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Was auf den ersten Blick aussieht wie ein gewöhnlicher InterCity der Deutschen Bahn entpuppt sich spätestens nach einem Blick ins Kursbuch als ein EuroCity. Genauer gesagt handelt es sich um den EuroCity 114, der den Namen "Wörthersee" trägt und Fahrgäste vom gleichnamigen See - respektive Klagenfurt - bis nach Dortmund bringt.
Auf seiner langen Reise passiert der Zug dabei auch das Filstal und ist des Öfteren mit einer Werbelok bestückt. Am 07. Februar 2015 war dies leider nicht der Fall, was mich aber nicht daran hinderte, dieses Foto von 101 136-0 mit eben jenem Zug auf der Filsbahn bei Ebersbach anzufertigen.
Allseits bekannt dürfte mittlerweile der HVZ-Verstärker im Abellio-Ersatzverkehr auf der Neckar-Alb-Bahn zwischen Stuttgart und Tübingen sein. Aktuell fährt die Wedler-Franz-Logistik den Zug mit einer Garnitur n-Wagen und einem vermutlich zwecks Barrierefreiheit eingereiten DBuza. Dank des Doppeltstockwagen tauchte immer wieder der Spitzname "Kamelzug" auf, in den letzten Wochen entpuppte sich die 114 006 als Stammlok an jenem Zug.
Dank der Lokstellung in Richtung Stuttgart gibt es nicht all zu viele Möglichkeiten, die nur morgens nach Stuttgart führende Lok im richtigen Licht abzulichten. Eine weitere gern genutzte Gelegenheit stellt deshalb ein freitäglicher Leerzug dar, der am Abend des 13. August die Stuttgarter Rosensteinbrücke passierte.
Vom Standort im Stuttgarter Rosensteinpark hat man neben der alten und der mittlerweile baulich bis auf die Gleise fast vollständig fertiggestellten neuen Rosensteinbrücke auch einige weitere Stuttgarter Sehenswürdigkeiten im Blick. Am rechten Bildrand zeigt sich das Museum eines bekannten Stuttgart Autoherstellers, links daneben das Stadion und Teile von Bad Cannstatt. Dahinter die Grabkapelle auf dem Württhemberg, während sich einige Meter rechts des Standortes das heute ein Naturkundemuseum beherbergende Rosensteinschloss befindet.
Es wurde versucht, den Bauzaun bestmöglich durch das Gras der Parkwiese zu verdecken. Gerne hätte ich versucht, direkt über den Zaun zu fotografieren. Da die Wiesen allerdings auch als Futterwiesen für die Wilhelma genutzt werden und entsprechende Schilder darauf hinweisen, die Wiesen nicht zu betreten und zu zertrampeln, habe ich von einem Foto direkt am Zaun abgesehen.
Die Zeit über den Jahreswechsel ist immer auch Zählzeit in den Fledermausquartieren der Sächsischen Schweiz bzw. deren Randgebieten. Eine der Befahrungen führte in den Segen-Gottes-Stolln im Polenztal (im Volksmund als "Hussitenstollen" bekannt). Noch vor den Fledermäusen tauchte hier gleich am Mundloch ein schwarzes Augenpaar aus dem Schlamm auf, dass sich als Fröschlein (vermutlich ein Teichfrosch) entpuppte. Ein Schlammbad soll ja heilsam für Knochen und Gelenke sowie eine Erfahrung für die Sinne sein - ob das das kleine Tierchen bezweckte?
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little frog (edible frog?) in a abandoned copper mine in the Saxon Switzerland
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Was ich zunächst für ein Kunstwerk von Christo hielt, entpuppte sich auf Nachfrage bei den am Schiff tätigen Arbeitern als Yacht. Was es für eine Yacht ist und wem sie gehört, wollte man mir nicht sagen. Das sei geheim, erklärte man mir.
Starker Anstieg rechtsextremer Übergriffe -
Opferberatungsstellen berichten, dass sich rassistische, antisemitische und rechtsextreme Übergriffe erschreckend ausgeweitet haben. Nahezu täglich gibt es neonazistische Angriffe und Gewalthandlungen. Ein Hauch von 1933: Wenn Politiker und Psychopathen bei Oppositionellen und Künstlern auftauchen und ihnen sagen oder zeigen ‚Wir wissen, wo Du wohnst und wie Dein Auto aussieht‘, dann sind wir wieder soweit, liebe Freunde.
(Von Marianne Arens und Ulrich Rippert, 21. September 2018 in www.wsws.org/de/articles/2018/09/21/silbe-s21.html)
Nur wenige Wochen sind vergangen seit rechtsextreme Schläger und Neofaschisten am 26. und 27. August in Chemnitz eine Hetzjagd auf Ausländer organisierten. Seitdem haben führende Politiker, allen voran Innenminister Horst Seehofer (CSU) und Ex-Verfassungsschutzpräsident Hans-Georg Maaßen die Ereignisse verharmlost.
Maaßen leugnete, dass es überhaupt eine rassistische Hetzjagd gegeben habe. Der Innenminister erklärte, die Migration sei die „Mutter aller Probleme“ und fügte später hinzu, er wäre als Bürger in Chemnitz auch auf die Straße gegangen. (Als die NSU-Morde stattfanden, wollte er nie als Bürger oder Nichtbürger auf die Straße gehen.) Als Seehofer das sagte, war bereits bekannt, dass ein Dutzend Neonazis das jüdische Restaurant „Schalom“ in Chemnitz mit Steinen, Flaschen und Stahlrohren angegriffen und den Inhaber übel antisemitisch beschimpft hatten. (Von den rechtlastigen Massenmedien wurde dies fast vollständig vertuscht.)
Maaßen wurde nicht gemaßregelt und zur Rechenschaft gezogen, sondern in Absprache mit allen Regierungsparteien befördert. Er vertritt seine rechte AfD-Politik nun als Staatssekretär im Innenministerium, verantwortlich für zentrale Bereiche der inneren Sicherheit.
Diese Entwicklung hat die AfD und rechtsradikale Schlägerbanden – die eine kleine verhasste Minderheit in der Bevölkerung darstellen – gestärkt und ermutigt. Die Nazi-Schläger fühlen sich vor Strafverfolgung sicher und treten immer hemmungsloser und aggressiver auf.
Opferberatungsstellen berichten, dass sich rassistische, antisemitische und rechtsextreme Übergriffe in erschreckendem Maße ausgeweitet haben. Es komme praktisch täglich zu neonazistischen Angriffen und Gewalthandlungen.
Gestern veröffentlichte die Süddeutsche Zeitung auszugsweise eine Chronologie und schrieb, die rechte rassistische Gewalt entwickle sich „wie eine Welle“.
Unter anderem führt die Zeitung folgende Fälle auf:
29. August, Wismar (Mecklenburg-Vorpommern):In einem Park brechen drei Angreifer einem 20-jährigen Geflüchteten das Nasenbein und schlagen mit einer Eisenkette auf seinen Oberkörper ein.
29. August, Sondershausen (Thüringen): Vier Männer, die laut Polizei der rechten Szene angehören, verletzen einen 33-jährigen Eritreer schwer.
1. September, Essen (Nordrhein-Westfalen): Zwei Männer verprügeln ein Mitglied des Integrationsrates und seinen Begleiter, einen Geflüchteten aus Afghanistan, und beleidigen sie rassistisch.
3. September, Rostock (Mecklenburg-Vorpommern): Ein Mann greift drei Studierende aus Aserbaidschan mit einem Knüppel an einer S-Bahnstation an.
12. September, Chemnitz (Sachsen): Mehrere Männer verprügeln einen 41-jährigen Tunesier.
14. September, München (Bayern): "Ich bringe alle Ausländer um", ruft ein 54-Jähriger in München und sprüht einem Nigerianer Pfefferspray ins Gesicht.
Ein besonders krasses Beispiel sind die antisemitischen Morddrohungen gegen den Berliner Blogger Schlecky Silberstein und seine Mitarbeiter. Das Satire-Team wird auf rechtsradikalen Internetsites mit dem Tod bedroht, nachdem sie im Auftrag des SWR eine Parodie über die rechtsextremen Ausschreitungen in Chemnitz gedreht haben.
Schlecky Silberstein, alias Christian M. Brandes, war erst Werbetexter und arbeitet heute als Autor, Moderator, Schauspieler und Blogger. Den satirischen Clip hatte seine Produktionsfirma am 7. September in Berlin-Lichtenberg für die Online-Comedyshow „Bohemian Browser Ballett“ erstellt; Auftraggeber ist der öffentlich-rechtliche Südwestrundfunk (SWR).
Das Satire-Video „Volksfest in Sachsen“ bringt in zugespitzter Form einige Merkmale der rechtsextremen Chemnitzer Ausschreitungen vom 27. August auf den Punkt. Darin sind folgende Szenen zu sehen: Nazistische Dumpfbacken greifen die Nachricht vom gewaltsamen Tod eines Deutschen als Gelegenheit für rechte Randale auf („Es geht wieder los!“). Ein „Wir-sind-das-Volk“-Schreier mit schwarz-rot-goldener Mütze entpuppt sich als Polizist im Dienst – eine offensichtliche Parodie auf den bekannt gewordenen, inzwischen entlassenen LKA-Mann in Sachsen. Die Teilnehmer eines angeblichen Trauermarsches greifen Journalisten und Schwarze brutal an. Ein Neonazi verkauft seine Hitlergrüße für 10 Euro an Pressefotografen. Nicht zuletzt gibt es Seitenhiebe auf verlogene BILD-Schlagzeilen, Pseudo-Demokraten und „Wir sind mehr“-Events, die sich von Coca Cola und Flixbus sponsern lassen.
In dem Clip kommt auch ein Infostand einer Partei vor, die der AfD zum Verwechseln ähnlich sieht. Mit der Aufforderung, „Jeder kann hier Mitglied werden!“, spricht dort ein Parteifunktionär einen stiernackigen Skinhead in Camouflage-Hose an. Der AfD-Funktionär trägt unverkennbar die weiße Rose im Knopfloch, wie die Parteiführer von AfD und Pegida bei ihrem so genannten Schweigemarsch in Chemnitz.
Die Crew um Silberstein/Brandes versuchte mit ihrem Video die braune Gefahr ins Blickfeld zu rücken und geriet damit sofort selbst ins Fadenkreuz der rechten Szene.
Die AfD Berlin-Lichtenberg reagierte prompt und machte einen eigenen Film. Darin versuchte sie, die Parodie als bewusste Fälschung hinzustellen, ohne darauf einzugehen, dass es sich ganz offensichtlich um Satire handelte. Als habe es Nazi-Aufmärsche, Hetzjagden auf Schwarze und das Zeigen des Hitlergrußes in ihrem Umfeld nie gegeben, stellte die AfD dies alles als Erfindung böswilliger linker Journalisten dar, um sie als „Fake News“ der AfD in die Schuhe zu schieben.
Der AfD-Clip mit der Überschrift „Neues Fake-Video aufgedeckt“ zeigt Aufnahmen des Silberstein-Filmsets, worauf der AfD-Funktionär Karsten Woldeit (Mitglied im Berliner Abgeordnetenhaus) erklärt, es sei „unfassbar, zu welchen Mitteln gegriffen wird, um die AfD zu diskreditieren“. Das Video endet mit Woldeits Aufforderung, jetzt gehe es darum, „festzustellen: Wer ist der Urheber dieses Videos?“
Ein Facebook-Kommentar darunter lautet: „Die Typen müssen doch zu identifizieren sein, sind doch auf dem Video deutlich zu erkennen…“
Kurz nachdem die AfD dieses Video gepostet hatte, standen der AfD-Abgeordnete Frank-Christian Hansel und ein Kameramann vor der Haustür von Silbersteins Partner und filmten dessen Klingelschild. Als niemand aufmachte, drohte Hansel: „Wir kommen wieder.“ Dieser Clip, in dem Name, Straße und Hausnummer gut zu erkennen sind, verbreitete die AfD-Berlin dann über ihren Facebook- und YouTube-Kanal.
Wenige Stunden später ging die Morddrohung gegen Silbersteins Partner ein. Darin heißt es: „Und es sind wieder Juden wie ihr, die so Hetze betreiben [sic]… Ihr Juden seid ein Geschwür. Euch muss man ermorden!!… Wir ermorden euch eines Tages.“ Auf dem Videokanal der AfD rief eine Person offen zum Sturm auf die Privaträume der Filmemacher auf.
„Ein Hauch von `33“, kommentierte Brandes dies in seinem jüngsten Blog. „Wenn Politiker bei Künstlern auftauchen, um ihnen zu zeigen ‚Wir wissen, wo Du wohnst‘, dann sind wir wieder soweit, liebe Freunde.“
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The following text is in my native language, as I can't express these feelings in English, sorry about that! ;-)
Libellen Metamorphose einer Mosaikjungfer
die
Fotografie bietet ja unheimlich viele Atemberaubende Momente!
Sei es in wunderschönen belebten Städten, in sagenhaften Landschaften, oder mit bildschönen Modellen!
Aber einer meiner größten Highlights, neben den Nordlichtern, war die Geburt einer Libelle, wie Sie sich von der Larve zu diesem wunderschönen Tier entpuppt.
Für dieses bislang einmaligen Erlebnis bin ich Jahrelang drei Anglerweiher in der Früh abgeklappert, wo ich wusste ihr leben Großlibellen. und eines Morgen hatte ich das große Glück und sah eine Larve raus krabbeln, 45min ließ ich mich von unzähligen Ameisen beknabbern und vermutlich auch bepinklen (so wie das brannte 😉 )
Aber das war es allemal Wert, dabei bekahmt ich auch eines meiner besten Makros so Scharf und Klar sind wenige...!
Natürlich könnte ich die gesamte Metamormphose begleiten, findet ihr unter meinen Makros wenn ihr etwas runter scrollt..:
www.thomasrieger.net/makrofotografie/
Viel Spaß
Gruß Tom
Dieses Bild wird auch kaum Reichweite erhalten da ich keien Gruppen für sowas habe, ein kleiner Nachteil an FLickr! ;-)
Die unbekannte Knospe von letzter Woche hat sich als Storchenschnabel entpuppt ( oder ist es eine Kornrade?)
Zwischen Hanau und Fulda kommt der Flixtrain normalerweise mit einer grünen 182 daher. Manchmal mit einer schwarzen und wenn man viel Glück hat ist Meister Beethoven am werkeln. Am 19. Februar 2023 dagegen wunderte ich mich schon über den sehr schnellen Güterzug der sich meinem "Heimatbahnhof" näherte. Er entpuppte sich als Flixtrain mit der 6193 102 an der Spitze.
Instead of the usual series 182 loco in green Flixtrain or black MRCE livery, Vectron type loco 6193 102 was leading the northbound FLX on February 19, 2023. Nice surprise, indeed ...
Hailer - Meerholz
19. Februar 2023
Der 2. August 2013 war einer der heißesten Tage des Jahres in Ostfriesland.
Die Hitze ließ Aktivitäten außerhalb der Wohnung kaum zu, trotzdem bin ich am späten Nachmittag noch einmal mit dem Fahrrad an die Strecke gefahren.
Im Schatten der Straßenbrücke habe ich gewartet, was denn so rollt.
Aber es tat sich überhaupt nichts, tote Hose auf den Schienen.
Als ich nach knapp 2 Stunden genervt abziehen wollte, sah ich plötzlich etwas Blaues in langsamer Fahrt durch den Bahnhof Leer rollen.
Das Blaue entpuppte sich als 140 774 von EVB, die in allerbestem äußerlichen Zustand mit einem Autozug in den Güterbahnhof einfuhr.
Neue Konzentrationslager werden in Deutschland und Europa errichtet: Die kapitalistische Krise hat ein solches Ausmaß erreicht, dass die herrschende Klasse ihr System nur noch mit Terror gegen die wachsende Opposition aufrecht erhalten kann.
(Johannes Stern, aus www.wsws.org/de/articles/2018/07/09/pers-j09.html)
Mit ihrer Zustimmung zum Asylpaket von CDU und CSU hat sich die SPD hinter die reaktionäre Flüchtlingspolitik von CSU-Innenminister Horst Seehofer gestellt. Neben der brutalen Abschottung der „Festung Europa“ und Massenabschiebungen sieht sie die Errichtung regelrechter Konzentrationslager für Flüchtlinge in Deutschland und ganz Europa vor. Damit übernimmt die Große Koalition die Flüchtlingspolitik der rechtsextremen AfD.
Die Behauptung der SPD-Führung, es sei nicht geplant, „geschlossene Lager“ zu errichten, ist eine Lüge. Das gemeinsame Positionspapier von CDU, CSU und SPD zur „Ordnung und Steuerung in der Migrationspolitik“ besagt explizit, dass Flüchtlinge, die bereits in einem anderen Land registriert wurden, von der Bundespolizei verhaftet und 48 Stunden lang in Polizeieinrichtungen eingesperrt werden können, ehe sie entweder abgeschoben oder in sogenannte Ankerzentren (AZs - der Begriff AnkER steht dabei für „Ankunft, Entscheidung und Rückführung“) überführt werden.
Ein Regierungspapier zu den Beschlüssen des EU-Gipfels Ende Juni lässt keinen Zweifel daran, dass die AZs Internierungslagern gleichen und dass sich die Große Koalition darauf vorbereitet, Massen von Flüchtlingen zu inhaftieren. „Durch einen verstärkten Einsatz von Schleierfahndungen und sonstige intelligente grenzpolizeiliche Handlungsansätze kann die Zahl derer deutlich erhöht werden, die mit einem EURODAC-Eintrag grenznah erfasst und einer sofortigen Bearbeitung in den Besonderen Aufnahmeeinrichtungen zugeführt werden.“
Nach den Plänen der Bundesregierung sollen auch die geschlossenen Flüchtlingslager in Griechenland und Italien, die im offiziellen Sprachgebrauch euphemistisch „Hotspots“ genannt werden, auf ganz Europa ausgedehnt werden. In einem vorab bekannt gewordenen Entwurf des sogenannten „Masterplan Migration“, den Seehofer am morgigen Dienstag vorstellen wird, heißt es, dass die „Erstaufnahmezentren in Italien und Griechenland (Hotspots) durch ausreichend Personal der Mitgliedstaaten“ unterstützt und ausgeweitet werden sollen. Außerdem soll ein „Standardmodell für europäische Erstaufnahmeeinrichtungen“ entwickelt werden, um „im Bedarfsfall“ die „Übertragbarkeit auf andere Regionen“ zu gewährleisten.
Die Einrichtung eines umfassenden Lagersystems in Europa und den USA – laut einem Memo der US Navy plant die Trump-Regierung 120.000 Menschen in den Vereinigten Staaten zu internieren – ist eine Warnung, die von Arbeitern und Jugendlichen sehr ernst genommen werden muss. Vor zweieinhalb Wochen erklärte die World Socialist Web Site in einem Aufruf mit dem Titel „Stoppt den weltweiten Terror gegen Einwanderer und Flüchtlinge!“, dass „die brutalen und gesetzeswidrigen Angriffe auf Immigranten… mit einer enormen Verschärfung sozialer Ungleichheit und imperialistischer Kriege verbunden“ sind.
Außerdem schrieben wir: „Die Tatsache, dass der Terror gegen Flüchtlinge ein globales Phänomen ist, macht deutlich, dass er nicht einfach der faschistischen Ideologie Trumps oder seiner europäischen Amtskollegen entspringt. Vielmehr bringt er in explosiver Weise die objektive Krise und den historischen Bankrott des kapitalistischen Nationalstaatssystems zum Ausdruck, das mit der beispiellosen Integration der Weltwirtschaft zunehmend in Konflikt gerät, was zu Krieg und Unterdrückung führt.“
Wie in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts hat die kapitalistische Krise ein solches Ausmaß erreicht, dass die herrschende Klasse ihr System nur mit Hilfe von Diktatur und Terror gegen die wachsende Opposition in der Bevölkerung aufrecht erhalten kann.
Die Errichtung von Massenlagern war historisch immer gegen die Arbeiterklasse insgesamt gerichtet und markierte Epochen von Krieg und Revolution. „In den Jahrzehnten vor der nationalsozialistischen Machtergreifung waren überall in Europa und darüber hinaus Lager für die Masseninternierung politisch oder anderweitig Verdächtiger außerhalb der regulären Gefängnisse und des ordentlichen Strafrechts entstanden, gewöhnlich in Zeiten politischer Umwälzungen und Kriege,“ heißt es etwa in Nikolaus Wachsmanns Standardwerk zur „Geschichte der Nationalsozialistischen Konzentrationslager“.
Die ersten Konzentrationslager in Deutschland entstanden bezeichnenderweise unmittelbar nach dem Ende des Ersten Weltkriegs und der Niederschlagung der Novemberrevolution durch die SPD-Führung in enger Zusammenarbeit mit rechtsextremen Freikorps. Wie heute dienten Flüchtlingshetze und Rassismus dazu, die Arbeiter zu spalten und gegeneinander auszuspielen. So begründete der damalige sozialdemokratische Innenminister Preußens, Wolfgang Heine, die „Sperrung der Grenzen“ für sogenannte Ostjuden am 1. November 1919 „mit Rücksicht auf die Ernährungsschwierigkeiten und die Arbeitslosigkeit im Inneren“.
Spätestens mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten 1933 wurde deutlich, dass sich die Lager auch gegen politische Oppositionelle und gegen die Arbeiterklasse insgesamt richteten und der Etablierung einer faschistischen Diktatur und der Kriegsvorbereitung dienten. In den frühen nationalsozialistischen Konzentrationslagern wurden vor allem Kommunisten, Gewerkschafter und andere politische Gegner inhaftiert. Später kamen Menschen hinzu, die nicht dem rassistischen Weltbild der Nazis entsprachen: Juden, Sinti und Roma, angebliche „Asoziale“ und „Arbeitsscheue“ sowie Behinderte. Erst mit Beginn des Zweiten Weltkriegs 1939 und dem Überfall der Wehrmacht auf die Sowjetunion entstanden die Vernichtungslager, mit denen der Begriff KZ heute assoziiert wird.
Die Lager, die mit der Unterstützung der EU schon heute existieren und nun ausgeweitet werden sollen, sind noch keine Vernichtungslager, aber sie tragen bereits Merkmale der frühen nationalsozialistischen Konzentrationslager in sich und dienen im Kern den gleichen politischen Zielen.
„Authentische Handy-Fotos und -videos belegen die KZ-ähnlichen Verhältnisse in den sogenannten Privatgefängnissen,“ hieß es bereits Anfang 2017 in einer Diplomatischen Korrespondenz der deutschen Botschaft in Niger an das Bundeskanzleramt und mehrere Ministerien über die Flüchtlingslager in Libyen. Laut einem weiteren vertraulichen Bericht einer EU-Grenzschutzmission vom April gibt es zahlreiche Berichte „über Menschenrechtsverletzungen, Erpressungen, sexuelle Misshandlungen, Versklavungen, Zwangsprostitution und Folter in libyschen Flüchtlingsgefängnissen“.
Auch die europäischen „Hotspots“, die die EU und die pseudolinke Syriza-Regierung in Griechenland betreiben, erinnern bereits an die frühen nationalsozialistischen Konzentrationslager. „Eisendraht verwoben zu Quadraten, bis zu vier, fünf Meter hoch. Über den Zaun ist Stacheldraht gerollt, an allen Eingängen ins Lager stehen Wachtürme und Wachleute, die Gewehre über die Brust geschnallt“, schreibt die die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung über das seit 2015 auf der griechischen Insel Lesbos existierende Lager Moria. Auch im Inneren gleiche das mit 7500 Menschen völlig überfüllte Lager einer regelrechten „Hölle“, in der die Genfer Konvention und elementare Grundrechte außer Kraft gesetzt seien.
In Deutschland wird mit dem Asylpaket der Großen Koalition nun ebenfalls die praktische und „legale“ Grundlage für die Schaffung rechtsfreier Gefangenen- und Folterlager gelegt.Im Koalitionspapier heißt es, dass die Personen im Zuge der geplanten ‚Transitverfahren‘ „rechtlich nicht nach Deutschland einreisen“. Mit diesem reaktionären juristischen Konstrukt („Fiktion der Nichteinreise“) werden ganz ähnlich wie beim US-Gefangenenlager Guantanamo exterritoriale Zonen geschaffen, die juristisch nicht als Staatsgebiet gelten und de facto einen rechtsfreien Raum darstellen. Staatlicher und polizeilicher Willkür werden damit Tür und Tor geöffnet.
Die Sozialistische Gleichheitspartei hatte bereits 2014, nachdem Humboldt-Professor Jörg Baberowski im Spiegel behauptet hatte, dass Hitler „nicht grausam“ war und ihn die herrschende Klasse geschlossen verteidigte, gewarnt: „Die Propaganda der Nachkriegsjahrzehnte – Deutschland habe aus den ungeheuren Verbrechen der Nazis gelernt, sei ‚im Westen angekommen‘, habe zu einer friedlichen Außenpolitik gefunden und sich zu einer stabilen Demokratie entwickelt – entpuppt sich als Mythos. Der deutsche Imperialismus zeigt sich wieder so, wie er historisch entstanden ist, mit all seiner Aggressivität nach innen und nach außen.“
Das gilt für das kapitalistische System und seine politischen Vertreter als Ganzes!
Die Tatsache, dass die EU und alle Fraktionen der herrschenden Klasse in Europa – von der pseudolinken Syriza in Griechenland, über die sozialdemokratische PSOE-Regierung in Spanien und die Große Koalition in Deutschland bis hin zu den offen rechten Regierungen in Italien, Österreich und Osteuropa – den Terror gegen Flüchtlinge vorantreiben, zeigt, dass Arbeiter und Jugendliche vor revolutionären Aufgaben stehen. Der europäische Kapitalismus kann nicht reformiert werden, er muss gestürzt und durch die Vereinigten Sozialistischen Staaten von Europa ersetzt werden.
Mit der erneuten Entstehung von Konzentrationslagern, dem Massensterben von Flüchtlingen im Mittelmeer und der wachsenden Gefahr eines Dritten Weltkriegs steht die Menschheit wie in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts vor der Alternative Sozialismus oder der Barbarei. Um zu verhindern, dass die herrschenden Eliten ihr Programm von sozialer Konterrevolution, Krieg und Diktatur mit zunehmend faschistischen Methoden durchsetzen, muss die Arbeiterklasse in die Offensive gehen und sich auf der Grundlage eines internationalen sozialistischen Programms vereinigen. Das erfordert den Aufbau der Sozialistischen Gleichheitspartei und des Internationalen Komitees der Vierten Internationale als neue revolutionäre Massenpartei.
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Die Grünen geben vor, "gegen Rechts" zu sein. Doch sie selbst sind stets die Ersten, die es begrüßen, wenn US-treue Faschisten sich an die Macht putschen wollen. In Jugoslawien 1999 und in der Ukraine seit 2014 unterstützten die Grünen antisemitische rassistische Neonazis. Grünen-Politiker Özdemir stellt sich jetzt hinter den Putschversuch in Venezuela. Freunde des Fortschritts und Friedens müssen erkennen, dass die Grünen keinerlei Skrupel haben, die weltweit übelsten Halsabschneider und Verbrecher zu hofieren. Antifaschismus mit solch einer Partei ist unmöglich. (Gleiches gilt für SPD, CDU, CSU, FDP und AfD).
(von Hasan Posdnjakow aus deutsch.rt.com/meinung/83042-grunen-treue-diener-us-imper...)
Kafkas Protagonist in "Die Verwandlung" mutierte in nur einer Nacht zu einem "ungeheuren Ungeziefer". Bei den Grünen vollzog sich die Metamorphose etwas länger. Waren die Grünen noch führend mit dabei, als es in den 1980er Jahren darum ging, gegen die Stationierung von neuen US-Mittelstreckenraketen in Europa zu protestieren, organisierten sie Ende der 1990er Jahre schon den mörderischen und völkerrechtswidrigen Angriff auf Jugoslawien mit - erstmals wieder von deutschem Boden - der faktisch zur späteren Abspaltung des Kosovo führte, wo eine faschistische, kriminelle Organmafia an die Macht gelangte. Aus den "Blumenkindern" wurden somit Stahlhelm-Imperialisten.
Dieser Prozess wurde durch das sukzessive Korrumpieren und die Integration führender Kader bei den Grünen in die tiefen Netzwerke des US-Imperialismus befördert. Beispielhaft ist hier Cem Özdemir zu erwähnen, der von diversen transatlantischen Institutionen gefördert wurde und heute selbst Mitglied der Vereine des "tiefen Staates" innerhalb der NATO ist. Auch wenn es noch einige wenige ehrliche, fortschrittliche Stimmen bei den Grünen geben mag – der Hauptteil dieser Partei besteht heutzutage aus machthungrigen Opportunisten, die alle früheren Prinzipen über Bord geworfen haben und außenpolitisch zu willfährigen Erfüllungshilfen der mörderischen Politik der USA geworden sind.
Nebenbei sei bemerkt, dass die frühere Maoisten bei den Grünen wohl in diesem Prozess nicht zufällig eine wichtige Rolle spielen. Bereits die glühendsten Maoisten der 1970er Jahre – heute, sofern noch politisch aktiv, überwiegend bei den Grünen beheimatet – befürworteten nämlich unter Berufung auf Maos Außenpolitik eine Allianz mit den USA - gegen den angeblich bösen sowjetischen "Sozialimperialismus". Es gibt zudem Belege dafür, dass staatliche Stellen in einer Reihe von Ländern, etwa in den Niederlanden und in der Türkei, gezielt und bewusst extreme maoistische Sekten gefördert hatten, um fortschrittliche Bewegungen zu spalten. Da die Akten des Verfassungs-"Schutzes", ganz im Gegensatz zu denen aus dem Ministerium für Staatssicherheit der DDR, immer noch geheim sind, weiß die Öffentlichkeit nicht, ob nicht selbst in der Bundesrepublik Deutschland eine ähnliche Politik betrieben wurde.
Heute betreiben die grünen Schwindler zumindest eine ähnlich verlogene Linie. Schon in den ersten Tagen des Krieges in Syrien schlugen sich die selbsternannten Weltverbesserer auf die Seite einer angeblich pro-demokratischen Bewegung, die sich mehrheitlich und schnell als eine islamistisch-fundamentalistische Halsabschneider-Bande entpuppte. Entgegen allen Warnungen von kritischen Linken, die Verhältnisse in Syrien gut kennen und die wahren Beweggründe relativ schnell durchschauten, haben die Grünen bis heute an ihren Regime-Change-Forderungen festgehalten. Wäre der von den Grünen angestrebte Regime-Change tatsächlich gelungen, hätten wir heute auch in Syrien eine Macht an der Spitze, die schlimmer und vermutlich noch radikaler als der IS wäre. Entweder als "failed state" wie in Libyen oder als staatliche Struktur fest etabliert.
Ähnlich verhielten sich die Grünen zum Maidan-Putsch in der Ukraine. Dort gelangten die reaktionärsten ukrainischen Kräfte an die Regierung, mit massiver, jahrelanger Förderung seitens der US-amerikanischen und natürlich auch der deutschen Außenpolitik, bejubelt von den grünen Helfern des US-Imperiums. Antisemitische, rassistische, gewalttätige Neonazis konnten sich dort nunmehr frei austoben. Das führte unter anderem dazu, dass am 2. Mai 2014 das Gewerkschaftshaus in Odessa in Brand gesetzt wurde. Etwa vierzig Antifaschisten starben in den Flammen. Viele kritische Journalisten sind seit 2014 von faschistischen Paramilitärs ermordet worden. Tausende Juden mussten das Land aufgrund der Pogromstimmung verlassen. Das Blut dieser Toten klebt auch an den Händen der Grünen. Nicht einmal die ökofreundlichste Fair-Trade-zertifizierte Naturseife der Welt wird diese Schandflecken reinwaschen können.
Vor unseren Augen vollzieht sich aktuell dasselbe Szenario in Venezuela. Nach bereits mehreren gescheiterten Putschversuchen setzten die USA jetzt auf "Alles oder Nichts" und ermutigen schamlos Gegner des Fortschritts in Venzuela, einen weiteren offenen Umsturzversuch zu wagen. Die haben die Aufforderung verstanden und stellen nun die verfassungsgemäße Ordnung im eigenen Land in Frage. Es ist wie eine Neuauflage des Putsches 1973 in Chile, bei dem der faschistische General Augusto Pinochet mit der Unterstützung der USA den demokratisch legitimierten Präsidenten Salvador Allende stürzte und in den Selbstmord trieb, um danach Tausende von regierungstreuen Aktivisten grausamst zu foltern sowie verschwinden und töten zu lassen.
Angesichts der Lage in Venezuela können natürlich die US-gelenkten Grünen nicht ruhig bleiben: Sofort verlangt ein Bundestags-Abgeordneter der Grünen, Cem Özdemir, im Interview von der Bundesregierung, die faschistischen Möchtegern-Umstürzler offiziell anzuerkennen. Zur Bild-Zeitung dürfte Özdemir ja einen kurzen Draht haben, bewegen sich doch auch die führenden Redakteure dieser sogenannten "Zeitung" im Zentrum des transatlantischen "tiefen Staates".
Somit disqualifizieren sich die Grünen endgültig als wie auch immer ausgeartete "linke" Kraft. Alle wahren Freunde des Fortschritts und Friedens müssen erkennen, dass die Grünen keinerlei Skrupel haben, die weltweit übelsten Halsabschneider und Verbrecher zu hofieren, während sie gleichzeitig unermüdlich predigen, sich hierzulande "gegen Rechts" zu engagieren. Antifaschismus mit solch einer Partei ist schier unmöglich!
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HKD
Bei Interesse an Psychologie:
Stichworte: Gralssuche, Psychologie, Spiritueller Materialismus
Der Sprung ins Ungewisse?
Nur wer den Sprung ins Ungewisse hinter sich hat, kann sagen, wo er angekommen ist. Wer angekommen ist, weiß ganz genau, wo er sich befindet. Alle anderen handeln mit Konzepten, mit Vorschlägen, wie man das erreicht, wonach man sich sehnt. Die Sehnsucht nach dem Gral, nach der unbekannten von allen Leiden erlösenden Kostbarkeit, wird vom der Gralsindustrie, geschickt vermarktet und diese Vermarktung gehört zu den äußeren Aspekten des spirituellen Materialismus. Doch nicht nur esoterische Bücher, Ratgeber und Filme sind zahlreich auf dem Markt, das Angebot an Seminaren zum Thema „Seele finden und heilen“ ist riesengroß.
Den Impuls zur Gralssuche spüren Menschen zu allen Zeiten und im Verlauf dieser Suche erkennen sie, dass sie selbst und ihr Leben der größte Schatz ist. Doch vorerst einmal werden das Heil und der innere Friede woanders gesucht.
Die Außenwelt wird übermächtig und zieht alle Aufmerksamkeit des Bewusstseins auf sich. Der mystische Diamant wird als materielles Objekt irgendwo versteckt vermutet und schließlich meint man, man könne sich das Seelenbewusstsein erkaufen. Doch die Währung der Außenwelt zählt nicht, denn das Glück und das Paradies der Kindheit liegen nicht in äußeren Bedingungen.
Äußere, materielle Sicherheit entpuppt sich immer mehr als Glücksbremse, denn der Aufwand, die Sicherheit zu erhalten stellt sich als wahrer Erhalter des Egos heraus. Das spirituelle Ego bildet sich wie selbstverständlich auf der Suche nach der größten Kostbarkeit.
Ohne Ego kein Sucher. Plausibel erscheint auch der Umkehrschluss: Ohne Gralssuche kein (spirituelles) Ego mehr.
Und so kommen wir zum vom Ego befreienden Sprung ins Ungewisse. Der Sprung in die Unsicherheit entzieht dem vorausplanenden Ego den Boden. Es gibt nämlich nichts mehr abzusichern. Versicherungen sind schließlich die Ketten an denen das freie Bewusstsein liegt. Liebe aber lässt sich nicht an Ketten legen. Gefühle sind nicht erkäuflich, und doch sind gerade sie es, die das Leben saftig und lebenswert machen.
Das wahre Lebenselixier sind die herzlichen Gefühle der Kindheit. Selbstliebe ist hier eine natürliche Sache. Mit zunehmendem Alter und dem Eintreten in die pubertäre Phase verliert sich die unschuldige Selbstliebe, die nichts mit der narzisstischen Selbstverliebtheit bestimmter Menschen zu tun hat. Tief im Innern bleibt der dunkle Teil, die Selbstablehnung unerlöst. Der Zweifel an sich selbst liegt im Unbewussten, während der Selbstzweifel durch die Selbstliebe erkannt und angenommen werden kann.
Wahre Selbstliebe verzeiht sich alle vermeintlichen Schwächen. Und schließlich weiß man nicht mehr, was Schwäche und was Stärke ist, ihre Polarität löst sich auf in der Akzeptanz und der Gleichbehandlung beider Seiten. Yin ist mir so lieb wie Yang. Das ist Liebe. Keine Versuche mehr, sie trickreich zu ködern, zu kaufen und zu binden.
Konzepte, Regeln, Verordnungen, Verhaltensmaßregeln, das Prinzip der Ordnung schlechthin wollen Verlässlichkeit und Zuverlässigkeit. Das Stichwort ist wieder: Planung. Doch wie können der Flow, der Augenblick, das Hier und Jetzt geplant werden? Vertrauen, innerer Friede, Lebensfreude, Glücksgefühle können nicht vorausbestimmt werden. Immer gut gelaunt um 11 Uhr 10?
Es gibt keine erfolgreichen Konzepte, denn das Konzept selbst ist schließlich ein Geistesgift. Die Gedanken kreisen um richtig und falsch, besser oder schlechter, um geschickte oder ungeschickte Mittel.
Jedes Konzept ist eine Fessel des Geistes, auch wenn es für lange Jahre auf dem Weg der Selbsterkenntnis förderlich war. Schließlich zerreißt der Zen-Meister die heiligen Schriften und Meister Eckhart spricht von Gelassenheit. Loslassen. Der Sprung ins Ungewisse. Das ist die Befreiung auch und ganz besonders vom spirituellen Materialismus.
Ich weiß, dass ich nichts weiß, hat der weiseste Mann der griechischen Antike, Sokrates gesagt und an diesem Inhalt hat sich für den Erkennenden bis heute nichts geändert. Genau an diesen Punkt gelangt der Sucher. Er weiß nichts mehr, und er weiß auch nichts mehr besser. Er lächelt über spirituelle Konzepte, die den schnellsten Weg zur Erleuchtung anbieten. Was ist Erleuchtung? Der Sprung ins Ungewisse. Alle Konzepte sind relativiert, alle Vorstellungen sind verschwunden.
Der Sprung ins Ungewisse ist der Sprung in den Augenblick. Und dieser Augenblick sorgt für sich selbst.
Das Bild zeigt noch einen Abschnitt der Gralssuche: Den Anlauf zum Sprung in den Augenblick...
Der Steg, das sind die Konzepte, die gekauften Lehren und Erfahrungen. In wenigen Augenblicken oder Jahren, wird der Steg weggekippt vom höheren Selbst, vom Schöpfer des wunderbaren Spiels, genannt Leben. Und nun rate mal, wer der Schöpfer ist?
Der Mystiker Meister Eckhart sagte wie schon Christus lange zuvor: Ich und der Vater sind eins…
Das stimmt überein mit der buddhistischen Aussage: Du bist Buddha!
Also, wer zieht das Brett weg?
Oh Mann, ohne Humor geht in diesem Leben aber auch gar nichts…
HKD
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HKD
Die Clinton-Maschine, um Donald Trump zu diskreditieren
von Thierry Meyssan in www.voltairenet.org/article195462.html
Dieser Artikel ist eine Warnung: November 2016 wurde ein umfassendes System für Agitation und Propaganda eingerichtet, um den Ruf und die Autorität von Präsident Donald Trump zu zerstören, sobald er in das Weiße Haus einziehen würde. Es ist das erste Mal, dass eine solche Kampagne gegen einen Präsidenten der Vereinigten Staaten und mit solchen Mitteln wissenschaftlich organisiert wird. Ja, wir treten in eine Post-Wahrheit-Ära ein, aber die Rollen sind nicht so wie Sie glauben.
Die von den Sponsoren von Barack Obama, von Hillary Clinton und zur Zerstörung des mittleren Osten durchgeführte Kampagne gegen den neuen amerikanischen Präsidenten geht weiter. Nach dem Marsch der Frauen vom 22. Januar soll am 22. April eine Demo für die Wissenschaft, nicht nur in den Vereinigten Staaten, sondern auf der ganzen westlichen Welt stattfinden. Sie soll klarlegen, dass Donald Trump nicht nur frauenfeindlich sondern auch obskurantistisch ist.
Die Tatsache, dass er der ehemalige Veranstalter eines Miss-Universe-Wettbewerbs war und in dritter Ehe ein Mannequin geheiratet hat, beweise, dass er Frauen verachtet. Dass der Präsident Barack Obamas Rolle bei der Erstellung der Chicagoer Klimabörse (lange vor seiner Präsidentschaft) abstreitet und die Idee ablehnt, dass die Klima-Störungen durch Freisetzung von Kohlenstoff in der Atmosphäre verursacht würden, zeige, dass er nichts von Wissenschaft versteht.
Um die öffentliche Meinung von dem Wahnsinn des Präsidenten zu überzeugen, der mit seinen Feinden Frieden machen will und für den internationalen wirtschaftlichen Wohlstand mit ihnen zusammenarbeiten will, hat einer der führenden Spezialisten der Agitprop (Agitation und Propaganda), David Brock, sogar schon vor dem Amtsantritt einen großen Apparat vorbereitet.
Als er damals im Auftrag der Republikaner tätig war, organisierte Brock gegen Präsident Bill Clinton die Operation Whitewater und die Lewinsky-Affäre, die das Troopergate werden sollten. Nach der Kehrtwende, ist er nun im Dienst von Hillary Clinton, für die er bereits sowohl den Zusammenbruch der Kandidatur von Mitt Romney organisiert hat, als auch ihren Rückschlag zum Fall der Ermordung des US-Botschafters in Bengasi. Während der letzten Vorwahlen war es er, der die Angriffe gegen Bernie Sanders führte. The National Review hat Brock "einen rechten Mörder der ein linker Mörder geworden ist" genannt.
Man sollte nicht vergessen, dass die zwei, seit dem zweiten Weltkrieg zur Enthebung eines im Amt befindlichen Präsidenten unternommenen Verfahren, zugunsten des tiefen Staates gemacht wurden und wirklich nicht zugunsten der Demokratie. So wurde das Watergate von einer gewissen "tiefen Kehle“ [deep throat] geleitet, die sich 33 Jahre später als Mark Felt, Stellvertreter des FBI-Direktors J. Edgar Hoover entpuppte. Was die Lewinsky-Affäre betrifft, war sie nur ein Mittel, um Bill Clinton zu zwingen, den Krieg gegen Jugoslawien zu akzeptieren.
Die aktuelle Kampagne wird heimlich von vier Verbänden organisiert:
- Media Matters ("Die Medien sind wichtig") soll die Fehler von Donald Trump aufspüren. Sie lesen täglich ihre Newsletters in den Zeitungen: der Präsident sei nicht zuverlässig, er habe sich in diesem oder jenem Punkt geirrt.
- American Bridge 21st Century ("Die amerikanische Brücke des 21. Jahrhunderts") hat mehr als 2000 Stunden Videos mit Donald Trump seit Jahren und mehr als 18000 Stunden Videos von Mitgliedern seines Kabinetts zusammengestellt. Sie besitzt anspruchsvolle Technologie, die für das Department of Defense - und im Prinzip außerhalb des Haushalts - ausgearbeitet wurde, welche ihr erlaubt, Widersprüche zwischen seinen früheren und gegenwärtigen Aussagen zu finden. Sie soll ihre Arbeit auf 1200 Mitarbeiter des neuen Präsidenten erweitern.
- Citizens for Responsibility and Ethics in Washington — CREW ("Bürger für die Verantwortung und Ethik in Washington") ist eine hochgradige Anwaltskanzlei, um alles das herauszufinden, was Skandal in der Trump-Verwaltung machen könnte. Die meisten Rechtsanwälte dieses Vereins arbeiten kostenlos für die Sache. Sie sind es, die die Beschwerde von Bob Ferguson, Staatsanwalt des Staates Washington, gegen das Dekret über die Einwanderung vorbereitet haben.
- Shareblue (Die "Blaue Teilung") ist eine elektronische Armee, die schon 162 Millionen Internet-Nutzer in den Vereinigten Staaten beeinflusst. Sie ist verantwortlich für die Verbreitung von im Voraus bestimmten Themen, darunter:
• Trump ist autoritär und ein Dieb.
• Trump ist unter dem Einfluss von Wladimir Putin.
• Trump hat eine niedrige und heißblütige Persönlichkeit, er ist manisch-depressiv.
• Trump wurde nicht von der Mehrheit der US-Amerikaner gewählt, somit ist er unrechtmäßig
• Sein Vizepräsident, Mike Pence, ist ein Faschist.
• Trump ist ein Milliardär, der weiterhin Interessenkonflikten zwischen seinen persönlichen Angelegenheiten und denen des Staates begegnen wird.
• Trump ist eine Marionette der Gebrüder Koch, die berühmten Finanziers der extremen Rechten.
• Trump ist ein weißer Übermensch, der Minderheiten bedroht.
• Die Anti-Trump-Opposition wächst weiter außerhalb von Washington.
• Um die Demokratie zu retten, unterstützen wir die demokratischen Parlamentarier die Trump angreifen, zerstören wir jene die mit ihm zusammenarbeiten.
• Dasselbe mit den Journalisten.
• Trump stürzen wird Zeit kosten; zeigen wir keine Schwäche in dem Kampf. Dieser Verein wird Newsletter und Videos von 30 Sekunden produzieren. Er wird sich auf zwei andere Gruppen stützen: ein Unternehmen der Video-Dokumentationen The American Independent (Der unabhängige Amerikaner), und eine statistische Einheit Benchmark Politics (vergleichende Politik). Der ganze - während der Übergangszeit, d.h. vor der Ankunft von Donald Trump im Weißen Haus in Gang gesetzte Apparat - hat bereits mehr als 300 Spezialisten, zu denen noch viele Freiwillige hinzukommen. Sein Jahresbudget, ursprünglich mit $ 35 Millionen vorgesehen, wurde auf etwa $ 100 Millionen erhöht.
Das Bild - und damit die Autorität - des Präsidenten der Vereinigten Staaten zerstören, bevor er Zeit hat nur das Geringste zu unternehmen, kann schwerwiegende Folgen haben. Durch die Eliminierung von Saddam Hussein und Muammar Gaddafi hat die CIA beide Länder in ein langes Chaos gestürzt und das "Land der Freiheit" selbst könnte ernsthaft unter solch einer Operation leiden. Nie noch wurde diese Art von Massen-Manipulationstechnik gegen einen Führer des westlichen Lagers eingesetzt.
Bis jetzt funktioniert dieser Plan: kein einziger politischer Führer der Welt hat gewagt die Wahl von Donald Trump zu begrüßen, mit Ausnahme von Wladimir Putin und Mahmud Ahmadinedschad.
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Seit gut einen Jahr wurde bei Nordheim ein Rückhaltebecken angelegt. Da es an diesen Tag windstill war pausierte ich dort. Dann rumpelte es dem Norden und dies entpuppte sich kurze Zeit später als Containerzug traktioniert von der 182 911 der Mittelweserbahn. So war schon das Bild des Tages im Kasten.
Dieses Foto gehört zu einem Buchprojekt, an dem ich aktuell noch arbeite. Es ist das letzte Bild auf einem Mittelformatfilm, den ich eigentlich nur voll bekommen wollte. Es entpuppte sich nach dem Entwickeln und Scan dann aber zu meinem Lieblingsbild dieses Films, vielleicht sogar von allen Fotos, die ich bis jetzt für dieses Buchprojekt gemacht habe.
Totgesagte leben länger, sagt man. Aber sie leben eben nicht unendlich. Nach mehreren Abstellungs- und Ausmusterungswellen sind derzeit von den 170 gelieferten Viertelzügen der Baureihe 485 noch 12 Viertelzüge im Einsatz. Doch am 12.November ist Schluß! Dann wird das Kapitel „Baureihe 485“ nach 44 Jahren endgültig geschlossen.
Am 18.10.2023 waren ein Freund und ich noch einmal an der S85 unterwegs, um einiges mit buntem Laub umzusetzen. Dabei erwies sich der bereits tiefe Sonnenstand als etwas schwierig …
Es war für mich der fotografische Abschied von diesen Fahrzeugen. Das Wetter gab dazu sein Bestes! 3 Dreiviertelzüge drehten an diesem Tag unbeirrt ihre Runden und wurden somit an der einen oder anderen Stelle abgelichtet.
Anfang des Jahres hatte ich wohl meinen letzten Dienst auf der Coladose und sie entpuppte sich in den fast 20 Jahren, in denen ich sie führen durfte, als zuverlässigen Wegbegleiter im Berufsleben.
„Ich bin Dich echt gerne gefahren - bei jedem Wetter - Du mitunter eigenwillige Dame!“
Nach den ersten Bildern auf der Ringbahn ging es danach auf die Behmstraßenbrücke. Von dort hat man einen guten Blick auf den Bahnhof Bornholmer Straße. Hier treffen sich 6 S-Bahnlinien und 3 der 4 Baureihen der S-Bahn Berlin.
Um 10:43 Uhr gelang dann auch ein Bild dieser 3 Baureihen. Während die Züge der S26 nach Teltow Stadt und S85 nach Grünau nach dem abgewarteten Anschluß den Bahnhof verlassen, wartet eine S8 nach Birkenwerder auf den Anschluß mit der S25 nach Hennigsdorf.
Statistik:
S26: 481/ 482 312 + 201 als S 26555 (S26/ 56) Waidmannslust - Teltow Stadt
S8: unbekannt gebliebener Triebzug aus BR 483 und 484
S85: 485/ 885 040 + 141 + 083 als S 85547 (S85/ 52) Pankow - Grünau
Operation Z: Der Widerstandswille der ukrainischen Kämpfer schwindet rapide
(20. Mai 2022, thesaker.is/sitrep-operation-z-the-ukrainian-fighters-wil...)
Der Kommandant des russischen Wostok-Bataillons stellte fest, dass sie 1.800 Kriegsgefangene aus dem Asow-Stahlwerk in Gewahrsam haben, wo sich die am besten ausgestatteten, am besten ausgebildeten und am besten bezahlten Truppen Kiews befanden, die Elitetruppen der Ukraine, auch als Nazi-SS-Regimenter bezeichnet aufgrund ihrer Ideologie und Uniform-Kennzeichen. (Inzwischen haben mehr als 2400 ukrainische Soldaten im Stahlwerk kapituliert, und mehr als 7000 sind in allen befreiten Gebieten noch in Kriegsgefangenschaft).
Es ist sichtbar! Es ist greifbar! Die Moral sowohl in den Streitkräften der Ukraine als auch in der allgemeinen ukrainischen Gesellschaft sinkt wie ein Stein. Soldaten legen ihre Waffen nieder, ergeben sich oder versuchen einfach nach Hause zu laufen. Denn das Märchen und die Fantasie von stolzen und engagierten Nazi-Soldaten, die tapfer Widerstand leisten, ist zerbrochen. Der Widerstandswille auf ukrainischer Seite bröckelt schnell.
Es gibt viele Berichte über die Kapitulation ukrainischer Streitkräfte, Tendenz steigend.
Hier einige Beispiele:
# 11 Soldaten der 25. Luftlandebrigade und 17 Soldaten der 54. mechanisierten Brigade der Streitkräfte der Ukraine legten freiwillig ihre Waffen nieder und gingen auf die Seite der DVR – Yevgeny Poddubny 2022-05-18 t.me /greatrussia1/8253
# Wir sind jetzt Zeugen des Zusammenbruchs der ukrainischen Streitkräfte im Donbass. www.youtube.com/channel/UCdKWfPLO_Emwqd8HnTOeJkw/communit...
# Die Periode des Zerfalls der ukrainischen Armee hat begonnen. voenhronika.ru/publ/vojna_na_ukraine/period_raspada_ukrai...
# smoothiex12.blogspot.com/2022/05/they-are-getting-message...
RusVesna-Berichte:
# RusVesna-Berichte: Vor dem Hintergrund der Kapitulation der Asowschen Kämpfer aus Asowstal kommt es zu einer Massenkapitulation ukrainischer Soldaten in der LNR: „Wir wollen leben“, sagt ein Soldat der ukrainischen Streitkräfte.
# Sie wurden in die Offensive geschickt, obwohl die Kommandeure bereits geflohen waren und ihre untergeordneten Soldaten zurückgelassen hatten. Die verbleibenden ukrainischen Soldaten ergaben sich, weil sie „leben wollten“. t.me/EurasianChoice/13843
# Der Kriegskorrespondent Yevgeny Poddubny berichtet, dass in der DVR zwanzig Soldaten der 95. Airborne Assault Brigade der Ukraine freiwillig ihre Waffen niedergelegt und sich ergeben haben.
# In der Nacht ergaben sich fünf weitere Soldaten der 95. Luftangriffsbrigade der Streitkräfte der Ukraine den Streitkräften der DVR.
# Die Gefangenen sagten, dass das Kommando sie kürzlich als gewöhnliche Infanterie eingesetzt habe, die damit beauftragt hatte, „in den Schützengräben zu sein und zu versuchen, die Offensive zurückzuhalten“.
# In den Gräben, aus denen sich die ukrainischen Fallschirmjäger ergaben, starben mindestens drei Dutzend ihrer Kollegen, die den Angriffen von Artillerie und gepanzerten Fahrzeugen nicht standhalten konnten und dann mit einer Angriffseinheit der Spezialeinheiten der alliierten Streitkräfte der DVR kollidierten und denen der Russischen Föderation. Die Überlebenden lehnten weiteren Widerstand ab und hissten die weiße Fahne.
Wir können noch ein oder zwei Seiten mit ähnlichen Berichten füllen.
Die Faustregel lautet: Wenn Sie eine kompetente Streitmacht von sagen wir 600 haben und 200 den Job verlassen, entweder durch Zermürbung oder durch Kapitulation oder einfach durch Flucht, kann die Streitmacht nicht mehr kämpfen. Ja, sie können immer noch viel Schaden anrichten, und so viele Berichte über Kapitulationen es gibt, leider gibt es ebenso viele Berichte darüber, dass diese Kräfte wohl oder übel auf Dörfer und Städte schießen, Häuser und größere Strukturen (Schulen, Krankenhäuser) übernehmen. und sich hinter Zivilisten und Nichtkombattanten zu verstecken, wo Kadyrovs Spezialeinheiten sie in brutalen Nahkämpfen ausschalten, während diese ukrainischen Kombattanten die Zivilbevölkerung foltern und ermorden.
Es bleibt ein harter und blutiger Krieg. Doch Kessel bilden sich und die russischen Streitkräfte mahlen Tag für Tag und Nacht für Nacht weiter. Hier sind einige Skizzen von dem, was so aussieht, als würden sich jetzt vier Kessel bilden: t.me/russianhead/3173
Es scheint, dass diese Siedlungen in den letzten 24 Stunden als Teil der Offensive von Popasnaya wirklich von russischen Streitkräften/LPR-Nationalmilizen befreit wurden:
# Wladimirowka
# Tripolye
# Khamyshevaka
# Vrybovka
# Solotoe
Zumindest in diesem Gebiet der Volksrepublik Lugansk bröckeln die ukrainischen Verteidigungslinien. Schoigu bestätigt, als er gestern einen Überblick über die Situation gab:
Eröffnungsrede des russischen Verteidigungsministers, Armeegeneral Sergei Shoigu, auf der Vorstandssitzung des russischen Verteidigungsministeriums (t.me/mod_russia_en/1749);
📑Schlüssel-Aussagen:
▫️ Die Befreiung der Volksrepublik Lugansk steht kurz vor dem Abschluss. Die ukrainischen Streitkräfte, die versuchen, den Vormarsch der russischen Truppen zu verzögern, lassen die Anwohner nicht aus den Städten und Gemeinden und benutzen sie als menschlichen Schutzschild.
▫️ Das Kiewer Regime, das eine Niederlage am „Boden“ erleidet, versucht, zumindest kurzfristige Erfolge in bestimmten Bereichen zu erzielen, und gibt sie als große Erfolge aus.
▫️ Am Vorabend des Siegestages unternahmen die ukrainischen Behörden einen abenteuerlichen Versuch, Snake Island (Schlangeninsel) einzunehmen. Diese dubiose Aktion entpuppte sich als kompletter Fehlschlag. Jede Provokation in der Zukunft würde streng geahndet werden
▫️ Die Blockade des Werks Azovstal geht weiter. In der Fabrik blockierte Nationalisten ergeben sich aktiv. Bis heute haben 1.908 Menschen ihre Waffen niedergelegt. (Inzwischen haben alle kapituliert, mehr als 2400 ukrainische Elite-Soldaten, Asow-SS-Einheiten und NATO-Offiziere "Asow")
▫️ Die russischen Streitkräfte tun alles, um den Tod von Zivilisten zu verhindern. Seit Beginn der militärischen Sonderoperation wurden mehr als 1.377.000 Menschen aus gefährlichen Regionen der Volksrepubliken sowie aus der Ukraine nach Russland evakuiert.
▫️ Ich danke dem Personal für seine Professionalität, seinen Mut und seinen Heldenmut bei der Erfüllung der vom Obersten Oberbefehlshaber gestellten Aufgaben.
🔻Über die Situation an den westlichen Grenzen:
▫️ Die Lage in westlicher strategischer Richtung ist geprägt von wachsenden militärischen Bedrohungen nahe der Grenzen Russlands. In den letzten acht Jahren haben die strategischen US-Bomberflüge in Europa um das 15-fache zugenommen. Amerikanische Schiffe mit Lenkflugkörpern sind systematisch in die Ostsee eingedrungen.
▫️ Finnland und Schweden haben einen Beitritt zur NATO beantragt. Im Zuständigkeitsbereich des Wehrkreises West nehmen die Spannungen weiter zu. Wir treffen geeignete Gegenmaßnahmen.
▫️ Bis Ende des Jahres werden im Westlichen Militärbezirk 12 Militäreinheiten gebildet. Die laufenden organisatorischen Maßnahmen werden mit der Versorgung der Truppe mit modernen Waffen und militärischer Ausrüstung synchronisiert.
🔻Über die Ausrüstung der Luft- und Raumfahrtstreitkräfte und der Marine mit unbemannten Luftfahrzeugsystemen mittlerer und langer Reichweite:
▫️ Unbemannte Luftfahrzeuge werden von den Streitkräften aktiv für eine Vielzahl von Missionen eingesetzt. In den letzten 10 Jahren hat sich ihre Flugintensität versiebenfacht und ihre jährliche Flugzeit um das 23-fache erhöht. Seit 2015 überwachen unbemannte Luftfahrzeuge fast das gesamte syrische Territorium rund um die Uhr.
▫️ Während der militärischen Spezialoperation in der Ukraine führen unbemannte Luftfahrzeuge Luftaufklärung durch und führen selektive Angriffe aus nächster Nähe gegen feindliche Ziele in dicht besiedelten Stadtgebieten durch, um Schäden an der zivilen Infrastruktur und zivile Opfer zu verhindern. Von UAVs erhaltene Informationen werden in Echtzeit an die Verbraucher übermittelt. Dies ermöglicht es den Truppen, schnell auf Änderungen der Lage zu reagieren und so effektiv wie möglich zu handeln.
▫️ Heer und Marine erhalten weiterhin moderne Systeme mit unbemannten Luftfahrzeugen für Einsatzzwecke.
▫️ Strategische UAVs werden voraussichtlich in naher Zukunft ausgeliefert. Ihr Einsatz wird Piloten retten und die Kosten für Aufklärungs- und Feuermissionen erheblich senken, indem der Munitionsverbrauch und die Flugzeugressourcen reduziert werden.
Werfen wir einen kurzen Blick auf das Schlachtfeld mit den Augen der unerschrockenen Reporter von Readovka:
⚔️ Die Lage an den Fronten bleibt angespannt, aber die Erfolge der Alliierten sind kaum zu übersehen:
▫️ An der Front in Charkow machen sich allmählich Verluste an Arbeitskräften, Ausrüstung und Konzentration der ukrainischen Streitkräfte bemerkbar. Heute konnten unsere Truppen (t.me/russianonwars/691) die Stadt Ternovaya nahe der russischen Staatsgrenze befreien.
▫️Izium-Front – Kämpfe in der Nähe von Krasny Liman, wo bis zu 1.500 feindliche Soldaten von einer Umzingelung bedroht sind. In den Wäldern in der Nähe des Dorfes Dolgenkoye wird heftig gekämpft.
▫️Die Lugansker Front entwickelt sich zu einer Katastrophe für die ukrainische Armee. Sogar die Kommandeure vor Ort berichten der obersten Militärführung bereits von dem Mangel an schwerem Gerät und der Inkompetenz einiger Führer. So weigerte sich das 3. ukrainische Bataillon der 115. Brigade der AFU (t.me/voenacher/18972), in die Schlacht bei Severodonetsk zu ziehen. Inzwischen entwickeln unsere Streitkräfte von Popasna aus eine grandiose Offensive in mehrere Richtungen – nicht umsonst haben sie fast einen ganzen Monat lang so hart um diesen Brückenkopf gekämpft. Es wird berichtet, dass alliierte Truppen aus dem Norden der Stadt in (t.me/boris_rozhin/49516) Viktorovka eingedrungen sind, im Süden haben sie (t.me/boris_rozhin/49498) Troitskoye eingenommen, im Nordosten haben sie Toshkovka halb befreit, und im Westen kämpfen sie um Pilipchatino. Es gibt auch Informationen, dass unsere Fallschirmjäger das Dorf Vladimirovka in der Nähe von Soledar befreit haben (t.me/boris_rozhin/49523), und dass Wagner Tripillya befreit hat. Tatsächlich garantiert all diese geleistete Arbeit eine strenge Feuerkontrolle unserer Artillerie über der Autobahn Soledar-Litschansk. Auch der Sturm auf Sewerodonezk hört nicht auf – die Kämpfer ziehen aus drei Richtungen gleichzeitig in die Schlacht.
▫️An der Donezk-Front finden Kämpfe in der Nähe von Novoselovka-2 und Novobakhmutovka sowie in den Außenbezirken von New York statt – der Avdeevka-Kessel entwickelt sich weiter, die Front drängt weiter von Gorlovka weg.
▫️ In Mariupol verließ mehr als die Hälfte der Garnison in Bunkern Azovstal (t.me/readovkanews/34327). Dies wurde vom Leiter des DNR Denis Pushylin gemeldet. Mehr als 2.000 schwer bewaffnete Kämpfer haben sich inzwischen ergeben (t.me/readovkanews/34329).
(Inzwischen haben dort alle kapituliert)
▫️Die Südfront scheint eine operative Pause eingelegt zu haben, um Reserven einzubringen und die Positionen zu festigen. „Höflichkeiten“ werden zwischen Artilleristen auf beiden Seiten ausgetauscht.
💣 Unsere Grenzgebiete wurden erneut von chaotischem ukrainischem Beschuss getroffen. Diesmal war es (t.me/readovkanews/34319) das Dorf Tetkino in der Region Kursk, wo nach Angaben des Gouverneurs eine Person durch Granatsplitter getötet wurde. Am Abend gab es einen weiteren Bericht aus der Region Kursk, dass AFU Mörser auf die Dörfer Alekseevka und Dronovka abgefeuert hat (t.me/readovkanews/34397).
🚀Flugankünfte. Yasinovataya erhielt erneut (t.me/RtrDonetsk/5970) Angriffe auf Zivilisten durch die AFU. Sie erreichten auch (t.me/RtrDonetsk/5953) die Siedlung der nach ihnen benannten Mine. Lenin. Auch der Bezirk Petrovsky in Donezk wurde beschossen (t.me/readovkanews/34326). In Kherson gab es Luftverteidigungsarbeiten.
Interessante Funde bei den Ukrainischen Lagern: Hakenkreuze, Gebete und heidnische Rituale – Asowsche, die in Eile die Basis in der Nähe von Mariupol verließen (t.me/readovkanews/34361) und all ihre nationalistischen Utensilien zurückließen
Es ist kein Geheimnis, dass die Hauptaufgabe unserer Armee darin besteht, die Versorgung der AFU mit Waffen und Munition zur vorderster Front zu stoppen. Wir haben im Netz (t.me/russianonwars/692) eine Liste großer Munitionsdepots im zentralen Teil der Ukraine gefunden, die es definitiv wert ist, „kalibriert“ (bombardiert) zu werden.
Der Krieg wird weitergehen und der Wiederaufbau auch. Die russische Regierung hat jetzt ein spezielles Büro geschaffen, das für die Wiederherstellung der befreiten Gebiete der Ukraine zuständig ist, sagte der stellvertretende Ministerpräsident der Russischen Föderation, Marat Khusnullin.
Es ist interessant festzustellen, auch wenn Sie den frühen Morgenbericht des russischen Verteidigungsministeriums lesen, dass die Zahl der getroffenen militärischen Ziele zunimmt. Bemerkenswert an diesem Morgen ist: 17 ukrainische Smerch-Mehrfachstartraketen wurden in der Nähe von Topolskoe, Malaya Kamyshevakha, Snezhkovka in der Region Charkow und Chernobaevka in der Region Cherson abgefangen.
Wir schließen mit zwei wunderbaren Berichten über die Asowiten:
awfulavalanche.wordpress.com/2022/05/19/ukraine-war-day-8...
Übersetzen Sie diesen auf jeden Fall. Es ist der Journalist Steshin, der vor Ort war und es wahrscheinlich immer noch ist. www.kp.ru/daily/27393/4588115/
Das war es für heute. Genießen Sie Ihre Diskussion und seien Sie vorsichtig bei der westlichen und der Ukro-Propaganda. Sie ist überall.
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Ein eigener Zwischenwerksshuttle verbindet das Schütz-Stammwerk in Selters mit dem Werksteil in Siershahn (ex Keramchemie). Nachdem sich ein von der Westerwaldbahn (WEBA) übernommener Dreiachser als zu schwach entpuppte wird seit Kurzem eine V 90 der A.V.G. Ascherslebener Verkehrsgesellschaft eingesetzt.
Berlin, Marzahn: What initially looked like a silver lining on the horizon between the rooftops at a cursory glance out of the window turned out to be a reflection of the sun on the tiled upper edge of an eleven-storey building about 500 metres away
Der global agierende russische Nachrichtenkanal RT steht unter Druck – vor allem in den USA, aber auch in Großbritannien.
„Sie werden versuchen euch auszuschalten“, hatte WikiLeaks-Gründer Julian Assange der Chefredakteurin des Senders RT einst gesagt. Behält er am Ende Recht? Hier einige Fragen und Antworten zum „Phänomen RT“.
(aus: augenaufunddurch.net/2017/10/26/mccarthy-laesst-gruessen/)
Ist RT ein Lückenmedium, ein Tendenzmedium, ein Propagandamedium?
Gemach – und der Reihe nach. Zunächst: Jedes Medium ist ein Lückenmedium, selbstverständlich auch RT. Sodann: Ganz zweifellos ist RT ein Tendenzmedium. Das verleiht ihm aber kein Alleinstellungsmerkmal; auch bei fast allen anderen staatlich oder privatwirtschaftlich verfassten Medien handelt es sich erkennbar um Tendenzmedien. Schließlich: Manchmal ist RT in der Tat ein Propagandamedium. Als Russland in den Syrienkrieg eingriff, war RT mit affirmativer Kriegsberichterstattung zur Stelle. Und nachdem die Türkei im Syrienkrieg einen russischen Kampfjet abgeschossen hatte, erging es ihr im RT-Programm über mehrere Wochen ziemlich übel. Als sich die beiden Länder – also die Türkei und Russland – wieder zusammengerauft hatten, gab sich auch die Berichterstattung deutlich entspannter. Doch auch in dieser Hinsicht unterscheidet sich RT nicht von vielen anderen Medien. Immerhin hat die privatwirtschaftlich verfasste New York Times für jeden US-Krieg in den letzten 30 Jahren getrommelt und ist in diesem Zusammenhang nicht davor zurückgeschreckt, zahlreiche fake news zu verbreiten.
Stichwort „fake news“: Ist Propaganda gleichbedeutend mit fake news, mit Lüge?
Nein. Es ist ein weitverbreiteter, fataler Irrglaube, dass Propaganda mit fake news oder Lüge identisch sei. Denn man kann selbstverständlich auch Propaganda betreiben, indem man Wahrheiten verbreitet. Nehmen wir ein drastisches Beispiel: Ein Geheimdienstmitarbeiter trifft sich mit einem Journalisten und übergibt ihm brisantes Material, das einem innen- oder außenpolitischen Gegner schweren Schaden zufügen könnte. Er verfolgt offenkundig propagandistische Absichten und will, dass der Journalist dieses Material veröffentlicht. Ist der Journalist unseriös oder korrumpierbar, wird er dem Wunsch des Agenten bedenkenlos nachkommen und die Geschichte eins zu eins umsetzen („…wie aus Geheimdienstkreisen verlautete…“). Arbeitet er hingegen seriös und integer, wird er die Informationen gründlich überprüfen, also eigene Recherchen anstellen. Kommt er zu dem Ergebnis, dass der Geheimdienstmann ihm einen Bären aufgebunden hat, wird er die Story selbstverständlich fallen lassen. Ergeben seine Nachforschungen jedoch, dass die Sache Hand und Fuß hat, wird er sie veröffentlichen. Kann er dabei ein gutes Gewissen haben? Einerseits ja, denn er hat ja nur die Wahrheit und nichts als die Wahrheit geschrieben. Andererseits sollte ihm aber auch klar sein, dass der Geheimdienstmitarbeiter, der ihn auf die Spur gebracht hat, sich ob der Veröffentlichung zufrieden die Hände reiben wird. Er hat erreicht, was er wollte.
Ist die Tatsache, dass RT staatlich finanziert und kontrolliert wird, ein grundsätzliches Problem?
Ja. Staatliche Kontrolle engt die journalistische Autonomie ein. Der Spielraum ist begrenzt. RT berichtet zum Beispiel nur selten über innerrussische Angelegenheiten, und wenn, dann eher zurückhaltend, jedenfalls weit entfernt von dem kritischen Maßstab, den man bei US-amerikanischen Themen anlegt. Das sollte nicht überraschen, denn es gilt für alle staatlichen Medien. Und auch das amerikanische Konzern-Medium CNN geht mit der US-Politik deutlich weniger hart ins Gericht als mit der russischen.
Sind staatliche Medien immer monolithisch? Gilt da nur eine Sichtweise?
Nein. Wie staatliche Medien berichten und kommentieren, hängt selbstverständlich von den inneren Verhältnissen des jeweiligen Staates ab. Viele international agierende Medien – BBC World News, France 24, Deutsche Welle, Voice of America etc. – sind faktisch oder tatsächlich Staatsmedien. Dennoch sind sie nicht monolithisch. Sie reflektieren das dominante Meinungsspektrum des jeweiligen Herkunftsstaates. Das gilt auch für staatlich verfasste russische Medien. Was immer man an den politischen Verhältnissen in der Russischen Föderation kritisieren mag – sie haben sich seit dem Ende der Sowjetunion grundlegend verändert, nämlich liberalisiert. Diese Veränderungen widerspiegeln sich auch in der Berichterstattung staatlicher russischer Medien.
Soll das heißen: Man darf in einem staatlich kontrollierten Programm wie RT die Politik der russischen Regierung kritisieren?
Ja, das soll es heißen. Es gibt auf RT sogar eigene Programmplätze für diesen Zweck. Die Interviewsendung Worlds Apart zum Beispiel bietet Russland-Kritikern ein Forum. Allein in dieser Sendung sind inzwischen wohl zig-mal mehr Kreml-Kritiker zu Wort gekommen als im deutschen Fernsehen „Kreml-Versteher“. Der Befund gilt aber auch für die ganz normalen Nachrichtenmagazine: Vor wenigen Tagen zum Beispiel ging es in den RT-News um die Zustände im syrischen Rakka nach der Befreiung und um die Frage, ob beim Kampf um die Stadt zu wenig Rücksicht auf Zivilisten genommen wurde. Auskunft gab eine Mitarbeiterin von „Human Rights Watch“. Sie beantwortete zwar die Fragen des Moderators, versäumte es aber nicht, sowohl zu Beginn des Gesprächs als auch am Ende ihre Analyse „einzubetten“, indem sie die Kriegsführung Syriens und seines russischen Unterstützers an den Pranger stellte. Der Moderator ließ sie gewähren und beließ es in der Abmoderation bei einer sehr maßvoll formulierten Relativierung. Das war’s. Beispiele dieser Art finden sich zuhauf: In der Anfangsphase des russischen Eingreifens in Syrien trat der US-Journalist und Pazifist David Swanson als Interviewgast auf und kritisierte das russische Vorgehen mit deutlichen Worten. Es hatte für ihn keine negativen Folgen. Swanson war seither mehrfach im Programm zu sehen. Anders erging es ihm interessanterweise beim US-amerikanischen MSNBC. Dort durfte Swanson einmal auftreten – und dann nie wieder.
Aber man kann doch sagen, dass RT im Wesentlichen eine russische Perspektive bzw. die Perspektive der aktuellen russischen Regierung verbreitet?
Ja und Nein. Ja insofern, als RT bei Fragen, die für Russland von vitalem Interesse sind oder in die es unmittelbar involviert ist, die russische Sichtweise zur Geltung bringt. Das ist schließlich seine Aufgabe, seine „Mission“. Die Beispiele liegen auf der Hand: NATO-Osterweiterung, Ukraine, Syrien, Nordkorea, RussiaGate usw. Nein jedoch insofern, als man über zahlreiche Themen berichtet, zu denen die russische Regierung überhaupt keine erkennbare Position bezogen hat: Gefängnisstreiks in den USA, Occupy Wall Street, Polizeigewalt etc. Da ist schwer erkennbar, wo sich die „Kreml-Propaganda“ verstecken soll. Manchmal ist die Berichterstattung geradezu irritierend: Einerseits hat Präsident Putin eine mögliche Abspaltung Kataloniens von Spanien faktisch missbilligt, andererseits kann sich die katalanische Unabhängigkeitsbewegung über die RT-Berichterstattung gewiss nicht beklagen.
Oft wird behauptet, Putin unterstütze rechtsnationalistische Kräfte. Wie ist das mit RT? Kann man das Programm in einem Links-Rechts-Spektrum verorten?
Viele Beobachter in den USA, aber auch andernorts, sind sich einig, dass RT International, also das englischsprachige Programm, eine eher linke politische Tendenz hat. Das gilt zweifelsfrei für Sendereihen wie Watching the Hawks, Redacted Tonight , Going Underground, The Big Picture oder On Contact. Diese Programmpunkte werden ganz offenkundig relativ autonom produziert und dann gesendet, ohne dass sich die Moskauer Chefredaktion oder gar der Kreml inhaltlich einmischen. Das Gleiche lässt sich für die Interviews des früheren CNN-Stars Larry King sagen, der seit einigen Jahren für RT tätig ist. King macht jetzt bei RT im Wesentlichen das, was er damals bei CNN gemacht hat. Und er hat, trotz der gegenwärtigen Russland-Hysterie, offenbar keine Probleme, genügend Gesprächspartner für seine Sendungen zu gewinnen. Nichts anderes gilt für die Arbeit des früheren MSNBC-Anchorman Ed Schultz, für Jesse Ventura oder den Finanzexperten Max Keiser.
RT International hat eine linke Tendenz, die russische Regierung hingegen gilt als eher konservativ. Wie passt das zusammen?
Eine spannende Frage. Man kann nur spekulieren. Wäre man boshaft, könnte man sagen: „Die Russen“ wollen einfach Unruhe stiften, und dazu ist ihnen jedes Mittel recht. Aber ich glaube, es verhält sich etwas anders: RT ist ein Lückenmedium, das Lücken füllt, die andere Medien hinterlassen. Es ist ein Korrektiv. Aus diesem Ansatz bezieht es einen Großteil seiner Glaubwürdigkeit. Und die kommt ihm wiederum zugute, wenn es über Dinge berichtet, die für Russland von vitalem Interesse sind. Soll heißen: Ganz uneigennützig ist dieser Ansatz nicht. Medien berichten nie „einfach so“, sondern haben eine Funktion, verfolgen Interessen.
RT füllt Lücken, die der Mainstream hinterlässt. Handelt es sich also um ein Alternativmedium?
Wir haben uns angewöhnt, von Mainstream- und Alternativmedien zu reden. Wir tun das oft mit Blick aufs eigene Land und glauben, dass die Unterscheidung zweifelsfrei zu treffen ist. In Deutschland ist die FAZ ein Mainstreammedium, die NachDenkSeiten sind ein Alternativmedium. Global gesehen sind „Mainstream“ und „Alternativ“ aber kontext-abhängig. In den USA ist RT ein Alternativmedium (das zeigen auch seine thematischen Schnittmengen mit linken US-Websites), in Russland, wo man es auch empfangen kann, ist es hingegen ein Mainstreammedium. ARD und ZDF sind Mainstreammedien, zu DDR-Zeiten waren sie aber für die dortige Bevölkerung Alternativmedien. CNN ist in den USA Mainstream, kann aber in anderen Ländern, etwa Russland, durchaus als Alternativmedium wahrgenommen werden…
Wie einflussreich ist RT in den USA?
Das ist schwer zu beurteilen. Einige, nicht zuletzt RT selbst, sprechen von einer Erfolgsstory, andere rechnen die Reichweiten drastisch herunter und wollen allenfalls einen eher marginalen Einfluss konzedieren. Wie auch immer: Der politischen Klasse in den USA ist das Programm ein Dorn im Auge, ganz offenbar sieht sie in ihm eine Gefahr. Das zeigte schon die im Januar dieses Jahres vorgelegte Geheimdienstanalyse, die im Rahmen der sich aufheizenden RussiaGate-Affäre erstellt wurde. Die Hälfte des Berichts war RT gewidmet. Inzwischen sind wir so weit, dass sich RT America dem „Foreign Agents Registration Act“ unterwerfen soll, und ein u.a. von George Soros finanzierter Think Tank aus Tschechien veröffentlichte jüngst in denunziatorischer Absicht eine Liste von weit über 2000 „nützlichen Idioten“: allesamt Personen, die sich RT (bzw. der Agentur Sputnik) als Interviewpartner zur Verfügung gestellt haben. Während RussiaGate sich immer deutlicher als das entpuppt, was es von Anfang an war – nämlich heiße Luft –, haben sich die Angriffe auf RT (und andere in den USA tätige russische Medien) drastisch verschärft. Viele etablierte Medien und Journalisten haben sich leider, aber bezeichnenderweise an dieser Kampagne beteiligt.
Wieso leider? Wieso bezeichnenderweise?
Leider, weil Journalisten sich unbedingt solidarisch verhalten sollten, wenn Kollegen (welche auch immer!) unter Druck gesetzt werden. Hier geht es um ganz grundlegende Dinge, um Meinungs- und Medienfreiheit. Da darf es keine faulen Kompromisse geben. Bezeichnenderweise, weil viele Medien und Journalisten sich offenbar in einem Kampf um Deutungshoheit, in einem Informationskrieg wähnen – und (möglicherweise zu Recht) glauben, dass sie ihn auf Dauer verlieren werden. Statt sich anderen Argumenten zu stellen und sich mit ihnen sachlich auseinanderzusetzen, oder etwas pathetischer: sich auf einen fairen Wettstreit der Ideen und Perspektiven einzulassen, greifen sie zum Mittel der Stigmatisierung und unterstützen ein administratives Vorgehen der Staatsmacht.
Gesetzt den Fall, RT America würde vom US-Medienmarkt verdrängt werden: Wäre das wirklich so schlimm? Eine abweichende Stimme weniger – das wäre doch noch lange nicht das Ende der Demokratie oder der Medienfreiheit, oder?
Da kann man nur den guten alten Satz zitieren: Wehret den Anfängen! RT ist angesichts der derzeitigen anti-russischen Hysterie in den USA ein vergleichsweise leichtes Opfer. Aber zugleich ein Präzedenzfall! Vor einiger Zeit hat die Washington Post 200 alternative Websites denunziert (darunter linke, libertäre und konservative) und sie beschuldigt, pro-russisch zu sein (oder zumindest als nützliche Idioten Russlands zu fungieren). Das war ein brachialer Angriff auf den medialen Alternativsektor – McCarthy lässt grüßen. Solche und ähnliche Attacken häufen sich. Und da sollten alle Alarmglocken schrillen. Wie naiv wollen wir uns stellen?
Was können wir, die Rezipienten, tun?
Sagen wir es so: Die Globalisierung als solche ist ein eher ambivalentes Phänomen. Aber in einer Hinsicht ist sie rückhaltlos zu begrüßen. Dank eines immer noch relativ freien Internets und der in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten entstandenen alternativen Portale und Blogs, zu denen selbstverständlich auch internationale Nachrichtenkanäle unterschiedlichster Herkunft und Couleur zählen, haben wir heute historisch einzigartige Möglichkeiten, uns kritisch-vergleichend zu informieren und ein halbwegs adäquates Bild zu verschaffen. Wir müssen jedem Versuch, diese Entwicklung zurückzudrehen oder sie im Interesse etablierter Mächte an die Kette zu legen, mit Vehemenz widerstehen. Informationsfreiheit ist die Bedingung der Möglichkeit von Demokratie. Und Demokratie ist die Bedingung der Möglichkeit positiver Veränderung.
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Seit ich in meiner Ahnenforschung in meine väterliche Linie vorgedrungen bin, bekommt mein Projekt die Dimension einer Vollzeitstelle auf Lebenszeit ohne Überstundenbegrenzung. Ich genieße also, von der Besoldung mal abgesehen, so eine Art Beamtenstatus.
Als ich im Sommer 2013 die Geburtsurkunde meines 1965 verstorbenen Vaters aus Marburg an der Lahn erhielt, ahnte ich noch nichts von der sich daran später anknüpfenden Dimension. Aus Familiensicht war mein Erzeuger [man nannnte ihn so] für mich so eine Art durchlaufender Posten. Als ich zehn Jahre alt war, ließ meine Mutter sich scheiden. Ein Jahrzehnt Eheerfahrung hatte ihr gereicht. Von ihrem Ex-Mann, der nach den verfügbaren Urkunden mein leiblicher Vater war, hinterblieb mir nichts Brauchbares, was ich heute in der Ahnenforschung verwerten könnte – seine wichtigsten persönlichen Lebensdaten waren alles [und fast nichts].
So kannte ich bis zum Erhalt seiner Geburtsurkunde nicht einmal die Namen seiner Eltern, sieht man vom Nachnamen seines Vaters ab – der ist ja auch meiner. Mit der Zustellung der Urkunde aus Marburg veränderte sich mein [Un]Wissensstand. Da hatte ich also einen Opa Friedrich Jakob. Friedrich hieß auch mein Vater mit seinem Beinamen. Er hatte dann noch den Wilhelm als eindeutiges Unterscheidungsmerkmal – für euch einfach WiLLi!
Spannender fand ich da schon meine Oma Katharina. Ich war ja seit meiner Kindheit innerlich voll auf Hessen fixiert, hinsichtlich meiner Vaterlinie. In meiner frühen Kindheit kamen da sogar Päckchen von Tante Tilde. Nie gesehen, die Dame. Sie wurde mir als die in Kassel lebende Schwester meines Vaters verkauft. Meine in der Urkunde erstmals gesichtete Oma Katharina war in Unterfranken geboren. Aha! Und hatte einen Mädchennamen, der nur aus drei verschiedenen Buchstaben bestand: 3 M, 2 E, 1 L. Ja, das kann man so schon fast erraten, dass das nur Memmel heißen kann.
Ich war dann damit erst mal eine Weile zufrieden. Meine Mutterlinie beschäftigte mich schon außerordentlich. Immerhin war ich dabei, in dieser Linie über 250 eigene Vorfahren zu orten. Es ging Schlag auf Schlag. Anfangs kannte ich die Namen noch auswendig. Das war dann aber bald vorbei. Dank der immensen Fleißarbeit der hiesigen Kirchenbuchforscher konnte ich mich nach und nach auf vier CD's durch zehntausende von Datensätzen fressen. Ja, so kann man das beschreiben. Als ich mich dann mal wegen eines Fehlers, der ausgerechnet die Eltern meiner Mutter betraf, bei dem zuständigen Forscher per E-Mail meldete, durfte ich ihn sogar persönlich besuchen und kennenlernen.
Zwanzig Kilometer nördlich von hier sitzt der inzwischen über 80-Jährige vor seinen diversen Rechnern mit den kolossalen Datenbergen. Wenige Monate später besuchte ich ihn ein zweites Mal. Aus einem merkwürdigen Zufall heraus stellten wir dabei fest, dass es zwischen seiner Frau und mir ein Verwandschaftsverhältnis gibt, das über vier Personen zu meiner mütterlichen Großmutter führt . . .
Die Kirchenbuch-CD's hab' ich übrigens zwölf Kilometer von Oldenburg entfernt in einem Schreibwarenladen gekauft, den ich über das Internet geortet hatte. Der Inhaber heißt Brumund und bédient meistens persönlich. Als ich ihn fragte, ob er mit den Brumund verwandt sei, die ich aus der Schule kennen würde, verneinte er dies: Nein, meine Brumund kommen aus Conneforde. Nee, damit hatte ich nichts am Hut! Ich nahm dann die CD mit [die kosten das Stück 25 Euro, deswegen kaufte ich die immer erst, wenn ich die vorhergehende durchgeforstet hatte, was ja eine Weile dauerte] . . . also ich nahm dann die CD mit, auf der auch Conneforde enthalten ist. Tja, da fand ich dann einen meiner bis dato ältesten Ahnen: Dyrick Brumund, geboren 1515 in Conneforde [zu seinen Nachfahren gehört auch mein Schreibwarenhändler – beim nächsten Kauf in seinem Laden habe ich mich ihm gegenüber selbstverständlich geoutet].
Jaja, es schließen sich Kreise . . .
In meiner mütterlichen Linie bin ich momentan bei meinem Spitzenahn, der vor knapp 600 Jahren [1420] geboren wurde. Soweit bin ich in meiner Vaterlinie noch nicht. Da konnte ich mich erst schlappe 350 Jahre vortasten. Was ich anfangs nicht ahnte: Es geht alles vom Bürostuhl aus, per Internetverbindung. Anfangs entdeckte ich die hessischen Urkundenbücher der Standesämter. Alle digital verfügbar. Du kannst dir locker die Nächte um die Ohren schlagen, ohne es zu merken. Und ich landete einen Treffer nach dem anderen. Da die amtlichen Bücher erst seit 1875/76 geführt wurden, kam ich bald an Grenzen. Immerhin schaffte ich es bis zu meinem hessischen Urgroßvater und seiner Ehefrau. Sie stammen aus Witzenhausen an der Werra, unweit der Grenze zu Thüringen. Mein Urahn namens Konrad war dann sogar bis zu seinem frühen Ableben 1841 Sheriff in Marburg an der Lahn [offizielle Bezeichnung: Polizei-Sergeant].
Als ich dann vor einigen Monaten in vorläufiger Erschöpfung weiterer urkundlicher Erkenntnisse einen vorläufigen Strich unter diesen Forschungsbereich ziehen wollte, entdeckte ich, dass ich in wesentlichen Bereichen meiner hessischen Vorfahren auch per Internet in die Kirchenbücher Einsicht nehmen kann . . . [tausende Seiten mit Geburten, Taufen, Eheschließungen und Sterbefällen sind inzwischen gesichtet, teils unter schwierigen Bedingungen hinsichtlich der Lesbarkeit]. Inzwischen habe ich an die 1000 selbst erfasste Datensätze aus geschätzt bislang fünfzig Kirchenbüchern. Das sind beileibe nicht alles Vorfahren, aber ein großer Teil gehört auch zu meinen erweiterten Linien. Darunter sind spannende Erkenntnisse, wenn man bedenkt, dass meine familiären Verbindungen aktuell bis zu den Pinguinen am Südpol reichen, einerseits, und bis zur Weltzentrale von Coca Cola in Atlanta im US-Bundesstaat Georgia andererseits. Um jetzt nur mal die geografisch interessantesten Erkenntnisse hier vor euren staunenden Augen zu verbraten.
Gut! Es beeindruckt euch nicht. Nicht mal heimlichen Neid vermag ich in euren Blicken zu erkennen. Machen wir es eine Nummer kleiner. Interessant sind dennoch die Kreise, die sich immer wieder mal schließen. Wie der Kreis mit dem zuvor bereits erwähnten Kirchenbuchforscher, der sich als angeheirateter Verwandter entpuppt.
Wir sehen auf dem Foto ein altes Stadtviertel. Zweimal war ich bereits dort. Im Oktober und im November 2015. Erst in diesem Februar entdeckte ich im Kirchenbuch, dass mein Vater in dieser Straße anno 1903 geboren wurde. Hier starben auch meine Urgroßeltern. Mehrere Häuser in dieser Straße waren zu verschiedenen Zeiten Wohnsitz meiner Vorfahren und unmittelbarer Familienmitglieder.
Wir sprechen hier über den ältesten Marburger Stadtteil, der ungefähr gleich alt ist, wie der Stadtkern in der Oberstadt. Weidenhausen liegt jenseits der Lahn. Überquert man den Fluß von Weidenhausen aus Richtung Stadtkern, steht man direkt vor den wuchtigen Mauern der alten Universität, die wie eine Festung wirkt. Darüber sieht man die hoch gelegene Oberstadt. Und noch viel weiter oben thront das Schloss über der Oberstadt.
Die Straße im Bild ist der Kern Weidenhausens. Heute heißt sie Weidenhäuser Straße. Bereits vor über 600 Jahren hatte sie eine Pflasterung. Hier waren vor allem Handwerker ansässig. Soweit es für mich bislang nachvollziehbar ist, wohnten meine Vorfahren und ihre nahen Angehörigen auf der im Bild rechten Straßenseite – im Laufe der Zeit in verschiedenen Häusern.
Auf der linken Seite findet man in der Hausnummer 33 die Tischbeins. Auch sie waren bodenständige Handwerker, die hier ihr Auskommen suchten. Im weiteren Verlauf sollten ihre nachkommenden Generationen allerdings bunter werden als meine. Da waren diese Tischbeins allerdings schon dem engen Weidenhausen entfleucht. Besonders bunt wurde es im 18. und 19. Jahrhundert durch Johann Heinrich Wilhelm Tischbein. Er wurde der bedeutendste Künstler dieser bekannt gewordenen Malerfamilie. Dazu hat auch sein berühmtestes Gemälde beigetragen: Goethe in der Campagna. Es bildet den Hintergrund meiner Bildmontage.
Johann Heinrich Wilhelm Tischbein wird zur Unterscheidung auch Goethe-Tischbein genannt. Die beiden lernten sich in 1786 in Rom kennen und waren seitdem befreundet.
Für mich schließt sich auch hier ein gewisser Kreis. Weniger als fünf Kilometer von meinem Wohnsitz entfernt, kann man eine Auswahl von Tischbeins Werken im Oldenburger Schloß sehen. Es ist heute Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte. Dass Tischbeins Werke hier neben vielen anderen hängen, hat seinen besonderen Grund. Der schöne Goethe von 1787 ist leider nicht in der Oldenburger Sammlung. Die Bankiers Rothschilds konnten mehr bieten, als das Gemälde 1887 aus Italien zum Verkauf angeboten wurde. Deswegen hängt Tischbeins Campagna samt Goethe in Frankfurt.
Goethe-Tischbein war in seinem Restleben über zwanzig Jahre Hofmaler des Oldenburger Großherzogs. Aus dem Hessen wurde damit in seinem letzten Lebensabschnitt ein Wahl-Oldenburger – zumindest dieser Status ist uns gemeinsam. Johann Heinrich Wilhelm Tischbein starb 1829 im holsteinischen Eutin, das damals zum Großherzogtum Oldenburg gehörte. Eutin war zu jener Zeit, nach heutiger Definition, so etwas wie die Kulturhauptstadt des Großherzogtums Oldenburg, das sich als Flickenteppich von Lübeck bis nach Idar-Oberstein im heutigen Rheinland-Pfalz erstreckte.
70 Jahre seit Gründung der DDR und 29 Jahre nach ihrer Annexion – eine Bilanz
(Von Peter Schwarz, aus www.wsws.org/de/articles/2014/11/08/25ja-n08.html)
Der Versuch, das Ende der DDR als freiheitliche Revolution zu verklären und die euphorische Stimmung anlässlich des Mauerfalls zu beschwören, dient vor allem einem Ziel: Er soll verhindern, dass eine nüchterne Bilanz der Wiedervereinigung gezogen und darüber nachgedacht wird, was im Herbst 1989 tatsächlich geschah. Je trüber die Gegenwart, je fortgeschrittener der soziale Zerfall der Gesellschaft, der Niedergang ihrer demokratischen Institutionen und die Rückkehr des Militarismus, desto heller soll die Annexion im Licht einer „freiheitlichen Revolution“ erstrahlen.
Soziale Konterrevolution
Sozial war das Ende der DDR keine Revolution, sondern eine Konterrevolution. Mit dem Kapitalismus hielten auch Arbeitslosigkeit, krasse Ausbeutung, schreiende soziale Ungleichheit und bittere Armut wieder Einzug im Osten Deutschlands.
Die gut ausgebaute Industrie, die Vollbeschäftigung und soziale Sicherheit garantierte, wurde praktisch dem Erdboden gleichgemacht. Die Treuhandanstalt wickelte insgesamt 14.000 volkseigene Betriebe ab. Einige verkaufte sie, die meisten legte sie still. Innerhalb von drei Jahren wechselten oder verloren 71 Prozent aller Beschäftigten ihren Arbeitsplatz. Heute arbeiten im produzierenden Gewerbe der neuen Bundesländern nur noch ein Viertel so viele wie 1989.
Die Folge ist die Entvölkerung und Überalterung ganzer Landstriche. Lebten 1989 noch 16,7 Millionen Menschen auf dem Gebiet der DDR, waren es 2006 nur noch 14,6 Millionen, ein Rückgang von 13 Prozent. Da über 60 Prozent der Abgewanderten jünger als 30 Jahre sind und die Geburtenrate dramatisch sank, stieg der Altersdurchschnitt der Bevölkerung stark an.
Das gut ausgebaute Bildungs- und Sozialsystem sowie das dichte Netz kultureller Einrichtungen, über das die DDR verfügte, wurden zerschlagen. Allein in Sachsen, das rund vier Millionen Einwohner zählt, sind seit der Wende über 1.000 Schulen stillgelegt worden.
Die Behauptung, es handle sich dabei lediglich um einen Übergangs- und Anpassungsprozess, haben spätestens die Hartz-Gesetze und die Finanzkrise 2008 widerlegt.
Auch 29 Jahre nach der "deutschen Einheit" (die in Wirklichkeit eine Annexion war), klaffen die Lebensverhältnisse in Ost und West weit auseinander. 2013 lag das durchschnittliche Bruttoeinkommen eines Arbeitnehmers in den östlichen Bundesländern 25 Prozent unter dem im Westen. Das Vermögen eines Haushalts war im Osten mit 67.000 Euro im Schnitt nur halb so hoch wie im Westen mit 153.000 Euro.
Wenn es überhaupt eine Annäherung gab, dann wurden die Einkommen im Westen an die niedrigeren Osteinkommen angepasst. Laut den Daten des Statistischen Bundesamts lagen die durchschnittlichen Reallöhne in ganz Deutschland 2013 unter dem Niveau von 1995. Die Stundenlöhne von Geringverdienern gingen seit 1995 real sogar um bis zu 20 Prozent zurück. Die Spitzeneinkommen stiegen dagegen deutlich an.
Staatsaufrüstung
Die Diktatur der SED und der Stasi wurde nach der Wende durch die Diktatur der Banken und Konzerne abgelöst, samt ihren gekauften Politikern, ihren gelenkten Medien und ihren rechtslastigen Geheimdiensten.
Rückblickend erscheint die DDR-Staatssicherheit neben der amerikanischen NSA und ihren deutschen Partnern, deren gewaltiges Überwachungsnetz der Whistleblower Edward Snowden aufgedeckt hat, wie ein Amateurverein. Das ehemalige Stasi-Hauptquartier an der Normannenstraße nimmt sich neben der neuerbauten BND-Zentrale an der Chausseestraße geradezu bescheiden aus.
Die Verfassungsschutzämter, die die Stasi im Innern ablösten, haben sich als Brutstätten des Rechtsextremismus entpuppt. So hat das Bundesverfassungsgericht 2003 ein Verbot der rechtsextremen NPD abgelehnt, weil jeder siebte Funktionär auf den Gehaltslisten des Verfassungsschutzes stand und es sich bei ihr „der Sache nach um eine Veranstaltung des Staates“ handelte. Der thüringische Verfassungsschutz hat die rechtsextreme Szene des Landes, aus der die Terrorgruppe NSU hervorging, mit Hunderttausenden Euro finanziert.
Auch die Mauer, deren Fall heuchlerisch gefeiert wird, ist neu entstanden – an den Außengrenzen Europas. Neben den 25.000 Opfern, die seit 1990 allein im Mittelmeer auf der Flucht nach Europa gestorben sind, nehmen sich die 100 bis 150 Mauertoten der Jahre 1961 bis 1989 vergleichsweise gering aus.
Selbst demokratische Rechte, die lange Zeit als unangreifbar galten, stehen inzwischen unter Beschuss. Zwei Tage vor der Jubelfeier zum Mauerfall hat die Deutsche Bahn AG mit Unterstützung der Bundesregierung versucht, den Streik der Lokführer zu verbieten und das Streikrecht faktisch abzuschaffen. Das Gesetz zur Tarifeinheit, das die Bundesregierung derzeit auf den Weg bringt, verschafft dem DGB ein Monopol, wie es in der DDR einst der FDGB besaß. Jede Kampfmaßnahme, die nicht den Segen des DGB hat, wäre mit dem neuen Gesetz illegal.
Auch die „freien Wahlen“, die 1989 viele Demonstranten forderten, haben sich als Betrug entpuppt. Statt einer Einheitsliste können die Wähler zwar verschiedene Parteien und Kandidaten ankreuzen, aber deren Politik unterscheidet sich nicht. Sie wird von den Interessen der Wirtschaft bestimmt. Als Folge ist die Wahlbeteiligung in den neuen Bundesländern inzwischen unter 50 Prozent gesunken, ein historischer Tiefstand.
Rückkehr des Militarismus
Die verheerendste Folge der kapitalistischen Wiedervereinigung ist die Rückkehr des deutschen Militarismus.
Der grüne Ex-Außenminister Joschka Fischer, ein schamloser Vertreter des deutschen Imperialismus, verkündet in seinem jüngsten Buch, Deutschland sei zwei Jahrzehnte nach der Einigung „von dem alten Widerspruch der deutschen Mittellage“ eingeholt worden: „Deutschland ist und bleibt zu groß für Europa und zu klein für die Welt.“
1914 und 1939 hatte Deutschland diesen Widerspruch zu lösen versucht, indem es Europa eroberte, um so zur Weltmacht zu werden. Hauptstoßrichtung war dabei der Osten, die Zurückdrängung Russlands. Nun beschreiten die herrschenden Eliten wieder denselben Weg.
Unterstützt von sämtlichen Medien und Parteien propagieren der Bundespräsident und die Bundesregierung das „Ende der militärischen Zurückhaltung“. In der Ukraine haben sie in enger Zusammenarbeit mit Nazi-Kollaborateuren aus dem Zweiten Weltkrieg einen Putsch organisiert, um einem rechten, EU-freundlichen Regime an die Macht zu verhelfen. Die Kriegshetze gegen Russland eskaliert. Ein atomarer Krieg zwischen der Nato und Russland ist inzwischen keine theoretische Hypothese mehr, sondern eine reale Gefahr. Auch im Nahen Osten hat die Bundesregierung mit der Bewaffnung der kurdischen Peschmerga angekündigt, dass sie bei der nächsten Runde der gewaltsamen Aufteilung der Region aktiv dabei sein wird.
Was 1989 geschah
Die Demonstrationen, die 1989 das Ende der DDR einleiteten, waren keine freiheitliche Revolution. Sie werden als klassisches Beispiel für eine Bewegung in die Geschichte eingehen, die, ausgelöst durch ein allgemeines Gefühl der Ausweglosigkeit und Unzufriedenheit mit dem Regime, politisch manipuliert und in eine Sackgasse gelenkt wurde, weil ihr eine tragfähige Perspektive fehlte.
Entgegen der offiziellen Mythen ging die Initiative zur Einführung des Kapitalismus in der Sowjetunion, Osteuropa und der DDR von der herrschenden stalinistischen Bürokratie selbst aus. Diese privilegierte Kaste hatte in den 1920er Jahren in der Sowjetunion die Macht usurpiert, indem sie die marxistische Opposition verdrängte, unterdrückte und schließlich physisch liquidierte.
Sie stützte ihre Herrschaft auf die fortschrittlichen Eigentumsverhältnisse, die die Oktoberrevolution 1917 geschaffen hatte. Aber sie tat das als Parasit, der seinen Wirt aussaugt und letztlich zerstört. Indem sie die Arbeiterdemokratie unterdrückte, erdrosselte sie das kreative Potential des gesellschaftlichen Eigentums. Auf internationaler Ebene erstickte sie und die von ihr abhängigen Kommunistischen Parteien jede revolutionäre Bewegung.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die stalinistische Bürokratie zu einer wichtigen Säule des Status Quo, der die Stabilität der kapitalistischen Herrschaft im Weltmaßstab sicherte. Sie dehnte ihre Herrschaft in Absprache mit den westlichen Alliierten auf Osteuropa aus und beseitigte dort das kapitalistische Eigentum, unterdrückte aber – wie am 17. Juni 1953 bei der Niederschlagung des Arbeiteraufstands in der DDR – jede unabhängige Regung der Arbeiterklasse.
Dieser Zustand konnte nicht ewig anhalten. Leo Trotzki, der führende marxistische Gegner des Stalinismus, hatte dies schon 1938 vorausgesehen. „Entweder stößt die Bürokratie, die immer mehr zum Werkzeug der Weltbourgeoisie im Arbeiterstaat wird, die neuen Eigentumsformen um und wirft das Land in den Kapitalismus zurück, oder die Arbeiterklasse zerschlägt die Bürokratie und öffnet den Weg zum Sozialismus“, schrieb er im Gründungsprogramm der Vierten Internationale.
Die Globalisierung der 1980er Jahre stürzte die national beschränkten Volkswirtschaften der stalinistischen Länder in die Krise. Die Bürokratie reagierte, wie es Trotzki vorausgesagt hatte: Sie versuchte, mit der Einführung kapitalistischer Eigentumsverhältnisse eine neue Grundlage für ihre Privilegien zu schaffen. Darin bestand die Bedeutung der Wahl Michail Gorbatschows zum Generalsekretär der KPdSU im Jahr 1985.
SED-Generalsekretär Erich Honecker zögerte, es Gorbatschow gleichzutun. Doch die Mehrheit der SED-Führung hatte sich längst für den Weg zum Kapitalismus und zur Wiedervereinigung entschieden. Drei Wochen vor dem Mauerfall stürzte das Zentralkomitee Honecker und ersetzte ihn erst durch Egon Krenz und dann durch Hans Modrow.
Modrow, der als ihr letzter SED/PDS-Ministerpräsident das Ende der DDR besiegelte, bekannte später in seinen Erinnerungen: „Nach meiner Einsicht war der Weg zur Einheit unumgänglich notwendig und musste mit Entschlossenheit beschritten werden.“ Günter Mittag, der viele Jahre für die Wirtschaft der DDR verantwortlich war, vertraute dem Spiegel an, er sei schon 1987 zur Erkenntnis gelangt: „Jede Chance ist verspielt.“
Die Demonstrationen, die sich im Oktober 1989 über das ganze Land ausbreiteten, rannten offene Türen ein. Den Verantwortlichen im Westen war dies klar. „Es ist ganz falsch, so zu tun, als wäre da plötzlich der heilige Geist über die Plätze in Leipzig gekommen und hat die Welt verändert“, vertraute der damalige Bundeskanzler Helmut Kohl 2001 seinem Biographen Heribert Schwan an. Diese Vorstellung entstamme dem „Volkshochschulhirn von Thierse“, einem ostdeutschen SPD-Politiker. Tatsächlich sei die Entscheidung in Moskau gefallen: „Gorbatschow ging über die Bücher und musste erkennen, dass er das Regime nicht halten konnte.“
Die Bürgerrechtsbewegungen, die in dieser Zeit wie Pilze aus dem Boden schossen, stimmten mit der stalinistischen Bürokratie im Ziel der kapitalistischen Restauration überein. Kaum gegründet, setzten sie sich mit der SED an den „Runden Tisch“ und traten schließlich sogar der Regierung Modrow bei, um die Vereinigung Deutschlands vorzubereiten. Sie rekrutierten sich vorwiegend aus dem Kleinbürgertum. Zu ihren Wortführern zählten Pfarrer, Rechtsanwälte und Künstler. Was sie an der DDR störte, war nicht die politische Unterdrückung der Arbeiterklasse, sondern die Tatsache, dass sie keine lukrativen Karrierechancen hatten, wie ihre Kollegen im Westen. Angela Merkel, die derzeitige Bundeskanzlerin, und Joachim Gauck, der Bundespräsident, begannen hier ihre politische Laufbahn.
Die Demonstranten, die im Herbst 1989 freie Wahlen forderten und „Wir sind das Volk“ skandierten, verstanden diese Zusammenhänge nicht. Sie machten ihrer Empörung über die herrschende Bürokratie Luft. Die Bewegung hatte ursprünglich als Flucht in den Westen begonnen, war sozial heterogen, politisch konfus und hatte weder ein klar umrissenes Ziel, noch verstand sie die gesellschaftlichen Kräfte, mit denen sie konfrontiert war. Daher ließ sie sich leicht manipulieren und für fremde Zwecke missbrauchen.
Die Perspektive der PSG
Nur eine Partei hatte diese Entwicklung vor 29 Jahren vorausgesehen – der Bund Sozialistischer Arbeiter, die heutige Partei für Soziale Gleichheit. In zahlreichen Aufrufen, Artikeln und Flugblättern, die wir später unter dem Titel „Das Ende der DDR“ auch als Buch veröffentlichten, warnten wir vor den verheerenden sozialen Folgen der kapitalistischen Restauration.
Auch die Rückkehr des deutschen Militarismus sagten wir damals voraus: „Der deutsche Imperialismus findet sich immer mehr der Möglichkeit beraubt, auf ‚friedlichem‘, d.h. rein ökonomischem Wege zu expandieren. Das führt unweigerlich zu einer Wiederbelebung des traditionellen Mittels deutscher Expansionspolitik, des Militarismus“, heißt es in einer Erklärung des BSA vom 2. Juni 1990.
Der BSA verfügte in der DDR nicht über genügend Einfluss, um die Einführung des Kapitalismus aufzuhalten. Das SED-Regime hatte die trotzkistische Bewegung jahrzehntelang erbittert verfolgt und die marxistische Kritik am Stalinismus unterdrückt. Darin lag sein größtes Verbrechen, und nicht darin, dass es die „Freiheit“ von kapitalistischen Geschäftemachern, Spekulanten und kleinbürgerlichen Karrieristen einschränkte.
1989 wurden die Arbeiter der DDR überrumpelt. Abgeschnitten von der eigenen Geschichte durch die Fälschungen des Stalinismus, daran gehindert, sich politisch auszutauschen und frei zu organisieren, hatten sie dem Kapitalismus nichts entgegenzusetzen. Aber keines der damaligen Probleme ist gelöst. Die Arbeiterklasse ist heute überall auf der Welt mit sinkenden Einkommen, Arbeitslosigkeit, Sozialabbau, Staatsaufrüstung und Kriegsgefahr konfrontiert.
Eine Bilanz der letzten 29 Jahre und ein Verständnis der damaligen Ereignisse, des Charakters der DDR und der Rolle des Stalinismus sind wichtige Voraussetzungen, um den Kampf dagegen zu führen.
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Early summer morning in the valley
Walking the dog
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Wie man seine Seele rettet
Er habe einen weißen Schäferhund, der begleite ihn immer auf seinem Spaziergang um den Dachmanns Berg mit seinem wunderschönen Blick ins sonnige Tal. Und der Hund habe ihm das Leben gerettet. Eine Taube habe im Gras der Weide gelegen, humpelnd und mit den Flügeln schlagend und er sei, trotz seiner Fülligkeit zwischen dem Weidezaun hindurch zu der Taube geeilt.
Damit der Hund die Taube nicht verschrecke, habe er ihn am Zaunpfahl angebunden. In dem Augenblick in dem er die Taube ergriff, löste sich aus der Herde der Kühe ein Bulle, den er nicht gesehen hatte und dieser rannte auf ihn zu.
In seiner Panik sei er ausgerutscht und hingefallen. Der Hund bellte und zerrte kräftig am Halsband, bis er sich frei gemacht hatte und stürzte auf den Bullen zu.
„Er lenkte ihn ab, bis ich mich wieder aufgerichtet hatte, die Taube noch in der Hand.“
„Das war bestimmt nicht einfach,“ kommentierte das Mädchen neben ihm, das aufmerksam der Geschichte folgte obwohl ihre Mutter sie aufgefordert hatte, den Herrn nicht länger mit Fragen zu löchern.
„Lassen sie nur“, lächelte der korpulente Mann, den ich für Anfang sechzig hielt. „Meine Zugfahrt ist noch lang, und ich fühle mich nicht gestört.“
„Und was wurde aus der Taube?“ fragte die etwa Acht- oder Neunjährige mit dem niedlichen Engelsgesicht..
„Die hatte sich in einem ganz dünnen Bindedraht verfangen. Von dem habe ich sie dann befreit und habe sie wieder fliegen lassen.“
„Und hat der Hund eine Belohnung bekommen?“
„Sogar eine ganz große. Gute Taten müssen doch belohnt werden, nicht wahr?“
„Mein Papa sagt, gute Taten werden heutzutage nicht mehr belohnt.“
„Mmmh“, entgegnete der Mann. „In meiner Welt aber noch. Wie ist es denn in deiner?“
„Mama belohnt mich immer, wenn ich gute Taten tue.“
Die Mutter lächelte erst den Mann verlegen an und dann mich. Dabei habe ich nichts gegen die guten alten Erziehungsmethoden. Jede Gemeinschaft hat ihre eigenen Regeln, und ihre Tabus werden bei Übertretung bestraft und richtiges Handeln wird mir Zertifikaten und Prämien belohnt. Lob und Tadel gehören meiner Ansicht nach ebenso in den ersten Lebensabschnitt wie in den zweiten die Rebellion gehört, die die Zwänge wieder auflösen und die Grenzen erweitern wird.
Hat sich ein Individuum etabliert, muss es sich zur Vervollkommnung seines Selbst vom Kollektiv trennen.
In die mystische Bildsprache übertragen heißt das: Der „Sohn verlässt den Vater“ (Ursprungsfamilie), das zum Kollektiv gehörende Ego-Bewusstsein wird sich auf der Suche (nach dem heiligen Gral) wandeln zum transpersonalen Selbst.
Universales Selbst, höheres Selbst oder wahres Selbst beschreiben als Begriffe stets die Erfahrung des Durchdrungenseins von einem höheren Prinzip, das auch als „göttliches Bewusstsein“ beschrieben werden kann.
Über „göttliches Bewusstsein“ zu schreiben oder von ihm ekstatisch ergriffen zu sein ist wie über Wein zu reden oder von Weingeist berauscht zu sein. Wer über Liebe redet, ohne Liebe zu empfinden, weiß nicht, was den Tierliebhaber bewog, auf die Weide zu klettern. Er konnte gar nicht anders, als dem Gefühl seines Herzens zu folgen.
Meine Spekulationen über sein Herz wurden eines Besseren belehrt, denn als das blonde Mädchen fragte, warum er die Taube gerettet habe, gab er eine spontane Antwort:
„In der Gegend in der ich groß geworden bin erzählen sich die Leute eine Geschichte. Wer in seinem Leben einen Vogel rettet, der rettet seine Seele. Die Vögel lehren dich, wie du mit deiner Seele fliegen kannst.“
Eine wunderschöne Handlungsempfehlung, die für einen Akt der Nächstenliebe eine Belohnung verspricht, die auch mich reizen würde sie zu erhalten. Ich habe andere Regeln eingehalten, doch die Belohnungen blieben aus.
Desillusionierungen entpuppten sich jedoch als Segen, denn sie führten mich bis an jenen Punkt an dem ich durchschaute, dass Regeln das Ego aufbauen und stützen und die Befreiung von den Regeln der Anpassung das Ego wandeln in Richtung freies Bewusstsein. Desillusionierung ist die Wurzel der wahren Freiheit.
„Freiheit“, fuhr der Mann fort, „wird seit jeher mit dem Flug der Vögel verglichen. Bei uns im Tal wohnt ein kleiner Schwarm Kolkraben, und ein Bauer züchtet Tauben.“ Seine Augen strahlten voller Glück: „Freude fliegt über unserem Dorf, Freude und Freiheit.“
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de.wikipedia.org/wiki/Sender_Zehlendorf
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Überlegungen zur »Ostmoderne«: Das Stadtmuseum Dresden zeigt eine Ausstellung über den Kulturpalast der Stadt.
Die Diskussionen um den Kulturpalast Dresden sind um so bemerkenswerter, schaut man sich einmal an, wie mit den anderen zwanzig Objekten der »Ostmoderne« in Dresden verfahren wird, ganz zu schweigen von den übrigen 1.837 Kulturhäusern der DDR. Deren Existenz war und ist bedroht durch Vorurteile, Verantwortungslosigkeit und Unterfinanzierung der Kommunen und im Falle der Kulturhäuser durch das Vernichtungswerk der westdeutschen Treuhand (die 1995 in BvS umbenannt wurde).
(Von Sigurd Schulze in www.jungewelt.de/artikel/313529.der-fingerzeig.html)
Die Wiedereröffnung des Kulturpalasts in Dresden am 28. April nach großen Umbauten war auch ein »Bekenntnis zur eigenen Vergangenheit – ein Bekenntnis, das die komplexe Geschichte der Stadt in der DDR einschließt«, wie Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP) bei der Eröffnung sagte. Dresden wolle sich nicht damit bescheiden, »in die vermeintlich unbeschwerte Zeit des Barock und der Renaissance zu verweisen«, sondern auch das DDR-Erbe würdigen: »Dieses Haus war 1969 ein Fingerzeig in die Zukunft – und ist es auch 2017.«
Dem ging ein Denkprozess voraus. Was soll man mit einer solchen »Errungenschaft« eines untergegangenen Staates heute anfangen? Was ist sie der Stadt wert? Ist sie notwendiges Übel oder Bereicherung?
Auch das Stadtmuseum fühlte sich verantwortlich, Antworten auf solche Fragen zu finden. Mit der Ausstellung »Der Kulturpalast Dresden« möchte ein Team um die Kuratorin Claudia Quiring zur Versachlichung der Diskussion beitragen. Die Geschichte des Bauwerks wurde in die des Wiederaufbaus nach dem Krieg eingebettet.Für die Großstädte sah das Nationale Aufbauwerk (NAW) von 1952 die konzentrierte Ansiedlung von Industrie, Wissenschaft und Kultur vor. Für Dresden bedeutete das die Wiedererichtung der schwer zerstörten Innenstadt als ein kompaktes politisches Zentrum und Dominante der Kommune.
Adieu Zuckerbäckerei
Nach dem Vorbild der Lomonossow-Universität in Moskau und des Warschauer Kulturpalasts entwickelte der Chefarchitekt Herbert Schneider das Projekt eines »Hauses der Partei« mit einem 76 Meter hohen Turm. Es machte interessante Metamorphosen durch – bis zu seinem völligen Ersatz durch einen Flachbau. Zum einen wollte Walter Ulbricht, der Generalsekretär der SED, lieber ein Haus der sozialistischen Kultur als ein Haus der Partei. Zum anderen setzte in der Sowjetunion nach Stalins Tod 1953 ein baukultureller Wandel ein: weg von der sogenannten Zuckerbäckerarchitektur, hin zur industriellen Bauweise. Diese ideologische Kehrtwende wurde in der DDR sukzessive nachvollzogen. Als schließlich 1961 der Kongresspalast im Kreml als Flachbau ausgeführt wurde, gab man in Dresden die Hochhausvariante auf und den Kulturpalast als flachen Bau mit Kuppel in Auftrag.
Auch dieses Konzept wurde modifiziert aufgrund von Meinungsstreit und durchaus nützlichen Sparmaßnahmen. Das letztlich realisierte Projekt hatte der Architekturprofessor Leopold Wiel 1960 entworfen. Die komplette Projektierung übernahmen 1962 die Architekten Wolfgang Hänsch und Herbert Löschau vom VEB Hochbauprojektierung Dresden. Gebaut wurde der Kulturpalast schließlich 1966 bis 1969.
Ein Heranarbeiten
Was erst einmal wie eine Geschichte von Irrtümern und Halbheiten wirkt, entpuppt sich bei näherer Betrachtung doch als der Weg des Heranarbeitens an einen ästhetisch schönen, praktischen und finanzierbaren Bau. Die SED agierte dabei viel weniger dogmatisch, als man es vielleicht vermuten würde. Die Ausstellung würdigt den Kulturpalast als »markanten Bau der internationalen Architekturmoderne, repräsentativ und schlicht zugleich, der in manchem zum Vorbild des Palastes der Republik in Berlin wurde«.
Das Dresdener Gebäude erhielt einen Mehrzwecksaal mit 2.400 Plätzen, eine Studiobühne, Zirkelräume, Restaurants und so weiter. 2008 wurde es unter Denkmalschutz gestellt. Die mangelhafte Akustik und der technische Verschleiß machten nach 30 Jahren erfolgreichen Betriebs eine Generalsanierung des Objekts notwendig. Streitpunkt war die Frage: Erhaltung des Mehrzwecksaals oder Umbau zu einem Konzertsaal mit exzellenter Akustik? Je länger sich die Diskussion hinzog, desto rigoroser wurden die Forderungen. Man solle das Ding abreißen, hieß es, unterstützt vom Chefdirigenten der Sächsischen Staaskapelle, Christian Thielemann, und ein neues Konzerthaus errichten. Dank kluger Leute im Stadtrat wurde den Architekten aufgegeben, durch den Umbau einen Konzertsaal, das Kabarett »Herkuleskeule« und die Städtische Bibliothek unterzubringen. Schließlich wurde von 2013 bis 2017 umgebaut, nach einem Projekt des Hamburger Architekturbüros Gerkan, Marg und Partner.
Die Diskussionen um den Kulturpalast sind um so bemerkenswerter, schaut man sich einmal an, wie mit den anderen zwanzig Objekten der »Ostmoderne« in Dresden verfahren wird, ganz zu schweigen von den übrigen 1.837 Kulturhäusern der DDR. Deren Existenz war und ist bedroht durch Vorurteile, Verantwortungslosigkeit und Unterfinanzierung der Kommunen und im Falle der Kulturhäuser durch das Vernichtungswerk der Treuhand.
Neutraler Blick gesucht
Die Ausstellung geht weit über die Geschichte vom Auf- und des Umbau des Kulturpalastes hinaus. Es werden grundsätzliche Überlegungen für die Gebäude der »Ostmoderne« angestellt. Die vom Geldmangel der Gemeinden bestimmten wirtschaftlichen Erwägungen haben durch Umnutzung, Vernachlässigung und Abriss zu großen Verlusten geführt. Auch wenn sich aktuell ein »Neubewertungsprozess« andeute, bestehe (noch) kein gesellschaftlicher »Konsens über den architektonischen Wert oder gar die Schutzbedürftigkeit der Bauten«, heißt es in der Ausstellung. Angemahnt wird ein »möglichst neutraler Blick auf die baukünstlerischen Qualitäten der Bauten der Nachkriegszeit«.
Ein Aufruf zur öffentlichen Diskussion. Was wäre, wenn politische und wissenschaftliche Institutionen Dresdens einen Anlauf nähmen, um sich zum Beispiel in einem Symposium eben jenem gesellschaftlichen Konsens anzunähern? Der Metropole, die für 2025 den Titel Kulturhauptstadt Europas anstrebt, stände das gut zu Gesicht. Da der Umbau des Kulturpalastes bereits auf der Architekturbiennale in Venedig (2014) Aufmerksamkeit erregte, dürfte das Thema internationales Interesse wecken. Freilich, die »Ostmoderne« loben hieße, auch die DDR loben. Im CDU-geführten Sachsen ist das immer noch ein Tabubruch.
Alles in allem: Sowohl der Auftrag zur Neugestaltung des Kulturpalastes als auch dessen Ausführung sind sehr begrüßenswert. Während andernorts die geplanten Etats bis zum Zehnfachen überzogen werden, hat die Stadt Dresden sehr diszipliniert für 200 Millionen Euro gebaut: ein Operettentheater, drei Theatersäle, einen Konzertsaal mit einer Konzertorgel, eine Kabarettbühne und eine Bibliothek.
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merkwürdige farben am himmel gestern nachmittag, aber trotzdem schön. vorher musste ich zwar nach potsdam, und mein kurs zum wissenschaftlichen arbeiten in der linguistik hat sich als ein aussprachekurs für anfänger entpuppt. yay... dabei gibt es kurse sowohl zur aussprache als auch zum präsentieren, die ich schon vor jahren gemacht habe. jetzt also wohl nochmal... na ja. danach gab es zumindest eis. sehr lecker, wenn mir auch danach verdammt kalt war. ein lohnender ausgleich, könnte jede woche so sein.
There are worldwide about 40 species and all very small. The biggest one was just over 1mm. Found on a spruce or fir branch. I know the sharpness could be better. They still moved slightly while taking pictures.
Kleine Punkte an einem Nadelholzzweig entpuppten sich gestern wieder als winzige Pilchen. Es müssten Haarbecherchen sein obschon diese nicht viele davon haben. Am selben Zweig waren auch noch welche mit dem typischen Plüschrand. Genau bestimmen kann ich sie einmal mehr nicht. Schärfe könnte etwas besser sein zumal das Lupi "nur" auf 3-facher Vergrösserung war. Die haben sich aber während dem Stacken noch leicht bewegt.
Stack with 24 single images.
"Der UN-Gesandte Boliviens, Sacha Llorenti, machte den USA, gestern während der Sicherheitsratssitzung zum US-Angriff in Syrien, schwere Vorwürfe. Er verurteilte den eigenmächtigen Angriff der Vereinigten Staaten und erinnerte an die Parallelen zur Irak-Ivasion, während der eine Million Iraker starben.
Er erklärte: „Ich möchte Sie an die Ereignisse hier im Sicherheitsrat, am Mittwoch, den 5. Februar 2003, erinnern, als der damalige US-Außenminister (Colin Powell) hier in diesem Saal erschien, um uns, ich zitiere ihn hier, "überzeugende Beweise" zu präsentieren, um zu "beweisen", dass der Irak über Massenvernichtungswaffen verfüge. Ich glaube, dass wir uns unbedingt an diese Bilder erinnern müssen. […] Und nach dieser Invasion gab es eine Million Tote, was der Auslöser für eine Reihe weiterer Gräueltaten war. Würden wir heute überhaupt über den IS reden, wenn es diese Invasion nicht gegeben hätte?“
Hintergrund der Vorwürfe ist der Angriff, den US-Präsident Donald Trump am Donnerstag auf eine Luftwaffenbasis der Syrischen Armee befohlen hatte, wegen eines angeblichen Giftgasangriffes. Der Vorfall wurde weder untersucht, noch liegen Ergebnisse darüber, ob es einen solchen Angriff gab und wer für diesen verantwortlich sei.
Llorenti fuhr fort und mahnte, dass die UN 193 Mitgliedstaaten und durch diese die Völker der Welt repräsentieren und ein solcher Angriff durch den Sicherheitsrat genehmigt sein muss. „Aber die Vereinigten Staaten haben sich offenbar selbst zum Ermittler, Strafverfolger, Richter und zur Jury erklärt.“ Laut dem bolivianischen Vertreter stelle dieser Angriff eine ernsthafte Bedrohung für den internationalen Frieden und die Sicherheit dar sowie für die laufenden politischen Prozesse in Genf und Astana. ((aus deutsch.rt.com/kurzclips/48932-un-gesandter-bolivien-usa-...)
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Die Bombardierung Syriens: Ein neues Stadium im Streben der USA nach globaler Hegemonie
8. April 2017, aus www.wsws.org/de/articles/2017/04/08/pers-a08.html
Mit dem Raketenangriff auf Syrien beginnen die USA ein neues Kapitel im Kampf um globale Hegemonie, der vor einem Vierteljahrhundert mit dem Einmarsch in den Irak begann.
Die Behauptung, dieser Angriff sei eine Reaktion auf den angeblichen Giftgasangriff der syrischen Regierung, ist eine durchschaubare Lüge. Die USA haben wieder einmal einen Vorwand geschaffen, um die Souveränität eines fremden Landes zu verletzen. So geschah es bereits 1999 beim Luftkrieg gegen Serbien, beim Einmarsch in Afghanistan 2001 und im Irak 2003 oder beim Angriff auf Libyen im Jahr 2011.
Mit dem Angriff auf Syrien setzen sich die USA einseitig über das Abkommen hinweg, das sie mit Russland im Jahr 2013 ausgehandelt hatten. Damals hatten die USA eine seit langem geplante direkte Militärintervention in letzter Sekunde abgebrochen.
Das Internationale Komitee der Vierten Internationale hatte im September 2013 gewarnt: „Es scheint, dass die unmittelbare Gefahr einer weiteren militärischen Intervention der Vereinigten Staaten zurückgegangen ist. Doch die Vertagung des Kriegs mindert nicht die Wahrscheinlichkeit, ja die Unvermeidlichkeit eines großen Kriegs. Die kriegerischen Stellungnahmen aus Washington zeigen, dass die 'militärische Option' auf dem Tisch bleibt. Und Syrien ist nicht das einzige Ziel für einen militärischen Angriff. Amerikanische Operationen gegen Syrien würden lediglich die Weichen für einen Zusammenstoß mit dem Iran stellen. Die Logik des Kampfs des US-Imperialismus um die Weltherrschaft führt sogar noch weiter: in eine Konfrontation mit Russland und China. Es kann auch nicht ausgeschlossen werden, dass unter bestimmten Bedingungen Interessenskonflikte zwischen den imperialistischen Großmächten, beispielsweise zwischen den Vereinigten Staaten und Deutschland, in bewaffnete Auseinandersetzungen münden.“
Diese Warnung gilt heute umso mehr.
Die Angriffe deuten darüber hinaus an, dass der erbitterte Konflikt über den außenpolitischen Kurs, der seit der Präsidentschaftswahl vom letzten November auf den höchsten Ebenen tobt, zumindest teilweise beigelegt ist. Die Demokraten haben sich, mithilfe mächtiger Akteure in Pentagon und CIA, mit der Forderung nach einem Krieg gegen Syrien und einer verschärften Konfrontation mit Russland durchgesetzt. Die Trump-Regierung musste eine verblüffende Kehrtwende weg von einer Politik vollziehen, die sie nur wenige Tage zuvor öffentlich verkündet hatte.
Besonders beachtlich ist die Geschwindigkeit, mit der diese Entwicklungen vonstatten gegangen sind. Der Raketenangriff auf Syrien begann kaum 48 Stunden nachdem die ersten Meldungen über einen Vorfall in der nordwestsyrischen Provinz Idlib veröffentlicht wurden. In diesem Gebiet, das größtenteils von einem syrischen Ableger der Terrorgruppe al-Qaida kontrolliert wird, sollen etwa 70 Menschen durch Giftgas getötet worden sein.
Buchstäblich Minuten nachdem dieser Vorfall bekannt wurde, gaben die amerikanischen Mainstreammedien der Regierung von Präsident Baschar al-Assad die Schuld. Die Autoren der Leitartikel der New York Times und anderer wichtiger Zeitungen sowie die Kommentatoren in den Nachrichtensendungen hielten sich alle an das gleiche Drehbuch. Sie äußerten moralische Empörung und forderten Vergeltung von Washington. Alles deutet darauf hin, dass die Medien bereits im Vorfeld gründlich auf eine sorgfältig ausgearbeitete Propagandakampagne vorbereitet wurden.
Am Mittwoch folgte Trump dem Narrativ der Medien und erklärte auf einer Pressekonferenz: „Die abscheulichen Taten des Assad-Regimes dürfen nicht toleriert werden.“ Seine UN-Botschafterin Nikki Haley drohte offen mit einer einseitigen Militäraktion der USA. Am Donnerstagabend bekräftigte Trump seine Äußerungen in einer Presseerklärung aus seinem Luxus-Anwesen Mar-a-Lago.
Die syrische Regierung verneinte jegliche Verantwortung für einen Chemiewaffenangriff. Das Weiße Haus und die Medien wiesen diese Erklärungen jedoch zurück. Auch die bekannten Berichte über vergangene Chemiewaffenangriffe von al-Qaida-Kräften in Syrien, die im Nachhinein der Regierung angelastet wurden, blieben unbeachtet.
Die Frage, wer für den angeblichen Chemiewaffenangriff verantwortlich ist, wurde schneller „geklärt“, als eine polizeiliche Ermittlung eines Überfalls in den Straßen New Yorks. Das Urteil wurde gefällt, jetzt wird die Strafe vollzogen.
Es lohnt sich, diese forensische Ermittlungsarbeit mit den Methoden zu vergleichen, die für die Luftangriffe des US-Militärs in Afghanistan, im Irak und im Jemen mit hunderten Todesopfern angewendet werden. Üblicherweise behauptet das Pentagon, es gäbe keine glaubwürdigen Beweise für zivile Todesopfer. Wenn es eine Untersuchung für unvermeidbar hält, dauert es meistens Wochen, bis ein Bericht vorgelegt wird. Darin wird das Massaker dann entweder geleugnet oder es wird nur ein Bruchteil der tatsächlichen Todesopfer genannt.
In Mossul, kaum mehr als 300 Kilometer östlich vom Schauplatz des angeblichen Chemiewaffenangriffs entfernt, ist das US-Militär für den Tod von hunderten irakischen Männern, Frauen und Kindern verantwortlich. Familien werden lebendig unter den Trümmern bombardierter Häuser begraben; ganze Stadtviertel werden zerstört. Natürlich zeigen die amerikanischen Mainstreammedien in diesen Fällen keine Bilder von den Folgen dieser Angriffe, von verkohlten Leichen und verstreuten Leichenteilen. Keiner der Nachrichtenkommentatoren, die jetzt Krokodilstränen über den angeblichen Gasangriff in Syrien vergießen, hat die geringste moralische Empörung für die Opfer des amerikanischen Militärs geäußert.
Es gibt keinen Zweifel daran, dass der Vorfall in Syrien ein konstruierter Vorwand ist, um eine seit langem geplante Militärintervention zu beginnen. Wenn man herausfinden will, was wirklich in Idlib passiert ist, muss man zuerst bei der entsprechenden CIA-Abteilung suchen, die für schmutzige Operationen in Syrien und die Koordination mit den amerikanischen Stellvertretertruppen rund um al-Qaida verantwortlich ist.
Man hat diese Vorgehensweise schon so oft erlebt, dass es kaum die Zeit wert ist, die offizielle Darstellung zu widerlegen. Vor 14 Jahren haben die USA ihren Einmarsch im Irak mit Lügen über Massenvernichtungswaffen gerechtfertigt. Dies war der Beginn eines schrecklichen Blutvergießens, das bisher mehr als eine Million Todesopfer gefordert und viele weitere Millionen Menschen zu Flüchtlingen gemacht hat. Im Jahr 2011 dienten ähnliche Lügen als Vorwand für den Nato-Krieg in Libyen.
Die Medien verlieren nicht eine Silbe über diese bekannten Präzedenzfälle. Auch die Tatsache, dass die USA in diesem neuen Krieg im Bündnis mit al-Qaida kämpfen, wird verschwiegen. Die Tage des „Embedded Journalism“ während des Irakkriegs müssen einem dagegen fast harmlos erscheinen. Die Medien haben nun jeden Anschein aufgegeben, unabhängigen Journalismus zu betreiben.
Amerikas herrschende Oligarchie hat einen weiteren Angriffskrieg gefordert, um ihre Hegemonie über den Nahen Osten zu sichern und seine regionalen und globalen Rivalen zurückzudrängen, insbesondere den Iran und Russland.
Die Intervention in Syrien ist ebenso ein Kriegsverbrechen wie der Einmarsch in den Irak 2003. Die USA mischen sich in einen Bürgerkrieg ein, den sie selbst provoziert, mit Waffen beliefert und finanziert haben, um die Assad-Regierung zu stürzen und ein amerikanisches Marionettenregime an die Macht zu bringen. Der Versuch, dieses Ziel mithilfe islamistischer Stellvertretergruppen zu erreichen, ist gescheitert. Die Folge sind fast eine halbe Million Todesopfer und fünf Millionen Flüchtlinge. Der Grund für dieses Scheitern ist nicht nur die Unterstützung Russlands und des Iran für Assad, sondern auch die Furcht und der Hass der Mehrheit der syrischen Bevölkerung gegenüber den al-Qaida-nahen Stellvertretergruppen Amerikas.
Der abrupte Kurswechsel der Trump-Regierung ist ein Ausdruck des immensen Drucks, mit dem die kapitalistische herrschende Klasse der USA auf Krieg drängt. Nur wenige Tage vor dem Vorfall in Idlib hatten Vertreter der Regierung erklärt, Assads Herrschaft in Syrien sei eine Tatsache, die man hinnehmen müsse. Trump selbst hat sich mehrfach gegen Obamas Syrienpolitik ausgesprochen und betont, das einzige Ziel der USA sollte der Kampf gegen den Islamischen Staat im Irak und Syrien (IS) sein.
Bei den erbitterten Vorwürfen der Demokraten und ihrer verbündeten Medien, wie der New York Times, gegen Trump ging es genau um diese Frage: seine angebliche Schwäche gegenüber der syrischen Regierung und – noch wichtiger – gegenüber deren wichtigstem Verbündeten Russland.
Wenn Trumps Gegenspielerin Hillary Clinton die Wahl im November gewonnen hätte, so wären mit Sicherheit bereits wenige Tage später die Bomben und Raketen des US-Militärs auf Ziele in Syrien gefallen. Trumps Hinauszögern dieser Entwicklung, war der Grund für die wütenden Angriffe der Demokratischen Partei – das politische Sprachrohr der Wall Street und des Militär- und Geheimdienstapparats. Daher rührten auch ihre Unterstellungen, er habe Beziehungen zu Moskau.
Jetzt wurde Trump auf Linie gebracht. Der Kurswechsel ging einher mit einem Stühlerücken im Weißen Haus. Stephen Bannon wurde aus dem Nationalen Sicherheitsrat entfernt, während das Militär gleichzeitig mehr Macht für sich beansprucht.
Dieser Kurswechsel war jedoch voraussehbar. Als Trump nach seinem Wahlsieg zahlreiche hohe Offiziere für Spitzenpositionen seiner künftigen Regierung nominierte, schrieb die World Socialist Web Site im Dezember 2016: „Es ist nicht davon auszugehen, dass nur Trump die Generäle aussucht. Genauso entscheiden die Generäle möglicherweise selbst, der Regierung beizutreten, weil sie zuversichtlich sind, ihr letztlich ihre Politik diktieren zu können.“
Russlands Außenpolitik liegt in Trümmern. Die Vorstellung derjenigen in der Regierung von Wladimir Putin, etwas so Unbedeutendes wie der Wechsel eines amerikanischen Präsidenten könnte den grundlegenden Kurs des US-Imperialismus auf neue und noch größere Kriege verändern, war naiv und entpuppte sich als falsch.
Der Krieg gegen Syrien genießt keinerlei Rückhalt in der Bevölkerung. Die politischen Umbrüche in Washington und die Vorbereitungen auf neue Aggressionen wurden hinter dem Rücken der amerikanischen Bevölkerung geplant. Dass nicht einmal eine Meinungsumfrage über diesen neuen Angriffskrieg durchgeführt wurde, verdeutlicht die Gleichgültigkeit des herrschenden Establishments gegenüber der öffentlichen Meinung.
Weder im Kongress, noch in den Medien findet sich eine einzige kritische Stimme gegen den Krieg. Es findet nicht einmal der Anschein einer Debatte statt. Demokraten, die Trump noch gestern verteufelt haben, stellen sich jetzt zusammen mit den Republikanern hinter ihn und unterstützen ihren „Oberbefehlshaber“ und das Militär. Beispielhaft ist hierfür ein häufiger Kritiker Trumps, der demokratische Abgeordnete Adam Schiff aus Kalifornien. Er erklärte, er fühle sich „sicherer mit dem Wissen, dass sich Trump auf General Mattis und General McMaster verlässt“.
Der ehemalige demokratische Präsidentschaftskandidat, selbst ernannte „demokratische Sozialist“ und Anführer des angeblich „progressiven“ Flügels der Demokratischen Partei, sagte nichts über die Kriegspläne, weil er sie befürwortet.
Der gesamte Widerstand der Demokraten gegen Trump beruhte auf dieser Frage. Im Interesse einer einheitlichen Linie über die Kriegsfrage wird jede Kritik an Trumps Hetze gegen Immigranten, Abschiebungen und den umfassenden Angriffen auf demokratische Rechte schnell verstummen.
Ein Angriff auf Syrien birgt unmittelbar die Gefahr eines noch größeren und potenziell katastrophalen globalen Kriegs. Wie wird die Atommacht Russland reagieren, wenn russische Soldaten in Syrien durch amerikanische Raketen getötet werden?
Doch die amerikanische herrschende Klasse ist bereit, dieses Risiko einzugehen. Angesichts des lang anhaltenden Niedergangs ihrer einstmals unangefochtenen Vorherrschaft über die Weltwirtschaft ist sie immer mehr dazu gezwungen, ihre globale Hegemonie durch den Einsatz ihrer militärischen Stärke zu verteidigen. Sie wird diesen Kurs nicht ändern, auch wenn er unweigerlich zu einem neuen Weltkrieg führen und das Überleben der Menschheit gefährden wird.
Das Vorgehen der amerikanischen Oligarchie lässt sich treffend mit Trotzkis Worten über die Weltbourgeoisie am Vorabend des Zweiten Weltkriegs beschreiben: Sie schlittert „mit geschlossenen Augen der wirtschaftlichen und militärischen Katastrophe entgegen.“
Der Konflikt wird nicht durch Tomahawk-Raketen beendet werden. Das Streben der USA nach globaler Hegemonie wird zu einer endlosen Reihe von militärischen Eskalationen führen, jede leichtsinniger als die vorherige, und letztlich in einer Katastrophe münden.
Die aktuellen Entwicklungen verdeutlichen die dringende Notwendigkeit des Aufbaus einer Antikriegsbewegung durch die Arbeiterklasse. Ihr Ziel muss die Abschaffung der Ursache für Krieg sein: die kapitalistische Gesellschaftsordnung."
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Die Seeburg am Süßen See in Seeburg :)
wer die Strasse der Romanik entlangfährt, kommt unweigerlich an SEEBURG vorbei ,
schon der Name zwingt zum Anhalten .
Der Anblick des Schlosses erst recht und entpuppt sich zudem noch als geradezu märchenhaft je mehr wir davon sahen ....
sachsen -anhalt www.sachsen-anhalt.de/fileadmin/Elementbibliothek/Bibliot...
Die Straße der Romanik
verläuft als Ferienstraße durch Sachsen-Anhalt in Deutschland.
Sie ist Teil der Transromanica,
zu Stationen in Deutschland (Bundesländer Sachsen-Anhalt und Thüringen), Italien (Provinzen Modena, Parma und Ferrara),
Österreich (Bundesland Kärnten) und
Slowenien gehören.
Im Jahr 2006 wurde die Transromanica vom Europarat zur Europäischen Kulturstraße ernannt.
wiki
sorry, diese aufnahme ist aus dem fahrenden auto fotografiert, ein schnappschauß nur .... aber ;)
Die lateinamerikanische bürgerliche und kleinbürgerliche „Linke“ lässt Julian Assange im Stich und entpuppt sich damit als rechts.
(von Bill Van Auken aus www.wsws.org/de/)
Der ecuadorianische Präsident Lenín Moreno machte am letzten Freitag deutlich, dass seine Regierung aktiv über die Auslieferung von WikiLeaks-Gründer Julian Assange an die britischen Behörden verhandelt. Die Polizei wartet bereits vor der ecuadorianischen Botschaft und wird ihn verhaften, sobald er einen Fuß auf die Straßen Londons setzt.
Sollte er den britischen Behörden in die Hände fallen, so müsste er mit einer langen Haft und schließlich der Auslieferung an die USA rechnen, wo ihm eine langjährige Gefängnisstrafe oder sogar die Todesstrafe wegen Spionage und Verschwörung droht.
Moreno reist momentan durch Europa, um sich und seine Regierung den imperialistischen Großmächten anzubiedern. Am Freitag gab er sich größte Mühe, Assange zu verteufeln.
Er erklärte: „Ich war nie damit einverstanden, was Assange tut. Ich habe es nie für richtig gehalten, anderer Leute E-Mails abzufangen, um Informationen zu erhalten, egal, wie wertvoll es ist, einige ungute Aktivitäten von Regierungen und Personen aufzudecken ... Das kann man auch auf korrekten und legalen Wegen tun.“
Zuvor hatte Moreno Assange einen „Hacker“, ein „geerbtes Problem“ und einen „Stein in unserem Schuh“ genannt.
Es gibt keinen Beweis dafür, dass Assange oder WikiLeaks irgendjemandes E-Mail-Konten gehackt oder überhaupt gegen ein Gesetz verstoßen haben. Assange hat als mutiger und einfallsreicher Journalist unschätzbare Arbeit geleistet. Er hat der Weltbevölkerung Informationen über imperialistische Kriegsverbrechen, Massenüberwachung, undemokratische Machenschaften und Verschwörungen Washingtons, anderer Regierungen und transnationaler Konzerne zur Verfügung gestellt.
Assange erhielt im Jahr 2012 Asyl von der früheren ecuadorianischen Regierung unter Präsident Rafael Correa, weil es eindeutige Beweise gab, dass er wegen der Enthüllung dieser Verbrechen politisch verfolgt wurde.
Als Quito seine Entscheidung bekanntgab, Assange Asyl zu gewähren, erklärte der damalige Außenminister Ricardo Patina, Washingtons Vergeltung für Assanges Enthüllungen „könnte seine Sicherheit, Integrität und sogar sein Leben gefährden. ... Die Beweislage zeigt, dass Assange nicht mit einem fairen Prozess rechnen könnte, wenn er in die USA ausgeliefert würde. Es ist keineswegs unmöglich, dass er Opfer grausamer und erniedrigender Behandlung werden und zu lebenslanger Haft oder sogar zum Tod verurteilt werden könnte.“
Was hat sich seither geändert? Assange saß die letzten sechs Jahre über in der ecuadorianischen Botschaft fest. Die Trump-Regierung hat die Pläne der USA nur expliziter ausgesprochen. Der ehemalige CIA-Direktor und derzeitige Außenminister Mike Pompeo erklärte, WikiLeaks sei ein „nichtstaatlicher feindlicher Geheimdienst, der oft von staatlichen Akteuren wie Russland unterstützt wird“, und behauptete, die Tätigkeiten von WikiLeaks seien nicht durch den ersten Zusatzartikel der US-Verfassung geschützt.
US-Justizminister Jeff Sessions hat es zur „Priorität“ seines Ministeriums erhoben, Assange in Ketten zu einer abgekarteten Anklage in die USA zu bringen.
Am Freitag erklärte der ecuadorianische Präsident Moreno: „Wir wollen nur eine Garantie, dass sein Leben nicht in Gefahr geraten wird. Wir haben mit Assanges Anwälten und mit der britischen Regierung darüber gesprochen und kümmern uns natürlich darum.“
Offenbar fordert die ecuadorianische Regierung als Gegenleistung für die Aberkennung von Assanges Asyl und seine Auslieferung an die britischen und amerikanischen Behörden lediglich die wertlose Zusage, dass er nicht hingerichtet wird. Die anderen Gefahren, die die ecuadorianischen Behörden 2012 nannten, u.a. „grausame und erniedrigende Behandlung“ und „lebenslange Freiheitsstrafe“ gelten jetzt offenbar als hinnehmbar.
Neben seinen Gesprächen mit der britischen Regierung unterzeichnete Moreno bei einem Besuch in Spanien ein Sicherheitsabkommen mit der rechten PSOE-Minderheitsregierung von Pedro Sanchez. Gleichzeitig garantierte er den spanischen Kapitalisten ungehinderten Zugang zu den ecuadorianischen Märkten, Rohstoffen und billigen Arbeitskräften.
Berichten zufolge hat Spanien die Moreno-Regierung dazu gebracht, Assange den Internetzugang zu sperren und keine Anrufe und Besucher zu ihm durchzulassen, sodass er praktisch in Isolationshaft sitzt und weniger Rechte besitzt als ein Strafgefangener. Zuvor hatte Assange Madrid für den Haftbefehl gegen den ehemaligen katalanischen Regionalpräsidenten Carles Puigdemont verurteilt.
Nicht nur die Regierung von Lenín Moreno, sondern alle Regierungen der so genannten „rosa Flut“ und ihre pseudolinken Anhängsel haben einen scharfen Rechtsruck vollzogen.
Moreno wurde von Präsident Rafael Correa, der sich selbst als Partisan der „bolivarischen Revolution“ des mittlerweile verstorbenen venezolanischen Präsidenten Hugo Chavez bezeichnete, persönlich als Nachfolger bestimmt. Moreno und Carrea haben sich zwar seither stark zerstritten, doch die Politik der Annäherung an den Imperialismus und die zunehmenden Angriffe auf die Arbeiterklasse begannen bereits unter Correa. Seine Regierung hatte Assange erstmals den Internetzugang gesperrt, nachdem er E-Mails veröffentlicht hatte, aus denen hervorging, wie die Demokratische Partei den Vorwahlkampf 2016 manipuliert hatte, damit sich Hillary Clinton gegen Bernie Sanders durchsetzen konnte.
Gleichzeitig wurden auch andere Regierungen, die als Teil des „Linksrucks“ in Lateinamerika galten, grundlegend diskreditiert. Chavez' Nachfolger Nicolas Maduro hat der Arbeiterklasse die gesamte Last der schweren Wirtschaftskrise Venezuelas aufgebürdet und gleichzeitig den Reichtum und die Privilegien der Oligarchen und Militärkommandanten sowie die Schuldenzahlungen an die internationalen Banken geschützt.
In Nicaragua hat der sandinistische Präsident Daniel Ortega ein Blutbad mit bereits mehr als 400 Todesopfern angerichtet, um die Proteste der Bevölkerung gegen Austeritätsmaßnahmen zu unterdrücken. In Brasilien sitzt der ehemalige PT-Präsident Lula im Gefängnis, während die PT („Arbeiterpartei“) selbst durch ihre undemokratischen Maßnahmen und Angriffe auf die Rechte der Arbeiter völlig diskreditiert ist. Vor diesem Hintergrund konnte die rechteste Regierung seit der Militärdiktatur an die Macht kommen und der bekennende Faschist Jair Bolsonaro zum Präsidentschaftskandidaten aufsteigen.
Die lateinamerikanischen Pseudolinken, die von kleinbürgerlichem Nationalismus geprägt sind und sich an den nationalen Gewerkschaftsbürokratien, der Jagd nach Parlamentsposten und Identitätspolitik orientieren, haben die Angriffe auf Assange weitgehend ignoriert. Sie weigern sich, einen Finger zu seiner Verteidigung zu rühren oder die lateinamerikanischen Arbeiter über die wichtigen demokratischen und sozialen Interessen zu informieren, die mit seinem Schicksal in Verbindung stehen.
Beispielhaft dafür ist die Reaktion, genauer gesagt, das Ausbleiben einer Reaktion der pseudolinken Parteien in Argentinien: der PTS (Sozialistische Arbeiterpartei) und der PO (Arbeiterpartei), die trotz ihrer Differenzen in einem prinzipienlosen Wahlbündnis namens „Front der Linken und Arbeiter“ (FIT) vereint sind.
Die Website der PTS Izquierda Diario veröffentlichte am 3. April 2017 ihren letzten nennenswerten Artikel über Assange. In der Schlagzeile hieß es: „Durch den Sieg von Lenín Moreno muss Assange keine Ausweisung aus der ecuadorianischen Botschaft mehr fürchten“. Mit der Verbreitung von Illusionen über den rechten bürgerlichen Politiker Moreno und die Verharmlosung der Gefahren für Assange behindert die PTS die Verteidigung des WikiLeaks-Herausgebers.
Die PO ignoriert das Thema Assange vollständig und hat seit mehr als fünf Jahren nichts mehr über ihn geschrieben0. Diese Partei strebt ein Bündnis mit der peronistischen Gewerkschaftsbürokratie im Inland und den rechtsextremen Kräften des russischen Stalinismus im Ausland an. Sie verkörpert die reaktionäre Perspektive des kleinbürgerlichen lateinamerikanischen Nationalismus, der im Fall Assange ebenso wie in allen anderen wichtigen politischen Fragen als Werkzeug dient, mit dem der Imperialismus Druck auf die Arbeiterklasse ausübt.
Die Verteidigung von Julian Assange, und allgemeiner die Verteidigung der sozialen und demokratischen Rechte der arbeitenden Bevölkerung sowie die Befreiung Lateinamerikas von imperialistischer Unterdrückung, sozialer Ungleichheit und Armut, ist nur möglich durch die politische Mobilisierung der Arbeiterklasse – unabhängig von allen vorgeblich „linken“ bürgerlichen Parteien und den kleinbürgerlich-pseudolinken Gruppen, die sie unterstützen.
Die Arbeiterklasse ist die einzige echte Basis für die Verteidigung demokratischer Rechte. Sie muss sich dazu weltweit zusammenschließen, um das kapitalistische System abzuschaffen und die Menschheit von der Bedrohung durch Weltkrieg und Diktatur zu befreien.
Die Arbeiter Lateinamerikas müssen sich mit den Arbeitern im Rest der Welt verbünden und Assange zu Hilfe kommen. Sie müssen die ecuadorianische Regierung dazu zwingen, ihre reaktionären Bestrebungen einzustellen, ihm das Asyl zu entziehen. Sie müssen für seine sofortige Freiheit vor Verfolgung durch die amerikanischen und britischen Behörden kämpfen und Massenproteste und Streiks gegen alle Versuche vorbereiten, ihn zu verhaften oder auszuliefern.
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Bei unserem Besuch von Schloss Vollrads ist mir auf einem Poller am Südtor schon aus der Ferne sofort dieser Farbfleck vor dem tiefen Schatten hinter dem Tor ins Auge gefallen. Ich habe das zunächst für eine Dekoration gehalten, ähnlich den gestrickten Hüllen um Bäume oder Laternenmasten, wie sie heute oft zu sehen sind. Bei näherer Betrachtung, hat sich das Dekor als Babyrassel entpuppt, die offensichtlich aus einem Kinderwagen gefallen ist oder geworfen wurde und die mutmaßlich ein/e wohlwollender Zeitgenosse/in auf den Poller gelegt hat um ein Wiederauffinden zu erleichtern. Da die Farbigkeit des Motivs vor dem dunklen Hintergrund enorm zur Geltung kommt, konnte ich einer Aufnahme nicht widerstehen.
When we visited Schloss Vollrads, I immediately noticed this color spot in front of the deep shadow behind the gate on a bollard at the south gate. At first I thought it was a decoration, similar to the knitted covers around trees or lampposts, as they are often seen today. On closer inspection, the decor turned out to be a baby rattle, which obviously fell or was thrown out of a pram and which a benevolent contemporary put on the bollard to make it easier to find. Since the color of the motif comes into its own against the dark background, I couldn't resist taking a picture.
Der 28. April 2021 entpuppt sich als herrlicher Frühlingstag in Oberhessen. 646 410 ist als RB 29313 zwischen Bleichenbach und Büches unterwegs. In der Nähe von Rohrbach passiert der Triebwagen der Hessischen Landesbahn blühende Hecken und Bäume. Bis zu seinem Ziel Gelnhausen macht der Zug noch an den Stationen Büches-Düdelsheim, Büdingen, Mittel-Gründau und Lieblos Halt. Planmäßige Ankunft in der Barbarossa-Stadt ist um 9.46 Uhr.
Die 1275-1479 erbaute spätgotische Hallenkirche St. Marien und der Rote Turm, als Rest der bereits 1348 vorhandenen Stadtbefestigung prägen heute das Stadtbild Kamenz wenn man aus Richtung Süden heran kommt.
Die Hauptkirche der Stadt Kamenz ist auch insofern bemerkenswert, da hier Gotthold Ephraim Lessing getauft wurde.
Die Gewitterwolken über den Türmen entpuppten sich allerdings als 'Fake' - da war zumindest keinerlei Regen drin und die Landschaft trocknete weiter aus...
It was a tiny colored spot on a spruce branch. I have no idea what kind of mushroom it could be.
Dieser winzige, farbige Fleck einem Fichtenzweigchen entpuppte sich unter dem Lupenobjektiv als doch recht interessant. Ich habe keine Ahnung was für eine Pilzart es sein könnte sofern es überhaupt ein Pilz ist.
Manuelles Focus Stacking mit dem Kirk FR-2 Einstellschlitten. 52 Aufnahmen gerendert mit Helicon Focus.
Was bleibt sind die Augenblicke, deren die Seele sich auf dem Sterbebett erinnert, schwüle Sommerabende die den kalten Wintermorgen warm ins Herz schließen…
Dampflok Baureihe 41
Die als schnellfahrende Güterzuglokomotive konzipierte Baureihe der Deutschen Reichsbahn entpuppte sich bald als Universal-Lokomotive für mittelschwere Züge. Von 1936 bis 1941 entstanden insgesamt 366 Maschinen dieser vielseitig einsetzbaren Baureihe, die unter den Nummern 41 001 bis 41 366 in Dienst gestellt wurden.
Seen und Zug? es sollte kein Problem sein, diese Konstellation im "Land der 1000 Seen", nämlich in Mecklenburg-Vorpommern, auf ein Foto zu bekommen. Doch was auf den ersten Blick als Kinderspiel erscheint, entpuppt sich bei näheren Recherchen und Ortskenntnissen in dem Bundesland als schwieriges Unterfangen. Nicht nur massenhafte Stilllegungen in den letzten 30 Jahren, sondern auch ungünstige Lichtsituationen spucken dem geneigten Hobbyfotografen hier in die Suppe. So konnte man beispielsweise nur spätabends am Wochenende die RB13997 (Inselstadt Malchow-Waren) am Fleesensee zwischen Malchow und Silz aufnehmen. Am 30.04.2017 war dies der pendelnde 623 527. Am anderen Seeufer kann man das bekannte Luxushotel eines Reiseanbieters erkennen.
Nachdem man von der ersten Version des Pancolar 1,8/50 von 1964 wieder abgekommen war, weil es thoriumhaltige Gläser enthielt, entstand 1967 eine neue Konstruktion des Pancolars: Kein Thorium mehr und eine der inneren Linsengruppen aufgelöst.
Dieses Pancolar 1,8/50 entpuppte sich damit als einer der glücklichsten Nachkriegsschöpfungen des Zeisswerks. Es wurde bis zum Ende der 80er Jahre in für Zeiss-Verhältnisse sehr großen Stückzahlen gefertigt. Es ist bis heute sehr beliebt. Zum Patent angemeldet wurde es in der DDR am 7. Mai 1969 unter der Nummer 77.830. (Zitiert aus dieser kompetenten Seite.)
Die Abbildung zeigt eine neuere Ausführung in schwarzer Fassung. Laut Fabrikationsnummer war das Produktionsjahr 1983. Ich habe auch die ältere Version dieser Neukonstruktion. Dort hatte ich irrtümlicherweise den älteren Linsenschnitt (mit 2 verkitteten Linsengruppen) beigegeben. Ist inzwischen korrigiert.
Aus der Ferne hatte ich gedacht, dass da ein Schlößchen steht - aber als ich näher kam, entpuppte es sich als Gefängniss. Ganz hübsch ist der Bau von 1900 trotzdem. Er beherbergt heute ca. 40 Jugendstraftäter.
Wat eerst een oplaadoefeinng leek bleek, en ik vroeg niet verder omdat je op deze plek niet langdurig kan blijven staan, pas later op de dag wel degelijk het opladen te zijn van de Capricorn van Sersa, maar je kunt niet álles (door)hebben...
De RM 76-SM “Capricorn” van Sersa is een 1 meter spoorballastreinigingsmachin. Het oude grind wordt via een kettingtransportsysteem naar een grote bunker getransporteerd, geschud en gezeefd. Het vuil en de kleine stenen worden via een transportband naar open bakwagens gevoerd. Het materiaal dat nog bruikbaar is (normaal gesproken ongeveer 60%) wordt terug in het spoor gegoten en aangevuld met nieuwe ballast. De machine is speciaal ontworpen voor gebruik voor meterspoor en wordt terecht "CAPRICORN" genoemd, omdat hij gemakkelijk hellingen tot 70 promille en bochtstralen tot 45 meter aankan, zodat hij ook op de Bernina-spoorlijn kan worden gebruikt.
Was zunächst wie eine Aufladübung aussah, entpuppte sich - und ich fragte nicht weiter, weil man an diesem Ort nicht lange stehen kann - später am Tag als wirklich auladen der Sersas Capricorn, aber man kann nicht alles haben ...
RM 76-SM „Capricorn“ von Sersa ist ein 1-Meter-Spur-Bettungsreinigungsmaschine. Der alte Schotter wird über ein Kettenfördersystem in einen großen Bunker befördert, gerüttelt und gesiebt, Schmutz und zu kleine Steine werden über ein Förderband auf Aushubwagen transportiert. Das noch verwertbare Material (normalerweise ca. 60%) wird wieder in das Gleis geschüttet und mit neuem Schotter ergänzt. Die Maschine ist speziell für den Einsatz im Meterspurbereich konzipiert und trägt den Namen „CAPRICORN“ zu Recht, bewältigt sie doch Steigungen bis zu70 Promille und Kurvenradien bis 45 Meter problemlos, so ist sie auch auf der Berninabahn einsetzbar. Sie windet sich an Felsen entlang und durchquert enge Tunnels bis zum Firn und Eis der Hochalpen.
Es ist Februar und ich ich flaniere durch Samos, dem schnuckeligen Hafenstädtchen auf der griechischen Insel mit dem gleichen Namen. Der Meereswind braust mir sanft übers Gesicht und ich genieße den Anblick der holprigen Gässchen und süßen Lädchen, in denen frisches Obst und Allerlei angeboten wird.
Gedankenversunken höre ich, wie neben mir eine Kinderstimme »Please! Please!« ruft und ich schaue mich um. Ich bin gerade an einem Jungen mit tiefbraunen Augen vorbeigelaufen, der auf dem Boden sitzt und bettelt. Mit verschmitztem Lächeln schaut er mich an und ich bin einen Moment nicht in der Lage, zu reagieren.
Entschieden kehre ich um und setze mich zu ihm auf den Boden. Das Kind hockt auf einer alten, zusammengefalteten Decke und deutet mit ausgestrecktem Zeigefinger auf das kleine Schälchen vor ihm. »Please«. Ich höre meinen Herzschlag und mein Gesicht wird auf einmal warm. Ungeschickt greife ich nach meinem Geldbeutel und werfe schnell ein paar Münzen hinein.
»Thank you«, sagt der kleine Junge. Verdammt, denke ich. Am liebsten würde ich Dich hier rausholen. Plötzlich erschallt über mir eine laute Stimme und ich zucke leicht zusammen.
»Isn’t he cute?«, fragt eine Frau mit hohen Markenschuhen, goldumrahmter Sonnenbrille und einem Mantel aus Tier. Der Schmuck an ihr klingelt unüberhörbar und an beiden Händen trägt sie mehrere volle Einkaufstüten. »Cute?« frage ich zurück. Dieser Junge ist nicht süß. Das passt nicht. Nicht hier, nicht jetzt.
»He sits here since a week«, erzählt mir die Dame, die sich als eine der reichereren Griechinnen der Insel entpuppt. Sie beginnt zu erzählen, dass der Junge aus Albanien sei. Diese Leute wären »Gypsys«, also Zigeuner, und sie betont das Wort auf eine abfällige Art und Weise, die mir widerstrebt. »But what can we do?« - »Oh«, entgegne ich ihr, »Maybe you could give him a little bit money, so this kid can buy some food«
Treffer, denke ich. Doch im nächsten Moment bereue ich meine Antwort, denn darauf folgt eine langatmige Abhandlung darüber, wie wohltätig die Frau hinter der funkelnden Sonnenbrille doch sei. Ich schaue auf die Uhr, lasse die Dame im Tierfell reden und warte, bis sie fertig ist.
Als sie sich auf dem Absatz umdreht, schaue ich dem bettelnden Jungen nochmal in die Augen und wünsche das Beste. Er nickt und ich gehe weiter. Wieder bin ich in Gedanken versunken und versuche mir einen Reim aus dieser Begegnung zu machen.
Du bettelndes Kind. Ich werde Dich so schnell nicht vergessen können. Mögest Du Dein Lächeln nie verlieren. Friede mit Dir.
„Ich hoffe auf Freunde, die mich so respektieren, wie ich bin.“
Flok steht lässig am Geländer vor der Kantine des Flüchtlingsheimes und hat in beiden Ohren Kopfhörer, als ich ihn spontan anspreche. Er war mir schon von weitem aufgefallen und antwortet direkt in sauberem Hochdeutsch.
Damit habe ich nicht gerechnet. Doch Flok erklärt mir den Zusammenhang. Im Alter von zwei Monaten kam der in Montenegro geborene mit seinen Eltern nach Deutschland. Sie blieben, bis Flok 10 Jahre alt war.
Eines Tages, so erzählt mir der große Mann mit kugelförmigen, schwarzen Augen, meinten seine Eltern, dass sie in den Urlaub fahren würden. Der „Urlaub“ entpuppte sich für Flok als etwas ganz anderes, denn die Familie wurde nach Prishtina abgeschoben.
Als er mit seinen Eltern dort ankam, war „alles Staub und Asche vom Krieg“. Auch dort konnte die Familie nicht bleiben und zog wieder nach Montenegro, lebte dort in widrigen Verhältnissen in einer Baracke.
Nun ist er 23 Jahre alt und seit Januar wieder „hier“. Diesmal ohne Eltern, sondern ganz alleine. Während ich schnell in mein iPhone tippe, erklärt Flok, er hoffe auf eine Chance in Deutschland . Auf Freunde. Die ihn „so respektieren, wie ich bin.“
Im Flüchtlingsheim teilt sich Flok ein Zimmer mit 4–6 Personen und wartet auf das, was kommen mag. Doch er weiß nicht einmal, ob er überhaupt in Deutschland bleiben darf. Wie er diese erneute Ungewissheit aushält, ist mir ein Rätsel.
Herzlich willkommen in Deutschland, Flok! Ich wünsche Dir so sehr, dass Du hier eine neue Bleibe finden kannst und nicht noch einmal fliehen musst. Mögest Du Freunde finden, die Dich so respektieren, wie Du bist. Friede mit Dir!
WiLLi ist nur bedingt ein Mann mit Weitblick. Das ist schon etwas länger mein Text zu diesem Foto von 1958, das in Bad Zwischenahn entsteht. WiLLi ist mein Vater, auch dein Erzeuger genannt. Dieses Synonym sagt an sich schon einiges aus. WiLLi entpuppt sich als das krasse Gegenteil eines Familienmenschen. Aus seiner eigenen Familie lerne ich niemand persönlich kennen, bis zu seinem Tod 1965. Da treffe ich meinen Halbbruder und dessen Ehefrau, die in Westfalen leben, anlässlich der Beerdigung.
In meinen ersten zehn Lebensjahren ist WiLLi für mich präsent, zeitweise. Er lebt ein anderes Leben, irgendwo, außerhalb der Familie. Wobei es keine Hinweise gibt, dass dies mit einem anderen Verhältnis zu tun hat.
WiLLi stammt bekanntlich aus Marburg-Weidenhausen. Er wird aber bereits in Kassel die Schulen besuchen. Mehrere Urkunden zeigen, dass sein älterer Bruder Karl und WiLLi eine Ausbildung zum Kaufmann absolvieren. Es gibt in der Familie noch eine jüngere Schwester, die mir später als Tante Tilde in Kassel geläufig wird. WiLLi gründet 1925, vier Jahre nach Karl, eine eigene Familie. Wo Karl, Willi und Tilde bis dahin leben, ist eine meiner offenen Fragen.
Ich kenne mehrere Adressen ihres Vaters Friedrich Jakob in Kassel – über die alten Adressbücher. Im August 1919 folgt die Scheidung der Eltern. Friedrich Jakob hat den 1. Weltkrieg überlebt. Man hat ihm als Vizefeldwebel 1915 das Eiserne Kreuz 2. Klasse an die Jacke geheftet. Woraus ich schließe, dass er an der Front oder frontnah im Einsatz ist. Möglich, dass er am Ende des Krieges einen höheren Dienstgrad hat. Zwei Millionen deutsche Soldaten überleben den Krieg nicht. Friedrich Jakob darf also von Glück sprechen. Der Krieg hat die Eheleute vielleicht entfremdet oder vorhandene Probleme verstärkt. Das Kaiserreich ist in der Revolution vom November 1918 untergegangen und damit auch manch alter Zopf, auch Familie, Ehe und Moral betreffend. Das könnte die Trennung zusätzlich befördert haben.
Den Vater Friedrich Jakob habe ich weiter im Fokus, die Mutter Katharina nicht. Ihre letzten für mich im Moment sichtbaren Spuren verlieren sich nach den Marburger Geburtsurkunden ihrer Kinder, bis sie 1919 noch einmal mit dem Scheidungsvermerk auffindbar ist. Dieser gibt aber keinen Hinweis auf ihren Aufenthalt. Bekanntlich ist meine umfangreiche Suche nach Katharina in den Urkunden in Marburg und in Kassel erfolglos.
Im März 1921 heiratet Friedrich Jakob die zwölf Jahre jüngere Erna Ida Anna. Friedrich ist 41. Ob beide noch gemeinsame Kinder haben, kann ich über das Internet nicht herausfinden. Für Geburtsurkunden gilt eine Schutzfrist von 110 Jahren.
Als ich mit der Ahnenforschung beginne [schon mehr als zehn Jahre her], rücken Fragen in den Mittelpunkt, die mich bis dahin nur am Rande bewegen. Mir wird zunehmend deutlich, dass die Biografien meiner Eltern entscheidend auch etwas mit mir und meiner eigenen Prägung zu tun haben. Jehr mehr ich aus diesen Lebenswegen herausarbeite und erkenne, desto deutlicher wird dies. Meine Mutter, aus dem nordwestdeutschen Flachland stammend, hat eine sehr extreme Biografie, die vom großbürgerlichen Wohlstand bis in die existenzbedrohende Armut führt, letzteres hat vor allem mit WiLLI zu tun. Die von ihr initiierte Scheidung 1959 wird für meine Mutter damit zugleich zur biografischen Kehrtwende in eine bessere Zukunft. Immerhin bleiben ihr dann noch fast 50 Jahre, ehe sie zehn Tage vor ihrem 90. Geburtstag stirbt.
WiLLi bleibt mir bis heute in Vielem ein Rätsel. In der Familie meiner Mutter kommt er nie an, obwohl dort die Bande sehr eng sind. WiLLi ist Außenseiter, wird so gesehen und auch so behandelt. Als Kind muss ich in meinem gesamten Umfeld erleben, dass WiLLi ein Fremdkörper ist. Mein Vaterbild entwickelt sich zunehmend negativ.
WiLLi wird als hochintelligent definiert. Er ist mathematisch überdurchschnittlich und ein Fuchs in verwaltungsrechtlichen und juristischen Fragen. Was ihm dabei helfen mag, in den schwierigen Nachkriegsjahren manche Nuss zu seinen Gunsten zu knacken. WiLLi ist in unserem damals noch überschaubaren Wohnort schon bald in ein perfektes Netzwerk integriert. Er kann blenden, wenn es sein soll, und so sind seine Duzfreunde in der für ihn relativ neuen Umgebung vor allem Männer mit Ämtern, Funktionen und Beziehungen. Auf diese Weise gelingt es WiLLi, zehn Jahre lang jeglicher Arbeitsaufnahme zu entsagen und stattdessen das zu beanspruchen, was man heute staatliche Stütze nennt. In der Folge der wirtschaftlichen Not ist meine Mutter ab 1956 gezwungen, als Fabrikarbeiterin in Sechstagewochen zu schuften. Für 88 Pfennig brutto, die Stunde. Ich erlebe meine Mutter zunehmend als seelische und körperliche Ruine. Als 15-Jährige hat sie eine schwere Mittelohrentzündung. Nach einer Operation bleibt sie für den Rest ihres Lebens schwerhörig. Ein schlimmes Handicap, später vor allem auch im Hinblick auf ihre problematische Ehe.
Als ich bereits zur Grundschule gehe, sehe ich WiLLi fast nur noch als Gasthausbewohner. Sein eigentliches Zuhause ist eine zentral liegende Gastwirtschaft. Ich sehe ihn immer wieder mit seinen Netzwerkern, darunter Leute, die neben bekannten Spitzenpolitikern auf Bundesebene in bedeutenden Gremien sitzen. Es gelingt WiLLi irgendwie, seinen Status in diesem Kreis zu etablieren, in dem auch örtliche Fabrikdirektoren und andere Größen sitzen. Erstaunlich! Denn die Frage ist für mich auch heute: Was ist WiLLi überhaupt? Was macht ihn für andere interessant? WiLLi weiß, was er seinem öffentlichen Image schuldet. Auch am Kneipentresen sieht man ihn nur im perfekten Outfit, dunkler Anzug und passende Krawatte.
Dass ich bereits vor dem Schulalter Adenauer und Ollenhauer parteipolitisch definieren kann, ist WiLLis Werk. Er macht mich so früh für Politisches warm, dass ich, nach einsamem Beschluss, bereits als Zwölfjähriger in kurzen Hosen bei einer abendlichen Wahlkampfveranstaltung des damaligen FDP-Bundesvorsitzenden Erich Mende aufkreuze, während man zu Hause keine Ahnung hat, wo der Junge schon wieder steckt.
WiLLi sorgt auch für meine Vorliebe für Radio, Bahnhof und Eisenbahnzug. WiLLi ist immer begeistert, wenn er mal wieder einen fahren lassen kann – das passiert ja noch sehr spektakulär mit viel Dampf und markigen Geräuschen. In meiner Erinnerung gibt es im Übrigen nicht eine einzige Szene, in der eine gemeinsame Unternehmung mit Vater und Mutter existiert. Da gibt es nichts. Gemeinsame Fotos daher auch nicht.
[Um Flickr den Textkollaps zu ersparen, geht der Text in den beiden folgenden Kommentarfeldern weiter.]
Bei manchen Walnüssen, entpuppt sich das Innere genau so. Rechts kann man es erahnen, das man die typischen Adern sieht. Die schwarzen Teile sind max. 1,5 cm groß.
Noch einmal 218 399 mit einem Sonderzug -
und diesmal auch mit dem versprochenen Soundvideo! :)
www.youtube.com/watch?v=Y3VQJDwkPuc
Bereits vor über vier Wochen, als diese Aufnahme entstand, wurde ein Bild dieses Sonderzuges gezeigt. Und im selben Atemzug wurde auch noch die Nachlieferung des an diesem Abend entstandenen Soundvideos versprochen...das wird somit nachgeliefert - in Verbindung mit einem weiteren Bild dieses Abends. :)
Zum Hintergrund:
Schon im Laufe des Vormittags am Tag dieser Aufnahme verriet eine Nachricht auf dem Handy, dass es einen Eishockey-Sonderzug geben soll - von Hof über Regensburg nach Rosenheim. Und zwar mit einer Diesellok meiner so geliebten Baureihe 218! :) Somit ging es am Abend mehr oder weniger spontan nach Rosenheim - in der Hoffnung auf eine brauchbare Nachtaufnahme sowie ein Soundvideo der Lok, die sich schon vorher als 218 399 der ELBA Logistik GmbH mit Sitz in Backnang entpuppte. Gegen 18.10 Uhr kam die Lok dann - etwa 10 Minuten zu früh - mit ihrem Eishockey-Sonderzug DPE 1895 auf Gleis 1 des Rosenheimer Bahnhofs an.
Und warum ist bzw. war das nun keine echte 218?
Nun, eine neu gebaute Lok mit der Nummer 218 399 verließ niemals irgendeine Werkhalle, denn eine solche wurde nie gefertigt. Die Lok, die heute 218 399 heißt, wurde ehemals aus einer anderen Lok wiederaufgebaut. Genauer gesagt handelt es sich dabei eigentlich um die frühere 215 112 mit Baujahr 1970, die im Jahre 1973 in Horb am Neckar bei einem Unfall mit einem Dampfkran schwer beschädigt wurde. Man entschloss sich, die verunfallte und schwer beschädigte Lok wieder aufzubauen, womit seinerzeit die Firma Krauss-Maffei betraut war. Nachdem dann bei der verunfallten 215 112 unter anderem die für die Baureihe 215 typische Dampfheizeinrichtung entfernt und durch eine elektrische Zugheizung für den Reisezugverkehr ersetzt wurde, wurde die Lok dann nach ihrem Wiederaufbau im Jahre 1975 als 218 399 wieder auf die Schienen geschickt.
Der Hauptgrund für den Bau der Baureihe 215 lag insbesondere darin, dass man den Reisezugverkehr möglichst schnell dampffrei bekommen wollte. Da es noch eine größere Anzahl an dampfgeheizter Reisezugwagen gab, die mit der elektrischen Heizung der Baureihe 218 nicht kompatibel waren, beschloss man also, zusätzlich noch Loks der Baureihe 215, die - wie oben geschildert - mit einer Dampfheizeinrichtung ausgestattet waren (vielen Dank für den Hinweis beim letzten Bild der 218 399! :) ). Und die Loks der Baureihe 215 waren bereits so konzipiert, dass sie später reihenweise in die Baureihe 218 umgebaut werden können. Das war auch zunächst in größerem Umfang geplant, unterblieb dann später allerdings aus Kostengründen. Da blieb die heute hier gezeigte Lok tatsächlich eine Ausnahme...
Die 218 399 war noch bis Ende 2014 bei DB Systemtechnik mit Sitz in Minden im Einsatz, bevor sie dann im Anschluss bei der ELBA Logistik mit Sitz in Backnang Unterschlupf fand.
Und sie ist auch rein akustisch schon ein Highlight. Die Lok ist zwar verkehrsrot, was sie überraschenderweise für viele Fotografen wohl schon unattraktiv macht, aber schließlich zählen doch - wie so oft - die inneren Werte... ;) So auch bei der 218 399, denn sie trägt mit dem MTU-Motor der Serie 12 V 956 TB 11 (abgasoptimiert) und damit einem "grauen" TB 11 wohl einen der beliebtesten Motoren dieser Baureihe in sich.
Das Soundvideo, das am Abend dieser Aufnahme von der Lok und ihrem wunderbar klingenden "grauen" TB 11 entstanden ist, gibt es unter
www.youtube.com/watch?v=Y3VQJDwkPuc
zu sehen und zu hören. :)
Immer wieder ein Genuss, der herrliche alte TB 11-Motor! :)
Rosenheim, 05.01.2018