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Ruta con Acivro. Travesía Soto de Sojambre-Ref. Vegabaño-Collado del Frade-Vega de Lós-Posada de Valdeón
Pico ist voller tiefschwarzen Lavagestein. Seit der Besiedelung um 1460 wird
Wein angebaut. Seit 2004 stehen Teile des Weinanbaugebietes als UNESCO
Weltkulturerbe unter Schutz. Dahin fahren wir heute. In der Nähe des
Flughafens halten wir in Porto Cachorro. Das Meer hat hier sehenswerte Formationen in der
Küsten-Lava geformt. Über Holzbrücken und Stege geht es in den fast vegetationslosen Bereich.
Im Ort selber ist nicht viel los. Die hübschen Häuser sind nur im Sommer und zur Weinlese
bewohnt. Wir wollen wandern und fahren ein paar Meter weiter nach Santa Luzia. Dort stellen
wir an der Kirche das Auto ab, laufen an der Küste entlang, halten uns Richtung Inselinneres
und gehen durch ein Weinanbaugebiet zum Ausgangspunkt zurück.
Die Weingärten auf den Azoren erfordern einen sehr aufwändigen Arbeitseinsatz und
besondere Schutzmaßnahmen. Aufgrund der zeitweise starken Winde sowie zum Schutz vor
dem Meersalz sind die Parzellen mit Mauern aus aufgeschichteten Lavasteinen umgeben. Erst
in diesen besonderen Weingärten (Currais) können die Rebstöcke einen Ertrag erzielen.
Das Lavagestein kommt der Süße der Trauben zugute, denn die schwarzen Steine speichern
die Wärme am Tag und geben sie in den Nächten wieder gleichmäßig an die Pflanzen ab
(ebenso die Luftfeuchte). Da es keinen für größere Schiffe nutzbaren Hafen gab, wurde lange
Zeit die mit Wein gefüllten Fässer mit Karren (Spuren teilweise noch auf den Wegen sichtbar)
bis zum Meer transportiert und dort einfach hineingerollt. Größere Schiffe sammelten dann die
treibenden Fässer auf und transportierten sie weiter bis nach Amerika oder gar Russland.
Die Insel Pico hat ihren Namen vom Vulkan, der sich auf ihr so breit macht, dass er den Picarotos nur den schmalen Küstenrand zum Leben lässt. Pico ist die Welt der "mistérios" - Rätsel. Als der Feuerberg vor
zweieinhalb Jahrhunderten zuletzt spuckte (Vier Mal ist er während der letzten 500 Jahre ausgebrochen), hielten die frommen Bewohner den Ausbruch für einen Wutanfall Gottes. Über Nacht machte er Lebenswerke zunichte. Die Lavafelder, für deren Entstehung sie keine Erklärung hatte, nannten sie "mistérios" - Rätsel. Mehrmals waren glühende
Basaltmassen über den Boden gewalzt und hatten seltsame Formationen hinterlassen. Die meisten sind unter der grünen Pflanzendecke verschwunden. Bei näherem Hinsehen erkennt man jedoch die sonderbare Wellenform des Bodens. Nicht nur Schreckliches kam vom Vulkan, der mit 2351 Metern der höchste Berg Portugals ist. Die Picarotos nutzten die Lava als Baustoff für ihre schwarzen Steinhäuser und für die Mauern, mit denen sie ihren Wein bis heute vor dem scharfen Seewind schützen.
Pico ist mit über 100 Vulkanen die Ilha Montanha oder auch die Ilha Negra.
Er hat im Winter eine schneeweiße Mütze auf und ragt majestätisch in die Wolken. Zeigt er seinen Wolkenhut, so steht ein Wetterwechsel bevor. Eine Besteigung dieses wahren Giganten der Vulkane ist in jedem Fall ein besonderes Erlebnis, erfordert aber ein ausreichendes Mass an Kondition und ist nichts für Unerfahrene. Deshalb nehmen wir diese Besteigung ja auch in Angriff.
Wir glauben an den Wetterbericht und haben uns diesen Tag ausgesucht. Wir stehen zeitig auf, denn für die Anreise zum Wanderzentrum (Casa da Montanha auf ca. 1200 m Höhe) benötigen wir schon über eine Stunde. Nach
der Registrierung in der Casa da Montanha (Vorschrift) und Aushändigung eines GPS-Notrufgerätes (20€) beginnt der anstrengende, zumeist steile Aufstieg. Wir starten auf einem guten Pfad, dann geht es über Lava und loses Geröll. Der Routenverlauf ist nicht immer eindeutig. 45 Pfosten
markieren den Weg. Nebel und Regen können rasch aufziehen, was die Orientierung extrem erschwert. So erging es auch uns. Sahen wir noch beim Start den Gipfel und das Meer, erblickten wir wenig später schon nicht mehr
so viel. Der Aufstiegsweg verläuft ausgerechnet auf der Wetterseite. Der Weht wehte fast Orkanartig, es wurde kalt und neblig. Zu guter Letzt sahen wir kaum noch die Wegmarkierungen. Wir waren ziemlich geschafft. An der
Säule 28 war nach 2 Stunden Kraxelei für uns Schluss. Wir drehten um und liefen bzw. kletterten genauso mühsam, aber nicht unbedingt traurig, zum Ausgangspunkt zurück.