View allAll Photos Tagged CONSCIOUSNESS
A person who does not meditate does not know how to expand his consciousness. He has narrow vision as if he is looking through a window, but when he learns to expand his consciousness, it is like going through a door. It is exactly as if one were looking through a small window in a house. From the window his view is very limited, but when he goes out of the house, he has a much wider view. When he goes to the roof, he can see even more clearly. As one’s consciousness expands, his vision becomes clearer, and he understands things as they are. - Swami Rama
Want help starting? Get our FREE meditation manual: www.presentmomentretreat.com/subscribe/free-meditation-ma...
⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀ Only this Consciousness is real: which knows but is never known, which is here and never disappear. ~ M. Gualberto ⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀ Photo: The view from Ramanashram Gualberto, Brazil. ⠀⠀⠀ ⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀ Realização é a verificação do simples, do Natural Estado de Ser que é Você – sua Real Natureza. Somente essa Consciência é real: O que conhece, sem jamais ser conhecido; O que aí está, sem jamais desaparecer.. ~ M. Gualberto ⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀ Foto: A vista do Ramanashram Gualberto. Campos do Jordão/SP. ▃▃▃▃▃▃▃▃▃▃▃▃▃▃▃▃▃▃▃▃⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀ #ramanashramgualberto #mestregualberto #satsang #ramana #ramanamaharshi #bhagavan #presentmoment #selfawareness #openness #instagood #transcend #innerself #rumi #felizvida #hooponopono #meditacion #ravishankar #bestill #innerpeace #mindful #awakening #inspirationalquotes #stillness #mooji #osho #calmness #deus #consciencia #taonismo #kundalini
“The Lord is my light, my light and salvation, in God I trust, in God I trust”—Taize chant (based on Psalm 27)
sample clip: dbmedia.crossrhythms.co.uk/audio/mp3/8898-4.mp3
Notice how many times you stand up for yourself not to get hurt, offended, rejected, abandoned.⠀⠀ ⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀ ⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀ You are always protecting yourself. You use self-defense, resistance, to keep yourself as being “someone”, and when you do that, there is no Freedom. This situation creates misery. ⠀⠀ ⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀ Without resistance, Freedom is present – this freedom that is the supreme intelligence of seeing what IS, of staying with what IS. ⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀ When there is Real Intelligence there is no choice, and everything is then a great divine play. There isn’t the weight of the seriousness, of getting it right and being afraid of making a mistake. In this non-resistance it is the end of fear.⠀⠀ ⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀ ⠀⠀⠀⠀ ⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀ ⠀⠀⠀⠀ ⠀⠀⠀ ⠀⠀ ⠀⠀⠀⠀ Facebook (Português): Mestre Gualberto - Facebook (Espanõl): Satsang con Marcos Gualberto - Facebook (English): Satsang with Marcos Gualberto - ⠀⠀⠀⠀ ⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀ ▃▃▃▃▃▃▃▃▃▃▃▃▃▃▃▃▃▃▃▃⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀ #ramanashramgualberto #mestregualberto #satsang #ramana #ramanamaharshi #sangha #guru #ramanashram #silence #enlightenment #buddha #awakening #whoami #zen #meditating #awareness #consciousness #nodualidad #felicidade #happiness #espiritual #spiritual #meditate #consciencia #peace #paz #gratitude #meditation
CCC - Consortium of Collective Consciousness
" Consortium of Collective Consciousness
The Psychedelic Trance Family in San Francisco
The Consortium of Collective Consciousness really began one day Wednesday night in December 1993 when a few travelers met on the beach in front of the Shore Bar in Goa,India. We were mostly Americans, and pretty blown away by this new music we were hearing, which at the time in was called Goa Trance.The Trance parties in goa were amazing beyond the words.so it‘s not too surprising that when we found ourselves relocating to San francisco a year later, we all wanted to bring some of the reality of the Goan beaches into our post hippie, West Coast urban existence, and continue the process which had begun a year before and half a world away.
The Consortium of Collective Consciousness (CCC) is a collective of freaks, travelers, dancers, djs, artists and party people based in San Francisco. This site contains the story of the CCC in all its gory detail, complete with words, images, sound and video. "
www.cccpublishing.com/about-ccc-and-all-its-creative-ente...
*
SAN FRANCISCO SESSIONS
Zwischen Hippie-Kommerz, Goa-Spirits und revolutionären Party-Demos - Eine Reise durch das San Francisco der Gegenwart ...
DAS ERBE DER HIPPIES
In der zweiten Hälfte der sechziger Jahre wurde San Francisco zur Hauptstadt der Flower-Power-Bewegung. Zigtau-sende Hippies aus der ganzen Welt kamen zusammen, um in Haight-Ashbury den ”Summer of Love” zu feiern. Ver-bindend war die Abkehr von den Werten der bürgerlichen Gesellschaft, die im Vietnam-Krieg ihr blutverschmiertes Gesicht zeigte. Die Vision der Hippies machte dagegen die freie Liebe zur wichtigsten Kraft, die aufkommende Rock-Musik wurde zum wegweisenden Bezugspunkt und psychedelische Substanzen dienten zur Veränderung des Be-wusstseins. Die farbenfrohen Beschwörungen einer besseren Welt nahmen jedoch nur kurzzeitig Gestalt an, bald verfing sich die Hippie-Kultur in inneren Widersprüchen. Zudem gelang es Ronald Reagan, dem damaligen Gouver-neur Kaliforniens, und dem CIA zunehmend die Bewegung über repressive Massnahmen zu schwächen. Im Grunde wurzelte das Scheitern der Hippie-Kultur jedoch in einem wesentlichen Teil in der verschlingenden Dynamik eines Gesellschaftssystems, das selbst seine Antithese integriert und zu Geld macht.
Bis heute lebt Haight-Ashbury als Stadtteil noch immer vom Mythos der Hippie-Bewegung. Vom ursprünglichen Spirit ist kaum noch etwas zu spüren, wie sollte es über dreißig Jahre später auch anders sein. Ein Hippie-Shop reiht sich an den nächsten: Eine endlose Ansammlung von T-Shirts, Postern, Tassen und anderen Souvenirs mit Motiven der Ikonen Janis Joplin, Jimi Hendrix und Jerry Garcia. Blumen schmücken noch immer die zentrale Haight-Street, doch längst sind sie mit einem meist völlig überteuerten Preisschild versehen.
Inzwischen sind jedoch nicht nur die scheinbar ewig jungen Rock-Klassiker der späten Sechziger in den Shops zu hören. Seit einiger Zeit nehmen die zeitgemäßen Beats des Psychedelic Trance einen nahezu gleichberechtigten Platz ein. Die Freaks aus der Goa-Szene haben längst das Erbe der Hippies angetreten. Viele Parallelen sind offen-sichtlich, so ist beispielsweise der Bezug zur indischen Mystik genauso verbreitet wie der Gebrauch psychoaktiver Substanzen und auch die farbenfrohe Kleidung orientiert sich eindeutig am Outfit der Hippies. Vor allem ist es jedoch zumeist die Sehnsucht nach Freiheit und Ungebundenheit, nach innerer Entfaltung und Entwicklung, die den einge-schlagenen Weg bestimmt. Charakteristisch ist für beide Kulturen jedoch auch ein oftmals naives bis ignorantes Ver-hältnis gegenüber den Möglichkeiten und den Notwendigkeiten politischen Engagements.
OFFENE SESSIONS ALS LEBENSPRINZIP
Aus der scheinbar endlosen Kette der Tourist-Shops der Haight-Street fällt der Bound Together Bookstore heraus. Dort reihen sich die Klassiker der linken Bewegungen aneinander, von Marx und Bakunin über die Vertretern der kritischen Theorie bis zu den WortführerInnen der Antiglobalisierungsbewegung. Daneben stehen verschiedene Un-derground-Zeitschriften oder auch Benefit-CDs für den aus politischen Gründen in Philadelphia zum Tode verurteilten afroamerikanischen Journalisten Mumia Abu-Jamal. Im Gegensatz zu vergleichbaren Projekten in Deutschland lassen sich aber auch erotische Fotobände aus der Fetisch-Szene oder psychedelische Erfahrungsberichte finden. ”Alle Mitarbeiter des Buchladens verzichten auf einen Lohn, die Gewinne fließen an linke Projekten” erzählt mir Monica und fügt mit einem leicht zweifelnden und gleichzeitig hoffnungsvollen Lächeln hinzu: ”Vielleicht reicht es sogar irgend-wann einmal für den Aufbau eines Zentrums.”
Im Golden Gate Park finde ich dann doch noch den Geist der Hippie-Bewegung, der sich im Grund jedoch losgelöst von der Kultur der späten Sechziger als eine Art ”Open Spirit” bezeichnen lässt, welcher sich durch so viele gegenkul-turellen Bewegungen zieht. An einem kleinem Hügel hat sich eine Gruppe von TrommlerInnen zusammengefunden, unterstützt von einem Klarinettisten und einem Trompeter. Eine offene Session, der sich jede und jeder anschließen kann, unabhängig von Alter, Hautfarbe und Herkunft. Und so ist es ein ständiges kommen und gehen, meist sind es rund fünfzehn TrommlerInnen, die improvisierend miteinander spielen, dabei gleichberechtigt aufeinander eingehen und so den Traum einer gemeinschaftlichen Gesellschaft auf dieser Ebene für einige Stunden zur Wirklichkeit ma-chen.
Während ich auf der Wiese liege, ziehen einige Seifenblasen an mir vorbei, der Geruch von Räucherstäbchen und Grass liegt in der Luft. Ein Skateborder hat sich in die Mitte der TrommlerInnen gelegt, um sich völlig vom Sound umhüllen zu lassen, während einige junge, etwas klischeehaft hippieartig gekleidete Frauen ausgelassen tanzen. Es macht den Flair von San Francisco mit aus, dass sich auch fünfzig- und sechzigjährige ganz selbstverständlich der Musik hingeben, ohne mit einem Kopfschütteln bedacht zu werden. Gleich neben mir breitet eine Familie ein Picknick aus, daneben spielen einige Freaks Frisbee, andere jonglieren oder genießen einfach den warmen Nachmittag.
Doch auch an diesem idyllischen Sonnentag in Haight-Ashbury wird am Straßenrand die Kehrseite des vermeintlichen Traumlandes Amerika mit seinen unbegrenzten Möglichkeiten deutlich. Da streicht eine verwirrte ältere Frau ununter-brochen über eine Barbie-Puppe und spricht von deren Schönheit. Gleich daneben bitten die beiden Punx auf einem handgeschriebenen Schild mit etwas Selbstironie um Spenden für ihre Alkohol-Studien. Nicht minder bezeichnend ist der Alt-Hippie, der unverständliches Zeug vor sich hin murmelt, während er eine Mülltonne nach etwas Essbaren durchwühlt.
GOA IN SAN FRANCISCO
Im SoMa-District San Franciscos, einem ansatzweise alternativen, im Gesamteindruck aber eher heruntergekomme-nen Stadtteil, befindet sich in einem Warehouse das Consortium of Collective Consciousness (CCC). Getragen von einer Grundhaltung, die Spiritualität und Party miteinander verbindet, verkörpert es wie kaum ein anderer Ort als Kul-tur- bzw. Wohnzentrum die Goa-Szene. ”Es begann vor einigen Jahren als wir völlig verändert von den Trance-Partys in indischen Goa zurückkamen. Wir versuchten die psychedelischen Energien dieser Erlebnisse aufzugreifen und weiter zu tragen. Wir kamen zusammen, mieteten ein altes Warehouse und organisierten die ersten Partys. Im Mai ’95 nahm dann der legendäre DJ Goa Gil unsere Spirits mit auf eine Reise, auf der wir uns bis zum heutigen Tag befinden.” erzählt Santosh, einer der Gründer des CCC.
Zur Zeit wohnen acht Leute im CCC, zumeist in schön gestalteten, aber äußerst kleinen, fensterlosen Zimmern, die kaum mehr beinhalten als ein Bett und einige Kisten. Treffpunkt ist die gemeinschaftlich genutzte Küche, das Herz des Zentrums bildet eine Halle, die als Partyraum genutzt wird. Auf dem mit Tüchern abgehängten Dach eines kleinen DJ-Raumes innerhalb der Halle wohnt Aaron, dessen persönlicher Besitz aus nicht viel mehr als einem Schlafsack, einigen Kleidungsstücken und einem Laptop besteht, auf dem er unablässig neue Stücke kreiert. ”We are so much into music, nothing else matters” führt er in einer selbstverständlichen Beiläufigkeit aus. Entsprechend läuft im Grunde rund um die Uhr im ganzen Haus Psychedelic-Trance in allen Variationen. Einige Hausbewohner sind am Mixen, in einem anderen studioartigen Zimmer, das ebenfalls gleichzeitig als Schlafraum genutzt wird, entsteht am Computer ein neuer Track und in der Küche läuft eine Promo-CD.
Das ganze Zentrum ist im Innern farbenfroh gestaltet. Überall hängen großteils selbstgemalte, großformatige Gemäl-de. Neben psychedelischen und fantasyartigen Motiven sind es vor allem spirituelle indische Motive. Da lächelt von einem Poster Krishna, an einem altarartigen Platz befindet sich eine kitschig mit blumigen Schmetterlingen behängte Buddha-Statur und Shiva ist neben zig anderen hinduistischen Gottheiten allgegenwärtig. Tatsächlich scheint sich jedoch fernab der Klischees vom spirituellen Indien kaum jemand für die religiösen Hintergründe zu interessieren.
In einer Diskussion mit einigen BewohnerInnen des CCC geht es um die Bedeutung organisierter Religion, um die Strukturen der Kirchen und anderer religiöser Organisationen, die, so die die durchgängige Überzeugung, den Zugang zur eigentlichen Persönlichkeit, deren Energien und Potentialen verhindern. Der Veränderungsweg den Santosh auf-zeigt, beginnt bei der einzelnen Person, beim individuell ausgeprägten ”inneren Frieden”, gefolgt vom Frieden in der Familie und in der Gemeinschaft, um dann irgendwann bei der Gesellschaft und anschließend beim Weltfrieden an-zugelangen. Es ist der vielbeschworene Weg der ”inneren Evolution”, der jedoch im Hier und Jetzt oftmals gegenüber den bestehenden umgebenden gesellschaftlichen Missständen die Augen verschließt. Bevor wir ausführlicher diesen Punkt diskutieren können, geht es schon wieder voller Selbstüberzeugung um die CCC-Party auf dem legendären Burning-Man-Festival, die dort alle anderen Events in den Schatten stellen soll. Ein charakteristischer Ablauf, denn im Grunde drehen sich alle Gespräche unabhängig von der anfänglichen Thematik nach kurzer Zeit im wesentlichen um drei Themen, um Musik bzw. Partys, um Drogen und um Spirituelles, wobei im Zentrum der Ausführungen fast immer das eigene Ich und die eigenen Leistungen stehen.
Letztlich ist das CCC ein Paradebeispiel für das sinnbildliche Verständnis der ”Dance-Community” als eine isolierte Insel, wobei ignoriert wird, dass jede Insel von einem Meer umgeben wird. Wie stark jedoch auch das CCC von den äußeren Einflüssen geprägt wird, unterstreicht nachdrücklich die extreme Erhöhung der Miete, die inzwischen vom CCC nicht mehr getragen werden kann. Im Zuge der Entwicklungen um die dot.com-Industrie drängen immer mehr Internet-Firmen in den als Künstlerviertel bekannten Stadtteil. Zwangsläufig steigen die Mieten, die ursprünglich an-sässige Bevölkerung wird so vertrieben und der Stadtteil im Verlauf weniger Jahre komplett umstrukturiert. So steht trotz aller spirituellen Symbole der Auszug des CCC in absehbarer Zeit bevor und ein erschwingliches Ersatzgebäude ist noch nicht in Sicht.
AUF DER STRASSE
Als ich durch den Mission-District ziehe, zeigt sich schnell ein Gesicht San Franciscos, das in keinem Reiseführer zu finden ist. Große Teile der Stadt sind von schmucklosen Häusern, Lagerhallen und grauen Bürobauten bestimmt. Auffallend ist insbesondere die hohe Zahl der Homeless People, der Obdachlosen, die ihren verbliebenen Besitz in Einkaufswagen durch die Straßen schieben. Einige wenige leben in Zelten, die meisten in selbstgebauten Unterkünf-ten aus Pappkisten, Blech und Stoffresten oder sie schlafen direkt auf dem Bürgersteig, umgeben von Autolärm und Abgasen. Vor vielen Geschäften befinden sich Schilder mit der Aufschrift ”No Trespassing” (”Verweilen verboten”), die sich speziell an Obdachlose richten. Teilweise sind sogar die Mülltonnen mit Gittern verriegelt um ein Durchwühlen zu verhindern. Dennoch sieht man an fast jeder Straßenecke Menschen, die den Müll der Wohlstandsgesellschaft auf der Suche nach etwas Essenbaren durchwühlen. Ein Bild, das längst einen selbstverständlichen Teil des Alltags US-amerikanischer Großstädte bildet.
Direkt an der Market-Street, einer der zentralen Straßen San Franciscos, verteilen ehrenamtliche Mitglieder von Food Not Bombs an Bedürftige kostenlos vegetarische Nahrungsmittel und Getränke, die von Großküchen und einigen Geschäften aus Restbeständen zur Verfügung gestellt werden. Der Platz und die Uhrzeit sind bekannt und schon bald bildet sich eine lange Schlange. Im Gegensatz zu vielen anderen karitativen Organisationen in Deutschland stellt Food not Bombs die Aktivitäten ausdrücklich in einen gesamtgesellschaftlichen Zusammenhang: Zielsetzung ist nicht nur die Minderung von Elend und Not, sondern auch das Aufzeigen der eigentlichen, systembedingten Ursachen. So verurteilt Food not Bombs auch immer wieder scharf die polizeiliche Willkür gegenüber Obdachlosen. Entsprechend angespannt ist das Verhältnis gegenüber staatlichen Stellen. In San Francisco wurden Food-not-Bombs-AktivistInnen mehrfach inhaftiert, weil gegen das Vorgehen spezieller Anti-Homeless-Einheiten der Polizei eintraten. In einigen anderen Städten wurde den lokalen Gruppen das Verteilen von Nahrungsmitteln untersagt.
Viele der Homeless People leiden unter psychischen Problemen, die nicht nur in ihrem elenden Dasein auf der Straße wurzeln. In den späten sechziger Jahren wurden unter der Regierung des damaligen kalifornischen Gouverneurs Roland Reagan die staatlichen psychiatrischen Einrichtungen aufgelöst. Offiziell sollten die Betroffenen in die Gesell-schaft reintegriert werden und dabei von sozialen Projekten in Wohnortnähe begleitet werden, die jedoch in der Regel völlig überfordert waren. Tatsächlich sollte die Auflösung der Psychiatrien den Staatshaushalt entlasten und die Hip-pie-Bewegung durch die Konfrontation mit psychisch kranken Menschen schwächen, die gezielt die Nähe zur ver-gleichsweise toleranten Flower-Power-Kultur suchten.
Neben einer Bushaltestelle liegt ein Obdachloser auf einer Decke direkt auf dem Bürgersteig. Er starrt vor sich hin, scheint sich nicht um die Menschenmassen zu kümmern, die an ihm vorbei ziehen. Seit zwölf, fünfzehn Jahren lebt er nun auf der Straße, erzählt er mir. Seit wann genau, daran kann er sich nicht mehr erinnern. Zuerst hat er die Arbeit, dann die Wohnung verloren, danach gab es kein zurück mehr. Ob er noch Hoffnung habe, frage ich ihn. Seine Ant-wort lautet schlicht ”Hope for what?”.
PARTY, KULTUR UND WIDERSTAND
Im SoMa-Café treffe ich mich mit Christopher Anderson, dem Regisseur von ”An Act of Sabotage”. Ein beeindrucken-der halb-dokumentarischer Spielfilm, der auf seine ganz eigene Weise um die Pole Musik und Gemeinschaft, Liebe und Militanz, Bewusstsein und Widerstand kreist. Nach der Aufführung auf verschiedenen Festivals hat der Film trotz seiner subversiven Message sogar seinen Weg in das Spätprogramm des ZDF gefunden. Christophers Gedanken beschäftigen sich an diesem Nachmittag mit der ”geistigen Vergiftung der Menschen durch die Medien” und ”die be-rechnende Ignoranz der herrschenden PolitikerInnen”. Vor diesem Hintergrund bezieht er sich aber auch auf den Widerstand gegen die bestehenden Machtstrukturen und die Gesetzmäßigkeiten mit der sich Menschen gegen Unter-drückung und Ausbeutung wehren. Sei es nun bei einem Einbruch eines Obdachlosen in einen Supermarkt oder im Rahmen des Widerstands gegen die Globalisierung in Seatle.
Später sprechen wir über sein Selbstverständnis als Filmemacher und über die Idee des Cybertribes, der überliefertes Wissen mit den Entwicklungen der Gegenwart verknüpft. ”Mich beeindruckt das verbindende Verständnis von Kreati-vität, Schamanismus und Widerstand. Es sind Elemente die in diesem System des Konsums gezielt verdrängt wer-den. Konsum von Produkten, von Drogen und TV als Flucht aus einer Welt, in der sich die Menschen verkaufen müs-sen. Es geht in unseren Filmen um direkte Aktionen. Der Akt des Filmemachens als wirkliche Erfahrung und nicht als sorgfältig inszenierte Lüge. Wir versuchen Veränderungen anzuregen indem wir wichtige Themen zur Diskussion bringen, um dann zur Aktion überzugehen und diese in unsere Filme integrieren. Selbstverständlich bedeutet dies, dass man sich manchmal außerhalb der normalen Parameter bewegen muss.”
Von einem ähnlichen Kultur- bzw. Kunstverständnis geht das Projekt ’Art and Revolution’ aus, das seit 1996 mit un-terschiedlichen fortschrittlichen Organisationen zusammenarbeitet. Bekannt wurde ’Art and Revolution’ insbesondere durch die riesigen symbolträchtigen Puppen, die von ihren Mitgliedern auf Demonstrationen getragen werden und diesen dadurch ein besondere visuelle Ausdruckskraft geben. ”Wir glauben, dass politische Arbeit ohne kreative Visi-onen in eine Sackgasse führt, genauso wie Kunst ohne politische oder soziale Bedeutung keine wirkliche Perspektive eröffnet.” erläutert eine der Aktivistinnen. ”Wir sind ein Kollektiv, das in seinen Projekten kreative kulturelle Ausdrucks-formen mit dem Kampf um soziale Gerechtigkeit verbindet. Wir bringen phantasievoll Musik, Poesie und Kunst auf die Straßen, um auf die kritischen Themen unserer Zeit aufmerksam zu machen. Wir nutzen Kunst als Werkzeug zur Unterstützung von Graswurzelinitiativen, wie auch zur Entwicklung neuer Formen des Widerstands und der Kommu-nikation.”
Die Idee der ”Reclaim the Streets”-Events entstand in den neunziger Jahren. Ausgangspunkt war das Bestreben Poli-tik und Party zusammenzubringen, nicht zuletzt um auf diesem Wege festgefahrene und kopflastige Strukturen inner-halb der linken Bewegungen aufzubrechen. Politische Demonstrationen sollen in diesem Sinne nicht nur trockene Manifestationen bestimmter Haltungen sein, sondern auch lustvolle Feste eines anderen Lebensgefühls und einer anderen Kultur. Entsprechend werden Sound-Systems und Live-Musik in die Demos integriert, während die Teilneh-merInnen nicht länger nur Parolen skandierend eine bestimmte Strecke ablaufen. Vielmehr tanzen sie nun in den Straßen, die sie für sich zurückfordern. Mit einem gewissen Augenzwinkern beziehen sich die TeilnehmerInnen dabei bis heute auf die Anarchistin Emma Goldmann, die in den zwanziger Jahren des letzten Jahrhunderts einmal sinnge-mäß verkündet haben soll: ”Wenn ich nicht tanzen kann, dann ist es nicht meine Revolution.”
Monica und Tomcat gehören zu den Reclaim-The-Streets-AktivistInnen in San Francisco, die bewusst am 1. Mai eine Party-Demo veranstalten. Bemerkenswert ist dabei die Verbindung der Walpurgisnacht-Feiern der ursprünglichen Kultur der Hexen mit dem revolutionären Verständnis des 1. Mai. ”Die Idee des 1. Mai geht lange zurück. Ursprünglich war es ein erdverbundenes sexy Fest, das der Fruchtbarkeit der Erde, unserem eigenen Leben und einer erträgnisrei-chen Ernte gewidmet war. Kirche, Staat und Patriarchat ächteten dieses Fest, aber die unbeherrschbare Natur des 1. Mai ließ sich nicht unterdrücken. Er wurde als Kampftag der ArbeiterInnen wiedergeboren, auch wenn die heutigen ArbeiterInnen keine Ernte mehr für die Gemeinschaft einbringen, sondern nur noch für die Reichen arbeiten.”
Als DJ legt Tomcat meist progressiven Techno auf, wobei er jedoch gegenüber ”Peace, Love and Unity” als den so oft beschworenen Werten der Techno- und Trance-Szene eine eher kritische Position einnimmt. ”Diese Worte sind Flos-keln, die jeder unterschreiben kann. Natürlich ist jeder für Frieden, aber was heißt das schon? Ist es Frieden, wenn Menschen in den Straßen ohne Essen dahinvegetieren müssen und zigtausende in den Gefängnissen sitzen? Alle Kriegsherren proklamierten den Frieden.” Monica fügt hinzu: ”Wir gehen am 1. Mai auf die Straße, um an die Kämpfe für einen wahren Frieden und an die Kämpfe für die Rechte der ArbeiterInnen zu erinnern. Wir veranstalten Partys, um die rebellische Kraft vergangener Zeiten in den heutigen Widerstand zu übertragen, um das Feuer weiter brennen zu lassen für die Erde, für die Menschen, für unsere Zukunft.”
Wolfgang Sterneck (Text und Fotos 2001)
*
From Wikipedia, the free encyclopedia
The International Society for Krishna Consciousness (ISKCON), known colloquially as the Hare Krishna movement, is a Gaudiya Vaishnava religious organization.[1] It was founded in 1966 in New York City by A.C. Bhaktivedanta Swami Prabhupada.[2] Its core beliefs are based on traditional Hindu scriptures such as the Śrīmad Bhāgavatam and the Bhagavad-gītā,[3] both of which, according to the traditional Hindu view, date back more than 5,000 years. The distinctive appearance of the movement and its culture come from the Gaudiya Vaishnava tradition, which has had adherents in India since the late 15th century and Western converts since the early 1930s.[4]
Krishna and Radha with Gopis, image at ISKCON Mayapur temple
ISKCON's Bhajan during Navratri Golu at Coimbatore, India
ISKCON was formed to spread the practice of bhakti yoga, in which aspirant devotees (bhaktas) dedicate their thoughts and actions towards pleasing the Supreme Lord, Krishna.[5][6] ISKCON today is a worldwide confederation of more than 400 centers, including 60 farm communities, some aiming for self-sufficiency, 50 schools and 90 restaurants.[7] In recent decades the movement's most rapid expansions in terms of numbers of membership have been within Eastern Europe (especially since the collapse of the Soviet Union) and India.[8]
ISKCON devotees follow a disciplic line of Gaudiya Bhagavata Vaishnavas and are the largest branch of Gaudiya Vaishnavism.[9] Vaishnavism means 'worship of Vishnu', and Gauḍa refers to the area where this particular branch of Vaishnavism originated, in the Gauda region of West Bengal. Gaudiya Vaishnavism has had a following in India, especially West Bengal and Orissa, for the past five hundred years. A. C. Bhaktivedanta Swami Prabhupada disseminated Gaudiya Vaishnava Theology in the Western world through extensive writings and translations,[10] including the Bhagavad Gita, Srimad Bhagavatam (Bhagavata Purana), Chaitanya Charitamrita and other scriptures. These works are now available in more than seventy languages and serve as the canon of ISKCON. Many are available online from a number of websites.[11][12]
Early western conversions to monotheistic Krishna Vaisnavism or the Bhagavata Vaishnava line which forms the basis of the ISKCON philosophy were recorded by the Greeks and are reflected in the archaeological record.[13][14]
Krishna is described as the source of all the avatars.[15] Thus ISKCON devotees worship Krishna as the highest form of God, svayam bhagavan, and often refer to Him as "the Supreme Personality of Godhead" in writing, which was a phrase coined by Prabhupada in his books on the subject. To devotees, Radha represents Krishna's divine female counterpart, the original spiritual potency, and the embodiment of divine love. The individual soul is an eternal personal identity which does not ultimately merge into any formless light or void as suggested by the monistic (Advaita) schools of Hinduism; Prabhupada never declared ISKCON to be a Hindu organisation, because he considered it to be a 'material designation', not an appropriate name. Prabhupada most frequently offers Sanatana-dharma and Varnashrama dharma as more accurate names for the religious system which accepts Vedic authority.[16] It is a monotheistic tradition which has its roots in the theistic Vedanta traditions.[17]
Hare Krishna mantra
Main article: Hare Krishna (mantra)
The popular nickname of "Hare Krishnas" for devotees of this movement comes from the mantra that devotees sing aloud (kirtan) or chant quietly (japa) on tulsi mala. This mantra, known also as the Maha Mantra, contains the names of God Krishna and Rama.
The Maha Mantra:
Hare Krishna Hare Krishna
Krishna Krishna Hare Hare
Hare Rama Hare Rama
Rama Rama Hare Hare
Seven purposes of ISKCON
Public street festivals are a significant part of ISKCONs outreach programmes. Seen here is a Ratha Yatra festival in central London.
When Srila Prabhupada first incorporated ISKCON in 1966, he gave it seven purposes:[18]
To systematically propagate spiritual knowledge to society at large and to educate all people in the techniques of spiritual life in order to check the imbalance of values in life and to achieve real unity and peace in the world.
To propagate a consciousness of Krishna, as it is revealed in the Bhagavad-gita and the Srimad-Bhagavatam.
To bring the members of the Society together with each other and nearer to Krishna, the prime entity, thus to develop the idea within the members, and humanity at large, that each soul is part and parcel of the quality of Godhead (Krishna).
To teach and encourage the sankirtana movement, congregational chanting of the holy names of God as revealed in the teachings of Lord Sri Chaitanya Mahaprabhu.
To erect for the members, and for society at large, a holy place of transcendental pastimes, dedicated to the personality of Krishna.
To bring the members closer together for the purpose of teaching a simpler and more natural way of life.
With a view towards achieving the aforementioned purposes, to publish and distribute periodicals, magazines, books and other writings.
[edit] Four regulative principles
Srila Prabhupada prescribed four regulative principles, in relation to the four legs of dharma,[19] as the basis of the spiritual life:
No eating of meat, fish or eggs (lacto-vegetarianism)
No illicit sex
No gambling
No intoxication (including alcohol, caffeine, tobacco and other recreational drugs).
The four legs of Dharma are:[19]
Daya: Mercy
Tapas: Self-Control or Austerity
Satyam: Truthfulness
Śaucam: Cleanliness of body and mind
[edit] Preaching activities
ISKCON is known for their energetic active preaching. Members try to spread Krishna consciousness, primarily by singing the Hare Krishna mantra in public places and by selling books written by A. C. Bhaktivedanta Swami Prabhupada.[20] Both of these activities are known within the movement as Sankirtan. A study conducted by E. Burke Rochford Jr. at the University of California found that there are four types of contact between those in ISKCON and prospective members. Those include: individually motivated contact, contact made with members in public arenas, contact made through personal connections, and contact with sympathizers of the movement who strongly sway people to join.[21] According to the doctrine of Chaitanya Mahaprabhu, one does not need to be born in a Hindu family to take up the practice of Vaishnavism. There are ISKCON communities around the world with schools, restaurants and farms. In general, funds collected by ISKCON are treated as communal property and used to support the community as a whole and to promote the preaching mission.[22] Many temples also have programs (like Food for Life) to provide meals for the needy. Also, ISKCON has recently brought the academic study of Krishna into western academia as Krishnology.
[edit] Food for Life
Main article: Hare Krishna Food for Life
ISKCON has inspired, and sometimes sponsored, a project called Food for Life. The goal of the project is to "liberally distribute pure vegetarian meals (prasadam) throughout the world", as inspired by Prabhupada's instruction, given to his disciples in 1973, "No one within ten miles of a temple should go hungry . . . I want you to immediately begin serving food".[23] A global charity, directed by Paul Turner and Mukunda Goswami,[24] coordinates the project. Food for Life is currently active in over sixty countries and serves over 700,000 meals every day.[24] Its welfare achievements have been noted by The New York Times and other media worldwide.[25][26][27][28]
[edit] Management structure
Srila Prabhupada spent much of the last decade of his life setting up the institution of ISKCON. As a charismatic leader, Srila Prabhupada's personality and management had been responsible for much of the growth of ISKCON and the reach of his mission.[29][30]
The Governing Body Commission (or GBC) was created by Prabhupada in 1970.[31] In a document Direction of Management written on 28 July 1970 Prabhupada appointed the following members to the commission, all of them non sannyasi:[29]
Sriman Rupanuga Das Adhikary
Sriman Bhagavan Das Adhikary
Sriman Syamsundar Das Adhikary
Sriman Satsvarupa Das Adhikary
Sriman Karandhar Das Adhikary
Sriman Hansadutta Das Adhikary
Sriman Tamala Krsna Das Adhikary
Sriman Sudama Das Adhikary
Sriman Bali Mardan Das Brahmacary
Sriman Jagadisa Das Adhikary
Sriman Hayagriva Das Adhikary
Sriman Kṛṣṇadas Adhikary
The letter outlined the following purposes of the commission: 1) improving the standard of temple management, 2) the spread of Krishna consciousness, 3) the distribution of books and literature, 4) the opening of new centers, 5) the education of the devotees. GBC has since grown in size to include 48 senior members from the movement who make decisions based on consensus of opinion rather than any one person having ultimate authority.[29][32] It has continued to manage affairs since Prabhupada's passing in 1977 although it is currently a self-elected organization and does not follow the provision where Srila Prabhupada instructs that members be elected by temple presidents.
[edit] Influential leaders since 1977
See also: Principle disciples of A. C. Bhaktivedanta Swami.
Before his death, Prabhupada "deputed"[33] or appointed the following eleven of his disciples to serve as gurus[34][35] or to continue to direct the organization:[36] Satsvarupa Dasa Goswami,[37][38] Jayapataka Swami,[39] Hridayananda Dasa Goswami, Tamal Krishna Goswami,[40] Bhavananda Goswami, Hansadutta Swami, Ramesvara Swami, Harikesa Swami, Bhagavan Dasa, Kirtanananda Swami, and Jayatirtha Dasa. These eleven "Western Gurus were selected as spiritual heads" of the ISKCON after 1977, however "many problems followed from their appointment and the movement had since veered away from investing absolute authority in a few, fallible, human teachers",[41] however of these eleven, the first three have remained prominent leaders within the movement, as was Tamal Krishna Goswami until his death in a car accident in March 2002. Bhavananda no longer holds the post of an initiating guru. Ramesvara, Bhagavan and Harikesa resigned as spiritual leaders in 1985, 1987 and 1999 respectively and the remaining three were all expelled from the movement by the Governing Body Commission during the 1980s.[42][not in citation given] Of Prabhupada's disciples, who number 4,734 in total,[43] approximately 70 are now acting as diksha gurus within ISKCON. As of April 2011, ISKCON had a total of 100 sannyasis, most of whom were acting as gurus (see List of International Society for Krishna Consciousness sannyasis).
[edit] Internal problems and controversy
In the years following Prabhupada's death in November 1977, a number of theological controversies arose:[44]
[edit] Origin of the soul
Srila Prabhupada explains that the soul falls from the spiritual world to this material world and that the supreme objective of the human life is to become Krishna conscious to be able to return "Back to Godhead" (also the title of the official ISKCON magazine). However when translations of important Vaishnava texts began to appear that seemed at variance with these teachings[clarification needed], controversy arose.[44][45]
[edit] Rasika-bhakti
The elder sannyasi Bhaktivedanta Narayana Goswami was a disciple of Prabhupada's sannyasa guru and was long a well-wisher of ISKCON. A small group of prominent ISKCON leaders were closer to his association and Bhaktivedanta Narayana made no effort to conceal his relationship with them, which as time went on became increasingly intimate. His emphasis on gopi-bhava, the mood of Krishna's cowherd lovers, particularly disturbed his ISKCON audiences since Prabhupada had stressed that the path of spontaneous devotion was only for liberated souls. At the annual GBC meeting in 1993, members questioned their affiliation with Bhaktivedanta Narayana. Those involved minimised the seriousness of the relationship, though for some it had been going on for as long as five years. By the next annual meeting, the GBC forced the involved members to promise to greatly restrict further association with their new teacher. Though adhering externally, their sympathies for Bhaktivedanta Narayana's teachings were unabated. In 1995 GBC position was firm and the controversy was first on the 1995 annual meeting's agenda. A week of thorough investigation brought the implicated members in line. Asked to suggest what they might do to make amends, the leaders involved with the controversy tendered their resignations, which the GBC promptly refused. They further volunteered to refrain from initiating new disciples or visiting Vrindavana until their case could be reassessed the following year and at the March 1996 meeting GBC insisted on maintaining most of the restrictions.[44]
While the capitulation of the GBC members previously following Bhaktivedanta Narayana has certainly demonstrated GBC solidarity it was insufficient to prevent a continued exodus of devotees who feel unable to repose full faith in the ISKCON Governing Body Commission authority.[44]
[edit] The Guru and the Parampara
ISKCON adheres to the traditional system of paramparā, or disciplic succession, in which teachings upheld by scriptures are handed down from master to disciple, generation after generation.[46] A minority of people who express faith in Srila Prabhupada's teachings say that Srila Prabhupada, in contrast to the tradition, intended that after his physical demise he would continue to initiate disciples through ceremonial priests, called ritviks. One version of this idea is espoused by a group calling itself the ISKCON Revival Movement.[47] ISKCON's Governing Body Commission has rejected all such ideas. [48]
[edit] Issues within the society
ISKCON also experienced a number of significant internal problems, the majority of which occurred from the late seventies onwards, and especially within the decade following Prabhupada's death.[49]
In 1976 a case involving allegations of "brainwashing" involving a minor named Robin George and her parents went all the way to the Supreme Court of the United States. In 1983, a California jury awarded the family more than $32 million in damages for false imprisonment and other charges, which was reduced to $485,000 in 1993.[50][51]
Also ISKCON has been subject matter of discussion in some anti-cult movements.[52][53][54] The ISKCON was described by academics[vague] as "the most genuinely Hindu of all the many Indian movements in the West",[55] and as to its fortieth anniversary in America, as "having being successful on the basis of longevity", having "undergone changes to its goals and identity".[56]
Stories of child abuse at the society's boarding schools in India and America began to emerge in the 1980s, with cases dating back from the mid-1970s onwards.[57] Some of these cases later appeared in print, such as in John Hubner and Lindsay Gruson's 1988 book Monkey on a Stick. In 1998 an official publication produced by ISKCON detailed the physical, emotional, and sexual abuse of children at the society's boarding schools in both India and the U.S. during the 1970s and 1980s.[58] Later ISKCON was sued by 95 people who had attended the schools. Facing the fiscal drain likely to ensue from this legal action, the ISKCON centers involved declared Chapter 11 bankruptcy. This allowed them to work out a settlement of US$9.5 million, meant to compensate not only the former students who had brought the suit but also any others who had undergone abuse but had not sued.[59]
To guard against further abuses, ISKCON has established a child protection office with teams worldwide, meant to screen out actual or potential abusers, educate children and adults on child abuse, and encourage due vigilance.[60] A petition circulating (as of July 2006) among ISKCON members calls for "zero tolerance" for past offenders.
In response to the need to establish transparency and accountability among its members, ISKCON encouraged the establishment of an ombudsman organization, ISKCON Resolve.[61]
There have been also allegations in relation to murders and fraud linked to the ISKCON movement, with ex-member and guru Kirtanananda Swami convicted.[62]
[edit] Rath Yatra controversy
An ISKCON Rath Yatra festival in New York City, USA
ISKCON organises Rath Yatra festivals in different countries around the world, including India. Although held once annually in each location, these festivals occur on different dates throughout the summertime, which is marked difference from the Rath Yatra as held at the Jagannatha temple in Puri (where the festival originates). At this temple, the Rath Yatra festival is held once each year on a specific date in July, and complaints have recently been made regarding ISKCON's having their international festivals at significantly different times to this.[63]
On December 20, 2007 the Puri priests held a demonstration alleging "a number of non-Hindus foreigners under the cover of ISKCON were trying to enter the temple", which is not allowed by that temple's tradition (only Hindus, whether Indian or foreigners are traditionally allowed in that temple).[64] In two incidents, the priests drove out nine Indonesian men who were allegedly tourists with no link to Hindu beliefs. The validity of this temple policy has been questioned in the media on a number of occasions,[65] especially since this ban was imposed by a British collector in 1805.[66]
[edit] In popular culture
Main article: Hare Krishna in popular culture
The Hare Krishna mantra appears in a number of famous songs, notably those sung by The Beatles (and solo works of John Lennon, George Harrison, notably on his hit "My Sweet Lord", and Ringo Starr). There is a reference to singing kirtan of Hare Krishna mantra in The Beatles' "I Am The Walrus" (the line "Elementary penguins singing Hare Krishna"). Ringo Starr's song "It Don't Come Easy" contains the words "Hare Krishna!" and was written with the help of George Harrison. Later Paul McCartney produced a single with a picture of Krishna riding on a swan on the cover, although there was not any chanting of Krishna's names inside. Of the four Beatles members, only Harrison was actually a member of ISKCON, and after he posthumously received a star on the Hollywood Walk of Fame in 2009, his son Dhani Harrison uttered the phrase "Hare Krishna" during the ceremony.[67]
In one of Aerosmith's songs off of their 1997 album, Nine Lives, whose original cover caused some controversy with Hindus, a line in the song, 'The Farm', says, "I wanna be a Hare Krishna, tattoo a dot right on my head, and the prozac is my fixer, I am the living dead". The mantra also appears in The Pretenders' Boots of Chinese Plastic.[68] One song from 1969 by the Radha Krsna Temple, simply entitled Hare Krsna Mantra reached no. 12 in the UK music chart and appeared on the music show Top of the Pops. It also made the no.1 slot in both German and Czechoslovakian music charts. Less well-known but equally relevant to fans of pop music culture are recordings of the Hare Krishna mantra by The Fugs on their 1968 album Tenderness Junction (featuring poet Allen Ginsberg) and by Nina Hagen.[69]
The 1980 film Airplane! features several Hare Krishnas, led by the infamous actor David Leisure (Joe Isuzu). In the 1978 movie Dawn of the Dead, a Hare Krishna zombie can be seen. In the 1981 movie Stripes, the character of Russell Ziskey played by Harold Ramis is seen dancing around and chanting 'Hare Krishna! Hare Krishna!' after having his head shaved upon entering basic training for the U.S. Army. Also, in the 2001 television series Scrubs, the character JD is seen dancing, chanting and playing the tambourine with a group of Hare Krishnas after having his head shaved to support a patient with Leukaemia.
Dev Anand in 1971 directed movie "Hare Rama Hare Krishna". Although the movie talked about the hippie culture, the movie has a famous song based on the words "Hare Rama Hare Krishna".
[edit] Notes
via Tumblr bit.ly/16zUQl2
His earliest dream memory, while sleeping in his crib in the living room of his parents’ apartment, was of floating in a bright field of quietude in a space with a black and white checkered floor, aware of his surroundings and being compelled toward a six-foot square in the floor in which turbulent fog boiled and from which worried adult voices emerged.
He remembers being compelled there and submerged in the fog into the field of fear and worry, falling. He woke up in his crib, facing left, with his left earlobe tucked into his ear and held there by the rest of his ear, flapped forward. That is how he awoke.
His consciousness of the world was greatly heightened.
He had dreams, unusual dreams.
In one, he was in the living room where a social party was in progress. He was underneath an end table next to a sofa, when he heard a female voice say something about “… college.” He didn’t know what “college” was. He woke up with that word in his mind, wondering, but charmed by the female voice.
In dreaming, he often found himself going up a brick stoop leading to a front door. Next to the door, there was a porch light fashioned as a glass fixture with triangular faces and a pointed top and bottom. Inside was a living room with a brown leather chair and ottoman with a fire in the fireplace, cozily lit. He often went to that place. It seemed that it belonged to an elderly couple. The husband had a mustache, a greying “cookie-duster”.
This was during his baby-hood.
At that time, age two-and-a-half, a neighbor boy threw a piece of glass at him, which struck and cut his nose. He ran inside and cried out for his mother, who was in the kitchen. His cries for attention went unanswered, so he went into the kitchen after her. His need to seek her out instead of her coming to him in response to his cries left him feeling uncared for.
Later in life, he experienced other occasions of “being alone” and having no one to turn to when wounded or in need. He began to resign himself to his aloneness.
At about age eight, the matter of death was up. He contemplated mortality — in personal terms — his own. He imagined himself eighty years’ old and approaching the impassable wall of death. He tried to contemplate being unconscious forever and found himself, instead of unconscious, plunged into a depth so dreamlike and so profound that it inspired awe in him. “Forever” seemed to have meaning as that deep, awe-inspired state.
In that Depth of Forever, he contemplated the whole length of his mortal life, its beginning to its end, until he could sense its span. Then, he compared that span to the Depth of Forever and found it shrink to an infinitesimal point — a point that nevertheless had intensity, a hard intensity. In his mind, he named it, “The Singleton Diamond of Being”.
The Singleton Diamond of Being
is certainly something worth seeing.
If you’re pondering death
or you run out of breath,
you might find the vision quite freeing.
During that same period, he had other experiences.
Some nights, he would feel an approaching feeling of unease.
Coupled with the sense of aloneness, he would feel the unease grow as a sensation in him, into dread. It had a motion to it, a swirling, unpredictable motion with moments of suddenness like an electric jolt. It was wild. It was chaos. It whirled. It terrified him.
Sometimes, he awoke into it from sleep in the night. It was more vivid that the waking state. Even when he awoke, he was unable to awake from it. He would cry out to his parents, “Wake me up!” They would stand around, concerned, but not know what to do. His legs would tremble and sometimes, he would vomit.
Then, the experience would slowly subside and he would eventually go back to bed.
He was eight or nine.
He was given piano lessons. He practiced so intensively that afterward, on the sidewalk in the later afternoon, he would hear the sounds of piano resonating in his mind, along with the sudden-nesses of his mother’s yelling at him to resume practicing, when he would take a rest break. Piano practice isolated him from his peers, outside at play, after school.
His family life continued along the lines of feeling alone in a home environment that was, for him, charged with anxiety and demands, absent of emotional support.
On his own, he studied science copiously: paleontology, anatomy, astronomy, biology. He had a book, “Too Small to See,” an illustrated book about the microscopic world. He learned about electricity and magnetism, the evolution of life on Earth. He created an apparatus to derive oxygen and hydrogen from water, then would combine them and ignite them with a pop that created water. He connected a radio in his bedroom to a photoelectric cell in his bedroom window and a relay, so that the sunrise would cause the radio to turn on and wake him; he would always wake to the morning light. He built a crystal radio and would listen to it in the dark of morning before school. He used his knowledge of chemistry and his ingenuity to create stink bombs. He wound electric motors with which he powered slot cars he ran as a hobby.
He also read the entire World Book Encyclopedia — all twenty-something volumes — cover to cover, along with the annual Yearbooks.
Some afternoons and evenings, he would read two science fiction novels.
At age ten, he fashioned a large corrugated cardboard box that he could up-end and fit beneath into a time machine. With magic marker, he drew dials and knobs on the inside wall. One afternoon, he noticed something unusual behind him: an inverted palm tree, not quite in focus, but in full color. Then, he noticed that there was a hole in the wall of the box, and outside was the palm tree next to the driveway.
He was fascinated with the inverted image.
He liked to darken his bedroom and project photos of the planets on his closet sliding doors. He felt transported by Saturn; fascinated by Jupiter’s Red Spot, mystified by Uranus and Neptune.
Thus, his study of outer things.
At about the same age — age ten — at the end of an afternoon as sunset approached, he stood upon the lawn of his family home gazing into the west and had a sudden perception of That Which Has Never Changed, All My Life — the formless presence of Nowness. After contemplating that intuition in wonder for a while, he turned his attention to the turn of the century, year 2000, and considered how old he would be, then. Forty-eight. He felt into being that age and turned his attention back to himself at age ten, perceiving himself from the viewpoint of forty-eight years old. After a time, he went inside to get ready for dinner.
At age thirteen, his family moved to California, and three years after that, he began his study of “inner things”.
At age sixteen, he began to explore the Human Potential Movement. He started practice of yoga and attended workshops at Esalen Institute and at other centers of the Human Potential Movement.
He attended an encounter group, just called, “Group”.
At age eighteen, he began getting rolfing sessions from a rolfer who had a hidden room above a health club — a room with seven doors (not a metaphor or a fabrication). On one of the walls was a poster of Mr. Natural (“What’s it all mean, Mr. Natural?” asks Flakey Foont, Mr. Natural’s erstwhile and resistant disciple. “Don’t mean shee-it”, replies Mr Natural.) The rolfer may be recognized by those who know him as, “The Little Italian-Polish Guy with a Scoliosis and a Wart on His Nose, whom women find very attractive”. He may not have the scoliosis, any longer.)
His rolfer told him he was, “The most contracted person he had ever seen,” and said that he was like concrete. Mr. Natural addressing Flakey Foont.
During time in the rolfing studio, after a rolfing session, he often experienced the building of a physical thrill that began with pleasurable trembling and that soon gathered him into a new alignment that he termed, “a whole-body erection”. He would walk down the three flights of carpeted stairs from the rolfing studio to the street, held in whole-body erection by the trembling thrill, in perfect balance.
His rolfer told him to get a copy of The Yoga Sutras of Patanjali and of The Knee of Listening. He began to study — and to practice new disciplines — mantras, visualization meditations, sitting meditation.
During that time, he read Aldous Huxley’s, The Doors of Perception, and became interested in mescaline and psychedelic experiences. He studied The Tibetan Book of the Dead, Tibetan Yoga and Secret Doctrines, The Tibetan Book of the Great Liberation, and Tibet’s Great Yogi, Milarepa. He read Blavatsky and Alice A. Bailey. Bought a full-color-illustrated book, The Chakras, by C.W. Leadbeater — a name he found remarkable. He practiced pranayama, fire-breathing, G’Tummo (Tibetan Practice of the Psychic Heat). He made use of psychedelics for prolonged periods of meditation, during which he found the Clear Light of Consciousness to be so obvious as to seem the natural state.
He studied Do-In (a form of acupressure taught in Macrobiotics) and earned certification in Esalen Massage.
During this time, he made his living working in his father’s Quick Print shop. He did every job there was to be done in “the shop”.
Later, he took some training in Cranio-Sacral Therapy and Trager Psycho-physical Integration.
He still worked at Quick Print.
During the early 70’s, he worked in an assistant’s capacity alongside an artist whose stated intention for his work was to promote a rise on world-consciousness, and whose artistic sound works often invoked transports to dreams and a sense of Deep Time. He called his works, The Concept of Meru.
In visits to the artist’s house, his first necessary action, upon arrival, was to visit the bathroom. Then, he would often lie down on the white shag carpet and, overcome with white-hot energy, swoon away, soon to come to, refreshed, but permeated by the energy of the place.
In the later 70’s he took the est Training. In 1976, he left the artist and the Quick Print shop and joined the ashram of the controversial spiritual master, Bubba Free John (later known as Da Free John, then, Adi Da and other names). He got married. After about two years, he and his wife left to move closer to the group of six to eight people who had gathered around “The Little Italian-Polish Guy” to receive teaching from him.
He began to work as a technical writer on topics of interest to The Cupertino Crowd — things related to computers and high technology. He did this for eight years until he had had enough of that.
By 1986, a certain intensity had arisen and developed in him that had to do with the boiling up of psychic — or more properly — psychophysical content. Kundalini was a-buildin’.
In 1988, he and his wife wound up their marriage. He returned to university with a Physical Therapy major and made The Dean’s List. However, his familiarity with bodywork and yoga made the steel-and-rubber, machine-like approach of physical therapy clinics unpalatable. He began to experience chagrin whenever anyone asked what his major was. When time for selection of the new class of physical therapy students came, he sat for selection before the selection committee. The committee rejected him; he wasn’t what they were looking for.
His rejection by the selection committee freed him to enroll in the one training in Hanna Somatic Education that its developer, Thomas Hanna, lived to deliver before his sudden death behind the wheel under unusual circumstances.
That was 1990.
Concurrently (the same year), he received training and certification in The Rolf Method of Structural Integration under the tutelage of two prominent Rolfers and Rolfing trainers, Emmet Hutchins and Stacey Mills — Emmet, the first teacher-in-perpetuity appointed by Ida Rolf, and Stacey, the eldest.
In the approach to that time, the intensity was continuing to increase. At one point, during his first semester of training in The Rolf Method, he had a dream.
In the dream, he was inside an enclosed gondola of the type seen in a dirigible. But instead of a dirigible, it was a hot air balloon. Outside the window, below, one could see a carpet of white — clouds far below. The gondola was at 60,000 feet and spinning as it continued to ascend.
He awoke.
The intensity was still growing and had now achieved fierce proportions. He was on fire, from within. He experienced feelings of internal contradiction that he thought of as his “Gordian Knot”; for long periods, he was barely able to speak. He felt as if in the grip of a vice. Only his somatic practice kept him able to function.
In 1991, upon return from studies and training, he scheduled a public talk on somatic education at a certain spa and discovered that someone else had also been scheduled — and at the same time as his assigned time. No one showed up for either talk, so they talked to each other. Then, they learned from each other, exchanging their gifts and sharing the teachings they had received.
He discovered that her teaching lineage, The Avatar Course, connected with Star’s Edge, Inc., an educational corporation, taught, for mind and consciousness, what Hanna Somatic Education teaches, for sensation and movement. The underlying principles and procedures were exactly analogous, but operated in different spheres, and had mutual overlap in their effects.
Now, the intensity had intensified and involved a kind of breathing, a cadenced, heavy panting. It was not something he “practiced”, but something that arose in him. It involved the sense of heat, of fire coming out of his face, top of his head, his hands and his chest. His senses were intensified. Everything was stark and often threatening. Accompanying all this were dark emotional moods, feelings of being under attack, images of drive-by shootings. One good day a month was a good month.
He considered that he might not live very long and determined to preserve and leave behind, for others, what he had learned, discovered, and developed in his practice of somatic education. He wrote. He took photographs and used his technical writing skills to create a manual of practice for somatic educators. Nearly all of that manual has stood the test of time without need for improvement; some of it has been improved.
With an inheritance, part of which had used to pay for his trainings, he had purchased a synthesizer keyboard and begun to create, in sound, works that embodied the ways in which he had developed under the influence of all his previous teachers, exemplars and mentors, including the artist he had assisted in his earlier years. His classical piano training re-emerged in works that have the property of deepening and steadying attention, drawing the listener into lucid dream states, and so he named them, Gateways into Different Dreaming.
On one occasion, while listening to his own work, he had a dream of flying over a city of pink buildings. He didn’t know where they were or if they really existed. Later, he took a vacation trip to Cabo San Lucas. As the jet descended, he looked out the window, saw the buildings of his dream, and marveled in astonishment.
On another occasion, listening to his own work lying on the carpeted floor of his living room, he drifted into a dream in which he saw a glass storefront on a curving road with motorcycles parked in front. When he moved to Santa Cruz, he saw that road, the storefront, and the parked motorcycles (for sale) on the way to the wharf.
He launched a website, Somatics on the Web, and invited all of his colleagues to be listed, there, to get free referrals and to contribute articles. Many did get listed, and some contributed.
Though a correspondence with someone for which he cannot account, he learned of public workshops conducted by members of Carlos Castaneda’s party of sorcerers — workshops on a movement practice (of “magical passes”) they called, Tensegrity. He attended a number of these workshops, saw and heard Castaneda and the other, female members of his party. He practiced regularly with a group of other students in Santa Cruz, for a time, and on his own, getting a direct experience of things of which Castaneda had written.
He integrated that teaching with others that were alive in him and came up with a potent hybrid, a series of movements to awaken and define the kinesthetic (or “energy”) body, but along different lines than those of Castaneda’s lineage, lines that integrated the perspectives of Castaneda’s lineage, Rolfing and Hanna somatic education.
Of necessity due to the fire operating in him, he sought help and, as an offered answer, obtained Shaktipat (shakti-initiation or holy baptism) from two masters. In one, he had a dream of two or three dogs dancing on bandaged hind legs and of two older men in their late sixtys or seventys wearing pin-striped long-sleeve shirts sitting around a lawn table.
Shaktipat had little immediate discernable effect on the fire alive in him.
He continued his practice, studying with a number of other teachers.
He now practiced a rigorous, multi-practice discipline that operated on many fronts. He worked diligently to identify and dissolve the forms of his distress as a process of progressive recognition and dissolution-release.
After some nearly thirty years, he has passed the worst of the fire. What is left is a certain intensity in his character and possibly, presence, as well as whatever is left in him, not yet handled, but arising in the wave-play of life as it brought his issues to the surface.
Thus, he started by being subjected to the turbulent world, awakening in his aloneness, studying “the outer world”, studying “the inner world”, studying the transcendental process and the processes that accelerate personal evolution, and applying them in his own life-ordeal to clear the way, in himself, such that he may understand what may be in the way of others, to be of service to them, perhaps to ease their way.
Do it for yourself - bit.ly/1ejluPm
via Blogger bit.ly/1fyBe4e
CCC - Consortium of Collective Consciousness
" Consortium of Collective Consciousness
The Psychedelic Trance Family in San Francisco
The Consortium of Collective Consciousness really began one day Wednesday night in December 1993 when a few travelers met on the beach in front of the Shore Bar in Goa,India. We were mostly Americans, and pretty blown away by this new music we were hearing, which at the time in was called Goa Trance.The Trance parties in goa were amazing beyond the words.so it‘s not too surprising that when we found ourselves relocating to San francisco a year later, we all wanted to bring some of the reality of the Goan beaches into our post hippie, West Coast urban existence, and continue the process which had begun a year before and half a world away.
The Consortium of Collective Consciousness (CCC) is a collective of freaks, travelers, dancers, djs, artists and party people based in San Francisco. This site contains the story of the CCC in all its gory detail, complete with words, images, sound and video. "
www.cccpublishing.com/about-ccc-and-all-its-creative-ente...
*
SAN FRANCISCO SESSIONS
Zwischen Hippie-Kommerz, Goa-Spirits und revolutionären Party-Demos - Eine Reise durch das San Francisco der Gegenwart ...
DAS ERBE DER HIPPIES
In der zweiten Hälfte der sechziger Jahre wurde San Francisco zur Hauptstadt der Flower-Power-Bewegung. Zigtau-sende Hippies aus der ganzen Welt kamen zusammen, um in Haight-Ashbury den ”Summer of Love” zu feiern. Ver-bindend war die Abkehr von den Werten der bürgerlichen Gesellschaft, die im Vietnam-Krieg ihr blutverschmiertes Gesicht zeigte. Die Vision der Hippies machte dagegen die freie Liebe zur wichtigsten Kraft, die aufkommende Rock-Musik wurde zum wegweisenden Bezugspunkt und psychedelische Substanzen dienten zur Veränderung des Be-wusstseins. Die farbenfrohen Beschwörungen einer besseren Welt nahmen jedoch nur kurzzeitig Gestalt an, bald verfing sich die Hippie-Kultur in inneren Widersprüchen. Zudem gelang es Ronald Reagan, dem damaligen Gouver-neur Kaliforniens, und dem CIA zunehmend die Bewegung über repressive Massnahmen zu schwächen. Im Grunde wurzelte das Scheitern der Hippie-Kultur jedoch in einem wesentlichen Teil in der verschlingenden Dynamik eines Gesellschaftssystems, das selbst seine Antithese integriert und zu Geld macht.
Bis heute lebt Haight-Ashbury als Stadtteil noch immer vom Mythos der Hippie-Bewegung. Vom ursprünglichen Spirit ist kaum noch etwas zu spüren, wie sollte es über dreißig Jahre später auch anders sein. Ein Hippie-Shop reiht sich an den nächsten: Eine endlose Ansammlung von T-Shirts, Postern, Tassen und anderen Souvenirs mit Motiven der Ikonen Janis Joplin, Jimi Hendrix und Jerry Garcia. Blumen schmücken noch immer die zentrale Haight-Street, doch längst sind sie mit einem meist völlig überteuerten Preisschild versehen.
Inzwischen sind jedoch nicht nur die scheinbar ewig jungen Rock-Klassiker der späten Sechziger in den Shops zu hören. Seit einiger Zeit nehmen die zeitgemäßen Beats des Psychedelic Trance einen nahezu gleichberechtigten Platz ein. Die Freaks aus der Goa-Szene haben längst das Erbe der Hippies angetreten. Viele Parallelen sind offen-sichtlich, so ist beispielsweise der Bezug zur indischen Mystik genauso verbreitet wie der Gebrauch psychoaktiver Substanzen und auch die farbenfrohe Kleidung orientiert sich eindeutig am Outfit der Hippies. Vor allem ist es jedoch zumeist die Sehnsucht nach Freiheit und Ungebundenheit, nach innerer Entfaltung und Entwicklung, die den einge-schlagenen Weg bestimmt. Charakteristisch ist für beide Kulturen jedoch auch ein oftmals naives bis ignorantes Ver-hältnis gegenüber den Möglichkeiten und den Notwendigkeiten politischen Engagements.
OFFENE SESSIONS ALS LEBENSPRINZIP
Aus der scheinbar endlosen Kette der Tourist-Shops der Haight-Street fällt der Bound Together Bookstore heraus. Dort reihen sich die Klassiker der linken Bewegungen aneinander, von Marx und Bakunin über die Vertretern der kritischen Theorie bis zu den WortführerInnen der Antiglobalisierungsbewegung. Daneben stehen verschiedene Un-derground-Zeitschriften oder auch Benefit-CDs für den aus politischen Gründen in Philadelphia zum Tode verurteilten afroamerikanischen Journalisten Mumia Abu-Jamal. Im Gegensatz zu vergleichbaren Projekten in Deutschland lassen sich aber auch erotische Fotobände aus der Fetisch-Szene oder psychedelische Erfahrungsberichte finden. ”Alle Mitarbeiter des Buchladens verzichten auf einen Lohn, die Gewinne fließen an linke Projekten” erzählt mir Monica und fügt mit einem leicht zweifelnden und gleichzeitig hoffnungsvollen Lächeln hinzu: ”Vielleicht reicht es sogar irgend-wann einmal für den Aufbau eines Zentrums.”
Im Golden Gate Park finde ich dann doch noch den Geist der Hippie-Bewegung, der sich im Grund jedoch losgelöst von der Kultur der späten Sechziger als eine Art ”Open Spirit” bezeichnen lässt, welcher sich durch so viele gegenkul-turellen Bewegungen zieht. An einem kleinem Hügel hat sich eine Gruppe von TrommlerInnen zusammengefunden, unterstützt von einem Klarinettisten und einem Trompeter. Eine offene Session, der sich jede und jeder anschließen kann, unabhängig von Alter, Hautfarbe und Herkunft. Und so ist es ein ständiges kommen und gehen, meist sind es rund fünfzehn TrommlerInnen, die improvisierend miteinander spielen, dabei gleichberechtigt aufeinander eingehen und so den Traum einer gemeinschaftlichen Gesellschaft auf dieser Ebene für einige Stunden zur Wirklichkeit ma-chen.
Während ich auf der Wiese liege, ziehen einige Seifenblasen an mir vorbei, der Geruch von Räucherstäbchen und Grass liegt in der Luft. Ein Skateborder hat sich in die Mitte der TrommlerInnen gelegt, um sich völlig vom Sound umhüllen zu lassen, während einige junge, etwas klischeehaft hippieartig gekleidete Frauen ausgelassen tanzen. Es macht den Flair von San Francisco mit aus, dass sich auch fünfzig- und sechzigjährige ganz selbstverständlich der Musik hingeben, ohne mit einem Kopfschütteln bedacht zu werden. Gleich neben mir breitet eine Familie ein Picknick aus, daneben spielen einige Freaks Frisbee, andere jonglieren oder genießen einfach den warmen Nachmittag.
Doch auch an diesem idyllischen Sonnentag in Haight-Ashbury wird am Straßenrand die Kehrseite des vermeintlichen Traumlandes Amerika mit seinen unbegrenzten Möglichkeiten deutlich. Da streicht eine verwirrte ältere Frau ununter-brochen über eine Barbie-Puppe und spricht von deren Schönheit. Gleich daneben bitten die beiden Punx auf einem handgeschriebenen Schild mit etwas Selbstironie um Spenden für ihre Alkohol-Studien. Nicht minder bezeichnend ist der Alt-Hippie, der unverständliches Zeug vor sich hin murmelt, während er eine Mülltonne nach etwas Essbaren durchwühlt.
GOA IN SAN FRANCISCO
Im SoMa-District San Franciscos, einem ansatzweise alternativen, im Gesamteindruck aber eher heruntergekomme-nen Stadtteil, befindet sich in einem Warehouse das Consortium of Collective Consciousness (CCC). Getragen von einer Grundhaltung, die Spiritualität und Party miteinander verbindet, verkörpert es wie kaum ein anderer Ort als Kul-tur- bzw. Wohnzentrum die Goa-Szene. ”Es begann vor einigen Jahren als wir völlig verändert von den Trance-Partys in indischen Goa zurückkamen. Wir versuchten die psychedelischen Energien dieser Erlebnisse aufzugreifen und weiter zu tragen. Wir kamen zusammen, mieteten ein altes Warehouse und organisierten die ersten Partys. Im Mai ’95 nahm dann der legendäre DJ Goa Gil unsere Spirits mit auf eine Reise, auf der wir uns bis zum heutigen Tag befinden.” erzählt Santosh, einer der Gründer des CCC.
Zur Zeit wohnen acht Leute im CCC, zumeist in schön gestalteten, aber äußerst kleinen, fensterlosen Zimmern, die kaum mehr beinhalten als ein Bett und einige Kisten. Treffpunkt ist die gemeinschaftlich genutzte Küche, das Herz des Zentrums bildet eine Halle, die als Partyraum genutzt wird. Auf dem mit Tüchern abgehängten Dach eines kleinen DJ-Raumes innerhalb der Halle wohnt Aaron, dessen persönlicher Besitz aus nicht viel mehr als einem Schlafsack, einigen Kleidungsstücken und einem Laptop besteht, auf dem er unablässig neue Stücke kreiert. ”We are so much into music, nothing else matters” führt er in einer selbstverständlichen Beiläufigkeit aus. Entsprechend läuft im Grunde rund um die Uhr im ganzen Haus Psychedelic-Trance in allen Variationen. Einige Hausbewohner sind am Mixen, in einem anderen studioartigen Zimmer, das ebenfalls gleichzeitig als Schlafraum genutzt wird, entsteht am Computer ein neuer Track und in der Küche läuft eine Promo-CD.
Das ganze Zentrum ist im Innern farbenfroh gestaltet. Überall hängen großteils selbstgemalte, großformatige Gemäl-de. Neben psychedelischen und fantasyartigen Motiven sind es vor allem spirituelle indische Motive. Da lächelt von einem Poster Krishna, an einem altarartigen Platz befindet sich eine kitschig mit blumigen Schmetterlingen behängte Buddha-Statur und Shiva ist neben zig anderen hinduistischen Gottheiten allgegenwärtig. Tatsächlich scheint sich jedoch fernab der Klischees vom spirituellen Indien kaum jemand für die religiösen Hintergründe zu interessieren.
In einer Diskussion mit einigen BewohnerInnen des CCC geht es um die Bedeutung organisierter Religion, um die Strukturen der Kirchen und anderer religiöser Organisationen, die, so die die durchgängige Überzeugung, den Zugang zur eigentlichen Persönlichkeit, deren Energien und Potentialen verhindern. Der Veränderungsweg den Santosh auf-zeigt, beginnt bei der einzelnen Person, beim individuell ausgeprägten ”inneren Frieden”, gefolgt vom Frieden in der Familie und in der Gemeinschaft, um dann irgendwann bei der Gesellschaft und anschließend beim Weltfrieden an-zugelangen. Es ist der vielbeschworene Weg der ”inneren Evolution”, der jedoch im Hier und Jetzt oftmals gegenüber den bestehenden umgebenden gesellschaftlichen Missständen die Augen verschließt. Bevor wir ausführlicher diesen Punkt diskutieren können, geht es schon wieder voller Selbstüberzeugung um die CCC-Party auf dem legendären Burning-Man-Festival, die dort alle anderen Events in den Schatten stellen soll. Ein charakteristischer Ablauf, denn im Grunde drehen sich alle Gespräche unabhängig von der anfänglichen Thematik nach kurzer Zeit im wesentlichen um drei Themen, um Musik bzw. Partys, um Drogen und um Spirituelles, wobei im Zentrum der Ausführungen fast immer das eigene Ich und die eigenen Leistungen stehen.
Letztlich ist das CCC ein Paradebeispiel für das sinnbildliche Verständnis der ”Dance-Community” als eine isolierte Insel, wobei ignoriert wird, dass jede Insel von einem Meer umgeben wird. Wie stark jedoch auch das CCC von den äußeren Einflüssen geprägt wird, unterstreicht nachdrücklich die extreme Erhöhung der Miete, die inzwischen vom CCC nicht mehr getragen werden kann. Im Zuge der Entwicklungen um die dot.com-Industrie drängen immer mehr Internet-Firmen in den als Künstlerviertel bekannten Stadtteil. Zwangsläufig steigen die Mieten, die ursprünglich an-sässige Bevölkerung wird so vertrieben und der Stadtteil im Verlauf weniger Jahre komplett umstrukturiert. So steht trotz aller spirituellen Symbole der Auszug des CCC in absehbarer Zeit bevor und ein erschwingliches Ersatzgebäude ist noch nicht in Sicht.
AUF DER STRASSE
Als ich durch den Mission-District ziehe, zeigt sich schnell ein Gesicht San Franciscos, das in keinem Reiseführer zu finden ist. Große Teile der Stadt sind von schmucklosen Häusern, Lagerhallen und grauen Bürobauten bestimmt. Auffallend ist insbesondere die hohe Zahl der Homeless People, der Obdachlosen, die ihren verbliebenen Besitz in Einkaufswagen durch die Straßen schieben. Einige wenige leben in Zelten, die meisten in selbstgebauten Unterkünf-ten aus Pappkisten, Blech und Stoffresten oder sie schlafen direkt auf dem Bürgersteig, umgeben von Autolärm und Abgasen. Vor vielen Geschäften befinden sich Schilder mit der Aufschrift ”No Trespassing” (”Verweilen verboten”), die sich speziell an Obdachlose richten. Teilweise sind sogar die Mülltonnen mit Gittern verriegelt um ein Durchwühlen zu verhindern. Dennoch sieht man an fast jeder Straßenecke Menschen, die den Müll der Wohlstandsgesellschaft auf der Suche nach etwas Essenbaren durchwühlen. Ein Bild, das längst einen selbstverständlichen Teil des Alltags US-amerikanischer Großstädte bildet.
Direkt an der Market-Street, einer der zentralen Straßen San Franciscos, verteilen ehrenamtliche Mitglieder von Food Not Bombs an Bedürftige kostenlos vegetarische Nahrungsmittel und Getränke, die von Großküchen und einigen Geschäften aus Restbeständen zur Verfügung gestellt werden. Der Platz und die Uhrzeit sind bekannt und schon bald bildet sich eine lange Schlange. Im Gegensatz zu vielen anderen karitativen Organisationen in Deutschland stellt Food not Bombs die Aktivitäten ausdrücklich in einen gesamtgesellschaftlichen Zusammenhang: Zielsetzung ist nicht nur die Minderung von Elend und Not, sondern auch das Aufzeigen der eigentlichen, systembedingten Ursachen. So verurteilt Food not Bombs auch immer wieder scharf die polizeiliche Willkür gegenüber Obdachlosen. Entsprechend angespannt ist das Verhältnis gegenüber staatlichen Stellen. In San Francisco wurden Food-not-Bombs-AktivistInnen mehrfach inhaftiert, weil gegen das Vorgehen spezieller Anti-Homeless-Einheiten der Polizei eintraten. In einigen anderen Städten wurde den lokalen Gruppen das Verteilen von Nahrungsmitteln untersagt.
Viele der Homeless People leiden unter psychischen Problemen, die nicht nur in ihrem elenden Dasein auf der Straße wurzeln. In den späten sechziger Jahren wurden unter der Regierung des damaligen kalifornischen Gouverneurs Roland Reagan die staatlichen psychiatrischen Einrichtungen aufgelöst. Offiziell sollten die Betroffenen in die Gesell-schaft reintegriert werden und dabei von sozialen Projekten in Wohnortnähe begleitet werden, die jedoch in der Regel völlig überfordert waren. Tatsächlich sollte die Auflösung der Psychiatrien den Staatshaushalt entlasten und die Hip-pie-Bewegung durch die Konfrontation mit psychisch kranken Menschen schwächen, die gezielt die Nähe zur ver-gleichsweise toleranten Flower-Power-Kultur suchten.
Neben einer Bushaltestelle liegt ein Obdachloser auf einer Decke direkt auf dem Bürgersteig. Er starrt vor sich hin, scheint sich nicht um die Menschenmassen zu kümmern, die an ihm vorbei ziehen. Seit zwölf, fünfzehn Jahren lebt er nun auf der Straße, erzählt er mir. Seit wann genau, daran kann er sich nicht mehr erinnern. Zuerst hat er die Arbeit, dann die Wohnung verloren, danach gab es kein zurück mehr. Ob er noch Hoffnung habe, frage ich ihn. Seine Ant-wort lautet schlicht ”Hope for what?”.
PARTY, KULTUR UND WIDERSTAND
Im SoMa-Café treffe ich mich mit Christopher Anderson, dem Regisseur von ”An Act of Sabotage”. Ein beeindrucken-der halb-dokumentarischer Spielfilm, der auf seine ganz eigene Weise um die Pole Musik und Gemeinschaft, Liebe und Militanz, Bewusstsein und Widerstand kreist. Nach der Aufführung auf verschiedenen Festivals hat der Film trotz seiner subversiven Message sogar seinen Weg in das Spätprogramm des ZDF gefunden. Christophers Gedanken beschäftigen sich an diesem Nachmittag mit der ”geistigen Vergiftung der Menschen durch die Medien” und ”die be-rechnende Ignoranz der herrschenden PolitikerInnen”. Vor diesem Hintergrund bezieht er sich aber auch auf den Widerstand gegen die bestehenden Machtstrukturen und die Gesetzmäßigkeiten mit der sich Menschen gegen Unter-drückung und Ausbeutung wehren. Sei es nun bei einem Einbruch eines Obdachlosen in einen Supermarkt oder im Rahmen des Widerstands gegen die Globalisierung in Seatle.
Später sprechen wir über sein Selbstverständnis als Filmemacher und über die Idee des Cybertribes, der überliefertes Wissen mit den Entwicklungen der Gegenwart verknüpft. ”Mich beeindruckt das verbindende Verständnis von Kreati-vität, Schamanismus und Widerstand. Es sind Elemente die in diesem System des Konsums gezielt verdrängt wer-den. Konsum von Produkten, von Drogen und TV als Flucht aus einer Welt, in der sich die Menschen verkaufen müs-sen. Es geht in unseren Filmen um direkte Aktionen. Der Akt des Filmemachens als wirkliche Erfahrung und nicht als sorgfältig inszenierte Lüge. Wir versuchen Veränderungen anzuregen indem wir wichtige Themen zur Diskussion bringen, um dann zur Aktion überzugehen und diese in unsere Filme integrieren. Selbstverständlich bedeutet dies, dass man sich manchmal außerhalb der normalen Parameter bewegen muss.”
Von einem ähnlichen Kultur- bzw. Kunstverständnis geht das Projekt ’Art and Revolution’ aus, das seit 1996 mit un-terschiedlichen fortschrittlichen Organisationen zusammenarbeitet. Bekannt wurde ’Art and Revolution’ insbesondere durch die riesigen symbolträchtigen Puppen, die von ihren Mitgliedern auf Demonstrationen getragen werden und diesen dadurch ein besondere visuelle Ausdruckskraft geben. ”Wir glauben, dass politische Arbeit ohne kreative Visi-onen in eine Sackgasse führt, genauso wie Kunst ohne politische oder soziale Bedeutung keine wirkliche Perspektive eröffnet.” erläutert eine der Aktivistinnen. ”Wir sind ein Kollektiv, das in seinen Projekten kreative kulturelle Ausdrucks-formen mit dem Kampf um soziale Gerechtigkeit verbindet. Wir bringen phantasievoll Musik, Poesie und Kunst auf die Straßen, um auf die kritischen Themen unserer Zeit aufmerksam zu machen. Wir nutzen Kunst als Werkzeug zur Unterstützung von Graswurzelinitiativen, wie auch zur Entwicklung neuer Formen des Widerstands und der Kommu-nikation.”
Die Idee der ”Reclaim the Streets”-Events entstand in den neunziger Jahren. Ausgangspunkt war das Bestreben Poli-tik und Party zusammenzubringen, nicht zuletzt um auf diesem Wege festgefahrene und kopflastige Strukturen inner-halb der linken Bewegungen aufzubrechen. Politische Demonstrationen sollen in diesem Sinne nicht nur trockene Manifestationen bestimmter Haltungen sein, sondern auch lustvolle Feste eines anderen Lebensgefühls und einer anderen Kultur. Entsprechend werden Sound-Systems und Live-Musik in die Demos integriert, während die Teilneh-merInnen nicht länger nur Parolen skandierend eine bestimmte Strecke ablaufen. Vielmehr tanzen sie nun in den Straßen, die sie für sich zurückfordern. Mit einem gewissen Augenzwinkern beziehen sich die TeilnehmerInnen dabei bis heute auf die Anarchistin Emma Goldmann, die in den zwanziger Jahren des letzten Jahrhunderts einmal sinnge-mäß verkündet haben soll: ”Wenn ich nicht tanzen kann, dann ist es nicht meine Revolution.”
Monica und Tomcat gehören zu den Reclaim-The-Streets-AktivistInnen in San Francisco, die bewusst am 1. Mai eine Party-Demo veranstalten. Bemerkenswert ist dabei die Verbindung der Walpurgisnacht-Feiern der ursprünglichen Kultur der Hexen mit dem revolutionären Verständnis des 1. Mai. ”Die Idee des 1. Mai geht lange zurück. Ursprünglich war es ein erdverbundenes sexy Fest, das der Fruchtbarkeit der Erde, unserem eigenen Leben und einer erträgnisrei-chen Ernte gewidmet war. Kirche, Staat und Patriarchat ächteten dieses Fest, aber die unbeherrschbare Natur des 1. Mai ließ sich nicht unterdrücken. Er wurde als Kampftag der ArbeiterInnen wiedergeboren, auch wenn die heutigen ArbeiterInnen keine Ernte mehr für die Gemeinschaft einbringen, sondern nur noch für die Reichen arbeiten.”
Als DJ legt Tomcat meist progressiven Techno auf, wobei er jedoch gegenüber ”Peace, Love and Unity” als den so oft beschworenen Werten der Techno- und Trance-Szene eine eher kritische Position einnimmt. ”Diese Worte sind Flos-keln, die jeder unterschreiben kann. Natürlich ist jeder für Frieden, aber was heißt das schon? Ist es Frieden, wenn Menschen in den Straßen ohne Essen dahinvegetieren müssen und zigtausende in den Gefängnissen sitzen? Alle Kriegsherren proklamierten den Frieden.” Monica fügt hinzu: ”Wir gehen am 1. Mai auf die Straße, um an die Kämpfe für einen wahren Frieden und an die Kämpfe für die Rechte der ArbeiterInnen zu erinnern. Wir veranstalten Partys, um die rebellische Kraft vergangener Zeiten in den heutigen Widerstand zu übertragen, um das Feuer weiter brennen zu lassen für die Erde, für die Menschen, für unsere Zukunft.”
Wolfgang Sterneck (Text und Fotos 2001)
*
Raw mindmap of my upcoming presentation on networked consciousness.
Full details: theory.isthereason.com/?p=2472
According to one estimate, every year about 320,000 people migrate to the capital of Bangladesh, Dhaka. Street dwellers are driven by poverty, natural disasters and recently climate change that had to adopt a very precarious and humiliating life on the streets devoid of all basic amenities of life, under constant threat of eviction and harassment by the law-enforcing agencies and hoodlums.
Is there really not enough place for them to sleep in peace? Or have our consciousness just gone absent as they go when we are asleep?
In Spiritual reality, we are One. Regardless of any perceived differences, the core of our being is our Consciousness. Everything comes from consciousness, seen and unseen, physical and non-physical, illusion and reality, everything from our Unity of Consciousness.
This Truth has been spoken by the Mystics and Sages throughout the ages. Now, quantum physics is revealing this Truth to scientists. What will they do with the Truth?
Thanks to the following for these images:
CCC - Consortium of Collective Consciousness
" Consortium of Collective Consciousness
The Psychedelic Trance Family in San Francisco
The Consortium of Collective Consciousness really began one day Wednesday night in December 1993 when a few travelers met on the beach in front of the Shore Bar in Goa,India. We were mostly Americans, and pretty blown away by this new music we were hearing, which at the time in was called Goa Trance.The Trance parties in goa were amazing beyond the words.so it‘s not too surprising that when we found ourselves relocating to San francisco a year later, we all wanted to bring some of the reality of the Goan beaches into our post hippie, West Coast urban existence, and continue the process which had begun a year before and half a world away.
The Consortium of Collective Consciousness (CCC) is a collective of freaks, travelers, dancers, djs, artists and party people based in San Francisco. This site contains the story of the CCC in all its gory detail, complete with words, images, sound and video. "
www.cccpublishing.com/about-ccc-and-all-its-creative-ente...
*
SAN FRANCISCO SESSIONS
Zwischen Hippie-Kommerz, Goa-Spirits und revolutionären Party-Demos - Eine Reise durch das San Francisco der Gegenwart ...
DAS ERBE DER HIPPIES
In der zweiten Hälfte der sechziger Jahre wurde San Francisco zur Hauptstadt der Flower-Power-Bewegung. Zigtau-sende Hippies aus der ganzen Welt kamen zusammen, um in Haight-Ashbury den ”Summer of Love” zu feiern. Ver-bindend war die Abkehr von den Werten der bürgerlichen Gesellschaft, die im Vietnam-Krieg ihr blutverschmiertes Gesicht zeigte. Die Vision der Hippies machte dagegen die freie Liebe zur wichtigsten Kraft, die aufkommende Rock-Musik wurde zum wegweisenden Bezugspunkt und psychedelische Substanzen dienten zur Veränderung des Be-wusstseins. Die farbenfrohen Beschwörungen einer besseren Welt nahmen jedoch nur kurzzeitig Gestalt an, bald verfing sich die Hippie-Kultur in inneren Widersprüchen. Zudem gelang es Ronald Reagan, dem damaligen Gouver-neur Kaliforniens, und dem CIA zunehmend die Bewegung über repressive Massnahmen zu schwächen. Im Grunde wurzelte das Scheitern der Hippie-Kultur jedoch in einem wesentlichen Teil in der verschlingenden Dynamik eines Gesellschaftssystems, das selbst seine Antithese integriert und zu Geld macht.
Bis heute lebt Haight-Ashbury als Stadtteil noch immer vom Mythos der Hippie-Bewegung. Vom ursprünglichen Spirit ist kaum noch etwas zu spüren, wie sollte es über dreißig Jahre später auch anders sein. Ein Hippie-Shop reiht sich an den nächsten: Eine endlose Ansammlung von T-Shirts, Postern, Tassen und anderen Souvenirs mit Motiven der Ikonen Janis Joplin, Jimi Hendrix und Jerry Garcia. Blumen schmücken noch immer die zentrale Haight-Street, doch längst sind sie mit einem meist völlig überteuerten Preisschild versehen.
Inzwischen sind jedoch nicht nur die scheinbar ewig jungen Rock-Klassiker der späten Sechziger in den Shops zu hören. Seit einiger Zeit nehmen die zeitgemäßen Beats des Psychedelic Trance einen nahezu gleichberechtigten Platz ein. Die Freaks aus der Goa-Szene haben längst das Erbe der Hippies angetreten. Viele Parallelen sind offen-sichtlich, so ist beispielsweise der Bezug zur indischen Mystik genauso verbreitet wie der Gebrauch psychoaktiver Substanzen und auch die farbenfrohe Kleidung orientiert sich eindeutig am Outfit der Hippies. Vor allem ist es jedoch zumeist die Sehnsucht nach Freiheit und Ungebundenheit, nach innerer Entfaltung und Entwicklung, die den einge-schlagenen Weg bestimmt. Charakteristisch ist für beide Kulturen jedoch auch ein oftmals naives bis ignorantes Ver-hältnis gegenüber den Möglichkeiten und den Notwendigkeiten politischen Engagements.
OFFENE SESSIONS ALS LEBENSPRINZIP
Aus der scheinbar endlosen Kette der Tourist-Shops der Haight-Street fällt der Bound Together Bookstore heraus. Dort reihen sich die Klassiker der linken Bewegungen aneinander, von Marx und Bakunin über die Vertretern der kritischen Theorie bis zu den WortführerInnen der Antiglobalisierungsbewegung. Daneben stehen verschiedene Un-derground-Zeitschriften oder auch Benefit-CDs für den aus politischen Gründen in Philadelphia zum Tode verurteilten afroamerikanischen Journalisten Mumia Abu-Jamal. Im Gegensatz zu vergleichbaren Projekten in Deutschland lassen sich aber auch erotische Fotobände aus der Fetisch-Szene oder psychedelische Erfahrungsberichte finden. ”Alle Mitarbeiter des Buchladens verzichten auf einen Lohn, die Gewinne fließen an linke Projekten” erzählt mir Monica und fügt mit einem leicht zweifelnden und gleichzeitig hoffnungsvollen Lächeln hinzu: ”Vielleicht reicht es sogar irgend-wann einmal für den Aufbau eines Zentrums.”
Im Golden Gate Park finde ich dann doch noch den Geist der Hippie-Bewegung, der sich im Grund jedoch losgelöst von der Kultur der späten Sechziger als eine Art ”Open Spirit” bezeichnen lässt, welcher sich durch so viele gegenkul-turellen Bewegungen zieht. An einem kleinem Hügel hat sich eine Gruppe von TrommlerInnen zusammengefunden, unterstützt von einem Klarinettisten und einem Trompeter. Eine offene Session, der sich jede und jeder anschließen kann, unabhängig von Alter, Hautfarbe und Herkunft. Und so ist es ein ständiges kommen und gehen, meist sind es rund fünfzehn TrommlerInnen, die improvisierend miteinander spielen, dabei gleichberechtigt aufeinander eingehen und so den Traum einer gemeinschaftlichen Gesellschaft auf dieser Ebene für einige Stunden zur Wirklichkeit ma-chen.
Während ich auf der Wiese liege, ziehen einige Seifenblasen an mir vorbei, der Geruch von Räucherstäbchen und Grass liegt in der Luft. Ein Skateborder hat sich in die Mitte der TrommlerInnen gelegt, um sich völlig vom Sound umhüllen zu lassen, während einige junge, etwas klischeehaft hippieartig gekleidete Frauen ausgelassen tanzen. Es macht den Flair von San Francisco mit aus, dass sich auch fünfzig- und sechzigjährige ganz selbstverständlich der Musik hingeben, ohne mit einem Kopfschütteln bedacht zu werden. Gleich neben mir breitet eine Familie ein Picknick aus, daneben spielen einige Freaks Frisbee, andere jonglieren oder genießen einfach den warmen Nachmittag.
Doch auch an diesem idyllischen Sonnentag in Haight-Ashbury wird am Straßenrand die Kehrseite des vermeintlichen Traumlandes Amerika mit seinen unbegrenzten Möglichkeiten deutlich. Da streicht eine verwirrte ältere Frau ununter-brochen über eine Barbie-Puppe und spricht von deren Schönheit. Gleich daneben bitten die beiden Punx auf einem handgeschriebenen Schild mit etwas Selbstironie um Spenden für ihre Alkohol-Studien. Nicht minder bezeichnend ist der Alt-Hippie, der unverständliches Zeug vor sich hin murmelt, während er eine Mülltonne nach etwas Essbaren durchwühlt.
GOA IN SAN FRANCISCO
Im SoMa-District San Franciscos, einem ansatzweise alternativen, im Gesamteindruck aber eher heruntergekomme-nen Stadtteil, befindet sich in einem Warehouse das Consortium of Collective Consciousness (CCC). Getragen von einer Grundhaltung, die Spiritualität und Party miteinander verbindet, verkörpert es wie kaum ein anderer Ort als Kul-tur- bzw. Wohnzentrum die Goa-Szene. ”Es begann vor einigen Jahren als wir völlig verändert von den Trance-Partys in indischen Goa zurückkamen. Wir versuchten die psychedelischen Energien dieser Erlebnisse aufzugreifen und weiter zu tragen. Wir kamen zusammen, mieteten ein altes Warehouse und organisierten die ersten Partys. Im Mai ’95 nahm dann der legendäre DJ Goa Gil unsere Spirits mit auf eine Reise, auf der wir uns bis zum heutigen Tag befinden.” erzählt Santosh, einer der Gründer des CCC.
Zur Zeit wohnen acht Leute im CCC, zumeist in schön gestalteten, aber äußerst kleinen, fensterlosen Zimmern, die kaum mehr beinhalten als ein Bett und einige Kisten. Treffpunkt ist die gemeinschaftlich genutzte Küche, das Herz des Zentrums bildet eine Halle, die als Partyraum genutzt wird. Auf dem mit Tüchern abgehängten Dach eines kleinen DJ-Raumes innerhalb der Halle wohnt Aaron, dessen persönlicher Besitz aus nicht viel mehr als einem Schlafsack, einigen Kleidungsstücken und einem Laptop besteht, auf dem er unablässig neue Stücke kreiert. ”We are so much into music, nothing else matters” führt er in einer selbstverständlichen Beiläufigkeit aus. Entsprechend läuft im Grunde rund um die Uhr im ganzen Haus Psychedelic-Trance in allen Variationen. Einige Hausbewohner sind am Mixen, in einem anderen studioartigen Zimmer, das ebenfalls gleichzeitig als Schlafraum genutzt wird, entsteht am Computer ein neuer Track und in der Küche läuft eine Promo-CD.
Das ganze Zentrum ist im Innern farbenfroh gestaltet. Überall hängen großteils selbstgemalte, großformatige Gemäl-de. Neben psychedelischen und fantasyartigen Motiven sind es vor allem spirituelle indische Motive. Da lächelt von einem Poster Krishna, an einem altarartigen Platz befindet sich eine kitschig mit blumigen Schmetterlingen behängte Buddha-Statur und Shiva ist neben zig anderen hinduistischen Gottheiten allgegenwärtig. Tatsächlich scheint sich jedoch fernab der Klischees vom spirituellen Indien kaum jemand für die religiösen Hintergründe zu interessieren.
In einer Diskussion mit einigen BewohnerInnen des CCC geht es um die Bedeutung organisierter Religion, um die Strukturen der Kirchen und anderer religiöser Organisationen, die, so die die durchgängige Überzeugung, den Zugang zur eigentlichen Persönlichkeit, deren Energien und Potentialen verhindern. Der Veränderungsweg den Santosh auf-zeigt, beginnt bei der einzelnen Person, beim individuell ausgeprägten ”inneren Frieden”, gefolgt vom Frieden in der Familie und in der Gemeinschaft, um dann irgendwann bei der Gesellschaft und anschließend beim Weltfrieden an-zugelangen. Es ist der vielbeschworene Weg der ”inneren Evolution”, der jedoch im Hier und Jetzt oftmals gegenüber den bestehenden umgebenden gesellschaftlichen Missständen die Augen verschließt. Bevor wir ausführlicher diesen Punkt diskutieren können, geht es schon wieder voller Selbstüberzeugung um die CCC-Party auf dem legendären Burning-Man-Festival, die dort alle anderen Events in den Schatten stellen soll. Ein charakteristischer Ablauf, denn im Grunde drehen sich alle Gespräche unabhängig von der anfänglichen Thematik nach kurzer Zeit im wesentlichen um drei Themen, um Musik bzw. Partys, um Drogen und um Spirituelles, wobei im Zentrum der Ausführungen fast immer das eigene Ich und die eigenen Leistungen stehen.
Letztlich ist das CCC ein Paradebeispiel für das sinnbildliche Verständnis der ”Dance-Community” als eine isolierte Insel, wobei ignoriert wird, dass jede Insel von einem Meer umgeben wird. Wie stark jedoch auch das CCC von den äußeren Einflüssen geprägt wird, unterstreicht nachdrücklich die extreme Erhöhung der Miete, die inzwischen vom CCC nicht mehr getragen werden kann. Im Zuge der Entwicklungen um die dot.com-Industrie drängen immer mehr Internet-Firmen in den als Künstlerviertel bekannten Stadtteil. Zwangsläufig steigen die Mieten, die ursprünglich an-sässige Bevölkerung wird so vertrieben und der Stadtteil im Verlauf weniger Jahre komplett umstrukturiert. So steht trotz aller spirituellen Symbole der Auszug des CCC in absehbarer Zeit bevor und ein erschwingliches Ersatzgebäude ist noch nicht in Sicht.
AUF DER STRASSE
Als ich durch den Mission-District ziehe, zeigt sich schnell ein Gesicht San Franciscos, das in keinem Reiseführer zu finden ist. Große Teile der Stadt sind von schmucklosen Häusern, Lagerhallen und grauen Bürobauten bestimmt. Auffallend ist insbesondere die hohe Zahl der Homeless People, der Obdachlosen, die ihren verbliebenen Besitz in Einkaufswagen durch die Straßen schieben. Einige wenige leben in Zelten, die meisten in selbstgebauten Unterkünf-ten aus Pappkisten, Blech und Stoffresten oder sie schlafen direkt auf dem Bürgersteig, umgeben von Autolärm und Abgasen. Vor vielen Geschäften befinden sich Schilder mit der Aufschrift ”No Trespassing” (”Verweilen verboten”), die sich speziell an Obdachlose richten. Teilweise sind sogar die Mülltonnen mit Gittern verriegelt um ein Durchwühlen zu verhindern. Dennoch sieht man an fast jeder Straßenecke Menschen, die den Müll der Wohlstandsgesellschaft auf der Suche nach etwas Essenbaren durchwühlen. Ein Bild, das längst einen selbstverständlichen Teil des Alltags US-amerikanischer Großstädte bildet.
Direkt an der Market-Street, einer der zentralen Straßen San Franciscos, verteilen ehrenamtliche Mitglieder von Food Not Bombs an Bedürftige kostenlos vegetarische Nahrungsmittel und Getränke, die von Großküchen und einigen Geschäften aus Restbeständen zur Verfügung gestellt werden. Der Platz und die Uhrzeit sind bekannt und schon bald bildet sich eine lange Schlange. Im Gegensatz zu vielen anderen karitativen Organisationen in Deutschland stellt Food not Bombs die Aktivitäten ausdrücklich in einen gesamtgesellschaftlichen Zusammenhang: Zielsetzung ist nicht nur die Minderung von Elend und Not, sondern auch das Aufzeigen der eigentlichen, systembedingten Ursachen. So verurteilt Food not Bombs auch immer wieder scharf die polizeiliche Willkür gegenüber Obdachlosen. Entsprechend angespannt ist das Verhältnis gegenüber staatlichen Stellen. In San Francisco wurden Food-not-Bombs-AktivistInnen mehrfach inhaftiert, weil gegen das Vorgehen spezieller Anti-Homeless-Einheiten der Polizei eintraten. In einigen anderen Städten wurde den lokalen Gruppen das Verteilen von Nahrungsmitteln untersagt.
Viele der Homeless People leiden unter psychischen Problemen, die nicht nur in ihrem elenden Dasein auf der Straße wurzeln. In den späten sechziger Jahren wurden unter der Regierung des damaligen kalifornischen Gouverneurs Roland Reagan die staatlichen psychiatrischen Einrichtungen aufgelöst. Offiziell sollten die Betroffenen in die Gesell-schaft reintegriert werden und dabei von sozialen Projekten in Wohnortnähe begleitet werden, die jedoch in der Regel völlig überfordert waren. Tatsächlich sollte die Auflösung der Psychiatrien den Staatshaushalt entlasten und die Hip-pie-Bewegung durch die Konfrontation mit psychisch kranken Menschen schwächen, die gezielt die Nähe zur ver-gleichsweise toleranten Flower-Power-Kultur suchten.
Neben einer Bushaltestelle liegt ein Obdachloser auf einer Decke direkt auf dem Bürgersteig. Er starrt vor sich hin, scheint sich nicht um die Menschenmassen zu kümmern, die an ihm vorbei ziehen. Seit zwölf, fünfzehn Jahren lebt er nun auf der Straße, erzählt er mir. Seit wann genau, daran kann er sich nicht mehr erinnern. Zuerst hat er die Arbeit, dann die Wohnung verloren, danach gab es kein zurück mehr. Ob er noch Hoffnung habe, frage ich ihn. Seine Ant-wort lautet schlicht ”Hope for what?”.
PARTY, KULTUR UND WIDERSTAND
Im SoMa-Café treffe ich mich mit Christopher Anderson, dem Regisseur von ”An Act of Sabotage”. Ein beeindrucken-der halb-dokumentarischer Spielfilm, der auf seine ganz eigene Weise um die Pole Musik und Gemeinschaft, Liebe und Militanz, Bewusstsein und Widerstand kreist. Nach der Aufführung auf verschiedenen Festivals hat der Film trotz seiner subversiven Message sogar seinen Weg in das Spätprogramm des ZDF gefunden. Christophers Gedanken beschäftigen sich an diesem Nachmittag mit der ”geistigen Vergiftung der Menschen durch die Medien” und ”die be-rechnende Ignoranz der herrschenden PolitikerInnen”. Vor diesem Hintergrund bezieht er sich aber auch auf den Widerstand gegen die bestehenden Machtstrukturen und die Gesetzmäßigkeiten mit der sich Menschen gegen Unter-drückung und Ausbeutung wehren. Sei es nun bei einem Einbruch eines Obdachlosen in einen Supermarkt oder im Rahmen des Widerstands gegen die Globalisierung in Seatle.
Später sprechen wir über sein Selbstverständnis als Filmemacher und über die Idee des Cybertribes, der überliefertes Wissen mit den Entwicklungen der Gegenwart verknüpft. ”Mich beeindruckt das verbindende Verständnis von Kreati-vität, Schamanismus und Widerstand. Es sind Elemente die in diesem System des Konsums gezielt verdrängt wer-den. Konsum von Produkten, von Drogen und TV als Flucht aus einer Welt, in der sich die Menschen verkaufen müs-sen. Es geht in unseren Filmen um direkte Aktionen. Der Akt des Filmemachens als wirkliche Erfahrung und nicht als sorgfältig inszenierte Lüge. Wir versuchen Veränderungen anzuregen indem wir wichtige Themen zur Diskussion bringen, um dann zur Aktion überzugehen und diese in unsere Filme integrieren. Selbstverständlich bedeutet dies, dass man sich manchmal außerhalb der normalen Parameter bewegen muss.”
Von einem ähnlichen Kultur- bzw. Kunstverständnis geht das Projekt ’Art and Revolution’ aus, das seit 1996 mit un-terschiedlichen fortschrittlichen Organisationen zusammenarbeitet. Bekannt wurde ’Art and Revolution’ insbesondere durch die riesigen symbolträchtigen Puppen, die von ihren Mitgliedern auf Demonstrationen getragen werden und diesen dadurch ein besondere visuelle Ausdruckskraft geben. ”Wir glauben, dass politische Arbeit ohne kreative Visi-onen in eine Sackgasse führt, genauso wie Kunst ohne politische oder soziale Bedeutung keine wirkliche Perspektive eröffnet.” erläutert eine der Aktivistinnen. ”Wir sind ein Kollektiv, das in seinen Projekten kreative kulturelle Ausdrucks-formen mit dem Kampf um soziale Gerechtigkeit verbindet. Wir bringen phantasievoll Musik, Poesie und Kunst auf die Straßen, um auf die kritischen Themen unserer Zeit aufmerksam zu machen. Wir nutzen Kunst als Werkzeug zur Unterstützung von Graswurzelinitiativen, wie auch zur Entwicklung neuer Formen des Widerstands und der Kommu-nikation.”
Die Idee der ”Reclaim the Streets”-Events entstand in den neunziger Jahren. Ausgangspunkt war das Bestreben Poli-tik und Party zusammenzubringen, nicht zuletzt um auf diesem Wege festgefahrene und kopflastige Strukturen inner-halb der linken Bewegungen aufzubrechen. Politische Demonstrationen sollen in diesem Sinne nicht nur trockene Manifestationen bestimmter Haltungen sein, sondern auch lustvolle Feste eines anderen Lebensgefühls und einer anderen Kultur. Entsprechend werden Sound-Systems und Live-Musik in die Demos integriert, während die Teilneh-merInnen nicht länger nur Parolen skandierend eine bestimmte Strecke ablaufen. Vielmehr tanzen sie nun in den Straßen, die sie für sich zurückfordern. Mit einem gewissen Augenzwinkern beziehen sich die TeilnehmerInnen dabei bis heute auf die Anarchistin Emma Goldmann, die in den zwanziger Jahren des letzten Jahrhunderts einmal sinnge-mäß verkündet haben soll: ”Wenn ich nicht tanzen kann, dann ist es nicht meine Revolution.”
Monica und Tomcat gehören zu den Reclaim-The-Streets-AktivistInnen in San Francisco, die bewusst am 1. Mai eine Party-Demo veranstalten. Bemerkenswert ist dabei die Verbindung der Walpurgisnacht-Feiern der ursprünglichen Kultur der Hexen mit dem revolutionären Verständnis des 1. Mai. ”Die Idee des 1. Mai geht lange zurück. Ursprünglich war es ein erdverbundenes sexy Fest, das der Fruchtbarkeit der Erde, unserem eigenen Leben und einer erträgnisrei-chen Ernte gewidmet war. Kirche, Staat und Patriarchat ächteten dieses Fest, aber die unbeherrschbare Natur des 1. Mai ließ sich nicht unterdrücken. Er wurde als Kampftag der ArbeiterInnen wiedergeboren, auch wenn die heutigen ArbeiterInnen keine Ernte mehr für die Gemeinschaft einbringen, sondern nur noch für die Reichen arbeiten.”
Als DJ legt Tomcat meist progressiven Techno auf, wobei er jedoch gegenüber ”Peace, Love and Unity” als den so oft beschworenen Werten der Techno- und Trance-Szene eine eher kritische Position einnimmt. ”Diese Worte sind Flos-keln, die jeder unterschreiben kann. Natürlich ist jeder für Frieden, aber was heißt das schon? Ist es Frieden, wenn Menschen in den Straßen ohne Essen dahinvegetieren müssen und zigtausende in den Gefängnissen sitzen? Alle Kriegsherren proklamierten den Frieden.” Monica fügt hinzu: ”Wir gehen am 1. Mai auf die Straße, um an die Kämpfe für einen wahren Frieden und an die Kämpfe für die Rechte der ArbeiterInnen zu erinnern. Wir veranstalten Partys, um die rebellische Kraft vergangener Zeiten in den heutigen Widerstand zu übertragen, um das Feuer weiter brennen zu lassen für die Erde, für die Menschen, für unsere Zukunft.”
Wolfgang Sterneck (Text und Fotos 2001)
*
I can't decide if this is the most ridiculous or most awesome thing I have ever seen. The funniest part is that this is not a joke.
A collage I made on the subject of paradise on earth. For more details please go to adrian.kenyon.free.fr This is how I see a future on Earth when man has got his act together and has grown in consciousness...
CCC - Consortium of Collective Consciousness
" Consortium of Collective Consciousness
The Psychedelic Trance Family in San Francisco
The Consortium of Collective Consciousness really began one day Wednesday night in December 1993 when a few travelers met on the beach in front of the Shore Bar in Goa,India. We were mostly Americans, and pretty blown away by this new music we were hearing, which at the time in was called Goa Trance.The Trance parties in goa were amazing beyond the words.so it‘s not too surprising that when we found ourselves relocating to San francisco a year later, we all wanted to bring some of the reality of the Goan beaches into our post hippie, West Coast urban existence, and continue the process which had begun a year before and half a world away.
The Consortium of Collective Consciousness (CCC) is a collective of freaks, travelers, dancers, djs, artists and party people based in San Francisco. This site contains the story of the CCC in all its gory detail, complete with words, images, sound and video. "
www.cccpublishing.com/about-ccc-and-all-its-creative-ente...
*
SAN FRANCISCO SESSIONS
Zwischen Hippie-Kommerz, Goa-Spirits und revolutionären Party-Demos - Eine Reise durch das San Francisco der Gegenwart ...
DAS ERBE DER HIPPIES
In der zweiten Hälfte der sechziger Jahre wurde San Francisco zur Hauptstadt der Flower-Power-Bewegung. Zigtau-sende Hippies aus der ganzen Welt kamen zusammen, um in Haight-Ashbury den ”Summer of Love” zu feiern. Ver-bindend war die Abkehr von den Werten der bürgerlichen Gesellschaft, die im Vietnam-Krieg ihr blutverschmiertes Gesicht zeigte. Die Vision der Hippies machte dagegen die freie Liebe zur wichtigsten Kraft, die aufkommende Rock-Musik wurde zum wegweisenden Bezugspunkt und psychedelische Substanzen dienten zur Veränderung des Be-wusstseins. Die farbenfrohen Beschwörungen einer besseren Welt nahmen jedoch nur kurzzeitig Gestalt an, bald verfing sich die Hippie-Kultur in inneren Widersprüchen. Zudem gelang es Ronald Reagan, dem damaligen Gouver-neur Kaliforniens, und dem CIA zunehmend die Bewegung über repressive Massnahmen zu schwächen. Im Grunde wurzelte das Scheitern der Hippie-Kultur jedoch in einem wesentlichen Teil in der verschlingenden Dynamik eines Gesellschaftssystems, das selbst seine Antithese integriert und zu Geld macht.
Bis heute lebt Haight-Ashbury als Stadtteil noch immer vom Mythos der Hippie-Bewegung. Vom ursprünglichen Spirit ist kaum noch etwas zu spüren, wie sollte es über dreißig Jahre später auch anders sein. Ein Hippie-Shop reiht sich an den nächsten: Eine endlose Ansammlung von T-Shirts, Postern, Tassen und anderen Souvenirs mit Motiven der Ikonen Janis Joplin, Jimi Hendrix und Jerry Garcia. Blumen schmücken noch immer die zentrale Haight-Street, doch längst sind sie mit einem meist völlig überteuerten Preisschild versehen.
Inzwischen sind jedoch nicht nur die scheinbar ewig jungen Rock-Klassiker der späten Sechziger in den Shops zu hören. Seit einiger Zeit nehmen die zeitgemäßen Beats des Psychedelic Trance einen nahezu gleichberechtigten Platz ein. Die Freaks aus der Goa-Szene haben längst das Erbe der Hippies angetreten. Viele Parallelen sind offen-sichtlich, so ist beispielsweise der Bezug zur indischen Mystik genauso verbreitet wie der Gebrauch psychoaktiver Substanzen und auch die farbenfrohe Kleidung orientiert sich eindeutig am Outfit der Hippies. Vor allem ist es jedoch zumeist die Sehnsucht nach Freiheit und Ungebundenheit, nach innerer Entfaltung und Entwicklung, die den einge-schlagenen Weg bestimmt. Charakteristisch ist für beide Kulturen jedoch auch ein oftmals naives bis ignorantes Ver-hältnis gegenüber den Möglichkeiten und den Notwendigkeiten politischen Engagements.
OFFENE SESSIONS ALS LEBENSPRINZIP
Aus der scheinbar endlosen Kette der Tourist-Shops der Haight-Street fällt der Bound Together Bookstore heraus. Dort reihen sich die Klassiker der linken Bewegungen aneinander, von Marx und Bakunin über die Vertretern der kritischen Theorie bis zu den WortführerInnen der Antiglobalisierungsbewegung. Daneben stehen verschiedene Un-derground-Zeitschriften oder auch Benefit-CDs für den aus politischen Gründen in Philadelphia zum Tode verurteilten afroamerikanischen Journalisten Mumia Abu-Jamal. Im Gegensatz zu vergleichbaren Projekten in Deutschland lassen sich aber auch erotische Fotobände aus der Fetisch-Szene oder psychedelische Erfahrungsberichte finden. ”Alle Mitarbeiter des Buchladens verzichten auf einen Lohn, die Gewinne fließen an linke Projekten” erzählt mir Monica und fügt mit einem leicht zweifelnden und gleichzeitig hoffnungsvollen Lächeln hinzu: ”Vielleicht reicht es sogar irgend-wann einmal für den Aufbau eines Zentrums.”
Im Golden Gate Park finde ich dann doch noch den Geist der Hippie-Bewegung, der sich im Grund jedoch losgelöst von der Kultur der späten Sechziger als eine Art ”Open Spirit” bezeichnen lässt, welcher sich durch so viele gegenkul-turellen Bewegungen zieht. An einem kleinem Hügel hat sich eine Gruppe von TrommlerInnen zusammengefunden, unterstützt von einem Klarinettisten und einem Trompeter. Eine offene Session, der sich jede und jeder anschließen kann, unabhängig von Alter, Hautfarbe und Herkunft. Und so ist es ein ständiges kommen und gehen, meist sind es rund fünfzehn TrommlerInnen, die improvisierend miteinander spielen, dabei gleichberechtigt aufeinander eingehen und so den Traum einer gemeinschaftlichen Gesellschaft auf dieser Ebene für einige Stunden zur Wirklichkeit ma-chen.
Während ich auf der Wiese liege, ziehen einige Seifenblasen an mir vorbei, der Geruch von Räucherstäbchen und Grass liegt in der Luft. Ein Skateborder hat sich in die Mitte der TrommlerInnen gelegt, um sich völlig vom Sound umhüllen zu lassen, während einige junge, etwas klischeehaft hippieartig gekleidete Frauen ausgelassen tanzen. Es macht den Flair von San Francisco mit aus, dass sich auch fünfzig- und sechzigjährige ganz selbstverständlich der Musik hingeben, ohne mit einem Kopfschütteln bedacht zu werden. Gleich neben mir breitet eine Familie ein Picknick aus, daneben spielen einige Freaks Frisbee, andere jonglieren oder genießen einfach den warmen Nachmittag.
Doch auch an diesem idyllischen Sonnentag in Haight-Ashbury wird am Straßenrand die Kehrseite des vermeintlichen Traumlandes Amerika mit seinen unbegrenzten Möglichkeiten deutlich. Da streicht eine verwirrte ältere Frau ununter-brochen über eine Barbie-Puppe und spricht von deren Schönheit. Gleich daneben bitten die beiden Punx auf einem handgeschriebenen Schild mit etwas Selbstironie um Spenden für ihre Alkohol-Studien. Nicht minder bezeichnend ist der Alt-Hippie, der unverständliches Zeug vor sich hin murmelt, während er eine Mülltonne nach etwas Essbaren durchwühlt.
GOA IN SAN FRANCISCO
Im SoMa-District San Franciscos, einem ansatzweise alternativen, im Gesamteindruck aber eher heruntergekomme-nen Stadtteil, befindet sich in einem Warehouse das Consortium of Collective Consciousness (CCC). Getragen von einer Grundhaltung, die Spiritualität und Party miteinander verbindet, verkörpert es wie kaum ein anderer Ort als Kul-tur- bzw. Wohnzentrum die Goa-Szene. ”Es begann vor einigen Jahren als wir völlig verändert von den Trance-Partys in indischen Goa zurückkamen. Wir versuchten die psychedelischen Energien dieser Erlebnisse aufzugreifen und weiter zu tragen. Wir kamen zusammen, mieteten ein altes Warehouse und organisierten die ersten Partys. Im Mai ’95 nahm dann der legendäre DJ Goa Gil unsere Spirits mit auf eine Reise, auf der wir uns bis zum heutigen Tag befinden.” erzählt Santosh, einer der Gründer des CCC.
Zur Zeit wohnen acht Leute im CCC, zumeist in schön gestalteten, aber äußerst kleinen, fensterlosen Zimmern, die kaum mehr beinhalten als ein Bett und einige Kisten. Treffpunkt ist die gemeinschaftlich genutzte Küche, das Herz des Zentrums bildet eine Halle, die als Partyraum genutzt wird. Auf dem mit Tüchern abgehängten Dach eines kleinen DJ-Raumes innerhalb der Halle wohnt Aaron, dessen persönlicher Besitz aus nicht viel mehr als einem Schlafsack, einigen Kleidungsstücken und einem Laptop besteht, auf dem er unablässig neue Stücke kreiert. ”We are so much into music, nothing else matters” führt er in einer selbstverständlichen Beiläufigkeit aus. Entsprechend läuft im Grunde rund um die Uhr im ganzen Haus Psychedelic-Trance in allen Variationen. Einige Hausbewohner sind am Mixen, in einem anderen studioartigen Zimmer, das ebenfalls gleichzeitig als Schlafraum genutzt wird, entsteht am Computer ein neuer Track und in der Küche läuft eine Promo-CD.
Das ganze Zentrum ist im Innern farbenfroh gestaltet. Überall hängen großteils selbstgemalte, großformatige Gemäl-de. Neben psychedelischen und fantasyartigen Motiven sind es vor allem spirituelle indische Motive. Da lächelt von einem Poster Krishna, an einem altarartigen Platz befindet sich eine kitschig mit blumigen Schmetterlingen behängte Buddha-Statur und Shiva ist neben zig anderen hinduistischen Gottheiten allgegenwärtig. Tatsächlich scheint sich jedoch fernab der Klischees vom spirituellen Indien kaum jemand für die religiösen Hintergründe zu interessieren.
In einer Diskussion mit einigen BewohnerInnen des CCC geht es um die Bedeutung organisierter Religion, um die Strukturen der Kirchen und anderer religiöser Organisationen, die, so die die durchgängige Überzeugung, den Zugang zur eigentlichen Persönlichkeit, deren Energien und Potentialen verhindern. Der Veränderungsweg den Santosh auf-zeigt, beginnt bei der einzelnen Person, beim individuell ausgeprägten ”inneren Frieden”, gefolgt vom Frieden in der Familie und in der Gemeinschaft, um dann irgendwann bei der Gesellschaft und anschließend beim Weltfrieden an-zugelangen. Es ist der vielbeschworene Weg der ”inneren Evolution”, der jedoch im Hier und Jetzt oftmals gegenüber den bestehenden umgebenden gesellschaftlichen Missständen die Augen verschließt. Bevor wir ausführlicher diesen Punkt diskutieren können, geht es schon wieder voller Selbstüberzeugung um die CCC-Party auf dem legendären Burning-Man-Festival, die dort alle anderen Events in den Schatten stellen soll. Ein charakteristischer Ablauf, denn im Grunde drehen sich alle Gespräche unabhängig von der anfänglichen Thematik nach kurzer Zeit im wesentlichen um drei Themen, um Musik bzw. Partys, um Drogen und um Spirituelles, wobei im Zentrum der Ausführungen fast immer das eigene Ich und die eigenen Leistungen stehen.
Letztlich ist das CCC ein Paradebeispiel für das sinnbildliche Verständnis der ”Dance-Community” als eine isolierte Insel, wobei ignoriert wird, dass jede Insel von einem Meer umgeben wird. Wie stark jedoch auch das CCC von den äußeren Einflüssen geprägt wird, unterstreicht nachdrücklich die extreme Erhöhung der Miete, die inzwischen vom CCC nicht mehr getragen werden kann. Im Zuge der Entwicklungen um die dot.com-Industrie drängen immer mehr Internet-Firmen in den als Künstlerviertel bekannten Stadtteil. Zwangsläufig steigen die Mieten, die ursprünglich an-sässige Bevölkerung wird so vertrieben und der Stadtteil im Verlauf weniger Jahre komplett umstrukturiert. So steht trotz aller spirituellen Symbole der Auszug des CCC in absehbarer Zeit bevor und ein erschwingliches Ersatzgebäude ist noch nicht in Sicht.
AUF DER STRASSE
Als ich durch den Mission-District ziehe, zeigt sich schnell ein Gesicht San Franciscos, das in keinem Reiseführer zu finden ist. Große Teile der Stadt sind von schmucklosen Häusern, Lagerhallen und grauen Bürobauten bestimmt. Auffallend ist insbesondere die hohe Zahl der Homeless People, der Obdachlosen, die ihren verbliebenen Besitz in Einkaufswagen durch die Straßen schieben. Einige wenige leben in Zelten, die meisten in selbstgebauten Unterkünf-ten aus Pappkisten, Blech und Stoffresten oder sie schlafen direkt auf dem Bürgersteig, umgeben von Autolärm und Abgasen. Vor vielen Geschäften befinden sich Schilder mit der Aufschrift ”No Trespassing” (”Verweilen verboten”), die sich speziell an Obdachlose richten. Teilweise sind sogar die Mülltonnen mit Gittern verriegelt um ein Durchwühlen zu verhindern. Dennoch sieht man an fast jeder Straßenecke Menschen, die den Müll der Wohlstandsgesellschaft auf der Suche nach etwas Essenbaren durchwühlen. Ein Bild, das längst einen selbstverständlichen Teil des Alltags US-amerikanischer Großstädte bildet.
Direkt an der Market-Street, einer der zentralen Straßen San Franciscos, verteilen ehrenamtliche Mitglieder von Food Not Bombs an Bedürftige kostenlos vegetarische Nahrungsmittel und Getränke, die von Großküchen und einigen Geschäften aus Restbeständen zur Verfügung gestellt werden. Der Platz und die Uhrzeit sind bekannt und schon bald bildet sich eine lange Schlange. Im Gegensatz zu vielen anderen karitativen Organisationen in Deutschland stellt Food not Bombs die Aktivitäten ausdrücklich in einen gesamtgesellschaftlichen Zusammenhang: Zielsetzung ist nicht nur die Minderung von Elend und Not, sondern auch das Aufzeigen der eigentlichen, systembedingten Ursachen. So verurteilt Food not Bombs auch immer wieder scharf die polizeiliche Willkür gegenüber Obdachlosen. Entsprechend angespannt ist das Verhältnis gegenüber staatlichen Stellen. In San Francisco wurden Food-not-Bombs-AktivistInnen mehrfach inhaftiert, weil gegen das Vorgehen spezieller Anti-Homeless-Einheiten der Polizei eintraten. In einigen anderen Städten wurde den lokalen Gruppen das Verteilen von Nahrungsmitteln untersagt.
Viele der Homeless People leiden unter psychischen Problemen, die nicht nur in ihrem elenden Dasein auf der Straße wurzeln. In den späten sechziger Jahren wurden unter der Regierung des damaligen kalifornischen Gouverneurs Roland Reagan die staatlichen psychiatrischen Einrichtungen aufgelöst. Offiziell sollten die Betroffenen in die Gesell-schaft reintegriert werden und dabei von sozialen Projekten in Wohnortnähe begleitet werden, die jedoch in der Regel völlig überfordert waren. Tatsächlich sollte die Auflösung der Psychiatrien den Staatshaushalt entlasten und die Hip-pie-Bewegung durch die Konfrontation mit psychisch kranken Menschen schwächen, die gezielt die Nähe zur ver-gleichsweise toleranten Flower-Power-Kultur suchten.
Neben einer Bushaltestelle liegt ein Obdachloser auf einer Decke direkt auf dem Bürgersteig. Er starrt vor sich hin, scheint sich nicht um die Menschenmassen zu kümmern, die an ihm vorbei ziehen. Seit zwölf, fünfzehn Jahren lebt er nun auf der Straße, erzählt er mir. Seit wann genau, daran kann er sich nicht mehr erinnern. Zuerst hat er die Arbeit, dann die Wohnung verloren, danach gab es kein zurück mehr. Ob er noch Hoffnung habe, frage ich ihn. Seine Ant-wort lautet schlicht ”Hope for what?”.
PARTY, KULTUR UND WIDERSTAND
Im SoMa-Café treffe ich mich mit Christopher Anderson, dem Regisseur von ”An Act of Sabotage”. Ein beeindrucken-der halb-dokumentarischer Spielfilm, der auf seine ganz eigene Weise um die Pole Musik und Gemeinschaft, Liebe und Militanz, Bewusstsein und Widerstand kreist. Nach der Aufführung auf verschiedenen Festivals hat der Film trotz seiner subversiven Message sogar seinen Weg in das Spätprogramm des ZDF gefunden. Christophers Gedanken beschäftigen sich an diesem Nachmittag mit der ”geistigen Vergiftung der Menschen durch die Medien” und ”die be-rechnende Ignoranz der herrschenden PolitikerInnen”. Vor diesem Hintergrund bezieht er sich aber auch auf den Widerstand gegen die bestehenden Machtstrukturen und die Gesetzmäßigkeiten mit der sich Menschen gegen Unter-drückung und Ausbeutung wehren. Sei es nun bei einem Einbruch eines Obdachlosen in einen Supermarkt oder im Rahmen des Widerstands gegen die Globalisierung in Seatle.
Später sprechen wir über sein Selbstverständnis als Filmemacher und über die Idee des Cybertribes, der überliefertes Wissen mit den Entwicklungen der Gegenwart verknüpft. ”Mich beeindruckt das verbindende Verständnis von Kreati-vität, Schamanismus und Widerstand. Es sind Elemente die in diesem System des Konsums gezielt verdrängt wer-den. Konsum von Produkten, von Drogen und TV als Flucht aus einer Welt, in der sich die Menschen verkaufen müs-sen. Es geht in unseren Filmen um direkte Aktionen. Der Akt des Filmemachens als wirkliche Erfahrung und nicht als sorgfältig inszenierte Lüge. Wir versuchen Veränderungen anzuregen indem wir wichtige Themen zur Diskussion bringen, um dann zur Aktion überzugehen und diese in unsere Filme integrieren. Selbstverständlich bedeutet dies, dass man sich manchmal außerhalb der normalen Parameter bewegen muss.”
Von einem ähnlichen Kultur- bzw. Kunstverständnis geht das Projekt ’Art and Revolution’ aus, das seit 1996 mit un-terschiedlichen fortschrittlichen Organisationen zusammenarbeitet. Bekannt wurde ’Art and Revolution’ insbesondere durch die riesigen symbolträchtigen Puppen, die von ihren Mitgliedern auf Demonstrationen getragen werden und diesen dadurch ein besondere visuelle Ausdruckskraft geben. ”Wir glauben, dass politische Arbeit ohne kreative Visi-onen in eine Sackgasse führt, genauso wie Kunst ohne politische oder soziale Bedeutung keine wirkliche Perspektive eröffnet.” erläutert eine der Aktivistinnen. ”Wir sind ein Kollektiv, das in seinen Projekten kreative kulturelle Ausdrucks-formen mit dem Kampf um soziale Gerechtigkeit verbindet. Wir bringen phantasievoll Musik, Poesie und Kunst auf die Straßen, um auf die kritischen Themen unserer Zeit aufmerksam zu machen. Wir nutzen Kunst als Werkzeug zur Unterstützung von Graswurzelinitiativen, wie auch zur Entwicklung neuer Formen des Widerstands und der Kommu-nikation.”
Die Idee der ”Reclaim the Streets”-Events entstand in den neunziger Jahren. Ausgangspunkt war das Bestreben Poli-tik und Party zusammenzubringen, nicht zuletzt um auf diesem Wege festgefahrene und kopflastige Strukturen inner-halb der linken Bewegungen aufzubrechen. Politische Demonstrationen sollen in diesem Sinne nicht nur trockene Manifestationen bestimmter Haltungen sein, sondern auch lustvolle Feste eines anderen Lebensgefühls und einer anderen Kultur. Entsprechend werden Sound-Systems und Live-Musik in die Demos integriert, während die Teilneh-merInnen nicht länger nur Parolen skandierend eine bestimmte Strecke ablaufen. Vielmehr tanzen sie nun in den Straßen, die sie für sich zurückfordern. Mit einem gewissen Augenzwinkern beziehen sich die TeilnehmerInnen dabei bis heute auf die Anarchistin Emma Goldmann, die in den zwanziger Jahren des letzten Jahrhunderts einmal sinnge-mäß verkündet haben soll: ”Wenn ich nicht tanzen kann, dann ist es nicht meine Revolution.”
Monica und Tomcat gehören zu den Reclaim-The-Streets-AktivistInnen in San Francisco, die bewusst am 1. Mai eine Party-Demo veranstalten. Bemerkenswert ist dabei die Verbindung der Walpurgisnacht-Feiern der ursprünglichen Kultur der Hexen mit dem revolutionären Verständnis des 1. Mai. ”Die Idee des 1. Mai geht lange zurück. Ursprünglich war es ein erdverbundenes sexy Fest, das der Fruchtbarkeit der Erde, unserem eigenen Leben und einer erträgnisrei-chen Ernte gewidmet war. Kirche, Staat und Patriarchat ächteten dieses Fest, aber die unbeherrschbare Natur des 1. Mai ließ sich nicht unterdrücken. Er wurde als Kampftag der ArbeiterInnen wiedergeboren, auch wenn die heutigen ArbeiterInnen keine Ernte mehr für die Gemeinschaft einbringen, sondern nur noch für die Reichen arbeiten.”
Als DJ legt Tomcat meist progressiven Techno auf, wobei er jedoch gegenüber ”Peace, Love and Unity” als den so oft beschworenen Werten der Techno- und Trance-Szene eine eher kritische Position einnimmt. ”Diese Worte sind Flos-keln, die jeder unterschreiben kann. Natürlich ist jeder für Frieden, aber was heißt das schon? Ist es Frieden, wenn Menschen in den Straßen ohne Essen dahinvegetieren müssen und zigtausende in den Gefängnissen sitzen? Alle Kriegsherren proklamierten den Frieden.” Monica fügt hinzu: ”Wir gehen am 1. Mai auf die Straße, um an die Kämpfe für einen wahren Frieden und an die Kämpfe für die Rechte der ArbeiterInnen zu erinnern. Wir veranstalten Partys, um die rebellische Kraft vergangener Zeiten in den heutigen Widerstand zu übertragen, um das Feuer weiter brennen zu lassen für die Erde, für die Menschen, für unsere Zukunft.”
Wolfgang Sterneck (Text und Fotos 2001)
*
This man looks startlingly like the man in the previous image. I also found his juxtaposition with the pigeon interesting. We share existence with countless other living things (human, animal, and plant) every day. Why do we interact with some of them and not others? Why do we ignore them? In which directions do their lives lead? What is fate?
Taken on Kodak Portra 400, developed and printed by myself. This is a scan of the image, so the color is a little off.
CCC - Consortium of Collective Consciousness
" Consortium of Collective Consciousness
The Psychedelic Trance Family in San Francisco
The Consortium of Collective Consciousness really began one day Wednesday night in December 1993 when a few travelers met on the beach in front of the Shore Bar in Goa,India. We were mostly Americans, and pretty blown away by this new music we were hearing, which at the time in was called Goa Trance.The Trance parties in goa were amazing beyond the words.so it‘s not too surprising that when we found ourselves relocating to San francisco a year later, we all wanted to bring some of the reality of the Goan beaches into our post hippie, West Coast urban existence, and continue the process which had begun a year before and half a world away.
The Consortium of Collective Consciousness (CCC) is a collective of freaks, travelers, dancers, djs, artists and party people based in San Francisco. This site contains the story of the CCC in all its gory detail, complete with words, images, sound and video. "
www.cccpublishing.com/about-ccc-and-all-its-creative-ente...
*
SAN FRANCISCO SESSIONS
Zwischen Hippie-Kommerz, Goa-Spirits und revolutionären Party-Demos - Eine Reise durch das San Francisco der Gegenwart ...
DAS ERBE DER HIPPIES
In der zweiten Hälfte der sechziger Jahre wurde San Francisco zur Hauptstadt der Flower-Power-Bewegung. Zigtau-sende Hippies aus der ganzen Welt kamen zusammen, um in Haight-Ashbury den ”Summer of Love” zu feiern. Ver-bindend war die Abkehr von den Werten der bürgerlichen Gesellschaft, die im Vietnam-Krieg ihr blutverschmiertes Gesicht zeigte. Die Vision der Hippies machte dagegen die freie Liebe zur wichtigsten Kraft, die aufkommende Rock-Musik wurde zum wegweisenden Bezugspunkt und psychedelische Substanzen dienten zur Veränderung des Be-wusstseins. Die farbenfrohen Beschwörungen einer besseren Welt nahmen jedoch nur kurzzeitig Gestalt an, bald verfing sich die Hippie-Kultur in inneren Widersprüchen. Zudem gelang es Ronald Reagan, dem damaligen Gouver-neur Kaliforniens, und dem CIA zunehmend die Bewegung über repressive Massnahmen zu schwächen. Im Grunde wurzelte das Scheitern der Hippie-Kultur jedoch in einem wesentlichen Teil in der verschlingenden Dynamik eines Gesellschaftssystems, das selbst seine Antithese integriert und zu Geld macht.
Bis heute lebt Haight-Ashbury als Stadtteil noch immer vom Mythos der Hippie-Bewegung. Vom ursprünglichen Spirit ist kaum noch etwas zu spüren, wie sollte es über dreißig Jahre später auch anders sein. Ein Hippie-Shop reiht sich an den nächsten: Eine endlose Ansammlung von T-Shirts, Postern, Tassen und anderen Souvenirs mit Motiven der Ikonen Janis Joplin, Jimi Hendrix und Jerry Garcia. Blumen schmücken noch immer die zentrale Haight-Street, doch längst sind sie mit einem meist völlig überteuerten Preisschild versehen.
Inzwischen sind jedoch nicht nur die scheinbar ewig jungen Rock-Klassiker der späten Sechziger in den Shops zu hören. Seit einiger Zeit nehmen die zeitgemäßen Beats des Psychedelic Trance einen nahezu gleichberechtigten Platz ein. Die Freaks aus der Goa-Szene haben längst das Erbe der Hippies angetreten. Viele Parallelen sind offen-sichtlich, so ist beispielsweise der Bezug zur indischen Mystik genauso verbreitet wie der Gebrauch psychoaktiver Substanzen und auch die farbenfrohe Kleidung orientiert sich eindeutig am Outfit der Hippies. Vor allem ist es jedoch zumeist die Sehnsucht nach Freiheit und Ungebundenheit, nach innerer Entfaltung und Entwicklung, die den einge-schlagenen Weg bestimmt. Charakteristisch ist für beide Kulturen jedoch auch ein oftmals naives bis ignorantes Ver-hältnis gegenüber den Möglichkeiten und den Notwendigkeiten politischen Engagements.
OFFENE SESSIONS ALS LEBENSPRINZIP
Aus der scheinbar endlosen Kette der Tourist-Shops der Haight-Street fällt der Bound Together Bookstore heraus. Dort reihen sich die Klassiker der linken Bewegungen aneinander, von Marx und Bakunin über die Vertretern der kritischen Theorie bis zu den WortführerInnen der Antiglobalisierungsbewegung. Daneben stehen verschiedene Un-derground-Zeitschriften oder auch Benefit-CDs für den aus politischen Gründen in Philadelphia zum Tode verurteilten afroamerikanischen Journalisten Mumia Abu-Jamal. Im Gegensatz zu vergleichbaren Projekten in Deutschland lassen sich aber auch erotische Fotobände aus der Fetisch-Szene oder psychedelische Erfahrungsberichte finden. ”Alle Mitarbeiter des Buchladens verzichten auf einen Lohn, die Gewinne fließen an linke Projekten” erzählt mir Monica und fügt mit einem leicht zweifelnden und gleichzeitig hoffnungsvollen Lächeln hinzu: ”Vielleicht reicht es sogar irgend-wann einmal für den Aufbau eines Zentrums.”
Im Golden Gate Park finde ich dann doch noch den Geist der Hippie-Bewegung, der sich im Grund jedoch losgelöst von der Kultur der späten Sechziger als eine Art ”Open Spirit” bezeichnen lässt, welcher sich durch so viele gegenkul-turellen Bewegungen zieht. An einem kleinem Hügel hat sich eine Gruppe von TrommlerInnen zusammengefunden, unterstützt von einem Klarinettisten und einem Trompeter. Eine offene Session, der sich jede und jeder anschließen kann, unabhängig von Alter, Hautfarbe und Herkunft. Und so ist es ein ständiges kommen und gehen, meist sind es rund fünfzehn TrommlerInnen, die improvisierend miteinander spielen, dabei gleichberechtigt aufeinander eingehen und so den Traum einer gemeinschaftlichen Gesellschaft auf dieser Ebene für einige Stunden zur Wirklichkeit ma-chen.
Während ich auf der Wiese liege, ziehen einige Seifenblasen an mir vorbei, der Geruch von Räucherstäbchen und Grass liegt in der Luft. Ein Skateborder hat sich in die Mitte der TrommlerInnen gelegt, um sich völlig vom Sound umhüllen zu lassen, während einige junge, etwas klischeehaft hippieartig gekleidete Frauen ausgelassen tanzen. Es macht den Flair von San Francisco mit aus, dass sich auch fünfzig- und sechzigjährige ganz selbstverständlich der Musik hingeben, ohne mit einem Kopfschütteln bedacht zu werden. Gleich neben mir breitet eine Familie ein Picknick aus, daneben spielen einige Freaks Frisbee, andere jonglieren oder genießen einfach den warmen Nachmittag.
Doch auch an diesem idyllischen Sonnentag in Haight-Ashbury wird am Straßenrand die Kehrseite des vermeintlichen Traumlandes Amerika mit seinen unbegrenzten Möglichkeiten deutlich. Da streicht eine verwirrte ältere Frau ununter-brochen über eine Barbie-Puppe und spricht von deren Schönheit. Gleich daneben bitten die beiden Punx auf einem handgeschriebenen Schild mit etwas Selbstironie um Spenden für ihre Alkohol-Studien. Nicht minder bezeichnend ist der Alt-Hippie, der unverständliches Zeug vor sich hin murmelt, während er eine Mülltonne nach etwas Essbaren durchwühlt.
GOA IN SAN FRANCISCO
Im SoMa-District San Franciscos, einem ansatzweise alternativen, im Gesamteindruck aber eher heruntergekomme-nen Stadtteil, befindet sich in einem Warehouse das Consortium of Collective Consciousness (CCC). Getragen von einer Grundhaltung, die Spiritualität und Party miteinander verbindet, verkörpert es wie kaum ein anderer Ort als Kul-tur- bzw. Wohnzentrum die Goa-Szene. ”Es begann vor einigen Jahren als wir völlig verändert von den Trance-Partys in indischen Goa zurückkamen. Wir versuchten die psychedelischen Energien dieser Erlebnisse aufzugreifen und weiter zu tragen. Wir kamen zusammen, mieteten ein altes Warehouse und organisierten die ersten Partys. Im Mai ’95 nahm dann der legendäre DJ Goa Gil unsere Spirits mit auf eine Reise, auf der wir uns bis zum heutigen Tag befinden.” erzählt Santosh, einer der Gründer des CCC.
Zur Zeit wohnen acht Leute im CCC, zumeist in schön gestalteten, aber äußerst kleinen, fensterlosen Zimmern, die kaum mehr beinhalten als ein Bett und einige Kisten. Treffpunkt ist die gemeinschaftlich genutzte Küche, das Herz des Zentrums bildet eine Halle, die als Partyraum genutzt wird. Auf dem mit Tüchern abgehängten Dach eines kleinen DJ-Raumes innerhalb der Halle wohnt Aaron, dessen persönlicher Besitz aus nicht viel mehr als einem Schlafsack, einigen Kleidungsstücken und einem Laptop besteht, auf dem er unablässig neue Stücke kreiert. ”We are so much into music, nothing else matters” führt er in einer selbstverständlichen Beiläufigkeit aus. Entsprechend läuft im Grunde rund um die Uhr im ganzen Haus Psychedelic-Trance in allen Variationen. Einige Hausbewohner sind am Mixen, in einem anderen studioartigen Zimmer, das ebenfalls gleichzeitig als Schlafraum genutzt wird, entsteht am Computer ein neuer Track und in der Küche läuft eine Promo-CD.
Das ganze Zentrum ist im Innern farbenfroh gestaltet. Überall hängen großteils selbstgemalte, großformatige Gemäl-de. Neben psychedelischen und fantasyartigen Motiven sind es vor allem spirituelle indische Motive. Da lächelt von einem Poster Krishna, an einem altarartigen Platz befindet sich eine kitschig mit blumigen Schmetterlingen behängte Buddha-Statur und Shiva ist neben zig anderen hinduistischen Gottheiten allgegenwärtig. Tatsächlich scheint sich jedoch fernab der Klischees vom spirituellen Indien kaum jemand für die religiösen Hintergründe zu interessieren.
In einer Diskussion mit einigen BewohnerInnen des CCC geht es um die Bedeutung organisierter Religion, um die Strukturen der Kirchen und anderer religiöser Organisationen, die, so die die durchgängige Überzeugung, den Zugang zur eigentlichen Persönlichkeit, deren Energien und Potentialen verhindern. Der Veränderungsweg den Santosh auf-zeigt, beginnt bei der einzelnen Person, beim individuell ausgeprägten ”inneren Frieden”, gefolgt vom Frieden in der Familie und in der Gemeinschaft, um dann irgendwann bei der Gesellschaft und anschließend beim Weltfrieden an-zugelangen. Es ist der vielbeschworene Weg der ”inneren Evolution”, der jedoch im Hier und Jetzt oftmals gegenüber den bestehenden umgebenden gesellschaftlichen Missständen die Augen verschließt. Bevor wir ausführlicher diesen Punkt diskutieren können, geht es schon wieder voller Selbstüberzeugung um die CCC-Party auf dem legendären Burning-Man-Festival, die dort alle anderen Events in den Schatten stellen soll. Ein charakteristischer Ablauf, denn im Grunde drehen sich alle Gespräche unabhängig von der anfänglichen Thematik nach kurzer Zeit im wesentlichen um drei Themen, um Musik bzw. Partys, um Drogen und um Spirituelles, wobei im Zentrum der Ausführungen fast immer das eigene Ich und die eigenen Leistungen stehen.
Letztlich ist das CCC ein Paradebeispiel für das sinnbildliche Verständnis der ”Dance-Community” als eine isolierte Insel, wobei ignoriert wird, dass jede Insel von einem Meer umgeben wird. Wie stark jedoch auch das CCC von den äußeren Einflüssen geprägt wird, unterstreicht nachdrücklich die extreme Erhöhung der Miete, die inzwischen vom CCC nicht mehr getragen werden kann. Im Zuge der Entwicklungen um die dot.com-Industrie drängen immer mehr Internet-Firmen in den als Künstlerviertel bekannten Stadtteil. Zwangsläufig steigen die Mieten, die ursprünglich an-sässige Bevölkerung wird so vertrieben und der Stadtteil im Verlauf weniger Jahre komplett umstrukturiert. So steht trotz aller spirituellen Symbole der Auszug des CCC in absehbarer Zeit bevor und ein erschwingliches Ersatzgebäude ist noch nicht in Sicht.
AUF DER STRASSE
Als ich durch den Mission-District ziehe, zeigt sich schnell ein Gesicht San Franciscos, das in keinem Reiseführer zu finden ist. Große Teile der Stadt sind von schmucklosen Häusern, Lagerhallen und grauen Bürobauten bestimmt. Auffallend ist insbesondere die hohe Zahl der Homeless People, der Obdachlosen, die ihren verbliebenen Besitz in Einkaufswagen durch die Straßen schieben. Einige wenige leben in Zelten, die meisten in selbstgebauten Unterkünf-ten aus Pappkisten, Blech und Stoffresten oder sie schlafen direkt auf dem Bürgersteig, umgeben von Autolärm und Abgasen. Vor vielen Geschäften befinden sich Schilder mit der Aufschrift ”No Trespassing” (”Verweilen verboten”), die sich speziell an Obdachlose richten. Teilweise sind sogar die Mülltonnen mit Gittern verriegelt um ein Durchwühlen zu verhindern. Dennoch sieht man an fast jeder Straßenecke Menschen, die den Müll der Wohlstandsgesellschaft auf der Suche nach etwas Essenbaren durchwühlen. Ein Bild, das längst einen selbstverständlichen Teil des Alltags US-amerikanischer Großstädte bildet.
Direkt an der Market-Street, einer der zentralen Straßen San Franciscos, verteilen ehrenamtliche Mitglieder von Food Not Bombs an Bedürftige kostenlos vegetarische Nahrungsmittel und Getränke, die von Großküchen und einigen Geschäften aus Restbeständen zur Verfügung gestellt werden. Der Platz und die Uhrzeit sind bekannt und schon bald bildet sich eine lange Schlange. Im Gegensatz zu vielen anderen karitativen Organisationen in Deutschland stellt Food not Bombs die Aktivitäten ausdrücklich in einen gesamtgesellschaftlichen Zusammenhang: Zielsetzung ist nicht nur die Minderung von Elend und Not, sondern auch das Aufzeigen der eigentlichen, systembedingten Ursachen. So verurteilt Food not Bombs auch immer wieder scharf die polizeiliche Willkür gegenüber Obdachlosen. Entsprechend angespannt ist das Verhältnis gegenüber staatlichen Stellen. In San Francisco wurden Food-not-Bombs-AktivistInnen mehrfach inhaftiert, weil gegen das Vorgehen spezieller Anti-Homeless-Einheiten der Polizei eintraten. In einigen anderen Städten wurde den lokalen Gruppen das Verteilen von Nahrungsmitteln untersagt.
Viele der Homeless People leiden unter psychischen Problemen, die nicht nur in ihrem elenden Dasein auf der Straße wurzeln. In den späten sechziger Jahren wurden unter der Regierung des damaligen kalifornischen Gouverneurs Roland Reagan die staatlichen psychiatrischen Einrichtungen aufgelöst. Offiziell sollten die Betroffenen in die Gesell-schaft reintegriert werden und dabei von sozialen Projekten in Wohnortnähe begleitet werden, die jedoch in der Regel völlig überfordert waren. Tatsächlich sollte die Auflösung der Psychiatrien den Staatshaushalt entlasten und die Hip-pie-Bewegung durch die Konfrontation mit psychisch kranken Menschen schwächen, die gezielt die Nähe zur ver-gleichsweise toleranten Flower-Power-Kultur suchten.
Neben einer Bushaltestelle liegt ein Obdachloser auf einer Decke direkt auf dem Bürgersteig. Er starrt vor sich hin, scheint sich nicht um die Menschenmassen zu kümmern, die an ihm vorbei ziehen. Seit zwölf, fünfzehn Jahren lebt er nun auf der Straße, erzählt er mir. Seit wann genau, daran kann er sich nicht mehr erinnern. Zuerst hat er die Arbeit, dann die Wohnung verloren, danach gab es kein zurück mehr. Ob er noch Hoffnung habe, frage ich ihn. Seine Ant-wort lautet schlicht ”Hope for what?”.
PARTY, KULTUR UND WIDERSTAND
Im SoMa-Café treffe ich mich mit Christopher Anderson, dem Regisseur von ”An Act of Sabotage”. Ein beeindrucken-der halb-dokumentarischer Spielfilm, der auf seine ganz eigene Weise um die Pole Musik und Gemeinschaft, Liebe und Militanz, Bewusstsein und Widerstand kreist. Nach der Aufführung auf verschiedenen Festivals hat der Film trotz seiner subversiven Message sogar seinen Weg in das Spätprogramm des ZDF gefunden. Christophers Gedanken beschäftigen sich an diesem Nachmittag mit der ”geistigen Vergiftung der Menschen durch die Medien” und ”die be-rechnende Ignoranz der herrschenden PolitikerInnen”. Vor diesem Hintergrund bezieht er sich aber auch auf den Widerstand gegen die bestehenden Machtstrukturen und die Gesetzmäßigkeiten mit der sich Menschen gegen Unter-drückung und Ausbeutung wehren. Sei es nun bei einem Einbruch eines Obdachlosen in einen Supermarkt oder im Rahmen des Widerstands gegen die Globalisierung in Seatle.
Später sprechen wir über sein Selbstverständnis als Filmemacher und über die Idee des Cybertribes, der überliefertes Wissen mit den Entwicklungen der Gegenwart verknüpft. ”Mich beeindruckt das verbindende Verständnis von Kreati-vität, Schamanismus und Widerstand. Es sind Elemente die in diesem System des Konsums gezielt verdrängt wer-den. Konsum von Produkten, von Drogen und TV als Flucht aus einer Welt, in der sich die Menschen verkaufen müs-sen. Es geht in unseren Filmen um direkte Aktionen. Der Akt des Filmemachens als wirkliche Erfahrung und nicht als sorgfältig inszenierte Lüge. Wir versuchen Veränderungen anzuregen indem wir wichtige Themen zur Diskussion bringen, um dann zur Aktion überzugehen und diese in unsere Filme integrieren. Selbstverständlich bedeutet dies, dass man sich manchmal außerhalb der normalen Parameter bewegen muss.”
Von einem ähnlichen Kultur- bzw. Kunstverständnis geht das Projekt ’Art and Revolution’ aus, das seit 1996 mit un-terschiedlichen fortschrittlichen Organisationen zusammenarbeitet. Bekannt wurde ’Art and Revolution’ insbesondere durch die riesigen symbolträchtigen Puppen, die von ihren Mitgliedern auf Demonstrationen getragen werden und diesen dadurch ein besondere visuelle Ausdruckskraft geben. ”Wir glauben, dass politische Arbeit ohne kreative Visi-onen in eine Sackgasse führt, genauso wie Kunst ohne politische oder soziale Bedeutung keine wirkliche Perspektive eröffnet.” erläutert eine der Aktivistinnen. ”Wir sind ein Kollektiv, das in seinen Projekten kreative kulturelle Ausdrucks-formen mit dem Kampf um soziale Gerechtigkeit verbindet. Wir bringen phantasievoll Musik, Poesie und Kunst auf die Straßen, um auf die kritischen Themen unserer Zeit aufmerksam zu machen. Wir nutzen Kunst als Werkzeug zur Unterstützung von Graswurzelinitiativen, wie auch zur Entwicklung neuer Formen des Widerstands und der Kommu-nikation.”
Die Idee der ”Reclaim the Streets”-Events entstand in den neunziger Jahren. Ausgangspunkt war das Bestreben Poli-tik und Party zusammenzubringen, nicht zuletzt um auf diesem Wege festgefahrene und kopflastige Strukturen inner-halb der linken Bewegungen aufzubrechen. Politische Demonstrationen sollen in diesem Sinne nicht nur trockene Manifestationen bestimmter Haltungen sein, sondern auch lustvolle Feste eines anderen Lebensgefühls und einer anderen Kultur. Entsprechend werden Sound-Systems und Live-Musik in die Demos integriert, während die Teilneh-merInnen nicht länger nur Parolen skandierend eine bestimmte Strecke ablaufen. Vielmehr tanzen sie nun in den Straßen, die sie für sich zurückfordern. Mit einem gewissen Augenzwinkern beziehen sich die TeilnehmerInnen dabei bis heute auf die Anarchistin Emma Goldmann, die in den zwanziger Jahren des letzten Jahrhunderts einmal sinnge-mäß verkündet haben soll: ”Wenn ich nicht tanzen kann, dann ist es nicht meine Revolution.”
Monica und Tomcat gehören zu den Reclaim-The-Streets-AktivistInnen in San Francisco, die bewusst am 1. Mai eine Party-Demo veranstalten. Bemerkenswert ist dabei die Verbindung der Walpurgisnacht-Feiern der ursprünglichen Kultur der Hexen mit dem revolutionären Verständnis des 1. Mai. ”Die Idee des 1. Mai geht lange zurück. Ursprünglich war es ein erdverbundenes sexy Fest, das der Fruchtbarkeit der Erde, unserem eigenen Leben und einer erträgnisrei-chen Ernte gewidmet war. Kirche, Staat und Patriarchat ächteten dieses Fest, aber die unbeherrschbare Natur des 1. Mai ließ sich nicht unterdrücken. Er wurde als Kampftag der ArbeiterInnen wiedergeboren, auch wenn die heutigen ArbeiterInnen keine Ernte mehr für die Gemeinschaft einbringen, sondern nur noch für die Reichen arbeiten.”
Als DJ legt Tomcat meist progressiven Techno auf, wobei er jedoch gegenüber ”Peace, Love and Unity” als den so oft beschworenen Werten der Techno- und Trance-Szene eine eher kritische Position einnimmt. ”Diese Worte sind Flos-keln, die jeder unterschreiben kann. Natürlich ist jeder für Frieden, aber was heißt das schon? Ist es Frieden, wenn Menschen in den Straßen ohne Essen dahinvegetieren müssen und zigtausende in den Gefängnissen sitzen? Alle Kriegsherren proklamierten den Frieden.” Monica fügt hinzu: ”Wir gehen am 1. Mai auf die Straße, um an die Kämpfe für einen wahren Frieden und an die Kämpfe für die Rechte der ArbeiterInnen zu erinnern. Wir veranstalten Partys, um die rebellische Kraft vergangener Zeiten in den heutigen Widerstand zu übertragen, um das Feuer weiter brennen zu lassen für die Erde, für die Menschen, für unsere Zukunft.”
Wolfgang Sterneck (Text und Fotos 2001)
*
CCC - Consortium of Collective Consciousness
*
SAN FRANCISCO SESSIONS
Zwischen Hippie-Kommerz, Goa-Spirits und revolutionären Party-Demos - Eine Reise durch das San Francisco der Gegenwart ...
DAS ERBE DER HIPPIES
In der zweiten Hälfte der sechziger Jahre wurde San Francisco zur Hauptstadt der Flower-Power-Bewegung. Zigtau-sende Hippies aus der ganzen Welt kamen zusammen, um in Haight-Ashbury den ”Summer of Love” zu feiern. Ver-bindend war die Abkehr von den Werten der bürgerlichen Gesellschaft, die im Vietnam-Krieg ihr blutverschmiertes Gesicht zeigte. Die Vision der Hippies machte dagegen die freie Liebe zur wichtigsten Kraft, die aufkommende Rock-Musik wurde zum wegweisenden Bezugspunkt und psychedelische Substanzen dienten zur Veränderung des Be-wusstseins. Die farbenfrohen Beschwörungen einer besseren Welt nahmen jedoch nur kurzzeitig Gestalt an, bald verfing sich die Hippie-Kultur in inneren Widersprüchen. Zudem gelang es Ronald Reagan, dem damaligen Gouver-neur Kaliforniens, und dem CIA zunehmend die Bewegung über repressive Massnahmen zu schwächen. Im Grunde wurzelte das Scheitern der Hippie-Kultur jedoch in einem wesentlichen Teil in der verschlingenden Dynamik eines Gesellschaftssystems, das selbst seine Antithese integriert und zu Geld macht.
Bis heute lebt Haight-Ashbury als Stadtteil noch immer vom Mythos der Hippie-Bewegung. Vom ursprünglichen Spirit ist kaum noch etwas zu spüren, wie sollte es über dreißig Jahre später auch anders sein. Ein Hippie-Shop reiht sich an den nächsten: Eine endlose Ansammlung von T-Shirts, Postern, Tassen und anderen Souvenirs mit Motiven der Ikonen Janis Joplin, Jimi Hendrix und Jerry Garcia. Blumen schmücken noch immer die zentrale Haight-Street, doch längst sind sie mit einem meist völlig überteuerten Preisschild versehen.
Inzwischen sind jedoch nicht nur die scheinbar ewig jungen Rock-Klassiker der späten Sechziger in den Shops zu hören. Seit einiger Zeit nehmen die zeitgemäßen Beats des Psychedelic Trance einen nahezu gleichberechtigten Platz ein. Die Freaks aus der Goa-Szene haben längst das Erbe der Hippies angetreten. Viele Parallelen sind offen-sichtlich, so ist beispielsweise der Bezug zur indischen Mystik genauso verbreitet wie der Gebrauch psychoaktiver Substanzen und auch die farbenfrohe Kleidung orientiert sich eindeutig am Outfit der Hippies. Vor allem ist es jedoch zumeist die Sehnsucht nach Freiheit und Ungebundenheit, nach innerer Entfaltung und Entwicklung, die den einge-schlagenen Weg bestimmt. Charakteristisch ist für beide Kulturen jedoch auch ein oftmals naives bis ignorantes Ver-hältnis gegenüber den Möglichkeiten und den Notwendigkeiten politischen Engagements.
OFFENE SESSIONS ALS LEBENSPRINZIP
Aus der scheinbar endlosen Kette der Tourist-Shops der Haight-Street fällt der Bound Together Bookstore heraus. Dort reihen sich die Klassiker der linken Bewegungen aneinander, von Marx und Bakunin über die Vertretern der kritischen Theorie bis zu den WortführerInnen der Antiglobalisierungsbewegung. Daneben stehen verschiedene Un-derground-Zeitschriften oder auch Benefit-CDs für den aus politischen Gründen in Philadelphia zum Tode verurteilten afroamerikanischen Journalisten Mumia Abu-Jamal. Im Gegensatz zu vergleichbaren Projekten in Deutschland lassen sich aber auch erotische Fotobände aus der Fetisch-Szene oder psychedelische Erfahrungsberichte finden. ”Alle Mitarbeiter des Buchladens verzichten auf einen Lohn, die Gewinne fließen an linke Projekten” erzählt mir Monica und fügt mit einem leicht zweifelnden und gleichzeitig hoffnungsvollen Lächeln hinzu: ”Vielleicht reicht es sogar irgend-wann einmal für den Aufbau eines Zentrums.”
Im Golden Gate Park finde ich dann doch noch den Geist der Hippie-Bewegung, der sich im Grund jedoch losgelöst von der Kultur der späten Sechziger als eine Art ”Open Spirit” bezeichnen lässt, welcher sich durch so viele gegenkul-turellen Bewegungen zieht. An einem kleinem Hügel hat sich eine Gruppe von TrommlerInnen zusammengefunden, unterstützt von einem Klarinettisten und einem Trompeter. Eine offene Session, der sich jede und jeder anschließen kann, unabhängig von Alter, Hautfarbe und Herkunft. Und so ist es ein ständiges kommen und gehen, meist sind es rund fünfzehn TrommlerInnen, die improvisierend miteinander spielen, dabei gleichberechtigt aufeinander eingehen und so den Traum einer gemeinschaftlichen Gesellschaft auf dieser Ebene für einige Stunden zur Wirklichkeit ma-chen.
Während ich auf der Wiese liege, ziehen einige Seifenblasen an mir vorbei, der Geruch von Räucherstäbchen und Grass liegt in der Luft. Ein Skateborder hat sich in die Mitte der TrommlerInnen gelegt, um sich völlig vom Sound umhüllen zu lassen, während einige junge, etwas klischeehaft hippieartig gekleidete Frauen ausgelassen tanzen. Es macht den Flair von San Francisco mit aus, dass sich auch fünfzig- und sechzigjährige ganz selbstverständlich der Musik hingeben, ohne mit einem Kopfschütteln bedacht zu werden. Gleich neben mir breitet eine Familie ein Picknick aus, daneben spielen einige Freaks Frisbee, andere jonglieren oder genießen einfach den warmen Nachmittag.
Doch auch an diesem idyllischen Sonnentag in Haight-Ashbury wird am Straßenrand die Kehrseite des vermeintlichen Traumlandes Amerika mit seinen unbegrenzten Möglichkeiten deutlich. Da streicht eine verwirrte ältere Frau ununter-brochen über eine Barbie-Puppe und spricht von deren Schönheit. Gleich daneben bitten die beiden Punx auf einem handgeschriebenen Schild mit etwas Selbstironie um Spenden für ihre Alkohol-Studien. Nicht minder bezeichnend ist der Alt-Hippie, der unverständliches Zeug vor sich hin murmelt, während er eine Mülltonne nach etwas Essbaren durchwühlt.
GOA IN SAN FRANCISCO
Im SoMa-District San Franciscos, einem ansatzweise alternativen, im Gesamteindruck aber eher heruntergekomme-nen Stadtteil, befindet sich in einem Warehouse das Consortium of Collective Consciousness (CCC). Getragen von einer Grundhaltung, die Spiritualität und Party miteinander verbindet, verkörpert es wie kaum ein anderer Ort als Kul-tur- bzw. Wohnzentrum die Goa-Szene. ”Es begann vor einigen Jahren als wir völlig verändert von den Trance-Partys in indischen Goa zurückkamen. Wir versuchten die psychedelischen Energien dieser Erlebnisse aufzugreifen und weiter zu tragen. Wir kamen zusammen, mieteten ein altes Warehouse und organisierten die ersten Partys. Im Mai ’95 nahm dann der legendäre DJ Goa Gil unsere Spirits mit auf eine Reise, auf der wir uns bis zum heutigen Tag befinden.” erzählt Santosh, einer der Gründer des CCC.
Zur Zeit wohnen acht Leute im CCC, zumeist in schön gestalteten, aber äußerst kleinen, fensterlosen Zimmern, die kaum mehr beinhalten als ein Bett und einige Kisten. Treffpunkt ist die gemeinschaftlich genutzte Küche, das Herz des Zentrums bildet eine Halle, die als Partyraum genutzt wird. Auf dem mit Tüchern abgehängten Dach eines kleinen DJ-Raumes innerhalb der Halle wohnt Aaron, dessen persönlicher Besitz aus nicht viel mehr als einem Schlafsack, einigen Kleidungsstücken und einem Laptop besteht, auf dem er unablässig neue Stücke kreiert. ”We are so much into music, nothing else matters” führt er in einer selbstverständlichen Beiläufigkeit aus. Entsprechend läuft im Grunde rund um die Uhr im ganzen Haus Psychedelic-Trance in allen Variationen. Einige Hausbewohner sind am Mixen, in einem anderen studioartigen Zimmer, das ebenfalls gleichzeitig als Schlafraum genutzt wird, entsteht am Computer ein neuer Track und in der Küche läuft eine Promo-CD.
Das ganze Zentrum ist im Innern farbenfroh gestaltet. Überall hängen großteils selbstgemalte, großformatige Gemäl-de. Neben psychedelischen und fantasyartigen Motiven sind es vor allem spirituelle indische Motive. Da lächelt von einem Poster Krishna, an einem altarartigen Platz befindet sich eine kitschig mit blumigen Schmetterlingen behängte Buddha-Statur und Shiva ist neben zig anderen hinduistischen Gottheiten allgegenwärtig. Tatsächlich scheint sich jedoch fernab der Klischees vom spirituellen Indien kaum jemand für die religiösen Hintergründe zu interessieren.
In einer Diskussion mit einigen BewohnerInnen des CCC geht es um die Bedeutung organisierter Religion, um die Strukturen der Kirchen und anderer religiöser Organisationen, die, so die die durchgängige Überzeugung, den Zugang zur eigentlichen Persönlichkeit, deren Energien und Potentialen verhindern. Der Veränderungsweg den Santosh auf-zeigt, beginnt bei der einzelnen Person, beim individuell ausgeprägten ”inneren Frieden”, gefolgt vom Frieden in der Familie und in der Gemeinschaft, um dann irgendwann bei der Gesellschaft und anschließend beim Weltfrieden an-zugelangen. Es ist der vielbeschworene Weg der ”inneren Evolution”, der jedoch im Hier und Jetzt oftmals gegenüber den bestehenden umgebenden gesellschaftlichen Missständen die Augen verschließt. Bevor wir ausführlicher diesen Punkt diskutieren können, geht es schon wieder voller Selbstüberzeugung um die CCC-Party auf dem legendären Burning-Man-Festival, die dort alle anderen Events in den Schatten stellen soll. Ein charakteristischer Ablauf, denn im Grunde drehen sich alle Gespräche unabhängig von der anfänglichen Thematik nach kurzer Zeit im wesentlichen um drei Themen, um Musik bzw. Partys, um Drogen und um Spirituelles, wobei im Zentrum der Ausführungen fast immer das eigene Ich und die eigenen Leistungen stehen.
Letztlich ist das CCC ein Paradebeispiel für das sinnbildliche Verständnis der ”Dance-Community” als eine isolierte Insel, wobei ignoriert wird, dass jede Insel von einem Meer umgeben wird. Wie stark jedoch auch das CCC von den äußeren Einflüssen geprägt wird, unterstreicht nachdrücklich die extreme Erhöhung der Miete, die inzwischen vom CCC nicht mehr getragen werden kann. Im Zuge der Entwicklungen um die dot.com-Industrie drängen immer mehr Internet-Firmen in den als Künstlerviertel bekannten Stadtteil. Zwangsläufig steigen die Mieten, die ursprünglich an-sässige Bevölkerung wird so vertrieben und der Stadtteil im Verlauf weniger Jahre komplett umstrukturiert. So steht trotz aller spirituellen Symbole der Auszug des CCC in absehbarer Zeit bevor und ein erschwingliches Ersatzgebäude ist noch nicht in Sicht.
AUF DER STRASSE
Als ich durch den Mission-District ziehe, zeigt sich schnell ein Gesicht San Franciscos, das in keinem Reiseführer zu finden ist. Große Teile der Stadt sind von schmucklosen Häusern, Lagerhallen und grauen Bürobauten bestimmt. Auffallend ist insbesondere die hohe Zahl der Homeless People, der Obdachlosen, die ihren verbliebenen Besitz in Einkaufswagen durch die Straßen schieben. Einige wenige leben in Zelten, die meisten in selbstgebauten Unterkünf-ten aus Pappkisten, Blech und Stoffresten oder sie schlafen direkt auf dem Bürgersteig, umgeben von Autolärm und Abgasen. Vor vielen Geschäften befinden sich Schilder mit der Aufschrift ”No Trespassing” (”Verweilen verboten”), die sich speziell an Obdachlose richten. Teilweise sind sogar die Mülltonnen mit Gittern verriegelt um ein Durchwühlen zu verhindern. Dennoch sieht man an fast jeder Straßenecke Menschen, die den Müll der Wohlstandsgesellschaft auf der Suche nach etwas Essenbaren durchwühlen. Ein Bild, das längst einen selbstverständlichen Teil des Alltags US-amerikanischer Großstädte bildet.
Direkt an der Market-Street, einer der zentralen Straßen San Franciscos, verteilen ehrenamtliche Mitglieder von Food Not Bombs an Bedürftige kostenlos vegetarische Nahrungsmittel und Getränke, die von Großküchen und einigen Geschäften aus Restbeständen zur Verfügung gestellt werden. Der Platz und die Uhrzeit sind bekannt und schon bald bildet sich eine lange Schlange. Im Gegensatz zu vielen anderen karitativen Organisationen in Deutschland stellt Food not Bombs die Aktivitäten ausdrücklich in einen gesamtgesellschaftlichen Zusammenhang: Zielsetzung ist nicht nur die Minderung von Elend und Not, sondern auch das Aufzeigen der eigentlichen, systembedingten Ursachen. So verurteilt Food not Bombs auch immer wieder scharf die polizeiliche Willkür gegenüber Obdachlosen. Entsprechend angespannt ist das Verhältnis gegenüber staatlichen Stellen. In San Francisco wurden Food-not-Bombs-AktivistInnen mehrfach inhaftiert, weil gegen das Vorgehen spezieller Anti-Homeless-Einheiten der Polizei eintraten. In einigen anderen Städten wurde den lokalen Gruppen das Verteilen von Nahrungsmitteln untersagt.
Viele der Homeless People leiden unter psychischen Problemen, die nicht nur in ihrem elenden Dasein auf der Straße wurzeln. In den späten sechziger Jahren wurden unter der Regierung des damaligen kalifornischen Gouverneurs Roland Reagan die staatlichen psychiatrischen Einrichtungen aufgelöst. Offiziell sollten die Betroffenen in die Gesell-schaft reintegriert werden und dabei von sozialen Projekten in Wohnortnähe begleitet werden, die jedoch in der Regel völlig überfordert waren. Tatsächlich sollte die Auflösung der Psychiatrien den Staatshaushalt entlasten und die Hip-pie-Bewegung durch die Konfrontation mit psychisch kranken Menschen schwächen, die gezielt die Nähe zur ver-gleichsweise toleranten Flower-Power-Kultur suchten.
Neben einer Bushaltestelle liegt ein Obdachloser auf einer Decke direkt auf dem Bürgersteig. Er starrt vor sich hin, scheint sich nicht um die Menschenmassen zu kümmern, die an ihm vorbei ziehen. Seit zwölf, fünfzehn Jahren lebt er nun auf der Straße, erzählt er mir. Seit wann genau, daran kann er sich nicht mehr erinnern. Zuerst hat er die Arbeit, dann die Wohnung verloren, danach gab es kein zurück mehr. Ob er noch Hoffnung habe, frage ich ihn. Seine Ant-wort lautet schlicht ”Hope for what?”.
PARTY, KULTUR UND WIDERSTAND
Im SoMa-Café treffe ich mich mit Christopher Anderson, dem Regisseur von ”An Act of Sabotage”. Ein beeindrucken-der halb-dokumentarischer Spielfilm, der auf seine ganz eigene Weise um die Pole Musik und Gemeinschaft, Liebe und Militanz, Bewusstsein und Widerstand kreist. Nach der Aufführung auf verschiedenen Festivals hat der Film trotz seiner subversiven Message sogar seinen Weg in das Spätprogramm des ZDF gefunden. Christophers Gedanken beschäftigen sich an diesem Nachmittag mit der ”geistigen Vergiftung der Menschen durch die Medien” und ”die be-rechnende Ignoranz der herrschenden PolitikerInnen”. Vor diesem Hintergrund bezieht er sich aber auch auf den Widerstand gegen die bestehenden Machtstrukturen und die Gesetzmäßigkeiten mit der sich Menschen gegen Unter-drückung und Ausbeutung wehren. Sei es nun bei einem Einbruch eines Obdachlosen in einen Supermarkt oder im Rahmen des Widerstands gegen die Globalisierung in Seatle.
Später sprechen wir über sein Selbstverständnis als Filmemacher und über die Idee des Cybertribes, der überliefertes Wissen mit den Entwicklungen der Gegenwart verknüpft. ”Mich beeindruckt das verbindende Verständnis von Kreati-vität, Schamanismus und Widerstand. Es sind Elemente die in diesem System des Konsums gezielt verdrängt wer-den. Konsum von Produkten, von Drogen und TV als Flucht aus einer Welt, in der sich die Menschen verkaufen müs-sen. Es geht in unseren Filmen um direkte Aktionen. Der Akt des Filmemachens als wirkliche Erfahrung und nicht als sorgfältig inszenierte Lüge. Wir versuchen Veränderungen anzuregen indem wir wichtige Themen zur Diskussion bringen, um dann zur Aktion überzugehen und diese in unsere Filme integrieren. Selbstverständlich bedeutet dies, dass man sich manchmal außerhalb der normalen Parameter bewegen muss.”
Von einem ähnlichen Kultur- bzw. Kunstverständnis geht das Projekt ’Art and Revolution’ aus, das seit 1996 mit un-terschiedlichen fortschrittlichen Organisationen zusammenarbeitet. Bekannt wurde ’Art and Revolution’ insbesondere durch die riesigen symbolträchtigen Puppen, die von ihren Mitgliedern auf Demonstrationen getragen werden und diesen dadurch ein besondere visuelle Ausdruckskraft geben. ”Wir glauben, dass politische Arbeit ohne kreative Visi-onen in eine Sackgasse führt, genauso wie Kunst ohne politische oder soziale Bedeutung keine wirkliche Perspektive eröffnet.” erläutert eine der Aktivistinnen. ”Wir sind ein Kollektiv, das in seinen Projekten kreative kulturelle Ausdrucks-formen mit dem Kampf um soziale Gerechtigkeit verbindet. Wir bringen phantasievoll Musik, Poesie und Kunst auf die Straßen, um auf die kritischen Themen unserer Zeit aufmerksam zu machen. Wir nutzen Kunst als Werkzeug zur Unterstützung von Graswurzelinitiativen, wie auch zur Entwicklung neuer Formen des Widerstands und der Kommu-nikation.”
Die Idee der ”Reclaim the Streets”-Events entstand in den neunziger Jahren. Ausgangspunkt war das Bestreben Poli-tik und Party zusammenzubringen, nicht zuletzt um auf diesem Wege festgefahrene und kopflastige Strukturen inner-halb der linken Bewegungen aufzubrechen. Politische Demonstrationen sollen in diesem Sinne nicht nur trockene Manifestationen bestimmter Haltungen sein, sondern auch lustvolle Feste eines anderen Lebensgefühls und einer anderen Kultur. Entsprechend werden Sound-Systems und Live-Musik in die Demos integriert, während die Teilneh-merInnen nicht länger nur Parolen skandierend eine bestimmte Strecke ablaufen. Vielmehr tanzen sie nun in den Straßen, die sie für sich zurückfordern. Mit einem gewissen Augenzwinkern beziehen sich die TeilnehmerInnen dabei bis heute auf die Anarchistin Emma Goldmann, die in den zwanziger Jahren des letzten Jahrhunderts einmal sinnge-mäß verkündet haben soll: ”Wenn ich nicht tanzen kann, dann ist es nicht meine Revolution.”
Monica und Tomcat gehören zu den Reclaim-The-Streets-AktivistInnen in San Francisco, die bewusst am 1. Mai eine Party-Demo veranstalten. Bemerkenswert ist dabei die Verbindung der Walpurgisnacht-Feiern der ursprünglichen Kultur der Hexen mit dem revolutionären Verständnis des 1. Mai. ”Die Idee des 1. Mai geht lange zurück. Ursprünglich war es ein erdverbundenes sexy Fest, das der Fruchtbarkeit der Erde, unserem eigenen Leben und einer erträgnisrei-chen Ernte gewidmet war. Kirche, Staat und Patriarchat ächteten dieses Fest, aber die unbeherrschbare Natur des 1. Mai ließ sich nicht unterdrücken. Er wurde als Kampftag der ArbeiterInnen wiedergeboren, auch wenn die heutigen ArbeiterInnen keine Ernte mehr für die Gemeinschaft einbringen, sondern nur noch für die Reichen arbeiten.”
Als DJ legt Tomcat meist progressiven Techno auf, wobei er jedoch gegenüber ”Peace, Love and Unity” als den so oft beschworenen Werten der Techno- und Trance-Szene eine eher kritische Position einnimmt. ”Diese Worte sind Flos-keln, die jeder unterschreiben kann. Natürlich ist jeder für Frieden, aber was heißt das schon? Ist es Frieden, wenn Menschen in den Straßen ohne Essen dahinvegetieren müssen und zigtausende in den Gefängnissen sitzen? Alle Kriegsherren proklamierten den Frieden.” Monica fügt hinzu: ”Wir gehen am 1. Mai auf die Straße, um an die Kämpfe für einen wahren Frieden und an die Kämpfe für die Rechte der ArbeiterInnen zu erinnern. Wir veranstalten Partys, um die rebellische Kraft vergangener Zeiten in den heutigen Widerstand zu übertragen, um das Feuer weiter brennen zu lassen für die Erde, für die Menschen, für unsere Zukunft.”
Wolfgang Sterneck (Text und Fotos 2001)
*
CCC - Consortium of Collective Consciousness
" Consortium of Collective Consciousness
The Psychedelic Trance Family in San Francisco
The Consortium of Collective Consciousness really began one day Wednesday night in December 1993 when a few travelers met on the beach in front of the Shore Bar in Goa,India. We were mostly Americans, and pretty blown away by this new music we were hearing, which at the time in was called Goa Trance.The Trance parties in goa were amazing beyond the words.so it‘s not too surprising that when we found ourselves relocating to San francisco a year later, we all wanted to bring some of the reality of the Goan beaches into our post hippie, West Coast urban existence, and continue the process which had begun a year before and half a world away.
The Consortium of Collective Consciousness (CCC) is a collective of freaks, travelers, dancers, djs, artists and party people based in San Francisco. This site contains the story of the CCC in all its gory detail, complete with words, images, sound and video. "
www.cccpublishing.com/about-ccc-and-all-its-creative-ente...
*
SAN FRANCISCO SESSIONS
Zwischen Hippie-Kommerz, Goa-Spirits und revolutionären Party-Demos - Eine Reise durch das San Francisco der Gegenwart ...
DAS ERBE DER HIPPIES
In der zweiten Hälfte der sechziger Jahre wurde San Francisco zur Hauptstadt der Flower-Power-Bewegung. Zigtau-sende Hippies aus der ganzen Welt kamen zusammen, um in Haight-Ashbury den ”Summer of Love” zu feiern. Ver-bindend war die Abkehr von den Werten der bürgerlichen Gesellschaft, die im Vietnam-Krieg ihr blutverschmiertes Gesicht zeigte. Die Vision der Hippies machte dagegen die freie Liebe zur wichtigsten Kraft, die aufkommende Rock-Musik wurde zum wegweisenden Bezugspunkt und psychedelische Substanzen dienten zur Veränderung des Be-wusstseins. Die farbenfrohen Beschwörungen einer besseren Welt nahmen jedoch nur kurzzeitig Gestalt an, bald verfing sich die Hippie-Kultur in inneren Widersprüchen. Zudem gelang es Ronald Reagan, dem damaligen Gouver-neur Kaliforniens, und dem CIA zunehmend die Bewegung über repressive Massnahmen zu schwächen. Im Grunde wurzelte das Scheitern der Hippie-Kultur jedoch in einem wesentlichen Teil in der verschlingenden Dynamik eines Gesellschaftssystems, das selbst seine Antithese integriert und zu Geld macht.
Bis heute lebt Haight-Ashbury als Stadtteil noch immer vom Mythos der Hippie-Bewegung. Vom ursprünglichen Spirit ist kaum noch etwas zu spüren, wie sollte es über dreißig Jahre später auch anders sein. Ein Hippie-Shop reiht sich an den nächsten: Eine endlose Ansammlung von T-Shirts, Postern, Tassen und anderen Souvenirs mit Motiven der Ikonen Janis Joplin, Jimi Hendrix und Jerry Garcia. Blumen schmücken noch immer die zentrale Haight-Street, doch längst sind sie mit einem meist völlig überteuerten Preisschild versehen.
Inzwischen sind jedoch nicht nur die scheinbar ewig jungen Rock-Klassiker der späten Sechziger in den Shops zu hören. Seit einiger Zeit nehmen die zeitgemäßen Beats des Psychedelic Trance einen nahezu gleichberechtigten Platz ein. Die Freaks aus der Goa-Szene haben längst das Erbe der Hippies angetreten. Viele Parallelen sind offen-sichtlich, so ist beispielsweise der Bezug zur indischen Mystik genauso verbreitet wie der Gebrauch psychoaktiver Substanzen und auch die farbenfrohe Kleidung orientiert sich eindeutig am Outfit der Hippies. Vor allem ist es jedoch zumeist die Sehnsucht nach Freiheit und Ungebundenheit, nach innerer Entfaltung und Entwicklung, die den einge-schlagenen Weg bestimmt. Charakteristisch ist für beide Kulturen jedoch auch ein oftmals naives bis ignorantes Ver-hältnis gegenüber den Möglichkeiten und den Notwendigkeiten politischen Engagements.
OFFENE SESSIONS ALS LEBENSPRINZIP
Aus der scheinbar endlosen Kette der Tourist-Shops der Haight-Street fällt der Bound Together Bookstore heraus. Dort reihen sich die Klassiker der linken Bewegungen aneinander, von Marx und Bakunin über die Vertretern der kritischen Theorie bis zu den WortführerInnen der Antiglobalisierungsbewegung. Daneben stehen verschiedene Un-derground-Zeitschriften oder auch Benefit-CDs für den aus politischen Gründen in Philadelphia zum Tode verurteilten afroamerikanischen Journalisten Mumia Abu-Jamal. Im Gegensatz zu vergleichbaren Projekten in Deutschland lassen sich aber auch erotische Fotobände aus der Fetisch-Szene oder psychedelische Erfahrungsberichte finden. ”Alle Mitarbeiter des Buchladens verzichten auf einen Lohn, die Gewinne fließen an linke Projekten” erzählt mir Monica und fügt mit einem leicht zweifelnden und gleichzeitig hoffnungsvollen Lächeln hinzu: ”Vielleicht reicht es sogar irgend-wann einmal für den Aufbau eines Zentrums.”
Im Golden Gate Park finde ich dann doch noch den Geist der Hippie-Bewegung, der sich im Grund jedoch losgelöst von der Kultur der späten Sechziger als eine Art ”Open Spirit” bezeichnen lässt, welcher sich durch so viele gegenkul-turellen Bewegungen zieht. An einem kleinem Hügel hat sich eine Gruppe von TrommlerInnen zusammengefunden, unterstützt von einem Klarinettisten und einem Trompeter. Eine offene Session, der sich jede und jeder anschließen kann, unabhängig von Alter, Hautfarbe und Herkunft. Und so ist es ein ständiges kommen und gehen, meist sind es rund fünfzehn TrommlerInnen, die improvisierend miteinander spielen, dabei gleichberechtigt aufeinander eingehen und so den Traum einer gemeinschaftlichen Gesellschaft auf dieser Ebene für einige Stunden zur Wirklichkeit ma-chen.
Während ich auf der Wiese liege, ziehen einige Seifenblasen an mir vorbei, der Geruch von Räucherstäbchen und Grass liegt in der Luft. Ein Skateborder hat sich in die Mitte der TrommlerInnen gelegt, um sich völlig vom Sound umhüllen zu lassen, während einige junge, etwas klischeehaft hippieartig gekleidete Frauen ausgelassen tanzen. Es macht den Flair von San Francisco mit aus, dass sich auch fünfzig- und sechzigjährige ganz selbstverständlich der Musik hingeben, ohne mit einem Kopfschütteln bedacht zu werden. Gleich neben mir breitet eine Familie ein Picknick aus, daneben spielen einige Freaks Frisbee, andere jonglieren oder genießen einfach den warmen Nachmittag.
Doch auch an diesem idyllischen Sonnentag in Haight-Ashbury wird am Straßenrand die Kehrseite des vermeintlichen Traumlandes Amerika mit seinen unbegrenzten Möglichkeiten deutlich. Da streicht eine verwirrte ältere Frau ununter-brochen über eine Barbie-Puppe und spricht von deren Schönheit. Gleich daneben bitten die beiden Punx auf einem handgeschriebenen Schild mit etwas Selbstironie um Spenden für ihre Alkohol-Studien. Nicht minder bezeichnend ist der Alt-Hippie, der unverständliches Zeug vor sich hin murmelt, während er eine Mülltonne nach etwas Essbaren durchwühlt.
GOA IN SAN FRANCISCO
Im SoMa-District San Franciscos, einem ansatzweise alternativen, im Gesamteindruck aber eher heruntergekomme-nen Stadtteil, befindet sich in einem Warehouse das Consortium of Collective Consciousness (CCC). Getragen von einer Grundhaltung, die Spiritualität und Party miteinander verbindet, verkörpert es wie kaum ein anderer Ort als Kul-tur- bzw. Wohnzentrum die Goa-Szene. ”Es begann vor einigen Jahren als wir völlig verändert von den Trance-Partys in indischen Goa zurückkamen. Wir versuchten die psychedelischen Energien dieser Erlebnisse aufzugreifen und weiter zu tragen. Wir kamen zusammen, mieteten ein altes Warehouse und organisierten die ersten Partys. Im Mai ’95 nahm dann der legendäre DJ Goa Gil unsere Spirits mit auf eine Reise, auf der wir uns bis zum heutigen Tag befinden.” erzählt Santosh, einer der Gründer des CCC.
Zur Zeit wohnen acht Leute im CCC, zumeist in schön gestalteten, aber äußerst kleinen, fensterlosen Zimmern, die kaum mehr beinhalten als ein Bett und einige Kisten. Treffpunkt ist die gemeinschaftlich genutzte Küche, das Herz des Zentrums bildet eine Halle, die als Partyraum genutzt wird. Auf dem mit Tüchern abgehängten Dach eines kleinen DJ-Raumes innerhalb der Halle wohnt Aaron, dessen persönlicher Besitz aus nicht viel mehr als einem Schlafsack, einigen Kleidungsstücken und einem Laptop besteht, auf dem er unablässig neue Stücke kreiert. ”We are so much into music, nothing else matters” führt er in einer selbstverständlichen Beiläufigkeit aus. Entsprechend läuft im Grunde rund um die Uhr im ganzen Haus Psychedelic-Trance in allen Variationen. Einige Hausbewohner sind am Mixen, in einem anderen studioartigen Zimmer, das ebenfalls gleichzeitig als Schlafraum genutzt wird, entsteht am Computer ein neuer Track und in der Küche läuft eine Promo-CD.
Das ganze Zentrum ist im Innern farbenfroh gestaltet. Überall hängen großteils selbstgemalte, großformatige Gemäl-de. Neben psychedelischen und fantasyartigen Motiven sind es vor allem spirituelle indische Motive. Da lächelt von einem Poster Krishna, an einem altarartigen Platz befindet sich eine kitschig mit blumigen Schmetterlingen behängte Buddha-Statur und Shiva ist neben zig anderen hinduistischen Gottheiten allgegenwärtig. Tatsächlich scheint sich jedoch fernab der Klischees vom spirituellen Indien kaum jemand für die religiösen Hintergründe zu interessieren.
In einer Diskussion mit einigen BewohnerInnen des CCC geht es um die Bedeutung organisierter Religion, um die Strukturen der Kirchen und anderer religiöser Organisationen, die, so die die durchgängige Überzeugung, den Zugang zur eigentlichen Persönlichkeit, deren Energien und Potentialen verhindern. Der Veränderungsweg den Santosh auf-zeigt, beginnt bei der einzelnen Person, beim individuell ausgeprägten ”inneren Frieden”, gefolgt vom Frieden in der Familie und in der Gemeinschaft, um dann irgendwann bei der Gesellschaft und anschließend beim Weltfrieden an-zugelangen. Es ist der vielbeschworene Weg der ”inneren Evolution”, der jedoch im Hier und Jetzt oftmals gegenüber den bestehenden umgebenden gesellschaftlichen Missständen die Augen verschließt. Bevor wir ausführlicher diesen Punkt diskutieren können, geht es schon wieder voller Selbstüberzeugung um die CCC-Party auf dem legendären Burning-Man-Festival, die dort alle anderen Events in den Schatten stellen soll. Ein charakteristischer Ablauf, denn im Grunde drehen sich alle Gespräche unabhängig von der anfänglichen Thematik nach kurzer Zeit im wesentlichen um drei Themen, um Musik bzw. Partys, um Drogen und um Spirituelles, wobei im Zentrum der Ausführungen fast immer das eigene Ich und die eigenen Leistungen stehen.
Letztlich ist das CCC ein Paradebeispiel für das sinnbildliche Verständnis der ”Dance-Community” als eine isolierte Insel, wobei ignoriert wird, dass jede Insel von einem Meer umgeben wird. Wie stark jedoch auch das CCC von den äußeren Einflüssen geprägt wird, unterstreicht nachdrücklich die extreme Erhöhung der Miete, die inzwischen vom CCC nicht mehr getragen werden kann. Im Zuge der Entwicklungen um die dot.com-Industrie drängen immer mehr Internet-Firmen in den als Künstlerviertel bekannten Stadtteil. Zwangsläufig steigen die Mieten, die ursprünglich an-sässige Bevölkerung wird so vertrieben und der Stadtteil im Verlauf weniger Jahre komplett umstrukturiert. So steht trotz aller spirituellen Symbole der Auszug des CCC in absehbarer Zeit bevor und ein erschwingliches Ersatzgebäude ist noch nicht in Sicht.
AUF DER STRASSE
Als ich durch den Mission-District ziehe, zeigt sich schnell ein Gesicht San Franciscos, das in keinem Reiseführer zu finden ist. Große Teile der Stadt sind von schmucklosen Häusern, Lagerhallen und grauen Bürobauten bestimmt. Auffallend ist insbesondere die hohe Zahl der Homeless People, der Obdachlosen, die ihren verbliebenen Besitz in Einkaufswagen durch die Straßen schieben. Einige wenige leben in Zelten, die meisten in selbstgebauten Unterkünf-ten aus Pappkisten, Blech und Stoffresten oder sie schlafen direkt auf dem Bürgersteig, umgeben von Autolärm und Abgasen. Vor vielen Geschäften befinden sich Schilder mit der Aufschrift ”No Trespassing” (”Verweilen verboten”), die sich speziell an Obdachlose richten. Teilweise sind sogar die Mülltonnen mit Gittern verriegelt um ein Durchwühlen zu verhindern. Dennoch sieht man an fast jeder Straßenecke Menschen, die den Müll der Wohlstandsgesellschaft auf der Suche nach etwas Essenbaren durchwühlen. Ein Bild, das längst einen selbstverständlichen Teil des Alltags US-amerikanischer Großstädte bildet.
Direkt an der Market-Street, einer der zentralen Straßen San Franciscos, verteilen ehrenamtliche Mitglieder von Food Not Bombs an Bedürftige kostenlos vegetarische Nahrungsmittel und Getränke, die von Großküchen und einigen Geschäften aus Restbeständen zur Verfügung gestellt werden. Der Platz und die Uhrzeit sind bekannt und schon bald bildet sich eine lange Schlange. Im Gegensatz zu vielen anderen karitativen Organisationen in Deutschland stellt Food not Bombs die Aktivitäten ausdrücklich in einen gesamtgesellschaftlichen Zusammenhang: Zielsetzung ist nicht nur die Minderung von Elend und Not, sondern auch das Aufzeigen der eigentlichen, systembedingten Ursachen. So verurteilt Food not Bombs auch immer wieder scharf die polizeiliche Willkür gegenüber Obdachlosen. Entsprechend angespannt ist das Verhältnis gegenüber staatlichen Stellen. In San Francisco wurden Food-not-Bombs-AktivistInnen mehrfach inhaftiert, weil gegen das Vorgehen spezieller Anti-Homeless-Einheiten der Polizei eintraten. In einigen anderen Städten wurde den lokalen Gruppen das Verteilen von Nahrungsmitteln untersagt.
Viele der Homeless People leiden unter psychischen Problemen, die nicht nur in ihrem elenden Dasein auf der Straße wurzeln. In den späten sechziger Jahren wurden unter der Regierung des damaligen kalifornischen Gouverneurs Roland Reagan die staatlichen psychiatrischen Einrichtungen aufgelöst. Offiziell sollten die Betroffenen in die Gesell-schaft reintegriert werden und dabei von sozialen Projekten in Wohnortnähe begleitet werden, die jedoch in der Regel völlig überfordert waren. Tatsächlich sollte die Auflösung der Psychiatrien den Staatshaushalt entlasten und die Hip-pie-Bewegung durch die Konfrontation mit psychisch kranken Menschen schwächen, die gezielt die Nähe zur ver-gleichsweise toleranten Flower-Power-Kultur suchten.
Neben einer Bushaltestelle liegt ein Obdachloser auf einer Decke direkt auf dem Bürgersteig. Er starrt vor sich hin, scheint sich nicht um die Menschenmassen zu kümmern, die an ihm vorbei ziehen. Seit zwölf, fünfzehn Jahren lebt er nun auf der Straße, erzählt er mir. Seit wann genau, daran kann er sich nicht mehr erinnern. Zuerst hat er die Arbeit, dann die Wohnung verloren, danach gab es kein zurück mehr. Ob er noch Hoffnung habe, frage ich ihn. Seine Ant-wort lautet schlicht ”Hope for what?”.
PARTY, KULTUR UND WIDERSTAND
Im SoMa-Café treffe ich mich mit Christopher Anderson, dem Regisseur von ”An Act of Sabotage”. Ein beeindrucken-der halb-dokumentarischer Spielfilm, der auf seine ganz eigene Weise um die Pole Musik und Gemeinschaft, Liebe und Militanz, Bewusstsein und Widerstand kreist. Nach der Aufführung auf verschiedenen Festivals hat der Film trotz seiner subversiven Message sogar seinen Weg in das Spätprogramm des ZDF gefunden. Christophers Gedanken beschäftigen sich an diesem Nachmittag mit der ”geistigen Vergiftung der Menschen durch die Medien” und ”die be-rechnende Ignoranz der herrschenden PolitikerInnen”. Vor diesem Hintergrund bezieht er sich aber auch auf den Widerstand gegen die bestehenden Machtstrukturen und die Gesetzmäßigkeiten mit der sich Menschen gegen Unter-drückung und Ausbeutung wehren. Sei es nun bei einem Einbruch eines Obdachlosen in einen Supermarkt oder im Rahmen des Widerstands gegen die Globalisierung in Seatle.
Später sprechen wir über sein Selbstverständnis als Filmemacher und über die Idee des Cybertribes, der überliefertes Wissen mit den Entwicklungen der Gegenwart verknüpft. ”Mich beeindruckt das verbindende Verständnis von Kreati-vität, Schamanismus und Widerstand. Es sind Elemente die in diesem System des Konsums gezielt verdrängt wer-den. Konsum von Produkten, von Drogen und TV als Flucht aus einer Welt, in der sich die Menschen verkaufen müs-sen. Es geht in unseren Filmen um direkte Aktionen. Der Akt des Filmemachens als wirkliche Erfahrung und nicht als sorgfältig inszenierte Lüge. Wir versuchen Veränderungen anzuregen indem wir wichtige Themen zur Diskussion bringen, um dann zur Aktion überzugehen und diese in unsere Filme integrieren. Selbstverständlich bedeutet dies, dass man sich manchmal außerhalb der normalen Parameter bewegen muss.”
Von einem ähnlichen Kultur- bzw. Kunstverständnis geht das Projekt ’Art and Revolution’ aus, das seit 1996 mit un-terschiedlichen fortschrittlichen Organisationen zusammenarbeitet. Bekannt wurde ’Art and Revolution’ insbesondere durch die riesigen symbolträchtigen Puppen, die von ihren Mitgliedern auf Demonstrationen getragen werden und diesen dadurch ein besondere visuelle Ausdruckskraft geben. ”Wir glauben, dass politische Arbeit ohne kreative Visi-onen in eine Sackgasse führt, genauso wie Kunst ohne politische oder soziale Bedeutung keine wirkliche Perspektive eröffnet.” erläutert eine der Aktivistinnen. ”Wir sind ein Kollektiv, das in seinen Projekten kreative kulturelle Ausdrucks-formen mit dem Kampf um soziale Gerechtigkeit verbindet. Wir bringen phantasievoll Musik, Poesie und Kunst auf die Straßen, um auf die kritischen Themen unserer Zeit aufmerksam zu machen. Wir nutzen Kunst als Werkzeug zur Unterstützung von Graswurzelinitiativen, wie auch zur Entwicklung neuer Formen des Widerstands und der Kommu-nikation.”
Die Idee der ”Reclaim the Streets”-Events entstand in den neunziger Jahren. Ausgangspunkt war das Bestreben Poli-tik und Party zusammenzubringen, nicht zuletzt um auf diesem Wege festgefahrene und kopflastige Strukturen inner-halb der linken Bewegungen aufzubrechen. Politische Demonstrationen sollen in diesem Sinne nicht nur trockene Manifestationen bestimmter Haltungen sein, sondern auch lustvolle Feste eines anderen Lebensgefühls und einer anderen Kultur. Entsprechend werden Sound-Systems und Live-Musik in die Demos integriert, während die Teilneh-merInnen nicht länger nur Parolen skandierend eine bestimmte Strecke ablaufen. Vielmehr tanzen sie nun in den Straßen, die sie für sich zurückfordern. Mit einem gewissen Augenzwinkern beziehen sich die TeilnehmerInnen dabei bis heute auf die Anarchistin Emma Goldmann, die in den zwanziger Jahren des letzten Jahrhunderts einmal sinnge-mäß verkündet haben soll: ”Wenn ich nicht tanzen kann, dann ist es nicht meine Revolution.”
Monica und Tomcat gehören zu den Reclaim-The-Streets-AktivistInnen in San Francisco, die bewusst am 1. Mai eine Party-Demo veranstalten. Bemerkenswert ist dabei die Verbindung der Walpurgisnacht-Feiern der ursprünglichen Kultur der Hexen mit dem revolutionären Verständnis des 1. Mai. ”Die Idee des 1. Mai geht lange zurück. Ursprünglich war es ein erdverbundenes sexy Fest, das der Fruchtbarkeit der Erde, unserem eigenen Leben und einer erträgnisrei-chen Ernte gewidmet war. Kirche, Staat und Patriarchat ächteten dieses Fest, aber die unbeherrschbare Natur des 1. Mai ließ sich nicht unterdrücken. Er wurde als Kampftag der ArbeiterInnen wiedergeboren, auch wenn die heutigen ArbeiterInnen keine Ernte mehr für die Gemeinschaft einbringen, sondern nur noch für die Reichen arbeiten.”
Als DJ legt Tomcat meist progressiven Techno auf, wobei er jedoch gegenüber ”Peace, Love and Unity” als den so oft beschworenen Werten der Techno- und Trance-Szene eine eher kritische Position einnimmt. ”Diese Worte sind Flos-keln, die jeder unterschreiben kann. Natürlich ist jeder für Frieden, aber was heißt das schon? Ist es Frieden, wenn Menschen in den Straßen ohne Essen dahinvegetieren müssen und zigtausende in den Gefängnissen sitzen? Alle Kriegsherren proklamierten den Frieden.” Monica fügt hinzu: ”Wir gehen am 1. Mai auf die Straße, um an die Kämpfe für einen wahren Frieden und an die Kämpfe für die Rechte der ArbeiterInnen zu erinnern. Wir veranstalten Partys, um die rebellische Kraft vergangener Zeiten in den heutigen Widerstand zu übertragen, um das Feuer weiter brennen zu lassen für die Erde, für die Menschen, für unsere Zukunft.”
Wolfgang Sterneck (Text und Fotos 2001)
*
CCC - Consortium of Collective Consciousness
*
SAN FRANCISCO SESSIONS
Zwischen Hippie-Kommerz, Goa-Spirits und revolutionären Party-Demos - Eine Reise durch das San Francisco der Gegenwart ...
DAS ERBE DER HIPPIES
In der zweiten Hälfte der sechziger Jahre wurde San Francisco zur Hauptstadt der Flower-Power-Bewegung. Zigtau-sende Hippies aus der ganzen Welt kamen zusammen, um in Haight-Ashbury den ”Summer of Love” zu feiern. Ver-bindend war die Abkehr von den Werten der bürgerlichen Gesellschaft, die im Vietnam-Krieg ihr blutverschmiertes Gesicht zeigte. Die Vision der Hippies machte dagegen die freie Liebe zur wichtigsten Kraft, die aufkommende Rock-Musik wurde zum wegweisenden Bezugspunkt und psychedelische Substanzen dienten zur Veränderung des Be-wusstseins. Die farbenfrohen Beschwörungen einer besseren Welt nahmen jedoch nur kurzzeitig Gestalt an, bald verfing sich die Hippie-Kultur in inneren Widersprüchen. Zudem gelang es Ronald Reagan, dem damaligen Gouver-neur Kaliforniens, und dem CIA zunehmend die Bewegung über repressive Massnahmen zu schwächen. Im Grunde wurzelte das Scheitern der Hippie-Kultur jedoch in einem wesentlichen Teil in der verschlingenden Dynamik eines Gesellschaftssystems, das selbst seine Antithese integriert und zu Geld macht.
Bis heute lebt Haight-Ashbury als Stadtteil noch immer vom Mythos der Hippie-Bewegung. Vom ursprünglichen Spirit ist kaum noch etwas zu spüren, wie sollte es über dreißig Jahre später auch anders sein. Ein Hippie-Shop reiht sich an den nächsten: Eine endlose Ansammlung von T-Shirts, Postern, Tassen und anderen Souvenirs mit Motiven der Ikonen Janis Joplin, Jimi Hendrix und Jerry Garcia. Blumen schmücken noch immer die zentrale Haight-Street, doch längst sind sie mit einem meist völlig überteuerten Preisschild versehen.
Inzwischen sind jedoch nicht nur die scheinbar ewig jungen Rock-Klassiker der späten Sechziger in den Shops zu hören. Seit einiger Zeit nehmen die zeitgemäßen Beats des Psychedelic Trance einen nahezu gleichberechtigten Platz ein. Die Freaks aus der Goa-Szene haben längst das Erbe der Hippies angetreten. Viele Parallelen sind offen-sichtlich, so ist beispielsweise der Bezug zur indischen Mystik genauso verbreitet wie der Gebrauch psychoaktiver Substanzen und auch die farbenfrohe Kleidung orientiert sich eindeutig am Outfit der Hippies. Vor allem ist es jedoch zumeist die Sehnsucht nach Freiheit und Ungebundenheit, nach innerer Entfaltung und Entwicklung, die den einge-schlagenen Weg bestimmt. Charakteristisch ist für beide Kulturen jedoch auch ein oftmals naives bis ignorantes Ver-hältnis gegenüber den Möglichkeiten und den Notwendigkeiten politischen Engagements.
OFFENE SESSIONS ALS LEBENSPRINZIP
Aus der scheinbar endlosen Kette der Tourist-Shops der Haight-Street fällt der Bound Together Bookstore heraus. Dort reihen sich die Klassiker der linken Bewegungen aneinander, von Marx und Bakunin über die Vertretern der kritischen Theorie bis zu den WortführerInnen der Antiglobalisierungsbewegung. Daneben stehen verschiedene Un-derground-Zeitschriften oder auch Benefit-CDs für den aus politischen Gründen in Philadelphia zum Tode verurteilten afroamerikanischen Journalisten Mumia Abu-Jamal. Im Gegensatz zu vergleichbaren Projekten in Deutschland lassen sich aber auch erotische Fotobände aus der Fetisch-Szene oder psychedelische Erfahrungsberichte finden. ”Alle Mitarbeiter des Buchladens verzichten auf einen Lohn, die Gewinne fließen an linke Projekten” erzählt mir Monica und fügt mit einem leicht zweifelnden und gleichzeitig hoffnungsvollen Lächeln hinzu: ”Vielleicht reicht es sogar irgend-wann einmal für den Aufbau eines Zentrums.”
Im Golden Gate Park finde ich dann doch noch den Geist der Hippie-Bewegung, der sich im Grund jedoch losgelöst von der Kultur der späten Sechziger als eine Art ”Open Spirit” bezeichnen lässt, welcher sich durch so viele gegenkul-turellen Bewegungen zieht. An einem kleinem Hügel hat sich eine Gruppe von TrommlerInnen zusammengefunden, unterstützt von einem Klarinettisten und einem Trompeter. Eine offene Session, der sich jede und jeder anschließen kann, unabhängig von Alter, Hautfarbe und Herkunft. Und so ist es ein ständiges kommen und gehen, meist sind es rund fünfzehn TrommlerInnen, die improvisierend miteinander spielen, dabei gleichberechtigt aufeinander eingehen und so den Traum einer gemeinschaftlichen Gesellschaft auf dieser Ebene für einige Stunden zur Wirklichkeit ma-chen.
Während ich auf der Wiese liege, ziehen einige Seifenblasen an mir vorbei, der Geruch von Räucherstäbchen und Grass liegt in der Luft. Ein Skateborder hat sich in die Mitte der TrommlerInnen gelegt, um sich völlig vom Sound umhüllen zu lassen, während einige junge, etwas klischeehaft hippieartig gekleidete Frauen ausgelassen tanzen. Es macht den Flair von San Francisco mit aus, dass sich auch fünfzig- und sechzigjährige ganz selbstverständlich der Musik hingeben, ohne mit einem Kopfschütteln bedacht zu werden. Gleich neben mir breitet eine Familie ein Picknick aus, daneben spielen einige Freaks Frisbee, andere jonglieren oder genießen einfach den warmen Nachmittag.
Doch auch an diesem idyllischen Sonnentag in Haight-Ashbury wird am Straßenrand die Kehrseite des vermeintlichen Traumlandes Amerika mit seinen unbegrenzten Möglichkeiten deutlich. Da streicht eine verwirrte ältere Frau ununter-brochen über eine Barbie-Puppe und spricht von deren Schönheit. Gleich daneben bitten die beiden Punx auf einem handgeschriebenen Schild mit etwas Selbstironie um Spenden für ihre Alkohol-Studien. Nicht minder bezeichnend ist der Alt-Hippie, der unverständliches Zeug vor sich hin murmelt, während er eine Mülltonne nach etwas Essbaren durchwühlt.
GOA IN SAN FRANCISCO
Im SoMa-District San Franciscos, einem ansatzweise alternativen, im Gesamteindruck aber eher heruntergekomme-nen Stadtteil, befindet sich in einem Warehouse das Consortium of Collective Consciousness (CCC). Getragen von einer Grundhaltung, die Spiritualität und Party miteinander verbindet, verkörpert es wie kaum ein anderer Ort als Kul-tur- bzw. Wohnzentrum die Goa-Szene. ”Es begann vor einigen Jahren als wir völlig verändert von den Trance-Partys in indischen Goa zurückkamen. Wir versuchten die psychedelischen Energien dieser Erlebnisse aufzugreifen und weiter zu tragen. Wir kamen zusammen, mieteten ein altes Warehouse und organisierten die ersten Partys. Im Mai ’95 nahm dann der legendäre DJ Goa Gil unsere Spirits mit auf eine Reise, auf der wir uns bis zum heutigen Tag befinden.” erzählt Santosh, einer der Gründer des CCC.
Zur Zeit wohnen acht Leute im CCC, zumeist in schön gestalteten, aber äußerst kleinen, fensterlosen Zimmern, die kaum mehr beinhalten als ein Bett und einige Kisten. Treffpunkt ist die gemeinschaftlich genutzte Küche, das Herz des Zentrums bildet eine Halle, die als Partyraum genutzt wird. Auf dem mit Tüchern abgehängten Dach eines kleinen DJ-Raumes innerhalb der Halle wohnt Aaron, dessen persönlicher Besitz aus nicht viel mehr als einem Schlafsack, einigen Kleidungsstücken und einem Laptop besteht, auf dem er unablässig neue Stücke kreiert. ”We are so much into music, nothing else matters” führt er in einer selbstverständlichen Beiläufigkeit aus. Entsprechend läuft im Grunde rund um die Uhr im ganzen Haus Psychedelic-Trance in allen Variationen. Einige Hausbewohner sind am Mixen, in einem anderen studioartigen Zimmer, das ebenfalls gleichzeitig als Schlafraum genutzt wird, entsteht am Computer ein neuer Track und in der Küche läuft eine Promo-CD.
Das ganze Zentrum ist im Innern farbenfroh gestaltet. Überall hängen großteils selbstgemalte, großformatige Gemäl-de. Neben psychedelischen und fantasyartigen Motiven sind es vor allem spirituelle indische Motive. Da lächelt von einem Poster Krishna, an einem altarartigen Platz befindet sich eine kitschig mit blumigen Schmetterlingen behängte Buddha-Statur und Shiva ist neben zig anderen hinduistischen Gottheiten allgegenwärtig. Tatsächlich scheint sich jedoch fernab der Klischees vom spirituellen Indien kaum jemand für die religiösen Hintergründe zu interessieren.
In einer Diskussion mit einigen BewohnerInnen des CCC geht es um die Bedeutung organisierter Religion, um die Strukturen der Kirchen und anderer religiöser Organisationen, die, so die die durchgängige Überzeugung, den Zugang zur eigentlichen Persönlichkeit, deren Energien und Potentialen verhindern. Der Veränderungsweg den Santosh auf-zeigt, beginnt bei der einzelnen Person, beim individuell ausgeprägten ”inneren Frieden”, gefolgt vom Frieden in der Familie und in der Gemeinschaft, um dann irgendwann bei der Gesellschaft und anschließend beim Weltfrieden an-zugelangen. Es ist der vielbeschworene Weg der ”inneren Evolution”, der jedoch im Hier und Jetzt oftmals gegenüber den bestehenden umgebenden gesellschaftlichen Missständen die Augen verschließt. Bevor wir ausführlicher diesen Punkt diskutieren können, geht es schon wieder voller Selbstüberzeugung um die CCC-Party auf dem legendären Burning-Man-Festival, die dort alle anderen Events in den Schatten stellen soll. Ein charakteristischer Ablauf, denn im Grunde drehen sich alle Gespräche unabhängig von der anfänglichen Thematik nach kurzer Zeit im wesentlichen um drei Themen, um Musik bzw. Partys, um Drogen und um Spirituelles, wobei im Zentrum der Ausführungen fast immer das eigene Ich und die eigenen Leistungen stehen.
Letztlich ist das CCC ein Paradebeispiel für das sinnbildliche Verständnis der ”Dance-Community” als eine isolierte Insel, wobei ignoriert wird, dass jede Insel von einem Meer umgeben wird. Wie stark jedoch auch das CCC von den äußeren Einflüssen geprägt wird, unterstreicht nachdrücklich die extreme Erhöhung der Miete, die inzwischen vom CCC nicht mehr getragen werden kann. Im Zuge der Entwicklungen um die dot.com-Industrie drängen immer mehr Internet-Firmen in den als Künstlerviertel bekannten Stadtteil. Zwangsläufig steigen die Mieten, die ursprünglich an-sässige Bevölkerung wird so vertrieben und der Stadtteil im Verlauf weniger Jahre komplett umstrukturiert. So steht trotz aller spirituellen Symbole der Auszug des CCC in absehbarer Zeit bevor und ein erschwingliches Ersatzgebäude ist noch nicht in Sicht.
AUF DER STRASSE
Als ich durch den Mission-District ziehe, zeigt sich schnell ein Gesicht San Franciscos, das in keinem Reiseführer zu finden ist. Große Teile der Stadt sind von schmucklosen Häusern, Lagerhallen und grauen Bürobauten bestimmt. Auffallend ist insbesondere die hohe Zahl der Homeless People, der Obdachlosen, die ihren verbliebenen Besitz in Einkaufswagen durch die Straßen schieben. Einige wenige leben in Zelten, die meisten in selbstgebauten Unterkünf-ten aus Pappkisten, Blech und Stoffresten oder sie schlafen direkt auf dem Bürgersteig, umgeben von Autolärm und Abgasen. Vor vielen Geschäften befinden sich Schilder mit der Aufschrift ”No Trespassing” (”Verweilen verboten”), die sich speziell an Obdachlose richten. Teilweise sind sogar die Mülltonnen mit Gittern verriegelt um ein Durchwühlen zu verhindern. Dennoch sieht man an fast jeder Straßenecke Menschen, die den Müll der Wohlstandsgesellschaft auf der Suche nach etwas Essenbaren durchwühlen. Ein Bild, das längst einen selbstverständlichen Teil des Alltags US-amerikanischer Großstädte bildet.
Direkt an der Market-Street, einer der zentralen Straßen San Franciscos, verteilen ehrenamtliche Mitglieder von Food Not Bombs an Bedürftige kostenlos vegetarische Nahrungsmittel und Getränke, die von Großküchen und einigen Geschäften aus Restbeständen zur Verfügung gestellt werden. Der Platz und die Uhrzeit sind bekannt und schon bald bildet sich eine lange Schlange. Im Gegensatz zu vielen anderen karitativen Organisationen in Deutschland stellt Food not Bombs die Aktivitäten ausdrücklich in einen gesamtgesellschaftlichen Zusammenhang: Zielsetzung ist nicht nur die Minderung von Elend und Not, sondern auch das Aufzeigen der eigentlichen, systembedingten Ursachen. So verurteilt Food not Bombs auch immer wieder scharf die polizeiliche Willkür gegenüber Obdachlosen. Entsprechend angespannt ist das Verhältnis gegenüber staatlichen Stellen. In San Francisco wurden Food-not-Bombs-AktivistInnen mehrfach inhaftiert, weil gegen das Vorgehen spezieller Anti-Homeless-Einheiten der Polizei eintraten. In einigen anderen Städten wurde den lokalen Gruppen das Verteilen von Nahrungsmitteln untersagt.
Viele der Homeless People leiden unter psychischen Problemen, die nicht nur in ihrem elenden Dasein auf der Straße wurzeln. In den späten sechziger Jahren wurden unter der Regierung des damaligen kalifornischen Gouverneurs Roland Reagan die staatlichen psychiatrischen Einrichtungen aufgelöst. Offiziell sollten die Betroffenen in die Gesell-schaft reintegriert werden und dabei von sozialen Projekten in Wohnortnähe begleitet werden, die jedoch in der Regel völlig überfordert waren. Tatsächlich sollte die Auflösung der Psychiatrien den Staatshaushalt entlasten und die Hip-pie-Bewegung durch die Konfrontation mit psychisch kranken Menschen schwächen, die gezielt die Nähe zur ver-gleichsweise toleranten Flower-Power-Kultur suchten.
Neben einer Bushaltestelle liegt ein Obdachloser auf einer Decke direkt auf dem Bürgersteig. Er starrt vor sich hin, scheint sich nicht um die Menschenmassen zu kümmern, die an ihm vorbei ziehen. Seit zwölf, fünfzehn Jahren lebt er nun auf der Straße, erzählt er mir. Seit wann genau, daran kann er sich nicht mehr erinnern. Zuerst hat er die Arbeit, dann die Wohnung verloren, danach gab es kein zurück mehr. Ob er noch Hoffnung habe, frage ich ihn. Seine Ant-wort lautet schlicht ”Hope for what?”.
PARTY, KULTUR UND WIDERSTAND
Im SoMa-Café treffe ich mich mit Christopher Anderson, dem Regisseur von ”An Act of Sabotage”. Ein beeindrucken-der halb-dokumentarischer Spielfilm, der auf seine ganz eigene Weise um die Pole Musik und Gemeinschaft, Liebe und Militanz, Bewusstsein und Widerstand kreist. Nach der Aufführung auf verschiedenen Festivals hat der Film trotz seiner subversiven Message sogar seinen Weg in das Spätprogramm des ZDF gefunden. Christophers Gedanken beschäftigen sich an diesem Nachmittag mit der ”geistigen Vergiftung der Menschen durch die Medien” und ”die be-rechnende Ignoranz der herrschenden PolitikerInnen”. Vor diesem Hintergrund bezieht er sich aber auch auf den Widerstand gegen die bestehenden Machtstrukturen und die Gesetzmäßigkeiten mit der sich Menschen gegen Unter-drückung und Ausbeutung wehren. Sei es nun bei einem Einbruch eines Obdachlosen in einen Supermarkt oder im Rahmen des Widerstands gegen die Globalisierung in Seatle.
Später sprechen wir über sein Selbstverständnis als Filmemacher und über die Idee des Cybertribes, der überliefertes Wissen mit den Entwicklungen der Gegenwart verknüpft. ”Mich beeindruckt das verbindende Verständnis von Kreati-vität, Schamanismus und Widerstand. Es sind Elemente die in diesem System des Konsums gezielt verdrängt wer-den. Konsum von Produkten, von Drogen und TV als Flucht aus einer Welt, in der sich die Menschen verkaufen müs-sen. Es geht in unseren Filmen um direkte Aktionen. Der Akt des Filmemachens als wirkliche Erfahrung und nicht als sorgfältig inszenierte Lüge. Wir versuchen Veränderungen anzuregen indem wir wichtige Themen zur Diskussion bringen, um dann zur Aktion überzugehen und diese in unsere Filme integrieren. Selbstverständlich bedeutet dies, dass man sich manchmal außerhalb der normalen Parameter bewegen muss.”
Von einem ähnlichen Kultur- bzw. Kunstverständnis geht das Projekt ’Art and Revolution’ aus, das seit 1996 mit un-terschiedlichen fortschrittlichen Organisationen zusammenarbeitet. Bekannt wurde ’Art and Revolution’ insbesondere durch die riesigen symbolträchtigen Puppen, die von ihren Mitgliedern auf Demonstrationen getragen werden und diesen dadurch ein besondere visuelle Ausdruckskraft geben. ”Wir glauben, dass politische Arbeit ohne kreative Visi-onen in eine Sackgasse führt, genauso wie Kunst ohne politische oder soziale Bedeutung keine wirkliche Perspektive eröffnet.” erläutert eine der Aktivistinnen. ”Wir sind ein Kollektiv, das in seinen Projekten kreative kulturelle Ausdrucks-formen mit dem Kampf um soziale Gerechtigkeit verbindet. Wir bringen phantasievoll Musik, Poesie und Kunst auf die Straßen, um auf die kritischen Themen unserer Zeit aufmerksam zu machen. Wir nutzen Kunst als Werkzeug zur Unterstützung von Graswurzelinitiativen, wie auch zur Entwicklung neuer Formen des Widerstands und der Kommu-nikation.”
Die Idee der ”Reclaim the Streets”-Events entstand in den neunziger Jahren. Ausgangspunkt war das Bestreben Poli-tik und Party zusammenzubringen, nicht zuletzt um auf diesem Wege festgefahrene und kopflastige Strukturen inner-halb der linken Bewegungen aufzubrechen. Politische Demonstrationen sollen in diesem Sinne nicht nur trockene Manifestationen bestimmter Haltungen sein, sondern auch lustvolle Feste eines anderen Lebensgefühls und einer anderen Kultur. Entsprechend werden Sound-Systems und Live-Musik in die Demos integriert, während die Teilneh-merInnen nicht länger nur Parolen skandierend eine bestimmte Strecke ablaufen. Vielmehr tanzen sie nun in den Straßen, die sie für sich zurückfordern. Mit einem gewissen Augenzwinkern beziehen sich die TeilnehmerInnen dabei bis heute auf die Anarchistin Emma Goldmann, die in den zwanziger Jahren des letzten Jahrhunderts einmal sinnge-mäß verkündet haben soll: ”Wenn ich nicht tanzen kann, dann ist es nicht meine Revolution.”
Monica und Tomcat gehören zu den Reclaim-The-Streets-AktivistInnen in San Francisco, die bewusst am 1. Mai eine Party-Demo veranstalten. Bemerkenswert ist dabei die Verbindung der Walpurgisnacht-Feiern der ursprünglichen Kultur der Hexen mit dem revolutionären Verständnis des 1. Mai. ”Die Idee des 1. Mai geht lange zurück. Ursprünglich war es ein erdverbundenes sexy Fest, das der Fruchtbarkeit der Erde, unserem eigenen Leben und einer erträgnisrei-chen Ernte gewidmet war. Kirche, Staat und Patriarchat ächteten dieses Fest, aber die unbeherrschbare Natur des 1. Mai ließ sich nicht unterdrücken. Er wurde als Kampftag der ArbeiterInnen wiedergeboren, auch wenn die heutigen ArbeiterInnen keine Ernte mehr für die Gemeinschaft einbringen, sondern nur noch für die Reichen arbeiten.”
Als DJ legt Tomcat meist progressiven Techno auf, wobei er jedoch gegenüber ”Peace, Love and Unity” als den so oft beschworenen Werten der Techno- und Trance-Szene eine eher kritische Position einnimmt. ”Diese Worte sind Flos-keln, die jeder unterschreiben kann. Natürlich ist jeder für Frieden, aber was heißt das schon? Ist es Frieden, wenn Menschen in den Straßen ohne Essen dahinvegetieren müssen und zigtausende in den Gefängnissen sitzen? Alle Kriegsherren proklamierten den Frieden.” Monica fügt hinzu: ”Wir gehen am 1. Mai auf die Straße, um an die Kämpfe für einen wahren Frieden und an die Kämpfe für die Rechte der ArbeiterInnen zu erinnern. Wir veranstalten Partys, um die rebellische Kraft vergangener Zeiten in den heutigen Widerstand zu übertragen, um das Feuer weiter brennen zu lassen für die Erde, für die Menschen, für unsere Zukunft.”
Wolfgang Sterneck (Text und Fotos 2001)
*
CCC - Consortium of Collective Consciousness
" Consortium of Collective Consciousness
The Psychedelic Trance Family in San Francisco
The Consortium of Collective Consciousness really began one day Wednesday night in December 1993 when a few travelers met on the beach in front of the Shore Bar in Goa,India. We were mostly Americans, and pretty blown away by this new music we were hearing, which at the time in was called Goa Trance.The Trance parties in goa were amazing beyond the words.so it‘s not too surprising that when we found ourselves relocating to San francisco a year later, we all wanted to bring some of the reality of the Goan beaches into our post hippie, West Coast urban existence, and continue the process which had begun a year before and half a world away.
The Consortium of Collective Consciousness (CCC) is a collective of freaks, travelers, dancers, djs, artists and party people based in San Francisco. This site contains the story of the CCC in all its gory detail, complete with words, images, sound and video. "
www.cccpublishing.com/about-ccc-and-all-its-creative-ente...
*
SAN FRANCISCO SESSIONS
Zwischen Hippie-Kommerz, Goa-Spirits und revolutionären Party-Demos - Eine Reise durch das San Francisco der Gegenwart ...
DAS ERBE DER HIPPIES
In der zweiten Hälfte der sechziger Jahre wurde San Francisco zur Hauptstadt der Flower-Power-Bewegung. Zigtau-sende Hippies aus der ganzen Welt kamen zusammen, um in Haight-Ashbury den ”Summer of Love” zu feiern. Ver-bindend war die Abkehr von den Werten der bürgerlichen Gesellschaft, die im Vietnam-Krieg ihr blutverschmiertes Gesicht zeigte. Die Vision der Hippies machte dagegen die freie Liebe zur wichtigsten Kraft, die aufkommende Rock-Musik wurde zum wegweisenden Bezugspunkt und psychedelische Substanzen dienten zur Veränderung des Be-wusstseins. Die farbenfrohen Beschwörungen einer besseren Welt nahmen jedoch nur kurzzeitig Gestalt an, bald verfing sich die Hippie-Kultur in inneren Widersprüchen. Zudem gelang es Ronald Reagan, dem damaligen Gouver-neur Kaliforniens, und dem CIA zunehmend die Bewegung über repressive Massnahmen zu schwächen. Im Grunde wurzelte das Scheitern der Hippie-Kultur jedoch in einem wesentlichen Teil in der verschlingenden Dynamik eines Gesellschaftssystems, das selbst seine Antithese integriert und zu Geld macht.
Bis heute lebt Haight-Ashbury als Stadtteil noch immer vom Mythos der Hippie-Bewegung. Vom ursprünglichen Spirit ist kaum noch etwas zu spüren, wie sollte es über dreißig Jahre später auch anders sein. Ein Hippie-Shop reiht sich an den nächsten: Eine endlose Ansammlung von T-Shirts, Postern, Tassen und anderen Souvenirs mit Motiven der Ikonen Janis Joplin, Jimi Hendrix und Jerry Garcia. Blumen schmücken noch immer die zentrale Haight-Street, doch längst sind sie mit einem meist völlig überteuerten Preisschild versehen.
Inzwischen sind jedoch nicht nur die scheinbar ewig jungen Rock-Klassiker der späten Sechziger in den Shops zu hören. Seit einiger Zeit nehmen die zeitgemäßen Beats des Psychedelic Trance einen nahezu gleichberechtigten Platz ein. Die Freaks aus der Goa-Szene haben längst das Erbe der Hippies angetreten. Viele Parallelen sind offen-sichtlich, so ist beispielsweise der Bezug zur indischen Mystik genauso verbreitet wie der Gebrauch psychoaktiver Substanzen und auch die farbenfrohe Kleidung orientiert sich eindeutig am Outfit der Hippies. Vor allem ist es jedoch zumeist die Sehnsucht nach Freiheit und Ungebundenheit, nach innerer Entfaltung und Entwicklung, die den einge-schlagenen Weg bestimmt. Charakteristisch ist für beide Kulturen jedoch auch ein oftmals naives bis ignorantes Ver-hältnis gegenüber den Möglichkeiten und den Notwendigkeiten politischen Engagements.
OFFENE SESSIONS ALS LEBENSPRINZIP
Aus der scheinbar endlosen Kette der Tourist-Shops der Haight-Street fällt der Bound Together Bookstore heraus. Dort reihen sich die Klassiker der linken Bewegungen aneinander, von Marx und Bakunin über die Vertretern der kritischen Theorie bis zu den WortführerInnen der Antiglobalisierungsbewegung. Daneben stehen verschiedene Un-derground-Zeitschriften oder auch Benefit-CDs für den aus politischen Gründen in Philadelphia zum Tode verurteilten afroamerikanischen Journalisten Mumia Abu-Jamal. Im Gegensatz zu vergleichbaren Projekten in Deutschland lassen sich aber auch erotische Fotobände aus der Fetisch-Szene oder psychedelische Erfahrungsberichte finden. ”Alle Mitarbeiter des Buchladens verzichten auf einen Lohn, die Gewinne fließen an linke Projekten” erzählt mir Monica und fügt mit einem leicht zweifelnden und gleichzeitig hoffnungsvollen Lächeln hinzu: ”Vielleicht reicht es sogar irgend-wann einmal für den Aufbau eines Zentrums.”
Im Golden Gate Park finde ich dann doch noch den Geist der Hippie-Bewegung, der sich im Grund jedoch losgelöst von der Kultur der späten Sechziger als eine Art ”Open Spirit” bezeichnen lässt, welcher sich durch so viele gegenkul-turellen Bewegungen zieht. An einem kleinem Hügel hat sich eine Gruppe von TrommlerInnen zusammengefunden, unterstützt von einem Klarinettisten und einem Trompeter. Eine offene Session, der sich jede und jeder anschließen kann, unabhängig von Alter, Hautfarbe und Herkunft. Und so ist es ein ständiges kommen und gehen, meist sind es rund fünfzehn TrommlerInnen, die improvisierend miteinander spielen, dabei gleichberechtigt aufeinander eingehen und so den Traum einer gemeinschaftlichen Gesellschaft auf dieser Ebene für einige Stunden zur Wirklichkeit ma-chen.
Während ich auf der Wiese liege, ziehen einige Seifenblasen an mir vorbei, der Geruch von Räucherstäbchen und Grass liegt in der Luft. Ein Skateborder hat sich in die Mitte der TrommlerInnen gelegt, um sich völlig vom Sound umhüllen zu lassen, während einige junge, etwas klischeehaft hippieartig gekleidete Frauen ausgelassen tanzen. Es macht den Flair von San Francisco mit aus, dass sich auch fünfzig- und sechzigjährige ganz selbstverständlich der Musik hingeben, ohne mit einem Kopfschütteln bedacht zu werden. Gleich neben mir breitet eine Familie ein Picknick aus, daneben spielen einige Freaks Frisbee, andere jonglieren oder genießen einfach den warmen Nachmittag.
Doch auch an diesem idyllischen Sonnentag in Haight-Ashbury wird am Straßenrand die Kehrseite des vermeintlichen Traumlandes Amerika mit seinen unbegrenzten Möglichkeiten deutlich. Da streicht eine verwirrte ältere Frau ununter-brochen über eine Barbie-Puppe und spricht von deren Schönheit. Gleich daneben bitten die beiden Punx auf einem handgeschriebenen Schild mit etwas Selbstironie um Spenden für ihre Alkohol-Studien. Nicht minder bezeichnend ist der Alt-Hippie, der unverständliches Zeug vor sich hin murmelt, während er eine Mülltonne nach etwas Essbaren durchwühlt.
GOA IN SAN FRANCISCO
Im SoMa-District San Franciscos, einem ansatzweise alternativen, im Gesamteindruck aber eher heruntergekomme-nen Stadtteil, befindet sich in einem Warehouse das Consortium of Collective Consciousness (CCC). Getragen von einer Grundhaltung, die Spiritualität und Party miteinander verbindet, verkörpert es wie kaum ein anderer Ort als Kul-tur- bzw. Wohnzentrum die Goa-Szene. ”Es begann vor einigen Jahren als wir völlig verändert von den Trance-Partys in indischen Goa zurückkamen. Wir versuchten die psychedelischen Energien dieser Erlebnisse aufzugreifen und weiter zu tragen. Wir kamen zusammen, mieteten ein altes Warehouse und organisierten die ersten Partys. Im Mai ’95 nahm dann der legendäre DJ Goa Gil unsere Spirits mit auf eine Reise, auf der wir uns bis zum heutigen Tag befinden.” erzählt Santosh, einer der Gründer des CCC.
Zur Zeit wohnen acht Leute im CCC, zumeist in schön gestalteten, aber äußerst kleinen, fensterlosen Zimmern, die kaum mehr beinhalten als ein Bett und einige Kisten. Treffpunkt ist die gemeinschaftlich genutzte Küche, das Herz des Zentrums bildet eine Halle, die als Partyraum genutzt wird. Auf dem mit Tüchern abgehängten Dach eines kleinen DJ-Raumes innerhalb der Halle wohnt Aaron, dessen persönlicher Besitz aus nicht viel mehr als einem Schlafsack, einigen Kleidungsstücken und einem Laptop besteht, auf dem er unablässig neue Stücke kreiert. ”We are so much into music, nothing else matters” führt er in einer selbstverständlichen Beiläufigkeit aus. Entsprechend läuft im Grunde rund um die Uhr im ganzen Haus Psychedelic-Trance in allen Variationen. Einige Hausbewohner sind am Mixen, in einem anderen studioartigen Zimmer, das ebenfalls gleichzeitig als Schlafraum genutzt wird, entsteht am Computer ein neuer Track und in der Küche läuft eine Promo-CD.
Das ganze Zentrum ist im Innern farbenfroh gestaltet. Überall hängen großteils selbstgemalte, großformatige Gemäl-de. Neben psychedelischen und fantasyartigen Motiven sind es vor allem spirituelle indische Motive. Da lächelt von einem Poster Krishna, an einem altarartigen Platz befindet sich eine kitschig mit blumigen Schmetterlingen behängte Buddha-Statur und Shiva ist neben zig anderen hinduistischen Gottheiten allgegenwärtig. Tatsächlich scheint sich jedoch fernab der Klischees vom spirituellen Indien kaum jemand für die religiösen Hintergründe zu interessieren.
In einer Diskussion mit einigen BewohnerInnen des CCC geht es um die Bedeutung organisierter Religion, um die Strukturen der Kirchen und anderer religiöser Organisationen, die, so die die durchgängige Überzeugung, den Zugang zur eigentlichen Persönlichkeit, deren Energien und Potentialen verhindern. Der Veränderungsweg den Santosh auf-zeigt, beginnt bei der einzelnen Person, beim individuell ausgeprägten ”inneren Frieden”, gefolgt vom Frieden in der Familie und in der Gemeinschaft, um dann irgendwann bei der Gesellschaft und anschließend beim Weltfrieden an-zugelangen. Es ist der vielbeschworene Weg der ”inneren Evolution”, der jedoch im Hier und Jetzt oftmals gegenüber den bestehenden umgebenden gesellschaftlichen Missständen die Augen verschließt. Bevor wir ausführlicher diesen Punkt diskutieren können, geht es schon wieder voller Selbstüberzeugung um die CCC-Party auf dem legendären Burning-Man-Festival, die dort alle anderen Events in den Schatten stellen soll. Ein charakteristischer Ablauf, denn im Grunde drehen sich alle Gespräche unabhängig von der anfänglichen Thematik nach kurzer Zeit im wesentlichen um drei Themen, um Musik bzw. Partys, um Drogen und um Spirituelles, wobei im Zentrum der Ausführungen fast immer das eigene Ich und die eigenen Leistungen stehen.
Letztlich ist das CCC ein Paradebeispiel für das sinnbildliche Verständnis der ”Dance-Community” als eine isolierte Insel, wobei ignoriert wird, dass jede Insel von einem Meer umgeben wird. Wie stark jedoch auch das CCC von den äußeren Einflüssen geprägt wird, unterstreicht nachdrücklich die extreme Erhöhung der Miete, die inzwischen vom CCC nicht mehr getragen werden kann. Im Zuge der Entwicklungen um die dot.com-Industrie drängen immer mehr Internet-Firmen in den als Künstlerviertel bekannten Stadtteil. Zwangsläufig steigen die Mieten, die ursprünglich an-sässige Bevölkerung wird so vertrieben und der Stadtteil im Verlauf weniger Jahre komplett umstrukturiert. So steht trotz aller spirituellen Symbole der Auszug des CCC in absehbarer Zeit bevor und ein erschwingliches Ersatzgebäude ist noch nicht in Sicht.
AUF DER STRASSE
Als ich durch den Mission-District ziehe, zeigt sich schnell ein Gesicht San Franciscos, das in keinem Reiseführer zu finden ist. Große Teile der Stadt sind von schmucklosen Häusern, Lagerhallen und grauen Bürobauten bestimmt. Auffallend ist insbesondere die hohe Zahl der Homeless People, der Obdachlosen, die ihren verbliebenen Besitz in Einkaufswagen durch die Straßen schieben. Einige wenige leben in Zelten, die meisten in selbstgebauten Unterkünf-ten aus Pappkisten, Blech und Stoffresten oder sie schlafen direkt auf dem Bürgersteig, umgeben von Autolärm und Abgasen. Vor vielen Geschäften befinden sich Schilder mit der Aufschrift ”No Trespassing” (”Verweilen verboten”), die sich speziell an Obdachlose richten. Teilweise sind sogar die Mülltonnen mit Gittern verriegelt um ein Durchwühlen zu verhindern. Dennoch sieht man an fast jeder Straßenecke Menschen, die den Müll der Wohlstandsgesellschaft auf der Suche nach etwas Essenbaren durchwühlen. Ein Bild, das längst einen selbstverständlichen Teil des Alltags US-amerikanischer Großstädte bildet.
Direkt an der Market-Street, einer der zentralen Straßen San Franciscos, verteilen ehrenamtliche Mitglieder von Food Not Bombs an Bedürftige kostenlos vegetarische Nahrungsmittel und Getränke, die von Großküchen und einigen Geschäften aus Restbeständen zur Verfügung gestellt werden. Der Platz und die Uhrzeit sind bekannt und schon bald bildet sich eine lange Schlange. Im Gegensatz zu vielen anderen karitativen Organisationen in Deutschland stellt Food not Bombs die Aktivitäten ausdrücklich in einen gesamtgesellschaftlichen Zusammenhang: Zielsetzung ist nicht nur die Minderung von Elend und Not, sondern auch das Aufzeigen der eigentlichen, systembedingten Ursachen. So verurteilt Food not Bombs auch immer wieder scharf die polizeiliche Willkür gegenüber Obdachlosen. Entsprechend angespannt ist das Verhältnis gegenüber staatlichen Stellen. In San Francisco wurden Food-not-Bombs-AktivistInnen mehrfach inhaftiert, weil gegen das Vorgehen spezieller Anti-Homeless-Einheiten der Polizei eintraten. In einigen anderen Städten wurde den lokalen Gruppen das Verteilen von Nahrungsmitteln untersagt.
Viele der Homeless People leiden unter psychischen Problemen, die nicht nur in ihrem elenden Dasein auf der Straße wurzeln. In den späten sechziger Jahren wurden unter der Regierung des damaligen kalifornischen Gouverneurs Roland Reagan die staatlichen psychiatrischen Einrichtungen aufgelöst. Offiziell sollten die Betroffenen in die Gesell-schaft reintegriert werden und dabei von sozialen Projekten in Wohnortnähe begleitet werden, die jedoch in der Regel völlig überfordert waren. Tatsächlich sollte die Auflösung der Psychiatrien den Staatshaushalt entlasten und die Hip-pie-Bewegung durch die Konfrontation mit psychisch kranken Menschen schwächen, die gezielt die Nähe zur ver-gleichsweise toleranten Flower-Power-Kultur suchten.
Neben einer Bushaltestelle liegt ein Obdachloser auf einer Decke direkt auf dem Bürgersteig. Er starrt vor sich hin, scheint sich nicht um die Menschenmassen zu kümmern, die an ihm vorbei ziehen. Seit zwölf, fünfzehn Jahren lebt er nun auf der Straße, erzählt er mir. Seit wann genau, daran kann er sich nicht mehr erinnern. Zuerst hat er die Arbeit, dann die Wohnung verloren, danach gab es kein zurück mehr. Ob er noch Hoffnung habe, frage ich ihn. Seine Ant-wort lautet schlicht ”Hope for what?”.
PARTY, KULTUR UND WIDERSTAND
Im SoMa-Café treffe ich mich mit Christopher Anderson, dem Regisseur von ”An Act of Sabotage”. Ein beeindrucken-der halb-dokumentarischer Spielfilm, der auf seine ganz eigene Weise um die Pole Musik und Gemeinschaft, Liebe und Militanz, Bewusstsein und Widerstand kreist. Nach der Aufführung auf verschiedenen Festivals hat der Film trotz seiner subversiven Message sogar seinen Weg in das Spätprogramm des ZDF gefunden. Christophers Gedanken beschäftigen sich an diesem Nachmittag mit der ”geistigen Vergiftung der Menschen durch die Medien” und ”die be-rechnende Ignoranz der herrschenden PolitikerInnen”. Vor diesem Hintergrund bezieht er sich aber auch auf den Widerstand gegen die bestehenden Machtstrukturen und die Gesetzmäßigkeiten mit der sich Menschen gegen Unter-drückung und Ausbeutung wehren. Sei es nun bei einem Einbruch eines Obdachlosen in einen Supermarkt oder im Rahmen des Widerstands gegen die Globalisierung in Seatle.
Später sprechen wir über sein Selbstverständnis als Filmemacher und über die Idee des Cybertribes, der überliefertes Wissen mit den Entwicklungen der Gegenwart verknüpft. ”Mich beeindruckt das verbindende Verständnis von Kreati-vität, Schamanismus und Widerstand. Es sind Elemente die in diesem System des Konsums gezielt verdrängt wer-den. Konsum von Produkten, von Drogen und TV als Flucht aus einer Welt, in der sich die Menschen verkaufen müs-sen. Es geht in unseren Filmen um direkte Aktionen. Der Akt des Filmemachens als wirkliche Erfahrung und nicht als sorgfältig inszenierte Lüge. Wir versuchen Veränderungen anzuregen indem wir wichtige Themen zur Diskussion bringen, um dann zur Aktion überzugehen und diese in unsere Filme integrieren. Selbstverständlich bedeutet dies, dass man sich manchmal außerhalb der normalen Parameter bewegen muss.”
Von einem ähnlichen Kultur- bzw. Kunstverständnis geht das Projekt ’Art and Revolution’ aus, das seit 1996 mit un-terschiedlichen fortschrittlichen Organisationen zusammenarbeitet. Bekannt wurde ’Art and Revolution’ insbesondere durch die riesigen symbolträchtigen Puppen, die von ihren Mitgliedern auf Demonstrationen getragen werden und diesen dadurch ein besondere visuelle Ausdruckskraft geben. ”Wir glauben, dass politische Arbeit ohne kreative Visi-onen in eine Sackgasse führt, genauso wie Kunst ohne politische oder soziale Bedeutung keine wirkliche Perspektive eröffnet.” erläutert eine der Aktivistinnen. ”Wir sind ein Kollektiv, das in seinen Projekten kreative kulturelle Ausdrucks-formen mit dem Kampf um soziale Gerechtigkeit verbindet. Wir bringen phantasievoll Musik, Poesie und Kunst auf die Straßen, um auf die kritischen Themen unserer Zeit aufmerksam zu machen. Wir nutzen Kunst als Werkzeug zur Unterstützung von Graswurzelinitiativen, wie auch zur Entwicklung neuer Formen des Widerstands und der Kommu-nikation.”
Die Idee der ”Reclaim the Streets”-Events entstand in den neunziger Jahren. Ausgangspunkt war das Bestreben Poli-tik und Party zusammenzubringen, nicht zuletzt um auf diesem Wege festgefahrene und kopflastige Strukturen inner-halb der linken Bewegungen aufzubrechen. Politische Demonstrationen sollen in diesem Sinne nicht nur trockene Manifestationen bestimmter Haltungen sein, sondern auch lustvolle Feste eines anderen Lebensgefühls und einer anderen Kultur. Entsprechend werden Sound-Systems und Live-Musik in die Demos integriert, während die Teilneh-merInnen nicht länger nur Parolen skandierend eine bestimmte Strecke ablaufen. Vielmehr tanzen sie nun in den Straßen, die sie für sich zurückfordern. Mit einem gewissen Augenzwinkern beziehen sich die TeilnehmerInnen dabei bis heute auf die Anarchistin Emma Goldmann, die in den zwanziger Jahren des letzten Jahrhunderts einmal sinnge-mäß verkündet haben soll: ”Wenn ich nicht tanzen kann, dann ist es nicht meine Revolution.”
Monica und Tomcat gehören zu den Reclaim-The-Streets-AktivistInnen in San Francisco, die bewusst am 1. Mai eine Party-Demo veranstalten. Bemerkenswert ist dabei die Verbindung der Walpurgisnacht-Feiern der ursprünglichen Kultur der Hexen mit dem revolutionären Verständnis des 1. Mai. ”Die Idee des 1. Mai geht lange zurück. Ursprünglich war es ein erdverbundenes sexy Fest, das der Fruchtbarkeit der Erde, unserem eigenen Leben und einer erträgnisrei-chen Ernte gewidmet war. Kirche, Staat und Patriarchat ächteten dieses Fest, aber die unbeherrschbare Natur des 1. Mai ließ sich nicht unterdrücken. Er wurde als Kampftag der ArbeiterInnen wiedergeboren, auch wenn die heutigen ArbeiterInnen keine Ernte mehr für die Gemeinschaft einbringen, sondern nur noch für die Reichen arbeiten.”
Als DJ legt Tomcat meist progressiven Techno auf, wobei er jedoch gegenüber ”Peace, Love and Unity” als den so oft beschworenen Werten der Techno- und Trance-Szene eine eher kritische Position einnimmt. ”Diese Worte sind Flos-keln, die jeder unterschreiben kann. Natürlich ist jeder für Frieden, aber was heißt das schon? Ist es Frieden, wenn Menschen in den Straßen ohne Essen dahinvegetieren müssen und zigtausende in den Gefängnissen sitzen? Alle Kriegsherren proklamierten den Frieden.” Monica fügt hinzu: ”Wir gehen am 1. Mai auf die Straße, um an die Kämpfe für einen wahren Frieden und an die Kämpfe für die Rechte der ArbeiterInnen zu erinnern. Wir veranstalten Partys, um die rebellische Kraft vergangener Zeiten in den heutigen Widerstand zu übertragen, um das Feuer weiter brennen zu lassen für die Erde, für die Menschen, für unsere Zukunft.”
Wolfgang Sterneck (Text und Fotos 2001)
*
Star Trek: The Motion Picture (Paramount, 1979).
putlocker.bz/watch-star-trek-the-motion-picture-online-fr... Full Feature
Starring William Shatner, Leonard Nimoy, DeForest Kelley, James Doohan, George Takei, Majel Barrett, Walter Koenig, Nichelle Nichols, Persis Khambatta, Stephen Collins, Grace Lee Whitney, Mark Lenard. Directed by Robert Wise.
In Klingon space, three Klingon battle cruisers encounter a huge cloud-like anomaly. On the bridge of one of the ships, the captain (Mark Lenard) orders his crew to fire torpedoes at it, but they have no effect. The ships take evasive action.
Meanwhile, in Federation space, a monitoring station, Epsilon 9, picks up a distress signal from one of the Klingon ships. As the three ships are attempting to escape the cloud, energy beams shoot out and engulf each ship one by one, and they vanish. On Epsilon 9, the crew tracks the course of the cloud and discovers that it is headed for Earth.
On Vulcan, Spock (Leonard Nimoy) has been undergoing the kohlinahr ritual, in which he has been learning how to purge all of his emotions, and is nearly finished with his training. A female Vulcan Master (Edna Glover), surrounded by two men, is about to give him an ornate necklace as a symbol of pure logic, when Spock holds out his hand to stop her. Confused, she mind-melds with him and senses a consciousness calling to him from space that is affecting his human side. She drops the necklace. "You have not yet achieved kohlinahr. You must look elsewhere for your answer," she says as they leave Spock. "You will not find it here."
In San Francisco, Admiral James T. Kirk (William Shatner) arrives at Starfleet Headquarters in a shuttlecraft. He sees Commander Sonak (Jon Rashad Kamal), a Vulcan science officer who is joining the Enterprise crew and recommended for the position by Kirk himself. Kirk is bothered as to why Sonak is not on board yet. Sonak explains that Captain Willard Decker (Stephen Collins), the new captain of the Enterprise, wanted him to complete his science briefing at Headquarters before they left on their mission. The Enterprise has been undergoing a complete "refitting" for the past 18 months and is now under final preparations to leave, which would take at least 20 hours, but Kirk informs him that they only have 12. He tells Sonak to report to him on the Enterprise in one hour; he has a short meeting with Admiral Nogura and is intent on being on the ship.
Kirk transports to an office complex orbiting Earth and meets Montgomery Scott (James Doohan), the Enterprise's chief engineer. Scotty expresses his concern about the tight departure time. The cloud is less than three days away from Earth, and the Enterprise has been ordered to intercept it because they are the only ship in range. Scotty says that the refit can't be finished in 12 hours, and tries to convince him that the ship needs more work done as well as a shakedown cruise. Kirk insists that they are leaving, ready or not. They board a travel pod and begin the journey over to the drydock in orbit that houses the Enterprise.
Scotty tells Kirk that the crew hasn't had enough transition time with all the new equipment and that the engines haven't even been tested at warp power, not to mention that they have an untried captain. Kirk tells Scotty that two and a half years as Chief of Starfleet Operations may have made him a little stale, but that he wouldn't exactly consider himself untried. Kirk then tells a surprised Scotty that Starfleet gave him back his command of the Enterprise. Scotty doubts it, saying that he doesn't think it was that easy with Admiral Nogura, who gave Kirk his orders. They arrive at the Enterprise, and Scotty indulges Kirk with a brief tour of the new exterior of the ship.
Upon docking with the ship, Scotty is summoned to Engineering. Kirk goes up to the bridge, and is informed by Lt. Uhura (Nichelle Nichols) that Starfleet has just transferred command from Captain Decker over to him. Kirk finds Decker in engineering, whom is visibly upset when Kirk breaks the news that he is assuming command, but recognizes it is because Kirk has more experience. Decker will remain on the ship as 2nd officer. As Decker storms off, an alarm sounds. Someone is trying to beam over to the ship, but the transporter is malfunctioning. Kirk and Scotty race to the transporter room. Transporter operator Janice Rand (Grace Lee Whitney) is frantically trying to tell Starfleet to abort the transport, but it is too late. Commander Sonak and an unknown female officer are beaming in, but their bodies aren't re-forming properly in the beam. The female officer screams, and then their bodies disappear. Starfleet signals to them that they have died. Kirk tells Starfleet to express his sympathies to their families.
In the corridor, Kirk sees Decker and tells him they will have to replace Commander Sonak and wants another Vulcan. Decker tells him that no one is available that is familiar with the ship's new design. Kirk tells Decker he will have to double his duties as science officer as well.
In the recreation room, as Kirk briefs the assembled crew on the mission, they receive a transmission from Epsilon 9. Commander Branch (David Gautreaux) tells them they have analyzed the mysterious cloud. It generates an immense amount of energy and measures 2 A.U.s (300 million km) in diameter. There is also a vessel of some kind in the center. They've tried to communicate with it and have performed scans, but the cloud reflects them back. It seems to think of the scans as hostile and attacks them. Like the Klingon ships earlier, Epsilon 9 disappears.
Later on the bridge, Uhura informs Kirk that the transporter is working now. Lt. Ilia, (Persis Khambatta), a bald being from the planet Delta IV, arrives. Decker is happy to see her, as they developed a romantic relationship when he was assigned to her planet several years earlier. Ilia is curious about Decker's reduction in rank and Kirk interrupts and tells her about Decker being the executive and science officer. Decker tells her, with slight sarcasm, that Kirk has the utmost confidence in him. Ilia tells Kirk that her oath of celibacy is on record and asks permission to assume her duties. Uhura tells Kirk that one of the last few crew members to arrive is refusing to beam up. Kirk goes to the transporter room to ensure that "he" beams up.
Kirk tells Starfleet to beam the officer aboard. Dr. Leonard "Bones" McCoy (DeForest Kelley) materializes on the platform. McCoy is angry that his Starfleet commission was reactivated and that it was Kirk's idea for him to be brought along on the mission. His attitude changes, however, when Kirk says he desperately needs him. McCoy leaves to check out the new sickbay.
The crew finishes its repairs and the Enterprise leaves drydock and into the solar system. Dr. McCoy comes up to the bridge and complains that the new sickbay is nothing but a computer center. Kirk is anxious to intercept the cloud intruder, and orders Hikaru Sulu (George Takei) to go to warp speed. Suddenly, the ship enters a wormhole, which was created by an engine imbalance, and is about to collide with an asteroid that has been pulled inside. Kirk orders the phasers to be fired on it, but Decker tells Pavel Chekov (Walter Koenig) to fire photon torpedoes instead. The asteroid and the wormhole are destroyed. Annoyed, Kirk wants to meet with Decker in his quarters. Dr. McCoy decides to go along.
Kirk demands an explanation from Decker. Decker pointed out that the redesigned Enterprise channeled the phasers through the main engines and because they were imbalanced, the phasers were cut off. Kirk acknowledged that he had saved the ship; however, he accuses Decker of competing with him. Decker tells Kirk that, because of his unfamiliarity with the ship's new design, the mission is in jeopardy. Decker tells Kirk that he will gladly help Kirk understand the new design. Kirk then dismisses him from the room. In the corridor, Decker runs into Ilia. Ilia asked if the confrontation was difficult, and he tells her that it was about as difficult as seeing her again, and apologizes. She asked if he was sorry for leaving Delta IV, or for not saying goodbye. He said that if he had seen her again, would she be able to say goodbye? She says "no," and walked around him and entered her quarters nearby.
Back in Kirk's quarters, McCoy accuses Kirk of being the one who was competing, and the fact that it was Kirk who used the emergency to pressure Starfleet into letting him get command of the Enterprise. McCoy thinks that Kirk is obsessed with keeping his command. On Kirk's console viewscreen, Uhura informs Kirk that a shuttlecraft is approaching and that the occupant wishes to dock. Chekov also pipes in and replies that it appears to be a courier vessel. Kirk tells Chekov to handle the situation.
The shuttle approaches the Enterprise from behind, and the top portion of it detaches and docks at an airlock behind the bridge. Chekov is waiting by the airlock doors and is surprised to see Spock come aboard. Moments later, Spock arrives on the bridge, and everyone is shocked and pleased to see him, yet Spock ignores them. He moves over to the science station and tells Kirk that he is aware of the crisis and knows about the ship's engine design difficulties. He offers to step in as the science officer. McCoy and Dr. Christine Chapel (Majel Barret Roddenberry) come to the bridge to greet Spock, but Spock just stares alarmingly at their emotional outburst. Spock leaves to discuss fuel equations with Scotty in engineering.
With Spock's assistance, the engines are now rebalanced for full warp capacity. The ship successfully goes to warp to intercept the cloud. In the officers lounge, Spock meets with Kirk and McCoy. They discuss Spock's kohlinahr training on Vulcan, and how Spock broke off from his training to join them. Spock describes how he sensed the consciousness of the intruder, from a source more powerful that he has ever encountered, with perfect, logical thought patterns. He believes that it holds the answers he seeks. Uhura tells Kirk over the intercom that they have visual contact with the intruder.
The cloud scans the ship, but Kirk orders no return scans. Spock determines that the scans are coming from the center of the cloud. Uhura tries sending "linguacode" messages, but there is no response. Decker suggests raising the shields for protection, but Kirk determines that that might be considered hostile to the cloud. Spock analyzes the clouds composition, and discovers it has a 12-power energy field, the equivalent of power generated by thousands of starships.
Sitting at the science station, Spock awakens from a brief trance. He reveals to Kirk that the alien was communicating with him. The alien is puzzled; it contacted the Enterprise--why has the Enterprise not replied? A red alert sounds, and an energy beam from within the cloud touches the ship, and begins to overload the ship's systems. Bolts of lightning surround the warp core and nearly injure some engineering officers, and Chekov is also hurt--his hand is burned while sitting at the weapons station on the bridge. The energy beam then disappears. A medical team is summoned to the bridge, and Ilia is able to use her telepathic powers to soothe Chekov's pain.
Spock confirms to Kirk that the alien has been attempting to communicate. It communicates at a frequency of more than one million megahertz, and at such a high rate of speed, the message only lasts a millisecond. Spock programs to computer to send linguacode messages at that frequency. Another energy beam is sent out, but Spock transmits a message just in time, and the beam disappears. The ship continues on course through the cloud. They pass through many expansive and colorful cloud layers and upon clearing these, a giant vessel is revealed. It is roughly cylindrical in shape, with large spikes jutting out from the surface at equidistant angles between each other, forming a hexagon-like shape.
Kirk tells Uhura to transmit an image of the alien to Starfleet, but she explains that any transmission sent out of the cloud is being reflected back to them. Kirk orders Sulu to fly above and along the top of the vessel. The Enterprise is so small compared to the size of the alien vessel that it appears only as a little white dot next to it. The ship travels past many oddly-shaped structures, including a sunken area where the energy beams originate.
An alarm sounds, and yet another energy bolt approaches the ship. It appears on the bridge as a column of bright light that emits a very loud noise. The crew struggles to shield their eyes from its brilliant glow. Chekov asks Spock if it is one of the alien's crew, and Spock replies that it is a probe sent from the vessel. The probe slowly moves around the room and stops in front of the science station. Bolts of lightning shoot out from it and surround the console--it is trying to access the ship's computer. Spock manages to smash the controls to prevent further access, and the probe gives him an electric shock that sends him rolling onto the floor. The probe approaches the helm/navigation console and it scans Lt. Ilia. Suddenly, she vanishes, along with the probe.
Ahead of the ship looms another giant section of the vessel. A tractor beam is drawing the Enterprise toward an opening aperture. Decker calls for Chief DiFalco (Marcy Lafferty) to come up to the bridge as Ilia's replacement. The ship travels deep into the next chamber. Decker wonders why they were brought inside--they could have been easily destroyed outside. Spock deduces that the alien is curious about them. Uhura's monitor shows that the aperture is closing; they are trapped. The ship is released from the tractor beam and suddenly, an intruder alert goes off. Someone has come aboard the ship and is in the crew quarters section.
Kirk and Spock arrive inside a crewman's quarters to discover that the intruder is inside the sonic shower. It is revealed to be Ilia, although it isn't really her--there is a small red device attached to her neck. In a mechanized voice, she replies "You are the Kirk unit--you will listen to me." She explains that she has been programmed by an entity called "V'Ger" to observe and record the normal functions of the carbon-based units (humans) "infesting" the Enterprise. Kirk opens the shower door and "Ilia" steps out, wearing a small white garment that just materialized around her. Dr. McCoy and a security officer enter the room, and Kirk tells McCoy to scan her with a tricorder.
Kirk asks her who V'Ger is. She replies "V'Ger is that which programmed me." McCoy tells Kirk that Ilia is a mechanism and Spock confirms she is a probe that assumed Ilia's physical form. Kirk asks where the real Ilia is, and the probe states that "that unit" no longer functions. Kirk also asks why V'Ger is traveling to Earth, and the probe answers that it wishes to find the Creator, join with him, and become one with it. Spock suggests that McCoy perform a complete examination of the probe.
In sickbay, the Ilia probe lays on a diagnostic table, its sensors slowly taking readings. All normal body functions, down to the microscopic level, are exactly duplicated by the probe. Decker arrives and is stunned to see her there. She looks up at him and addresses him as "Decker", rather than "Decker unit," which intrigues Spock. Spock talks with Kirk and Decker in an adjoining room, and Spock locks the door. Spock theorizes that the real Ilia's memories and feelings have been duplicated by the probe as well as her body. Decker is angry that the probe killed Ilia, but Kirk convinces him that their only contact with the vessel is through the probe, and they need to use that advantage to find out more about the alien. Suddenly, the probe bursts through the door, and demands that Kirk assist her with her observations. He tells her that Decker will do it with more efficiency.
Decker and Ilia are seen walking around in the recreation room. He shows her pictures of previous ships that were named Enterprise. Decker has been trying to see if Ilia's memories or emotions can resurface, but to no avail. Kirk and McCoy are observing them covertly on a monitor from his quarters. Decker shows her a game that the crew enjoys playing. She is not interested and states that recreation and enjoyment has no meaning to her programming. At another game, which Ilia enjoyed and nearly always won, they both press one of their hands down onto a table to play it. The table lights up, indicating she won the game, and she gazes into Deckers eyes. This moment of emotion ends suddenly, and she returns to normal. "This device serves no purpose."
"Why does the Enterprise require the presence of carbon units?" she asks. Decker tells her the ship couldn't function without them. She tells him that more information is needed before the crew can be patterned for data storage. Horrified, he asks her what this means. "When my examination is complete, all carbon units will be reduced to data patterns." He tells her that within her are the memory patterns of a certain carbon unit. He convinces her to let him help her revive those patterns so that she can understand their functions better. She allows him to proceed.
Spock slowly enters an airlock room. He sees an officer standing at a console, his back to Spock. Spock quietly approaches him, and gives him the Vulcan nerve pinch to render him unconscious.
Decker, the probe, Dr. McCoy, and Dr. Chapel are in Ilia's quarters. Dr. Chapel gives the probe a decorative headband that Ilia used to wear. Chapel puts it over "Ilia's" head and turns her toward a mirror. Decker asks her if she remembers wearing it on Delta IV. The probe shows another moment of emotion, saying Dr. Chapel's name, and putting her hand on Decker's face, calling him Will. Behind them, McCoy reminds Decker that she is a mechanism. Decker asks "Ilia" to help them make contact with V'Ger. She says that she can't, and Decker asks her who the Creator is. She says V'Ger does not know. The probe becomes emotionless again and removes the headband.
Spock is now outside the ship in a space suit with an attached thruster pack. He begins recording a log entry for Kirk detailing his attempt to contact the alien. He activates a panel on the suit and calculates thruster ignition and acceleration to coincide with the opening of an aperture ahead of him. He hopes to get a better view of the spacecraft interior.
Kirk comes up to the bridge and Uhura tells him that Starfleet signals are growing stronger, indicating they are very close to Earth. Starfleet is monitoring the intruder and notifies Uhura that it is slowing down in its approach. Sulu confirms this and says that lunar beacons show the intruder is entering into orbit. Chekov tells Kirk that Airlock 4 has been opened and a thruster suit is missing. Kirk figures out that Spock has done it, and orders Chekov to get Spock back on the ship. He changes his mind, and instead tells him to determine his position.
Spock touches a button on his thruster panel and his thruster engine ignites. He is propelled forward rapidly, and enters the next chamber of the vessel just before the aperture closes behind him. The thruster engine shuts down, and the momentum carries Spock ahead further. He disconnects the thruster pack from his suit and it falls away from him.
Continuing his log entry, Spock sees an image of what he believes to be V'Gers home planet. He passes through a tunnel filled with crackling plasma energy, possibly a power source for a gigantic imaging system. Next, he sees several more images of planets, moons, stars, and galaxies stored and recorded. Spock theorizes that this may be a visual representation of V'Gers entire journey. "But who or what are we dealing with?" he ponders.
He sees the Epsilon 9 station, and notes to Kirk that he is convinced that all of what he is seeing is V'Ger; and that they are inside a living machine. Then he sees a giant image of Lt. Ilia with the sensor on her neck. Spock decides it must have some special meaning, so he attempts to mind-meld with it. He is quickly overwhelmed by the multitude of images flooding his mind, and is thrown backward.
Kirk is now in a space suit and has exited the ship. The aperture in front of the Enterprise opens, and Spock's unconscious body floats toward him. Later, Dr. Chapel and Dr. McCoy are examining Spock in sickbay. Dr. McCoy performs scans and determines that Spock endured massive neurological trauma from the mind-meld. Spock tells Kirk he should have known and Kirk asks if he was right about V'Ger. Spock calls it a conscious, living entity. Kirk explains that V'Ger considers the Enterprise a living machine and it's why "Ilia" refers to the ship as an entity and the crew as an infestation.
Spock describes V'Ger's homeworld as a planet populated by living machines with unbelievable technology. But with all that logic and knowledge, V'Ger is barren, with no mystery or meaning. He momentarily lapses into sleep but Kirk rouses him awake to ask what Spock should have known. Spock grasps Kirk's hand and tells him "This simple feeling is beyond V'Ger's comprehension. No meaning, no hope. And Jim, no answers. It's asking questions. 'Is this all that I am? Is there nothing more?'"
Uhura chimes in and tells Kirk that they are getting a faint signal from Starfleet. The intruder has been on their monitors for a while and the cloud is rapidly dissipating as it approaches. Sulu also comments that the intruder has slowed to sub-warp speed and is three minutes from Earth orbit. Kirk acknowledges and he, McCoy and Spock go up to the bridge.
Starfleet sends the Enterprise a tactical report on the intruders position. Uhura tells Kirk that V'Ger is transmitting a signal. Decker and "Ilia" come up to the bridge, and she says that V'Ger is signaling the Creator. Spock determines that the transmission is a radio signal. Decker tells Kirk that V'Ger expects an answer, but Kirk doesn't know the question. Then "Ilia" says that the Creator has not responded. An energy bolt is released from V'Ger and positions itself above Earth. Chekov reports that all planetary defense systems have just gone inoperative. Several more bolts are released, and they all split apart to form smaller ones and they assume equidistant positions around the planet.
McCoy notices that the bolts are the same ones that hit the ship earlier, and Spock says that these are hundreds of times more powerful, and from those positions, they can destroy all life on Earth. "Why?" Kirk asks "Ilia." She says that the carbon unit infestation will be removed from the Creator's planet as they are interfering with the Creator's ability to respond and accuses the crew of infesting the Enterprise and interfering in the same manner. Kirk tells "Ilia" that carbon units are a natural function of the Creator's planet and they are living things, not infestations. However "Ilia" says they are not true life forms like the Creator. McCoy realizes V'Ger must think its creator is a machine.
Spock compares V'Ger to a child, and suggests they treat it like one. McCoy retorts that this child is about to wipe out every living thing on Earth. To get "Ilia's" attention, Kirk says that the carbon units know why the Creator hasn't responded. The Ilia probe demands that the Creator "disclose the information." Kirk won't do it until V'Ger withdraws all the orbiting devices. In response to this, V'Ger cuts off the ship's communications with Starfleet. She tells him again to disclose the information. He refuses, and a plasma energy attack shakes the ship. McCoy tells Spock that the child is having a "tantrum."
Kirk tells the probe that if V'Ger destroys the Enterprise, then the information it needs will also be destroyed. Ilia says that it is illogical to withhold the required information, and asks him why he won't disclose it. Kirk explains it is because V'Ger is going to destroy all life on Earth. "Ilia" says that they have oppressed the Creator, and Kirk makes it clear he will not disclose anything. V'Ger needs the information, says "Ilia." Kirk says that V'Ger will have to withdraw all the orbiting devices. "Ilia" says that V'Ger will comply, if the carbon units give the information.
Spock tells Kirk that V'Ger must have a central brain complex. Kirk theorizes that the orbiting devices are controlled from there. Kirk tells "Ilia" that the information cant be disclosed to V'Ger's probe, but only to V'Ger itself. "Ilia" stares at the viewscreen, and, in response, the aperture opens and drags the ship forward with a tractor beam into the next chamber. Chekov tells Kirk that the energy bolts will reach their final positions and activate in 27 minutes. Kirk calls to Scotty on the intercom and tells him to stand by to execute Starfleet Order 2005; the self-destruct command. A female crewmember asks Scotty why Kirk ordered self-destruct, and Scotty tells her that Kirk hopes that when they explode, so will the intruder.
The countdown is now down to 18 minutes. DiFalco reports that they have traveled 17 kilometers inside the vessel. Kirk goes over to Spock's station, and sees that Spock has been crying. "Not for us," Kirk realizes. Spock tells him he is crying for V'Ger, and that he weeps for V'Ger as he would for a brother. As he was when he came aboard the Enterprise, so is V'Ger now--empty, incomplete, and searching. Logic and knowledge are not enough. McCoy realizes Spock has found what he needed, but that V'Ger hasn't. Decker wonders what V'Ger would need to fulfill itself.
Spock comments that each one of us, at some point in our lives asks, "Why am I here?" "What was I meant to be?" V'Ger hopes to touch its Creator and find those answers. DiFalco directs Kirk's attention to the viewscreen. Ahead of them is a structure with a bright light. Sulu reports that forward motion has stopped. Chekov replies that an oxygen/gravity envelope has formed outside of the ship. "Ilia" points to the structure on the screen and identifies it as V'Ger. Uhura has located the source of the radio signal and it is straight ahead. A passageway forms outside the ship as Kirk Spock, McCoy, Decker, and "Ilia" enter a turbolift.
The landing party exits an airlock on the top of the saucer section and walks up the passageway. At the end of the path is a concave structure, and in the center of it is an old NASA probe from three centuries earlier. Kirk tries to rub away the smudges on the nameplate and makes out the letters V G E R. He continues to rub, and discovers that the craft is actually Voyager 6. Kirk recalls the history of the Voyager program--it was designed to collect data and transmit it back to Earth. Decker tells Kirk that Voyager 6 disappeared through a black hole.
Kirk says that it must have emerged on the far side of the galaxy and got caught in the machine planet's gravity. Spock theorizes that the planet's inhabitants found the probe to be one of their own kind--primitive, yet kindred. They discovered the probe's 20th century programming, which was to collect data and return that information to its creator. The machines interpreted that instruction literally, and constructed the entire vessel so that Voyager could fulfill its programming. Kirk continues by saying that on its journey back, it amassed so much knowledge that it gained its own consciousness.
"Ilia" tells Kirk that V'Ger awaits the information. Kirk calls Uhura on his communicator and tells her to find information on the probe in the ship's computer, specifically the NASA code signal, which will allow the probe to transmit its data. Decker realizes that that is what the probe was signaling--it's ready to transmit everything. Kirk then says that there is no one on Earth who recognizes the old-style signal--the Creator does not answer.
Kirk calls out to V'Ger and says that they are the Creator. "Ilia" says that is not logical--carbon units are not true life forms. Kirk says they will prove it by allowing V'Ger to complete its programming. Uhura calls Kirk on his communicator and tells him she has retrieved the code. Kirk tells her to set the Enterprise transmitter to the code frequency and to transmit the signal. Decker reads off the numerical code on his tricorder, and is about to read the final sequence, but Voyager's circuitry burns out, an effort by V'Ger itself to prevent the last part of the code from being transmitted.
"Ilia" says that the Creator must join with V'Ger, and turns toward Decker. McCoy warns Kirk that they only have 10 minutes left. Decker figures out that V'Ger wanted to bring the Creator here and transmit the code in person. Spock tells Kirk that V'Ger's knowledge has reached the limits of the universe and it must evolve. Kirk says that V'Ger needs a human quality in order to evolve. Decker thinks that V'Ger joining with the Creator will accomplish that. He then goes over to the damaged circuitry and fixes the wires so he can manually enter the rest of the code through the ground test computer. Kirk tries to stop him, but "Ilia" tosses him aside. Decker tells Kirk that he wants this as much as Kirk wanted the Enterprise.
Suddenly, a bright light forms around Decker's body. "Ilia" moves over to him, and the light encompasses them both as they merge together. Their bodies disappear, and the light expands and begins to consume the area. Kirk, Spock, and McCoy retreat back to the Enterprise. V'Ger explodes, leaving the Enterprise above Earth, unharmed. On the bridge, Kirk wonders if they just saw the beginning of a new life form, and Spock says yes and that it is possibly the next step in their evolution. McCoy says that its been a while since he "delivered" a baby, and hopes that they got this one off to a good start.
Uhura tells Kirk that Starfleet is requesting the ship's damage and injury reports and vessel status. Kirk reports that there were only two casualties: Lt. Ilia and Captain Decker. He quickly corrects his statement and changes their status to "missing." Vessel status: fully operational. Scotty comes on the bridge and agrees with Kirk that it's time to give the Enterprise a proper shakedown. When Scotty offers to have Spock back on Vulcan in four days, Spock says that's unnecessary, as his task on Vulcan is completed.
Kirk tells Sulu to proceed ahead at warp factor one. When DiFalco asks for a heading, Kirk simply says "Out there, thataway." With that, the Enterprise flies overhead and engages warp drive.
youtu.be/4n2dGwYcp9k?t=8s Star Trek Theme
CCC - Consortium of Collective Consciousness
" Consortium of Collective Consciousness
The Psychedelic Trance Family in San Francisco
The Consortium of Collective Consciousness really began one day Wednesday night in December 1993 when a few travelers met on the beach in front of the Shore Bar in Goa,India. We were mostly Americans, and pretty blown away by this new music we were hearing, which at the time in was called Goa Trance.The Trance parties in goa were amazing beyond the words.so it‘s not too surprising that when we found ourselves relocating to San francisco a year later, we all wanted to bring some of the reality of the Goan beaches into our post hippie, West Coast urban existence, and continue the process which had begun a year before and half a world away.
The Consortium of Collective Consciousness (CCC) is a collective of freaks, travelers, dancers, djs, artists and party people based in San Francisco. This site contains the story of the CCC in all its gory detail, complete with words, images, sound and video. "
www.cccpublishing.com/about-ccc-and-all-its-creative-ente...
*
SAN FRANCISCO SESSIONS
Zwischen Hippie-Kommerz, Goa-Spirits und revolutionären Party-Demos - Eine Reise durch das San Francisco der Gegenwart ...
DAS ERBE DER HIPPIES
In der zweiten Hälfte der sechziger Jahre wurde San Francisco zur Hauptstadt der Flower-Power-Bewegung. Zigtau-sende Hippies aus der ganzen Welt kamen zusammen, um in Haight-Ashbury den ”Summer of Love” zu feiern. Ver-bindend war die Abkehr von den Werten der bürgerlichen Gesellschaft, die im Vietnam-Krieg ihr blutverschmiertes Gesicht zeigte. Die Vision der Hippies machte dagegen die freie Liebe zur wichtigsten Kraft, die aufkommende Rock-Musik wurde zum wegweisenden Bezugspunkt und psychedelische Substanzen dienten zur Veränderung des Be-wusstseins. Die farbenfrohen Beschwörungen einer besseren Welt nahmen jedoch nur kurzzeitig Gestalt an, bald verfing sich die Hippie-Kultur in inneren Widersprüchen. Zudem gelang es Ronald Reagan, dem damaligen Gouver-neur Kaliforniens, und dem CIA zunehmend die Bewegung über repressive Massnahmen zu schwächen. Im Grunde wurzelte das Scheitern der Hippie-Kultur jedoch in einem wesentlichen Teil in der verschlingenden Dynamik eines Gesellschaftssystems, das selbst seine Antithese integriert und zu Geld macht.
Bis heute lebt Haight-Ashbury als Stadtteil noch immer vom Mythos der Hippie-Bewegung. Vom ursprünglichen Spirit ist kaum noch etwas zu spüren, wie sollte es über dreißig Jahre später auch anders sein. Ein Hippie-Shop reiht sich an den nächsten: Eine endlose Ansammlung von T-Shirts, Postern, Tassen und anderen Souvenirs mit Motiven der Ikonen Janis Joplin, Jimi Hendrix und Jerry Garcia. Blumen schmücken noch immer die zentrale Haight-Street, doch längst sind sie mit einem meist völlig überteuerten Preisschild versehen.
Inzwischen sind jedoch nicht nur die scheinbar ewig jungen Rock-Klassiker der späten Sechziger in den Shops zu hören. Seit einiger Zeit nehmen die zeitgemäßen Beats des Psychedelic Trance einen nahezu gleichberechtigten Platz ein. Die Freaks aus der Goa-Szene haben längst das Erbe der Hippies angetreten. Viele Parallelen sind offen-sichtlich, so ist beispielsweise der Bezug zur indischen Mystik genauso verbreitet wie der Gebrauch psychoaktiver Substanzen und auch die farbenfrohe Kleidung orientiert sich eindeutig am Outfit der Hippies. Vor allem ist es jedoch zumeist die Sehnsucht nach Freiheit und Ungebundenheit, nach innerer Entfaltung und Entwicklung, die den einge-schlagenen Weg bestimmt. Charakteristisch ist für beide Kulturen jedoch auch ein oftmals naives bis ignorantes Ver-hältnis gegenüber den Möglichkeiten und den Notwendigkeiten politischen Engagements.
OFFENE SESSIONS ALS LEBENSPRINZIP
Aus der scheinbar endlosen Kette der Tourist-Shops der Haight-Street fällt der Bound Together Bookstore heraus. Dort reihen sich die Klassiker der linken Bewegungen aneinander, von Marx und Bakunin über die Vertretern der kritischen Theorie bis zu den WortführerInnen der Antiglobalisierungsbewegung. Daneben stehen verschiedene Un-derground-Zeitschriften oder auch Benefit-CDs für den aus politischen Gründen in Philadelphia zum Tode verurteilten afroamerikanischen Journalisten Mumia Abu-Jamal. Im Gegensatz zu vergleichbaren Projekten in Deutschland lassen sich aber auch erotische Fotobände aus der Fetisch-Szene oder psychedelische Erfahrungsberichte finden. ”Alle Mitarbeiter des Buchladens verzichten auf einen Lohn, die Gewinne fließen an linke Projekten” erzählt mir Monica und fügt mit einem leicht zweifelnden und gleichzeitig hoffnungsvollen Lächeln hinzu: ”Vielleicht reicht es sogar irgend-wann einmal für den Aufbau eines Zentrums.”
Im Golden Gate Park finde ich dann doch noch den Geist der Hippie-Bewegung, der sich im Grund jedoch losgelöst von der Kultur der späten Sechziger als eine Art ”Open Spirit” bezeichnen lässt, welcher sich durch so viele gegenkul-turellen Bewegungen zieht. An einem kleinem Hügel hat sich eine Gruppe von TrommlerInnen zusammengefunden, unterstützt von einem Klarinettisten und einem Trompeter. Eine offene Session, der sich jede und jeder anschließen kann, unabhängig von Alter, Hautfarbe und Herkunft. Und so ist es ein ständiges kommen und gehen, meist sind es rund fünfzehn TrommlerInnen, die improvisierend miteinander spielen, dabei gleichberechtigt aufeinander eingehen und so den Traum einer gemeinschaftlichen Gesellschaft auf dieser Ebene für einige Stunden zur Wirklichkeit ma-chen.
Während ich auf der Wiese liege, ziehen einige Seifenblasen an mir vorbei, der Geruch von Räucherstäbchen und Grass liegt in der Luft. Ein Skateborder hat sich in die Mitte der TrommlerInnen gelegt, um sich völlig vom Sound umhüllen zu lassen, während einige junge, etwas klischeehaft hippieartig gekleidete Frauen ausgelassen tanzen. Es macht den Flair von San Francisco mit aus, dass sich auch fünfzig- und sechzigjährige ganz selbstverständlich der Musik hingeben, ohne mit einem Kopfschütteln bedacht zu werden. Gleich neben mir breitet eine Familie ein Picknick aus, daneben spielen einige Freaks Frisbee, andere jonglieren oder genießen einfach den warmen Nachmittag.
Doch auch an diesem idyllischen Sonnentag in Haight-Ashbury wird am Straßenrand die Kehrseite des vermeintlichen Traumlandes Amerika mit seinen unbegrenzten Möglichkeiten deutlich. Da streicht eine verwirrte ältere Frau ununter-brochen über eine Barbie-Puppe und spricht von deren Schönheit. Gleich daneben bitten die beiden Punx auf einem handgeschriebenen Schild mit etwas Selbstironie um Spenden für ihre Alkohol-Studien. Nicht minder bezeichnend ist der Alt-Hippie, der unverständliches Zeug vor sich hin murmelt, während er eine Mülltonne nach etwas Essbaren durchwühlt.
GOA IN SAN FRANCISCO
Im SoMa-District San Franciscos, einem ansatzweise alternativen, im Gesamteindruck aber eher heruntergekomme-nen Stadtteil, befindet sich in einem Warehouse das Consortium of Collective Consciousness (CCC). Getragen von einer Grundhaltung, die Spiritualität und Party miteinander verbindet, verkörpert es wie kaum ein anderer Ort als Kul-tur- bzw. Wohnzentrum die Goa-Szene. ”Es begann vor einigen Jahren als wir völlig verändert von den Trance-Partys in indischen Goa zurückkamen. Wir versuchten die psychedelischen Energien dieser Erlebnisse aufzugreifen und weiter zu tragen. Wir kamen zusammen, mieteten ein altes Warehouse und organisierten die ersten Partys. Im Mai ’95 nahm dann der legendäre DJ Goa Gil unsere Spirits mit auf eine Reise, auf der wir uns bis zum heutigen Tag befinden.” erzählt Santosh, einer der Gründer des CCC.
Zur Zeit wohnen acht Leute im CCC, zumeist in schön gestalteten, aber äußerst kleinen, fensterlosen Zimmern, die kaum mehr beinhalten als ein Bett und einige Kisten. Treffpunkt ist die gemeinschaftlich genutzte Küche, das Herz des Zentrums bildet eine Halle, die als Partyraum genutzt wird. Auf dem mit Tüchern abgehängten Dach eines kleinen DJ-Raumes innerhalb der Halle wohnt Aaron, dessen persönlicher Besitz aus nicht viel mehr als einem Schlafsack, einigen Kleidungsstücken und einem Laptop besteht, auf dem er unablässig neue Stücke kreiert. ”We are so much into music, nothing else matters” führt er in einer selbstverständlichen Beiläufigkeit aus. Entsprechend läuft im Grunde rund um die Uhr im ganzen Haus Psychedelic-Trance in allen Variationen. Einige Hausbewohner sind am Mixen, in einem anderen studioartigen Zimmer, das ebenfalls gleichzeitig als Schlafraum genutzt wird, entsteht am Computer ein neuer Track und in der Küche läuft eine Promo-CD.
Das ganze Zentrum ist im Innern farbenfroh gestaltet. Überall hängen großteils selbstgemalte, großformatige Gemäl-de. Neben psychedelischen und fantasyartigen Motiven sind es vor allem spirituelle indische Motive. Da lächelt von einem Poster Krishna, an einem altarartigen Platz befindet sich eine kitschig mit blumigen Schmetterlingen behängte Buddha-Statur und Shiva ist neben zig anderen hinduistischen Gottheiten allgegenwärtig. Tatsächlich scheint sich jedoch fernab der Klischees vom spirituellen Indien kaum jemand für die religiösen Hintergründe zu interessieren.
In einer Diskussion mit einigen BewohnerInnen des CCC geht es um die Bedeutung organisierter Religion, um die Strukturen der Kirchen und anderer religiöser Organisationen, die, so die die durchgängige Überzeugung, den Zugang zur eigentlichen Persönlichkeit, deren Energien und Potentialen verhindern. Der Veränderungsweg den Santosh auf-zeigt, beginnt bei der einzelnen Person, beim individuell ausgeprägten ”inneren Frieden”, gefolgt vom Frieden in der Familie und in der Gemeinschaft, um dann irgendwann bei der Gesellschaft und anschließend beim Weltfrieden an-zugelangen. Es ist der vielbeschworene Weg der ”inneren Evolution”, der jedoch im Hier und Jetzt oftmals gegenüber den bestehenden umgebenden gesellschaftlichen Missständen die Augen verschließt. Bevor wir ausführlicher diesen Punkt diskutieren können, geht es schon wieder voller Selbstüberzeugung um die CCC-Party auf dem legendären Burning-Man-Festival, die dort alle anderen Events in den Schatten stellen soll. Ein charakteristischer Ablauf, denn im Grunde drehen sich alle Gespräche unabhängig von der anfänglichen Thematik nach kurzer Zeit im wesentlichen um drei Themen, um Musik bzw. Partys, um Drogen und um Spirituelles, wobei im Zentrum der Ausführungen fast immer das eigene Ich und die eigenen Leistungen stehen.
Letztlich ist das CCC ein Paradebeispiel für das sinnbildliche Verständnis der ”Dance-Community” als eine isolierte Insel, wobei ignoriert wird, dass jede Insel von einem Meer umgeben wird. Wie stark jedoch auch das CCC von den äußeren Einflüssen geprägt wird, unterstreicht nachdrücklich die extreme Erhöhung der Miete, die inzwischen vom CCC nicht mehr getragen werden kann. Im Zuge der Entwicklungen um die dot.com-Industrie drängen immer mehr Internet-Firmen in den als Künstlerviertel bekannten Stadtteil. Zwangsläufig steigen die Mieten, die ursprünglich an-sässige Bevölkerung wird so vertrieben und der Stadtteil im Verlauf weniger Jahre komplett umstrukturiert. So steht trotz aller spirituellen Symbole der Auszug des CCC in absehbarer Zeit bevor und ein erschwingliches Ersatzgebäude ist noch nicht in Sicht.
AUF DER STRASSE
Als ich durch den Mission-District ziehe, zeigt sich schnell ein Gesicht San Franciscos, das in keinem Reiseführer zu finden ist. Große Teile der Stadt sind von schmucklosen Häusern, Lagerhallen und grauen Bürobauten bestimmt. Auffallend ist insbesondere die hohe Zahl der Homeless People, der Obdachlosen, die ihren verbliebenen Besitz in Einkaufswagen durch die Straßen schieben. Einige wenige leben in Zelten, die meisten in selbstgebauten Unterkünf-ten aus Pappkisten, Blech und Stoffresten oder sie schlafen direkt auf dem Bürgersteig, umgeben von Autolärm und Abgasen. Vor vielen Geschäften befinden sich Schilder mit der Aufschrift ”No Trespassing” (”Verweilen verboten”), die sich speziell an Obdachlose richten. Teilweise sind sogar die Mülltonnen mit Gittern verriegelt um ein Durchwühlen zu verhindern. Dennoch sieht man an fast jeder Straßenecke Menschen, die den Müll der Wohlstandsgesellschaft auf der Suche nach etwas Essenbaren durchwühlen. Ein Bild, das längst einen selbstverständlichen Teil des Alltags US-amerikanischer Großstädte bildet.
Direkt an der Market-Street, einer der zentralen Straßen San Franciscos, verteilen ehrenamtliche Mitglieder von Food Not Bombs an Bedürftige kostenlos vegetarische Nahrungsmittel und Getränke, die von Großküchen und einigen Geschäften aus Restbeständen zur Verfügung gestellt werden. Der Platz und die Uhrzeit sind bekannt und schon bald bildet sich eine lange Schlange. Im Gegensatz zu vielen anderen karitativen Organisationen in Deutschland stellt Food not Bombs die Aktivitäten ausdrücklich in einen gesamtgesellschaftlichen Zusammenhang: Zielsetzung ist nicht nur die Minderung von Elend und Not, sondern auch das Aufzeigen der eigentlichen, systembedingten Ursachen. So verurteilt Food not Bombs auch immer wieder scharf die polizeiliche Willkür gegenüber Obdachlosen. Entsprechend angespannt ist das Verhältnis gegenüber staatlichen Stellen. In San Francisco wurden Food-not-Bombs-AktivistInnen mehrfach inhaftiert, weil gegen das Vorgehen spezieller Anti-Homeless-Einheiten der Polizei eintraten. In einigen anderen Städten wurde den lokalen Gruppen das Verteilen von Nahrungsmitteln untersagt.
Viele der Homeless People leiden unter psychischen Problemen, die nicht nur in ihrem elenden Dasein auf der Straße wurzeln. In den späten sechziger Jahren wurden unter der Regierung des damaligen kalifornischen Gouverneurs Roland Reagan die staatlichen psychiatrischen Einrichtungen aufgelöst. Offiziell sollten die Betroffenen in die Gesell-schaft reintegriert werden und dabei von sozialen Projekten in Wohnortnähe begleitet werden, die jedoch in der Regel völlig überfordert waren. Tatsächlich sollte die Auflösung der Psychiatrien den Staatshaushalt entlasten und die Hip-pie-Bewegung durch die Konfrontation mit psychisch kranken Menschen schwächen, die gezielt die Nähe zur ver-gleichsweise toleranten Flower-Power-Kultur suchten.
Neben einer Bushaltestelle liegt ein Obdachloser auf einer Decke direkt auf dem Bürgersteig. Er starrt vor sich hin, scheint sich nicht um die Menschenmassen zu kümmern, die an ihm vorbei ziehen. Seit zwölf, fünfzehn Jahren lebt er nun auf der Straße, erzählt er mir. Seit wann genau, daran kann er sich nicht mehr erinnern. Zuerst hat er die Arbeit, dann die Wohnung verloren, danach gab es kein zurück mehr. Ob er noch Hoffnung habe, frage ich ihn. Seine Ant-wort lautet schlicht ”Hope for what?”.
PARTY, KULTUR UND WIDERSTAND
Im SoMa-Café treffe ich mich mit Christopher Anderson, dem Regisseur von ”An Act of Sabotage”. Ein beeindrucken-der halb-dokumentarischer Spielfilm, der auf seine ganz eigene Weise um die Pole Musik und Gemeinschaft, Liebe und Militanz, Bewusstsein und Widerstand kreist. Nach der Aufführung auf verschiedenen Festivals hat der Film trotz seiner subversiven Message sogar seinen Weg in das Spätprogramm des ZDF gefunden. Christophers Gedanken beschäftigen sich an diesem Nachmittag mit der ”geistigen Vergiftung der Menschen durch die Medien” und ”die be-rechnende Ignoranz der herrschenden PolitikerInnen”. Vor diesem Hintergrund bezieht er sich aber auch auf den Widerstand gegen die bestehenden Machtstrukturen und die Gesetzmäßigkeiten mit der sich Menschen gegen Unter-drückung und Ausbeutung wehren. Sei es nun bei einem Einbruch eines Obdachlosen in einen Supermarkt oder im Rahmen des Widerstands gegen die Globalisierung in Seatle.
Später sprechen wir über sein Selbstverständnis als Filmemacher und über die Idee des Cybertribes, der überliefertes Wissen mit den Entwicklungen der Gegenwart verknüpft. ”Mich beeindruckt das verbindende Verständnis von Kreati-vität, Schamanismus und Widerstand. Es sind Elemente die in diesem System des Konsums gezielt verdrängt wer-den. Konsum von Produkten, von Drogen und TV als Flucht aus einer Welt, in der sich die Menschen verkaufen müs-sen. Es geht in unseren Filmen um direkte Aktionen. Der Akt des Filmemachens als wirkliche Erfahrung und nicht als sorgfältig inszenierte Lüge. Wir versuchen Veränderungen anzuregen indem wir wichtige Themen zur Diskussion bringen, um dann zur Aktion überzugehen und diese in unsere Filme integrieren. Selbstverständlich bedeutet dies, dass man sich manchmal außerhalb der normalen Parameter bewegen muss.”
Von einem ähnlichen Kultur- bzw. Kunstverständnis geht das Projekt ’Art and Revolution’ aus, das seit 1996 mit un-terschiedlichen fortschrittlichen Organisationen zusammenarbeitet. Bekannt wurde ’Art and Revolution’ insbesondere durch die riesigen symbolträchtigen Puppen, die von ihren Mitgliedern auf Demonstrationen getragen werden und diesen dadurch ein besondere visuelle Ausdruckskraft geben. ”Wir glauben, dass politische Arbeit ohne kreative Visi-onen in eine Sackgasse führt, genauso wie Kunst ohne politische oder soziale Bedeutung keine wirkliche Perspektive eröffnet.” erläutert eine der Aktivistinnen. ”Wir sind ein Kollektiv, das in seinen Projekten kreative kulturelle Ausdrucks-formen mit dem Kampf um soziale Gerechtigkeit verbindet. Wir bringen phantasievoll Musik, Poesie und Kunst auf die Straßen, um auf die kritischen Themen unserer Zeit aufmerksam zu machen. Wir nutzen Kunst als Werkzeug zur Unterstützung von Graswurzelinitiativen, wie auch zur Entwicklung neuer Formen des Widerstands und der Kommu-nikation.”
Die Idee der ”Reclaim the Streets”-Events entstand in den neunziger Jahren. Ausgangspunkt war das Bestreben Poli-tik und Party zusammenzubringen, nicht zuletzt um auf diesem Wege festgefahrene und kopflastige Strukturen inner-halb der linken Bewegungen aufzubrechen. Politische Demonstrationen sollen in diesem Sinne nicht nur trockene Manifestationen bestimmter Haltungen sein, sondern auch lustvolle Feste eines anderen Lebensgefühls und einer anderen Kultur. Entsprechend werden Sound-Systems und Live-Musik in die Demos integriert, während die Teilneh-merInnen nicht länger nur Parolen skandierend eine bestimmte Strecke ablaufen. Vielmehr tanzen sie nun in den Straßen, die sie für sich zurückfordern. Mit einem gewissen Augenzwinkern beziehen sich die TeilnehmerInnen dabei bis heute auf die Anarchistin Emma Goldmann, die in den zwanziger Jahren des letzten Jahrhunderts einmal sinnge-mäß verkündet haben soll: ”Wenn ich nicht tanzen kann, dann ist es nicht meine Revolution.”
Monica und Tomcat gehören zu den Reclaim-The-Streets-AktivistInnen in San Francisco, die bewusst am 1. Mai eine Party-Demo veranstalten. Bemerkenswert ist dabei die Verbindung der Walpurgisnacht-Feiern der ursprünglichen Kultur der Hexen mit dem revolutionären Verständnis des 1. Mai. ”Die Idee des 1. Mai geht lange zurück. Ursprünglich war es ein erdverbundenes sexy Fest, das der Fruchtbarkeit der Erde, unserem eigenen Leben und einer erträgnisrei-chen Ernte gewidmet war. Kirche, Staat und Patriarchat ächteten dieses Fest, aber die unbeherrschbare Natur des 1. Mai ließ sich nicht unterdrücken. Er wurde als Kampftag der ArbeiterInnen wiedergeboren, auch wenn die heutigen ArbeiterInnen keine Ernte mehr für die Gemeinschaft einbringen, sondern nur noch für die Reichen arbeiten.”
Als DJ legt Tomcat meist progressiven Techno auf, wobei er jedoch gegenüber ”Peace, Love and Unity” als den so oft beschworenen Werten der Techno- und Trance-Szene eine eher kritische Position einnimmt. ”Diese Worte sind Flos-keln, die jeder unterschreiben kann. Natürlich ist jeder für Frieden, aber was heißt das schon? Ist es Frieden, wenn Menschen in den Straßen ohne Essen dahinvegetieren müssen und zigtausende in den Gefängnissen sitzen? Alle Kriegsherren proklamierten den Frieden.” Monica fügt hinzu: ”Wir gehen am 1. Mai auf die Straße, um an die Kämpfe für einen wahren Frieden und an die Kämpfe für die Rechte der ArbeiterInnen zu erinnern. Wir veranstalten Partys, um die rebellische Kraft vergangener Zeiten in den heutigen Widerstand zu übertragen, um das Feuer weiter brennen zu lassen für die Erde, für die Menschen, für unsere Zukunft.”
Wolfgang Sterneck (Text und Fotos 2001)
*
CCC - Consortium of Collective Consciousness
" Consortium of Collective Consciousness
The Psychedelic Trance Family in San Francisco
The Consortium of Collective Consciousness really began one day Wednesday night in December 1993 when a few travelers met on the beach in front of the Shore Bar in Goa,India. We were mostly Americans, and pretty blown away by this new music we were hearing, which at the time in was called Goa Trance.The Trance parties in goa were amazing beyond the words.so it‘s not too surprising that when we found ourselves relocating to San francisco a year later, we all wanted to bring some of the reality of the Goan beaches into our post hippie, West Coast urban existence, and continue the process which had begun a year before and half a world away.
The Consortium of Collective Consciousness (CCC) is a collective of freaks, travelers, dancers, djs, artists and party people based in San Francisco. This site contains the story of the CCC in all its gory detail, complete with words, images, sound and video. "
www.cccpublishing.com/about-ccc-and-all-its-creative-ente...
*
SAN FRANCISCO SESSIONS
Zwischen Hippie-Kommerz, Goa-Spirits und revolutionären Party-Demos - Eine Reise durch das San Francisco der Gegenwart ...
DAS ERBE DER HIPPIES
In der zweiten Hälfte der sechziger Jahre wurde San Francisco zur Hauptstadt der Flower-Power-Bewegung. Zigtau-sende Hippies aus der ganzen Welt kamen zusammen, um in Haight-Ashbury den ”Summer of Love” zu feiern. Ver-bindend war die Abkehr von den Werten der bürgerlichen Gesellschaft, die im Vietnam-Krieg ihr blutverschmiertes Gesicht zeigte. Die Vision der Hippies machte dagegen die freie Liebe zur wichtigsten Kraft, die aufkommende Rock-Musik wurde zum wegweisenden Bezugspunkt und psychedelische Substanzen dienten zur Veränderung des Be-wusstseins. Die farbenfrohen Beschwörungen einer besseren Welt nahmen jedoch nur kurzzeitig Gestalt an, bald verfing sich die Hippie-Kultur in inneren Widersprüchen. Zudem gelang es Ronald Reagan, dem damaligen Gouver-neur Kaliforniens, und dem CIA zunehmend die Bewegung über repressive Massnahmen zu schwächen. Im Grunde wurzelte das Scheitern der Hippie-Kultur jedoch in einem wesentlichen Teil in der verschlingenden Dynamik eines Gesellschaftssystems, das selbst seine Antithese integriert und zu Geld macht.
Bis heute lebt Haight-Ashbury als Stadtteil noch immer vom Mythos der Hippie-Bewegung. Vom ursprünglichen Spirit ist kaum noch etwas zu spüren, wie sollte es über dreißig Jahre später auch anders sein. Ein Hippie-Shop reiht sich an den nächsten: Eine endlose Ansammlung von T-Shirts, Postern, Tassen und anderen Souvenirs mit Motiven der Ikonen Janis Joplin, Jimi Hendrix und Jerry Garcia. Blumen schmücken noch immer die zentrale Haight-Street, doch längst sind sie mit einem meist völlig überteuerten Preisschild versehen.
Inzwischen sind jedoch nicht nur die scheinbar ewig jungen Rock-Klassiker der späten Sechziger in den Shops zu hören. Seit einiger Zeit nehmen die zeitgemäßen Beats des Psychedelic Trance einen nahezu gleichberechtigten Platz ein. Die Freaks aus der Goa-Szene haben längst das Erbe der Hippies angetreten. Viele Parallelen sind offen-sichtlich, so ist beispielsweise der Bezug zur indischen Mystik genauso verbreitet wie der Gebrauch psychoaktiver Substanzen und auch die farbenfrohe Kleidung orientiert sich eindeutig am Outfit der Hippies. Vor allem ist es jedoch zumeist die Sehnsucht nach Freiheit und Ungebundenheit, nach innerer Entfaltung und Entwicklung, die den einge-schlagenen Weg bestimmt. Charakteristisch ist für beide Kulturen jedoch auch ein oftmals naives bis ignorantes Ver-hältnis gegenüber den Möglichkeiten und den Notwendigkeiten politischen Engagements.
OFFENE SESSIONS ALS LEBENSPRINZIP
Aus der scheinbar endlosen Kette der Tourist-Shops der Haight-Street fällt der Bound Together Bookstore heraus. Dort reihen sich die Klassiker der linken Bewegungen aneinander, von Marx und Bakunin über die Vertretern der kritischen Theorie bis zu den WortführerInnen der Antiglobalisierungsbewegung. Daneben stehen verschiedene Un-derground-Zeitschriften oder auch Benefit-CDs für den aus politischen Gründen in Philadelphia zum Tode verurteilten afroamerikanischen Journalisten Mumia Abu-Jamal. Im Gegensatz zu vergleichbaren Projekten in Deutschland lassen sich aber auch erotische Fotobände aus der Fetisch-Szene oder psychedelische Erfahrungsberichte finden. ”Alle Mitarbeiter des Buchladens verzichten auf einen Lohn, die Gewinne fließen an linke Projekten” erzählt mir Monica und fügt mit einem leicht zweifelnden und gleichzeitig hoffnungsvollen Lächeln hinzu: ”Vielleicht reicht es sogar irgend-wann einmal für den Aufbau eines Zentrums.”
Im Golden Gate Park finde ich dann doch noch den Geist der Hippie-Bewegung, der sich im Grund jedoch losgelöst von der Kultur der späten Sechziger als eine Art ”Open Spirit” bezeichnen lässt, welcher sich durch so viele gegenkul-turellen Bewegungen zieht. An einem kleinem Hügel hat sich eine Gruppe von TrommlerInnen zusammengefunden, unterstützt von einem Klarinettisten und einem Trompeter. Eine offene Session, der sich jede und jeder anschließen kann, unabhängig von Alter, Hautfarbe und Herkunft. Und so ist es ein ständiges kommen und gehen, meist sind es rund fünfzehn TrommlerInnen, die improvisierend miteinander spielen, dabei gleichberechtigt aufeinander eingehen und so den Traum einer gemeinschaftlichen Gesellschaft auf dieser Ebene für einige Stunden zur Wirklichkeit ma-chen.
Während ich auf der Wiese liege, ziehen einige Seifenblasen an mir vorbei, der Geruch von Räucherstäbchen und Grass liegt in der Luft. Ein Skateborder hat sich in die Mitte der TrommlerInnen gelegt, um sich völlig vom Sound umhüllen zu lassen, während einige junge, etwas klischeehaft hippieartig gekleidete Frauen ausgelassen tanzen. Es macht den Flair von San Francisco mit aus, dass sich auch fünfzig- und sechzigjährige ganz selbstverständlich der Musik hingeben, ohne mit einem Kopfschütteln bedacht zu werden. Gleich neben mir breitet eine Familie ein Picknick aus, daneben spielen einige Freaks Frisbee, andere jonglieren oder genießen einfach den warmen Nachmittag.
Doch auch an diesem idyllischen Sonnentag in Haight-Ashbury wird am Straßenrand die Kehrseite des vermeintlichen Traumlandes Amerika mit seinen unbegrenzten Möglichkeiten deutlich. Da streicht eine verwirrte ältere Frau ununter-brochen über eine Barbie-Puppe und spricht von deren Schönheit. Gleich daneben bitten die beiden Punx auf einem handgeschriebenen Schild mit etwas Selbstironie um Spenden für ihre Alkohol-Studien. Nicht minder bezeichnend ist der Alt-Hippie, der unverständliches Zeug vor sich hin murmelt, während er eine Mülltonne nach etwas Essbaren durchwühlt.
GOA IN SAN FRANCISCO
Im SoMa-District San Franciscos, einem ansatzweise alternativen, im Gesamteindruck aber eher heruntergekomme-nen Stadtteil, befindet sich in einem Warehouse das Consortium of Collective Consciousness (CCC). Getragen von einer Grundhaltung, die Spiritualität und Party miteinander verbindet, verkörpert es wie kaum ein anderer Ort als Kul-tur- bzw. Wohnzentrum die Goa-Szene. ”Es begann vor einigen Jahren als wir völlig verändert von den Trance-Partys in indischen Goa zurückkamen. Wir versuchten die psychedelischen Energien dieser Erlebnisse aufzugreifen und weiter zu tragen. Wir kamen zusammen, mieteten ein altes Warehouse und organisierten die ersten Partys. Im Mai ’95 nahm dann der legendäre DJ Goa Gil unsere Spirits mit auf eine Reise, auf der wir uns bis zum heutigen Tag befinden.” erzählt Santosh, einer der Gründer des CCC.
Zur Zeit wohnen acht Leute im CCC, zumeist in schön gestalteten, aber äußerst kleinen, fensterlosen Zimmern, die kaum mehr beinhalten als ein Bett und einige Kisten. Treffpunkt ist die gemeinschaftlich genutzte Küche, das Herz des Zentrums bildet eine Halle, die als Partyraum genutzt wird. Auf dem mit Tüchern abgehängten Dach eines kleinen DJ-Raumes innerhalb der Halle wohnt Aaron, dessen persönlicher Besitz aus nicht viel mehr als einem Schlafsack, einigen Kleidungsstücken und einem Laptop besteht, auf dem er unablässig neue Stücke kreiert. ”We are so much into music, nothing else matters” führt er in einer selbstverständlichen Beiläufigkeit aus. Entsprechend läuft im Grunde rund um die Uhr im ganzen Haus Psychedelic-Trance in allen Variationen. Einige Hausbewohner sind am Mixen, in einem anderen studioartigen Zimmer, das ebenfalls gleichzeitig als Schlafraum genutzt wird, entsteht am Computer ein neuer Track und in der Küche läuft eine Promo-CD.
Das ganze Zentrum ist im Innern farbenfroh gestaltet. Überall hängen großteils selbstgemalte, großformatige Gemäl-de. Neben psychedelischen und fantasyartigen Motiven sind es vor allem spirituelle indische Motive. Da lächelt von einem Poster Krishna, an einem altarartigen Platz befindet sich eine kitschig mit blumigen Schmetterlingen behängte Buddha-Statur und Shiva ist neben zig anderen hinduistischen Gottheiten allgegenwärtig. Tatsächlich scheint sich jedoch fernab der Klischees vom spirituellen Indien kaum jemand für die religiösen Hintergründe zu interessieren.
In einer Diskussion mit einigen BewohnerInnen des CCC geht es um die Bedeutung organisierter Religion, um die Strukturen der Kirchen und anderer religiöser Organisationen, die, so die die durchgängige Überzeugung, den Zugang zur eigentlichen Persönlichkeit, deren Energien und Potentialen verhindern. Der Veränderungsweg den Santosh auf-zeigt, beginnt bei der einzelnen Person, beim individuell ausgeprägten ”inneren Frieden”, gefolgt vom Frieden in der Familie und in der Gemeinschaft, um dann irgendwann bei der Gesellschaft und anschließend beim Weltfrieden an-zugelangen. Es ist der vielbeschworene Weg der ”inneren Evolution”, der jedoch im Hier und Jetzt oftmals gegenüber den bestehenden umgebenden gesellschaftlichen Missständen die Augen verschließt. Bevor wir ausführlicher diesen Punkt diskutieren können, geht es schon wieder voller Selbstüberzeugung um die CCC-Party auf dem legendären Burning-Man-Festival, die dort alle anderen Events in den Schatten stellen soll. Ein charakteristischer Ablauf, denn im Grunde drehen sich alle Gespräche unabhängig von der anfänglichen Thematik nach kurzer Zeit im wesentlichen um drei Themen, um Musik bzw. Partys, um Drogen und um Spirituelles, wobei im Zentrum der Ausführungen fast immer das eigene Ich und die eigenen Leistungen stehen.
Letztlich ist das CCC ein Paradebeispiel für das sinnbildliche Verständnis der ”Dance-Community” als eine isolierte Insel, wobei ignoriert wird, dass jede Insel von einem Meer umgeben wird. Wie stark jedoch auch das CCC von den äußeren Einflüssen geprägt wird, unterstreicht nachdrücklich die extreme Erhöhung der Miete, die inzwischen vom CCC nicht mehr getragen werden kann. Im Zuge der Entwicklungen um die dot.com-Industrie drängen immer mehr Internet-Firmen in den als Künstlerviertel bekannten Stadtteil. Zwangsläufig steigen die Mieten, die ursprünglich an-sässige Bevölkerung wird so vertrieben und der Stadtteil im Verlauf weniger Jahre komplett umstrukturiert. So steht trotz aller spirituellen Symbole der Auszug des CCC in absehbarer Zeit bevor und ein erschwingliches Ersatzgebäude ist noch nicht in Sicht.
AUF DER STRASSE
Als ich durch den Mission-District ziehe, zeigt sich schnell ein Gesicht San Franciscos, das in keinem Reiseführer zu finden ist. Große Teile der Stadt sind von schmucklosen Häusern, Lagerhallen und grauen Bürobauten bestimmt. Auffallend ist insbesondere die hohe Zahl der Homeless People, der Obdachlosen, die ihren verbliebenen Besitz in Einkaufswagen durch die Straßen schieben. Einige wenige leben in Zelten, die meisten in selbstgebauten Unterkünf-ten aus Pappkisten, Blech und Stoffresten oder sie schlafen direkt auf dem Bürgersteig, umgeben von Autolärm und Abgasen. Vor vielen Geschäften befinden sich Schilder mit der Aufschrift ”No Trespassing” (”Verweilen verboten”), die sich speziell an Obdachlose richten. Teilweise sind sogar die Mülltonnen mit Gittern verriegelt um ein Durchwühlen zu verhindern. Dennoch sieht man an fast jeder Straßenecke Menschen, die den Müll der Wohlstandsgesellschaft auf der Suche nach etwas Essenbaren durchwühlen. Ein Bild, das längst einen selbstverständlichen Teil des Alltags US-amerikanischer Großstädte bildet.
Direkt an der Market-Street, einer der zentralen Straßen San Franciscos, verteilen ehrenamtliche Mitglieder von Food Not Bombs an Bedürftige kostenlos vegetarische Nahrungsmittel und Getränke, die von Großküchen und einigen Geschäften aus Restbeständen zur Verfügung gestellt werden. Der Platz und die Uhrzeit sind bekannt und schon bald bildet sich eine lange Schlange. Im Gegensatz zu vielen anderen karitativen Organisationen in Deutschland stellt Food not Bombs die Aktivitäten ausdrücklich in einen gesamtgesellschaftlichen Zusammenhang: Zielsetzung ist nicht nur die Minderung von Elend und Not, sondern auch das Aufzeigen der eigentlichen, systembedingten Ursachen. So verurteilt Food not Bombs auch immer wieder scharf die polizeiliche Willkür gegenüber Obdachlosen. Entsprechend angespannt ist das Verhältnis gegenüber staatlichen Stellen. In San Francisco wurden Food-not-Bombs-AktivistInnen mehrfach inhaftiert, weil gegen das Vorgehen spezieller Anti-Homeless-Einheiten der Polizei eintraten. In einigen anderen Städten wurde den lokalen Gruppen das Verteilen von Nahrungsmitteln untersagt.
Viele der Homeless People leiden unter psychischen Problemen, die nicht nur in ihrem elenden Dasein auf der Straße wurzeln. In den späten sechziger Jahren wurden unter der Regierung des damaligen kalifornischen Gouverneurs Roland Reagan die staatlichen psychiatrischen Einrichtungen aufgelöst. Offiziell sollten die Betroffenen in die Gesell-schaft reintegriert werden und dabei von sozialen Projekten in Wohnortnähe begleitet werden, die jedoch in der Regel völlig überfordert waren. Tatsächlich sollte die Auflösung der Psychiatrien den Staatshaushalt entlasten und die Hip-pie-Bewegung durch die Konfrontation mit psychisch kranken Menschen schwächen, die gezielt die Nähe zur ver-gleichsweise toleranten Flower-Power-Kultur suchten.
Neben einer Bushaltestelle liegt ein Obdachloser auf einer Decke direkt auf dem Bürgersteig. Er starrt vor sich hin, scheint sich nicht um die Menschenmassen zu kümmern, die an ihm vorbei ziehen. Seit zwölf, fünfzehn Jahren lebt er nun auf der Straße, erzählt er mir. Seit wann genau, daran kann er sich nicht mehr erinnern. Zuerst hat er die Arbeit, dann die Wohnung verloren, danach gab es kein zurück mehr. Ob er noch Hoffnung habe, frage ich ihn. Seine Ant-wort lautet schlicht ”Hope for what?”.
PARTY, KULTUR UND WIDERSTAND
Im SoMa-Café treffe ich mich mit Christopher Anderson, dem Regisseur von ”An Act of Sabotage”. Ein beeindrucken-der halb-dokumentarischer Spielfilm, der auf seine ganz eigene Weise um die Pole Musik und Gemeinschaft, Liebe und Militanz, Bewusstsein und Widerstand kreist. Nach der Aufführung auf verschiedenen Festivals hat der Film trotz seiner subversiven Message sogar seinen Weg in das Spätprogramm des ZDF gefunden. Christophers Gedanken beschäftigen sich an diesem Nachmittag mit der ”geistigen Vergiftung der Menschen durch die Medien” und ”die be-rechnende Ignoranz der herrschenden PolitikerInnen”. Vor diesem Hintergrund bezieht er sich aber auch auf den Widerstand gegen die bestehenden Machtstrukturen und die Gesetzmäßigkeiten mit der sich Menschen gegen Unter-drückung und Ausbeutung wehren. Sei es nun bei einem Einbruch eines Obdachlosen in einen Supermarkt oder im Rahmen des Widerstands gegen die Globalisierung in Seatle.
Später sprechen wir über sein Selbstverständnis als Filmemacher und über die Idee des Cybertribes, der überliefertes Wissen mit den Entwicklungen der Gegenwart verknüpft. ”Mich beeindruckt das verbindende Verständnis von Kreati-vität, Schamanismus und Widerstand. Es sind Elemente die in diesem System des Konsums gezielt verdrängt wer-den. Konsum von Produkten, von Drogen und TV als Flucht aus einer Welt, in der sich die Menschen verkaufen müs-sen. Es geht in unseren Filmen um direkte Aktionen. Der Akt des Filmemachens als wirkliche Erfahrung und nicht als sorgfältig inszenierte Lüge. Wir versuchen Veränderungen anzuregen indem wir wichtige Themen zur Diskussion bringen, um dann zur Aktion überzugehen und diese in unsere Filme integrieren. Selbstverständlich bedeutet dies, dass man sich manchmal außerhalb der normalen Parameter bewegen muss.”
Von einem ähnlichen Kultur- bzw. Kunstverständnis geht das Projekt ’Art and Revolution’ aus, das seit 1996 mit un-terschiedlichen fortschrittlichen Organisationen zusammenarbeitet. Bekannt wurde ’Art and Revolution’ insbesondere durch die riesigen symbolträchtigen Puppen, die von ihren Mitgliedern auf Demonstrationen getragen werden und diesen dadurch ein besondere visuelle Ausdruckskraft geben. ”Wir glauben, dass politische Arbeit ohne kreative Visi-onen in eine Sackgasse führt, genauso wie Kunst ohne politische oder soziale Bedeutung keine wirkliche Perspektive eröffnet.” erläutert eine der Aktivistinnen. ”Wir sind ein Kollektiv, das in seinen Projekten kreative kulturelle Ausdrucks-formen mit dem Kampf um soziale Gerechtigkeit verbindet. Wir bringen phantasievoll Musik, Poesie und Kunst auf die Straßen, um auf die kritischen Themen unserer Zeit aufmerksam zu machen. Wir nutzen Kunst als Werkzeug zur Unterstützung von Graswurzelinitiativen, wie auch zur Entwicklung neuer Formen des Widerstands und der Kommu-nikation.”
Die Idee der ”Reclaim the Streets”-Events entstand in den neunziger Jahren. Ausgangspunkt war das Bestreben Poli-tik und Party zusammenzubringen, nicht zuletzt um auf diesem Wege festgefahrene und kopflastige Strukturen inner-halb der linken Bewegungen aufzubrechen. Politische Demonstrationen sollen in diesem Sinne nicht nur trockene Manifestationen bestimmter Haltungen sein, sondern auch lustvolle Feste eines anderen Lebensgefühls und einer anderen Kultur. Entsprechend werden Sound-Systems und Live-Musik in die Demos integriert, während die Teilneh-merInnen nicht länger nur Parolen skandierend eine bestimmte Strecke ablaufen. Vielmehr tanzen sie nun in den Straßen, die sie für sich zurückfordern. Mit einem gewissen Augenzwinkern beziehen sich die TeilnehmerInnen dabei bis heute auf die Anarchistin Emma Goldmann, die in den zwanziger Jahren des letzten Jahrhunderts einmal sinnge-mäß verkündet haben soll: ”Wenn ich nicht tanzen kann, dann ist es nicht meine Revolution.”
Monica und Tomcat gehören zu den Reclaim-The-Streets-AktivistInnen in San Francisco, die bewusst am 1. Mai eine Party-Demo veranstalten. Bemerkenswert ist dabei die Verbindung der Walpurgisnacht-Feiern der ursprünglichen Kultur der Hexen mit dem revolutionären Verständnis des 1. Mai. ”Die Idee des 1. Mai geht lange zurück. Ursprünglich war es ein erdverbundenes sexy Fest, das der Fruchtbarkeit der Erde, unserem eigenen Leben und einer erträgnisrei-chen Ernte gewidmet war. Kirche, Staat und Patriarchat ächteten dieses Fest, aber die unbeherrschbare Natur des 1. Mai ließ sich nicht unterdrücken. Er wurde als Kampftag der ArbeiterInnen wiedergeboren, auch wenn die heutigen ArbeiterInnen keine Ernte mehr für die Gemeinschaft einbringen, sondern nur noch für die Reichen arbeiten.”
Als DJ legt Tomcat meist progressiven Techno auf, wobei er jedoch gegenüber ”Peace, Love and Unity” als den so oft beschworenen Werten der Techno- und Trance-Szene eine eher kritische Position einnimmt. ”Diese Worte sind Flos-keln, die jeder unterschreiben kann. Natürlich ist jeder für Frieden, aber was heißt das schon? Ist es Frieden, wenn Menschen in den Straßen ohne Essen dahinvegetieren müssen und zigtausende in den Gefängnissen sitzen? Alle Kriegsherren proklamierten den Frieden.” Monica fügt hinzu: ”Wir gehen am 1. Mai auf die Straße, um an die Kämpfe für einen wahren Frieden und an die Kämpfe für die Rechte der ArbeiterInnen zu erinnern. Wir veranstalten Partys, um die rebellische Kraft vergangener Zeiten in den heutigen Widerstand zu übertragen, um das Feuer weiter brennen zu lassen für die Erde, für die Menschen, für unsere Zukunft.”
Wolfgang Sterneck (Text und Fotos 2001)
*
Star Trek: The Motion Picture (Paramount, 1979).
putlocker.bz/watch-star-trek-the-motion-picture-online-fr... Full Feature
Starring William Shatner, Leonard Nimoy, DeForest Kelley, James Doohan, George Takei, Majel Barrett, Walter Koenig, Nichelle Nichols, Persis Khambatta, Stephen Collins, Grace Lee Whitney, Mark Lenard. Directed by Robert Wise.
In Klingon space, three Klingon battle cruisers encounter a huge cloud-like anomaly. On the bridge of one of the ships, the captain (Mark Lenard) orders his crew to fire torpedoes at it, but they have no effect. The ships take evasive action.
Meanwhile, in Federation space, a monitoring station, Epsilon 9, picks up a distress signal from one of the Klingon ships. As the three ships are attempting to escape the cloud, energy beams shoot out and engulf each ship one by one, and they vanish. On Epsilon 9, the crew tracks the course of the cloud and discovers that it is headed for Earth.
On Vulcan, Spock (Leonard Nimoy) has been undergoing the kohlinahr ritual, in which he has been learning how to purge all of his emotions, and is nearly finished with his training. A female Vulcan Master (Edna Glover), surrounded by two men, is about to give him an ornate necklace as a symbol of pure logic, when Spock holds out his hand to stop her. Confused, she mind-melds with him and senses a consciousness calling to him from space that is affecting his human side. She drops the necklace. "You have not yet achieved kohlinahr. You must look elsewhere for your answer," she says as they leave Spock. "You will not find it here."
In San Francisco, Admiral James T. Kirk (William Shatner) arrives at Starfleet Headquarters in a shuttlecraft. He sees Commander Sonak (Jon Rashad Kamal), a Vulcan science officer who is joining the Enterprise crew and recommended for the position by Kirk himself. Kirk is bothered as to why Sonak is not on board yet. Sonak explains that Captain Willard Decker (Stephen Collins), the new captain of the Enterprise, wanted him to complete his science briefing at Headquarters before they left on their mission. The Enterprise has been undergoing a complete "refitting" for the past 18 months and is now under final preparations to leave, which would take at least 20 hours, but Kirk informs him that they only have 12. He tells Sonak to report to him on the Enterprise in one hour; he has a short meeting with Admiral Nogura and is intent on being on the ship.
Kirk transports to an office complex orbiting Earth and meets Montgomery Scott (James Doohan), the Enterprise's chief engineer. Scotty expresses his concern about the tight departure time. The cloud is less than three days away from Earth, and the Enterprise has been ordered to intercept it because they are the only ship in range. Scotty says that the refit can't be finished in 12 hours, and tries to convince him that the ship needs more work done as well as a shakedown cruise. Kirk insists that they are leaving, ready or not. They board a travel pod and begin the journey over to the drydock in orbit that houses the Enterprise.
Scotty tells Kirk that the crew hasn't had enough transition time with all the new equipment and that the engines haven't even been tested at warp power, not to mention that they have an untried captain. Kirk tells Scotty that two and a half years as Chief of Starfleet Operations may have made him a little stale, but that he wouldn't exactly consider himself untried. Kirk then tells a surprised Scotty that Starfleet gave him back his command of the Enterprise. Scotty doubts it, saying that he doesn't think it was that easy with Admiral Nogura, who gave Kirk his orders. They arrive at the Enterprise, and Scotty indulges Kirk with a brief tour of the new exterior of the ship.
Upon docking with the ship, Scotty is summoned to Engineering. Kirk goes up to the bridge, and is informed by Lt. Uhura (Nichelle Nichols) that Starfleet has just transferred command from Captain Decker over to him. Kirk finds Decker in engineering, whom is visibly upset when Kirk breaks the news that he is assuming command, but recognizes it is because Kirk has more experience. Decker will remain on the ship as 2nd officer. As Decker storms off, an alarm sounds. Someone is trying to beam over to the ship, but the transporter is malfunctioning. Kirk and Scotty race to the transporter room. Transporter operator Janice Rand (Grace Lee Whitney) is frantically trying to tell Starfleet to abort the transport, but it is too late. Commander Sonak and an unknown female officer are beaming in, but their bodies aren't re-forming properly in the beam. The female officer screams, and then their bodies disappear. Starfleet signals to them that they have died. Kirk tells Starfleet to express his sympathies to their families.
In the corridor, Kirk sees Decker and tells him they will have to replace Commander Sonak and wants another Vulcan. Decker tells him that no one is available that is familiar with the ship's new design. Kirk tells Decker he will have to double his duties as science officer as well.
In the recreation room, as Kirk briefs the assembled crew on the mission, they receive a transmission from Epsilon 9. Commander Branch (David Gautreaux) tells them they have analyzed the mysterious cloud. It generates an immense amount of energy and measures 2 A.U.s (300 million km) in diameter. There is also a vessel of some kind in the center. They've tried to communicate with it and have performed scans, but the cloud reflects them back. It seems to think of the scans as hostile and attacks them. Like the Klingon ships earlier, Epsilon 9 disappears.
Later on the bridge, Uhura informs Kirk that the transporter is working now. Lt. Ilia, (Persis Khambatta), a bald being from the planet Delta IV, arrives. Decker is happy to see her, as they developed a romantic relationship when he was assigned to her planet several years earlier. Ilia is curious about Decker's reduction in rank and Kirk interrupts and tells her about Decker being the executive and science officer. Decker tells her, with slight sarcasm, that Kirk has the utmost confidence in him. Ilia tells Kirk that her oath of celibacy is on record and asks permission to assume her duties. Uhura tells Kirk that one of the last few crew members to arrive is refusing to beam up. Kirk goes to the transporter room to ensure that "he" beams up.
Kirk tells Starfleet to beam the officer aboard. Dr. Leonard "Bones" McCoy (DeForest Kelley) materializes on the platform. McCoy is angry that his Starfleet commission was reactivated and that it was Kirk's idea for him to be brought along on the mission. His attitude changes, however, when Kirk says he desperately needs him. McCoy leaves to check out the new sickbay.
The crew finishes its repairs and the Enterprise leaves drydock and into the solar system. Dr. McCoy comes up to the bridge and complains that the new sickbay is nothing but a computer center. Kirk is anxious to intercept the cloud intruder, and orders Hikaru Sulu (George Takei) to go to warp speed. Suddenly, the ship enters a wormhole, which was created by an engine imbalance, and is about to collide with an asteroid that has been pulled inside. Kirk orders the phasers to be fired on it, but Decker tells Pavel Chekov (Walter Koenig) to fire photon torpedoes instead. The asteroid and the wormhole are destroyed. Annoyed, Kirk wants to meet with Decker in his quarters. Dr. McCoy decides to go along.
Kirk demands an explanation from Decker. Decker pointed out that the redesigned Enterprise channeled the phasers through the main engines and because they were imbalanced, the phasers were cut off. Kirk acknowledged that he had saved the ship; however, he accuses Decker of competing with him. Decker tells Kirk that, because of his unfamiliarity with the ship's new design, the mission is in jeopardy. Decker tells Kirk that he will gladly help Kirk understand the new design. Kirk then dismisses him from the room. In the corridor, Decker runs into Ilia. Ilia asked if the confrontation was difficult, and he tells her that it was about as difficult as seeing her again, and apologizes. She asked if he was sorry for leaving Delta IV, or for not saying goodbye. He said that if he had seen her again, would she be able to say goodbye? She says "no," and walked around him and entered her quarters nearby.
Back in Kirk's quarters, McCoy accuses Kirk of being the one who was competing, and the fact that it was Kirk who used the emergency to pressure Starfleet into letting him get command of the Enterprise. McCoy thinks that Kirk is obsessed with keeping his command. On Kirk's console viewscreen, Uhura informs Kirk that a shuttlecraft is approaching and that the occupant wishes to dock. Chekov also pipes in and replies that it appears to be a courier vessel. Kirk tells Chekov to handle the situation.
The shuttle approaches the Enterprise from behind, and the top portion of it detaches and docks at an airlock behind the bridge. Chekov is waiting by the airlock doors and is surprised to see Spock come aboard. Moments later, Spock arrives on the bridge, and everyone is shocked and pleased to see him, yet Spock ignores them. He moves over to the science station and tells Kirk that he is aware of the crisis and knows about the ship's engine design difficulties. He offers to step in as the science officer. McCoy and Dr. Christine Chapel (Majel Barret Roddenberry) come to the bridge to greet Spock, but Spock just stares alarmingly at their emotional outburst. Spock leaves to discuss fuel equations with Scotty in engineering.
With Spock's assistance, the engines are now rebalanced for full warp capacity. The ship successfully goes to warp to intercept the cloud. In the officers lounge, Spock meets with Kirk and McCoy. They discuss Spock's kohlinahr training on Vulcan, and how Spock broke off from his training to join them. Spock describes how he sensed the consciousness of the intruder, from a source more powerful that he has ever encountered, with perfect, logical thought patterns. He believes that it holds the answers he seeks. Uhura tells Kirk over the intercom that they have visual contact with the intruder.
The cloud scans the ship, but Kirk orders no return scans. Spock determines that the scans are coming from the center of the cloud. Uhura tries sending "linguacode" messages, but there is no response. Decker suggests raising the shields for protection, but Kirk determines that that might be considered hostile to the cloud. Spock analyzes the clouds composition, and discovers it has a 12-power energy field, the equivalent of power generated by thousands of starships.
Sitting at the science station, Spock awakens from a brief trance. He reveals to Kirk that the alien was communicating with him. The alien is puzzled; it contacted the Enterprise--why has the Enterprise not replied? A red alert sounds, and an energy beam from within the cloud touches the ship, and begins to overload the ship's systems. Bolts of lightning surround the warp core and nearly injure some engineering officers, and Chekov is also hurt--his hand is burned while sitting at the weapons station on the bridge. The energy beam then disappears. A medical team is summoned to the bridge, and Ilia is able to use her telepathic powers to soothe Chekov's pain.
Spock confirms to Kirk that the alien has been attempting to communicate. It communicates at a frequency of more than one million megahertz, and at such a high rate of speed, the message only lasts a millisecond. Spock programs to computer to send linguacode messages at that frequency. Another energy beam is sent out, but Spock transmits a message just in time, and the beam disappears. The ship continues on course through the cloud. They pass through many expansive and colorful cloud layers and upon clearing these, a giant vessel is revealed. It is roughly cylindrical in shape, with large spikes jutting out from the surface at equidistant angles between each other, forming a hexagon-like shape.
Kirk tells Uhura to transmit an image of the alien to Starfleet, but she explains that any transmission sent out of the cloud is being reflected back to them. Kirk orders Sulu to fly above and along the top of the vessel. The Enterprise is so small compared to the size of the alien vessel that it appears only as a little white dot next to it. The ship travels past many oddly-shaped structures, including a sunken area where the energy beams originate.
An alarm sounds, and yet another energy bolt approaches the ship. It appears on the bridge as a column of bright light that emits a very loud noise. The crew struggles to shield their eyes from its brilliant glow. Chekov asks Spock if it is one of the alien's crew, and Spock replies that it is a probe sent from the vessel. The probe slowly moves around the room and stops in front of the science station. Bolts of lightning shoot out from it and surround the console--it is trying to access the ship's computer. Spock manages to smash the controls to prevent further access, and the probe gives him an electric shock that sends him rolling onto the floor. The probe approaches the helm/navigation console and it scans Lt. Ilia. Suddenly, she vanishes, along with the probe.
Ahead of the ship looms another giant section of the vessel. A tractor beam is drawing the Enterprise toward an opening aperture. Decker calls for Chief DiFalco (Marcy Lafferty) to come up to the bridge as Ilia's replacement. The ship travels deep into the next chamber. Decker wonders why they were brought inside--they could have been easily destroyed outside. Spock deduces that the alien is curious about them. Uhura's monitor shows that the aperture is closing; they are trapped. The ship is released from the tractor beam and suddenly, an intruder alert goes off. Someone has come aboard the ship and is in the crew quarters section.
Kirk and Spock arrive inside a crewman's quarters to discover that the intruder is inside the sonic shower. It is revealed to be Ilia, although it isn't really her--there is a small red device attached to her neck. In a mechanized voice, she replies "You are the Kirk unit--you will listen to me." She explains that she has been programmed by an entity called "V'Ger" to observe and record the normal functions of the carbon-based units (humans) "infesting" the Enterprise. Kirk opens the shower door and "Ilia" steps out, wearing a small white garment that just materialized around her. Dr. McCoy and a security officer enter the room, and Kirk tells McCoy to scan her with a tricorder.
Kirk asks her who V'Ger is. She replies "V'Ger is that which programmed me." McCoy tells Kirk that Ilia is a mechanism and Spock confirms she is a probe that assumed Ilia's physical form. Kirk asks where the real Ilia is, and the probe states that "that unit" no longer functions. Kirk also asks why V'Ger is traveling to Earth, and the probe answers that it wishes to find the Creator, join with him, and become one with it. Spock suggests that McCoy perform a complete examination of the probe.
In sickbay, the Ilia probe lays on a diagnostic table, its sensors slowly taking readings. All normal body functions, down to the microscopic level, are exactly duplicated by the probe. Decker arrives and is stunned to see her there. She looks up at him and addresses him as "Decker", rather than "Decker unit," which intrigues Spock. Spock talks with Kirk and Decker in an adjoining room, and Spock locks the door. Spock theorizes that the real Ilia's memories and feelings have been duplicated by the probe as well as her body. Decker is angry that the probe killed Ilia, but Kirk convinces him that their only contact with the vessel is through the probe, and they need to use that advantage to find out more about the alien. Suddenly, the probe bursts through the door, and demands that Kirk assist her with her observations. He tells her that Decker will do it with more efficiency.
Decker and Ilia are seen walking around in the recreation room. He shows her pictures of previous ships that were named Enterprise. Decker has been trying to see if Ilia's memories or emotions can resurface, but to no avail. Kirk and McCoy are observing them covertly on a monitor from his quarters. Decker shows her a game that the crew enjoys playing. She is not interested and states that recreation and enjoyment has no meaning to her programming. At another game, which Ilia enjoyed and nearly always won, they both press one of their hands down onto a table to play it. The table lights up, indicating she won the game, and she gazes into Deckers eyes. This moment of emotion ends suddenly, and she returns to normal. "This device serves no purpose."
"Why does the Enterprise require the presence of carbon units?" she asks. Decker tells her the ship couldn't function without them. She tells him that more information is needed before the crew can be patterned for data storage. Horrified, he asks her what this means. "When my examination is complete, all carbon units will be reduced to data patterns." He tells her that within her are the memory patterns of a certain carbon unit. He convinces her to let him help her revive those patterns so that she can understand their functions better. She allows him to proceed.
Spock slowly enters an airlock room. He sees an officer standing at a console, his back to Spock. Spock quietly approaches him, and gives him the Vulcan nerve pinch to render him unconscious.
Decker, the probe, Dr. McCoy, and Dr. Chapel are in Ilia's quarters. Dr. Chapel gives the probe a decorative headband that Ilia used to wear. Chapel puts it over "Ilia's" head and turns her toward a mirror. Decker asks her if she remembers wearing it on Delta IV. The probe shows another moment of emotion, saying Dr. Chapel's name, and putting her hand on Decker's face, calling him Will. Behind them, McCoy reminds Decker that she is a mechanism. Decker asks "Ilia" to help them make contact with V'Ger. She says that she can't, and Decker asks her who the Creator is. She says V'Ger does not know. The probe becomes emotionless again and removes the headband.
Spock is now outside the ship in a space suit with an attached thruster pack. He begins recording a log entry for Kirk detailing his attempt to contact the alien. He activates a panel on the suit and calculates thruster ignition and acceleration to coincide with the opening of an aperture ahead of him. He hopes to get a better view of the spacecraft interior.
Kirk comes up to the bridge and Uhura tells him that Starfleet signals are growing stronger, indicating they are very close to Earth. Starfleet is monitoring the intruder and notifies Uhura that it is slowing down in its approach. Sulu confirms this and says that lunar beacons show the intruder is entering into orbit. Chekov tells Kirk that Airlock 4 has been opened and a thruster suit is missing. Kirk figures out that Spock has done it, and orders Chekov to get Spock back on the ship. He changes his mind, and instead tells him to determine his position.
Spock touches a button on his thruster panel and his thruster engine ignites. He is propelled forward rapidly, and enters the next chamber of the vessel just before the aperture closes behind him. The thruster engine shuts down, and the momentum carries Spock ahead further. He disconnects the thruster pack from his suit and it falls away from him.
Continuing his log entry, Spock sees an image of what he believes to be V'Gers home planet. He passes through a tunnel filled with crackling plasma energy, possibly a power source for a gigantic imaging system. Next, he sees several more images of planets, moons, stars, and galaxies stored and recorded. Spock theorizes that this may be a visual representation of V'Gers entire journey. "But who or what are we dealing with?" he ponders.
He sees the Epsilon 9 station, and notes to Kirk that he is convinced that all of what he is seeing is V'Ger; and that they are inside a living machine. Then he sees a giant image of Lt. Ilia with the sensor on her neck. Spock decides it must have some special meaning, so he attempts to mind-meld with it. He is quickly overwhelmed by the multitude of images flooding his mind, and is thrown backward.
Kirk is now in a space suit and has exited the ship. The aperture in front of the Enterprise opens, and Spock's unconscious body floats toward him. Later, Dr. Chapel and Dr. McCoy are examining Spock in sickbay. Dr. McCoy performs scans and determines that Spock endured massive neurological trauma from the mind-meld. Spock tells Kirk he should have known and Kirk asks if he was right about V'Ger. Spock calls it a conscious, living entity. Kirk explains that V'Ger considers the Enterprise a living machine and it's why "Ilia" refers to the ship as an entity and the crew as an infestation.
Spock describes V'Ger's homeworld as a planet populated by living machines with unbelievable technology. But with all that logic and knowledge, V'Ger is barren, with no mystery or meaning. He momentarily lapses into sleep but Kirk rouses him awake to ask what Spock should have known. Spock grasps Kirk's hand and tells him "This simple feeling is beyond V'Ger's comprehension. No meaning, no hope. And Jim, no answers. It's asking questions. 'Is this all that I am? Is there nothing more?'"
Uhura chimes in and tells Kirk that they are getting a faint signal from Starfleet. The intruder has been on their monitors for a while and the cloud is rapidly dissipating as it approaches. Sulu also comments that the intruder has slowed to sub-warp speed and is three minutes from Earth orbit. Kirk acknowledges and he, McCoy and Spock go up to the bridge.
Starfleet sends the Enterprise a tactical report on the intruders position. Uhura tells Kirk that V'Ger is transmitting a signal. Decker and "Ilia" come up to the bridge, and she says that V'Ger is signaling the Creator. Spock determines that the transmission is a radio signal. Decker tells Kirk that V'Ger expects an answer, but Kirk doesn't know the question. Then "Ilia" says that the Creator has not responded. An energy bolt is released from V'Ger and positions itself above Earth. Chekov reports that all planetary defense systems have just gone inoperative. Several more bolts are released, and they all split apart to form smaller ones and they assume equidistant positions around the planet.
McCoy notices that the bolts are the same ones that hit the ship earlier, and Spock says that these are hundreds of times more powerful, and from those positions, they can destroy all life on Earth. "Why?" Kirk asks "Ilia." She says that the carbon unit infestation will be removed from the Creator's planet as they are interfering with the Creator's ability to respond and accuses the crew of infesting the Enterprise and interfering in the same manner. Kirk tells "Ilia" that carbon units are a natural function of the Creator's planet and they are living things, not infestations. However "Ilia" says they are not true life forms like the Creator. McCoy realizes V'Ger must think its creator is a machine.
Spock compares V'Ger to a child, and suggests they treat it like one. McCoy retorts that this child is about to wipe out every living thing on Earth. To get "Ilia's" attention, Kirk says that the carbon units know why the Creator hasn't responded. The Ilia probe demands that the Creator "disclose the information." Kirk won't do it until V'Ger withdraws all the orbiting devices. In response to this, V'Ger cuts off the ship's communications with Starfleet. She tells him again to disclose the information. He refuses, and a plasma energy attack shakes the ship. McCoy tells Spock that the child is having a "tantrum."
Kirk tells the probe that if V'Ger destroys the Enterprise, then the information it needs will also be destroyed. Ilia says that it is illogical to withhold the required information, and asks him why he won't disclose it. Kirk explains it is because V'Ger is going to destroy all life on Earth. "Ilia" says that they have oppressed the Creator, and Kirk makes it clear he will not disclose anything. V'Ger needs the information, says "Ilia." Kirk says that V'Ger will have to withdraw all the orbiting devices. "Ilia" says that V'Ger will comply, if the carbon units give the information.
Spock tells Kirk that V'Ger must have a central brain complex. Kirk theorizes that the orbiting devices are controlled from there. Kirk tells "Ilia" that the information cant be disclosed to V'Ger's probe, but only to V'Ger itself. "Ilia" stares at the viewscreen, and, in response, the aperture opens and drags the ship forward with a tractor beam into the next chamber. Chekov tells Kirk that the energy bolts will reach their final positions and activate in 27 minutes. Kirk calls to Scotty on the intercom and tells him to stand by to execute Starfleet Order 2005; the self-destruct command. A female crewmember asks Scotty why Kirk ordered self-destruct, and Scotty tells her that Kirk hopes that when they explode, so will the intruder.
The countdown is now down to 18 minutes. DiFalco reports that they have traveled 17 kilometers inside the vessel. Kirk goes over to Spock's station, and sees that Spock has been crying. "Not for us," Kirk realizes. Spock tells him he is crying for V'Ger, and that he weeps for V'Ger as he would for a brother. As he was when he came aboard the Enterprise, so is V'Ger now--empty, incomplete, and searching. Logic and knowledge are not enough. McCoy realizes Spock has found what he needed, but that V'Ger hasn't. Decker wonders what V'Ger would need to fulfill itself.
Spock comments that each one of us, at some point in our lives asks, "Why am I here?" "What was I meant to be?" V'Ger hopes to touch its Creator and find those answers. DiFalco directs Kirk's attention to the viewscreen. Ahead of them is a structure with a bright light. Sulu reports that forward motion has stopped. Chekov replies that an oxygen/gravity envelope has formed outside of the ship. "Ilia" points to the structure on the screen and identifies it as V'Ger. Uhura has located the source of the radio signal and it is straight ahead. A passageway forms outside the ship as Kirk Spock, McCoy, Decker, and "Ilia" enter a turbolift.
The landing party exits an airlock on the top of the saucer section and walks up the passageway. At the end of the path is a concave structure, and in the center of it is an old NASA probe from three centuries earlier. Kirk tries to rub away the smudges on the nameplate and makes out the letters V G E R. He continues to rub, and discovers that the craft is actually Voyager 6. Kirk recalls the history of the Voyager program--it was designed to collect data and transmit it back to Earth. Decker tells Kirk that Voyager 6 disappeared through a black hole.
Kirk says that it must have emerged on the far side of the galaxy and got caught in the machine planet's gravity. Spock theorizes that the planet's inhabitants found the probe to be one of their own kind--primitive, yet kindred. They discovered the probe's 20th century programming, which was to collect data and return that information to its creator. The machines interpreted that instruction literally, and constructed the entire vessel so that Voyager could fulfill its programming. Kirk continues by saying that on its journey back, it amassed so much knowledge that it gained its own consciousness.
"Ilia" tells Kirk that V'Ger awaits the information. Kirk calls Uhura on his communicator and tells her to find information on the probe in the ship's computer, specifically the NASA code signal, which will allow the probe to transmit its data. Decker realizes that that is what the probe was signaling--it's ready to transmit everything. Kirk then says that there is no one on Earth who recognizes the old-style signal--the Creator does not answer.
Kirk calls out to V'Ger and says that they are the Creator. "Ilia" says that is not logical--carbon units are not true life forms. Kirk says they will prove it by allowing V'Ger to complete its programming. Uhura calls Kirk on his communicator and tells him she has retrieved the code. Kirk tells her to set the Enterprise transmitter to the code frequency and to transmit the signal. Decker reads off the numerical code on his tricorder, and is about to read the final sequence, but Voyager's circuitry burns out, an effort by V'Ger itself to prevent the last part of the code from being transmitted.
"Ilia" says that the Creator must join with V'Ger, and turns toward Decker. McCoy warns Kirk that they only have 10 minutes left. Decker figures out that V'Ger wanted to bring the Creator here and transmit the code in person. Spock tells Kirk that V'Ger's knowledge has reached the limits of the universe and it must evolve. Kirk says that V'Ger needs a human quality in order to evolve. Decker thinks that V'Ger joining with the Creator will accomplish that. He then goes over to the damaged circuitry and fixes the wires so he can manually enter the rest of the code through the ground test computer. Kirk tries to stop him, but "Ilia" tosses him aside. Decker tells Kirk that he wants this as much as Kirk wanted the Enterprise.
Suddenly, a bright light forms around Decker's body. "Ilia" moves over to him, and the light encompasses them both as they merge together. Their bodies disappear, and the light expands and begins to consume the area. Kirk, Spock, and McCoy retreat back to the Enterprise. V'Ger explodes, leaving the Enterprise above Earth, unharmed. On the bridge, Kirk wonders if they just saw the beginning of a new life form, and Spock says yes and that it is possibly the next step in their evolution. McCoy says that its been a while since he "delivered" a baby, and hopes that they got this one off to a good start.
Uhura tells Kirk that Starfleet is requesting the ship's damage and injury reports and vessel status. Kirk reports that there were only two casualties: Lt. Ilia and Captain Decker. He quickly corrects his statement and changes their status to "missing." Vessel status: fully operational. Scotty comes on the bridge and agrees with Kirk that it's time to give the Enterprise a proper shakedown. When Scotty offers to have Spock back on Vulcan in four days, Spock says that's unnecessary, as his task on Vulcan is completed.
Kirk tells Sulu to proceed ahead at warp factor one. When DiFalco asks for a heading, Kirk simply says "Out there, thataway." With that, the Enterprise flies overhead and engages warp drive.
youtu.be/4n2dGwYcp9k?t=8s Star Trek Theme
Please join me in praying the general EXAMEN for year 2013.
Ignatian Examen of Consciousness
1. I thank the Lord for bountiful blessings received. I thank the Lord also for the many challenges I have to face this year. Thank you Lord for making me a better person because of those blessings and challenges.
2. I bring to mind all those significant events for the year 2013. What makes them significant? Identify the dominant feelings for each of the event. How did I become more like Christ in those events?
3. As I look forward for the year 2014, what are the things that I need to pray for and to do so as I can know Christ more clearly, love Him more dearly and to follow Him more closely?
4. I end my prayer by thanking God for journeying with me and say the "Prayer for Detachment." The prayer attributed to a new Jesuit saint, Saint Peter Faber:
I beg you, O Lord,
to remove anything which separates
me from you, or you from me.
Remove anything that makes me unworthy
of your sight, your control,
your reprehension;
of your speech and conversation,
of your benevolence and love.
Cast from me every evil
that stands in the way of my seeing you,
hearing, tasting, savoring, and touching you,
fearing and being mindful of you;
knowing, trusting, loving,
and possessing you;
being conscious of your presence
and, as far as may be, enjoying you.
This is what I ask for myself
and earnestly desire from you.
Amen.
Happy Ignatian New Year everyone !!!
Photo taken in Malita, Davao Occidental.
CCC - Consortium of Collective Consciousness
" Consortium of Collective Consciousness
The Psychedelic Trance Family in San Francisco
The Consortium of Collective Consciousness really began one day Wednesday night in December 1993 when a few travelers met on the beach in front of the Shore Bar in Goa,India. We were mostly Americans, and pretty blown away by this new music we were hearing, which at the time in was called Goa Trance.The Trance parties in goa were amazing beyond the words.so it‘s not too surprising that when we found ourselves relocating to San francisco a year later, we all wanted to bring some of the reality of the Goan beaches into our post hippie, West Coast urban existence, and continue the process which had begun a year before and half a world away.
The Consortium of Collective Consciousness (CCC) is a collective of freaks, travelers, dancers, djs, artists and party people based in San Francisco. This site contains the story of the CCC in all its gory detail, complete with words, images, sound and video. "
www.cccpublishing.com/about-ccc-and-all-its-creative-ente...
*
SAN FRANCISCO SESSIONS
Zwischen Hippie-Kommerz, Goa-Spirits und revolutionären Party-Demos - Eine Reise durch das San Francisco der Gegenwart ...
DAS ERBE DER HIPPIES
In der zweiten Hälfte der sechziger Jahre wurde San Francisco zur Hauptstadt der Flower-Power-Bewegung. Zigtau-sende Hippies aus der ganzen Welt kamen zusammen, um in Haight-Ashbury den ”Summer of Love” zu feiern. Ver-bindend war die Abkehr von den Werten der bürgerlichen Gesellschaft, die im Vietnam-Krieg ihr blutverschmiertes Gesicht zeigte. Die Vision der Hippies machte dagegen die freie Liebe zur wichtigsten Kraft, die aufkommende Rock-Musik wurde zum wegweisenden Bezugspunkt und psychedelische Substanzen dienten zur Veränderung des Be-wusstseins. Die farbenfrohen Beschwörungen einer besseren Welt nahmen jedoch nur kurzzeitig Gestalt an, bald verfing sich die Hippie-Kultur in inneren Widersprüchen. Zudem gelang es Ronald Reagan, dem damaligen Gouver-neur Kaliforniens, und dem CIA zunehmend die Bewegung über repressive Massnahmen zu schwächen. Im Grunde wurzelte das Scheitern der Hippie-Kultur jedoch in einem wesentlichen Teil in der verschlingenden Dynamik eines Gesellschaftssystems, das selbst seine Antithese integriert und zu Geld macht.
Bis heute lebt Haight-Ashbury als Stadtteil noch immer vom Mythos der Hippie-Bewegung. Vom ursprünglichen Spirit ist kaum noch etwas zu spüren, wie sollte es über dreißig Jahre später auch anders sein. Ein Hippie-Shop reiht sich an den nächsten: Eine endlose Ansammlung von T-Shirts, Postern, Tassen und anderen Souvenirs mit Motiven der Ikonen Janis Joplin, Jimi Hendrix und Jerry Garcia. Blumen schmücken noch immer die zentrale Haight-Street, doch längst sind sie mit einem meist völlig überteuerten Preisschild versehen.
Inzwischen sind jedoch nicht nur die scheinbar ewig jungen Rock-Klassiker der späten Sechziger in den Shops zu hören. Seit einiger Zeit nehmen die zeitgemäßen Beats des Psychedelic Trance einen nahezu gleichberechtigten Platz ein. Die Freaks aus der Goa-Szene haben längst das Erbe der Hippies angetreten. Viele Parallelen sind offen-sichtlich, so ist beispielsweise der Bezug zur indischen Mystik genauso verbreitet wie der Gebrauch psychoaktiver Substanzen und auch die farbenfrohe Kleidung orientiert sich eindeutig am Outfit der Hippies. Vor allem ist es jedoch zumeist die Sehnsucht nach Freiheit und Ungebundenheit, nach innerer Entfaltung und Entwicklung, die den einge-schlagenen Weg bestimmt. Charakteristisch ist für beide Kulturen jedoch auch ein oftmals naives bis ignorantes Ver-hältnis gegenüber den Möglichkeiten und den Notwendigkeiten politischen Engagements.
OFFENE SESSIONS ALS LEBENSPRINZIP
Aus der scheinbar endlosen Kette der Tourist-Shops der Haight-Street fällt der Bound Together Bookstore heraus. Dort reihen sich die Klassiker der linken Bewegungen aneinander, von Marx und Bakunin über die Vertretern der kritischen Theorie bis zu den WortführerInnen der Antiglobalisierungsbewegung. Daneben stehen verschiedene Un-derground-Zeitschriften oder auch Benefit-CDs für den aus politischen Gründen in Philadelphia zum Tode verurteilten afroamerikanischen Journalisten Mumia Abu-Jamal. Im Gegensatz zu vergleichbaren Projekten in Deutschland lassen sich aber auch erotische Fotobände aus der Fetisch-Szene oder psychedelische Erfahrungsberichte finden. ”Alle Mitarbeiter des Buchladens verzichten auf einen Lohn, die Gewinne fließen an linke Projekten” erzählt mir Monica und fügt mit einem leicht zweifelnden und gleichzeitig hoffnungsvollen Lächeln hinzu: ”Vielleicht reicht es sogar irgend-wann einmal für den Aufbau eines Zentrums.”
Im Golden Gate Park finde ich dann doch noch den Geist der Hippie-Bewegung, der sich im Grund jedoch losgelöst von der Kultur der späten Sechziger als eine Art ”Open Spirit” bezeichnen lässt, welcher sich durch so viele gegenkul-turellen Bewegungen zieht. An einem kleinem Hügel hat sich eine Gruppe von TrommlerInnen zusammengefunden, unterstützt von einem Klarinettisten und einem Trompeter. Eine offene Session, der sich jede und jeder anschließen kann, unabhängig von Alter, Hautfarbe und Herkunft. Und so ist es ein ständiges kommen und gehen, meist sind es rund fünfzehn TrommlerInnen, die improvisierend miteinander spielen, dabei gleichberechtigt aufeinander eingehen und so den Traum einer gemeinschaftlichen Gesellschaft auf dieser Ebene für einige Stunden zur Wirklichkeit ma-chen.
Während ich auf der Wiese liege, ziehen einige Seifenblasen an mir vorbei, der Geruch von Räucherstäbchen und Grass liegt in der Luft. Ein Skateborder hat sich in die Mitte der TrommlerInnen gelegt, um sich völlig vom Sound umhüllen zu lassen, während einige junge, etwas klischeehaft hippieartig gekleidete Frauen ausgelassen tanzen. Es macht den Flair von San Francisco mit aus, dass sich auch fünfzig- und sechzigjährige ganz selbstverständlich der Musik hingeben, ohne mit einem Kopfschütteln bedacht zu werden. Gleich neben mir breitet eine Familie ein Picknick aus, daneben spielen einige Freaks Frisbee, andere jonglieren oder genießen einfach den warmen Nachmittag.
Doch auch an diesem idyllischen Sonnentag in Haight-Ashbury wird am Straßenrand die Kehrseite des vermeintlichen Traumlandes Amerika mit seinen unbegrenzten Möglichkeiten deutlich. Da streicht eine verwirrte ältere Frau ununter-brochen über eine Barbie-Puppe und spricht von deren Schönheit. Gleich daneben bitten die beiden Punx auf einem handgeschriebenen Schild mit etwas Selbstironie um Spenden für ihre Alkohol-Studien. Nicht minder bezeichnend ist der Alt-Hippie, der unverständliches Zeug vor sich hin murmelt, während er eine Mülltonne nach etwas Essbaren durchwühlt.
GOA IN SAN FRANCISCO
Im SoMa-District San Franciscos, einem ansatzweise alternativen, im Gesamteindruck aber eher heruntergekomme-nen Stadtteil, befindet sich in einem Warehouse das Consortium of Collective Consciousness (CCC). Getragen von einer Grundhaltung, die Spiritualität und Party miteinander verbindet, verkörpert es wie kaum ein anderer Ort als Kul-tur- bzw. Wohnzentrum die Goa-Szene. ”Es begann vor einigen Jahren als wir völlig verändert von den Trance-Partys in indischen Goa zurückkamen. Wir versuchten die psychedelischen Energien dieser Erlebnisse aufzugreifen und weiter zu tragen. Wir kamen zusammen, mieteten ein altes Warehouse und organisierten die ersten Partys. Im Mai ’95 nahm dann der legendäre DJ Goa Gil unsere Spirits mit auf eine Reise, auf der wir uns bis zum heutigen Tag befinden.” erzählt Santosh, einer der Gründer des CCC.
Zur Zeit wohnen acht Leute im CCC, zumeist in schön gestalteten, aber äußerst kleinen, fensterlosen Zimmern, die kaum mehr beinhalten als ein Bett und einige Kisten. Treffpunkt ist die gemeinschaftlich genutzte Küche, das Herz des Zentrums bildet eine Halle, die als Partyraum genutzt wird. Auf dem mit Tüchern abgehängten Dach eines kleinen DJ-Raumes innerhalb der Halle wohnt Aaron, dessen persönlicher Besitz aus nicht viel mehr als einem Schlafsack, einigen Kleidungsstücken und einem Laptop besteht, auf dem er unablässig neue Stücke kreiert. ”We are so much into music, nothing else matters” führt er in einer selbstverständlichen Beiläufigkeit aus. Entsprechend läuft im Grunde rund um die Uhr im ganzen Haus Psychedelic-Trance in allen Variationen. Einige Hausbewohner sind am Mixen, in einem anderen studioartigen Zimmer, das ebenfalls gleichzeitig als Schlafraum genutzt wird, entsteht am Computer ein neuer Track und in der Küche läuft eine Promo-CD.
Das ganze Zentrum ist im Innern farbenfroh gestaltet. Überall hängen großteils selbstgemalte, großformatige Gemäl-de. Neben psychedelischen und fantasyartigen Motiven sind es vor allem spirituelle indische Motive. Da lächelt von einem Poster Krishna, an einem altarartigen Platz befindet sich eine kitschig mit blumigen Schmetterlingen behängte Buddha-Statur und Shiva ist neben zig anderen hinduistischen Gottheiten allgegenwärtig. Tatsächlich scheint sich jedoch fernab der Klischees vom spirituellen Indien kaum jemand für die religiösen Hintergründe zu interessieren.
In einer Diskussion mit einigen BewohnerInnen des CCC geht es um die Bedeutung organisierter Religion, um die Strukturen der Kirchen und anderer religiöser Organisationen, die, so die die durchgängige Überzeugung, den Zugang zur eigentlichen Persönlichkeit, deren Energien und Potentialen verhindern. Der Veränderungsweg den Santosh auf-zeigt, beginnt bei der einzelnen Person, beim individuell ausgeprägten ”inneren Frieden”, gefolgt vom Frieden in der Familie und in der Gemeinschaft, um dann irgendwann bei der Gesellschaft und anschließend beim Weltfrieden an-zugelangen. Es ist der vielbeschworene Weg der ”inneren Evolution”, der jedoch im Hier und Jetzt oftmals gegenüber den bestehenden umgebenden gesellschaftlichen Missständen die Augen verschließt. Bevor wir ausführlicher diesen Punkt diskutieren können, geht es schon wieder voller Selbstüberzeugung um die CCC-Party auf dem legendären Burning-Man-Festival, die dort alle anderen Events in den Schatten stellen soll. Ein charakteristischer Ablauf, denn im Grunde drehen sich alle Gespräche unabhängig von der anfänglichen Thematik nach kurzer Zeit im wesentlichen um drei Themen, um Musik bzw. Partys, um Drogen und um Spirituelles, wobei im Zentrum der Ausführungen fast immer das eigene Ich und die eigenen Leistungen stehen.
Letztlich ist das CCC ein Paradebeispiel für das sinnbildliche Verständnis der ”Dance-Community” als eine isolierte Insel, wobei ignoriert wird, dass jede Insel von einem Meer umgeben wird. Wie stark jedoch auch das CCC von den äußeren Einflüssen geprägt wird, unterstreicht nachdrücklich die extreme Erhöhung der Miete, die inzwischen vom CCC nicht mehr getragen werden kann. Im Zuge der Entwicklungen um die dot.com-Industrie drängen immer mehr Internet-Firmen in den als Künstlerviertel bekannten Stadtteil. Zwangsläufig steigen die Mieten, die ursprünglich an-sässige Bevölkerung wird so vertrieben und der Stadtteil im Verlauf weniger Jahre komplett umstrukturiert. So steht trotz aller spirituellen Symbole der Auszug des CCC in absehbarer Zeit bevor und ein erschwingliches Ersatzgebäude ist noch nicht in Sicht.
AUF DER STRASSE
Als ich durch den Mission-District ziehe, zeigt sich schnell ein Gesicht San Franciscos, das in keinem Reiseführer zu finden ist. Große Teile der Stadt sind von schmucklosen Häusern, Lagerhallen und grauen Bürobauten bestimmt. Auffallend ist insbesondere die hohe Zahl der Homeless People, der Obdachlosen, die ihren verbliebenen Besitz in Einkaufswagen durch die Straßen schieben. Einige wenige leben in Zelten, die meisten in selbstgebauten Unterkünf-ten aus Pappkisten, Blech und Stoffresten oder sie schlafen direkt auf dem Bürgersteig, umgeben von Autolärm und Abgasen. Vor vielen Geschäften befinden sich Schilder mit der Aufschrift ”No Trespassing” (”Verweilen verboten”), die sich speziell an Obdachlose richten. Teilweise sind sogar die Mülltonnen mit Gittern verriegelt um ein Durchwühlen zu verhindern. Dennoch sieht man an fast jeder Straßenecke Menschen, die den Müll der Wohlstandsgesellschaft auf der Suche nach etwas Essenbaren durchwühlen. Ein Bild, das längst einen selbstverständlichen Teil des Alltags US-amerikanischer Großstädte bildet.
Direkt an der Market-Street, einer der zentralen Straßen San Franciscos, verteilen ehrenamtliche Mitglieder von Food Not Bombs an Bedürftige kostenlos vegetarische Nahrungsmittel und Getränke, die von Großküchen und einigen Geschäften aus Restbeständen zur Verfügung gestellt werden. Der Platz und die Uhrzeit sind bekannt und schon bald bildet sich eine lange Schlange. Im Gegensatz zu vielen anderen karitativen Organisationen in Deutschland stellt Food not Bombs die Aktivitäten ausdrücklich in einen gesamtgesellschaftlichen Zusammenhang: Zielsetzung ist nicht nur die Minderung von Elend und Not, sondern auch das Aufzeigen der eigentlichen, systembedingten Ursachen. So verurteilt Food not Bombs auch immer wieder scharf die polizeiliche Willkür gegenüber Obdachlosen. Entsprechend angespannt ist das Verhältnis gegenüber staatlichen Stellen. In San Francisco wurden Food-not-Bombs-AktivistInnen mehrfach inhaftiert, weil gegen das Vorgehen spezieller Anti-Homeless-Einheiten der Polizei eintraten. In einigen anderen Städten wurde den lokalen Gruppen das Verteilen von Nahrungsmitteln untersagt.
Viele der Homeless People leiden unter psychischen Problemen, die nicht nur in ihrem elenden Dasein auf der Straße wurzeln. In den späten sechziger Jahren wurden unter der Regierung des damaligen kalifornischen Gouverneurs Roland Reagan die staatlichen psychiatrischen Einrichtungen aufgelöst. Offiziell sollten die Betroffenen in die Gesell-schaft reintegriert werden und dabei von sozialen Projekten in Wohnortnähe begleitet werden, die jedoch in der Regel völlig überfordert waren. Tatsächlich sollte die Auflösung der Psychiatrien den Staatshaushalt entlasten und die Hip-pie-Bewegung durch die Konfrontation mit psychisch kranken Menschen schwächen, die gezielt die Nähe zur ver-gleichsweise toleranten Flower-Power-Kultur suchten.
Neben einer Bushaltestelle liegt ein Obdachloser auf einer Decke direkt auf dem Bürgersteig. Er starrt vor sich hin, scheint sich nicht um die Menschenmassen zu kümmern, die an ihm vorbei ziehen. Seit zwölf, fünfzehn Jahren lebt er nun auf der Straße, erzählt er mir. Seit wann genau, daran kann er sich nicht mehr erinnern. Zuerst hat er die Arbeit, dann die Wohnung verloren, danach gab es kein zurück mehr. Ob er noch Hoffnung habe, frage ich ihn. Seine Ant-wort lautet schlicht ”Hope for what?”.
PARTY, KULTUR UND WIDERSTAND
Im SoMa-Café treffe ich mich mit Christopher Anderson, dem Regisseur von ”An Act of Sabotage”. Ein beeindrucken-der halb-dokumentarischer Spielfilm, der auf seine ganz eigene Weise um die Pole Musik und Gemeinschaft, Liebe und Militanz, Bewusstsein und Widerstand kreist. Nach der Aufführung auf verschiedenen Festivals hat der Film trotz seiner subversiven Message sogar seinen Weg in das Spätprogramm des ZDF gefunden. Christophers Gedanken beschäftigen sich an diesem Nachmittag mit der ”geistigen Vergiftung der Menschen durch die Medien” und ”die be-rechnende Ignoranz der herrschenden PolitikerInnen”. Vor diesem Hintergrund bezieht er sich aber auch auf den Widerstand gegen die bestehenden Machtstrukturen und die Gesetzmäßigkeiten mit der sich Menschen gegen Unter-drückung und Ausbeutung wehren. Sei es nun bei einem Einbruch eines Obdachlosen in einen Supermarkt oder im Rahmen des Widerstands gegen die Globalisierung in Seatle.
Später sprechen wir über sein Selbstverständnis als Filmemacher und über die Idee des Cybertribes, der überliefertes Wissen mit den Entwicklungen der Gegenwart verknüpft. ”Mich beeindruckt das verbindende Verständnis von Kreati-vität, Schamanismus und Widerstand. Es sind Elemente die in diesem System des Konsums gezielt verdrängt wer-den. Konsum von Produkten, von Drogen und TV als Flucht aus einer Welt, in der sich die Menschen verkaufen müs-sen. Es geht in unseren Filmen um direkte Aktionen. Der Akt des Filmemachens als wirkliche Erfahrung und nicht als sorgfältig inszenierte Lüge. Wir versuchen Veränderungen anzuregen indem wir wichtige Themen zur Diskussion bringen, um dann zur Aktion überzugehen und diese in unsere Filme integrieren. Selbstverständlich bedeutet dies, dass man sich manchmal außerhalb der normalen Parameter bewegen muss.”
Von einem ähnlichen Kultur- bzw. Kunstverständnis geht das Projekt ’Art and Revolution’ aus, das seit 1996 mit un-terschiedlichen fortschrittlichen Organisationen zusammenarbeitet. Bekannt wurde ’Art and Revolution’ insbesondere durch die riesigen symbolträchtigen Puppen, die von ihren Mitgliedern auf Demonstrationen getragen werden und diesen dadurch ein besondere visuelle Ausdruckskraft geben. ”Wir glauben, dass politische Arbeit ohne kreative Visi-onen in eine Sackgasse führt, genauso wie Kunst ohne politische oder soziale Bedeutung keine wirkliche Perspektive eröffnet.” erläutert eine der Aktivistinnen. ”Wir sind ein Kollektiv, das in seinen Projekten kreative kulturelle Ausdrucks-formen mit dem Kampf um soziale Gerechtigkeit verbindet. Wir bringen phantasievoll Musik, Poesie und Kunst auf die Straßen, um auf die kritischen Themen unserer Zeit aufmerksam zu machen. Wir nutzen Kunst als Werkzeug zur Unterstützung von Graswurzelinitiativen, wie auch zur Entwicklung neuer Formen des Widerstands und der Kommu-nikation.”
Die Idee der ”Reclaim the Streets”-Events entstand in den neunziger Jahren. Ausgangspunkt war das Bestreben Poli-tik und Party zusammenzubringen, nicht zuletzt um auf diesem Wege festgefahrene und kopflastige Strukturen inner-halb der linken Bewegungen aufzubrechen. Politische Demonstrationen sollen in diesem Sinne nicht nur trockene Manifestationen bestimmter Haltungen sein, sondern auch lustvolle Feste eines anderen Lebensgefühls und einer anderen Kultur. Entsprechend werden Sound-Systems und Live-Musik in die Demos integriert, während die Teilneh-merInnen nicht länger nur Parolen skandierend eine bestimmte Strecke ablaufen. Vielmehr tanzen sie nun in den Straßen, die sie für sich zurückfordern. Mit einem gewissen Augenzwinkern beziehen sich die TeilnehmerInnen dabei bis heute auf die Anarchistin Emma Goldmann, die in den zwanziger Jahren des letzten Jahrhunderts einmal sinnge-mäß verkündet haben soll: ”Wenn ich nicht tanzen kann, dann ist es nicht meine Revolution.”
Monica und Tomcat gehören zu den Reclaim-The-Streets-AktivistInnen in San Francisco, die bewusst am 1. Mai eine Party-Demo veranstalten. Bemerkenswert ist dabei die Verbindung der Walpurgisnacht-Feiern der ursprünglichen Kultur der Hexen mit dem revolutionären Verständnis des 1. Mai. ”Die Idee des 1. Mai geht lange zurück. Ursprünglich war es ein erdverbundenes sexy Fest, das der Fruchtbarkeit der Erde, unserem eigenen Leben und einer erträgnisrei-chen Ernte gewidmet war. Kirche, Staat und Patriarchat ächteten dieses Fest, aber die unbeherrschbare Natur des 1. Mai ließ sich nicht unterdrücken. Er wurde als Kampftag der ArbeiterInnen wiedergeboren, auch wenn die heutigen ArbeiterInnen keine Ernte mehr für die Gemeinschaft einbringen, sondern nur noch für die Reichen arbeiten.”
Als DJ legt Tomcat meist progressiven Techno auf, wobei er jedoch gegenüber ”Peace, Love and Unity” als den so oft beschworenen Werten der Techno- und Trance-Szene eine eher kritische Position einnimmt. ”Diese Worte sind Flos-keln, die jeder unterschreiben kann. Natürlich ist jeder für Frieden, aber was heißt das schon? Ist es Frieden, wenn Menschen in den Straßen ohne Essen dahinvegetieren müssen und zigtausende in den Gefängnissen sitzen? Alle Kriegsherren proklamierten den Frieden.” Monica fügt hinzu: ”Wir gehen am 1. Mai auf die Straße, um an die Kämpfe für einen wahren Frieden und an die Kämpfe für die Rechte der ArbeiterInnen zu erinnern. Wir veranstalten Partys, um die rebellische Kraft vergangener Zeiten in den heutigen Widerstand zu übertragen, um das Feuer weiter brennen zu lassen für die Erde, für die Menschen, für unsere Zukunft.”
Wolfgang Sterneck (Text und Fotos 2001)
*