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Nun ist der halbe Tag verflossen

 

1.) Nun ist der halbe Tag verflossen,

Die Sonne steht im höchsten Glanz.

Wie läuft sie doch so unverdrossen,

Und weiset ihre Strahlen ganz?

O käme unser Tugendschein

Mit solchem Glanze überein!

 

2.) O, hätten wir mit allen Schritten

Dem Guten also nachgeeilt,

Doch wir sind öfters abgeglitten

Und haben unsern Lauf verweilt.

Man hat gar schlecht an dich gedacht,

Und neuer Schulden viel gemacht.

 

3.) Doch hat kein Strahl von deiner Güte

Sich noch von uns zurück gekehrt,

Hierdurch erweichst du das Gemüte,

So wird der Missetat gewehrt.

Dir sei Dank, dass du unser schonst

Und noch hier mit Genaden wohnst.

 

4.) Ach Gott, lass dein Licht in mir scheinen,

Damit ich dich und mich erkenn,

Erwärm das Herz, und lass mich weinen,

Dass ich so oft mich von dir trenn'

Und hilf, dass ich den halben Tag

Viel Liebeswerk erweisen mag.

 

5.) Ist bisher was zurückgeblieben,

So wird es jetzt noch eingebracht,

Durch dich sei all mein Tun getrieben,

Mein Herz durch deine Furcht bewacht.

Dass ich nicht dein Gebot verlier'

Und Segen bei der Arbeit spür'.

 

6.) Regiere du derselben Leben,

Mit denen ich heut wandeln muss,

Dass sie mir keinen Fallstrick geben,

Noch sonst ein Unrecht und Verdruss.

Hinwieder leit auch mich dahin,

Dass ich niemand beschwerlich bin.

 

7.) Regiere die allhier noch wallen,

Und führe sie auf ebner Bahn,

Dass sie nicht in die Sünde fallen,

Nimm dich auch der Betrübten an,

Dass sie bei ihrer Kreuzes-Pein

In deiner Huld vergnüget sein.

 

8.) Verlöschet aber mit der Sonne

Zugleich auch vieler Lebens-Licht,

So führe sie zu jener Wonne,

Da ewig hin kein Glanz gebricht, (a)

Wo Christus, unsre Sonne, steht

Und weiter niemals untergeht.

 

(a) wo niemals der Glanz fehlen wird

 

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Autor: Friedrich Gude

Melodie: Wer nur den lieben Gott lässt walten

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Theologia in Hymnis oder

Universal=Gesangbuch

ausgefertigt von Johann Jakob Gottschald

Diacon zu Eubenstock

Verlegt bei Johann Christian Martini

Leipzig, 1737

Liednummer 28

Thema: Mittags- und Tischlied

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Friedrich Gude (* 1. Dezember 1669 in Görisseifen bei Löwenberg/Schlesien, † 6. März 1753 in Lauban), war evangelisch-lutherischer Pfarrer und geistlicher Liederdichter.

Gude wurde als Sohn eines Bauern geboren und besuchte in Niederwiese und am Gymnasium in Lauban die Schule. Nachdem er als Erzieher tätig war, wurde er 1696 Konrektor in Lauban, 1701 Diakon in Niederwiesa und stieg 1709 zuerst zum Rektor auf, um kurz danach in den kirchlichen Dienst zu wechseln, indem er Frühprediger an der Kirche zum Kreuze Christi in Lauban wurde. 1710 verlor er eines seiner Kinder und seine Frau, die er 1697 geheiratet hatte durch Krankheit. 1723 wurde er zum Archediakon und 1727 zum Pastor in Lauban berufen, wo er 1753 starb. Seine Lieder sind beispielsweise 1706 im Evangelisch-lutherischen Hausbuch seines Amtskollegen Johann Christoph Schwedler erschienen. Er selbst veröffentlichte Lieder in der Sammlung vom 'Neuvermehrten seufzenden Turteltäublein' (Lauban, 1723). Aufnahme fanden einige Lieder auch in das von seinem Sohn 1749 herausgegebene 'Neue Laubanische Gesangbuch zum Gebrauch beim öffentlichen Gottesdienst'. Sein Sohn Gottlob Friedrich Gude (1701-1756) war theologischer Schriftsteller und folgte ihm im Amt als Pfarrer.

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Dalmatian Pelican (Pelecanus crispus) is easily distinguished by the punk hairstly they sport. Little Rann of Kutch (LRK) Gujarat India, February 2015

Photo: Blick auf die Allee an der Sylter Straße in Wiesbaden-Dotzheim, OT Sauerland

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Welt, ich will nichts von dir haben

 

1.) Welt, ich will nichts von dir haben,

Bietest du mir noch so viel.

Deine Schätze, deine Gaben,

Sind nicht meiner Seelen Zier,

Jesus, den ich mir erwählet,

Gibt mir alles, was mir fehlet.

 

2.) Deine Ehr' acht' ich für Schande,

Deine Freude für Verdruss,

Deine Freiheit gibt mir Bande,

Die mein Herz zerreißen muss.

Weil sie Jesum widerstreben,

Dem ich nur allein will leben.

 

3.) Friede, Freude, Heil und Leben,

Alles was mein Herz erfreut,

Kann und will mir Jesus geben

Zeitlich und in Ewigkeit.

Weich dann, Welt, mit deinen Gaben!

Mein Herz will nichts von dir haben.

 

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Autor: Johanna Eleonora De la Gardie

Melodie: Leid ist mirs in meinem Herzen

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Samlade vitterhetsarbeten af svenska

författare från Stjernhjelm till Dalin

Efter originalupplagor och handskrifter, Band 8

Herausgegeben von P[er] Hanselli

Uppsala, 1867

Thema: Glaube, Kampf und Rechtfertigung

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Johanna Eleonora De la Gardie (* 1661 in Hamburg, † 1708 in Stockholm), war eine schwedische Schriftstellerin und Hofdame. Sie wurde als Tochter von Pontus Fredrik De la Gardie (1726-1791) und Beata Elisabet von Königsmarck (1637-1723) geboren und kam in den Genuss einer umfassenden Bildung. Sie verbrachte mit ihrer Schwester Ebba Maria De la Gardie (1657-1697), ihrer Cousine Amalia Wilhelmina Königsmarck (1663–1740) sowie Maria Aurora of Königsmarck (1662–1728) eine Zeit am schwedischen Königshof, wo sie Gedichte verfasste und an Theateraufführungen mitwirkte; u.a. wurde im Winter 1683/84 das Drama 'Iphigenie' von Racine in rein weiblicher Besetzung aufgeführt. Im Jahr 1691 heiratete sie ihren Cousin, den Grafen Erik Gustaf Stenbock (1662-1723); das Paar lebte bis zum Jahr 1697 am englischen Hof von Königin Maria II. von England (1662-1694). Die geistlichen Lieder von Johanna Eleonora De la Gardie wurden von Per Hanselli in dem 1867 in Uppsala erschienenen Werk 'Samlade vitterhetsarbeten af svenska' herausgegeben.

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Photo: Kurpark in Wiesbaden im Herbst

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O Menschen, diese kurze Zeit

 

1.) O Menschen, diese kurze Zeit

Führt in die lange Ewigkeit,

Zum Himmel oder Hölle,

So bleibt's nicht, wie es jetzo ist.

Der Feind sucht, wie er euch mit List

Die Netze heimlich stelle.

Darinnen er das Herz verstrickt,

Und zu dem Höllenpfuhl hinrückt.

 

2.) Die Sündenlust ist bald vorbei,

Drauf folgt ein ew'ges Angstgeschrei,

Man will gekühlet werden,

Und wär's mit einem Tröpfelein,

Doch kann auch dieses nicht mehr sein,

Man ist nicht mehr auf Erden,

Wo von dem guten Seelenhirt

Der Glaubensdurst gestillet wird.

 

3.) Dann hebet ihr die Augen auf

Und merket, doch zu spät, darauf,

Was ihr nicht merken wolltet,

Als ihr euch nämlich zu dem Mann,

Der segnen und verfluchen kann,

Bußfertig wenden solltet.

Nun ist die Gnadenzeit dahin,

Gott gibet euch der Höllen hin.

 

4.) Die Kluft, die zwischen Gott und euch,

Dem Himmel und dem Höllenreich,

Ist so befestigt worden,

Dass, welchen Gott verstoßen hat,

Und schrie er sich müd und matt,

Aus dem verfluchten Orden,

Durch gar nichts zu erretten steht

Und ewiglich verloren geht.

 

5.) Mein Räumlein ist in Abrahms Schoß,

Derselbe ist recht weit und groß,

Für mich und alle Seelen,

Die so, wie Abram gläubig sind

Und derer keiner Ruhe findt,

Als in den Wundenhöhlen,

Die Jesu unsre Sünde schlug,

Als er sie an dem Kreuze trug.

 

6.) Die Engel sind schon längst bestellt,

Die mich, sobald es Gott gefällt,

An diesen Ort hintragen.

Sie stehen auf den Wink bereit

Und geben allen das Geleit,

Die sich nur auf den Wagen

Aufsetzen, der zur Stadt hinführt,

Wo sie kein Leiden mehr berührt.

 

7.) Da seh ich dann, was Abram sieht,

Und wie sich eine Schar bemüht,

Das Lämmlein zu bedienen,

Wie die, die hier der Höll' entflohn,

Vor seinem hohen Gottes-Thron,

Wie Himmels-Pflanzen grünen.

Das alles, alles sehe ich, -

O liebster Heiland, hole mich.

 

8.) So lange ich auf Erden bin,

Schick ich mein Herze schon dahin,

Und lass das Wort mich lehren,

Das Christus mir vor Augen legt,

Darin er mir sein Heil vorträgt. -

Ich mag es gerne hören.

Drum braucht es keines Wunders nicht,

Ich glaube, was die Bibel spricht.

  

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Autor: Heinrich Ernst Graf zu Stolberg-Wernigerode

Melodie: O Ewigkeit, du Donnerwort

oder: Wir haben eine feste Stadt

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Neue Sammlung geistlicher Lieder

[gewidmet und unter der Beteiligung von Heinrich Ernst zu Stolberg]

Verlag des hiesigen und Commission des Hallischen Waisenhauses

Druck Johann Georg Struck, Hofbuchdrucker

Wernigerode, 1752

Liednummer 614

Thema: Tod und Ewigkeit

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Heinrich Ernst Graf zu Stolberg-Wernigerode (* 7. Dezember 1716 in Wernigerode/Grafschaft Wernigerode; † 24. Oktober 1778 in Halberstadt) war ein deutscher Politiker, evangelisch-lutherischer Domherr, Propst, Hymnologe, Herausgeber und Dichter zahlreicher geistlicher Lieder. Er war der älteste überlebende Sohn des Grafen Christian Ernst zu Stolberg-Wernigerode. Seine Mutter Sophie Charlotte geb. Gräfin zu Leiningen-Westerburg wurde stark vom Pietismus beeinflusst und erzog ihren Sohn in diesem Sinn. Heinrich Ernst studierte an den Universitäten in Halle/Saale und Göttingen und erhielt bereits 1739 Pfründe am Domstift in Halberstadt, wo er zum Propst des Stifts St. Bonifatius und St. Mauritius ernannt wurde. Nach dem Tod seines Vaters im Jahr 1771 übernahm der 55-Jährige die Regierung in der Grafschaft, wo er besonders das christlich-pietistische Leben förderte. Bereits zu Lebzeiten des Vaters hatte er die hymnologische Abteilung der gräflichen Bibliothek vergrößert, sammelte hierfür Gesangbücher und Liedanthologien und machte sich verdient, indem er die Autorenschaft vieler Lieder klärte. Darüber hinaus verfasste er selbst fast 400 geistliche Lieder, die von 1748 bis 1752 unter dem Titel 'Geistliche Gedichte' von Siegmund Jakob Baumgarten (1706-1757) in vier Bänden herausgegeben wurden. Heinrich Ernst bekanntestes Lied ist ein Kreuz- bzw. Trostlied mit elf Strophen und heißt 'Hier lieg ich nun, o Herr, zu deinen Füßen'. Es steht beispielsweise im Magdeburger Gesangbuch von 1772. Die hymnologische Sammlung ist seit der Restituierung nach dem Zusammenbruch der DDR wieder im Besitz der Familie.

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Photo: Herbstlandschaft in Wiesbaden-Dotzheim, OT Sauerland

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Wenn wir unsern Lauf vollenden

 

1.) Wenn wir unsern Lauf vollenden,

Wenn wir unsre Seelen nun

Übergeben deinen Händen,

Bald in deinem Schoße ruhn,

Eilen wir aus allen Leiden

Hin zu deiner Engel Freuden,

Ewig, Gott, bei dir zu sein,

Ewig deiner uns zu freun.

 

2.) Wir, zu Gnaden angenommen,

Hoffen, Vater, voll Vertraun

Auch, wie sie, mit allen Frommen

Deine Herrlichkeit zu schaun.

Gleiche Hoheit wird uns schmücken,

Gleiche Wonn' uns dann entzücken.

Wir, erhoben in dein Reich,

Werden deinen Engeln gleich.

 

3.) Dieses Heiles der Erlösten,

Dieser Wonne, dich zu sehen,

Dürfen wir im Tod uns trösten,

Wenn wir deine Wege gehn.

Wenn wir ringen, schon auf Erden

Höhern Geistern gleich zu werden,

Standhaft in der Heiligkeit,

Dir zu dienen stets bereit.

 

4.) Wenn wir vor Begierde brennen,

Und den Engeln gleich, uns freun,

Immer mehr dich zu erkennen,

Immer heiliger zu sein.

Wenn wir hilfreich gern mit ihnen

Unsern schwächern Brüdern dienen,

Wenn ohn' allen Eigennutz

Wir ihn Beistand sind, ihr Schutz.

 

5.) Wenn wir Kinder in Gefahren

Leiten, - nie verführen, nie -

Sie, wie Engel tun, bewahren,

Kinderfreunde stets, wie sie.

Wenn durch Beispiel, wie durch Lehren,

Wir sie reizen, dich zu ehren,

Ihre Kindheit dir zu weihn,

Fromme Jünglinge zu sein.

 

6.) Welch ein Heil, Gott, schon auf Erden,

Engeln an Vollkommenheit

Immer ähnlicher zu werden,

Ähnlich einst an Seligkeit!

Lass uns nicht in eitlen Träumen

Dieses große Heil versäumen.

Lehr uns deine Wege gehn,

Einst wie sie, dich auch zu sehn!

 

7.) Wenn wir unsern Lauf vollenden,

Wenn wir unsre Seele nun

Übergeben deinen Händen

Bald in deinem Schoße ruhn.

Eilen wir aus allen Leiden

Hin zu deiner Engel Freuden.

Ewig, Gott, bei dir zu sein,

Ewig deiner uns zu freun.

 

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Autor: Johann Andreas Cramer

Melodie: ohne Angaben

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Der Text wurde von mir behutsam, soweit

es die Strophenform und der Endreim zu-

ließen, in heutiges Hochdeutsch übertragen

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gefunden in Sammlung der besten deutschen

prosaischen Schriftsteller und Dichter

Johann Andreas Cramers Gedichte

Verlegt bei Christian Gottlieb Schmieder

Karlsruhe, 1783

Thema: Tod und Ewigkeit

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Johann Andreas Cramer, (* 27. Januar 1723 in Jöhstadt bei Annaberg (Erzgebirge); † 12. Juni 1788 in Kiel), Freund und Biograph Gellerts, Konsistorialrat in Quedlinburg, evangelisch-lutherischer Hofprediger in Kopenhagen, Professor der Theologie in Kiel. Sein Gesangbuch für Schleswig-Holstein 1780 enthält viele rationalistische Umarbeitungen älterer Lieder, Cramer selbst dichtete über 400 geistliche Lieder, die zu seiner Zeit in großer Zahl in den Gesangbüchern zu finden waren.

---------- Langversion --------------

Johann Andreas Cramer (* 27. Januar 1723 in Jöhstadt bei Annaberg (Erzgebirge); † 12. Juni 1788 in Kiel) war ein deutscher Schriftsteller und lutherischer Theologe.

Der Pfarrerssohn besuchte zunächst die Fürstenschule in Grimma und studierte nach dem Tod seines Vaters 1742 an der Universität Leipzig. Er gehörte zu den Mitbegründern der literarischen Zeitschrift Bremer Beiträge. Seit 1745 hielt er als Magister Vorlesungen in Leipzig. 1748 wurde er Pfarrer in Kröllwitz bei Merseburg und kam 1750 als Oberhofprediger und Konsistorialrat nach Quedlinburg, wo sein Sohn Carl Friedrich Cramer geboren wurde. Auf Empfehlung Klopstocks und Bernstorffs berief der dänische König Friedrich V. Cramer 1754 als Hofprediger nach Kopenhagen, wo er gemeinsam mit Klopstock die Moralische Wochenschrift 'Der nordische Aufseher' herausgab. An der dortigen Universität erhielt er 1765 die theologische Professur. Sein Gönner Bernstorff wurde jedoch 1770 unter dem neuen König Christian VII. entlassen, hierdurch verlor auch Cramer 1771 sein Amt, der als Superintendent nach Lübeck ging. Bald danach wurde er vom dänischen König aber wieder zurückberufen, er erhielt im damals dänischen Kiel eine Professur der Theologie und 1784 das Kanzleramt der Universität. Dort starb Cramer starb am 12. Juni 1788.

Cramer stand als Gelehrter, Prediger und Dichter der Aufklärungszeit in hohem Ansehen. Seine schriftstellerische Tätigkeit begann er mit einer kommentierten Übersetzung der allgemeinen Weltgeschichte Bossuets, sowie der Predigten und kleinen Schriften des Kirchenvaters Johannes Chrysostomus in 10 Bänden. Seine Predigten wurden in mehr als 20 Bänden veröffentlicht. Das von ihm redigierte Gesangbuch für Schleswig-Holstein von 1780 enthielt umfangreiche Bearbeitungen von älteren Liedern im Sinne der Aufklärungstheologie und des Rationalismus. Cramer selbst dichtete über 400 geistliche Lieder, die zu seiner Zeit in großer Zahl in den Gesangbüchern zu finden waren. Davon ist heute noch das (umgearbeitete) Abendmahlslied 'Das sollt ihr, Jesu Jünger, nie vergessen' im Evangelischen Gesangbuch (EG 221) zu finden. Cramer war zeitlebens ein Freund von Christian Fürchtegott Gellerts, dessen Biograph er auch wurde.

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Johann Andreas Cramers Lieder/ Hymns

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Ach Gott, wie ein Geschätz verfließt die Zeit

Ach, die zweifelnden Gedanken

Ach, ewig wird die Strafe sein

Ach, rief Gott seinen Richterblick, der mich durchbohrt

Ach, wer auf späte Buße hofft

Ach, wer, Gott, vermag zu zählen

Ach, zürne nicht und dein Gericht

Alle Menschen müssen sterben alles Fleisch vergeht wie Heu

Allein an dir, mein Gott, hab ich gesündigt

Aller meiner Brüder Rechte lass, o Gott, mir heilig sein

Allgütiger, der gern erfreut

Als Gott dich deinen Menschen gab

Als ich in großen Schmerzen der Krankheit

Als in der Krankheit Schmerzen

Am Kreuze rief der Sohn, versenkt in Leiden

Anbetung, Jubel und Gesang und Lob

Auch für den Winter danken wir

Auch Sünder können selig sein

Auf dich, o Vater, schauen unsre Blicke

Auf Erden Wahrheit auszubreiten, die Wahrheit

Auf ewig ist der Herr mein Teil, mein Führer

Auf, mein Herz, ermanne dich

Aufrichtig, redlich, offen, frei ist Jesu Jünger

Aus deiner Quelle, Schöpfer, nimmt der Mensch, zur Seligkeit bestimmt

Aus einem tief vor dir gebeugten Herzen

Aus Erde ward mein Leib erbaut und wird auch wieder Erde

Aus seines Irrtums Finsternissen

Bald schwingt mein Geist sich auch vom Staube

Bedenk, o meine Seele, wozu du hier auf Erden bist

Beginnt ein Lied voll Dank mit feierndem Gemüte

Beglückt ist, wer mit Lust

Beglückt, beglückt ist, wer auf Erden

Bekenner Jesu, werdet nie vermessen

Berufen hast du mich, mein Gott

Besinget mit heiligen Zungen

Betet an, ihr Menschen, bringet dem Höchsten

Betet an, lasst uns lobsingen und Ehre

Bewaffnete, der Krieger Stand bewacht

Breit über mich, Herr, und mein Haus

Bringt dem milden Vater Dank

Bringt Ehre Gott, bringt Ehr ihm her

Christus, der uns selig macht, rein von Missetaten

Damit ich Pilger dieser Erde im Guten

Dank dem milden Vater, Dank

Danket Gott, erhebt ihn, singet

Das Amt der Lehrer, Herr ist dein

Das Recht, das uns der Herr gegeben, ist heilig

Das sollt ihr, Jesu Jünger, nie vergessen

Dass Gott unsträflich ist, des freue sich

Dass stets noch Christen streben

Dein bin ich, Herr, dir will ich mich zum Opfer geben

Dein ist das Licht, das uns erhellt

Dein Reich, o Gott, ist herrlich, ewig währen

Dein Wort, Herr unser Gott, ist ganz erfüllet worden

Dein Wort, o Höchster, ist vollkommen

Dein, Gott, ist unser Leben, du hast es uns gegeben

Deine Schöpfung, Erd und Himmel

Der du allein unendlich bist, du kennest alles

Der du beschlossest, als du schufst

Der du zu Gott erhöhet bist

Der du, o Gott, mein Schöpfer bist

Der Erde mütterlicher Schoß

Der Fürst des Landes freue sich

Der Geist, den uns der Sohn erwarb

Der Hang zum Bösen wohnt in mir

Der Herr ist der Begründer, der Kirche Zuversicht

Der Herr ist Gott und keiner mehr

Der Herr ist Gott, von Ewigkeiten

Der Herr ist in den Höhen

Der Herr sitzt auf dem Throne

Der Himmel Ruf erzählt und lehret

Der Sohn ist meine Heiligkeit

Der Sohn, der uns bei Gott vertrat

Der Unterricht, den du gegeben

Der Weise sagt zu seiner Seele

Des Herrn Gesetz verkündet den Gemeinen

Des Reiches Beherrscher

Des Wahns und Irrtums Finsternissen

Dich beten, Gott, die Himmel an

Dich ruf ich an, Gott, lass mich stets auf Erden

Die Erd ist Jesu Christi

Die Erd ist, Jesu Christe, dein

Die ganze Schrift mit allen ihren Lehren

Die Himmel preisen Gottes Macht

Die Himmel rufen, jeder ehret die Größe

Die ihr beglückt mit Kindern seid

Die ihr des Lebens edle Zeit

Die ihr geübt in Künsten seid

Die ihr, wie ernste Pflicht gebeut

Die Kinder, deren wir uns freun

Die Menschen mögen herrschen oder dienen

Dienstfertig soll ich sein

Dies sind die Rechte, welche Gott

Dir zu leben, dir zu sterben, ewig, Vater, dein zu sein

Dir, Davids Gott, dir töne Harf und Psalter

Dir, Gott und Vater, dienen wir mit freudigem Gemüte

Dir, Gott, sei Preis und Dank gebracht

Dir, Herr und Vater

Dir, Herr, sei dieses Kind empfohlen

Dir, unserm Gott, sei Dank für deines Wortes Lehren

Dort hängt, durch viele Leiden schon

Du bist der Stifter unsrer Freuden

Du bist, o Gott, gerecht, du gibst

Du freies Volk, das keinen Nationen

Du Geist des Vaters, Geist des Sohns

Du gingst, o Heiland, hin, für uns zu leiden

Du hast den Kindern Jakobs nicht

Du siehst, mein Schöpfer und mein Herr

Du trauriges Gehölz, du Freund von meinem Leiden

Du willst, o Gott, du Stifter auch der Ehen

Du, Gott, bist unsre Hilf und Macht

Durch einen Menschen kam der Tod

Ehre gern die Obrigkeit, wie sie der Herr gebeut

Eifrig sei und fest mein Wille

Ein Fels ist Gott und Gottes Arm

Ein heilig Band vereint euch

Entreiß dich deinen Schranken

Er ist gekommen

Er wird, erscheinen wird der schrecklichste der Tage

Erhalter, Menschenhüter, dank und Preis sei dir

Erheb, erheb, o meine Seele, Gott, meinen Schöpfer

Erhebe dich, mein Lobgesang

Erhebt den Herrn, dankt, dankt dem Gott der Götter

Erhebt und betet an zur Erde

Erhör uns, Gott, wir flehn um Licht

Erschalle laut, mein Lobgesang

Erwache, Harf und Psalter

Erwäg, o mein Seele, wozu du hier auf Erden bist

Erzeig an mir, Erbarmer, deine Gnade

Es ist ein Gott, er hat auch mich erschaffen

Es sei mein ernstlich Entschluss

Es strömt, o Gott, aus deiner Hand

Es werde Gott von dir erhoben

Ewig, ewig bin ich dein, teuer dir, mein Gott

Fallet nieder, fallet nieder, betet Gottes Wunder an

Fest steht zu Gottes Ruhme die Kirche

Fleug auf, mein Psalm, mein Lobgesang

Frohlockend dank ich, Vater, dir

Frohlockend, Vater, wach ich auf

Frohlocket Gott, lobsingt dem Herrn

Frohlockt zu Gottes Ruhme

Frohlockt, ihr Christen, preist und ehrt

Frohlockt, lobsinget Gott, der Heiland ist gekommen

Für unsern Nächsten beten wir

Für unsre Brüder beten wir, o Vater, wie für uns

Gedenk, o meine Seele, dass du für Gott

Geerntet ist der Felder Saat

Geist des Vaters, komm hernieder

Gelobt sei Gott, ihm will ich fröhlich singen

Gepriesen sei der Herr für deines Wortes Lehren

Gib, Gott, dass ich der Wahrheit treu

Gott hats erfüllt, Gott hats erfüllt

Gott ist ein Schutz in Nöten und seiner Kirche Zuversicht

Gott ist heilig, sterben, sterben

Gott ist kein Mensch

Gott sei Preis und Dank gebracht, denn nun

Gott werde stets von dir erhoben, du, deines Schöpfers Bild

Gott, dein ist unser Leben, du hast es uns gegeben

Gott, deinen heiligen Befehlen will ich

Gott, deiner Stärke freue sich der König allezeit

Gott, der su unser Vater bist, der alles

Gott, dessen Macht des Feuers Kraft

Gott, durch Glauben und Vertrauen

Gott, grenzenlos, undenkbar groß

Gott, ich darf mich zu dir nahn

Gott, ich preise dich mit allen Frommen

Gott, meine ganze Seele macht deinen Ruhm bekannt

Gott, meine Seele singe dir

Gott, nur Eines Menschen Sünden, was für Übel

Gott, Schöpfer, jedes deiner Werke

Gott, unserm Gott sei Lob für seines Wortes Lehren

Gott, warum erwachst du nicht

Gott, welch Verderben wohnt in mir

Gott, Weltrichter, richte nicht

Gott, wer ist dir zu vergleichen, wer zählt

Gott, wie du bist, so warst du schon

Gott, wie verderbt ist von Natur mein Herz

Groß ist des höchsten Name

Groß ist, ihr Eltern, eure Pflicht

Groß wird des Sünders Elend sein

Halt im Gedächtnis Jesum Christ, o Seele

Halte dich mit hoher Liebe an den Herrn

Halte dich nicht länger, fließe, stille Zähre

Heil dem Gerechten, der auf Erden mit allen seinen Kräften strebe

Heil, Heil dem Manne, der vom bösen Rat

Heiland, der verheißen war

Heilig ist Gott, zu verderben ein Eifrer

Heilig, heilig ist das Band, das die Menschen

Heilig, heilig sei der Eid euch

Herr erhöre mein Gebet um deiner Wahrheit willen

Herr Jesu Christ, ich weiß es wohl, ich muss, ich werde

Herr Jesu, gib uns deinen Geist

Herr, dir ist niemand zu vergleichen

Herr, du erforschest mich, dir bin ich nicht verborgen

Herr, du erforschest mich, du kennest mich

Herr, du regierst, dass alles glücklich werde

Herr, eifr um deines Namens Ruhm

Herr, höre mein Gebet und lass es dir gefallen

Herr, höre meine Worte, nimm meine Bitte an

Herr, lehre mich auf deinen Willen sehen

Herr, segne mein Bestreben, nicht bloß für mich zu leben

Herr, unser Gott, du warst, du bist zu allen Zeiten

Herr, wie lange muss ich ringen, eh ich auf der steilen Bahn

Herr, wir singen deiner Ehre

Hier sind wir, Gott, und flehn um Licht

Hilf, Herr, wenn sich die kleine Zahl

Hilf, wo der wahren Christen Zahl

Himmel, Erde, Luft und Meer, aller Welten

Hochbegnadigt von dem Herrn

Höchster, dir will ich lobsingen und in meiner Trübsal

Ich bin des festen, redlichen Entschlusses

Ich freu, ich freue mich in dir

Ich fürchte Gott, was kann mir schaden

Ich hab, o Gott, mir ernstlich vorgenommen

Ich habe, Gott, mir vorgenommen, nie auf der Übertreter Pfad

Ich habe, Herr, von meiner Sünden Bürde

Ich kann, Unendlicher, schon hier durch eifriges Bestreben

Ich lag umringt mit Schmerzen

Ich lobe dich und preise dich

Ich preise dich und singe dir, Versöhner aller Sünder

Ich sah es, Myriaden Bitten ergossen sich

Ich soll zum Leben dringen

Ich such in Gott mein Glück

Ich weiß, dass Gott ist, Gott hat mich erschaffen

Ich will dem Herrn zu jeder Zeit vertrauen

Ich will in stiller Einsamkeit zu dir

Ich will, mein Gott du König, dir lobsingen

Ich, den du schufst, ich preise dich

Ihr alle, die ihr fromm und treu euch ohne List

Ihr Kinder Gottes, freuet euch

Ihr, die auch ohne Wissenschaft und ohne Kunst

Im Tugendeifer, Gott, nicht zu erkalten

In deiner Liebe, Gott, nicht zu erkalten

In deiner Stärke freue sich der König

In die Stille will ich fliehen

Ist gleich unerforschlich immer unsers Gottes Weg und Rat

Ja, Vater, du beschlossest schon

Ja, zur Stille will ich fliehen

Jauchzt unserm Gott, er ist von großer Güte

Jesu, Trost der armen Seelen, du lässt dich

Jesus Christus sprach Bewahre mich, Vater

Jesus ist mein Hirte, als ich mich verirrte

Jesus rief mit lauter Stimme

Kommt und lasst uns niederfallen, bewundernd rühmen

Kommt, kommt, den Herrn zu preisen

Kommt, lasst uns Gott lobsingen

Kommt, lasst uns Gott und seine Größ erheben

Kommt, Menschen, her und schauet

Lass, Herr, im Guten meinen Fleiß zu stärken

Lass, o Jesu, mich empfinden, welche Seligkeit

Lass, o Jesu, nicht vergebens

Lasst uns, Christen, hoch erfreut

Lasst unter Gottes Arm uns

Leben fließt aus Gottes Fülle

Lehrer aus des Himmels Höhn

Lernt, Menschen, wie gerecht

Lob, Ehr und Dank sei dir, o großer Gott, gesungen

Lobsinge Gott, erheb ihn, meine Seele

Lobsinge Gott, erwecke deine Kräfte

Lobsinget Gott und betet an

Lobsinget Gottes starke Macht

Lobsingt dem Heiland, meine Lieder

Lobsingt dem Herrn, dem Gnädigen, dem Treuen

Lobsingt dem Sohne, preiset ihn

Lobsingt, Gottes Huld und Macht

Lobsingt, ihr Völker, preist den Sohn

Lobsingt, lobsinget Gottes Sohn

Lobsingt, lobsingt dem Herrn, frohlocket Gott

Mein Erlöser, du mein Freund, Stifter meiner

Mein Gott, zu dem ich weinend flehe

Mein Leib ist dein Geschenk

Mein Leib soll, Gott, dein Tempel sein

Mein Los in dieser Welt sei stets

Nach dir verlangt, o Jesu, meine Seele

Nacht voll Heil, voll ewger Wonne

Nicht alle können herrschen

Nicht für die Felder Segen nur

Nicht länger traure Berg und Tal

Nicht mürrisch, finster, ungesellig

Nie kann ich meines Gottes Wege

Nimm deine Psalter, Volk der Christen

Nimmt Gott, dem wir vertrauen

Noch immer wechseln ordentlich des Jahres Zeiten

Nur nie verzagt, wenn euch nur Gott, ihr Frommen

O du, den Jesus uns verheißt

O Geist des Vaters, Geist des Sohns, Lehrer, Tröster

O Gott, erbarme väterlich der Witwen

O Gott, von dem wir alles haben

O grabts mit Flammenschrift in Erz

O Herr, mein Vater, dein Gebot

O Schöpfer, jedes deiner Werke macht deiner größe

O Vater in der Höh, der mir in diesem Leben

O welch ein Segen ist ein Freund, der

Oft blühn Verbrecher auf und Gottes Fromme leiden

Preis dir, dem Heiligen, o lehr uns dir

Preis sei dem Gotte Zebaoth

Preis, Preis sei Gott, und Glück und Heil

Preist, Christen, mit Zufriedenheit, preist Gott

Preist, Christen, mit Zufriedenheit, preist Gott

Richte nicht, wenn Sünder sterben

Rühme, Seele, dein Gesang triumphiere

Rühmt, Christen, euern Gott, mit euern Liedern

Sanft und leicht ist Christi Joch

Schön ist die Tugend, mein Verlangen

Schön und lieblich prangen die Gefilde

Schuf mich Gott für Augenblicke

Schweigt, Verächter, spottet nicht

Schwingt, heilige Gedanken, euch von der Erde los

Sei mir gnädig, Menschen denken

Seinem eignen Herzen heucheln, Sünde tun

Selbst Engel sind gefallen, Herr

Selbst Jehova fordert Gaben

Sie kommt, sie kommt, die Zeit, die Gott

Singt unserm Gott mit dankendem Gemüte

So weit die Menschen deine Welt bewohnen

So weit die Menschen, Gott, auf Erden wohnen

So weit nur deine Sonnen glänzen

So weit, Herr, deine Himmel reichen

Sohn Gottes, du mein Herr, du bist mein Gott

Sohn, der du für uns starbst und lebst

Sohn, der uns verheißen war

Soll er von uns vergessen sein

Soll sich mein Geist, o Gott, zu dir erheben

Sollt ich an deiner Macht, o Gott, verzagen

Sollt ich meinem Herzen heucheln

Sollten Menschen, meine Brüder

Sorglos lebt in seinen Sünden

Standhaft sei, o Gott, mein Wille, reines Herzens

Stärke, Gott, mich in dem Glauben

Steig auf, mein Psalm, mein Lobgesang

Sterbend für das Heil der Sünder, rief Jesus laut

Still lächelnd wie ein frommer Greis

Teuer, wie mein eigen Leben

Tief anbetend, tief im Stande

Tief im Abgrund erklang des Himmels hoher Siegsgesang

Triumphiere, Gottes Stadt, die sein Sohn

Tugend und Religion will ich nie verlassen

Um als ein Christ zu leben

Um Erbarmen flehen wir, um Erbarmen

Um Erbarmen flehen wir, Weltenherrscher

Umsonst, umsonst verhüllst du dich, mein Herz

Unerforschlich sei mir immer meines Gottes Weg

Unermesslich ewig ist Gott, der Höchste

Unsre Kindheit, unsre Jugend

Verbergt euch, Sünder, meine Brüder

Vereint mit deinen guten Kindern, will ich des Bösen Umgang fliehn

Versammeln meine Sünden sich

Vollendet freudig euern Pfad

Vollendet freudig euren Lauf

Vom ganzem Herzen lieb ich dich, mein Heiland

Von dir in diese Welt gerufen, stehn, Vater, alle Menschen hier

Von dir sind, Gott, der Ehe Freuden

Von Furcht dahin gerissen

Von ganzem Herzen rühmen wir

Von Gott, o Landmann, ist dein Stand

Vor dir ist alles offenbar

Warum verschmähen Menschen doch

Was bös ist, hassest du

Was ist, o Gott im Himmel, was auf Erden

Welch eine hohe Seligkeit

Welch hohes Amt, Betrug und Wahn und Laster zu besreiten

Welt erwach und werde Licht

Wen wird, o Gott, die Wonne der Erlösten

Wenn auch Widerwärtigkeiten gegen meine Ruhe

Wenn du durch Widerwärtigkeiten

Wenn Gott dich über Brüder hebt

Wenn ich auf Gottes Wegen wanke

Wenn ich mein Auge, Gott, zu dir erhebe

Wenn jemals Zweifel sich in mir kühn wider deine Lehre

Wenn mein Verstand nicht denken kann

Wenn Menschen streben, dir an Güte und Wohltun

Wenn Menschenhilfe dir gebricht

Wenn sich der Frevler bläht und Tugendhafte leiden

Wenn sich, o Gott, mein Geist zu dir erhebet

Wenn uns, o Gott, durch deine Milde

Wenn wir unsern Lauf vollenden

Wenn, Gott, die Feinde deiner Lehre

Wenn, Jesu, meine Pilgerzeit nun ganz durchlebt

Wenn, Mittler, meine Pilgerzeit nun ganz

Wer arm und dürftig ist

Wer bekehret, wer gläubig ist, wer, ein Kind

Wer durch den Glauben lebet

Wer fühlt der Buße Schmerzen

Wer gehorcht, der tus mit Lust, er bleib immer sich bewußt

Wer gibt gebeugten bangen Sündern

Wer gleicht dir, Gott, undenkbar ist die Zahl

Wer hat den Glauben, dessen Früchte beweisen

Wer heilig ist, der bleib auch heilig

Wer herrscht, wer Fürst, wer König ist

Wer höher durch Geburt schon ist

Wer keine Furcht vor Menschen achtet

Wer leben will und glücklich, der betrübe

Wer mit Lust und Eifer strebte

Wer schwach ist, der vertrau auf Gott

Wer unter Gottes Schatten ruht, den mag kein Feind

Wer wird in deiner Allmacht Schirme

Wer zählet alle Gaben, die wir Beglückten

Wer zählt der Engel Heere, die du

Wer, neu durch dich, o Gott, geboren

Wer, o mein Gott, aus dir geboren

Wie du mit deiner Rache Heeren

Wie ein Geschwätz des Tags, verfließt

Wie eine Mutter sich erbarmt

Wie elend ist, wer arm und schwach

Wie gnädig warst du, Gott, von Alters

Wie groß ist Gottes Herrlichkeit, er sprach

Wie groß, wie angebetet ist dein Nam

Wie hart ist dessen Los, o Herr, ach, welche Lasten

Wie leicht verirren Menschen sich

Wie lieblich ist doch, Herr, die Stätte, da deines Namens

Wie liebt uns Gott so väterlich

Wie mannigfältig sind die Gaben, womit uns, Gott

Wie schön ist Gottes Welt

Wie selig bin ich, wenn mein Geist

Wie selig ist, wer gläubet und, von der Sünde Tyrannei

Wie, Völker, von dem Aberglauben

Wir alle sind ja Brüder, sind eines Leibes Glieder

Wir danken freudig dir für alle deine Gaben

Wir erscheinen hier vor dir, dich, o Vater, zu verehren

Wir kommen, Helfer, dir Gesang

Wir sind in Not, lass uns, o Gott

Wo deine Lehrer, Gott, dein Wort uns lehren

Wo find ich Gott, den meine Seele weit über alles schätze

Wo ich auch bin, will ich dem Herrn vertrauen

Wo ist die Nacht der Einsamkeit

Wo ist die Stätte des Verstandes

Wo ist ein Volk, wo ist ein Land

Wo ist wohl Not, wo Elend auf der Erde

Wo tönt das Lied, das dich erreicht

Wo wandeln Welten, wo ergießt deiner Sonnen

Wohl dem, dem seine Missetat der Schonende vergeben

Wohl dem, der Jesu angehöret

Wohl dem, der Jesu Christo treu

Wohl dir, o Landmann, denn dein Stand

Wohl dir, wohl dir, der du das Gute

Wohl euch, ihr Gläubigen, wohl euch, dass ihr dem Herren

Wohl uns, wenn wir, o Geist des Herrn im Guten

Wohl, wohl dem Menschen, der dem Rat der Frevler

Wohlauf, wohlauf, mein Saitenspiel

Wonnetrunkne Seel, ergieße dich

Wüsst ich nicht, Gott ist, Gott hat mich erschaffen

 

Photo: Herbstszene auf dem Nordfriedhof in Wiesbaden

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Erbarm dich, Herr, schwach ist mein Herz

 

1.) Erbarm dich, Herr, schwach ist mein Herz,

Strebt oft nach Eitelkeiten.

Bald kann mich Freude, bald der Schmerz

Auf falsche Wege leiten.

So wankt ein Rohr, vom Wind regiert.

Ich geh, wohin mein Trieb mich führt,

Freiwillig in die Ketten.

Herr, hilf mir! Ich auch bin ein Christ!

Wenn du, mein Gott, nicht bei mir bist,

Wer wird, wer kann mich retten?

 

2.) Lass mich, wenn ich's gleich unwert bin,

Nicht mehr im Zweifel wanken.

Erhebe den verirrten Sinn

Zu himmlischen Gedanken.

Gib meinen Worten Geist und Pracht,

Zeig in der Schwachheit deine Macht.

Dir, Vater, will ich singen!

Ich halte deinem Geiste still.

Ich will mich ändern! Herr, ich will!

Wirk selbsten das Vollbringen!

 

3.) Ich such umsonst der Tugend Bahn,

Wenn du mich nicht begleitest,

Und mich durch Nebel, Sturm und Wahn

Zu deiner Wahrheit leitest.

Du hassest jeden falschen Schein.

Mit Ernst willst du verehret sein.

Herr, hilf um Jesu willen!

Erhebe den gebeugten Mut,

Hilf mir der Leidenschaften Wut

Durch deine Gnade stillen.

 

4.) Ich bin ein Mensch, du kennest mich.

O Herr, ich bin voll Sünden:

Doch meine Seele hofft auf dich.

Lass mich Erbarmen finden!

Ich glaube: Bis zum Tod und Grab

Stiegst du vom Himmels-Thron herab,

Und kamst, für uns zu leiden.

Die Menschheit hüllt de Gottheit ein.

Du nahmst auf dich des Lebens Pein,

Uns gibst du seine Freuden.

 

5.) Du kamst, als Mensch, als Gott zugleich,

Als Mensch ohn' alle Sünde.

Gedenk an mich in deinem Reich,

Hilf, dass ich dort dich finde!

Sei bei mir, wenn das Auge bricht!

Mein Gott, mein Gott, verlass mich nicht,

Wenn jedermann mich fliehet,

Wenn meine Lebensbahn vollbracht,

Und wenn des Todes öde Macht

Den Vorhang niederziehet!

 

6.) Mein Gott, mein Gott, gedenke nicht

Der Sünden meiner Jugend!

Wie strenge schien mir oft die Pflicht!

Wie traurig schien die Tugend!

Du zürnst von deiner Gottheit Sitz,

Die Welt erbebt vor deinem Blitz,

Du donnerst hoch im Wetter.

Wer wird mich deinem Zorn entziehn?

Zu denem Kreuze will ich fliehn,

Mein Heiland, mein Erretter.

 

7.) Verzeih, verzeih, durch Jesu Blut!

Ich glaube, Herr, ich glaube!

Gib, dass mir diesen festen Mut

Kein Tod, kein Zufall raube!

Auch durch des Todes finstres Tal

Dringt deiner Gnade bittrer Strahl.

Sei ruhig, mein Gemüte!

Trotz Sünd' und Tod! Gott schützt dich doch.

Es sei mein letztes Stammeln noch

Ein Loblied deiner Güte!

 

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Autor: Johann Friedrich von Cronegk

Melodie: ohne Angaben

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Die geistliche Dichtung von Luther bis Klopstock

ausgewählt und eingeleitet von Paul Pressel

erschienen als 5. Band der Evangelischen Volksbibliothek

Verlag Adolph Becher, Gustav Hoffmann

Stuttgart, 1863

Thema: Sünde, Buße und Umkehr

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Johann Friedrich von Cronegk (* 2. September 1731 in Ansbach/Markgraftum Brandenburg-Ansbach; † 1. Januar 1758 in Nürnberg) war ein deutscher Dramatiker, Lyriker, Essayist und geistlicher Lieddichter evangelisch-lutherischer Konfession. Cronegk immatrikulierte sich im Jahr 1749 an der Universität in Halle/Saale, um Rechtwissenschaften zu studieren. Ein Jahr später wechselte er an die Hochschule in Leipzig. Cronegk interessierte sich besonders für die romanischen Sprachen und übersetzte einige Werke ins Deutsche. Nach dem Studium bereiste er 1752/1753 Italien und Frankreich und trat 1754 seiner Vaterstadt eine Stelle als Hof- und Justizrat an, verstarb aber bereits am Neujahrstag 1758 an den Pocken. Er schrieb mehrere Tragödien, ein Lustspiel, Gedichte und Essays. Sein Freund Johann Peter Uz (1720-1796), der ebenfalls geistliche Lieder schrieb und mit dem er in den Jahren zwischen 1754 und 1756 die Wochenschrift 'Der Freund' herausgegeben hatte, veröffentlichte Cronegks größtenteils noch ungedruckte Werke ab 1760 in zwei Bänden, die insgesamt sechs Auflagen erlebten und stellte der Ausgabe auch eine Lebensbeschreibung des Freundes voran. Von Cronegks geistlichen Liedern sind acht überregional bekannt geworden und stehen in Kirchengesangbüchern und Liedanthologien des 18. und 19. Jahrhunderts. Sein bekanntestes Lied ist ein Osterlied mit fünf Strophen und heißt 'Das Grab ist leer und Gottes Sohn verlässt'.

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Wenn in des Herbstes Morgenkühle

 

1.) Wenn in des Herbstes Morgenkühle

Aufsteigt der Nebel graues Gewühle

Und wie geheftet an Baumeswipfel,

Häusergiebel und Bergesgipfel

Lässt seine Schleier weben und wallen,

Auf alles Leben niederfallen,

Ist es, wie wenn in Grabeskammer

Läge der Erde Lust und Jammer.

 

2.) Doch eine kleine Weile, so regt sich's,

Hinter dem Vorhang rauscht und bewegt sich's,

Reißt durch der Schleier düstere Falten,

Bildet sie selbst zu weißen Gestalten,

Welche bald da, bald dorthin schweben,

Auf zum geöffneten Himmel streben

Und wie leibloser Seelen Gesichte

Schwanken am Äther im Mittaglichte.

 

3.) Und es wird Abend, der Sonne Strahlen

Gehen zur Rüste, und lieblich malen

Sie wie lebend'ge Leiber die weißen

Wolkengebild', die am Himmel kreisen,

Und nun mit Kränzen voll Schimmers der Rosen

Selig umwinden die Locken, die losen,

Licht, wie verklärte Kinder voll Leben

Ihre ersterbende Mutter umgeben.

 

4.) O meine Träume, meine Gedanken!

Möchtet ihr auch so auf euch ranken,

Morgennebel und mattes Taglicht

Hinter euch lassend, bis euch ein Tag bricht

Auf aus der Sonne Abendgluten,

Die da für uns ihr Leben lässt bluten,

Dass selbst das sterbende eigene Leben

Sel'ger Verklärung Strahlen umgeben.

 

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Autor: Gottlieb Christoph Adolf von Harleß

Melodie: ohne Angaben

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Aus dem Leben in Lied und Spruch

von [Gottlieb Christoph] Adolph von Harleß

Verlag S.G. Liesching

Stuttgart, 1865

Thema: Herbstlied

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Adolf Gottlieb Christoph von Harleß (* 21. November 1806 in Nürnberg; † 5. September 1879 in München) war ein deutscher evangelisch-lutherischer Theologe und ein Mitbegründer der sogenannten Erlanger Schule. Harleß wurde als Sohn eines wohlhabenden Kaufmanns geboren und durch die Eltern in die übliche gemäßigt rationalistische Richtung geprägt.

Harleß studierte ab 1823 in Erlangen zunächst Philosophie und Jura, wechselte dann aber zur Theologie. Hier wurde er vor allem von Georg Benedikt Winer und dann auch über die Theologie hinaus von der Persönlichkeit August Tholucks geprägt. Eine große Bedeutung für Harleß haben auch die Gedanken Georg W. F. Hegels, Friedrich Schellings und Baruch Spinozas. Von 1826 bis 1828 studierte er an der Universität Halle/Saale. 1828 wechselte er dann als Privatdozent für Philosophie zurück nach Erlangen, 1829 wurde er Privatdozent für Systematische Theologie und 1833 außerordentlicher Professor für Neues Testament. 1834 erschien sein 'Commentar über den Brief Pauli an die Epheser'. Schon hier kam Harleß zu seinem erfahrungstheologischen Ansatz, der Vorläufer im Denken Theodor Lehmus’ und Claus Harms’ hatte. 1836 wurde Harleß dann zum Ordinarius für Systematische Theologie ernannt und war ab 1836 zudem Universitätsprediger. 1837 wurde er Mitbegründer der 'Zeitschrift für Protestantismus und Kirche' (ZPK), die zum Forum der Erlanger Theologie wurde. Des Weiteren veröffentlichte er die 'Theologische Encyklopädie und Methodologie', womit er sich ebenso wie mit dem Epheser-Kommentar ausdrücklich auf kirchlichen Boden stellte: Die Offenbarung ist Harleß hier im Sinne der Erfahrungstheologie nur im Glauben fassbar.

1839 zog er als Abgeordneter der Universität Erlangen in den Münchener Landtag. Seine nachdrückliche ablehnende Haltung gegenüber dem Katholizismus brachte ihn in Bayern viel Ärger und Anfeindungen ein. 1845 sollte er als Konsistorialrat ins evangelisch-geprägte Bayreuth strafversetzt werden. Harleß kam dem zuvor, indem er 1845 einen Ruf nach Leipzig annahm wo er wegweisend im Kollegium der Leipziger Mission arbeitete. 1847 übernahm Harleß zusätzlich das Pfarramt St. Nicolai. In der Märzrevolution 1848/1849 organisierte er den militärischen Widerstand in Leipzig und wurde deswegen zeitweise steckbrieflich gesucht.

Nachdem er 1847 mehrere Predigten in Dresden gehalten hatte wurde Harleß 1850 dann Oberhofprediger in der sächsischen Residenzstadt. 1852 wurde er von König Maximilian II. als Präsident des Oberkonsistoriums nach Bayern zurückgerufen, wo es ihm gelang, Minderheiten in der Landeskirche, die mit Abspaltung drohten, wieder zu integrieren und die Stellung der lutherischen Lehre zu verfestigen. 1853 wurde auf der Bayreuther Generalsynode zahlreiche Reformen unter Harleß' Leitung vorgenommen, welche die einzelnen Richtungen in der Landeskirche wieder auf eine gemeinsame konfessionelle Grundlage stellte. Nach Außen vermochte Harleß, ein gegen die Preußische Union von lutherischen und reformierten Kirchen gerichtetes standfestes und bekenntnistreues gesamtdeutsches Luthertum zu etablieren. 1865 veröffentlichte er eine Sammlung von eigenen weltlichen und geistlichen Liedern unter dem Titel 'Aus dem Leben in Lied und Spruch'. 1879 wurde Adolf von Harleß emeritiert und verstarb noch im selben Jahr nach qualvollem Leiden, Einsamkeit und Erblindung.

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Gottlieb Christoph Adolf von Harleß' Lieder/ Hymns

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Glaube, Kampf und Rechtfertigung

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O Friedebringer, der du bringst

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Offenbarung

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Ohn Wandel und ohn Wende

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Winterlied

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Als die Bäume rings im Hag

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Derzeit noch nicht erfasst / Currently not scanned

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Als du auf der Jünger Flehen

Begraben in des Jordans Fluten

Dein Haupt der Frevler Hand

Der du gen Himmel aufgefahren

Des Lebens volle Züge

Die Nacht ist hin, der Tag bricht an, wir feiern

Dir hab ich mich ergeben, o Jesu, Hirte treu

Einen kurzen Abend lang leide dich und weine

Er legt ein Senfkorn klein

Es ist die Nacht gekommen, in Dunkel

Gewälzt vom Grabe ist der Stein

Herr, auf den Felsen stelle mich

Herr, deine Kirche halte rein

Herr, der du thronst auf Wolken

Im Paradies ein Brünnlein quoll

In Ängsten ruf ich, Herre, dich

Lass heut am stillen Tage an deines Kreuzes Stamm

Nun still, o Herz, dein Zagen

O Labsal meinem Herzen

O süßer Morgenstern, du Licht der Welt

O Welt, die du durchglüht bist von dem Feuer

O, richte, Herr, mein Auge auf dich

Sie haben meinen Herrn hinweggenommen

So wir nur unsre Sünden bekennen

Vor Ewigkeiten in Gott verborgen

Wenn hinter dir die Erde liegt

Wenn in des Herbstes Morgenkühle

Wie der Oase milde Schattenbäume

Wir liegen hier zu dessen Füßen

Photo: Park- und Kuranlage in Hanau-Wilhelmsbad

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Reicher Gott, von deinen Gaben

 

1.) Reicher Gott, von deinen Gaben

Lass zugleich durch meine Hand

Einen Teil die Armen haben.

Sind sie doch nur wie ein Pfand,

Das du darum uns gegeben,

Dass es Arme wieder heben.

 

2.) Alles hat dein reicher Segen,

Herr, allein bei mir getan.

Gib mir Gnad', ihn anzulegen,

Wie es dir gefallen kann,

Dass bei Gütern dieser Erden

Ich kann reich in Gott auch werden.

 

3.) Gib, dass ich mich nicht erhebe,

Weil (a) ich bei Vermögen bin,

Noch in Pracht und Wollust lebe,

Denn der Tod reißt alles hin.

Nur was Kirch' und Arme kriegen,

Bleibt in deiner Hand mir liegen.

 

4.) Kann ich allen auch nicht raten: (b)

Lass mich niemand harte (c) sein.

Halte bei mir Wort und Taten

Frei von allem Heuchelschein.

Und sollt ich nicht Arme laben,

Lass mich lieber selbst nichts haben.

 

5.) Vater, ach, so lass in Liebe

Mich stets gegen Arme stehn.

Gib, dass ich mich fleißig übe,

Ihnen an die Hand zu gehn, (b)

Bis du einst mit bessern Schätzen

Reich und Arme wirst ergötzen.

 

(a) hier im Sinne von 'solange'

(b) hier im Sinn von 'helfen'

(c) hier im Sinn von 'geizig'

 

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Autor: Gottfried Balthasar Scharff

Melodie: Meine Seele, lass es gehen

oder: Werde licht, du Stadt der Heiden

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Allgemeines und vollständiges Evangelisches Gesangbuch

für die königl. preuß. schlesischen Lande

Druck und Verlag Wilhelm Gottl. Korn

Breslau, 1860

Liednummer 1265

Thema: Glaube, Kampf und Rechtfertigung

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Gottfried Balthasar Scharff (* 19. März 1676 in Liegnitz/Niederschlesien im Fürstentum Liegnitz; † 9. August 1744 in Schweidnitz/Niederschlesien) war ein evangelisch-lutherischer Pfarrer und Schriftsteller. Nach dem Besuch der Stadtschule in seiner Vaterstadt und des Gymnasiums Elisabethanum in Breslau studierte Scharff Theologie in Leipzig und Wittenberg und erwarb im Jahr 1699 den Magistertitel. Im Jahr 1700 übernahm er als Pfarrer eine Gemeinde in Gölschau in Schlesien und wurde 1708 erster Diakon an der nach dem Friedensschluss von Altranstädt eingerichteten evangelischen Friedenskirche in Schweidnitz, wo er im Jahr 1737 der Amtsnachfolger des berühmten Pfarrers und Lieddichters Benjamin Schmolck (1672-1737) war. Nach der preußischen Eroberung Schlesiens 1742 wurde er Kirchen- und Schulinspektor des Fürstentums Münsterberg und des Schweidnitzer Kreises. Von Scharff sind 20 geistliche Lieder überliefert, von denen vier überregional bekannt geworden sind und in Kirchengesangbüchern und Liedanthologien des 18. bis 20. Jahrhunderts stehen. Sein bekanntestes Lied ist ein Ewigkeitslied mit zwölf Strophen und heißt 'Ich weiß wohl, dass ich sterben muss, weiß aber nicht die Stunde'. Die von dem Pfarrer und Hymnologe August Jakob Rambach (1777-1851) ab 1817 herausgegebene mehrbändige 'Anthologie christlicher Gesänge' enthält zwei Lieder von Scharff.

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Rasseln hör ich Blätter

 

1.) Rasseln hör ich Blätter,

Aufgejagt vom Wetter:

Wolken hangen schwer

Auf der Landschaft draußen,

Laut in wüstem Sausen

Kämpft der Winde Heer.

Rauer Herbst,

Wie wild verderbst

Du des Sommers letzte Spuren

Auf den kahlen Fluren.

 

2.) Innen auch ist's trübe!

Holder Strahl der Liebe,

Wo verbargst du dich?

Auch des Herzens Garten

Zagt in bangem Warten,

Ob der Stürme Strich

Ihn verweh?

Ob untergeh,

Was der Gärtner mühsam hegte

Und mit Liebe pflegte?

 

3.) O, Natur, der Winter

Lauert grimmig hinter

Deinem Herbstgeheul.

Sieh, der graue Riese

Zielt schon, dass er schieße

Der Zerstörung Pfeil!

Starrer Frost

Bricht ohne Trost

Bald herein: der Nächte Dauer

Kleidet's Land in Trauer.

 

4.) Retter, sende Schimmer

Deines Lichts, dass nimmer

Gleiches widerfahr

Dem bedräbgten Herzen!

Spar ihm Herbstes Schmerzen,

Winters Frostgefahr!

Du kannst schnell

Und sonnenhell

Durch die Finsternisse dringen,

Und den Frühling bringen.

 

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Autor: Johannes Baptista von Albertini

Melodie: Jesu meine Freude

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Geistliche Lieder von

Johannes Baptist von Albertini

Bischof der Brüderkirche

Verlag von Appuns Buchhandlung

Bunzlau, 1835

Liednummer 218

Thema: Herbstlied

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Johannes Baptista von Albertini (* 17. Februar 1769 in Neuwied; † 6. Dezember 1831 in Berthelsdorf bei Herrnhut (Oberlausitz)) war ein Bischof und Liederdichter der Herrnhuter Brüdergemeine. Daneben arbeitete er auch als Botaniker und Mykologe (Pilzkundler). Sein offizielles botanisches Autorenkürzel lautet „Alb.“.

Ab 1782 war Albertini Schüler am Pädagogium in Niesky (Schlesien) und anschließend Seminarist am theologischen Seminar in Barby an der Elbe. Hier freundete er sich mit Friedrich Schleiermacher an. Nach Lehrerstellen 1788 in Niesky und ab 1789 in Barby, wurde er 1796 Dozent am Seminar in Niesky. 1804 wurde er Prediger in Niesky und 1814 in Gnadenberg. Am 24. August 1814 empfing er in Herrnhut bei Zittau (Oberlausitz) die Bischofsweihe. Er wurde 1818 Prediger in Gnadenfrei und 1821 Mitglied und 1824 Vorsitzender der Unitätsältestenkonferenz in Berthelsdorf.

Albertini galt als bedeutender namhafter Prediger und neben Friedrich von Hardenberg (Novalis) als einer der wichtigsten Liederdichter seiner Zeit. Er leistete namhafte Beiträge zu den evangelischen Gesangbüchern seiner Zeit.

Er arbeitete auch als Botaniker und Mykologe. So schrieb 1805 er zusammen mit Lewis David von Schweinitz ein Werk, dessen deutscher Titel ‚Betrachtung der Pilze der Oberlausitz, die auf den Feldern um Nisky wachsen’, lautet und das die Beschreibung von 1130 Arten enthält, wovon 127 Pilze zum ersten Mal aufgeführt wurden.

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Albertinis Lieder/ Hymns

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Bittgesänge, Gotteslob und -dank

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Segne, Herr des Segens du

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Himmelfahrt

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Triumph, Viktoria, wird ihm gesungen

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Johannisfest

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Vor Jesu ging der Größte der von Weibern

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Nachfolge, Kirche und Mission

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Männer, lasst in euern Kreis mich treten

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Sonntag und Gottesdienst

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Sei uns willkommen, du Herzog übers Heer

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Sünde, Buße und Umkehr

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Ich fühle Schmerz, du treues Herz

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Derzeit noch nicht erfasst / Currently not scanned

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Abzustoßen, anzuziehen

Ach heute streut sie der Palmen Zier

Ach Seele, die ewge lebendige Quelle

Ach, öffne mir dein Herz, das liebesvolle

Alles ist an Gottes Segen, Herz, vergiss es nicht

Allmacht, das ist deine hand

Allmächtger, deine Allkraft ist

Allmächtiger Glaube, du Sieger der Welt

Allwaltender, wenn ich den Blick erhebe

Als Hausfreund kommt der Herr

Als Nachtlicht brannt an dunklem Ort

Als Priester trete ihr Sünder vor den Thron

Am Horeb flammt in rotem Brand

An deinem Busen lass uns lernen

Arm in der Krippe liegst du da

Auf Felsengrunde festiglich

Auf, bewege rasch die glatten Spiegel

Auf, bewege rasch die glatten Spiegel

Auf, erwache, meine Seele, hoffnungsvoll

Auf, Evangelisten

Auf, Herzen, seid ihr wach

Auf, ihr Handelsleute

Auf, ihr Priester Gottes, heiligt euch

Auf, ihr Seelen, lasst uns singen

Auf, Kind des Segens, iss vom Brot

Auf, Seele, du Sängerin, werde zum Bilde

Auf, zu heilgen Fahn, ihr Streiter

Aus dunklem Vorgrund tritt

Aus Mitternächtlich tiefem Dunkel

Aus schwerem Drang des Lebens

Aus tiefen Nöten schrei ich

Bald siegen, bald erliegen

Bedenk ich, Heiland, wie sanft dein Hirtenton

Begleit uns durch die Sabbathstage

Bekümmert sitz ich da und weine

Beladne, säumet nicht

Berge, weichet, fallt, ihr Hügel, fallt

Betrübet nicht den Geist

Bewacht, ihr Engel Gottes, unsre Kleinen

Bewahre mich, mein Gott, dass ich das erste Wort

Bild alle Kirchenchöre

Blick empor, in Glanzgewimmel

Blickt auf und seht den Wunderstern

Blüh ihm empor, du Hoffnung künftger Zeiten

Blutige Hände, schwebet hernieder

Boten Gottes, stimmet selig

Brenne hell, du Lampe meiner Seele

Da hängt er, ach, des Todes schuldig

Dank sei der Arbeit deiner Seele

Das Rad der Zeit rollt raschen Flugs zurück

Deiner heilgen Gottheit Glanz

Deines Thrones Stufen

Den Feind lass lästern, so hart er will

Der Ahnung voll vom Vaterland

Der ein Paradies voll Frieden oben uns bereitet hat

Der Feinde schreckenvolles Staunen

Der Himmel himmel sind dein Thron

Der Kirche erstgeborne Kinder

Dich laben, Herr, die Seelen

Dichte, Herz, ein feines Lied

Die Augen hebt und schaut

Die finstre Gruft, in die du sankst

Die Himmel erzählen die Ehre des Herren

Diener am Altare seines Heiligtums

Dir dienen, Fürst, ist Seligkeit

Dir, der um unser ewigs Leben

Du Bittst die Feinde, Gottes Sohn

Du Brennpunkt, der ein Feuermeere

Du erstgeborner allmächtger Königsssohn

Du gingest jin und glaubtest

Du guter Hirt, welch Loblied wird

Du hast dich mit deiner Braut

Du hast, mein Gott, mich frei geschaffen

Du holdes Licht. das jede Nacht durchbricht

Du König der Liebe, mit feurigen Zungen

Du Meister von dem Stuhle

Du musstest leiden, Gottes Sohn

Du nahest den Leiden, Betrübnis des Herzens

Du Niedrige, bleib treu dem Namen

Du rettest meine unsterbliche Seele

Du schautest auf Jerusalem

Du schwebtest, Geist des Herrn

Du seliger Magnet, der Herzen

Du setzest, Auge des Königs

Du Tröster in der Einsamkeit

Du wohnest nicht im Sturmwind, nicht im Feuer

Du wunderguter Heiland, du Gott

Du, der du deine Feind als Mann

Durch langen Krieg von meinem Gott geschieden

Düster herrscht in deinem Herzen

Ehre sei, Ehre sei Gott in der Höh

Eine ist es, die du liebest

Einsam in der Felsenhöhle

Engel Gottes, die im Licht

Er gebot dem Sturm und Meere

Er liebt, lasst uns ihn wieder lieben

Erheitr uns, Tröster, den nassen Blick

Erheitre uns, Tröster, den nassen Blick

Erkennen ihn, den Liebenswerten

Ermüdet aus der Schlacht der Fürsten

Erscheine, wir harren verlangend zu hören

Erwach am frühen Morgen

Erwache früh mit mir, steh mir zur Arbeit bei

Es deckt dich, o Buch, des Geheimnis Schleier

Es ist genug, so nimm, Herr, meine Seele

Es nährt dich, Mensch von Erde

Finsternis bedeckt die Erde

Finsternis bedeckt die Erde

Floss nicht, um die edle Dirne zu befrein

Folge mir, riefest du dem Zöllner zu

Frei schwören wir, Herr, Treue dir

Freue dich der Lebensreise

Freund des Herrn, der Abendstern

Freund, komm in der Frühe, für des Tages Mühe

Freundesgruß, Bruderkuss

Freundlich, Vater, aus der Höhe

Freundschaft galt dem Jonathan

Friede taut von oben

Friede, gleich des Stroms Gewässern

Froh aus der Arche fliegt die Taube

Froh lag an Jesu Brust Johann

Frohe Festtagslieder, wie ein einger Mann

Fühlst du, Seele, dich erhoben

Für Recht lass Gnad ergehen

Fürst guter Hirten, du lässest hundert stehn

Fürsten, Helden, rüstet euch

Fürwahr, fürwahr, er träget

Gedulde dich, du auf dem starren harten Erdlager

Geh ein zur Ruh, die Lieb umpflanzt dein Grab

Geh hin in deine Kammer, geh

Geh hin in Frieden, altes Jahr

Geh und säe Tränensaat, streu ihn aus

Gepredigt wird es von Ort zu Ort

Glaube, selge Zuversicht

Gleich Nebeln tilgst du Missetat

Gnad und Heil, o Kinderchor

Gott, in deine treuen Vaterarme

Gott, unser Bruder, wir kommen mit Lieb

Gottes Wort, du Feuerschwert, heilger Brand

Gottes Wundergärten stehn

Harr, o Herz, in Freud und Schmerz

Heil dir, o Seele, Heil, du hast das gute Teil

Heiland, deine blutge Taufe

Heile Blutgestalt, all mein Innres wallt

Heilig will ich mich befleißen

Heiliger Herr und Gott, Jehova Zebaoth

Heimlich, o ihr Brüder, ists

Heinweh fühl ich, Sohn vom Hause

Heiß umarm ich dich, du kalte Leiche

Heran, ihr Menschenkinder, lasst euch laben

Herr, dein Schiff umbrausen Stürme

Herr, dein Schiff umbrausen Stürme

Hilf uns fliegen, Adlern gleich

Hoch erschallt, ihr Jubeltöne

Hoch sitzt ins Himmels Thron

Hoff in sachter Stille

Holdseliger Knabe

Huldigt ihm, o ihr erlöste Heere

Huldigt, o ihr Geister

Ich folg dem Herrn, sie gehen, kommen, wandern

Ich fühle Schmerz, du treues Herz

Ich geh in stillen Bitten

Ich hab, o Seele, wider dich

Ich habs vergeben, spricht der Herr

Ich lag im Kreuze hingesunken

Ich sehe dich, du Menschensohn

Ich thron im Himmel oben

Ich weiß, dass mein Erlöser lebet, ihn sehn

Ihr blutigen Locken

Ihr Hände voll Segen

Ihr Herzen, sagt, wer hier am Ölberg zagt

Ihr Hirte, auf, wir wallen froh zur Stadt

Ihr Jünglinge, geliebte Schar

Ihr Kinder, kommt heran

Ihr Pilger auf dem Lebensweg

Ihr Töchter Jerusalems. eilet und saget

Im blutigen Gewand, darin er immer

Im siebenten Jahre genoss das Gefilde

In Christe Schule lerne lieben

In dir, o Rat und Kraft und Held

In Dunkel hüllst du, heilge Nacht

In Hütten der Gerechten

In stiller Abendstunde, in festlich froher Ruh

Ist meine Sache gleich des Herrn

Ists möglich, Herz voll Zärtlichkeit

Jahre eilen zur Vergangenheit

Jede Brust durchwehe

Jesu, mein Erbarmer, ach, wer war ich Armer

Kein Feuerross, kein Flammenwagen

Kind, das Könige besuchen

Kirche, spricht zu deinem Hirten

Komm, du Treuer, holder Menschensohn

Komm, Segen aus der Höh

Kommt heran zum Winderbau

Kommt herzu, erlöste Sünder

Kommt, betet auf Gethsemane

König aller Königreiche

König, lass dein Salböl auf uns tauen

Konntest du erkalten, einzig warmes Herz

Lache du in stolzer Ruh

Lamm Gottes, widersinnig tönt

Längst suchest du, mein Geist ein nahes Wesen

Laut im Herzen halls euch nach

Laut tönt es durch die Zeiten

Lehr und lieben, wie du liebetest

Leset eures Heilands Lieben

Leuchte hell in finstern Stall

Licht ist dein Kleid, Monarch der Welt

Lieben, lieben, steh geschrieben

Liegst du da in leiser Stille

Mach hell der Lampen Schein

Mag jemand, Seelen, noch dem Wasser wehren

Männer, lasst in euern Kreis mich treten

Mehr als tausend Sonnen

Mein Feund, in Myrrhenduft

Mein Freund ist mein und ich bin sein in himmlischem

Mein Freund ist mein und ich bin sein, er sitzt

Mein Herr, mein Gott, du sahst mein Herz

Mich zu heben, stiegest du herab

Mit deiner Glut entzünde mich

Mit deiner Glut erheize mich

Mit dem Kusse deines blassen Mundes

Mit Wasser taufete Johann

Möge dann zugleich durch unsre Seelen

Möge deine selge Liebe

Monarch der Welt, wer führt dich vor

Mose, langen Wechsels müde

Mühsam klimmt am Felsenpfade

Nach Abend wende dich

Nach schwerverbotner Frucht zu langen

Neben dich begraben will ich einst

Nicht eignes Recht noch Würdigkeit

Nicht ich bin, was ich bin

Nicht lang nach diesen Zeiten

Nie wird es dir heimlich, du liebende Seele

Nimm der Morgenröte Flügel

Nimm für deine Mutterpflege, Geist der Liebe

Nimm hin das Kind und säug es mir

Nimm unsern Herzensdank, du unser Trost

Nimmermehr genüg uns Wissen

Nur Lieb allein schafft Werk in Gott getan

O Buch, du wunderbares Buch

O du nur einen Tag Entbehrter

O du wundervoller Knabe, Knd

O du zum Mahl im Heiligtum

O Eden, du verlorner Garten

O Freund, wach über Deinen

O Garten Gottes, blüh

O Geist der Herrlichkeit

O Geist, du Lehrer der Seligkeit

O Gemein, erheb die Kehle

O Gemeinde, sei gegrüßt

O glaube durchgeh mit kräftigem Geweh

O Grab, du finstre Schreckensstätte

O heilger Ost, du Gegend wert und lieb

O heiligs Buch der Offenbarung

O heiligs Haupt von reinem Gold

O Herz, du edler Boden Gottes

O herzliche Barmherzigkeit

O Himmelsspeise, Labsal der Pilgerschaft

O Hoffnung, treue Trösterin

O irdische Hoffnungen, farbige Bogen

O Jesu, seliger Name du

O Kelch des Heils, wir ergreifen dich

O Kindeskindlein in der Kripp

O Kreuzesbaum, ist deine Erstlingsfrucht

O Leiche, du geliebte

O Liebe du, für mich gingst du in Todesschmerzen

O Liebe, du, für mich gingst du

O Liebe, selge Himmelsleiter

O seligs Chor, ihr Seraphim

O Vater, Vorbild aller Väter

O Wasser, Geist und Blut

O Wort des Lebens, dem klingst du süß

O, ihr selgen Reigen

Perle, o du eine, köstlich, wie sonst keine

Pflanzen Gottes, euer Los

Preis dir, Fürst der Auferstehung

Preise, preise, Seele, deinen Gott

Rasseln hör ich Blätter aufgejagt vom Wetter

Reicht, Brüder, euch die Hände

Reine Kraft vom heitern Morgen

Reine Kraft vom heitern Morgen

Rote, schwarze Haufen

Rufet laut, Posaunen

Ruhig stehst du da, Lamm Gottes

Rüst immer, Herr, dir Diener aus

Sammelt euch voll Dank und Freude

Sammle dich, du froher Jugendreigen

Sanft ist dein Joch, leicht deine Last

Schau die Sonne an der Wand

Schaut umher in die Zerstörung

Schlaf, du liebes Kind, Gottes Engel

Schön bist du, o Königssohn

Seele, liebst du mich, herzlich lieb ich dich

Seelen, löschet euer Dürsten

Segne, Herr des Segens du

Seht der Welten König

Seht die Füße selger Boten

Seht, an diesem lieben Sohn

Sei du mir nur nie ein Schrecken

Sei du mir nur nie ein Schrecken

Sei gesegnet, Weihetag

Sei getrost, es hat dein Glaube

Seid gesegnet, Kinderscharen

Seit du, o Heiliger, die Grüfte

Seit ich an meine Brust dich, holder Knabe

Selbstvergessne Liebe, führe mich

Selig ist, mein Heiland, deine Liebe

Selig ist, unaussprechlich selig ist

Selig ist, wen hier auf Erden

Selig sind die geistlich Armen

Selig sind, die nicht sehn und doch lieben

Selig sind, die nicht sehn und doch lieben

Sie sahn des Vaters Herrlichkeit

Sie schlägt, die segensvolle Feierstunde

Sie sind doch meine, sind nicht falsche Kinder

Sie singen Hosianna, dir, Herr

Sieh des Himmels Pforte

Sieh, es sinkt die Abendsonne

Singt, ihr Kehlen, Abendlieder

So lang noch irgendwo

Stephanus, der Erstling deiner Zeugen

Stürmen, o du Gottesbote

Sünder hört, er reißt euch aus dem Jammer

Tief im Herzen, unbeweglich

Tod, wo ist dein Stachel, wo dein Sieg

Treuer und wahrhaftger Zeuge

Treuer Vater, Gott der Liebe

Treues stilles Friedenstal

Tröstet euch im Ungemach

Über Weltentrümmern schläft

Um Gottes hohen Thron

Um ihren Meister versammelt war

Umdunkelt harrt mein reger Sinn

Umhüll, o finstre Nacht

Unaussprechlich süße selge Herzgenüsse

Und wir, der Erretteten fröhliche Reigen

Unter tausend Prachtaltären

Unverhofft kommt Jesus oft

Unzähmbare Mutterliebe

Verborgen und versiegelt

Verborgen wirkt im Mehle

Vergisset seines Kindleins wohl

Versammle dich, Gemeine

Verschwunden sind, o Held, des Todes Schrecken

Vollendet ist der Tag

Vom Honig kosten wir seliglich

Von der Liebe Pfeil getroffen

Von Ewigkeit bestimmt zum Lieben

Von Osten rauscht ein Engelpaar

Von seiner ersten heißen Stunde

Vorausgerufen ward der Freund

Wachet auf im Schoß der Erde

Was bin ich Erdenstäublein doch

Was fordert Gott, der Herr, von dir

Was für ein Mann, schweig, wildes Meer

Was ists, mein Heiland, um dein Lieben

Was richtest du, vermessnes Herz

Was weinst du, Seele, wen suchest du

Weil du, Gemein, in Schmach und Last

Welch ein Gruß, holde Jungfrau

Wenn die Trauermelodien

Wenn Gott, der Herr, zur Gartenschau

Wenn ich erst um ihn verlegen weine

Wenn zum letzten Male Christi Ruf

Wer bist du dort im roten Kleid

Wer bist du, wunderbares Wesen

Wer da nicht hat, wird beraubt

Wer dir, o Freund, am Busen ruht

Wer fasst in seine Faust das Meer

Wer glauben hat, spricht er

Wer löst an Gottes Buch

Wer Ohren hat, höre, es ist vollbracht

Wer stärket mir zur Arbeit Mut und Hände

Wer weckte doch von Aufgang den Gerechten

Wer wird mich doch erlösen

Werft nicht das Heiligtum den Hunden

Wie bienen um die Blumen schweben

Wie dir die Seraphinen

Wie eitel. wie eilig ist alles hienieden

Wie Hanna, dort, die Beterin

Wie hat er die Ernte so lieb

Wie ich, sollt ihr euch lieben

Wie labte doch, o Gärtner, jede Blume

Wie lodert doch, sich Seelen zu erkaufen

Wie regentropfen an den Rosen hangen

Wie ruhn wir doch im Schoß des Glücks

Wie sagt die Ruh dir, Seele, zu

Wie Senf, das kleinste Samenkorn

Wie tust du uns so wohl

Wir ehren dich, o Vater, du treues Gottesherz

Wir fahren hinab auf dem leuchtenden Spiegel

Wir fühlen die sanfte Gewalt deiner Liebe

Wir gehn hinauf zur heilgen Stadt

Wir knien, du Märtyrer ewiger Liebe

Wir kommen dir entgegen

Wir kommen, weil du rufst, o Freund

Wo ist ein Schmerz gleich deinen Schmerzen

Woher, vom Vaterlande, vom Bluts- und Freundschaftsbande

Wohlan, wer bittet, der erhält

Wollt ihr weggehn, fragt der Meister

Wundergarten Gottes in der öden Heide

Wundergarten Gottes in der öden Heide

Zagest du für Gottes Haus

Zehntausend tausend geflügelte Helden

Zimmermann der Welten

Zu Zion hat er seinen Herd

Zu Zion hat er seinen Herd

Zum Himmel stiegest du empor

Zum Ölberg ruft des Abends Stille

Zur Perlenmuschel wähle

Photo: Landschaft des 'Lake Districts', Nordengland

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Nun läuft zu End' das alte Jahr

 

1.) Nun läuft zu End' das alte Jahr,

Und ward ein neues doch fürwahr.

 

2.) So geht dein altes Leben fort,

Und ward doch neu durch Gottes Wort.

 

3.) Ich werd' nicht fertig, klagt die Zeit:

Du bist es, spricht die Ewigkeit.

 

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Autor: Rudolf Alexander Schröder

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Rudolf Alexander Schröder -

Hundert geistliche Gedichte

eine Auswahl

Frankfurt am Main, 1951

Thema: Jahresende

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Rudolf Alexander Schröder (* 26. Januar 1878 in Bremen; † 22. August 1962 in Bad Wiessee) war ein deutscher Schriftsteller, Übersetzer, Dichter, evangelischer Kirchenlieddichter sowie Architekt und Maler.

Er wurde in Bremen als Sohn einer Kaufmannsfamilie geboren. Schon in der Schulzeit entwickelte er literarische Neigungen. 1897 ging er nach München, um dort Architektur, Musik und Kunstgeschichte zu studieren. Zusammen mit seinem Vetter Alfred Walter Heymel und in Verbindung mit dem Redakteur Otto Julius Bierbaum gründete er die Zeitschrift Die Insel, aus der später dann der Insel-Verlag erwachsen sollte. 1901 schied Schröder aus der Insel-Redaktion aus.

1935 verließ Schröder Bremen und siedelte sich im oberbayerischen Bergen (Chiemgau) an, wo er bis zum Tode 1962 lebte. Den Umzug zu Beginn des Dritten Reichs verstand er als Schritt in die Innere Emigration. Gleichzeitig trat er den Kreisen der Bekennenden Kirche bei und ließ sich 1942 zum Laienprediger berufen. Er leistete einen bedeutenden Beitrag zur Erneuerung des evangelischen Kirchenliedes im 20. Jahrhundert.

Schröder schloss sich der 'Bekennenden Kirche' an und hielt als Laienprediger der evangelisch-lutherischen Kirche Bayerns Gottesdienste. Von 1946 bis 1950 leitete er von Bergen aus die Bremer Kunsthalle und wurde danach zum Ehrenvorsitzenden des Kunstvereins gewählt. Seine Vaterstadt Bremen wählte ihn zum Ehrenbürger und nannte ihren Literaturpreis nach ihm. Dem unverheiratet Gebliebenen führte die Schwester Dora den Haushalt. Sie war auch als seine Sekretärin tätig.

Der fünffache Ehrendoktor starb 1962 in Bad Wiessee nach kurzem Aufenthalt in der dortigen Klinik und wurde im Bremer Familiengrab auf dem Riensberger Friedhof beigesetzt.

Für sein Leben bestimmend erwiesen sich Freundschaften mit Alfred Walter Heymel, Hugo von Hofmannsthal und Rudolf Borchardt sowie Begegnungen mit Rainer Maria Rilke, Gerhart Hauptmann und andern Schriftstellern der Zeit. Er pflegte auch Kontakte zu Stefan George, ohne zum Anhänger des George-Kreises zu werden.

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Photo: Wiesbaden-Dotzheim, Nähe Stegerwaldstraße

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Wohl dem, der weiß, an wen er gläubet

 

1.) Wohl dem, der weiß, an wen er gläubet,

Und sich mit Jesu treu vermählt!

Denn wer auf diesem Grunde bleibet,

Der hat das beste Teil erwählt,

Das selbst in Not die Probe (a) hält,

Und stets das Herz zufriedenstellt.

 

2.) Es kann dem Teufel nicht gelingen,

Ob er gleich Tag und Nacht bedacht,

Uns um dies Kleinod (b) gar zu bringen,

Sowohl durch List, als auch durch Macht.

Gott streitet mit in diesem Krieg,

Wer ihm vertraut, behält den Sieg.

 

3.) Der Tod muss den zum Leben bringen,

Der hier im Glauben feste steht,

Er kann die Siegesfahne schwingen,

Weil er zur Herrlichkeit eingeht:

Dann ist des Glaubens Ziel erreicht,

Die Seligkeit, der gar nichts gleicht.

 

(a) Beispiel

(b) unter Kleinod ist eigentlich ein Schmuckstück zu verstehen, im übertragenen Sinn ist es die Glaubensfrucht, der Ertrag eines lebenslangen Bemühens einer christlichen Biographie

 

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Autor: Sophie Karoline von Brandenburg-Kulmbach

Melodie: Wer nur den lieben Gott lässt walten

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Geistliche Gedichte

[von Sophie Karoline von Brandenburg-Kulmbach]

Zweite Auflage

Verlag der Rothenschen Buchhandlung

Kopenhagen, 1756

Thema: Glaube, Kampf und Rechtfertigung

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Sophie Karoline von Brandenburg-Kulmbach, verh. Fürstin Sophie Karoline von Ostfriesland (* 31. März 1707 in Weferlingen; † 7. Juni 1764 auf Schloss Sorgenfri bei Kopenhagen) war eine Prinzessin von Brandenburg aus der Kulmbacher Nebenlinie des Kulmbach-Bayreuther Zweiges der jüngeren Linie der fränkischen Hohenzollern.

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Freuet euch mit den Betrübten!

 

1.) Freuet euch mit den Betrübten!

Wollt sie nicht allein beklagen:

Sind sie denn nicht selig, selig,

Die da Leide tragen!

 

2.) Wölbet sich der Friedensbogen

Nach des Sturmes bangen Tagen:

Ei, wie ruhen selig, selig,

Die da Leide tragen!

 

3.) Ja! Wollt ihr auf weiter Erden

Nach der reinsten Wonne fragen:

Die nur, die sind selig, selig,

Die da Leide tragen!

 

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Autor: Friedrich Heinrich Oser

Melodie: ohne Angaben

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Kreuz- und Trostlieder von

Friedrich [Heinrich] Oser

Zweite, vermehrte Auflage

Verlag Julius Niedner

Wiesbaden, 1865

Thema: Glaube, Kampf und Rechtfertigung

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Friedrich Heinrich Oser (* 29. Februar 1820 in Basel/Schweiz, † 1891) war Schweizer Dichter, evangelisch-reformierter Pfarrer und Lieddichter. Er verlor seine Mutter, die Deutsche war, früh. Er besuchte die Gemeindeschule und wechselte dann auf das Gymnasium, das er im Jahr 1835 verließ. Bis zum Jahr 1838 ging er an das Pädagogium und immatrikulierte sich anschließend an der Universität seiner Vaterstadt, um Theologie zu studieren. Er wurde 1842 als Pfarrer ordiniert und zog im selben Jahr nach Berlin, um sein Studium fortzusetzen. Bis zum Jahr 1843 besuchte er weitere deutsche Städte und hielt sich auch in Prag, Wien, München und Nürnberg auf. In seine Heimat zurückgekehrt, nahm er eine Stelle als Vikar in Dietgen im Kanton Basel an. Im Jahr 1845 wurde er als Pfarrer nach Waldenburg berufen und heiratete ein Jahr später Elisabeth Hauser, eine Tochter eines Kaufmanns aus Basel. Das Paar hatte sieben Kinder. Nach dem frühen Tod seiner erstgeborenen Tochter schrieb Oser seine 'Kreuz- und Trostlieder' und die 'Lieder auf des Kindes Tod', die 1856 in Basel erschienen. Seine Frau starb kurze Zeit später bei der Geburt von Zwillingen, worauf Oser, um die Kinder zu versorgen, im Jahr 1859 erneut heiratete. Seine zweite Frau war Antonie Sterchi, eine Pfarrerstochter aus Meikirch bei Bern. Viele Gedichte Osers wurden schon zu Lebzeiten mehrfach veröffentlicht und vertont. Von seinen geistlichen Liedern sind mehrere überregional bekannt geworden und stehen in Kirchengesangbüchern und Liedanthologien des 19. und 20. Jahrhunderts. Weite Verbreitung erfuhr sein Kreuz- bzw. Trostlied mit dem Titel 'Zieh an die Macht, du Arm des Herrn'.

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Photo: Weinberg in Wiesbaden-Dotzheim mit Blick auf das Rheintal

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Wohl dem, der Gottes Wege geht

 

1.) Wohl dem, der Gottes Wege geht,

Nach Christi Sinn nur handelt.

Nicht mit der Welt im Bunde steht,

Noch mit dem Sünder wandelt.

 

2.) Der nicht das tobende Geschwätz

Des wilden Spötters liebet.

Und Tag und Nacht in dem Gesetz

Des Ewigen sich übet.

 

3.) Der seines Glaubens sich erfreut

Und dem des Christen Glauben

Nicht Kleinmut, auch kein Glück der Zeit,

Nicht Welt und Freigeist rauben.

 

4.) Er steht, und grünt. - Es grünet so

Ein Baum an stillen Bächen:

Von seinen Taten wird noch froh

Die Nachwelt Früchte brechen. (a)

 

5.) Denn seine Tugend welket nicht.

Entzückendes Vertrauen!

Der Christ, aus dem der Himmel spricht,

Wird Enkel noch erbauen.

 

6.) Nicht so des Ungerechten Glück,

Der sich des Frevels freuet!

Er ist in einem Augenblick

Wie Spreu und Wind zerstreuet.

 

7.) Denn Gottes ernste Rechte wiegt

In richterlichen Stunden

Den Frevler, der oft Menschen trügt,

- Und wird zu leicht befunden.

 

8.) Gott, diese Wahrheit stehet fest:

Gott kennt den Weg der Frommen.

Es wird, wer diesen Pfad verlässt,

Nie vor sein Antlitz kommen.

 

(a) hier im Sinn von erneten

 

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Autor: Johann Friedrich Löwen

Melodie: ohne Angaben

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Geistliche Lieder nebst einigen veränderten Kirchen-Gesängen

von Johann Friedrich Löwen

Gedruckt und verlegt von A.F.Röse

Greifswald, 1770

Thema: Glaube, Kampf und Rechtfertigung

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Gegenstand: Psalm Nr. 1

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Johann Friedrich Löwen, auch Löwe, (* 13. September 1727 in Clausthal; † 23. Dezember 1771 in Rostock) war ein deutscher Schriftsteller und Theatertheoretiker. Von 1746 bis 1747 besuchte Löwen das Collegium Carolinum in Braunschweig und studiere anschließend von 1747 bis 1749 an den Universitäten von Helmstedt und Göttingen. 1751 zog er nach Hamburg und gab dort Zeitschriften heraus und veröffentlichte Essays. Im Jahr 1752 traf er die Schauspieltruppe des Theaterleiters Johann Friedrich Schönemann, unterstützte die sie in organisatorischer und leitender Funktion, schrieb Lustspiel und Opern für sie und heiratete die Tochter Schönemanns, die als Schauspielerin arbeitete. Ab 1757 war er zugleich Privatsekretär des Prinzen Ludwig von Mecklenburg-Schwerin in Schwerin. Im Jahr 1766 kehrte Löwen schließlich nach Hamburg zurück, wo er zwischen 1767 und 1769 Direktor des ersten örtlich verankerten Nationaltheaters war und seinen Freund Gotthold Ephraim Lessing als Dramaturgen gewinnen konnte. Als Theatergebäude diente ein Haus am Gänsemarkt. Nach Schließung des Theaters siedelte Löwen 1769 mit seiner Familie nach Rostock über, wo er bis zu seinem Tod als städtischer Justizsekretär arbeitete. Ein Werkausgabe erschien in der vier Bänden in den Jahren 1765 und 1766. Die evangelischen Kirchengesangbücher seiner Zeit nennen ihn als den Autor von 25 geistlichen Liedern. Im Jahr 1770 erschien in Greifswald die Sammlung 'Geistliche Lieder nebst einigen veränderten Kirchen-Gesängen'. Sein bekanntestes Lied ist ein Pfingstlied mit acht Strophen und heißt 'Auf meinen Gott verlässt mein Herz sich'. Ein Nachlass Löwens existiert nicht.

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Photo: Nordfriedhof in Wiesbaden im Herbst

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Herr des Todes, deine Rechte

 

- Beim Tod einer Ehefrau und Mutter -

 

1.) Herr des Todes, deine Rechte

Liegt auf unserm Herzen schwer.

Finster, wie des Grabes Nächte,

Öd' und traurig ist's umher.

Zürne nicht ob unsern Klagen!

Kaum zu fassen, kaum zu tragen,

Ach, so schwer auf unsrer Brust

Liegt der schmerzliche Verlust.

 

2.) Wie die Meereswelle flutet,

Steigt empor des Gatten Schmerz.

Wie aus Todeswunden blutet

Der verwaisten Kinder Herz.

Herz vom Herzen losgerissen,

Sollen sie die Teure missen.

Welche liebend uns beglückt,

Ach, sie ist uns nun entrückt!

 

3.) Gott, wir sinken vor dir nieder,

Vater, der die Wunde schlug,

Heil, o heile du sie wieder!

Sprich zum Gram: Es ist genug!

Dass wir nicht durch Unmut fehlen, (a)

Gib, o Gott, in unsre Seelen,

Wie dein heilig' Wort verheißt,

Uns den Tröster, deinen Geist.

 

4.) Sie ist heim zu dir gegangen.

Wir noch pilgern mühsam hier,

Und mit innigem Verlangen

Wünschen wir uns hin zu ihr.

Du wirst unsern Wunsch erfüllen,

Wirst den Drang der Liebe stillen,

Hebst auch uns einst zu dem Chor

Deiner Seligen empor.

 

5.) Lass auf unsers Leben Pfade

Leuchten deines Trostes Licht,

Und verlass mit deiner Gnade

Uns in unserm Jammer nicht!

Zieh uns immer mehr nach oben,

Wo die Engel, Herr, dich loben!

Richt' und hebe himmelwärts

Unsre Hoffnung, unser Herz!

 

(a) fehl gehen

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Autor: Christian Ludwig Neuffer

Melodie: Alle Menschen müssen sterben

oder: Du, o schönes Weltgebäude

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Sammlung christlicher Lieder zum Gebrauche

für die öffentliche und häusliche Andacht

als Entwurf eines Gesangbuches für die

Evangelisch-protestantische Kirche

des Großherzogtums Baden herausgegeben

Verlag von J.M. Katz, Witwe

Pforzheim, 1831

Liednummer 501

Thema: Tod und Ewigkeit

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Christian Ludwig Neuffer (* 26. Januar 1769 in Stuttgart/Herzogtum Württemberg; † 29. Juli 1839 in Ulm) war ein deutscher evangelisch-lutherischer Pfarrer, Pädagoge, Herausgeber und Schriftsteller. Neuffer wurde als Sohn des Registrators beim Konsortium in Stuttgart, Ludwig Ehrenreich Neuffer, und seiner griechischstämmigen Frau Magdalena Perlargus geboren, die beide einen pietistischen Gebetskreis besuchten. Nach Abschluss des Stuttgarter Gymnasiums studierte Neuffer in den Jahren zwischen 1786 und 1791 Theologie am Tübinger Stift. In dieser Zeit wurde Neuffer mit Christian Friedrich Daniel Schubart (1739-1791) bekannt und half diesem bei der Herausgabe seiner Zeitschrift 'Teutsche Chronik'. Im Jahr 1795 verlor Neuffer durch Krankheit seine Verlobte, Rose Stäudlin, der er in der Figur der Erato in seinen Liedern ein Denkmal gesetzt hat. Nach dem Studium war Neuffer zunächst Hilfsgeistlicher in Stuttgart, gab Mädchen des Bürgertums Privatunterricht und war dann Pfarrer am Stuttgarter Waisenhaus. Im Jahr 1803 heiratete er Wilhelmine Louise Osterle und wurde als Diakon (Zweiter Pfarrer) nach Weilheim an der Teck berufen. Zwischen 1808 und 1819 übernahm er die Pfarrstelle in Zell unter Aichelberg, wo er sich dem literarischen Schaffen widmete. Im Jahr 1819 wurde Neuffer als Stadtpfarrer an das Ulmer Münster berufen, war dort zugleich Schulinspektor und gründete selbst eine Schule. 1821 wurde er als Mitglied in einen Gerichtssenat des Donaukreises berufen. Von acht Kindern, deren Existenz nachgewiesen ist, verlor Neuffer vier durch frühen Tod; vier weitere Töchter begleiteten ihn bei seinem Umzug nach Ulm. Seine Werke sind wie die vieler schwäbischer Dichter seiner Zeit vom Spätwerk Friedrich Schillers beeinflusst. Neuffer veröffentlichte eine Predigsammlung, einige Erbauungsbücher und gab eine Zeitschrift, die 'Monatsschrift für Geistes- und Herzensbildung junger Frauenzimmer' heraus, die von 1802 bis 1803 erschien. Er schrieb darüber hinaus Gedichte; seine weltlichen Gedichte erschienen in zwei Bänder ab 1805 in Hildburghausen und Stuttgart, von seinen geistlichen Liedern sind 18 überregional bekannt geworden und stehen in Kirchengesangbüchern und Liedanthologien des 19. Jahrhunderts. Diese erschienen im Jahr 1820 in Leipzig unter dem Titel 'Christliche Urania'.

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Immer gelber wird der Wald

 

1.) Immer gelber wird der Wald,

Blätterlos wohl steht er bald,

Seine Blumen welken still,

Drin kein Vöglein bleiben will.

 

2.) Armer Wald, du dauerst mich!

Grünend, blühend sah ich dich

Noch vor kurzem, und nun ganz

Seh ich schwinden deinen Glanz.

 

3.) Sachte, sachte, Menschenkind!

Meine Pracht ich wiederfind.

Aber du, wenn du stehst kahl,

Blühst du auch zum andern Mal?

 

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Autor: Marie Schmalenbach

Melodie: ohne Angaben

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Tropfen aus dem Wüstenquell

Gedichte von Marie Schmalenbach

Druck und Verlag C. Bertelsmann

Gütersloh, 1882

Thema: Herbstlied

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Marie Schmalenbach (* 23. Juni 1835 als Marie Emilie Huhold in Holtrup; † 10. März 1924 in Mennighüffen) war eine deutsche Pfarrersfrau. Sie verfasste Gedichte und Kirchenlieder.

Marie Schmalenbach wurde als drittes von elf Kindern des Pastors und späteren Superintendenten des Kirchenkreises Vlotho Ferdinand Huhold in Holtrup, heute Ortsteil von Porta Westfalica, geboren. Sieben ihrer Geschwister starben früh. Marie verbrachte eine für bürgerliche Töchter standesgemäße Kinder- und Jugendzeit: Sie war vermutlich einige Jahre Schülerin der Klosterschule Marienberg bei Helmstedt, sprach sehr gut Englisch und hatte gute Kenntnisse in Französisch und Latein.

Nach Abschluss ihrer Schulzeit hielt sie sich im Frühjahr des Jahres 1853 einige Monate in Hamburg bei ihrer Tante und ihrem Onkel mütterlicherseits auf. Diese wohlhabende Familie engagierte für ihre Nichte einen Englischlehrer und führte sie in das kulturelle Leben der Großstadt ein. Sie besuchte Konzerte, Theater und Opern. 1854 wurde Marie nach Lübbecke in die Familie des Pastors Möller geschickt, um dort die Führung eines bürgerlichen Haushalts zu lernen.

Mit noch nicht ganz 22 Jahren heiratete Marie 1857 Theodor Schmalenbach, damals evangelisch-lutherischen Hilfsprediger, später Pfarrer und Superintendent, mit dem sie zunächst in Minden und ab 1863 bis zu seinem Tode 1901 in Mennighüffen, heute ein Ortsteil von Löhne, lebte. Das Paar hatte fünf Kinder.

Marie Schmalenbach kränkelte lange Jahre und besuchte die Bäder Oeynhausen, Pyrmont und Norderney. Dennoch überlebte sie ihren Mann um 23 Jahre und verstarb 1924 im hohen Alter von 88 Jahren. Die Grabsteine von Marie und Theodor Schmalenbach stehen an der Kirche in Mennighüffen. Ihr Ewigkeitslied 'Brich herein, süßer Schein selger Ewigkeit' fand weitere Verbreitung und Aufnahme in einige evangelische Gesangbücher. Das Lied erschien zuerst 1882 in der Liedsammlung Schmalenbachs 'Tropfen aus dem Wüstenquell'.

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Marie Schmalenbachs Lieder/ Hymns

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Ach Herr, mich armen Menschen, mich sündge Kreatur

Ach, wär ich wie die Tanne grün

Ach, wie fleucht mein Leben hin

Ach, wird auch ein Herz beglückt

Achtunddreißig Jahre lang

Advent ists, Glocken künden die wunderselge Zeit

Allein auf dein Erbarmen

Alles um die Liebe und um Liebestreu

Als ob noch einmal der Lenz mir käm

An meinem letzten Ende

Auf des Meeres glattem Spiegel

Auf, auf, nimm deine Harfe, du Menschenkind, zur Hand

Aug in Auge, Herz in Herz

Aus der Tiefe, aus der Tiefe

Aus der Tiefe, Herr, mein Heil

Bange ist uns, doch verzagen

Bei uns auch hat ein Baum gebrannt

Blühe, Röslein, blühe, Gott hat dich gemacht

Brich herein, süßer Schein selger Ewigkeit

Da bin ich nun und walle

Da ist die Sonne wieder

Das Ende muss erscheinen

Das ist die Schönste Nacht

Der Herr hat seinen Bogen

Der Lenz ist vergangen, die Tage sind hin

Der Tod ist auf Erden ein böser Gesell

Die Krone gen Himmel, die Zweige zur Seit

Die Sonne scheint, die Mutter weint

Dieses Buch, das Bibelbuch

Du bist mein Helfer, meine Seele rühmt

Du dürres Laub, du gelbes Laub

Du Meer mit deinen Wogen

Dunkel wars auf meinen Wegen

Ein Jahr dahinten voll Schmerz und Weh

Ein Kind im Himmelreich

Ein Kind, ein wunderbares Kind

Ein Stern ist aufgegangen so hell und wunderschön

Ein Wort, ein Wort, ein Gotteswort

Endlich, endlich muss es doch

Er hats gesagt, der Heiland, des Wort doch ewig gilt

Er ist so arm gewesen

Er musste gehn, von gott ward er gerufen

Es ist ein Tal der Tränen

Es ist kein Schade, wenn du arm auch bist

Es ladet dich zu schauen, o Mensch, in einem Stall

Es sammelt sich dort oben

Es war einmal auf Erden eine wonnereiche Zeit

Es waren grüne Fluren

Es weiß es keiner, ders nicht erlebt

Ewig nicht in deinen Himmel

Fort, fort, mein Herz, von hinnen

Freu dich, Christenherz

Freut euch, all ihr armen Leute

Fried und Freude, Sündenschuld

Gott sei Lob, so ruhst du nun

Gott, der ewge Himmelskönig

Gott, Heilger Geist, o Herr, du weißt

Großer Gott, Zebaoth, Herrscher in der Höhe

Gut Nacht, gut Nacht, schon schlafen

Halleluja, Pfingsten ist und die Zeit erfüllt

Hast du die stille Kammer schon gesehen

Herr, ich steh vor deiner Krippe

Herr, mein Gott, bei Tag und Nacht

Herr, mein Licht, ich hoff auf dich

Herr, speise mich, ich bitte dich

Herz, bekümmre dich nicht mehr

Herz, mein Herz, nun höre fein

Heut ist des Heilands Jubeltag

Hier in meines Gottes haus

Hilf, Helfer, hilf, sonst ist es aus

Hinter mir lieg eine Ferne

Ich hab nur dich, mein Heil, bin ich

Ich hebe meine Augen auf zu dir, dem Herrn

Ich sing von Gottes Liebe

Ich steh in einem Tale

Ich weiß nicht, ob das künftge Mal

Ich will singen von den Dingen

Ihn bekenn ich, Jesum Christ

Im Grünen Wald hat ich so bald

Immer gelber wird der Wald

In der Nacht bei Bethlehem

In die Gruft hinunter aus dem Frühlingslicht

In Zion zieht ein König ein

Israel, du bist das Volk, auserwählt vor allen

Ja, selig werden muss ich

Jesus hat am Kreuz gehangen

Jesus ruft mir Folge nach

Lange sinn ich hin und her

Lass mich deinen Geist empfangen

Lieben macht das Leben leicht

Lob, meine Seele, lob den Herrn

Man nimmt und fasst sich bei der Hand

Mein Freund ist mein und ich bin sein

Mein Herz hatt ich gesehen

Mein Herz, o Herr, will dichten

Mein König schließt die Augen

Meine Seel, erwache nun

Mögt ihr Blätter fallen

Nicht fromm und rein

Nicht mein Verdienst, nein, du allein

Nimm Isaak, den Einen, den du so herzlich liebst

Nun bin ich auf dem Wege

Nun bist du da, o Stunde

Nun da Weihnacht wieder hin

Nun dank ich dir, du gabst dich mir

Nun freuet euch, ihr Christen all

Nun hast du wieder mich gelabt

Nun leucht und lach hernieder

Nun sind sie beide im Himmel

Nun walte du, Herr, meine Ruh

Nun zage nicht, du süße Lieb

O Erdenkreis, verfinstre dich

O Freude, gen Himmel fährt Christus, der Herr

O Glockenton, o Glockenton

O Gott im Himmel, nur durch deine Gnade

O Herr, nicht enden will meine Freud

O Jesu, Davids Sohn, Erbarmen trag

O Jesu, diesen Morgen

O Kindlein, wundersüße

O lieben, Lieben - wirds auch beschrieben

O Stunde der Sünde, du wehvolle Stund

O, diese Weise, so lind, so leise

Osterglocken, froher Schall

Richtig wandeln, richtig wandeln

Ruhe, süße Ruhe, komm nun zu mir her

Satt kann werden nicht auf Erden

Schön und lieblich um mich her

Seht das Licht, es ist kommen

Sei gegrüßt und hochwillkommen

Sei, o Woche, mir gegrüßt

Sie haben sich versammelt

Sie schlafen, o, so stille

Siehe, das ist Gottes Lamm

Sonntag Ist, Jesus Christ öffnet seine Hütte

Steh auf, mein Herz, stell ein die Klag

Steh auf, o Mägdlein, Jesus sprichts

Stille, stille, Mutterherz

Tot ist Jesus, meine Liebe

Vor Gott, dem Höchsten, lege

Weine nicht, o höre Jesus selber sprichts

Wenn mitten wir im Winter

Wenn wir in höchsten Nöten sein, dann tut sich auf

Wie der Hirsch nach frischem Wasser schreit mein Herz

Wisst ihr, wisst ihr, wer ich bin

Zion, auf mit Lust und Freude

Zur Ewigkeit, zur Ewigkeit

 

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Photo: Landschaft zwischen Wiesbaden-Dotzheim und Wiesbaden-Frauenstein

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Dem Rufe des Herrn gehorchen wir gern

 

1.) Dem Rufe des Herrn

Gehorchen wir gern.

Gehorsam ist Freiheit der Seelen.

Die Not ist vorbei

Für alle, die frei

Den Weg des Gehorsams erwählen.

 

2.) Führt steil auch die Bahn

Durch Arbeit hinan, -

Der Willigkeit muss es gelingen.

Das Wollen er schafft

Und gibt uns auch Kraft,

Im Glauben das Werk zu vollbringen.

 

3.) Der's treu mit uns meint,

Er hat uns vereint,

Mit Treue des Dienstes zu walten.

Es winket die Kron'

Der Treue zum Lohn,

Wenn wir bis ans Ende sie halten.

 

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Autor: Franz Härter

Melodie: Wirf Sorgen und Schmerz

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Gemeinde-Psalter

Vierstimmige Ausgabe

6.-9. Tausend

Bundes-Verlag

Witten/Ruhr, 1938

Liednummer 557

Thema: Gottvertrauen, Kreuz und Trost

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Franz Heinrich Härter (* 1. August 1797 in Straßburg/Elsass; † 5. August 1874 ebenda) war ein evangelisch-lutherischer Pfarrer und Lieddichter. Härter wurde als Sohn des Bäckers und Konditors Franz Härter und seiner Frau Luise Friederike, geb. Rhein, geboren und studierte nach dem Besuchs des Gymnasiums ab dem Jahr 1813 an der Universität seiner Vaterstadt Theologie 1820 absolvierte Härter eine Kur und lernte Henriette Elise Kampmann (1799–1828) kennen, mit der er sich verlobte und die er 1823 heiratete. Seinen Lebensunterhalt verdiente Härter nach seinem Studium mit Privatunterricht und setzte nach einer Bildungsreise durch Nordfrankreich und Deutschland sein Studium ab Herbst 1821 in Halle/Saale fort. Im Jahr 1823 wurde Härter ordiniert und übernahm eine Pfarrstelle in Ittenheim, während seine Frau sich um Kranke in der Familie und der Gemeinde ihres Mannes kümmerte und jungen Mädchen und Frauen Handarbeitsunterricht erteilte. Ihr Mann engagierte sich neben seinem geistlichen Amt auch um die Verbesserung der Lage in den Schulen, wobei er sich durch Elemente von Aufklärung und Erweckungsbewegung im Sinn des Theologen Johann Friedrich Oberlin (1740–1826) leiten ließ. Im Jahr 1828 starb Härters Frau an einer Infektion und hinterließ zwei Kinder. Im Mai 1829 wurde Härter vierter Pfarrer an der Neuen Kirche, der evangelisch-lutherischen Hauptkirche in Straßburg. Im März 1830 heiratete Härter Friederike Dorothea Rausch (1799–1842), die Tochter eines Kaufmanns und Jugendfreundin seiner verstorbenen ersten Frau, die ihm drei Kinder schenkte. Am Trinitatisfest des Jahres 1831 bekannte Härter sich vor seiner Gemeinde zum Pietismus, worauf die Gemeinde, die dem dem Rationalismus zuneigte, gegen ihn bei der Kirchenleitung vorging. Härter betätigte sich anschließend in zahlreichen Vereinen. Von 1831 bis 1839 war er im Vorstand der Neuhof-Anstalt, einer Schule für Jungen und Mädchen, die Grundschule und berufliche Ausbildung umfasste. Im Jahr 1834 gründete Härter die Straßburger Evangelische Gesellschaft und ließ für die Straßburger Erweckungsbewegung einen Versammlungsraum, die sogenannte 'Chapelle' bauen und war ein Jahr später an der Gründung der Evangelischen Missionsgesellschaft in Straßburg beteiligt. Ferner war er Mitglied der Gesellschaft der Freunde Israels, die der Judenmission diente, arbeitete in der Verwaltung der Straßburger Bibelgesellschaft und der Privatarmenanstalt mit und gründetet nach einem Besuch in Kaiserswerth legte Jahre 1839 den Grundstein für das spätere Straßburger Diakonissenhaus. Von Härter liegen zahlreiche Predigten und Erbauungsschriften im Druck vor. Ein geistliches Lied Härters, das Kreuzlied 'Dem Rufe des Herrn gehorchen wir gern', wurde in den sog. Gemeinde-Psalter aus dem Jahr 1938 aufgenommen, der das offizielle Gesangbuch der Freien evangelischen Gemeinden war.

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Photo: Weinberge zwischen Wiesbaden-Dotzheim und Wiesbaden-Schierstein mit Blick auf Oberwalluf

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Das, was christlich ist, zu üben

 

1.) Das, was christlich ist, zu üben,

Nimmst du, Menschenkind, zu leicht.

Ist dir nichts zurückgeblieben?

Hast du denn das Ziel erreicht?

Traue nicht dem falschen Schein,

Willst du nicht betrogen sein.

Hast du alles wohlerwogen,

Dich auf Gottes Wort bezogen?

 

2.) Ehrbar sein, die Laster fliehen,

Davor auch ein Heid' erschrickt,

Um den Nächsten sich bemühen,

Wenn daraus ein Nutzen blickt.

Freundlich tun, den Zöllnern gleich,

Sein an guten Worten reich,

Hat noch keine rechten Proben,

Es als Heiligkeit zu loben.

 

3.) Wenn man ohne Tadel lebet,

Und das Aug' nichts schelten kann,

Wenn der Sinn nach Tugend strebet,

Feindet grobe Laster an.

Lobt die Frommen, rühmt was gut,

Hat im Leid gelinden Mut.

Sollte zu der Zahl der Fromen

Nicht mit Recht ein solcher kommen?

 

4.) Gottesdienst, Gebet und Feier,

Ein mild gewohnte Hand,

Fleiß im Amt und reiche Steuer,

Redlichkeit, der Treue Pfand,

Recht und Strafe mit Gebühr

Dem Verbrecher schreiben für.

Und was Gutes mehr zu preisen,

Kann kein Christentum beweisen?

 

5.) Nein, es ist ein göttlich Wesen,

Eine geisterfüllte Kraft,

Von der Welt sein auserlesen,

Tragen Christi Jüngerschaft.

Ohne Schatten, Schaum und Spreu

Zeigen, dass man himmlisch sei.

Der aus Gott ist neu geboren,

Ist in diese Zunft erkoren.

 

6.) Seele, willst du recht erlangen

Was dich Christo ähnlich macht,

Und nicht an dem Äußern hangen:

Meid der Worte Schein und Pracht.

Auf das Innre wend dein Aug',

Prüfe, ob es etwas taugt?

Durch Verleugnung musst du gehen,

Willst du Gottes Reichtum sehen.

 

7.) Wissen Gottes Sinn und Willen

Folgen seinem Rat und Zucht.

Seinen Durst an Jesu stillen,

Zeigen schöne Liebesfrucht,

Die der Glaub' umsonst gebiert,

Ist, was unsern Zweck berührt.

Buß tun, glauben, heilig leben,

Ist wonach die Christen streben.

 

8.) Glauben ist ein großes Wunder,

Weil er Jesum an sich zieht,

Ist des neuen Lebens Zunder,

Eine Burg, dahin man flieht.

Wenn der grimme Moses-Stab

Wirft der Hoffnung Grund herab.

Da muss Christi Blut gedeihen

Und für uns um Hilfe schreien.

 

9.) Ist der Glaube angezündet,

Riecht er wohl als eine Blum',

Der mit Gott sich eng verbindet,

Sucht nicht Ruhm und Eigentum.

Brennt vor Liebe, niedrig, treu.

Trägt vor kleinster Sünde Scheu.

Steht vor Gott ganz aufgedecket,

Da ein Heuchler sich verstecket.

 

10.) Findest du nun, lieber Christe!

Einen leeren Bilderkram,

Ein verblendtes Schaugerüste,

Drauf kein wahres Wesen kam.

Du bist eitel, taub und blind,

Leicht zum Bösen, wie der Wind,

Ohne Saft und Geistestreiben?

Muss dein Selbstlob unterbleiben.

 

11.) Ach, Herr Jesu, lass uns wissen,

Wie man dir gefallen soll.

Mach uns Guts zu tun geflissen

Und der wahren Frommheit voll.

Dein heilwerter Rat und Zug

Uns entdecke den Betrug,

Da viel tausend sich betören,

Meinen, dass sie dein gehören.

 

12.) Gieß den Geist in unsre Seelen,

Durch das Wort, das feurig ist,

Uns vom Irrtum loszuzählen

Der vom Fleisch verborgnen List.

Prüf und siehe, wie es steh,

Dass kein Schäflein untergeh.

Lass das Urteil einst erschallen,

Dass wir dir recht wohl gefallen.

  

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Autor: Johann Reinhard Hedinger

Melodie: ohne Angaben

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Die geistliche Dichtung von Luther bis Klopstock

ausgewählt und eingeleitet von Paul Pressel

erschienen als 5. Band der Evangelischen Volksbibliothek

Verlag Adolph Becher, Gustav Hoffmann

Stuttgart, 1863

Thema: Glaube, Kampf und Rechtfertigung

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Johann Reinhard Hedinger (* 7. September 1664 in Stuttgart; † 28. Dezember 1704 in Stuttgart) war ein deutscher evangelischer Theologe, der als Vertreter des frühen Pietismus die Reformideen Philipp Jakob Speners in das Herzogtum Württemberg und seine Theologenausbildung einführte. Johann Reinhard Hedinger war der Sohn des Stuttgarter Hofadvokaten Johann Reinhard Hedinger (1639-1668) und der Prälatentochter Christiana geb. Schübel. Er besuchte zunächst die Deutsche Schule, dann die Lateinschule in Stuttgart und wechselte 1677 in die evangelische Klosterschule nach Hirsau, zwei Jahre später in die Klosterschule in Bebenhausen. Ab 1681 studierte er als Stipendiat des württembergischen Herzogs am Evangelischen Stift Tübingen. Danach wurde er Prinzenerzieher, Reise- und Feldprediger des Herzoghauses. Von 1694 bis 1699 war Hedinger Professor für Naturrecht, später auch für Völkerrecht, und Prediger an der Universität Gießen. 1699 wurde er Hofprediger und Konsistorialrat in Stuttgart. Seine Veröffentlichung einer kommentierten und korrigierten Luther-Bibel fand kontroverse Aufnahme. Er verfasste die maßgeblichen Lehrbücher für die Fächer der praktischen Theologie: Homiletik (Predigtlehre), Katechetik, Poimenik (Seelsorge). Auch ein Gesangbuch gab er heraus. Die Liturgie der württembergischen Konfirmation geht auf seinen Entwurf von 1704 zurück. Hedinger war seit 1694 verheiratet mit Christina Barbara geb. Zierfuß aus Kirchheim/Teck.

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Johann Reinhard Hedingers Lieder/ Hymns

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Ach Herr, wie glücklich waren nicht

Ach, ich steck in tiefen Nöten

Ach, Jesu, deine Sterbensnot

Ach, wo denkst du hin, hochbetrübter Sinn

Das, was christlich ist, zu üben

Du gehst nun, liebe Seel

Eben jetzo schlägt die Stunde

Einsamkeit, ich muss dich lieben

Herr der Himmels und der Erden, unsre Bitte

Ich stehe hier vor deinem Grab

Jesu, vertrautester Hirte der Seelen

Mein Jesu, was willst du so lange verweilen

Mein liebstes Herz, der Todesschmerz

Nimm von mir, Herr Jesu, nimm was dich betrübet

Saft vom Felsen, Blut des Hirten

Was willst du, Seele, trauern

Welch eine Sorg und Furcht soll nicht bei Christen wachen

 

Hairst Street and War Memorial - Renfrew.

Photo: Wiesbaden-Biebrich, Rheinufer

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Düstern grüßt mich heut im Nebelschleier

 

1.) Düstern grüßt mich heut im Nebelschleier,

Der sich dunkelnd durch die Täler zieht,

Die Natur, statt in dem Rosenlichte,

In dem sonst der goldne Morgen glüht.

 

2.) Gelb und loser hängen an den Bäumen,

Die kein froher Sänger mehr belebt,

Jene Blätter. Tausend andre liegen

Dort schon von dem Silberreif umwebt.

 

3.) Jene tausend Stimmen, die die Lüfte

Sonst erfüllten, sind hinweg geflohn.

Alle Blüten, die den Boden schmückten,

Sind verblühet oder modern schon.

 

4.) Bild des Lebens, Bild des düstern Alters,

Hör ich recht, was deine Stimme spricht?

Also welkst auch du, wie deine Freuden!

So verlischt auch deines Lebens Licht!

 

5.) Jenes Jugendfeuer, das die Glieder

Noch belebet, stärket und durchglüht,

Deines Lebens süße Zauberfreuden -

Alles stirbt allmählich ab, und flieht.

 

6.) Wie die reife Frucht dort von dem Baume,

Fällst auch du vom Baum des Lebens ab.

Und dann birgt, so wie der Schnee den Samen,

So auch dich in seinen Schoß das Grab.

 

7.) Bebe nicht, mein Herz, vor dem Gedanken,

Vor dem Bilde deiner Sterblichkeit.

Was verlierst du an dem armen Leben,

Was ist's gegen jene Ewigkeit?

 

8.) Und die hat dein Vater dir verheißen,

In dem Land, wo keine Träne fließt.

Wo der tugendhafte, fromme Dulder

Seiner Treue süße Frucht genießt.

 

9.) Denke daran, wie du dieses Leben

Würdig lebst dem göttlichen Beruf,

Für den deines Gottes weise Liebe

Dich auf seiner schönen Erde schuf.

 

10.) Schau! In tausendfachen reinen Bildern

Spricht zu dir des guten Vaters Wort.

Trachte nicht nach Freuden dieser Erde,

Denn dein wahres Vaterland ist dort.

 

11.) Schaue auf zu seinem hohen Himmel,

Dahin strebe in der Jugendzeit

Deines Daseins, höhere Vollendung

Wartet dein dort in der Ewigkeit.

 

12.) So wie jede Pflanze, jede Blume,

Eh' ihr Leben noch der Winter streift,

Sich vollendet, und in sich den Samen

In des Sommers heißen Gluten reift.

 

13.) Also reif auch du dem Tag entgegen,

Der zu Gottes Throne hin dich ruft.

Vorbereitet auf die ernste Stunde,

Blicke freudig in die düstre Gruft.

 

14.) Jene Liebe, die sich dir versöhnte,

Waltet liebend über Tod und Grab.

Du wirst einen schönern Morgen sehen!

Du bist mehr als jenes welke Laub!

 

15.) Siegend wirst du einstens auferstehen,

Nur der Leib wird der Vernichtung Raub.

Lass mich freudig diesen Morgen schauen,

Gott, mein Richter, nein, verwirf mich nicht!

 

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Autor: Christian Friedrich Leberecht Strack

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Eloah, Erhebungen des Herzens zu Gott

in einer Reihe von Gesängen und metrischen Gebeten

von D. [Christian]Fr[iedrich Leberecht] Strack

verlegt bei Heinrich Ludwig Brönner

Frankfurt a. M., 1817

Thema: Herbstlied

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Christian Friedrich Leberecht Strack (* 9. Mai 1781 in Kloster Roßleben; † 25. Juli 1852 in Bremen) war ein deutscher Pädagoge, Professor in Bremen und evangelischer Kirchenlieddichter.

Strack besuchte die Klosterschule Roßleben, studierte Theologie und Philosophie an der Universität Leipzig und erwarb sowohl den Magister- als auch den Doktortitel. Er war anfänglich als Prediger tätig. Seine weitere pädagogische Ausbildung erhielt er in Halle/Saale, wo er ab 1806 als Lehrer arbeitete. Im Jahr 1810 wechselte er an das Gymnasium von Wertheim am Main und 1814 nach Düsseldorf. 1817 wurde zum Vorsteher der Vorschule im Eschenhof an die Domsheide in Bremen, einer Abteilung der neugegründeten Hauptschule in Bremen, berufen. Er verfasste mehrere pädagogische Schriften und brachte zwei Gedichtbände heraus. Er war stark interessiert an naturwissenschaftlichen Themen und machte sich als Übersetzer der Schriften von Aristoteles und Plinius dem Jüngeren einen Namen. Besondere Verbreitung fand eine Sammlung geistlicher Gedichte, die er unter dem Titel: 'Eloah, Erhebungen des Herzens zu Gott in einer Reihe von Gesängen und metrischen Gebeten' herausgab; sie erschien zuerst 1814 (Frankfurt a. M. bei Brönner) und danach in sechs Folgeauflagen. In Nikolaus Joachim Evers 'Sammlung geistlicher Lieder', 1817 in Hamburg verlegt, sind sieben Lieder von ihm enthalten.

Photo: In Wiesbaden-Dotzheim, Gemarkung Im Himmelreich mit Blick ins Rheintal

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Gott, der Friede hat gegeben

 

1.) Gott, der Friede hat gegeben,

Lass den Frieden ob (a) uns schweben,

Friede, Friede, Friede in dem Lande,

Glück und Heil zu allem Stande.

 

2.) Friede hat uns Gott gegeben,

Dass wir sollen friedlich leben,

Friede, Friede, Friede in dem Lande,

Glück und Heil zu allem Stande.

 

3.) Billig (b) wir vom Friede singen,

Loben Gott in allen Dingen,

Friede, Friede, Friede in dem Lande,

Glück und Heil zu allem Stande.

 

(a) über

(b) billig hier im Sinn von gerecht

 

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Autor: Herzog von Sachsen-Weimar Wilhelm II

Melodie: Trau auf Gott in allen Sachen

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Neuvermehrtes und wohleingerichtetes Naumburgisches Gesang-Buch, darinnen die erbaulichen Lieder Lutheri,

Gerhardi und anderer geistreicher Männer

[von Joh. Martinus Schamelius]

Druck und Verlag Balthasar Bossögel

Naumburg 1735

Liednummer 624

Thema: Gottvertrauen, Kreuz und Trost

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Wilhelm von Sachsen-Weimar, der Zweite (* 11. April 1598 in Altenburg/Kurfürstentum Sachsen; † 17. Mai 1662 in Weimar) war von 1620 bis zu seinem Tode Herzog von Sachsen-Weimar. Er stammte aus der Familie der ernestinischen Wettiner, in deren Genealogie er auch als Wilhelm IV. gezählt wird. Wilhelm war der Sohn von Herzog Johann von Sachsen-Weimar und dessen Ehefrau Dorothea Maria von Anhalt. Er hatte sechs Brüder, mit denen er später zusammen auch Mitglied der 'Fruchtbringenden Gesellschaft', einer von 1617 bis 1680 bestehenden, deutschen nichtstaatlichen Sprachakademie werden sollte, deren Vorsitz er im Jahr 1651 übernahm. Herzog Wilhelm studierte an der Universität in Jena und begleitete ab 1617 seinen Bruder, den Herzog Friedrich, auf dessen Bildungsreise durch Europa. Im Alter von 23 Jahren gründete Herzog Wilhelm zusammen mit Freunden den 'Orden der Beständigkeit' und Ende 1622 einen patriotischen Bund, den 'Deutschen Friedbund', zur Wahrung von ständischer und religiöser Libertät. In dieser Zeit zog Herzog Wilhelm mit seinen Brüdern in den Böhmischen Krieg, diente als Obrist unter Graf Ernst von Mansfeld und dem Markgrafen von Durlach und stieg unter Christian von Halberstadt zum General auf. Im Jahr 1625 heiratete Herzog Wilhelm die Prinzessin Eleonore Dorothea von Anhalt-Dessau (1602–1664), eine Tochter von Fürst Johann Georg I. von Anhalt-Dessau, die ihm neun Kinder schenkte. Bei der Teilung der Regentschaften 1641 erhielt er unter anderem Weimar und Jena, nach Herzog Albrechts Tod 1644 zusätzlich Eisenach. Er stand als evangelisch-lutherischer Landesherr auf der Seite des Königs Gustav II. Adolf von Schweden, der die evangelischen Stände und Städte gegen den katholischen deutschen Kaiser schützte. Von Wilhelms geistlichen Liedern sind vier überregional bekannt geworden und stehen in Kirchengesangbüchern und Liedanthologien des 17. bis 21. Jahrhunderts. In das Evangelische Gesangbuch (EG) von 1993 wurde sein berühmtes Sonntagslied 'Herr Jesu Christ, dich zu uns wend' mit vier Strophen aufgenommen und findet sich dort unter Nummer 155.

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Photo: Landschaft des 'Lake Districts', Nordengland

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Anjetzo will sich enden

 

1.) Anjetzo will sich enden

Die alte Jahreszeit.

Ich aber will mich wenden

Zu der Dreieinigkeit.

Zu dir, Gott, ich mich kehr,

Denn du hast mich versöhnet,

Mit Gnaden mich gekrönet.

Dir sei Lob, Preis und Ehr!

 

2.) Ach, Herr, in allen Stunden,

Die ich gelebet hier,

Hab ich Beweis gefunden,

Dass du liebst für und für.

Du hast mich stets geliebt,

Dich über mich gebreitet,

Mich hin und her geleitet

Und heilsamlich betrübt.

 

3.) Groß, groß sind deine Wunder,

Die du an mir getan.

Ich lebe noch jetzunder

Und geh in meiner Bahn.

Ich rühm es öffentlich,

Du führst mich als ein Vater,

Du, du bist mein Berater,

Mein Schatz und Schild für mich.

 

4.) Zum Dankopfer ich trage

Dir jetzt mein Herze für

Und tausendmal Lob sage

Mit innigster Begier

Für deine Lieb' und Gnad',

Für alle Augenblicke,

Für Unglück und für Glücke,

Für Wohltun, Rat und Tat.

 

5.) Sieh doch mich armen Sünder

Durch Jesum gnädig an,

Die Sündenstrafe linder',

Vergib, was ich getan,

Dass mit den alten Jahr

Auch alle meine Sünden

Vergehen und verschwinden, -

Und reiß mich aus Gefahr.

 

6.) Umfah (a) aufs neu mich wieder

Und meiner stets gedenk,

Bewahre Leib und Glieder,

Zum neuen Jahre schenk

Vergebung aller Schuld,

Glaub', Hoffnung, Lieb' und Segen,

Begleit auf allen Wegen

Mich, Herr, mit deiner Huld.

 

7.) Herr, segne und behüte

Mich mit den Meinen hier,

Lass leuchten deine Güte,

Gib deinen Frieden mir.

Ach, Jesu, durch dein Blut

Mach gut mein Leben, Leiden,

Mach gut auch mein Abscheiden,

Mach alles gut in mir!

 

(a) alte Form für 'umfange'

 

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Autor: Ämelie Juliane von Schwarzburg-Rudolstadt

Melodie: Helft mir, Gotts Güte preisen

oder: Zeuch ein zu deinen Toren

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Der Gräfin Aemilie Juliane von Schwarzburg-Rudolstadt

Geistliche Lieder

Auswahl von Julius Leopold Pasig

Verlag Julius Fricke,

Halle [Saale],1855

Thema: Jahresende

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Ämilie (auch Æmilie geschrieben) Juliane Reichsgräfin von Schwarzburg-Rudolstadt, geb. Gräfin von Barby und Mühlingen (* 19. August 1637 auf der Heidecksburg in Rudolstadt; † 3. Dezember 1706 in Rudolstadt) war eine bedeutende Dichterin geistlicher evangelischer Kirchenlieder.

Ämilie Juliane war die Tochter des Grafen Albert Friedrich von Barby und Mühlingen und seiner Gattin Ursula, geb. von Oldenburg-Delmenhorst. Während des Dreißigjährigen Krieges wohnte die Familie bei Graf Ludwig Günther von Schwarzburg-Rudolstadt (1581–1646) auf der Heidecksburg. Ämilie Julianes Vater starb 1641 und die Mutter 1642, worauf sie von Graf Ludwig Günther adoptiert und mit dessen Kindern zusammen erzogen wurde. Ihr Hofmeister in Rudolstadt war der Kirchenliederdichter und spätere Kanzler Ahasverus Fritsch.

Am 7. Juli 1665 heiratete sie ihren Vetter, den Reichsgrafen Albert Anton von Schwarzburg-Rudolstadt. 1667 und 1668 wurden zwei Kinder geboren, wovon eines schon drei Tage später starb. Sie war mit Ludmilla Elisabeth von Schwarzburg-Rudolstadt verschwägert, welche – Ämilies Vorbild folgend – ebenfalls geistliche Lieder verfasste.

Ämilie Juliane dichtete nahezu 600 geistliche Lieder, die beiden bekanntesten sind: ‚Bis hierher hat mich Gott gebracht’ (EG 329) und ‚Wer weiß, wie nahe mir mein Ende’ (EG 530).

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Ämelie Juliane von Schwarzburg-Rudolstadts Lieder/ Hymns

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Ach, Herr, schon deines Volkes doch

Ach, ich selig Jesuskind

Ach, Jesu, hilf, mir ist sehr bange

Ach, Jesu, komm, erquicke mich

Ach, Jesus lebt in mir, was fang ich an vor Freuden

Ach, Vater, Vater, zürne nicht

Ach, wann werd ich dahin kommen

Ach, wenn ich mich doch könnt in Jesu Lieb versenken

Ach, wie so sehnlich wart ich drauf

Anjetzo will sich enden

Auf, auf, mein Herz, der Herr ist nah

Auf, Christenherz, bei Leib nicht säum

Bedenke, Mensch, das Ende, bedenke deinen Tod

Bei dem Anfang dieser Wochen

Bis hierher hat mich Gott gebracht

Dank dir, Erhalter meines Lebens

Das alte Jahr ist nun zum Ende kommen

Das walt Gott Vater und Gott Sohn, und Heilger Geist im höchsten Thron 2

Das Wetter ist vorbei, durch Gottes Vatertreu

Dein, o Gott, soll ewig sein

Der Tod kommt nimmer mir zu früh

Dies ist der Tag, den Gott gemacht, an dem mir gute Post

Dieweil den Nächsten gleich als mich

Dreieinger Gott, dir sei Lob, Dank

Dreieiniger Gott, hab Lob und Dank

Dreieiniger Gott, mein Licht, mein Leben

Du allerliebster Jesu, du, wie groß ist deine Liebe

Du Tochter Zion, du mein Herz

Du weißt es schon, mein Gott, wozu ich bin gebeten

Eh ich geh den Weg aller Welt

Ein Herz, das seinen Jesum liebt

Ein Wetter steiget auf

Erhalt uns, Herr der Herrlichkeit

Es freuen sich jetzt Leut und Land

Es geht zur Hochzeit zu, die Krone blinkt von oben

Es ist dir, Jesu, unverborgen

Es kommt ein Wetter, wie ich hör

Es kommt her an unsre Grenze

Es kommt her mit schneller Schritten

Es sind dir, Gott, wohl schlechte Sachen

Flügel her, nur Flügel her, Jesu, ich will gerne scheiden

Freu dich, du werte Christenheit, dies ist der Tag des Herren, der Anfang

Gott lob, dass deines Wortes Schall

Gott lob, der Tag ist überstanden

Gott lob, die Hilfe ist erbeten

Gott lob, ich hab gestreuet

Gott lob, mir ists gelungen

Gott sei Lob, der Tag ist kommen

Gott Vater nimm in deine Hände hiermit mein Leib

Gott Vater, Heilger Geist, ach, jetzt, jetzt Beistand leist

Gott Vater, ich ergebe dir mein gegebnes Kind

Gott Vater, sei gepriesen für deine große Vatertreu

Gott weiß es alles wohl zu machen

Gott, dein Wille ist geschehn

Gott, der du voller Güte bist

Gott, dich lob ich jetzt spate

Gott, du meines Herzens Teil

Gott, Heilger Geist, dir sei die Ehr

Gott, Heilger Geist, salb meine Seel

Gott, Heiliger Geist, ich flieh zu dir, lass mich nicht

Gott, mein Herz dir Dank zusendet, dir ich Preis und Ehre

Gott, mein Herze Dank dir sendet, weil mit Wohltun

Gott, sieh mich armen Sünder an

Groß ist, Herr, deine Güte, sehr groß ist deine Treu

Großer Gott, wir armen Sünder bitten dich aus Herzensgrund, siehe auf uns

Hab dank, Gott, dass du hast mir deine Lieb erwiesen

Hab Dank, Gott, dass du heut aus lauter Vatersgnaden

Habe Dank, mein Hirt und Hüter

Halleluja, der Tag ist glücklich überlebet

Herr, mein Gott, lehre mich stets meine Tage zählen

Herr, meinen Geist befehl ich dir

Ich bin in allem wohl zufrieden

Ich dank dir auf den Knien

Ich danke dir, mein Gott und Hort

Ich fall auf meine Knie

Ich halte mich zu dir, halt, Jesu, dich zu mir

Ich hebe Aug und Händ aufwärts

Ich hör dich donnern, Gott, und sehe deine Blitzen

Ich lasse Gott in allem walten, er mach es nur

Ich muss einen Herren haben

Ich schwöre dir, mein Gott

Ich werf bei diesem Morgen mich armes Sündenkind

Ich will bei Augaufschlagen dir gleich

Ich will es frei bekennen

Ich will nicht mehr sein meine

Ich will, Gott, nach deiner Hand

Ich ziehe in mein Haus mit Gott in Jesu Namen

In großer Schwachheit liegt dein Kind

Jesu Güte hat kein Ende, sie ist alle Morgen neu

Jesu, du hast meine Seele jetzt entrissen

Jesu, lass mir Gnad zukommen

Jetzt tret ich zu dem Gnadenthron

Komm Heilger Geist, mein Trost und Licht

Liebster Jesu, hier bin ich, soll ich ein neu Jahr anschreiten

Mein Freund ist mein und ich bin sein, der unter Rosen

Mein Freund, mein Herr und Gott, ich will dich

Mein Glaube sieht, wie Gottes Sohn verlässt

Mein Gott hat's mit mir gewandt

Mein Gott, dein Will geschehe

Mein Gott, der Monat ist dahin

Mein Gott, was du gegeben mir

Mein Gott, weil es dir so gefällt

Mein Herz ist guter Dinge

Mein Herz sei Gottes Lobetal

Mein Herz sich fröhlich reget

Mein Herz vor Freuden hüpft und springt

Mein Herze mir im Leibe springt

Mein Jesu, ach wie froh bin ich

Mein Jesu, deine Lieb, Verdienst und bitter Leiden

Mein Jesu, der du alles weißt

Mein Jesu, habe Dank, dass du zu helfen kommen

Mein Jesu, ich bin eins mir dir

Mein Jesu, nimm mich auf, mein Helfer

Mein Jesus kommt, mein Herr und Gott

Mein Jesus lebt in mir

Mein Vater, lehre mich stets meine Tage zählen

Mein Werk will ich mit Gott anfangen

Mit Freudigkeit in diesem Nu zu dir

Nun geht es, sieh Gott Vater, hier jetzt an

Nun hab ich es vernommen

Nun ist auch diese Woche hin

Nun ist der Tag verflossen

Nun, Jesu, ists an dem, dass ich zu dir mich nahe

Nun, wir sind auch diesmal satt, da uns Gott vergnügt

Nur einen Mittler habe ich

O du dreieiniger Gott, den ich mir auserlesen

O Freude, o Freude der glücklichen Stunden

O Gott, ich fall in deine Rut, die sich durch Krankheit zeiget

O heilige Dreieinigkeit, erhalt uns unsre Obrigkeit

Ohn Glauben dir, Gott, nichts gefällt

Seele, denke, was du machest

Segne, Vater, unsre Seelen

Sei, liebster Gott, gelobt, dass du durch Jesu Wunden

So mir was Widrigs widerfährt

Soll, mein Gott, ich jetzo sterben

Um mich hab ich mich ausbekümmert

Vater, ach, ich hab gesündigt

Vergiss, mein Herz, nicht, was Gott spricht

Vor aller Welt gesteh ichs gern

Warum betrübst du dich, mein Herz

Wer ist wohl, o Herr Jesu Christ, der dich

Wer kann so fröhlich, als wie ich

Wer weiß, wie nahe mir mein Ende, hin geht die Zeit

Wie bin ich doch so herzlich froh

Wie es, Gott, dein Auge schauet

Wie gut es sei, mit Jesu wandern

Wie ich wohl und christlich lebe

Wie spielst du doch mit deinem Kinde

Wieder eine Woche geendet

Wir danken dir, Dreieinigkeit

Wir haben, Gott, dein Fest gehalten

Wird mein Bräutgam nicht bald kommen

Wo ist Jesus, mein Verlangen

Wohl dem, der allzeit gottgelassen

Zu dir ich, Jesu, dringe, um deinen Hals

Zur Lammeshochzeit komm ich, Gott

  

Der Frühling kam, und neues Leben

 

1.) Der Frühling kam, und neues Leben

Durchströmte meine kranke Brust.

Ich konnte wieder mich erheben

Zu Lebensmut und Lebenslust.

Doch blieb zurück geheimes Leiden

Und mahnt an das nicht ferne Scheiden.

 

2.) Wohl kehrt in heitern Sommertagen,

Im hellen, warmen Sonnenschein,

Ein ungetrübteres Behagen

Und frischere Genesung ein,

Doch merkt' ich auch in guten Stunden,

Noch sei der Feind nicht überwunden.

 

3.) Des Herbstes raue Winde wehen.

Zur Erde fällt das dürre Laub.

Was grünen, blühen wir gesehen

Wird alles der Verwesung Raub!

Sie herrscht, wohin den Blick ich wende! -

Wer weiß, wie nahe mir mein Ende.

 

4.) Doch aus den abgestorbnen Fluren

Sprießt schon der jungen Saaten Grün.

Ich seh des neuen Lebens Spuren,

Das aus dem Tode soll erblühn.

Es ist kein Tod, kein Untergehen. -

Dem Sterben folgt das Auferstehen.

 

5.) Mag denn mit seinen rauen Armen

Der Winter auch die Erd' umfahn. (a)

Sie wird im Frühlingsstrahl erwarmen,

Sie wandelt aufwärts ihre Bahn,

Auch unter Eis und Schnee verschlossen

Ergrünen neue Lebenssprossen.

 

6.) Mein Haupt, wohl oft umwölkt von Schmerzen,

Hüllt sich schon in des Alters Schnee.

Doch trag ich noch im warmen Herzen

Der Erde Glück, der Erde Weh.

Und ist zur Ernte reif mein Leben: -

In Gottes Rat bin ich ergeben.

 

7.) Es folgt ein heller Frühlingsmorgen

Dem Winterschlaf in Grabesnacht.

Da ruht des Lebens Keim geborgen,

Der, wenn der Herr ihn ruft, erwacht.

Verwandelt nur, der Hüll' entkleidet

Wird, wer im freud'gen Glauben scheidet.

 

8.) Nur eins ist Not! Von Schuld entbunden

Durch Christi Tod mit Gott versöhnt

Hab ich bei Gott ja Gnade funden,

Bin mit Barmherzigkeit gekrönt.

So kann der Tod nicht und kein Leiden

Mich von er Liebe Gottes scheiden!

 

(a) alte Form von umfangen

 

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Autor: Friedrich August Köthe, 10.10.1849

Melodie: ohne Angaben

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Lieder und Sprüche eines Kranken

für Kranke und Gesunde

von Dr. Friedrich August Koethe

herausgegeben von Dr. Conrad Benjamin Meißner

Verlag: F. A. Brockhaus

Leipzig, 1851

Thema: Herbstlied

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Friedrich August Köthe, (* 30. Juli 1781 zu Lübben in der Niederlausitz, + 28. Oktober 1850), war evangelischer Theologe und Dichter geistlicher Lieder. Er besuchte zuerst die Schule in Lübben, wo sein Vater in kurfürstlichem Dienst stand, und kam 1797 auf das Gymnasium in Bautzen. Hier befreundete er sich mit dem später als Dichter und Schriftsteller bekannt gewordenen Karl Friedrich Gottlob Wetzel (geb. 1779 zu Bautzen, † 1819 zu Bamberg). Um Ostern 1800 gingen beide auf die Universität Leipzig. 1803 promovierte Köthe dort zum Magister und wurde kurz darauf als Vesperprediger an die Paulinerkirche berufen, während er aber gleichzeitig auch noch als Hauslehrer arbeitet, um weiterstudieren zu können. 1806 zog er nach Dresden. Ostern 1810 folgte er einem Rufe als außerordentlicher Professor der Philosophie nach Jena. 1812 wurde Köthe zugleich dort zum Garnisonprediger und Diakon an der Stadtkirche ernannt und erhielt 1817 die Stelle eines ordentlichen Professors als Doktors der Theologie, wo sein Wirken vom Kampf gegen den Rationalismus in der Kirche geprägt war. Imselben Jahr heiratete er Silvia, die Tochter des gothaischen Ministers von Ziegesar. Nach einer Erkrankung nahm er 1819 die Stellung eines Superintendenten und Oberpfarrers zu Allstädt im Weimarischen an, wo er fortan ein stilles friedliches Leben in einem glücklichen Familienkreis führte. 1829 begann er eine volksnahe Ausgabe der Werke Melanchthons in deutscher Sprache zu veröffentlichen, die in sechs Teilen bei Brockhaus in Leipzig erschien. Ab 1830 gab er weitere kirchengeschichtliche Werke heraus. Unter dem Namen der 'Einsiedler bei St. Johannis' gab er zwei Novellen heraus, in denen er zum einen christliche Zeitfragen behandelte (Die Wiederkehr, 1843), während die andere (Die Woche, 1848) den Segen eines christlichen Familienlebens schilderte. Die meisten seiner geistlichen Lieder hat er während der Krankheiten, die ihn in Folge eines nie geheilten Herzleidens häufig befielen, gedichtet; sie sind Zeugnisse seines im Leiden geläuterten und vollendeten Glaubens. Die Lieder erschienen teils in einzelnen von ihm selbst herausgegebenen Sammlungen (Stimmen der Andacht, 1823, Psalmen, 1845), teils in der 'Theodulia', einem 'Jahrbuch für häusliche Erbauung' (Greiz 1827–1833). Nach seinem Tod gab sein Freund C. B. Meißner 1851 die vom Autor selbst noch zum Druck vorbereiteten 'Lieder eines Kranken für Kranke und Gesunde' heraus, während im gleichen Jahr eine Auswahl seiner Lieder unter dem Titel 'Geistliche Lieder nebst einer Biographie Köthe’s' in Leipzig erschien.

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Köthes Lieder/ Hymns

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Bittgesänge, Gotteslob und -dank

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Gelobt sei Gott, mein Fels, der meine Hände

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Pfingsten

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Heil, ja Heil euch, treue Zeugen

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Derzeit noch nicht erfasst / Currently not scanned

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Alles wird vor sein Gericht

Am Kreuze ward das größte Werk vollbracht

Auf einem Felsen festgebaut

Auf, singt dem Herrn ein neues Lied

Bewahr mich Gott, ich flieh zu dir

Bis hierher hat der Herr geholfen

Bist du schwer mit Kreuz belastet

Bleibe, bleibe, Herr, bei mir

Bringet dem Herrn, ihr Gewaltigen, bringet

Da Gott nun die Gefangenen

Da ich in Leid und Gram befangen

Da von Ägyptenland Israel auszog

Dankt Gott, denn er ist freundlich allezeit

Das ist ein köstlich Ding, dir, Höchster, danken

Den Herren lobe, du mein Herz und Sinn

Den Holder Mai begrüßen laut

Denk nicht, es sei ein kleiner Schade

Der die erde schuf durch seinen Macht

Der du deinem Volk und Lande

Der du die gerechte Sache schirmest mit Gerechtigkeit

Der Frühling kam, und neues Leben

Der Geist des Herrn verkündet

Der heiligste von allen Tagen

Der Herr erhöre dich zur Zeit

Der Herr Herr sprach zu meinem Herrn

Der Herr ist Gott, sein Werk steht da

Der Herr ist König, schön geschmückt

Der Herr ist König, Völker sehns und zittern

Der Herr, der ist mein Hirt, was dürfte mir denn grauen

Der Herr, der treue Gott, der stets uns freundlich leitet

Der König, Herr, freut sich deiner Kraft

Der Sämann streut den Samen aus

Der Tag erwacht, die finstre Nacht

Des freu ich mich, dass Gott vernimmt

Des Volkes Stimme, Gottes Stimme

Dess freu ich mich, dass man mir spricht

Dich preise ich, Herr, der mich erlöste

Die auf den Herrn nur hoffen, auf ihn sehen

Die Erde ist des Herrn, was drinnen webet

Die Himmel erzählen die Ehre des Herrn, es verkündet

Die Kindheit ist des Menschenlebens Blüte

Die vertrauend zu dem Herrn sich neigen

Dir dankt, o Herr, mein ganzes Leben

Dir ist geholfen in derselben Stunde

Drückt dich die Last der Sorgen

Du Arzt der Kranken, der voll Huld

Du konntest dir ihn nicht bewahren

Du meinst, du seist schon wohlgeübt

Eile, Herr, mich zu erretten

Ein kleines Leid, ein großes Leid

Elternfreuden, Elternschmerzen

Erhebe sich der Herr, so sind zerstreut schon

Erlöse, Herr, uns gnädig aus der Hand

Es fesseln mich noch süße Bande

Freut des Herrn euch, all ihr Frommen

Frohlockt mit Entzücken ihr Völker nun alle

Gedenke Davids, Herr, und seiner Leiden

Gestern fruchtbar milder Regen

Gib dein Gericht dem Könige

Gott hat uns mit Verstand gerüstet

Gott ist bekannt in Juda, hochverehrt

Gott ist König, des freue dich, Erdreich

Gott ist unsre Zuversicht, unsre Hilf

Gott redet, er, der Herr, ruft hocherhaben

Gott sei mir gnädig, Menschen streiten

Gott sei mit uns, sein Segen fehl uns nicht

Gott tritt in die Gemeinde Gottes sichtend

Gott, der gerecht Gericht noch hält

Gott, du bist mein Gott, wie lange

Gott, hilf mir, denn mir geht ans Leben

Gott, hör in meiner Klage meine Stimme

Gott, höre mein Gebet, mein Flehn erscheine

Gott, man lobt dich stillergeben

Gott, richte mich und führe kräftig

Gott, unser Herrscher, herrlich ist

Gottlosen wird ihr Licht verlöschen

Groß ist der Herr, wer mag ihm widerstehen

Groß ist Jehova, hochherrlich in seiner mächtigen Stadt

Heil dem, ja Heil, der Jehova stets fürchtet

Heil euch, fromme Glaubensboten

Herr Gott, du bist unsre Zuflucht allezeit

Herr, aus der Tiefe ruf ich zu dir wieder

Herr, du erforschest mich und kennest mich

Herr, Heiden brachen in dein Erbe ein

Herr, höre die Gerechtigkeit

Herr, höre du mein Wort, mein Flehn lass

Herr, höre mein Gebet, mein Flehen

Herr, ich will mich nicht erheben

Herr, nicht im Zorne strafe mich, vergilt mir nicht

Herr, schaffe Recht mir, denn sie klagen

Herr, straf mich nicht im Zorn, es eile

Herr, warum willst du ferne stehen

Herr, wer wird heimisch wohnen

Herr. höre mein Gebet, mein Flehn

Herrlich glänzten Zions Mauern

Herzlich lieb hab ich dich, Herr, mein Stärke

Hilf mir, Gott, durch deinen Namen

Hilf, Herr, die Heilgen haben abgenommen

Hört, ihr Völker alle, sehet

Hörtet ihr die frohe Kunde

Hungrige zu speisen

Ich bin getauft, Gott Vater, dir, auf deines Namens ehre

Ich bin in meinem Gott vergnügt und habe frohen Mut

Ich bin in meinem Gott vergnügt, mit allen wohl zufrieden

Ich danke Gott in der Gemeine

Ich darf getrost zum Thron des Höchsten terten

Ich fühle manchmal eine Gnadenfülle

Ich habe einen Hirten

Ich habe ernstlich mir gelobt, zu hegen

Ich harrt auf Gott, er neigte mir sein Ohr

Ich heb empor mein Auge zu den Höhn

Ich konnt hinaus zur grünen Flur

Ich liege still, gedankenvoll

Ich lobe dich des Tages sieben Mal

Ich rufe, Herr, zu dir, mein Flehn

Ich schrei zum Herrn mit lauter Stimme

Ich sehne mich nach Sabbatsstille

Ich sprech es aus von Herzensgrund

Ich trau auf Gott, was fragt ihr mir

Ich traue, Herr, auf dich, lass nicht zu Schanden

Ich traue, Herr, auf dich, vergüte

Ich trete wieder ein

Ich war ein hochbeglücktes Kind

Ich weiß ein schönres Vaterland

Ich will den Herren loben allezeit, mein Mund

Ich will euch sammeln aus den Völkern alle

Ihr Knechte Gottes, lobt den Herrn

Im Herzen sprechen frech die Toren

Ist die lange Nacht vergangen

Ja, die Erlösten werden wiederkommen

Ja, Israel hat Gott zum Tröster

Ja, meine Seel ist still zu Gott

Jauchzet dem Gott unsrer Stärke, lobsinget

Jauchzt dem Herrn, ihr Länder alle

Jauchzt dem Herrn, ihr Menschen alle

Jehova dankt, denn er ist freundlich allen

Jehova lobe, meiner Seele Leben

Kannst du den köstlichen Gedanken fassen

Kommst du, süßes Morgenlicht

Kommt herzu, lasst uns lobsingen

Lass über Frevler nimmer dich entrüsten

Laut ruf ich Gott an, ruf in Tränen

Lobe den Herrn, meine Seele

Lobe den Herrn, meine Seele, anbetend

Lobe den Herrn, meine Seele, was in mir ist, preise

Lobet ihr Himmel den Herrn, Halleluja

Lobet Jehova laut, alle ihr Diener Jehovas

Lobet Jehova, ja lobet Jehova

Lobet Jehova, lobsinget alle Heiden

Lobt den Herrn, denn unsern Gott zu preisen

Lobt Gott, Jehova singt ein neues Lied

Mein Gott und Herr, du suchst mich heim

Mein Gott und Herr, ich trau auf dich

Mein Gott, du König, dich will ich

Mein Gott, mein Gott, warum hast du verlassen

Mein Heil ist er, der Leben schafft

Nach dir, o Herr, verlanget mich, mein Gott

Neige, Herr, dein Ohr mir zu

Nicht uns, nicht uns gib, Herr

Noch ist mir eine Frist gewährt auf Erden

Nun danket Gott, und preist

O würd ich treu vor ihm erfunden

Ob du dereinst im höhern Licht

Richte mich, mein Gott, und führe

Richte nicht, kannst du das maß der Schuld

Rosen, meine holden Rosen

Säh ich dich wieder, grüßt ich bald

Seht, der Winter ist vergangen

Seht, dies Geschlecht, mit sich entzweit

Sei du mir gnädig, Gott, nach deiner Huld

Sei gnädig, Gott, dem Lebensmatten

Sei mir gegrüßt in deinem Festgewande

Sei mir gegrüßt, du heilge Stätte

Sei stille, stille, still, mein Herz

Sie drängten mich seit meiner Jugend Tagen

Sieh, Heitre Stunden rasch enteilen

Sieh, wie lieblich ists und fein

Singet Jehova ein neues Lied, singet

Singt Halleluja, auf, lobet Jehova

So eilt auf sturmbewegten Schwingen

So hat der Tag sich schon geneigt

So wie der Hirsch nach frischem Bache

So wie die Reb am Weinstock blüht

Sonne stehe still

Sonntag Ists, die Glocken hallen

Such ihn doch, um ihn zu finden

Tag und Nacht ruf ich empor

Unsrer Seele Licht und Leben

Unsrer Wiege gleicht das Grab

Vernimm Gott, mein Gebet, mein Flehn

Vernimm, Hirt Israels, der Joseph leitet

Von bösen Menschen, Herr, erlöse

Von ganzem Herzen dank ich dir, will ewig

Von Gnade und von Recht will ich nun singen

Von Gottes Gnade will ich ewig singen

Von welchen Stürmen, welchem Wetter

Warum verwirfst du, Höchster, uns so gar

Was toben die Heiden, die Leute betören

Was trotzest du, Tyrann, so ohne Scheu

Weißt du, wo der Friede wohnt

Welche frohe Botschaft bringt

Wenn der Schnee zerschmilzt, die Erde

Wenn einstens meine Lebensjahre

Wenn frech die Völker sich empören

Wenn ich nun heimgegangen bin

Wenn ich ruf zu dir, Herr, rufe, o mein Hirt

Wenn Sorg und Gram dein Herz erfüllt

Wer unterm Schirm des Höchster sitzt, der wohnet

Wie groß ist, Herr, der Feinde Zahl

Wie hell erleuchtet mir das Osterlicht

Wie lange willst du mein, wie lange

Wie leiblich, Herr Gott Zebaoth

Wie vom Berg herab der Stein

Wir danken, Gott, wir danken dir

Wo der Herr nicht bei uns wäre

Wo nicht der Herr das Haus erbaut, da bleibt

Wohl dem, der beständig bleibt in der Furcht

Wohl dem, der nimmer wandelt

Wohl dem, der seiner Schuld entbunden

Wohl dem, der sich des Leidenden

Wohlzutun und mitzuteilen, bange Sorgen

Zu deinem Bundesmahl geladen

Zu dir, der hoch im Himmel zhront

Zum Herrn ruf ich in meiner Not

Photo: Herbstlandschaft in Wiesbaden-Dotzheim, OT Sauerland

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Immer treibt ihr noch auf hohen Wogen

 

- Den Jüngern der Tagesweisheit -

 

1.) Immer treibt ihr noch auf hohen Wogen,

Unermüdlich, ob auch stets betrogen, -

Aber, ach, es leuchtet euch kein Stern!

Oft schon hoffet glücklich ihr zu landen,

Aber alles Hoffen ward zu Schanden,

Denn das Land der Wahrheit blieb euch fern.

 

2.) Toren, könnt ihr Ihn denn nicht erkennen,

Den die Himmel ihren König nennen,

Ihn, der Sturm und Wellen leiten kann?

Seht ihr nicht, wie jedem Felsenriffe

Alle die entfliehn, in deren Schiffe

Er regiert, der rechte Steuermann?

 

3.) Immer strebt ihr noch, den Turm zu bauen,

Dessen Spitze in den Himmel schauen

Und den Unsichtbaren sehen soll.

Allerwärts umlagern euch Ruinen, -

Ernste Warner! - aber über ihnen

Trotz ihr dennoch, kindschen Stolzes voll!

 

4.) Toren, wenn die Besten der Gedanken

Stets vor Einem Hauch des Himmels sanken,

Ahnt ihr nicht, dass euch der Grundstein fehlt?

Glaubt mir, nimmer wird es euch gelingen,

Wenn nicht demutsvoll vor allen Dingen

Jesum Christum ihr zum Eckstein wählt.

 

5.) Immer geht ihr noch den Pfad des Lebens

Mit der eignen Weisheit Trost. Vergebens

Bietet man euch Himmels-Trank und Brot!

Steine legt ihr in die Reisetasche,

Und mit Galle füllt ihr eure Flasche,

Und ihr denkt nicht auf die Zeit der Not.

 

5.) Toren: wisst, es kommt auch euch die Stunde,

Wo euch hungern wird, und eurem Munde

Stein und Galle nicht genehm mehr sind!

Schreien werdet ihr ein Hosianna, -

Heil euch, fällt vom Himmel dann noch Manna! (a)

Selig, wenn vom Fels noch Wasser rinnt.

 

(a) das alttestamentliche Himmelsbrot

 

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Autor: Cornelius Friedrich Adolf Krummacher

Melodie: ohne Angaben

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Harfenklänge

Von Adolf Krummacher

Ferdinand Dümmlers Verlagsbuchhandlung

Berlin, 1857

Thema: Glaube, Kampf und Rechtfertigung

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Cornelius Friedrich Adolf Krummacher, kurz: Adolf Krummacher (* 16. Juni 1824 in Ruhrort, heute Stadtteil von Duisburg; † 5. Februar 1884 in Wernigerode), war ein evangelischer Theologe und Dichter von Kirchenliedern.

Der Sohn des Erweckungspredigers Friedrich Wilhelm Krummacher (1764-1845) legte 1842 sein Abitur am Gymnasium in Elberfeld ab, studierte anschließend Theologie und wurde 1853 Domprediger in Halberstadt und 1872 Oberpfarrer in Barby. Enge Freundschaft verband ihn mit dem Leiter der Wolfenbütteler Bibliothek Otto von Heinemann (1824-1904) und mit dem Hohenzollern-Historiographen Reinhold Koser (1852-1914). Sein Sohn Theodor Krummacher (1867-1945) war Hofprediger am Kaiserhaus in Potsdam.

Krummacher ist vor allem als Verfasser des viel gesungenen Kirchenliedes 'Stern, auf den ich schaue' (EG 407, mit der Melodie von Mina Koch) und des Studentenliedes 'Und wenn sich der Schwarm verlaufen hat' bekannt geworden.

Unter dem Titel 'Harfenklänge' gab er 1857 eigene Gedichte und Liedtexte heraus.

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Photo: 'Unter den Fichten' in Wiesbaden-Bierstadt

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Ich hab mein Sach Gott heimgestellt

 

1.) Ich hab mein Sach Gott heimgestellt,

Er mach's mit mir, wie's ihm gefällt.

Soll ich allhier noch länger leb'n,

Nicht widerstreb'n:

Sein'm Will'n tu ich mich ganz ergeb'n.

 

2.) Mein' Zeit und Stund' ist, wenn Gott will,

Ich schreib ihm nicht vor Maß und Ziel.

Es sind gezählt all' Härlein mein,

Beid' groß und klein,

Fällt keines ohn' dem Willen sein.

 

3.) Es ist allhier ein Jammertal,

Angst, Not und Trübsal überall:

Des Bleibens ist ein kleine Zeit,

Voll Mühseligkeit,

Und wer's bedenkt, ist imm'r im Streit.

 

4.) Was ist der Mensch? Ein Erdenkloß:

Vom Mutterleib kommt er nackt und bloß,

Bringt nichts mit sich auf diese Welt,

Kein Gut noch Geld,

Nimmt nichts mit sich, wenn er hinfällt.

 

5.) Es hilft kein Reichtum, Geld und Gut,

Kein Kunst, noch Gunst, noch stolzer Mut.

Vor'm Tod kein Kraut gewachsen ist,

Mein frommer Christ:

Alles, was lebet, sterblich ist.

 

6.) Heut sind wir frisch, gesund und stark,

Morgen tot, und lieg'n im Sarg.

Heut' blühn wir wie ein Rose rot,

Bald krank und tot, -

Ist allenthalben Müh' und Not.

 

7.) Man trägt eins nach dem andern hin,

Wohl aus den Aug'n wohl aus dem Sinn.

Die Welt vergisset unser bald,

Sei jung od'r alt,

Auch unser Ehren mannigfalt.

 

8.) Ach Herr, lehr uns bedenken wohl,

Dass wir sind sterblich allzumal,

Auch wir allhier keins Bleibens han',

Müss'n all' davon,

Gelehrt, reich, jung, alt oder schön.

 

9.) Das macht die Sünd', du treuer Gott,

Dadurch ist komm'n der bittre Tod,

Der nimmt und frisst all' Menschenkind,

Wie er sie find',

Fragt nicht, wess' Stands od'r Ehr'n sie sind.

 

10.) Ich hab hier wenig guter Tag,

Mein täglich Brot ist Müh' und Klag',

Wenn mein Gott will, so will ich mit,

Hinfahrn in Fried',

Sterben ist mein G'winn und schadt mir nicht.

 

11.) Und ob mich schon mein Sünd' anficht,

Dennoch will ich verzagen nicht.

Ich weiß, dass mein getreuer Gott

Für mich in Tod

Sein'n lieben Sohn gegeben hat.

 

12.) Derselbig mein Herr Jesu Christ,

Für all' mein Sünd' gestorben ist

Und auferstanden mir zu gut,

Der Höllen Glut

Gelöscht mit seinem teuren Blut.

 

13.) Dem leb ich und sterb ich allzeit,

Von ihm der bitt'r Tod mich nicht scheidt,

Ich leb' od'r sterb, so bin ich sein,

Er ist allein

Der ein'ge Trost und Helfer mein.

 

14.) Das ist mein Trost zu aller Zeit,

In allem Kreuz und Traurigkeit,

Ich weiß, dass ich am Jüngsten Tag,

Ohn' alle Klag,

Werd' auferstehn aus meinem Grab.

 

15.) Mein lieber frommer g'treuer Gott

All' mein Gebein bewahren tut,

Da wird nicht eins vom Leibe mein,

Sei groß od'r klein,

Umkommen, noch verloren sein.

 

16.) Mein'n lieben Gott von Angesicht

Werd ich anschaun (dran zweif'l ich nicht!)

In ew'ger Freud und Seligkeit,

Die mir bereit':

Ihm sei Lob, Preis in Ewigkeit.

 

17.) O Jesu Christe, Gottes Sohn,

Der du für uns hast g'nug getan,

Ach, schließ mich in die Wunden dein!

Du bist allein

Der ein'ge Trost und Helfer mein.

 

18.) Amen! Mein lieber frommer Gott,

Bescher' uns all'n ein'n sel'gen Tod,

Hilf, dass wir mögen allzugleich

Bald in dein Reich

Kommen und bleiben ewiglich.

 

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Autor: Johannes Pappus

Melodie: Eigene Melodie/ohne Angaben

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Neuvermehrtes und wohleingerichtetes

Naumburgisches Gesang-Buch

Darinnen die erbaulichen Lieder Lutheri,

Gerhardi und anderer geistreicher Männer

[von Joh. Martinus Schamelius]

Druck und Verlag Balthasar Bossögel

Naumburg 1735

Liednummer 706

Thema: Tod und Ewigkeit

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Johannes Pappus (* 16. Januar 1549 in Lindau/Bodensee; † 13. Juli 1610 in Straßburg) war ein lutherischer Theologe und Kirchenlieddichter.

Er verbrachte seine Schul- und Universitätsjahre in Straßburg und Tübingen. Nach kurzer Wirksamkeit als Helfer in Reichenweiher im Oberelsass ging er als Lehrer des Hebräischen wieder nach Straßburg. In Tübingen erwarb er den theologischen Doktorgrad und wurde 1578 Professor an der Akademie in Straßburg.

Als Herzog Ludwig von Württemberg den Rat von Straßburg aufforderte, die Konkordienformel der lutherischen Kirchen (1577) anzunehmen, stimmte der Kirchenkonvent zu, der Rat der Stadt aber zögerte. Um die Schwierigkeiten zu überwinden, hielt Pappus Disputationen ab. Aus den theologischen Streitigkeiten um den richtigen evangelischen Weg ging Pappus letztendlich erfolgreich hervor als er 1581 nach dem Tod des Stelleninhabers Johannes Marbach Präsident des Kirchenkonvents von Straßburg wurde und die lutherische Lehre durchsetzte, die er auch 1590 im Emmendinger Religionsgespräch verteidigte.

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Johannes Pappus' Lieder/ Hymns

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Gott hab ich alles heimgestellt, er machs mit mir

Ich hab Gott alles heimgestellt

Ich hab mein Sach Gott heimgestellt

 

Träufle in zerrissne Herzen

 

1.) Träufle in zerrissne Herzen (a)

Balsam, o Religion,

Lindre tiefgefühlte Schmerzen,

Senke vor der Gottheit Thron

 

2.) Einen Strahl des Lichtes nieder,

Dass den Armen ihre Welt,

Jetzt vom Flor umnachtet, wieder

Werde durch dies Licht erhellt!

 

3.) Lass zu jenen sel'gen Höhen

Richten sie des Geistes Blick,

Der Verklärten Wonne sehen,

Ihrer Lieben Himmelsglück!

 

4.) Senke Ruhe, senke Frieden

In die Herzen, Hoffnung, du:

Alle wandeln wir hienieden

Jenem b e s s e r n Leben zu.

 

(a) wenn das verflossene Jahr viel Trübsal gebracht hat

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Autor: Hermann Christoph Gottfried Demme

Melodie: ohne Angaben

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Sammlung geistlicher Lieder - Band 1 -

Herausgegeben von Nikolaus Joachim Guilliam Evers

Archediakonus an der Jakobi-Kirche, Hamburg

Druck und Verlag: G.F.Schniebes, E.E.Raths

Hamburg, 1817

Liednummer 1621

Thema: Kirchen-Jahresanfang oder Neujahr

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Hermann Christoph Gottfried Demme, Pseudonym Karl Stille, (* 7. September 1760 in Mühlhausen/Thüringen; † 26. Dezember 1822 in Altenburg), war ein deutscher evangelisch-lutherischer Pfarrer und Schriftsteller. Demme studierte nach seinem Schulbesuch Theologie und Philologie in Jena und wurde danach in Mühlhausen Subkonrektor des Gymnasiums. Im Jahr 1796 trat er ins geistliche Amt, wurde Pfarrer und stieg bis zum Superintendenten auf. Im Jahr 1801 übernahm er die Stelle eines Generalsuperintendenten und Konsistorialrats in Altenburg. Daneben war er Mtarbeiter im 'Magazin für Prediger', das von Josias Friedrich Christian Löffler in Gotha herausgegebenen wurde. Demme schrieb unter dem Pseudonym Karl Stille einige Bücher. Als Theologe wirkte er an der Überarbeitung der Gesangbücher von Mühlhausen und Altenburg mit, in denen auch Lieder von ihm zu finden sind, die daraufhin in der Folgezeit ihren Weg in Kirchengesangbücher und Liedanthologien des 19. Jahrhunderts gefunden haben. Sein bekanntestes Lied ist ein Himmelfahrtslied mit sieben Strophen und heißt 'Triumph, ihr Himmel, freuet euch, jauchzt ihm, dem Gottessohne'. Die von dem Pfarrer und Hymnologe Nikolaus Joachim Guilliam Evers (1766-1837) herausgegebene Sammlung geistlicher Lieder, die 1817 in Hamburg erschienen ist, enthält 27 Lieder von Demme. Sein Sohn Wilhelm Ludwig Demme war ein bekannter Jurist und Schriftsteller.

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What a loooong work! It takes a very long time to colour the hair in this way. Maybe a rerooting would have taken less time, but in this way I can obtain locks that blend from red/orange to pink, to purple, to blue, to green and finally to yellow.

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Che lavorooooone!! Ci vuole davvero tanto tempo a colorare i capelli in questo modo. Forse un reroot sarebbe stato più veloce, ma on questa maniera posso ottenere boccoli che sfumano dal rosso/arancio al rosa, al viola, al blu, al verde per terminare col giallo.

Photo: Landschaft des 'Lake District', Nordengland

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Vorüber schwand das alte Jahr

 

1.) Vorüber schwand das alte Jahr,

Mit seinen tausend Leichen.

Wir sahn den Tag, der gestern war,

Schnell, schnell vorüberstreichen!

Heut sind wir etwas, morgen nichts,

Als durch die Kraft nur deines Lichts,

Das Leben gibt und schirmet.

 

2.) Du zeigest uns die rechte Bahn,

Du förderst unsre Schritte.

Du stärkst uns täglich, gehst voran.

Beschützest unsre Tritte!

O Gott, durch deiner Allmacht Schild

Wird aller Stürme Wut gestillt, -

Was sollten wir noch fürchten?

 

3.) Wir bitten: Vater, wolle nicht,

Wie oft wirs auch versahen,

Zu deinen Knechten, im Gericht

Uns streng zu strafen, nahen!

Vielmehr lass Gnad' ergehn vor Recht,

Sprich los noch den unnützen Knecht!

Harr, ob er Frucht noch bringe!

 

4.) Willst ins Gericht du mit uns gehn,

Und nach Verdienst uns lohnen:

Wie könnten wir vor dir bestehn?

Wir flehn um dein Verschonen!

Schon' unsrer, Gott, errette doch!

Lass in der Gnadenzeit uns noch,

Dir treuer hier zu dienen!

 

5.) Du hast dein Wort uns offenbart,

O selig, wer es höret,

Im guten Herzen treu bewahrt,

Sich ganz zu dir bekehret!

Viel' Früchte bringt, der in Geduld,

Kann tilgen er auch keine Schuld,

Willst du doch gnädig lohnen!

 

6.) Noch dürfen wir ja Gnad' und Heil

Durch Jesum Christum hoffen!

Erwählen wir dies beste Teil,

Steht uns sein Himmel offen.

Gott, dir gehöret Kraft und Zeit,

Hilf, dass, zu deinem Dienst bereit,

Wir dir zur Ehre leben!

 

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Autor: Karl August Döring

Melodie: Wenn mein Stündlein vorhanden ist

oder: Allein Gott in der Höh sei Ehr

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gefunden in:

Christliches Hausgesangbuch

von Karl August Döring

- Zweiter Teil -

Schönian'sche Buchhandlung

Eiberfeld, 1830

Liednummer 32

Thema: Jahresende

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Karl August Döring (* 22. Januar 1783 in Mark Alvensleben bei Magdeburg; † 17. Januar 1844 in Elberfeld) war ein evangelisch-lutherischer Theologe und Kirchenlieddichter. Der Sohn eines Oberförsters besuchte das Pädagogium des Klosters 'Unserer Lieben Frauen' in Magdeburg studierte 1802 bis 1806 an der Universität Halle/Saale Theologie sowie Philologie und war darauf Hauslehrer zu Waldenburg in Schlesien, wo er Mitglieder der Brüdergemeine des Reichsgrafen Nikolaus Ludwig von Zinzendorf (1700-1760) kennenlernte, durch deren Einfluss er dem Pietismus nahe kam. Nach einer weiteren Beschäftigung 1813 als Hauslehrer in Helmsdorff bei Eisleben wurde er Herausgeber für religiöse Schriften in deutscher und französischer Sprache. Von Herbst 1814 bis Ostern 1815 war er Prediger bei der Petrigemeinde in Magdeburg, danach zweiter Pfarrer zu St. Andreas in Eisleben. Im Juni 1816 wurde er Pastor der lutherischen Gemeinde zu Elberfeld, in welcher Stellung er bis zu seinem Tode verblieb. Hier gab er auch das 'Christliche Taschenbuch' heraus, das eine Sammlung von Betrachtungen zu den Festen des Kirchenjahres darstellt und Lieder zur Erbauung enthielt. Aus seiner Feder stammen über eintausend Kirchenlieder, erwähnt seien das Weihnachtslied 'Nacht umhüllte rings die Erde' und das Lied 'Du bist mir nah mit deiner Gnade'.

Ihr Staubbewohner, sehet heut

 

1.) Ihr Staubbewohner, sehet heut

Ein Bild von eurer Eitelkeit

Im Spiegel der Natur!

Seht fallend' Laub, und welkend' Gras,

Und denket: 'Welch ein Bild ist das?'

 

2.) Werft den bekränzten Becher hin

Und suchet mit gerührtem Sinn

In Herbst des Todes Bild.

Schaut: Alles, alles um euch her

Sind lauter Leichenprediger!

 

3.) Ihr Bäume, wer hat eurem Haupt

Den grünen Schmuck so bald geraubt?

Wo ist die gold'ne Frucht,

Die wie der Sterne Heer entzückt,

Wenn es durch Zedernwälder blickt?

 

4.) Wer gab das abgestreifte Laub

Dem aufgereiztem Sturm zum Raub?

Wer macht die Hecken kahl?

Wie öde steht der gelbe Rest,

Den Wind und Sturm noch übrig lässt!

 

5.) Wie trauert der Baum? Es dünkt mich,

Die dürren Äste strecken sich

Nach Frühlingswärme aus.

Und Wald und Hain und Berg und Tal

Vermissen warmen Sonnenstrahl.

 

6.) Der Schwalben Heer vergoldet nicht

Die blauen Flügel in dem Licht

Der Morgensonne mehr.

In Scharen wandern sie von hier

Und suchen wärm're Luft, wie wir.

 

7.) So wandert durch den Tod der Christ

Hin, wo es ewig Frühling ist,

Durch Wind und Stürme hin.

Im zweiten Eden geht er dann

Und staunet gold'ne Früchte an.

 

8.) Ich bin ein Pilger in der Welt,

Der wie das Laub, vom Baume fällt,

Wenn ihn der Wind bewegt.

Dort fällt ein Blatt!- Ein Bild für mich,

So fall' - wie bald vielleicht auch ich!

 

9.) Ein Nebel schwimmt am Berge hin, -

Und ach, ich denke, was ich bin,

Und was mein Leben sei! -

Wie dieser Nebel, wie der Rauch,

Ja, so verfliegt mein Leben auch.

 

10.) Ein Stoß: So fallen Blätter ab.

Ein Wink: So öffnet sich das Grab,

Schlingt Millionen ein. -

Bald winkt vielleicht der Herr auch mir.

O winke nur, ich folge dir!

 

11.) Dann seh ich dich von Angesicht,

Dann brausen Stürm' und Regen nicht,

Und jene Linde dort bedeckt

Den Leib mit seiner Ruh'

Mit abgefallnen Blättern zu.

  

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Autor: Christian Friedrich Daniel Schubart

Melodie: Warum betrübst du dich mein Herz

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Sammlung geistlicher Lieder - Band 3 -

Herausgegeben von Nikolaus Joachim Guilliam Evers

Archediakonus an der Jakobi-Kirche, Hamburg

Druck und Verlag: G.F.Schniebes, E.E.Raths

Hamburg, 1818

Liednummer 1586

Thema: Herbstlied

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Christian Friedrich Daniel Schubart (* 24. März 1739 in Obersontheim in der damaligen Grafschaft Limpurg, jetzt Landkreis Schwäbisch Hall; † 10. Oktober 1791 in Stuttgart) war ein deutscher Dichter, Organist, Komponist und Journalist.

Historische Bedeutung erlangte er insbesondere durch seine scharf formulierten sozialkritischen Schriften, mit denen er die absolutistische Herrschaft und deren Dekadenz im damaligen Herzogtum Württemberg öffentlich anprangerte.

Als Sohn eines Pfarrvikars und Lehrers wuchs Schubart zunächst in Aalen auf. Von 1763 bis 1769 lebte er in Geislingen an der Steige. 1769 wurde er als Organist und Musikdirektor an den württembergischen Hof nach Ludwigsburg berufen. Dem dortigen Adel und Klerus wurde er aufgrund seiner scharfen Kritik an Aristokratie und Geistlichkeit zusehends ein Dorn im Auge. Nach vier Jahren sah sich Herzog Carl Eugen gezwungen, ihn des Landes zu verweisen.

In Augsburg begann Schubart 1774 die Herausgabe der Zeitschrift ‚Teutsche Chronik‘, in der er gegen Missstände polemisierte. Als nach kurzer Zeit der Augsburger Magistrat den Druck des Journals verbot und Schubart vertrieb, wurde die Herausgabe in Ulm 1775 fortgesetzt.

1777 lockte Karl Eugen ihn mit Hilfe eines Spitzels nach Blaubeuren, um ihn auf württembergischem Territorium verhaften lassen zu können. Man brachte Schubart auf die Bergfestung Asperg, wo er zehn Jahre lang einer Umerziehung unterworfen war. Erst im Mai 1787 ließ der Herzog ihn frei, vor allem infolge einer Intervention Preußens zu Gunsten Schubarts. Er wurde zum Musik- und Theaterdirektor am Herzogshof zu Stuttgart ernannt, wo er auch die Herausgabe seiner Zeitschrift fortführten konnte.

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The word autumn comes from the ancient Etruscan root autu- and has within it connotations of the passing of the year. It was borrowed by the neighbouring Romans, and became the Latin word autumnus. After the Roman era the word continued to be used as the Old French word autompne (automne in modern French), and was later normalised to the original Latin. In the Medieval period there are rare examples of its use as early as the 12th century, but by the 16th century it was in common use.

Boston, Massachusetts in Autumn.

 

Before the 16th century, harvest was the term usually used to refer to the season, as it is common in other West Germanic languages to this day (cf. Dutch herfst, German Herbst and Scots hairst). However, as more people gradually moved from working the land to living in towns, the word harvest lost its reference to the time of year and came to refer only to the actual activity of reaping, and autumn, as well as fall, began to replace it as a reference to the season.

 

The alternative word fall for the season traces its origins to old Germanic languages. The exact derivation is unclear, with the Old English fiæll or feallan and the Old Norse fall all being possible candidates. However, these words all have the meaning "to fall from a height" and are clearly derived either from a common root or from each other. The term came to denote the season in 16th century England, a contraction of Middle English expressions like "fall of the leaf" and "fall of the year".

 

During the 17th century, English emigration to the British colonies in North America was at its peak, and the new settlers took the English language with them. While the term fall gradually became obsolete in Britain, it became the more common term in North America.

Photo: Grabsteine auf dem Nordfriedhof in Wiesbaden

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Die Zeit flieht hin, und immer näher

 

1.) Die Zeit flieht hin, und immer näher

Rückt dir die ernste Ewigkeit. -

Wird dir es wohler oder weher

Bei solchem raschen Flug der Zeit?

Hast du nur Seufzer, Klagen, Tränen

Um das, was rasch vorüber fliegt

Und kennt dein armes Herz kein Sehnen,

Nach dem, was drüben vor dir liegt?

 

2.) Empfängst du nur die Lebenssäfte

Aus dem, was diese Welt enthält

Und hast du nie geschmeckt die Kräfte

Der ewigen und bessern Welt?

Fühlst du nur heimisch dich auf Erden?

Ist dir der Himmel fern und fremd? -

O Mensch, wie wird es endlich werden,

Wenn Tod und Grab dies Leben hemmt!

 

3.) Stell dich an's Ziel der Lebenstage,

Du, ach so weit verirrter Geist!

Stell dich dahin, bedenk und frage:

Was solch ein Leben dir verheißt?

Bald ist für dich die Zeit verflossen,

Dein Herz steht still, dein Auge bricht,

Das Grab ist unter dir erschlossen, -

Doch über dir der Himmel nicht.

 

4.) O, lass dich retten vom Verderben

Der Sünde und der Eitelkeit.

Such dir ein Leben vor dem Sterben

In dieser angenehmen Zeit!

Nur einer kann und will es geben.

Er ist das Leben selbst und spricht:

'Wer an mich glaubt, wird ewig leben,

Und sieht den Tod im Tode nicht!'

 

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Autor: Karl Johann Philipp Spitta

Melodie: Die Tugend wird durchs Kreuz geübet

oder: Wie groß ist des Allmächtgen Güte

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Evangelischer Liederschatz für

Kirche, Schule und Haus,

- Band 1 -

Zweite, umgearbeitete Ausgabe

Gesammelt und bearbeitet von Albert Knapp,

J. G. Cotta'scher Verlag,

Stuttgart und Tübingen, 1850

Liednummer 1861

Thema: Offenbarung

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Karl (auch Carl) Johann Philipp Spitta (* 1. August 1801 in Hannover; † 28. September 1859 in Burgdorf) war ein deutscher lutherischer Theologe und Dichter.

Einer französischen Hugenottenfamilie entstammend, begann er nach dem Besuch des Gymnasiums eine Lehre als Uhrmacher. Nach dem Abbruch dieser Lehre studierte er von 1821 bis 1824 Theologie an der Universität Göttingen. Einer seiner Weggefährten zu dieser Zeit war Heinrich Heine, dem er in einem poetischen Freundeskreis begegnete.

Nach dem bestandenen ersten Examen übernahm er die Stellung eines Hauslehrers nahe Lüneburg. Tätigkeiten als Hilfsgeistlicher 1828 in Sudwalde, später als Gefängnisseelsorger und Garnisonprediger in Hameln folgten. Nebenher war er als Sekretär für den “Christlichen Verein im nördlichen Deutschland” tätig. 1836 übernahm er eine Pfarrstelle in Wechold. Im Jahre 1847 übertrug man Spitta das Amt des Superintendenten in Wittingen. Sechs Jahre später wurde er Superintendent in Peine.

1855 verlieh ihm die Theologische Fakultät Göttingen als Anerkennung seines pastoralen Lebens und Wirkens die Ehrendoktorwürde.

Im Jahre 1859 kam Spitta als Superintendent nach Burgdorf.

Spitta schrieb zahlreiche Kirchenliedtexte im Geist der lutherischen Erweckungsbewegung. Sie zeichnen sich durch Tiefe des Inhalts, Echtheit der Sprache und Sicherheit der Form aus. Viele davon sind bis heute lebendig. Bekannt wurde er auch durch seine Liedersammlung 'Psalter und Harfe'.

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Karl Johann Philipp Spittas Lieder/ Hymns

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Advent

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Du, dess Zukunft einst erflehten Tausende in Israel

Hosianna in der Höhe

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Bittgesänge, Gotteslob und -dank

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Am Ende ist's doch gar nicht schwer

O du schönes Weltgebäude

Zieh deine Hand von mir nicht ab

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Buß- und Bettag

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Bußtagsglocken rufen, predgen Buße

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Christuslied

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Bleibt bei dem, der euretwillen

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Frühlingslied

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Sieh, der Winter ist vergangen

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Geistliche Volkslieder

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In der Angst der Welt will ich nicht klagen

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Glaube, Kampf und Rechtfertigung

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Ein lieblich Los ist uns gefallen

Es kennt der Herr die Seinen

Wie wird uns sein

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Gottvertrauen, Kreuz und Trost

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Ich steh in meines Herren Hand

Lob sei dir, mein Gott, gesungen

Zu Gott ist meine Seele still

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Nachfolge, Kirche und Mission

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Bei dir Jesu will ich bleiben

Ein Herz und eine Seele war

Gottes Stadt steht fest gegründet

Hochgesegnet seid ihr Boten

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Natur, Wetter und Schöpfung

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Freuet euch der schönen Erde

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Ostern

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Wandle leuchtender und schöner, Ostersonne

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Passion

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Weinet nicht über mich

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Pfingsten

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Geist des Glaubens, Geist der Stärke

O komm, du Geist der Wahrheit

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Sonntag und Gottesdienst

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O freun wir uns der Stunde

Wort des Lebens, lautre Quelle

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Sünde, Buße und Umkehr

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Kehre wieder

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Tod und Ewigkeit

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Am Grabe stehn wir stille

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Trauung, Ehe, Beruf und Hausstand

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Ich und mein Haus, wir sind bereit

O selig Haus, wo man dich aufgenommen

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Winterlied

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Winter ist es, in dem weiten Reiche

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Derzeit noch nicht erfasst / Currently not scanned

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Ach es ziehn uns voraus die helle Straße

Ach Herr, was ist geschehn

Ach mit allem Kampf und Streiten

Ach, uns wird das Herz so leer

Ach, welche Marter, welche Plagen

Allen ist ein Heil beschieden

Alles, was uns widerfährt

An dem Himmel stehen viele Sterne

Aufwärts, Seele, musst du blicken

Aus dir selber strebst du nur vergebens

Da man der gebeugten und betrübten Mutter

Das ist die rechte Liebestreue, die fest

Das Leben der Welt ist ein schrecklich Bild

Das Leben ist der Weg, auf dem wir wandeln

Das Leben wird oft trübe

Das Stille Glaubensleben

Der du in der Nacht des Todes

Der Herr ist meine Stärke, mein Stab

Der Mensch hat bange Stunden

Des Christen Schmuck und Ordensband

Die Dem Herrn anhangen

Die erste Ruhestätte, die die Welt

Die Liebe wohnte im Himmel

Die Zeit flieht hin, und immer näher

Du bist mein Herr, drum soll ich dir

Du blauer Himmel dort oben

Du hörest die Glocken läuten

Du kennst mein Herz, o Gott, und weil dus kennst

Du Kindlein in der Krippe

Du schöne Lilie auf dem Feld

Du schöner Himmel, wie bist du so weit

Du schönes Fest, dem Kinde

Durch die bittre Schale

Ein Buch trag ich bei mir

Ein Wohlstand ohne gleichen ist eines Christen Stand

Erhalt in mir den Liebestrieb

Es gibt ein Lied der Lieder

Es ringt die Welt sich müde

Es riss, o Heiland, von des Vaters Herzen

Es zieht ein stiller Engel

Fang an dein Werk mit Freuden

Fließe hin, mein Leben, glaubensvoll und still

Fraget doch nicht, was mir fehle

Fragst du Herz, warum die Seinen

Freue dich, Seele, wie könntest du seufzen

Freut euch allewege, freut euch

Gehe hin in Gottes Namen, greif dein Werk

Gott lob, das Licht geht wieder auf

Habe Dank, dass du mir, Gott, gegeben

Halte in des Lebens Wechsel fest

Heiland aller Sünder, rühre meine Seele

Herr, das Böse willig zu erleiden

Herr, des langen Tags Beschwerden

Herr, des Tages Mühen und Beschwerden

Herr, vor deinem Angesichte prüf ich

Herr, was kann von deiner Liebe scheiden

Herr, wir legen alle Sorgen

Herzenskündiger, du mein Gott und Herr

Heut hält der Herr ein offnes Haus

Hier Gottes Kinder und dort Erben

Hilf in Demut deines Lebens Freude

Hörst du nicht den Türmer läuten

Ich bin so weit von dir gewandt

Ich glaube, darum rede ich, was mir

Ich hab nun den Feind gefunden

Ich höre deine Stimme, mein Hirt

Ich nehme, was du mir bestimmst

Ich will dich rufen zu einem Kriege

Im Osten flammt empor der goldne Morgen

In den Gnadenbund führt man die Kindlein

Ist der Weg auch noch so lang und voll Ungemach

Ist es doch der Liebe Weise

Kindlein singen auf den Gassen

Klage nicht, betrübtes Kind

Lass mich deine Liebe rühren

Lass mich dich erkennen

Lass mich fest stehn auf dem Grunde

Lasst mich bei dem Kreuze stehen

Leid und Not erfährst du unabwendlich

Man muss doch immer loben

Mein Herr und Gott, dess gute Hand

Meine Stund ist noch nicht kommen

Mir ist so wohl in Gottes Haus

Nach dem Himmel greift der Glaube

Nimm hin, was dein ist

O der du mich geliebet bis in den blutgen Tod

O du reicher Herr der Armen

O du Vater über alles, was auf Erden Kinder heißt

O Gott, mein Gott, so wie ich dich

O Herbst, du Abendstunde

O hochbeglückte Seele, die es für Freude hält

O Jesu, meine Sonne, vor der die Nacht entfleucht

O Vaterhand, die mich so treu geführet

O welche fromme, schöne Sitte

O wie doch so oft sich unser Leben

O wie freun wir uns der Stunde

O wie leicht und ohne Mühen

O wie manche schöne Stunde

O, dass mein Leben deine Rechte

O, ihr selgen Ostertage

O, wär ich ganz dein eigen

Segne, Vater, diese Speise

Sehet, sehet, welche Liebe

Selig, wer vor aller Welt verborgen

So sicher als in die Nacht hinab

Sohn, ich will dir eine Tugend nennen

Soll dich der Herr belehren

Stärke mich, o Herr, im Gnadenbunde

Still an deinem liebevollen Herzen

Stimm an das Lied vom Sterben

Tränen in des Mittlers Auge

Unser Wandel ist im Himmel, wie ein Mensch

Unsre eigenen Gedanken sind die

Viel ist nicht dem Menschen nötig

Vollendet hat der Tag die Bahn

Vom Ölberg wogt es nieder, die Täler hallen wieder

Wahren Frieden, wahres Leben

Was hat die Welt für wahre Freude

Was in dem Herrn du tust

Was ist das Leben ohnen jenen

Was kann es Schönres geben

Welch, o welch ein blick ist das gewesen

Wenn ein Mutterherz nicht heute feiertz

Wenn meine letzte Stunde schlägt

Wer schläft dort in dem Kahn

Wie der Baum, wenn sich in stiller Wonne

Wie ist der Abend so traulich

Wie soll ich doch die Wonne nennen

Wie wunderbar, o Herr, ist deine Gnade

Wir danken, treuer Heiland, dir

Wir haben immer Friede

Wo ist göttliches Erbarmen

Wohl uns, der Vater hat uns lieb

Photo: Herbstlandschaft bei Schloss Freudenberg, Wiesbaden-Dotzheim

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Du fragst: Wohin der Weg?

 

1.) Du fragst: Wohin der Weg?

- Das kann ich dir nicht nennen.

Denn Weg und Ziel muss doch

Ein jeder für sich kennen!

 

2.) Nie liegt der Weg frei da:

Ein jeder muss ihn schaffen!

Der breite Weg, so nah,

Er ist doch nur für Laffen.

 

3.) Du musst dir deinen Pfad

Durch wildes Dickicht hauen

Und ohne Hilf' und Gnad'

Ganz deiner Kraft vertrauen.

 

4.) Denn unbetretnes Land,

Das wollen wir erkämpfen,

Und drum des Geistes Brand

Durch nichts uns lassen dämpfen.

 

5.) Und willst du selbst mir nach,

So musst du dich bereiten

Auf Schmerzen und auf Schmach,

Auf Öd' und Einsamkeiten.

 

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Autor: Karl Ernst Knodt

Melodie: ohne Angaben

Thema: Glaube, Kampf und Rechtfertigung

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Karl Ernst Knodt (* 6. Juni 1856 in Eppelsheim/Rheinhessen; † 30. September 1917 in Bensheim/Bergstraße) war ein deutscher evangelischer Pfarrer und Dichter. Knodt wurde als Sohn des Pfarrers Adam Knodt und seiner Frau Elise, geb. Schmidt, geboren und studierte zwischen 1875 und 1878 Theologie in Straßburg, Utrecht und Tübingen. Anschließend besuchte Knodt im Jahr 1878 das Predigerseminar in Friedberg und wurde 1880 in Gernsheim am Rhein als Pfarr- und Schuldiakon eingeführt. Im gleichen Jahr heiratete er Käthe Christmann; aus der Ehe gingen zwei Söhne hervor. Von 1892 an war Knodt anschließend Pfarrer in Ober-Klingen und ließ sich im Jahr 1904 aus gesundheitlichen Gründen beurlauben. Er zog nach Bensheim, ging 1910 endgültig in Ruhestand und starb sieben Jahre später. Knodt veröffentlichte Gedichte in zahlreichen Sammlungen, die viele Auflagen erlebten, oft mit Illustrationen versehen waren und im Ersten Weltkrieg als Feldpostausgaben gedruckt wurden. Hierbei setzte der Autor genau beobachtete Naturerscheinungen in Bezug zum christlichen Glauben. Knodt hatte zahlreiche Kontakte zu Literaten seiner Zeit, darunter Hermann Hesse und Wilhelm Raabe. 1905 erschien die Liedsammlung 'Ein Ton vom Tode, ein Lied vom Leben'. Anlässlich des 100. Geburtstags seines Vaters gab sein Sohn Karl Adam Knodt im Jahr 1956 eine Sammlung ausgewählter Gedichte am Verlagsort Stuttgart unter dem Titel 'Der helle Goldton' heraus.

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Photo: 'Unter den Eichen' in Wiesbaden-Nordost

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O Herbst, du Abendstunde

 

1.) O Herbst, du Abendstunde

Des Jahres, so ernst und mild,

Du stellst mir vor die Seele

Ein schönes Lebensbild.

 

2.) Es haben dich verlassen

Die Vögel mit Sang und Lust:

So fliehen die hohen Gedanken

Der jugendlichen Brust.

 

3.) Du prangst nicht in dem bunten

Und glänzenden Blütenkleid:

So schwinden die glänzenden Träume

Der flüchtigen Jugendzeit.

 

4.) Nicht Blüten und nicht Schatten

Der Wandrer bei dir sucht,

Nur eine stärkende Frische

Und eine erquickende Frucht.

 

5.) So wie ein klares Auge,

Das endlich sich ausgeweint,

In tiefer Bläue dein Himmel

Mir lächelnd entgegenscheint.

 

6.) Belebend, doch nicht versengend,

Wie Lieb' ohne Leidenschaft,

Sendet herab deine Sonne

Nicht Glut, nur Wärme und Kraft.

 

7.) O Herbst, du Abendstunde

Des Jahres, so ernst und mild,

Werde du meines Lebens

Tief bedeutsames Bild!

 

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Autor: Karl Johann Philipp Spitta

Melodie: ohne Angaben

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gefunden in:

Nachgelassene geistliche Lieder

von Carl Johann Philipp Spitta

Verlag Robert Friese

Leipzig, 1861

Thema: Herbstlied

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Karl (auch Carl) Johann Philipp Spitta (* 1. August 1801 in Hannover; † 28. September 1859 in Burgdorf) war ein deutscher lutherischer Theologe und Dichter.

Einer französischen Hugenottenfamilie entstammend, begann er nach dem Besuch des Gymnasiums eine Lehre als Uhrmacher. Nach dem Abbruch dieser Lehre studierte er von 1821 bis 1824 Theologie an der Universität Göttingen. Einer seiner Weggefährten zu dieser Zeit war Heinrich Heine, dem er in einem poetischen Freundeskreis begegnete.

Nach dem bestandenen ersten Examen übernahm er die Stellung eines Hauslehrers nahe Lüneburg. Tätigkeiten als Hilfsgeistlicher 1828 in Sudwalde, später als Gefängnisseelsorger und Garnisonprediger in Hameln folgten. Nebenher war er als Sekretär für den “Christlichen Verein im nördlichen Deutschland” tätig. 1836 übernahm er eine Pfarrstelle in Wechold. Im Jahre 1847 übertrug man Spitta das Amt des Superintendenten in Wittingen. Sechs Jahre später wurde er Superintendent in Peine.

1855 verlieh ihm die Theologische Fakultät Göttingen als Anerkennung seines pastoralen Lebens und Wirkens die Ehrendoktorwürde.

Im Jahre 1859 kam Spitta als Superintendent nach Burgdorf.

Spitta schrieb zahlreiche Kirchenliedtexte im Geist der lutherischen Erweckungsbewegung. Sie zeichnen sich durch Tiefe des Inhalts, Echtheit der Sprache und Sicherheit der Form aus. Viele davon sind bis heute lebendig. Bekannt wurde er auch durch seine Liedersammlung 'Psalter und Harfe'.

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Karl Johann Philipp Spittas Lieder/ Hymns

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Advent

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Du, dess Zukunft einst erflehten Tausende in Israel

Hosianna in der Höhe

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Bittgesänge, Gotteslob und -dank

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Am Ende ist's doch gar nicht schwer

O du schönes Weltgebäude

Zieh deine Hand von mir nicht ab

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Buß- und Bettag

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Bußtagsglocken rufen, predgen Buße

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Christuslied

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Bleibt bei dem, der euretwillen

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Epiphanias

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Der du in der Nacht des Todes

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Frühlingslied

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Sieh, der Winter ist vergangen

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Geistliche Volkslieder

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In der Angst der Welt will ich nicht klagen

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Glaube, Kampf und Rechtfertigung

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Ein lieblich Los ist uns gefallen

Es kennt der Herr die Seinen

Wie wird uns sein

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Gottvertrauen, Kreuz und Trost

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Ich steh in meines Herren Hand

Lob sei dir, mein Gott, gesungen

Zu Gott ist meine Seele still

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Nachfolge, Kirche und Mission

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Bei dir Jesu will ich bleiben

Ein Herz und eine Seele war

Gottes Stadt steht fest gegründet

Hochgesegnet seid ihr Boten

Ich höre deine Stimme, mein Hirt

O hochbeglückte Seele

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Natur, Wetter und Schöpfung

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Freuet euch der schönen Erde

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Offenbarung

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Die Zeit flieht hin, und immer näher

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Ostern

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Wandle leuchtender und schöner, Ostersonne

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Passion

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Sehet, sehet, welche Liebe

Weinet nicht über mich

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Pfingsten

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Geist des Glaubens, Geist der Stärke

O komm, du Geist der Wahrheit

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Sonntag und Gottesdienst

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O freun wir uns der Stunde

Wort des Lebens, lautre Quelle

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Sünde, Buße und Umkehr

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Kehre wieder

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Tod und Ewigkeit

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Am Grabe stehn wir stille

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Trauung, Ehe, Beruf und Hausstand

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Ich und mein Haus, wir sind bereit

O selig Haus, wo man dich aufgenommen

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Winterlied

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Winter ist es, in dem weiten Reiche

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Derzeit noch nicht erfasst / Currently not scanned

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Ach es ziehn uns voraus die helle Straße

Ach Herr, was ist geschehn

Ach mit allem Kampf und Streiten

Ach, uns wird das Herz so leer

Ach, welche Marter, welche Plagen

Allen ist ein Heil beschieden

Alles, was uns widerfährt

An dem Himmel stehen viele Sterne

Aufwärts, Seele, musst du blicken

Aus dir selber strebst du nur vergebens

Da man der gebeugten und betrübten Mutter

Das ist die rechte Liebestreue, die fest

Das Leben der Welt ist ein schrecklich Bild

Das Leben ist der Weg, auf dem wir wandeln

Das Leben wird oft trübe

Das Stille Glaubensleben

Der Herr ist meine Stärke, mein Stab

Der Mensch hat bange Stunden

Des Christen Schmuck und Ordensband

Die Dem Herrn anhangen

Die erste Ruhestätte, die die Welt

Die Liebe wohnte im Himmel

Du bist mein Herr, drum soll ich dir

Du blauer Himmel dort oben

Du hörest die Glocken läuten

Du kennst mein Herz, o Gott, und weil dus kennst

Du Kindlein in der Krippe

Du schöne Lilie auf dem Feld

Du schöner Himmel, wie bist du so weit

Du schönes Fest, dem Kinde

Durch die bittre Schale

Ein Buch trag ich bei mir

Ein Wohlstand ohne gleichen ist eines Christen Stand

Erhalt in mir den Liebestrieb

Es gibt ein Lied der Lieder

Es ringt die Welt sich müde

Es riss, o Heiland, von des Vaters Herzen

Es zieht ein stiller Engel

Fang an dein Werk mit Freuden

Fließe hin, mein Leben, glaubensvoll und still

Fraget doch nicht, was mir fehle

Fragst du Herz, warum die Seinen

Freue dich, Seele, wie könntest du seufzen

Freut euch allewege, freut euch

Gehe hin in Gottes Namen, greif dein Werk

Gott lob, das Licht geht wieder auf

Habe Dank, dass du mir, Gott, gegeben

Halte in des Lebens Wechsel fest

Heiland aller Sünder, rühre meine Seele

Herr, das Böse willig zu erleiden

Herr, des langen Tags Beschwerden

Herr, des Tages Mühen und Beschwerden

Herr, vor deinem Angesichte prüf ich

Herr, was kann von deiner Liebe scheiden

Herr, wir legen alle Sorgen

Herzenskündiger, du mein Gott und Herr

Heut hält der Herr ein offnes Haus

Hier Gottes Kinder und dort Erben

Hilf in Demut deines Lebens Freude

Hörst du nicht den Türmer läuten

Ich bin so weit von dir gewandt

Ich glaube, darum rede ich, was mir

Ich hab nun den Feind gefunden

Ich nehme, was du mir bestimmst

Ich weiß, ich werde selig sein

Ich will dich rufen zu einem Kriege

Im Osten flammt empor der goldne Morgen

In den Gnadenbund führt man die Kindlein

Ist der Weg auch noch so lang und voll Ungemach

Ist es doch der Liebe Weise

Kindlein singen auf den Gassen

Klage nicht, betrübtes Kind

Lass mich deine Liebe rühren

Lass mich dich erkennen

Lass mich fest stehn auf dem Grunde

Lasst mich bei dem Kreuze stehen

Leid und Not erfährst du unabwendlich

Man muss doch immer loben

Mein Herr und Gott, dess gute Hand

Meine Stund ist noch nicht kommen

Mir ist so wohl in Gottes Haus

Nach dem Himmel greift der Glaube

Nimm hin, was dein ist

O der du mich geliebet bis in den blutgen Tod

O du reicher Herr der Armen

O du Vater über alles, was auf Erden Kinder heißt

O Gott, mein Gott, so wie ich dich

O Herbst, du Abendstunde

O Jesu, meine Sonne, vor der die Nacht entfleucht

O Vaterhand, die mich so treu geführet

O welche fromme, schöne Sitte

O wie doch so oft sich unser Leben

O wie freun wir uns der Stunde

O wie leicht und ohne Mühen

O wie manche schöne Stunde

O, dass mein Leben deine Rechte

O, ihr selgen Ostertage

O, wär ich ganz dein eigen

Segne, Vater, diese Speise

Selig, wer vor aller Welt verborgen

So sicher als in die Nacht hinab

Sohn, ich will dir eine Tugend nennen

Soll dich der Herr belehren

Stärke mich, o Herr, im Gnadenbunde

Still an deinem liebevollen Herzen

Stimm an das Lied vom Sterben

Tränen in des Mittlers Auge

Unser Wandel ist im Himmel, wie ein Mensch

Unsre eigenen Gedanken sind die

Viel ist nicht dem Menschen nötig

Vollendet hat der Tag die Bahn

Vom Ölberg wogt es nieder, die Täler hallen wieder

Wahren Frieden, wahres Leben

Was bewegt mein Herz, Freude oder Schmerz

Was hat die Welt für wahre Freude

Was in dem Herrn du tust

Was ist das Leben ohnen jenen

Was kann es Schönres geben

Welch, o welch ein blick ist das gewesen

Wenn ein Mutterherz nicht heute feiertz

Wenn meine letzte Stunde schlägt

Wer schläft dort in dem Kahn

Wie der Baum, wenn sich in stiller Wonne

Wie ist der Abend so traulich

Wie soll ich doch die Wonne nennen

Wie wunderbar, o Herr, ist deine Gnade

Wir danken, treuer Heiland, dir

Wir haben immer Friede

Wo ist göttliches Erbarmen

Wohl uns, der Vater hat uns lieb

 

Photo: 'Unter den Fichten' in Wiesbaden-Bierstadt

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Freu dich sehr, o meine Seele

 

1.) Freu dich sehr, o meine Seele,

Selig, selig, sollst du sein.

Gottes, den ich dich empfehle,

Sollst du dich auf immer freun.

Aus der Trübsal dieser Zeit

Führt er dich zur Seligkeit,

An den Ort, wo alle Frommen

Ihrer Tugend Lohn bekommen.

 

2.) Dank ihm für dein Erdenleben!

Wie viel Gutes hat er schon

Dir in dieser Welt gegeben

Und wie groß ist dort dein Lohn!

Überschwänglich segnet Gott

Jede überstandne Not

Denen, die auf's Künft'ge schauen

Und im Glauben ihm vertrauen.

 

3.) Reine, ganz vollkommne Freuden

Kennen Gottes-Pilger nicht.

Dennoch sind sie auch im Leiden

Ruhig und voll Zuversicht.

Jedes Leiden übet sie,

Kronen bringt des Kampfes Müh'.

Alle Dinge müssen ihnen

Endlich doch zum Besten dienen.

 

4.) Sei bei allen deinen Sorgen

Gottes Willen untertan.

Bricht doch oft ein heitrer Morgen

Auf die bängste Nächte an.

Endlich ruht der Wandrer aus,

Und sein väterliches Haus

Tröstet, nach den Pilgerleiden, (a)

Ihn mit tausend süßen Freuden.

 

5.) Strebe dich von allen Sünden

Zu entfernen, und die Welt

Und dich selbst zu überwinden.

Liebe nur, was Gott gefällt.

Übe dich im Guten, sei

Gott bis in den Tod getreu!

Dann wird er nach diesem Leben

Jene Seligkeit dir geben.

 

6.) Jesus, den ich hier bekenne,

Hilf, dass weder Lust noch Schmerz

Mich von deiner Liebe trenne:

Tugendhaft sei stets mein Herz!

Mache du mich selbst bereit

Zu des Himmel Seligkeit!

Ich, von dir erlöst zum Leben,

Will mich ewig dir ergeben.

 

7,) In des Todes bittern Stunden

Sollst du meine Zuflucht sein.

Glaubensvoll mit dir verbunden,

Will ich deiner Huld mich freun.

Ja, du wirst mit treuer Hand

In mein himmlisch' Vaterland

Und zu jenem bessern Leben

Meinen Geist dereinst erheben.

 

8.) Er zu deiner Wonn' erhoben,

Wird mit neuen Kräften sich

Ewig üben, dich zu loben,

Ewig, Gott, mein Vater, dich.

Kurz sind Leiden dieser Zeit,

Ewig währt die Herrlichkeit,

Zu der du in jenen Leben

Wirst, Vergelter, mich erheben.

 

(a) Aus evangelischer Sicht ist das menschliche Leben selbst die Pilgerschaft zu Gott, deswegen werden Klöster und Zölibat nicht nur nicht benötigt, sie werden sogar als schädlich angesehen.

 

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Autor: Simon Graf

Melodie: Eigene Melodie

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Sammlung geistlicher Lieder - Band 1 -

Herausgegeben von Nikolaus Joachim Guilliam Evers

Archediakonus an der Jakobi-Kirche, Hamburg

Druck und Verlag: G.F.Schniebes, E.E.Raths

Hamburg, 1817

Liednummer 586

Thema: Tod und Ewigkeit

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Simon Graf (* 1603 in Schäßburg/Siebenbürgen; † 25. März 1659 in Schandau/Sachsen; auch Simon Graff) war ein deutscher evangelisch-lutherischer Geistlicher und Kirchenlieddichter. Zuerst war er Feldprediger, dann ab 1634 Pfarrer in Schandau. 56-jährig verstarb er dort. Er hatte 1631 am Verlagsort Leipzig eine Sammlung von Kirchenliedern unter dem Titel 'Geistlich edel Herz-Pulver' veröffentlicht, wobei nicht mehr ermittelt werden kann, ob die unbekannteren Lieder der Sammlung tatsächlich alle von ihm selbst stammen. Ihm wird außerdem häufig das Lied 'Christus, der ist mein Leben, Sterben ist mein Gewinn zugeschrieben', was Fehlzuschreibung sein dürfte, da dieses Lied bereits 1608 erstmals veröffentlicht wurde und somit nicht von Graf stammen kann.

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Simon Grafs Lieder/ Hymns

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Christus, der ist mein Leben, Sterben mein Gewinn

Freu dich sehr, o meine Seele und vergiss all Not

Freu dich sehr, o meine Seele, selig, selig, sollst du

Freue dich, o meine Seele, selig sollst du sein

Ja, Christus ist mein Leben, reißt schon der Tod

Mein Jesus ist mein Leben, nimmt schon der Tod mich hin

 

Photo: Wiesbaden-Dotzheim, OT Sauerland im Nebel

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Was pranget ihr auf Erden

 

1.) Was pranget ihr auf Erden,

Ihr Bürger dieser Welt?

Denkt, was wir sind und werden,

Wie alles dies zerfällt!

Dies alles, was ihr schauet,

Ist nur ein falscher Schein.

Den Grund, worauf ihr bauet,

Bedeckt ein Leichenstein.

 

2.) Was sind die eitlen Lüste?

Nichts, als ein Dampf und Rauch.

Was hilft, dass man sich brüste

Und fülle seinen Schlauch?

Uns ist von erster Wiegen

Ein kurzes Ziel gesteckt.

Den Geist kann nichts vergnügen,

Als was nach Himmel schmeckt.

 

3.) Was helfen uns die Schätze,

Die Glut und Flut verzehrt?

Sie sind oft Sündennetze,

Der Seelen Mörderschwert.

Wohl dem, den in der Stille

Das höchste Gut erfreut,

Dem Gott mit seiner Fülle

Den leeren Geist erneut.

 

4.) Was hilft es, rennen, schwitzen,

Dass uns ein Titel ziert?

Ein Glanz von tauben Blitzen,

Ein Irrwisch, der uns führt.

Nur der hat nicht gefehlet,

Ihn decket keine Nacht,

Wer dieses nur erwählet,

Was ewig ist und macht.

 

5.) Der, den wir ausgetragen,

War unser Preis und Licht,

Wir trauern zwar und klagen,

Da ihm doch nichts gebricht. (a)

Er hat ein Gut erstritten,

Das keine Zeit versehrt.

Ihn krönen seine Sitten,

Die er allhier gelehrt.

 

6.) Genieße denn der Freuden,

Du edle Seele du!

Sieg über alles Leiden,

Geh ein in deine Ruh'.

Hier wirst du dieses finden,

Was dein Verlangen stillt.

Die Welt bleibt dir dahinten,

Sie ist ein totes Bild.

 

7.) Wir senken deine Glieder

Allhier in diese Gruft,

Bis sie die Seele wieder

Zu ihrem Bunde ruft.

Sie ruhen in der Erden,

Der Geist in Gottes Schoß,

Der Leib muss weder werden

Ein toter Erdenklos.

 

8.) Wenn nun die Zeit wird kommen,

Dass diese Welt vergeht,

So wirst du mit den Frommen

In Gottes Reich erhöht.

Ach, dass uns bald erscheine

Die so gewünschte Zeit!

Wir sterben hier alleine,

Dein ist die Ewigkeit.

 

(a) fehlt

 

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Autor: Johann Michael Moscherosch

mögl. Melodie: Lob Gott getrost mit singen

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Die geistliche Dichtung von Luther bis Klopstock

ausgewählt und eingeleitet von Paul Pressel

erschienen als 5. Band der Evangelischen Volksbibliothek

Verlag Adolph Becher, Gustav Hoffmann

Stuttgart, 1863

Thema: Tod und Ewigkeit

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Johann Michael Moscherosch, Pseudonym Philander, (* 7. März 1601 in Willstätt, Grafschaft Hanau-Lichtenberg (heute Ortenaukreis in Baden); † 4. April 1669 in Worms) war ein deutscher Staatsmann, Satiriker und Pädagoge in der Zeit des Barock.

Moscherosch war ein Sohn des Landwirts und wuchs auf dem Hof seiner Eltern auf. Im Alter von 11 Jahren kam er auf das Gymnasium in Straßburg und studierte sodann Rechtswissenschaften, Philosophie und Literatur an der Universität Straßburg. 1624 immatrikulierte er sich an der Universität Genf. Nach Abschluss seiner Studien unternahm Moscherosch zunächst Bildungsreisen nach Frankreich und durch die Schweiz und arbeitete dann als Hauslehrer.

1631 bis 1634 war er einer der Amtmänner des lutherischen Zweiges der Grafen von Kriechingen in Kriechingen (Créhange) und als solcher in dem zu dieser Zeit zur Hälfte kriechingischen Saarwellingen eingesetzt. 1636 stellte ihn der pommersche Herzog von Croy-Arschot als Amtmann seines Anteils an der nicht weit von Kriechingen liegenden 'sechsherrigen' Herrschaft Finstingen (Fénétrange) ein. Nach diesen Tätigkeiten im lothringischen Grenzraum flüchtete Moscherosch vor den Wirren des Dreißigjährigen Krieges nach Straßburg, wo er von 1645 bis 1655 Leiter der Polizei und Steuerbeamter war.

Ab 1656 arbeitete er als Rechtsberater des Grafen Friedrich Casimir von Hanau, wurde aber wegen Misswirtschaft des Hofes entlassen. Nachdem er auch in den Diensten des Kurfürsten von Mainz gestanden hatte, wechselte er 1664 an den Hof von Landgrafschaft Hessen-Kassel. Moscherosch selbst starb am 1669 auf dem Weg zu seinem in Frankfurt am Main wohnenden Sohn Ernst Bogislav (1637-1702) in Worms.

Moscherosch war drei Mal verheiratete, er vermählte sich 1628 mit Esther Ackermann (* 1602 in Frankenthal), die in den Wirren des Dreißigjährigen Krieges im Dezember 1632 ums Leben kam, worauf er 1633 Maria Barbara Paniel heiratete, die knapp zwanzigjährig am 1634 an der Pest starb. 1636 ehelichte er Anna Maria Kilburger. Aus diesen drei Ehen stammten insgesamt vierzehn Kinder, von denen aber viele das Kindesalter nicht überlebten.

Moscherosch veröffentlichte Aufsätze, Gedichte und Erzählungen in lateinischer und deutscher Sprache unter dem Pseudonym Philander von Sittewald, die den gesamten Dreißigjährigen Krieg (1618–1648), dessen Grausamkeiten und Auswüchse ausführlich schildern.

Er war Mitglied mehrerer Literatur-Gesellschaften, so der 'Straßburger Aufrichtige Tannengesellschaft' von 1633 und der 'Fruchtbringende Gesellschaft'.

Des Knaben Wunderhorn von Clemens Brentano und Achim von Arnim enthält ein Lied von Moscherosch; die ab 1904 in Gütersloh von Albert Fischer herausgegebene Sammlung 'Das deutsche Kirchenlied' enthält zwei Lieder von ihm.

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Johann Michael Moscheroschs Lieder/ Hymns

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Gottvertrauen, Kreuz und Trost

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Verleih uns Frieden gnädiglich

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Derzeit noch nicht erfasst / Currently not scanned

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Drei Ding sind hübsch und fein

Was pranget ihr auf Erden, ihr Bürger dieser Welt

Photo: Grabmäler auf dem Nordfriedhof in Wiesbaden im Herbst

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So komm, geliebte Todesstund

 

1.) So komm, geliebte Todesstund,

Komm, Ausgang meiner Leiden!

Ich seufz aus diesem Sündengrund

Nach jenen Himmelsfreuden.

Ach, liebster Tod, komm bald heran,

Ich warte mit Verlangen,

In weißen Kleidern angetan

Vor Gottes Thron zu prangen.

 

2.) Ihr schwachen Glieder scheuet zwar

So früh entseelt zu werden.

Die Seele selbsten kann nicht gar

Ohn' alle Pein der Erden,

Darinnen sie bisher gelebt,

Den letzten Abschied sagen,

Bald ist sie vieler Freuden voll,

Bald schwebt sie voller Zagen.

 

3.) Doch, Jesu, deine Liebe macht

Mir alle Furcht verschwinden.

Ich werd in dieser Todesnacht

Dich, Lebens-Fürsten finden.

Ich finde, ja ich halte dich,

Mein Leben, mein Verlangen.

Mein Leben, du wirst selbsten mich

Mit deinem Licht umfangen.

 

4.) Drum sterb ich nicht in diesem Tod,

Der Tod ist nur mein Leben.

Nach kurzem Kampf, nach kurzer Not

Ist dort ein ewig' Schweben,

Voll Herrlichkeit, voll Ruh' und Freud',

Voll Fried', voll Trost, voll Wonne,

Voll Seligkeit, wo allezeit

Gott selbsten ist die Sonne.

 

5.) Der Herzog meines Lebens ist

Durch Tod zum Leben gangen.

Und ich werd' auch zu meinem Christ

Auf diesem Weg gelangen.

Der letzte Schritt zur Seligkeit

Geschieht durch selig' Sterben.

Ist Er, mein Haupt, in Herrlichkeit,

Wie soll sein Glied verderben?

 

6.) Drum zage nicht, mein schwacher Sinn,

Verlass den Leib der Erden.

Wirf alles Eitle willig hin!

Die Erd' muss Erde werden.

Die Seele bleibt in Gottes Hand,

Bei solchem Wohlvergnügen,

Das nur der Geist und kein Verstand

Anjetzt begreifen möge.

 

7.) Auch wird die schöne Freudenzeit

Am End' der Zeit entdecken,

Dass Gott der Seelen vorig' Kleid

Auch aus dem Staub erwecken

Und ewig herrlich machen kann.

Da wird sein volle Wonne,

Wenn wir mit Klarheit angetan

Dort leuchten wie die Sonne.

 

8.) An uns stirbt nichts als Sterblichkeit,

Wir selbst sind unverloren.

Der Leib wird nur der Last befreit,

Und himmlisch neu geboren.

Denn was man hier verweslich sät,

Was hier verderbt im Dunkeln,

Das wird, sobald es aufersteht,

Voll Glanz und Schönheit funkeln.

 

9.) Drum gebt, ihr schwachen Glieder, ihr

Euch willig hin der Erden.

Es wird von eurer Zahl und Zier

Ja nichts verloren werden.

Die Haut, die vormals euch bedeckt,

Wird dort mich wieder kleiden,

Wenn ich in meinem Fleisch erweckt

Beschaue Gottes Freuden.

 

10.) Dem ich im Glauben hier gedient,

Der wird mich dorthin bringen,

Wo Tausend, Tausend vor ihm sind,

Und ewig 'Heilig' singen.

Da werd' ich seine Herrlichkeit

Mit meinen Augen sehen,

Und was in Zeit und Ewigkeit

Von ihm mir Guts geschehen.

 

11.) Gott selbst mit seinem Angesicht

Wird ewig mich erquicken.

So werd' ich auch in seinem Licht

Mir selbsten ihn erblicken.

O Herrlichkeit! Wie find ich mich,

Wenn engelreine Seelen

Mit sonnenklaren Leibern sich

Vor Gottes Stuhl vermählen?

 

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Autor: Sophie Elisabeth von Sachsen-Zeitz

ggf. unter Mitwirkung von Philipp Jakob Spener

Melodie: Was mein Gott will, das gescheh allzeit

oder: Ein Lämmlein geht und trägt die Schuld

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Neuvermehrtes und wohleingerichtetes Naumburgisches Gesang-Buch

Darinnen die erbaulichen Lieder Lutheri,

Gerhardi und anderer geistreicher Männer

[von Joh. Martinus Schamelius]

Druck und Verlag Balthasar Bossögel

Naumburg 1735

Liednummer 731

Thema: Tod und Ewigkeit

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Photo: Herbst im Weinberg (bei Wiesbaden-Dotzheim) mit Blick ins Rheintal

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Herr, wenn dein Heimatruf an mich ergeht

 

1.) Herr, wenn dein Heimatruf an mich ergeht,

So lass ihn mich in deinem Weinberg finden.

Und was in deinem Namen ausgesät,

Davon lass dir mich droben Garben binden.

Lass deinem Dienste mich mein Leben weihn,

Treu bis zu meinem letzten Atemzuge

Und stellt sich dann der Himmelsbote ein,

So lass ihn finden meine Hand am Pfluge.

 

2.) Dann hauch ich fröhlich meine Seele aus

In des versöhnten Vaters liebe Hände,

Und schaue selig aus dem Vaterhaus

Zurück auf die verlassnen Weingelände.

Nicht mehr mit Blicken tränenfeucht und bang

Schau ich hinauf zu jenen Heimathöhen -

Nein, von den Höhn darf ich den Pilgergang

Im Glanze himmlischer Verklärung sehen.

 

3.) Deckt mich auch hier gar manche Finternis,

Mich deckt nicht minder der Erbarmung Flügel,

Und dieser Flügel trägt mich ja gewiss

Einst zu der Heimat sonnenhellem Hügel.

Was machts, ob man auch hier mit Tränen sät,

Ob oft geheime Wunden bitter schmerzen,

O, wenn man deines Wortes Trost empfäht, (a)

Vergisst man alles Leid an deinem Herzen.

 

4.) Du, o mein Herzenskönig, wirst nicht ruhn,

Du bringest denn dein Werk in mir zu Ende.

Gelobt seist du! Gepriesen sei dein Tun!

Dich bet ich an und küsse deine Hände.

Behalt mich nur in deinem Dienst, mein Fürst,

Und schenk mir auch im Kleinen große Treue.

Auf dass, wenn du geoffenbaret wirst,

Mein Geist sich deiner unaussprechlich freue.

 

(a) ältere Form von 'empfängt'

 

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Autor: Anna Goecke

Melodie: Eigene Melodie

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Gemeinde-Psalter

Vierstimmige Ausgabe

6.-9. Tausend

Bundes-Verlag

Witten/Ruhr, 1938

Liednummer 725

Thema: Tod und Ewigkeit

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Anna Goecke (* 9. Oktober 1828 in Altena (Provinz Westfalen/Preußen); † 28. Juni 1883 ebenda) war eine evangelische Lieddichterin. Sie wurde als Tochter des Fabrikanten Franz Goecke geboren und stand evangelisch-freikirchlichen Kreisen nahe. Ein geistliches Lied von ihr fand Aufnahme in den Gemeinde-Psalter aus dem Jahr 1938, der das offizielle Gesangbuch der Freien evangelischen Gemeinden war. Das Lied trägt den Titel 'Herr, wenn dein Heimatruf an mich ergeht' und ist ein Ewigkeitslied zu vier Strophen.

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Photo: Sylter Straße in Wiesbaden-Dotzheim, OT Sauerland

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Wie ganz so sanft, wie ganz so still

 

1.) Wie ganz so sanft, wie ganz so still!

Der Tag geht hin, als wie ich will.

Im grünen Land schon etwas Gold.

Wie ganz so schön! Wie ganz so hold!

 

2.) Gott, der Du sprichst zu meinem Sinn,

Das Grün vergilbt, das Jahr geht hin.

Die Zeit verstreicht. Mein Leben schwingt

Sich aus, Freund Hein (a) im Lande singt.

 

3.) Er singt wohl hold. Er ist Dein Knecht,

Dein treuer, tut nur, was Dir recht.

Doch was Dir recht, ist immer gut,

Auch, wenn Du richtest Fleisch und Blut.

 

4.) Drum ruf mich ab, wie Du's bestimmst,

Dein Kind, das in den Schoß Du nimmst.

Der Du mir weist den letzten Pfad,

Bestimm' die Zeit und tu's in Gnad'.

 

(a) der Tod

 

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Autor: Otto Adolf Alexander von Taube

mögl. Melodie: Nun jauchzt dem Herren alle Welt

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Otto [Adolf Alexander] von Taube

Selig sind sie Friedfertigen

Geistliche Gedichte und Lieder

Berlin, 1956

Seite 76

Thema: Herbstlied

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Otto Adolf Alexander Freiherr von Taube (* 21. Juni 1879 in Reval; † 30. Juni 1973 in Gauting) war ein deutscher Schriftsteller, Jurist, Kunsthistoriker und Übersetzer.

Otto von Taube wuchs im Schloss seines Großvaters in Estland auf. Die Erinnerungen an diese Zeit haben sich in späteren Werken niedergeschlagen. Nach Abschluss der Schulzeit studierte er zunächst Rechtswissenschaften in Leipzig, wechselte jedoch zur Kunstgeschichte, da er eine für ihn vorgesehene Beamtenlaufbahn ablehnte. Bald begann er ein Wanderleben. Die Erlebnisse mit Tippelbrüdern und Handwerksburschen verarbeitete er in seinem 1935 fertiggestellten Roman 'Die Metzgerpost'.

Ab 1910 arbeitete er als freier Schriftsteller und gab im Leipziger Insel Verlag im Rahmen der Insel-Bücherei Übertragungen portugiesischer und spanischer Autoren heraus. Taube war befreundet mit den Verlagsautoren Hugo von Hofmannsthal und Rudolf Alexander Schröder und mit Rainer Maria Rilke bekannt. Als Romanautor debütierte Taube 1913 mit 'Der verborgene Herbst'. Taube stand den nationalgesinnten Kräften der Weimarer Republik nahe und war bis zum Kapp-Putsch Mitglied der DNVP, hatte aber andererseits 1923 auch Interesse an der NSDAP geäußert, von der er sich jedoch bald

distanzierte. Er erhielt Schreib- und Veröffentlichungsverbot. Taube soll acht Sprachen beherrscht haben und trat daher auch in großem Umfang als Übersetzer hervor. Seine Bibliograhie umfasst nahezu 1200 Einträge. Er war seit 1918 verheiratet mit Marie Freiin von Doernberg und hatte mit ihr zwei Kinder.

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Volk des Herrn, du hast hienieden

 

- Glaubens-Kampflied -

 

1.) Volk des Herrn, du hast hienieden

Einen langen, schweren Streit.

Kämpfe sind dir hier beschieden,

Friede in der Ewigkeit.

Lege an die rechte Wehre

Und steh auf dem ew'gen Fels,

Dass dir Sieg und Heil beschere

Er, der Heiland Israels!

 

2.) Träumest du von guten Tagen,

Oder wachst du auf zum Streit?

Wiegst du dich in alten Sagen

Oder kennst du deine Zeit?

Hörest du den Ruf der Wächter:

Glaubet ihr, so bleibt ihr stehn! -

Aber wehe dem Verächter,

Denn sein Trost wird untergehn!' -

 

3.) Volk des Herrn! Du hast hienieden

Einen langen, schweren Streit.

Nun, so suche keinen Frieden

In der bösen Zeitlichkeit!

Führe deines Gottes Kriege.

Jesu Kreuz ist das Panier. (a)

Unter diesem Zeichen siege!

Seine Schmach sei deine Zier!

 

(a) Sinnspruch auf einem Wappen, (Lebens-) Motto

 

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Autor: Samuel Preiswerk

Melodie: O du Liebe meiner Liebe

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Geistliche Lieder im neunzehnten Jahrhundert

Herausgegeben von L. K. Otto Kraus

Druck und Verlag Chr. Friedrich Will

Darmstadt, 1863

Liednummer 260

Thema: Glaube, Kampf und Rechtfertigung

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Samuel Preiswerk (* 19. September 1799 in Rümlingen/Schweiz; † 13. Januar 1871 in Basel) war ein Schweizer evangelisch-reformierter Pfarrer, Herausgeber, Hebraist und Lieddichter. Preiswerk wurde als Sohn eines Pfarrers geboren und studierte in Basel und Erlangen Theologie. Er trat im Jahr 1822 ins geistliche Amt, als er sein Vikariat in Biel-Benken aufnahm. Zwei Jahre später wurde er Pfarrer an einem Waisenhaus, 1828 Lehrer an einem Missionshaus. Während dieser Zeit schrieb er bereits einige Lieder, die ihn später bekannt machten. Im Jahr 1830 wurde er Pfarrer in Muttenz. Das Amt wurde ihm aber bald darauf aus politischen Gründen entzogen. Im Jahr 1834 übernahm er die Stelle eines Lehrers für Alttestamentliche Exegese an der Theologischen Schule der Evangelischen Gesellschaft in Genf und verfasste in diesen Jahren eine hebräische Grammatik, die er in französischer Sprache abgefasst hatte und die in vier Auflagen erschien. Im Jahr 1839 zog nach Basel, wurde Dozent für hebräische Sprache und Literatur und übernahm ein Jahr später wieder ein Pfarramt, diesmal an der Leonhardskirche in Basel. Ab 1859 wechselte er an das Basler Münster, wo er zugleich auch Antist, Vorsteher des städtischen Kirchen- und Schulwesens, wurde. In Basel veröffentlichte er 1838 bis 1843 die Zeitschrift 'Das Morgenland'. Im Jahr 1860 ernannte ihn die Universität Basel zum Ehrendoktor der Theologie. Elf seiner geistlichen Lieder stehen in vielen evangelischen Kirchengesangbüchern und Liedanthologien. Der Pfarrer und Hymnologe Albert Knapp (1798-1864) nahm in seine ab 1837 in Stuttgart erschienene Sammlung 'Evangelischer Liederschatz' neun Lieder von Preiswerk auf. Preiswerks bekanntestes Lied ist ein Nachfolge- bzw. Missionslied mit drei Strophen und heißt 'Die Sach ist dein, Herr Jesu Christ'.

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Photo: Herbststimmung in der Kuranlage von Hanau-Wilhelmsbad

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Nicht hier im Erdenleben

 

1.) Nicht hier im Erdenleben

Ist uns das Ziel gesteckt.

Es steht, wo Engel schweben,

Dem Auge nur verdeckt.

Noch sehn wir hier im Dunkeln:

Eng ist des Geistes Feld.

Wohl uns! Verheißung funkeln

Die Sterne jener Welt.

 

2.) Ach, Sündigkeit und Schwäche

Umhüllt uns wie ein Kleid.

Dahin in Tränenbäche

Fließt oft das Seelenleid.

Die müden Füße wanken

Hier oft im Pilgerlauf.

Oft seufzt der Ruf des Kranken:

Wann hört mein Leiden auf?

 

3.) Noch wandeln wir im Glauben

Und schauen hier noch nicht,

Bis Gott uns wird erlauben

Zu schaun in seinem Licht.

Hier ist noch nicht erschienen,

Was dort wir werden sein.

Doch, o, mit heitern Mienen

Darf Christi Schar sich freun.

 

4.) Kann ihn der Blick nicht schauen,

Der Arm ihn nicht umfahn, (a)

Mit liebendem Vertrauen

Hängt doch die Seel' ihm an.

Umstrahlt das Haupt noch droben

Nicht seines Thrones Pracht:

Das Herz, zu ihm erhoben,

Fühlt seiner Liebe Macht.

 

5.) Und seine Gottesnähe

Erquickt die Pilgerzeit.

Mit Frieden aus der Höhe

Versüßt er Schmerz und Leid.

Noch sind's die Prüfungstage,

Doch unser Heil ist nah.

Weg, Kleinmut, Furcht und Klage!

Bald ist die Krone da.

 

(a) alte Form für 'umfangen'

 

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Autor: Karl Bernhard Garve

Melodie: Wie soll ich dich empfangen

oder: Befiehl du deine Wege

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Christliche Gesänge

[Lieder von Karl Bernhard Garve]

Verlag von C. G. Zobel

Görlitz, 1825

Liednummer 274

Thema: Tod und Ewigkeit

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Karl Bernhard Garve, auch Carl (* 24. Januar 1763 in Jeinsen bei Hannover/Kurfürstentum Braunschweig-Lüneburg; † 1841 in Herrnhut) war ein evangelisch-lutherischer Pfarrer, Lehrer und Lieddichter. Garve wurde als Sohn eines Rittergutpächters geboren und mit fünf Jahren in die Knabenanstalt der Herrnhuter Brüdergemeinde in Zeist (Holland) geschickt, von wo er später in die von Neuwied wechselte. Im Jahr 1777 begann Garve eine wissenschaftliche Ausbildung im Herrnhuter Pädagogium Niesky in Schlesien, wo er später Lehrer wurde. Ab dem Jahre 1799 war Garve Prediger in Amsterdam, ab 1801 in Ebersdorf, ab 1809 in Norden, ab 1810 in Berlin und zuletzt ab 1816 21 Jahre in Neusalz an der Oder. Die Brüdergemeine übertrug Garve auch die Überarbeitung ihres Liturgiebuchs. Den Ruhestand verbrachte Garve in Herrnhut, wo er 1841 verstarb. Seine 'Christlichen Gesänge' von 1825 haben Generationen begleitet. Von seinen über 300 geistlichen Liedern sind viele überregional bekannt geworden und stehen in Kirchengesangbüchern und Liedanthologien des 19. und 20. Jahrhunderts. Das bekannteste Lied hat zehn Strophen, heißt 'Liebe, du ans Kreuz für uns erhöhte' und steht auch im Evangelischen Gesangbuch (EG) von 1993. Albert Knapp nahm 63 Lieder von Garve in seinen 'Evangelischen Liederschatz für Kirche und Haus' auf. Ein Berliner Gesangbuch des 19. Jahrhunderts enthält 36 Lieder von Garve.

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Photo: In Wiesbaden-Dotzheim, bei Schloss Freudenberg

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O Ewigkeit, du Freudenwort

 

1.) O Ewigkeit, du Freudenwort,

O Freude, die kein Mensch erhört,

O Anfang ohne Ende!

O Ewigkeit, Zeit ohne Zeit,

Ich weiß vor großer Fröhlichkeit

Nicht, wo ich mich hinwende.

Mein ganz erfreutes Herze springt,

Vor Freuden alles klingt und singt.

 

2.) Wenn alle Freude in der Welt

Doch endlich mit der Zeit hinfällt,

Und ganz wird aufgehoben,

So hat die Ewigkeit kein Ziel,

Sie treibet stets ihr Freudenspiel

Und hört nicht auf, zu loben.

Denn meine Seele freudig spricht:

Die Freude endet ewig nicht.

 

3.) Wie könnte mir doch werden bang,

Weil diese Freude währt so lang,

Als ewig sich erstrecket?

Die Freude hat die schwarze Nacht

Der Schmerzen ganz bei Seit gebracht,

Und ganz und gar verstecket.

Nichts ist zu finden weit und breit

So lieblich, als die Ewigkeit.

 

4.) Da weiß man nicht von Pein und Qual,

Die Freud ist mehr, als an der Zahl

Hier Menschen sich ernähren.

Mehr, als der Himmel Sterne hegt,

Mehr als die Erde Laubwerk trägt,

Wie lange wird sie währen?

Es ist ihr nicht jetzt, noch zuletzt,

Ein Ende, Maß, noch Ziel gesetzt.

 

5.) Wenn du dort bei der Engel Schar

Viel hundertausend tausend Jahr

Hast fröhlich ausgestanden,

Und in so langer, langer Frist

Ganz heilsamlich getröstet bist,

Ist doch kein Schluss vorhanden.

Die Zeit, die niemand zählen kann,

Die fänget stets von neuem an.

 

6.) Gott, du bist gnädig und gerecht,

Du tröstet einen frommen Knecht

Nach ausgestandnen Schmerzen.

Auf kurze Trübsal dieser Welt

Hast du so lange Freud bestellt.

Drum sehne dich von Herzen

Nach dieser Freud, o Menschenkind,

Dass du sie kriegest fein geschwind.

 

7.) Die Weltlust währt ein Augenblick

Und ist nicht ohne Teufelsstrick,

Kann länger nicht ergötzen.

Hingegen wird dort deine Seel',

Befreit von dieser Leibeshöhl'

Mit steter Lust sich lechzen.

O schöner Tausch, und wohl gewagt!

Das auch den Engeln selbst behagt.

 

8.) So lang ein Gott im Himmel lebt,

Und über alle Wolken schwebt,

Wird solche Freude währen.

Wenn andre plagen wird die Hitz,

Angst, Kälte, Hunger, Schrecken, Blitz

Und sie doch nicht verzehren,

So wirst du ohne Qual und Pein

Bei Gott in steter Freude sein.

 

9.) Wer wollte nun im Sündenschlaf,

Gleich einem sonst verlornen Schaf,

Zubringen hier sein Leben?

Ach nein, es möchte sonst die Zeit

Der hocherwünschten Ewigkeit

Mir nicht die Freude geben,

Die hier kein Mensch aussprechen mag,

Und die ich wünsche Nacht und Tag.

 

10.) Was? soll die Wollust dieser Welt,

Pracht, Hoffart, Reichtum, Ehr und Geld

Mir länger hier gebieten?

Nein, weg mit aller Sicherheit,

Dass nicht der Teufel, Welt und Zeit

Mich möge überwüten.

Nimm, liebe Seele, dich in Acht,

Dass dich nicht treff der Sünden Macht.

 

11.) So wird dich als ein frommes Kind,

Wie alle Himmelskinder sind,

Dein Gott dort ewig lieben.

Bei ihm wirst du ohn' Angst und Pein

Mit allen Auserwählten sein

Und niemals dich betrüben.

Wo ist ein so beredter Mann,

Der diese Freud aussprechen kann?

 

12.) O Ewigkeit, du Freudenwort,

O Freude, die kein Mensch gehört,

O Anfang ohne Ende!

O Ewigkeit, Zeit ohne Zeit,

Ich weiß vor großer Fröhlichkeit

Nicht, wo ich mich hinwende.

Nimm mich doch bald, wenn dirs gefällt,

Herr Jesu, in dein Freudenzelt.

 

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Autor: Kaspar Heunisch

Bearbeitung des Liedes

O Ewigkeit, du Freudenwort, das mich erquicket

Melodie: O Ewigkeit, du Donnerwort

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gefunden in:

Allgemeines und vollständiges

Evangelisches Gesangbuch

für die königl. preuß. schlesischen Lande

Druck und Verlag Wilhelm Gottl. Korn

Breslau, 1860

Liednummer 1144

Thema: Tod und Ewigkeit

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Kaspar (auch Caspar) Heunisch (* 16. Juli 1620 in Schweinfurt; † 18. Oktober 1690 ebenda) war ein deutscher lutherischer Theologe und Kirchenlieddichter.

Heunisch, der Sohn eines Glasers, studierte nach dem Besuch des Schweinfurter Gymnasiums ab 1639 Evangelische Theologie in Jena, wo er den Magistertitel erwarb. Nach kurzer Tätigkeit als Hauslehrer in Halle (Saale) wurde er 1645 Pfarrer in Priesenhausen bei Schweinfurt. 1646 wechselte in die Pfarrstelle Oberndorf bei Schweinfurt. 1647 wurde er Subdiakonus an der St. Johanniskirche in Schweinfurt, stieg 1654 zum Diakon, 1660 zum Archediakon und 1665 zum Oberpfarrer (Superintendenten) auf. Daneben war er Professor und Inspektor des Schweinfurter Gymnasiums.

Heunisch veröffentlichte zahlreiche Leichenpredigten, aber auch etliche theologische Werke, darunter einen Abriss von Leonhard Hutters 'Compendium Locorum Theologicorum' und Schriften gegen Katholiken und Reformierte. Ein besonderer Schwerpunkt waren Untersuchungen zur Zeitrechnung, wobei er die Arbeiten von Matthäus Hoffmann (1615–1667) weiterführte. Eingehende Untersuchungen der apokalyptischen Bücher der Bibel (Ezechiel, Daniel, Offenbarung des Johannes) sollten der Berechnung des Tausendjährigen Reiches dienen. Heunisch sah die biblischen Weissagungen als in der Geschichte der Kirche erfüllt und bekämpfte daher den zeitgenössischen Chiliasmus, der die baldige Wiederkehr Christi, das Gericht und den Weltuntergang erwartete. Für die nahe Zukunft sah er einen zweiten Religionskrieg zwischen Katholiken und Protestanten, später eine türkische Besetzung der christlichen Länder voraus. Sowohl Philipp Jakob Spener (als Pietist) als auch Christian Thomasius (als Vertreter der Frühaufklärung) kritisierten Heunischs Endzeitberechnungen.

Noch größere Verbreitung als Heunischs gelehrte Werke fand sein Kirchenlied 'O Ewigkeit, du Freudenwort, das mich erquicket fort und fort, o Anfang sonder Ende', das 1688 erstmals veröffentlicht wurde und das noch im Evangelischen Kirchengesangbuch (EKG), das bis 1993 genutzt wurde unter der Nummer 325 enthalten war.

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Upon that night, when fairies light

On Cassilis Downans dance,

Or owre the lays, in splendid blaze,

On sprightly coursers prance;

Or for Colean the route is ta'en,

Beneath the moon's pale beams;

There, up the cove, to stray and rove,

Among the rocks and streams

To sport that night.

 

Among the bonny winding banks,

Where Doon rins, wimplin' clear,

Where Bruce ance ruled the martial ranks,

And shook his Carrick spear,

Some merry, friendly, country-folks,

Together did convene,

To burn their nits, and pou their stocks,

And haud their Halloween

Fu' blithe that night.

 

The lasses feat, and cleanly neat,

Mair braw than when they're fine;

Their faces blithe, fu' sweetly kythe,

Hearts leal, and warm, and kin';

The lads sae trig, wi' wooer-babs,

Weel knotted on their garten,

Some unco blate, and some wi' gabs,

Gar lasses' hearts gang startin'

Whiles fast at night.

 

Then, first and foremost, through the kail,

Their stocks maun a' be sought ance;

They steek their een, and graip and wale,

For muckle anes and straught anes.

Poor hav'rel Will fell aff the drift,

And wander'd through the bow-kail,

And pou't, for want o' better shift,

A runt was like a sow-tail,

Sae bow't that night.

 

Then, staught or crooked, yird or nane,

They roar and cry a' throu'ther;

The very wee things, todlin', rin,

Wi' stocks out owre their shouther;

And gif the custoc's sweet or sour.

Wi' joctelegs they taste them;

Syne cozily, aboon the door,

Wi cannie care, they've placed them

To lie that night.

 

The lasses staw frae 'mang them a'

To pou their stalks of corn:

But Rab slips out, and jinks about,

Behint the muckle thorn:

He grippet Nelly hard and fast;

Loud skirl'd a' the lasses;

But her tap-pickle maist was lost,

When kitlin' in the fause-house

Wi' him that night.

 

The auld guidwife's well-hoordit nits,

Are round and round divided,

And monie lads' and lasses' fates

Are there that night decided:

Some kindle coothie, side by side,

And burn thegither trimly;

Some start awa, wi' saucy pride,

And jump out-owre the chimlie

Fu' high that night.

 

Jean slips in twa wi' tentie ee;

Wha 'twas she wadna tell;

But this is Jock, and this is me,

She says in to hersel:

He bleezed owre her, and she owre him,

As they wad never mair part;

Till, fuff! he started up the lum,

And Jean had e'en a sair heart

To see't that night.

 

Poor Willie, wi' his bow-kail runt,

Was brunt wi' primsie Mallie;

And Mallie, nae doubt, took the drunt,

To be compared to Willie;

Mall's nit lap out wi' pridefu' fling,

And her ain fit it brunt it;

While Willie lap, and swore by jing,

'Twas just the way he wanted

To be that night.

 

Nell had the fause-house in her min',

She pits hersel and Rob in;

In loving bleeze they sweetly join,

Till white in ase they're sobbin';

Nell's heart was dancin' at the view,

She whisper'd Rob to leuk for't:

Rob, stowlins, prie'd her bonny mou',

Fu' cozie in the neuk for't,

Unseen that night.

 

But Merran sat behint their backs,

Her thoughts on Andrew Bell;

She lea'es them gashin' at their cracks,

And slips out by hersel:

She through the yard the nearest taks,

And to the kiln goes then,

And darklins graipit for the bauks,

And in the blue-clue throws then,

Right fear't that night.

 

And aye she win't, and aye she swat,

I wat she made nae jaukin',

Till something held within the pat,

Guid Lord! but she was quakin'!

But whether 'was the deil himsel,

Or whether 'twas a bauk-en',

Or whether it was Andrew Bell,

She didna wait on talkin'

To spier that night.

 

Wee Jennie to her grannie says,

"Will ye go wi' me, grannie?

I'll eat the apple at the glass

I gat frae Uncle Johnnie:"

She fuff't her pipe wi' sic a lunt,

In wrath she was sae vap'rin',

She notice't na, an aizle brunt

Her braw new worset apron

Out through that night.

 

"Ye little skelpie-limmer's face!

I daur you try sic sportin',

As seek the foul thief ony place,

For him to spae your fortune.

Nae doubt but ye may get a sight!

Great cause ye hae to fear it;

For mony a ane has gotten a fright,

And lived and died deleeret

On sic a night.

 

"Ae hairst afore the Sherramoor, --

I mind't as weel's yestreen,

I was a gilpey then, I'm sure

I wasna past fifteen;

The simmer had been cauld and wat,

And stuff was unco green;

And aye a rantin' kirn we gat,

And just on Halloween

It fell that night.

 

"Our stibble-rig was Rab M'Graen,

A clever sturdy fallow:

His son gat Eppie Sim wi' wean,

That lived in Achmacalla:

He gat hemp-seed, I mind it weel,

And he made unco light o't;

But mony a day was by himsel,

He was sae sairly frighted

That very night."

 

Then up gat fechtin' Jamie Fleck,

And he swore by his conscience,

That he could saw hemp-seed a peck;

For it was a' but nonsense.

The auld guidman raught down the pock,

And out a hanfu' gied him;

Syne bade him slip frae 'mang the folk,

Some time when nae ane see'd him,

And try't that night.

 

He marches through amang the stacks,

Though he was something sturtin;

The graip he for a harrow taks.

And haurls it at his curpin;

And every now and then he says,

"Hemp-seed, I saw thee,

And her that is to be my lass,

Come after me, and draw thee

As fast this night."

 

He whistled up Lord Lennox' march

To keep his courage cheery;

Although his hair began to arch,

He was say fley'd and eerie:

Till presently he hears a squeak,

And then a grane and gruntle;

He by his shouther gae a keek,

And tumbled wi' a wintle

Out-owre that night.

 

He roar'd a horrid murder-shout,

In dreadfu' desperation!

And young and auld came runnin' out

To hear the sad narration;

He swore 'twas hilchin Jean M'Craw,

Or crouchie Merran Humphie,

Till, stop! she trotted through them

And wha was it but grumphie

Asteer that night!

 

Meg fain wad to the barn hae gaen,

To win three wechts o' naething;

But for to meet the deil her lane,

She pat but little faith in:

She gies the herd a pickle nits,

And two red-cheekit apples,

To watch, while for the barn she sets,

In hopes to see Tam Kipples

That very nicht.

 

She turns the key wi cannie thraw,

And owre the threshold ventures;

But first on Sawnie gies a ca'

Syne bauldly in she enters:

A ratton rattled up the wa',

And she cried, Lord, preserve her!

And ran through midden-hole and a',

And pray'd wi' zeal and fervour,

Fu' fast that night;

 

They hoy't out Will wi' sair advice;

They hecht him some fine braw ane;

It chanced the stack he faddom'd thrice

Was timmer-propt for thrawin';

He taks a swirlie, auld moss-oak,

For some black grousome carlin;

And loot a winze, and drew a stroke,

Till skin in blypes cam haurlin'

Aff's nieves that night.

 

A wanton widow Leezie was,

As canty as a kittlin;

But, och! that night amang the shaws,

She got a fearfu' settlin'!

She through the whins, and by the cairn,

And owre the hill gaed scrievin,

Whare three lairds' lands met at a burn

To dip her left sark-sleeve in,

Was bent that night.

 

Whyles owre a linn the burnie plays,

As through the glen it wimpl't;

Whyles round a rocky scaur it strays;

Whyles in a wiel it dimpl't;

Whyles glitter'd to the nightly rays,

Wi' bickering, dancing dazzle;

Whyles cookit underneath the braes,

Below the spreading hazel,

Unseen that night.

 

Among the brackens, on the brae,

Between her and the moon,

The deil, or else an outler quey,

Gat up and gae a croon:

Poor Leezie's heart maist lap the hool!

Near lav'rock-height she jumpit;

but mist a fit, and in the pool

Out-owre the lugs she plumpit,

Wi' a plunge that night.

 

In order, on the clean hearth-stane,

The luggies three are ranged,

And every time great care is ta'en',

To see them duly changed:

Auld Uncle John, wha wedlock joys

Sin' Mar's year did desire,

Because he gat the toom dish thrice,

He heaved them on the fire

In wrath that night.

 

Wi' merry sangs, and friendly cracks,

I wat they didna weary;

And unco tales, and funny jokes,

Their sports were cheap and cheery;

Till butter'd so'ns, wi' fragrant lunt,

Set a' their gabs a-steerin';

Syne, wi' a social glass o' strunt,

They parted aff careerin'

Fu' blythe that night.

 

Robert Burns

Photo: In Wiesbaden-Dotzheim, Gemarkung Im Himmelreich

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O Jesu, meine Lust

 

1.) O Jesu, meine Lust,

O Leben meiner Seelen!

Wann rufst du mich herfür

Aus dieser Trauerhöhlen?

Wann werd' ich einst befreit

Dich, liebster Jesu, sehn

Und zu dir in dein Reich

Mit vollem Springen gehn? (a)

 

2.) O du mein Aufenthalt,

Mein Leben, meine Wonne,

Mein einziger Gewinn

Und rechte Freudensonne!

Mein Herz und ganzer Geist

Schreit stets, o Gott, zu dir!

Wann werd' ich schauen dich,

O Jesu, meine Zier!

 

3.) Ich denk an jene Zeit,

Wenn ich zu deinen Freuden,

Herr Jesu, werd eingehen,

Nach lange währn'dem Leiden.

Welch' große Freud' und Lust

Wird dann bei mir entstehn,

Wenn ich in deinem Licht

Dich ewig werde sehn?

 

4.) Alsdenn so wirst du mich

Zu deiner Rechten stellen,

Und mir, als deinem Kind,

Ein gnädig' Urteil fällen,

Mich bringen zu der Lust,

Wo deine Herrlichkeit

Ich werde schauen an

In alle Ewigkeit.

 

5.) Ach, dass ich heute noch

Von hinnen möchte scheiden

Und das ich käme bald

Zu jenen Himmelsfreuden.

Ach, dass ich heute noch

Die Welt verlassen müsst,

Und käme in das Schloss,

Wo nichts als Freude ist.

 

6.) O du mein liebster Schatz!

Wann wirst du mich hinführen

Zu solcher Herrlichkeit

Und mit der Wonne zieren,

Die du mir hast bereit',

Wann küss ich deine Brust

In jenem Freudensaal?

O, Jesu, meine Lust!

 

(a) Ausdruck der Freude

 

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Autor: Matthäus Avenarius

Melodie: O Gott, du frommer Gott

oder: Nun danket alle Gott

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Neuvermehrtes und wohleingerichtetes

Naumburgisches Gesang-Buch

Darinnen die erbaulichen Lieder Lutheri,

Gerhardi und anderer geistreicher Männer

[von Joh. Martinus Schamelius]

Druck und Verlag Balthasar Bossögel

Naumburg 1735

Liednummer 496

Thema: Tod und Ewigkeit

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Matthäus Avenarius (*25. März 1625 zu Eisenach/Thüringen, † 17. April 1692 in Steinbach-Hallenberg), war evangelischer Theologe und Kirchenlieddichter.

Avenarius kam 1650 als Kantor nach Schmalkalden und wurde 1662 in Steinbach-Hallenberg in ein Pfarramt berufen, wo er 1692 starb. Mit seinem Kirchenlied ‘O Jesu meine Lust’ wurde er bekannt. Sein Sohn Johannes Avenarius (* 1670, † 1739) war ebenfalls Pfarrer und Superintendent zu Gera.

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Matthäus Avenarius' Lieder/ Hymns

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Alles, was ich dulde, nimmt zuletzt ein End

Jesu, Jesu, jetzt aufwache

O Jesu, meine Lust, o Leben meiner Seelen

Photo: Sylter Straße in Wiesbaden-Dotzheim, OT Sauerland

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Unsre kurzen Lebenstage

 

1.) Unsre kurzen Lebenstage

Sind ein Stäublein auf der Waage

Gegen jenen großen Tag,

Der mit Recht ein Tag der Tage,

Ja, der allerschärfsten Waage

Unsrer Tage heißen mag.

 

2.) Tag, da des Erlösers Ehre

Im Gefolge seiner Heere

Wie ein Blitz durch Wolken bricht,

Der dem spottenden Geschlechte,

Nach dem längst verdienten Rechte,

Das verdiente Urteil spricht! -

 

3.) Berg, in den der Schweiß gedrungen,

Der des Richters Zorn verschlungen,

- Ölberg, spalte dich entzwei -

Wenn dereinst von deinen Höhen

Eine Stimme wird ergehen,

Dass der Herr im Anzug sei.

 

4.) Himmel, rolle dich zusammen!

Erde, rüste dich zu Flammen,

Adams Welt, er kommt zu dir!

Wandle zitternd ihm entgegen! -

Ihm zu Füßen dich zu legen,

Ist der beste Rat allhier. -

 

5.) Öffnet euch, ihr Totengrüfte!

Lasst zur Reise durch die Lüfte,

Lasset die Gefangnen los!

Sehet sie, gleich schnellen Pfeilen

Und auf Adlersflügeln eilen

In den längst erwünschten Schoß!

 

6.) Da steht vor des Richters Throne,

Wartend auf die Ehrenkrone,

Die gesammte Erstlingsschaft,

Die durch Glauben, Hoffen, Lieben

Manche edle Frucht getrieben

Aus der Wurzel Jesse Saft.

 

7.) Ja, da wird es anders werden,

Als es auf der Sündenerden

Mit dem kleinen Häuflein war.

Denn nun grünt die Saat der Tränen

In viel tausend Freudenszenen

Und erscheinet göttlich klar!

 

8.) Freunde! Lernet hell gewahren,

Was den müden Pilgerscharen

Aufbewahrt ist, dann zu sehn.

Lasst uns auf das Ende blicken,

Wie der Herr sie einst wird schmücken

Und so wonnesam erhöhn!

 

9.) Werden Edle selbst erschrecken

Und in Felsen sich verstecken

Vor des Richters Angesicht.

Dürfen sie mit frohen Blicken

Ihre Häupter aufwärts rücken,

Als erlöset vom Gericht.

 

10.) Bisher blieben sie verborgen

Mit dem Herrn: - Jetzt naht der Morgen

Ihrer Herrlichkeit heran,

Und die Feinde werden sehen

Sie dem Herrn zur Seite stehen,

Göttlich glänzend angetan.

 

11.) Alles Wünschen, alles Hoffen

Sehen sie nun eingetroffen

Und auf einmal ganz erfüllt.

Auch das rätselhaft Gepräge

Ihrer vor'gen Pilgerwege

Ist vor ihrem Aug' enthüllt.

 

12.) Jetzo wird sich's offenbaren,

Dass sie Gottes Kinder waren.

Ihre göttliche Natur

Und damit verbundne Würde

Ist nunmehr die höchste Zierde

Von der ganzen Kreatur.

 

13.) Ja, sie werden, als Erwählte

Und zu Gottes Volk Gezählte,

Priester selbst und Richter sein. -

Ist die Wahlstatt eingenommen,

Dann wird auch die Hochzeit kommen, -

Braut des Lamms, das Reich ist d e i n !

 

14.) Unermesslich ist die Würde,

Die nach kurzer Erdenbürde

Jesu Christi Braut erlangt.

Esaus Brüder mögen träumen

Und das Erstlingsrecht versäumen:

Auf, wer treu an Christo hangt! -

 

15.) Lasset uns mit Furcht und Lieben

In den reinsten Geistestrieben

Diesem Tag entgegengehn,

Warten, und darüber leiden,

Geist und Fleisch im Tiegel scheiden,

Dass wir vor dem Herrn bestehn!

 

16.) Will es uns an Mut gebrechen,

Will uns Not und Sünde schwächen,

O so denkt: 'Der Herr ist nah!' -

Also lernt bei allen Dingen

Unser Herz doch fröhlich singen:

'Ja, Herr, komm' - Halleluja!'

 

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Autor: Carl Friedrich Harttmann

Melodie: Alles ist an Gottes Segen

oder: Jesus Christus herrscht als König

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Evangelischer Liederschatz für

Kirche, Schule und Haus,

- Band 1 -

Zweite, umgearbeitete Ausgabe

Gesammelt und bearbeitet von Albert Knapp,

J. G. Cotta'scher Verlag,

Stuttgart und Tübingen, 1850

Liednummer 2977

Thema: Offenbarung

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Karl Friedrich Harttmann (* 4. Januar 1743 in Adelberg (heute Landkreis Göppingen); † 31. August 1815 in Tübingen) war ein deutscher lutherischer Theologe und Kirchenlieddichter.

Harttmann wurde als Sohn eines Försters geboren. Einer seiner Vorfahren mütterlicherseits war der Reformator Matthäus Alber. Zuerst wurde Harttmann vom Geistlichen seiner Vaterstadt, Georg Saiz († 1763) ausgebildet. Dabei freundete er sich mit dessen Sohn an, dem späteren Theologen Johann Ferdinand Seiz. Seine weitere Ausbildung erhielt er von 1757 bis 1751 auf den Schulen der Klöster Bebenhausen und Blaubeuren. Danach bezog er das Stift Tübingen zum Studium, welches er 1765 abschloss. Anschließend fungierte er als Vikar in Gäufelden. Außerdem wurde er zum Repetenten des theologischen Stifts ernannt. 1774 berief man ihn als Prediger und Professor an die Hohe Karlsschule in Solitude. Als diese im Folgejahr nach Stuttgart verlegt wurde, zog Harttmann auch dorthin. Einer seiner Schüler dort war der Dichter Friedrich Schiller.

Harttmann war Theologe pietistischer Richtung – was den Auffassungen Herzog Karl Eugens widersprach, der deswegen 1777 vergeblich versuchte, eine Berufung Harttmann zum Pfarrer in Illingen zu verhindern. Vier Jahre später wurde Harttmann nach Kornwestheim als Nachfolger Philipp Matthäus Hahns versetzt, 1793 verließ er auch diese Stadt und wurde Dekan zu Blaubeuren. Zwei Jahre darauf ging er nach Neuffen und 1801 nach Lauffen am Neckar. Dort bat er 1812 um seine Versetzung in den Ruhestand, den er Esslingen verbrachte. Seine Tochter Johanna Elisabeth war mit dem Theologen Ernst Gottlieb Bengel verheiratet.

Harttmann verfasste Werke, die die Bibel erklärten und veröffentlichte außerdem Predigten sowie Beichtreden, die teils erst nach seinem Tod gedruckt wurden und teils mehrere Auflagen erlebten. Albert Knapps Evangelischer Liederschatz, 1850 in Stuttgart und Tübingen verlegt, enthält sieben Lieder von ihm.

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Carl Friedrich Harttmanns Lieder/ Hymns

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Kinderglaub ist ein Prophete, der, aus Gottes Kabinette

Liebe, du der Gottheit Spiegel

Priester, lass von Salems Höhen

So bleibt denn unser Liebesbund ein Siegel

Still, Herde, Freunde, hemmt das Weinen

Unsre kurzen Lebenstage sind ein Stäublein

Wahrer Christen Krankenbette bleibt

Zu des Himmels höchsten Freuden

Photo: Gemarkung 'Unter den Fichten' in Wiesbaden-Bierstadt

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Nun ist der letzte Strahl verglüht

 

- Spätherbst -

 

1.) Nun ist der letzte Strahl verglüht,

Vom Nebelmeer verschlungen.

Die letzte Blume nun verblüht,

Das letzte Lied verklungen.

 

2.) Du holde Zeit, dich hat die Brust

Ersehnt mit langem Hoffen

Und dann begrüßt mit heller Lust -

Nun ist das Herz getroffen.

 

3.) Und leise zittert durchs Gemüt

Der Zukunft trübe Ahnung,

Denn dass das Schönste so verblüht,

Das ist ihm ernste Mahnung.

 

4.) Nun lässt des Winters Ungemach

Von der Natur uns scheiden

Und schmälert uns den hellen Tag

Und schmälert unsre Freuden.

 

5.) So ruh' denn aus, du froher Mut,

Und lass dein stürmisch' Regen,

Nun still, o du mein liebstes Gut,

Du junger Liedersegen.

 

6.) Musst nun den ewig grünen Baum

Erinnerung umranken

Und nähren dich vom Frühlingstraum

Und Sommerlustgedanken.

 

7.) Wie du mit mir zum schönen Strauß

Des Feldes Blumen wandest,

Und die Gedanken weit hinaus

Zur blauen Ferne sandtest,

 

8.) Wie du mit mir im Waldeshag

Geweilt im stillen Düstern,

Gelauscht auf meines Herzens Schlag

Und sein geheimstes Flüstern.

 

9.) Und wie du oft in stiller Nacht

Mit mir die Welt vergaßest

Und in der Sterne goldner Pracht

Viel traute Namen lasest.

 

10.) Und tausend andres, wie wir oft

Geträumt in selgen Stunden,

Was wir entbehrt, was wir gehofft

Und freudig dann gefunden:

 

11.) Das alles lege bunt durchwebt

Im Schrein des Herzens nieder,

Bis dass du alles neu durchlebt -

Dann naht der Lenz auch wider.

 

12.) Dann mit dem ersten Lerchenschlag

Lass alles überfließen,

Den ersten Frühlingsfeiertag

Aus voller Brust zu grüßen!

 

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Autor: Rudolf Sachse

Melodie: ohne Angaben

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Gedichte von Christian Friedrich Heinrich Sachse

nebst einer Auswahl nachgelassener Gedichte

seines Sohnes Rudolf Sachse

Verlag: Schnuphasesche Buchhandlung

Altenburg, 1861

Thema: Herbstlied

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Rudolf Sachse (1818–1855) war evangelisch-lutherischer Theologe und Lieddichter. Er wurde als Sohn des Pfarrers Christian Friedrich Heinrich Sachse geboren, dessen Talent in Dichtkunst er geerbt hatte.

Rudolf Sachse starb als Kandidat der Theologie und Lehrer an der Bürgerschule zu Leipzig 1855. Eine Auswahl der Gedichte und geistlichen Lieder von Vater und Sohn erschien 1861 am Verlagsort Altenburg unter dem Titel 'Gedichte von Christian Friedrich Heinrich Sachse'.

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Photo: Landschaft zwischen Wiesbaden-Dotzheim und Wiesbaden-Frauenstein

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O Herr, erhalt mich bei dein'm Wort

 

- Ein Glaubenslied für Regenten -

 

1.) O Herr, erhalt mich bei dein'm Wort,

Dass mich davon nichts wende,

Zu dir ruf ich, du treuer Hort,

Vom Himmel her mir sende

Dein Heilgen Geist, der mich regier',

In deinem Wort wohl informier', (a)

Das bitt' ich dich von Herzen.

 

2.) Dein Wort, das soll mir allzeit sein

Mein höchster Schatz auf Erden,

Ach lieber Gott, gib mir's nur ein,

Dass nichts verfälschet werde.

Behüt mich, Herr, vor falscher Lehr',

All' Schwärmerei weit von mir kehr',

Erhalt' mich bei dein'm Worte.

 

3.) Weil du mich auch gesetzet hast

Zur Obrigkeit im Lande,

So hilf mir tragen diese Last,

Dass ich nicht werd' zuschande.

Verleih mir Weisheit, Stärk' und Macht,

Dass ich des Landes Nutz' beacht',

Mit Recht und G'richt versorge.

 

4.) Gib mir auch treue Leut' und Rät',

Die dich vor Augen haben,

Die ihre Anschläg' (b) früh und spät

Mit allen ihren Gaben,

Allein zu deiner Ehr' und Ruhm

Zu Nutz auch diesem Fürstentum,

Anstellen und vollbringen.

 

5.) Vor falschen Leuten mich behüt',

Die untreulich regieren:

O Gott, erzeig mir deine Güt',

Lass sie mich nicht verführen.

Ein böser Rat, ein falscher Mann,

Dem ganzen Land viel schaden kann, -

Vor solchen mich bewahre.

 

6.) Zum Eh'stand mein wollst du, o Herr,

Dein' Segen reichlich geben,

Treib' von uns den Feind Asmod' (c) ferr, (d)

Verleih uns langes Leben

In Zucht und Ehr', in Lieb' und Freud',

Lass unser beider Herz' allzeit

B'ständig verbunden bleiben.

 

7.) Wenn Kreuz und Leiden kommt daher,

Nach deinem guten Willen,

Geduld und Trost, Herr, uns bescher',

Dein Wort hilf uns erfüllen,

Steh uns bei und all's Unglück wend',

Zuletzt b'scher uns ein seligs End',

Durch Jesum Christum, Amen.

 

(a) unterrichte

(b) Vorhaben

(c) Asmodäus, auch Asmodi(s) ist der Name eines Dämons aus der jüdischen Mythologie, der häufig mit dem Teufel gleichgesetzt wird.

(d) altes Wort für 'fern'

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Autor: Herzog von Sachsen-Weimar Friedrich Wilhelm I

Melodie: Aus tiefer Not schrei ich zu dir

oder: Such, wer da will ein ander Ziel

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Geistliche Bey dieser andern Ausfertigung vermehrte Singe-Kunst und ordentlich verfasset vollständiges Gesang-Buch, welches ist der andere Theil Der Exemplarischen Bet-Kunst

von Johann Olearius

verlegt bei Kaspar Lunitz

Leipzig, 1672

Liednummer 1062

Thema: Glaube, Kampf und Rechtfertigung

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Friedrich Wilhelm I. von Sachsen-Weimar (* 25. April 1562 in Weimar; † 17. Juli 1602 ebenda) war von 1573 bis zu seinem Tode Herzog von Sachsen-Weimar. Er stammte aus der Familie der ernestinischen Wettiner.

Friedrich Wilhelm I. war der älteste Sohn des Herzogs Johann Wilhelm I. (1530–1573) von Sachsen-Weimar aus dessen Ehe mit Dorothea Susanne (1544–1592), Tochter des Kurfürsten Friedrich III. von der Pfalz (1515-1576). Er wurde gründlich ausgebildet und studierte auf Grund seiner Begabung bereits im Alter von 12 Jahren an der Universität Jena.

Zum Zeitpunkt des Todes seines Vaters im Jahr 1573 war Friedrich Wilhelm I. noch minderjährig, es wurde deshalb zunächst eine vormundschaftliche Regierung für das Herzogtum eingesetzt, die von dem sächsischen Kurfürst August (1526-1586) ausgeübt wurde. Als Vormund unterzeichnete er in Friedrich Wilhelms Namen die Konkordienformel von 1577 und das Konkordienbuch von 1580. 1583 wurde Friedrich Wilhelm I. volljährig, begann aber erst nach dem Tod des Kurfürsten August 1586 selbstständig zu regieren.

1591 verstarb in Sachsen der dortige Kurfürst Christian I. (1560-1591) und da dessen ältester Sohn Christian II. (1583-1611) zu diesem Zeitpunkt noch minderjährig war, war Friedrich Wilhelm I. als Regent für Kursachsen eingesetzt, der sich vor allem in der sächsischen Residenz Torgau aufhielt, wo er verschwenderisch Hof hielt. Er vernachlässigte hierbei die Regierungsgeschäfte in Weimar, die von seinem jüngeren Bruder Johann geführt wurden. Hierhin kehrte Friedrich Wilhelm I. 1601 zurück und verstarb bereits ein Jahr später. Er war zweimal verheiratet und hinterließ insgesamt sieben Nachkommen. Das von Friedrich Wilhelm I. gedichtete Glaubenskampflied 'O Herr, erhalt mich bei deinm Wort' fand weite Verbreitung und steht u.a. im Coburgischen Gesangbuch von 1660.

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