohl gediehen sein.

Wir habens nicht so gut gedacht,

Gott hat es besser noch gemacht.

 

3.) Wie hängen nicht die süßen Trauben

Mit vielen schönen Farben da?

Und dieses stärket unsern Glauben,

Dass Gottes Gnad' noch immer nah.

Das wertgeschätzte Rebenblut

War viele Jahre kaum so gut.

 

4.) Ach, sollen wir nicht freudigst lesen,

Was Gottes milde Hand beschert?

So oft wir nur ein Beerlein essen,

Wird Herz und Mund zu Ihm gekehrt,

Dass wir mit Freud' und Lobgesang

Ihm schuldigst bringen unsern Dank.

 

5.) Ja, Halleluja, soll es heißen:

Gelobt sei Gott, mit großem Schall

Und mit den angenehmsten Weisen,

Dass es erklingt durch Berg und Tal,

Und in die hohe Luft ertönt,

Weil Er das Land mit Gut gekrönt.

 

6.) Die Keltern müssen übergehen

Vom honigsüßen Traubensaft.

Wer sollte bei dem allen stehen

Und nicht bewundern Gottes Kraft,

Der solchen Überfluss beschert,

Und seine Gaben täglich mehrt?

 

7.) Regiere nur, o Gott, die Herzen,

Dass unsre Lust gemäßigt sei.

Wehr allen liederlichen Scherzen,

Der Üppigkeit und Büberei,

Und tilg den Wahn aus unserm Sinn:

Im Herbst geht alles, alles hin.

 

8.) Und wenn wir nun empfangen haben,

Aus süßem Most auch guten Wein,

So gib, dass man ihn brauch zum Labe,

Und niemand mög versoffen sein.

Ach ja, erhalt uns allezeit

In Gottesfurcht und Nüchternheit!

 

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Autor: Georg Lorenz Gottlieb Reitz

Melodie: Ich bin mit dir, mein Gott, zufrieden

oder: Wer nur den lieben Gott lässt walten

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Gesammelte Früchte der Gottgeheiligten Jugend

verfertigt von Georg Lorenz Gottlieb Reiz

gedruckt 1726

Thema: Herbstlied

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Georg Lorenz Gottlieb Reitz, (* 1712 bzw. 1714 in Marktbreit/Unterfranken, + 1757) war evangelischer Pfarrer und Kirchenlieddichter. Er wurde als Sohn des Pfarrers Johann Adam Leonhard Reitz, (1680-1753) geboren und entstammt einer ganzen Dynastie evangelischer Pfarrer in Franken. Weitere Lebensdaten sind nach derzeitiger Quellenlage nicht bekannt. Er schrieb auf Anregung seines Vaters, der ebenfalls Kirchenlieder veröffentlichte, bereits in seiner Jugendzeit zehn überlieferte geistliche Lieder, die 1726 in Göttingen unter dem Titel 'Gesammelte Früchte der Gottgeheiligten Jugend' herausgegeben wurden. Die Titel sind in Johann Caspar Wetzels Kirchenliedsammlung 'Hymnopoeographia', am Verlagsort Herrnstadt von 1719 bis 1724 herausgegeben, aufgeführt.

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Georg Lorenz Gottlieb Reitz' Lieder/ Hymns

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Sünde, Buße und Umkehr

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Ihr betrübten Augen, fließet

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Derzeit noch nicht erfasst / Currently not scanned

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Ach, Herr, Herr, segne unsre Güter

Auf, jauchzt, ihr Chriiten alle

Die Sonne hat sich nun versenkt

Frohlocket nun, ihr lieben Franken

Gott, du hast dich hoch gesetzet

Liebes Kindlein, schweige still

Nun ist die Nacht vergangen

O Gott, du Weisheitsbrunnen

Wohl dem, der beständig stirbt

Reich möcht' ich sein

 

1.) Reich möcht' ich sein,

Und als ein Reicher weit und breit bekannt.

- Der Reiche hat viel' Menschen in der Hand. -

Dann ging ich hin mit allen meinen Schätzen,

Dem lieben Herrn zu Füßen mich zu setzen. -

Reich möcht' ich sein:

Ich zöge Arm' und Reiche hinterdrein.

 

2.) Groß möcht' ich sein,

Groß vor der Welt, gleich einem mächt'gen Herrn,

- Den Großen glaubt und folgt die Welt so gern. -

Dann ging ich hin mit allen meinen Ehren,

Dem lieben Herrn in Demut zuzuhören. -

Groß möcht' ich sein,

Ich zöge Groß' und Kleine hinterdrein.

 

3.) Klug möcht' ich sein,

Begabt mit Engelweisheit und Verstand,

- Ich hätt' ein Heer von Jüngern bald im Land. -

Dann ging ich hin mit allen meinen Gaben,

Um an des Herren Liebe mich zu laben.

Klug möcht' ich sein:

Ich zöge Klug' und Toren hinterdrein.

 

4.) Es mag drum sein,

Ich hab nun einmal Gold und Silber nicht,

Und bin kein großer Herr, kein großes Licht.

Doch zieh ich fröhlich fort auf meinem Pfade,

Und nehme von dem Herren Gnad' um Gnade. -

Es mag drum sein:

Ich ziehe doch wohl e i n e n hinterdrein.

 

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Autor: Heinrich Möves

Melodie: Eigene Melodie

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Geistliche Lieder im neunzehnten Jahrhundert

Herausgegeben von L. K. Otto Kraus

Druck und Verlag Chr. Friedrich Will

Darmstadt, 1863

Liednummer 225

Thema: Glaube, Kampf und Rechtfertigung

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Heinrich Möves, auch Möwes oder Moeves (* 25. Februar 1793 in Magdeburg/Herzogtum Magdeburg, † 14. Oktober 1834) war ein deutscher Lehrer, Theologe, Seelsorger und Schriftsteller. Nach dem frühen Tode seines Vaters nahm sich ein Onkel, der Pfarrer war, seiner an und schickte ihn auf die Domschule in Magdeburg. Hier gewann Möves an einem Mitschüler Karl Blum einen Freund, der ihm Halt gab. Die Freunde gingen zusammen nach Göttingen, wo Möves zunächst evangelische Theologie studierte. Beide Freunde traten aus patriotischer Begeisterung im Freiheitskrieg gegen Napoleon einem westfälischen Jägercorps bei, mit dem sie nach Frankreich zogen, wo Blum verwundet wurde. Nach Deutschland zurückgekehrt, setzte Möwes das Studium der Theologie in Halle/Saale fort. Nach beendetem Studium wurde er zunächst Lehrer an der Domschule in Magdeburg, um 1818, vom Grafen von der Schulenburg-Angern zum Prediger berufen, in Angern und Wenddorf wirkte und die Schwester seines Freundes Blum heiratete. Möwes widmete sich vor allem der Weiterentwicklung des Schulwesens und fand nach und nach zu einem lebendigen Glauben. Im Jahr 1822 berief ihn der Graf von Schulenburg-Altenhausen auf die Pfarrstelle in Altenhausen und Wenrode. Nachdem er hier sechs Jahre gewirkt hatte, brach bei ihm im Jahr 1828 eine Lungenkrankheit aus, so dass er vier Jahre später sein Amt niederlegen musste. Er zog nach Magdeburg und widmete sich der Schriftstellerei. Er verfasste 1831 ein Trostlied gegen die Cholera und im Jahr 1832 die Novelle 'Der Pfarrer von Andouse'. Ab 1834 konnte er, nach Altenhausen zurückgekehrt, wieder auf der Kanzel stehen. Er starb zwei Jahre später nachdem sein Leiden wieder aufgetreten war. Seine Gedichte, einige davon sind gereimte Rätsel, wurden 1836 nebst einem Abriss seines Lebens herausgegeben.

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Photo: Sylter Straße in Wiesbaden-Dotzheim, OT Sauerland

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Ach Herr, wie lange willst du mein

 

1.) Ach Herr, wie lange willst du mein

So gar vergessen? Sieh darein!

Wie lange doch verbirgest du

Dein Antlitz vor mir immerzu?

 

2.) Wie lange soll ich sorgen noch

In meiner Seele? Merke doch!

Wie lange soll ich ängsten mich

In meinem Herzen innerlich?

 

3.) Wie lange soll sich denn mein Feind

Noch über mich erheben heint? (a)

Wie lange soll der lose Mann

Mir Sorg' und Plage legen an?

 

4.) Schau doch, und höre gnädig her,

Herr, mein Gott, du weißt mein Begehr'.

Erleuchte meiner Augen Licht,

Dass ich im Tod entschlafe nicht.

 

5.) Dass nicht mein Feind rühm' und sich freu,

Dass er mein' mächtig worden sei,

Und meiner Widersacher Schar,

Dass ich danieder liege gar.

 

6.) Ich hoffe aber drauf gerüst',

Dass du, mein Gott, so gnädig bist.

Mein Herz erfreut sich in dem Herrn,

Dass er den Seinen hilft so gern.

 

7.) Ich will dem Herrn mein Leben lang

Von Herzensgrunde sagen Dank.

Ihm singen soll mein Mund und Mut,

Dass er so wohl noch an mir tut.

 

(a) alte Form vor heute

 

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Autor: Johann Neukrantz

Melodie: Eigene Melodie/ohne Angaben

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Der Text wurde von mir behutsam, soweit

es die Strophenform und der Endreim zu-

ließen, in heutiges Hochdeutsch übertragen

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gefunden in:

Das deutsche evangelische Kirchenlied

des siebzehnten Jahrhunderts

Herausgegeben von Albert Fischer und W. Tümpel

Zweiter Band

Druck und Verlag C. Bertelsmann

Gütersloh, 1905

Liednummer 179

Thema: Gottvertrauen, Kreuz und Trost

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Gegenstand: Psalm Nr. 13

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Johann Neukrantz, (*11. April 1602 in Rostock; † 21. März 1654), war lutherischer Pfarrer und Kirchenlieddichter. Er wurde als Sohn eines Kantors geboren, besuchte in Stralsund die Schule, um dann vier Jahre lang auf der Universität Greifswald evangelische Theologie, Wissenschaften, Sprachen und Künste zu studieren. Des Vaters Tod nötigte ihn zur Rückkehr nach Rostock, wo er seine mittellose Mutter und zwei Schwestern unterstützte, in dem er als Hauslehrer und Organist arbeitete. Ein Schulfreund, den Geschäfte nach Hamburg riefen, nahm ihn auf seine Fahrt mit, wobei der Freund erkrankte und starb. Neukrantz verdingte sich auch hier als Lehrer und Organist, aufgrund seines Studium durfte er auch die Kirchenkanzel besteigen, um zu predigen. Bereits nach zwei Jahren übertrug man ihn 1629 das Pastorat zu Kirchwärder, einem der sog. Vierlande im Amte Bergedorf bei Hamburg. In seinem Amt war er außerordentliche beliebt, so war unter seinen näheren Freunden der bedeutendste der bekannteste Kirchenlieddichter Hamburgs Johann Rist, Pastor zu Wedel. Mit ihn verband ihn treue evangelische Gesinnung und gleiche Neigung zu Dicht- und Musikkunst. 1746 verlor Neukrantz bei einem Brand in seinem Pfarrhaus alle Manuskripte und seine große Bibliothek; er selbst konnte sich mit seiner zweiten Frau und 19 Kindern retten. Seinen freudigen Lebensmut konnten solche Schicksalsschläge nicht dämpfen, ein Jahr später konnte er das neuerbaute Pfarrhaus beziehen. 1648, anlässlich eines verheerenden Sturmwetters erschien sein 'Wohlgemeinter Bußwecker', ihm folgte das Werk 'König Davids neubesaitetes Psalterspiel, am anmuthige Singweisen gesetzet' und sein 'Weihnachtsgesänglein'. Infolge einer bei schlechtem Wetter im Freien gehaltenen Leichenpredigt erkrankte Neukrantz schwer und starb 1654. Die ab 1904 in Gütersloh von Albert Fischer herausgegebene Sammlung 'Das deutsche Kirchenlied' enthält vier Lieder von ihm.

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Johann Neukrantz' Lieder/ Hymns

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Buß- und Bettag

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Sichre Seele, schläfst du noch

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Derzeit noch nicht erfasst / Currently not scanned

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Ach Herr, wie lange willst du mein so gar vergessen

Das alte Jahr ist hin, das neu ist angefangen

Wie schön klingt nunmehr überall

Wir danken dir von Herzen, du großer Herr

Auf, auf, der jüngste Tag ist nah

 

1.) Auf, auf, der jüngste Tag ist nah,

Da Jesus will erscheinen,

Die Zeichen sind schon alle da,

Wer will es denn verneinen?

Ach ja, die Wolken brechen schon,

Worinne man des Menschen Sohn,

In kurzen wird erblicken.

 

2.) Hier muss nun alles vor Gericht

Aus allen Ort und Enden,

Gott übersiehet keinen nicht,

Und wer ihn wollte blenden,

Der müsst' in Wahrheit nicht verstehn,

Dass Gottes Augen weiter gehn,

Als Menschen können denken.

 

3.) Er weiß, was auf der Welt getan,

Vor ihm ist nicht verborgen,

Geht jemand auf der breiten Bahn,

Den Abend wie den Morgen,

Und denket nimmer ans Gericht,

O, des verschont er wahrlich nicht,

Sein Ort ist in der Höllen.

 

4.) Mein Jesu, mache mich bereit,

Zu diesem großen Tage,

Dass ich für meine Seligkeit

Rechtschaffen Sorge trage,

Denn ewig ist ein langes Wort

Und grausam ist der Höllen Ort,

Wohin die Bösen müssen.

 

5.) Erscheint alsdenn der Urteilstag,

So lass mich nicht erschrecken,

Wohl aber, was ich kann und mag,

Das Haupt gen Himmel strecken,

Und singen ein Halleluja,

Dieweil du, mein Erlöser, da,

Des ich mich längst versehen.

 

6.) Erhalte dir mein Herze frei

Vor allerlei Beschwerden

Und weil denn Sorg' und Schwelgerei

Zu lauter Lasten werden,

Die Leib und Seele schädlich sein

Und beiden das Verderben dräun,

So lass mich keines lieben.

 

7.) Besteigst du denn den Richterthron,

So denke mein in Gnaden,

Du bist ja doch des Menschen Sohn

Und kannst dir selbst nicht schaden,

O nein, du mein Herr Jesu Christ,

Weil du mein Bruder worden bist,

Wirst du mich nicht verdammen.

 

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Autor: Christoph Pfeiffer

Melodie: Es ist gewisslich an der Zeit

oder: Allein Gott in der Höh sei Ehr

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gefunden in:

Der Tochter Zions Geistliche Feyer-Kleider Oder

Neue Lieder auf die Son[n]- und Fest-Evangelia

gestellet von M. Christoph Pfeiffer

Verlag von Johann George Böhmen

Leipzig und Schweidnitz, 1732

Thema: Offenbarung

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Christoph Pfeiffer (* 3. Februar 1689 in Oels/Niederschlesien; † 23. Dezember 1758 in Stolz bei Frankenstein/Schlesien) war ein deutscher evangelischer Theologe und Kirchenlieddichter.

Als Sohn eines Tuchmachers geboren, begann Pfeiffer 1711 ein Studium an der Universität Wittenberg. 1717 ging er als Lehrer nach Dirsdorf bei Frankenstein, 1719 wurde er zum Pfarrer im nahen Dittmannsdorf berufen und wechselte 1746 auf die Pfarrstelle in Stolz. Bereits in seiner Studentenzeit in Wittenberg hatte er eine Sammlung von 91 Liedern über die Sonntagsevangelien verfasst. Eine weitere Sammlung von 85 Liedern folgte 1732, mit einer Vorrede von Benjamin Schmolck, dem er sich theologisch und poetisch verbunden fühlte. Zudem gab er Predigten, Erbauungsschriften und Leichenpredigten heraus, und bewies auch historisch-genealogisches Interesse.

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Christoph Pfeiffers Lieder/ Hymns

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Ach Gott, was Feinde regen sich

Ach, Geh mit mir nicht ins Gerichte

Ach, wann wird mein Jesus kommen

Ach, was wird uns denn dafür

Ach, Wunder über Wunder

Auf, auf, der Jüngste Tag ist nah

Auf, Seele, komm, der Bräutigam

Auf, zum großen Abendmale

Aus treuer Zeugen Munde soll alles gültig sen

Auserwählter Schlangentreter

Befiehl dem Herren deine Wege und hoff auf ihn

Betrübtes Herze, traure nicht

Betrübtes Jubilate, da Jesus von mir geht

Bist du, der da kommen soll, ja mein Heil

Das Hat der Feind getan

Dein Sabbath meine Freude

Deine Stund ist noch nicht da

Die letzte Zeit ist vor der Türe

Du bist voll Güte, lieber Gott

Du guter Hirte, weide mich

Du längst gewünschtes Heil der Welt

Du Vater droben in der Höh

Du weißt von keiner Sünde

Er hat alles wohl gemacht, der da wohnet

Getreuer Heiland, hilf mir beten

Getrost, mein Herz, Gott, mein Gott lebet noch

Gott mit uns auf Erden

Gott sei mir Sünder gnädig, ich suche

Gott verlässt die Seinen nicht, ihre Kreuze

Gottes und Mariens Sohn, den um unser Leid

Großer König, der du sieben Plagen

Guter Sämann, deine Gänge

Heilige Dreifaltigkeit, wir fallen dir zu Füßen

Herr, aller Augen warten deiner

Herr, hilf uns, wir verderben in dieser bösen Welt

Herr, höre mein Gebet, es rufet meine Seele

Herr, wir stehen hier vor dir, dass dies Kind

Heute fährt der Heilang auf

Hier komm ich, meiner Seelen Ruh

Hochgepriesne Leibesfrucht, liebster Jesu

Ich bin ein Schäflein deiner Herde

Ich bin mit dir, mein Gott, zufrieden, es geh mir

Ich bin tausend Pfunde schuldig

Ich frage nach dem Himmel

Ich frage nach dem rechten Wege

Ich geh zu meinem Grabe

Ich habe gnug, nachdem ich dich gesehn

Ich schlafe, wenn ich sterbe

Ich soll von deinem Namen zeugen

Ich suche, den ich liebe

Ich weiß, was dir gebüret

Ich werd allein in dir gerecht

In meines Jesu Namen tret ich

Ist mein Jesus unbekannt

Jesu Kreuz ist meine Freude

Jesu mein Leben und alles im Leiden und Sterben

Jesu, mein Verlangen, hier ist

Jesu, meine Liebe, gib, dass ich mich übe

Jesus nimmt die Sünder an, höre dies, du meine Seele

Jesus, mein Erlöser, lebt, tobe Sünde

Komm vor Jesu Richterstuhl

Kommt, lasst uns Jesum küssen

Liebster Gott, wie wird es gehen um die allerletzte Zeit

Lobe, lobe deinen König, mein Gemüte

Mein Gott, die Zeiten eilen

Mein Gott, erhöre mein Geschrei

Mein Gott, es geht zum Ende hin

Mein Gott, ich halt auf Erden haus

Mein Gott, ich will auf Erden klein

Mein Heil, du rufest mir

Mein Heil, ich bin vor Liebe krank

Mein Heil, ich denke dein beständig

Mein Heil, ich folge dir und lasse meine Sünden

Mein Herr und Gott, wie so nah

Mein Jesu, so du willst, kannst du mich wohl erretten

Mein Vater, hör auch meine Klagen

Mein Will ist es, wie es Gott gefällt

Mein Wohnhaus ist im Himmel

Meine Liebe liegt im Grabe

Meine Seel erhebt den Herrn und mein Geist singt

Meine Seele, schicke dich

Mit Jesus hab ich alles hin

Nichts Gewissers als das eine, dass ich einmal sterben muss

O Gott, es ist mein Leib und Seele

O Gott, wie groß ist dein Erbarmen

O, du Gott der Gnaden

O, du reine Liebe du, komm, belebe meines Seele

Schmücke dich, o liebe Seele, nimm das

Sei getrost, mein armes Herze

So gehst du denn zum Vater hin

So komm, du meines Jesu Christ

So streust du denn auf gut Gelücke

Teuerster Immanuel

Tränen her, verirrtes Herz

Unter deinem Kreuzespfahle

Weicht, ihr Sorgen, auf die Seite

Weiß und roter Bräutigam

Wie sollt ich meinen Freund nicht kennen

Wie wohl ist mir, o Freund der Seelen, wenn ich nicht

Willkommen aus dem Streite, du König

Wir kläglich siehts auf Erden aus

Wo ist der neugeborne Held

Zeuch mich nach dir, o Seelenfreund

Zeuch mich, allerliebstes Leben

Zu dir, mein Gott, allein steht meine Zuversicht

 

Bild: Kürbis auf einer Erntedankfeier in der evangelischen Erlösergemeinde, Wiesbaden-Dotzheim (nachbearbeitetes Photo)

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Wir alle, Gott und Vater, bringen dir Preis und Dank

 

1.) Wir alle, Gott und Vater, bringen dir

Preis und Dank im Heiligtum

Und unsre frohen Herzen singen

Von deines Namens hohem Ruhm.

Gekrönt hast du mit deiner Milde

Rings um uns her das ganze Land,

Dein Segen strömt auf die Gefilde

Aus deiner reichen Vaterhand.

 

2.) Du schenkest Sonnenschein und Regen

Für jede Frucht zu rechter Zeit

Und gabst Gedeihen, Kraft und Segen

Dem Samen, den wir ausgestreut.

Für Millionen deiner Kinder

Reicht deine Gabe Fülle hin.

Du nährst den Frommen und den Sünder

Mit ewig treuem Vatersinn.

 

3.) Du gibst, uns liebreich zu versorgen,

Mehr als wir bitten und verstehn.

Du wachst am Abend und am Morgen

Und hörest unser gläubig Flehn.

Selbst unsern Undank, unsre Sünden

Vergibst du, der die Liebe ist.

Wir schmecken täglich und empfinden,

Wie gütig, Herr, du allen bist.

 

4.) Wer kann die Güte ganz ermessen,

Die weiter als die Wolken reicht?

Wer dürfte undankbar vergessen

Die Treue, die nie von uns weicht?

Wir wollen deiner stets gedenken,

Dess Wohltun uns begnadigt hat,

Dass Herz nach deinem Reiche lenken,

Dich preisen stets durch fromme Tat.

 

5.) Was du uns gabst, wohl anzuwenden,

Verleih uns Weisheit und Verstand.

Bewahr uns, dass wir nicht verschwenden

Die reichen Gaben deiner Hand.

Du willst, wir sollen froh genießen

Und dankbar im Genusse sein.

Gib, dass mit ruhigem Gewissen

Wir deiner Güte stets uns freun.

 

6.) Auch für den Armen kam dein Segen

In solcher Füll' auf uns herab.

Wir wollen liebreich seiner pflegen,

Von dem, was deine Milde gab.

Er danke heute mit uns allen,

Frohlocke laut und bete an,

Dass du nach deinem Wohlgefallen

So Großes hast an uns getan.

 

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Autor: Christoph Georg Ludwig Meister

Melodie: Die Tugend wird durchs Kreuz geübet

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gefunden in:

Evangelisches Gesangbuch

Herausgegeben nach den Beschlüssen der Synoden

von Jülich, Kleve, Berg und von der Grafschaft Mark.

Druck und Verlag Sam. Lucas, Elberfeld, 1855

Liednummer 602

Thema: Aussaat und Ernte

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Christoph Georg Ludwig Meister, (* 12. August 1738 in Halle/Saale, + 26. Januar 1811 in Bremen) war evangelischer Theologe und Kirchenlieddichter. Er wurde als Sohn eines Wollenwarenfabrikanten geboren, studierte zu Halle evangelische Theologie, war anschließend Rektor zu Ballenstädt und wurde danach in geistliche Ämter nach Bernburg, Altenburg und Waldau berufen. 1774 kam er als Pastor nach Duisburg und wurde dort 1778 Professor der Theologie. Im Herbst 1784 wurde er Prediger an der Kirche 'Unserer Lieben Frauen' und erhielt gleichzeitig die sogenannte theologische Professur am dortigen Gymnasium in Bremen, wo er 1811 starb. Außer einigen weltlichen Dichtungen hat er vor allem 160 geistlicher Lieder verfasst, die sich durch Formgewandtheit auszeichnen. Von ihnen fanden einige in dem reformierten Gesangbuch für Bremen 1812 Aufnahme und sind dann in viele Gemeindegesangbücher übergegangen. Zu ihnen gehören die bekannten Lieder 'Heil ihm, dem Todesüberwinder' und 'Lass mir die Feier deiner Leiden', die zuerst in seiner Sammlung 'Lieder für Christen', Essen 1781, zweite Auflage Bremen 1790, erschienen sind. Auch in einigen anderen Werken hat er geistliche Lieder veröffentlicht.

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Photo: In Wiesbaden-Dotzheim, Gemarkung Im Himmelreich

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Wenn ich bei mir betrachte

 

1.) Wenn ich bei mir betrachte

Die große Himmelsfreud,

Als denn ich gänzlich achte,

Dass alles Kreuz und Leid,

Die uns hier widerfähret,

Für nichts zu schätzen sei,

Denn hier das Kreuz aufhöret,

Dort bleibt die Freude neu.

 

2.) Es ist nicht auszudenken

Der freudenreiche Stand,

Den uns der Herr wird schenken

In jenem Vaterland.

Drum ist das Kreuz auf Erden

Nicht würdig solcher Freud',

Die offenbar soll werden

Nach dieser bösen Zeit.

 

3.) Worauf denn auch mit Schmerzen

Die Kreatur selbst harrt

Und sehnet sich von Herzen

Nach der Natur und Art,

Dir ihr Gott hatgegeben,

Dass doch angehen möcht'

Das freudenreiche Leben

Der treuen Gottesknecht.

 

4.) Denn es kann selbst nicht meiden

Die Kreatur allhier

Das ängstlich' große Leiden,

Das oft begegnet ihr,

Indem sie muss ansehen

Den Missbrauch dieser Zeit

Und was pflegt zu geschehen

In solcher Eitelkeit.

 

5.) Darum ist Angst und Bange

Der lieben Kreatur,

weil es währt eben lange,

Wenn wider die Natur

Sich manchmal was begibet,

das man sonst nicht verhofft,

Dadurch man wird betrübet

Und hochbekümmert oft.

 

6.) Davon wird nun befreien

Der Herr die Kreatur,

Weil er wird ganz erneuen

Mit Klarheit alles nur,

Da wird das eitle Wesen

Aufhören ganz und gar,

In Freiheit wird genesen

Der auserwählten Schar.

 

7.) Und zwar ist nicht betrübet

Die Kreatur allein,

Viel Seufzen es auch gibet

Bei Christen insgemein,

Die da sich müssen quälen

In dieser bösen Zeit,

An Leib und an der Seelen,

Mit vielem Herzeleid.

 

8.) Die sehnen sich von Herzen,

Dass sie erlöse Gott,

Von allem Leid und Schmerzen,

Von aller Angst und Spott,

Damit sie mögen kommen

Zur rechten Kindschaft bald,

Da sie mit allen Frommen

Sich freuen mannigfalt.

 

9.) Wir sein hier ganz umfangen

Mit großer Angst und Qual,

Herr Christ, hör das Verlangen,

Dass wir tun allzumal

Das eitle Jammerwesen

Lass doch einmal zergehn,

Lass uns nur dort genesen

Und ewig vor dir stehn.

 

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Autor: David Peck

Melodie: Herzlich tut mich verlangen

oder: Lob Gott getrost mit Singen

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Geistliche Bey dieser andern Ausfertigung vermehrte Singe-Kunst

Und ordentlich verfasset vollständiges Gesang-Buch

Welches ist der andere Theil Der Exemplarischen Bet-Kunst

Darinnen über 1300. Lieder aus Gottes Wort

absonderlich aber die Gesänge

D. Martini Lutheri, und seiner getreuen Nachfolger zu finden

von Johann Olearii

verlegt bei Kaspar Lunitz

Leipzig, 1672

Liednummer 1337

Thema: Tod und Ewigkeit

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David Peck (* 10. September 1601 in Rochlitz/Mittelsachsen; † 28. Januar 1666) war ein deutscher evangelisch-lutherischer Pfarrer, Schriftsteller und Kirchenlieddichter. Um 1626 war er Diakon in Hainichen/Hainichen, später ab 1635 Pfarrer in Pehritzsch bei Eilenburg im Nordwesten Sachsens. Neben Huldigungsgedichten verfasste er geistliche Lieder in Übersetzungen aus dem Lateinischen und gab zwischen 1654 und 1655 eine auf vier Bände angelegte Sammlung von Kirchenliedern und Gebeten unter dem Titel 'Des Herren Jesu Und seines Gold-güldenen A B C' heraus. Die ab 1904 in Gütersloh von Albert Fischer herausgegebene Sammlung 'Das deutsche Kirchenlied' enthält vier Lieder von ihm.

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David Pecks Lieder/ Hymns

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Bittgesänge, Gotteslob und -dank

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O Gottes Lamm, Herr Christe

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Ostern

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Wir haben ein recht Osterlamm

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Derzeit noch nicht erfasst / Currently not scanned

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Ach Herr, gebenedeiet sei deine Kraft und Macht

Ach, wie bin ich so matt und schwach

Ach, wie bist du, mein liebes Herz in Nöten

Als Christus große Freundschaft hielt

Auf meinen Herren Christ hab ich zu aller Frist

Da Adam seinen schweren Falll

Da Gott in seinem Zorn und Grimm

Des Vaters Sohn im höchsten Thron

Du bist, Herr Jesu, allezeit

Es ist gewesen in der Welt

Es sagt und klaget unser Gott

Es sein viel ihrer in der Welt

Freue dich, o meine Seele, in der großen Angst

Gar artig du, Herr Jesus Christ, ein Glanz

Geschrieben steht in Gottes Wort

Gott sei gelobet und gepreist, du Schöpfer aller Ding

Herr Jesu Christ, du höchstes Gut

Herr Jesu Christ, mein Elend ist

Ich weiß mir eine schöne Rut

Ich weiß mir eine schöne Stadt

Ihr armen Heiden alle rühmt Gott

Ihr Zorrenhummeln höret an

In dich hab ich. Herr Jesu Christ gehofft zu all und jeder Frist

Jesus, wer dich recht erkennt

Kommt her, ihr Leut und höret an

Nach dem der erste Mensch von Gott

Nach dem von Gott ein Himmelsbot

Nun freue dich, mein liebes Herz

O heilige Dreifaltigkeit, du einig göttlichs Wesen

O Jesu Christ im höchsten Thron

O Jesu, mein Herr, edler Hort

O Vater aller Güte, o Vater Jesu Christ

O Vater der Barmherzigkeit, zu dir ich meine Händ

O weh, o weh der großen Not

O wie sein wir geraten in groß und schwere Not

O, wie ist doch mein arme Seel

O, wie sein wir umgeben in diesem Jammerleben

Ob gleich der Herre Jesus Christ klein hier

Oftmals wurden Heiland die genannt

Recht singt man in der Christenheit

Tut Buß, ihr Leut, tut Buße

Viel Meister gibt es in der Welt

Viel Pfleger gibt es in der Welt

Viel Zeichen sind gar oft geschehn

Von Adam her ist alles Fleisch

Warum bist du vom Himmel hoch

Was willst du dich, du liebe Seel

Wenn einer nicht kann kommen fort

Wenn ich bei mir betrachte die große Himmelsfreud

Wenn ich in Angst und Nöten bin, so weiß ich

Wenn Unglück mich will greifen an

Wenn wir in höchsten Nöten sein und wissen

Wer dermals einst will selig sein

Wie bin ich doch so herzlich froh, dass mein Schatz

Wie bin ich doch so sehr erfreut

Wie nach einer Wasserquelle ein Hirsch schreiet

Wie tief hast du gelassen

Wie viel sein in dieser Welt

Photo: Blick ins Rheintal zwischen Wiesbaden und Mainz von Wiesbaden-Dotzheim, Gemarkung Himmelreich

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Von dir, mein Gott, kommt Licht und Leben

 

1.) Von dir, mein Gott, kommt Licht und Leben,

Der du das Licht und Leben selber bist.

Mich hat noch Finsternis umgeben,

Das Leben fehlt mir noch, das aus dir ist.

Ach, senk in mich den Strahl der Wahrheit ein,

Belebe mich, so leb ich dir allein.

 

2.) Dein Wort zog aus den Finsternissen

Mit mächt'ger Kraft der Sonnen Licht hervor.

Du sprachst: Da war's dem Nichts entrissen

Und schwang sich schnell aus tiefer Nacht empor.

Herr, lass dies Wort in mir auch mächtig sein,

Durchdring mein Herz mit einem hellen Schein.

 

3,) Dich hat noch niemand je gesehen,

Dein Sohn allein hat dich bei uns verklärt.

Doch wie kann ich ihn recht verstehen,

Wenn nicht dein Geist mich durch das Wort belehrt?

Drum komm, o Geist, mit Wahrheit und mit Licht,

Erleuchte mich, und öffne mein Gesicht.

 

4.) Dann kann ich, Herr, dich recht erkennen,

Dann sehe ich in deinem Licht das Licht.

Dann kann ich dich erst Vater nennen,

Wenn mir dein Geist der Kindschaft Recht zuspricht.

Dann wird mir erst die hohe Weisheit klar,

Die vor der Welt im Sohn verordnet war.

 

5.) So leite mich in deiner Wahrheit

Den Lebensweg durch Irrtum und durch Nacht.

Begleite stets dein Wort mit Klarheit,

Bewaffne es mit deines Donners Macht,

Damit erschreckt der Sünder um sich seh',

Und zu dir flieh', und dich um Gnad' anfleh'.

 

6.) Und wenn er mit verwundtem Herzen

Um Gnade fleht, und sich nicht helfen kann:

So lindre du ihm seine Schmerzen

Durchs Gnadenwort: Mein Sohn hat gnug getan.

Entdecke ihm sein Heil in Jesu Blut,

Dies reinigt ihn, und gibt ihm Trost und Mut.

 

7.) Lass mich die Gnade stets verehren,

Dass du dein Wort mir hast geoffenbart.

Lass mich es nie mit Kaltsinn hören,

Denn selig ist, der es getreu bewahrt.

Es sei mir stets die Regel meiner Pflicht,

So wandle ich vor deinem Angesicht.

 

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Autor: Johann Franz Christoph Steinmetz

Melodie: Dir, Dir Jehova will ich singen

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gefunden in der

Anthologie christlicher Gesänge

aus allen Jahrhunderten der Kirche

Fünfter Band

Herausgegeben von August Jakob Rambach

verlegt bei J. F. Hammerich,

Altona und Leipzig, 1832

Thema: Glaube, Kampf und Rechtfertigung

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Johann Franz Christoph Steinmetz (* 21. Januar 1730 in Landau/Fürstentum Waldeck; † 14. Dezember 1791 in Arolsen) war ein deutscher evangelisch-lutherischer Pfarrer und Lieddichter. Er wurde als Sohn eines Pfarrers geboren, besuchte die Schule seiner Vaterstadt und setzte seinen Bildungsweg mit zehn Jahren an den Franckesche Stiftungen in Halle/Saale fort. Mit 16 Jahren begann er an der Universität Halle ein Studium der Theologie und übernahm im Jahr 1750 die Stelle eines Stadtlehrers in Arolsen. Im Jahr 1761 reiste er durch Deutschland, um Spenden für die Errichtung einer neuen evangelischen Stadtkirche in Arolsen zu sammeln, wobei er Kontakte knüpfte, die es ihm ermöglichten, eine Anstellung als Pfarrer zu finden. Er wurde im Jahr 1755 Feldprediger bei dem Ersten Waldeckischen Regiment in Holland. Anschließend übernahm er 1763 als Pfarrer die Gemeinde von Helsen in Nordhessen, wo er zugleich das Amt eines Hofpredigers in Arolsen versah. Im Jahr 1763 stieg er zum Wirklichen Hofprediger in Arolsen auf, wurde 1768 zum Konsistorialrat, 1780 zum Superintendenten und 1790 zum Generalsuperintendenten von Waldeck-Pyrmont ernannt. In seiner Dienstzeit in verschiedenen Positionen erwarb sich Steinmetz große Verdienste um die Verbesserung der Liturgie und gab das 'Neue Waldeckische Gesangbuch', heraus, das 1790 in erster Auflage erschien, einige Folgeauflagen hatte und für das er auch eigene Lieder verfasste. Darüber hinaus liegen von ihm auch Predigten in Buchform vor.

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