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Kunst am Poller; hier Koblenz auf der Rheinseite; im Hintergrund die beleuchtete Festung Ehrenbreitstein.

Auch dies kann der kleine Witzbold.

Eulenspiegel

 

Als Till ein kleines Bübchen war

Mit Augen, wundergroßen,

Mit langem, blondem Lockenhaar

Und kurzen, bunten Hosen,

Da hob sein Vater, hochgeehrt

Als Bürger vor den Leuten,

Das kecke Bürschlein wohl aufs Pferd

Und ließ ihn mit sich reiten.

 

Und kam das Reiterpaar heran,

Der Vater mit dem Buben,

Da liefen rasch die Basen an

Den Ausguck in den Stuben.

Die biedern Vettern blieben stehn,

Die Köpfe wiegten sachte,

Und alles hat ihm nachgesehn,

Hielt sich den Bauch und lachte.

 

So würdig auch der Alte ritt,

So fröhlich nahm's der Junge,

Und zeigt - der Vater sah es nit -

Dem Fußvolk seine Zunge.

Und macht's im Rücken sich bequem

Und höhnt die braven Gassen

Und bohrt den Esel dem und dem

Und schneidet keck Grimassen ...

 

So geht der Spruch vom jungen Till

Und klingt uns aus den Weiten;

Denn was ein Häkchen werden will,

Das krümmt sich schon beizeiten.

Man gab dem spaßigen Gesell'n

Die Erde längst zur Decke;

Es zeigt der Küster euch in Mölln

Sein Grab in seiner Ecke.

 

Gestorben sei er -? Ei, vergebt,

Wenn ich's euch anders sage:

Der kleine Eulenspiegel lebt

Und reitet alle Tage.

Er hat noch festen Sattelsitz

Hinter des Vaters Rücken;

Der kleine Till heißt heute - Witz

Und ist voll List und Tücken.

 

Gewichtig in den Kampf der Zeit

Trabt der Philister täglich.

Den kleinen Schalk im bunten Kleid

Ergötzt der Ritt unsäglich;

Er kehrt das Ernste um und um

Und läßt die Kinder staunen -

Und Reiter, Pferd und Publikum

Sind Spielzeug seiner Launen.

 

O Gott, wie öde wär' der Ritt

Und ohne Salz und Späße,

Wenn nicht der Till, das Bürschlein,

Zu Pferde fröhlich säße!

Wenn nicht der Schalksnarr schlechterdings

Auf alle Sorgen pfiffe

Und den Philistern rechts und links

An staub'ge Zöpfe griffe!

 

Rudolf Presber

Aus der Sammlung Eulenspiegel

Hamburg

Klosterburg

1903/1904

Oder vielleicht doch auch ein Vierpunktgesicht, auf jeden Fall sehe ich eine Grimasse :) Treppenfund aus der Münchner Innenstadt – happy staircasefriday!

Een citroen, mijn vrind,

Dat weet je als kind,

Is zuur als de neten,

Wordt met grimassen gegeten.

 

www.bertbakker.nl

www.bertbakker.be

and we were quite busy with carving some halloween pumpkins :-)

Lea Grimassen schneidend ;-)

Louis de Funès – der König der Grimassen, der Meister des Timings, das Gesicht einer ganzen Film-Ära. 🎬

Auf unserer Reise an die Côte d’Azur haben wir einen kleinen Schatz entdeckt: das Musée Louis de Funès in Saint-Raphaël – ein liebevoll kuratiertes Museum, das diesem einzigartigen Schauspieler gewidmet ist.

So viel Energie, so viel Witz – und das alles in einem einzigen Gesichtsausdruck.

Wer ihn kennt, liebt ihn. Wer ihn nicht kennt: Zeit, das zu ändern!

 

„Rien ne sert de courir, il faut partir à point.“

....wollte er mir doch kein Bier abgeben und zog stattdessen eine Grimasse :-)

am Haus der VHS, Dreyhauptstraße

 

Hallesche Mundart

 

1 – Was schmust der Lubbert? - Wie spät ist es?

2 – Mr knurrn de Galaunen - Ich habe Hunger

3 – Hornskearmselige - Wohnung

4 – Zerr nich son Flundsch - Verzieh nicht so dein Gesicht

5 – Nu mach mr heeme - Jetzt gehen wir nach Hause

6 – Wanstrammeln - Bauchschmerzen

7 – Schnongs - Bonbon

8 – Wänster - Kinder

9 – Bunabelzer - Buna-Arbeiter

10 – Figugchen - Grimassen schneiden

11 – Kwalm - … nger (=Hunger)

12 – Awwer ab! - Verschwinde schleunigst!

13 – Maduddchen - Ältere Dame

14 – Matzblähge - Dummes Gesicht

  

Initiiert durch ProHalle

IMG_2697

 

Das war wohl mal eine Brandwand.

 

Seen in Bremen, Germany. Shocking in large...

 

Wishing you a good start to the new week.

creative commons by marfis75

 

Twitter/ Instagram: @marfis75

 

License: cc-by-sa

you are free to share, adapt - attribution: Credits to "marfis75 on flickr"

Selfie

S10 withfine light of the display! insted of a flash

the morning blue sky was great!

 

fun

One of the things I love about Arabian horses is that they are such funny characters and have a great variety of facial expressions ! :)

Kleiner Clown beim Abendbrot - da muss man erstmal ein paar Grimassen schneiden und schielen, was das Zeug hält. Kaum Stimme (Erkältung), aber frech wie immer... ;)

 

Was da so angeschielt wird ist übrigens ein Stück von diesem Frischkäse-Glibber-Schinken-kombi-Röllchen-Aufschnitt, den die Mutter immer kauft. Kein Wunder, dass der Junge so guckt! *lol*

Als uns die Mama von diesen beiden Kindern um ein Fotoshooting in unserem Erfurter Studio bat, besorgte Andreas diesen Karton. An einem Samstag hatten wir bei diesem Kindershooting unendlich viel Freude. Es liegt in der Natur der Kinder, auf eine unerzwungene Art Grimassen zu schneiden und zu lachen.

Heute bin ich mit Bersat, der in Kosovo viele arme Familien betreut und Sara unterwegs. Wir fahren zu Familie Morina, die in der Nähe von Kline wohnt. Dort hat die Caritas vor fünf Jahren begonnen, nach und nach ein Haus zu bauen – ein Stall für eine Kuh soll noch folgen.

 

Vor Ort werden wir freundlich begrüßt – im Hof des Hauses schwirren einige Küken hin und her und ein kleiner Junge hat ein Hundebaby auf dem Arm, mit dem er spielt. Sofort wird uns von Frau Morina türkischer Kaffee angeboten der besser schmeckt, als jeder Nescafè, den wir in Cafès zu trinken bekommen.

 

Das ganze Haus, Hof und Garten machen einen sehr gepflegten und ordentlichen Eindruck. Zur Zeit unseres Eintreffens ist der Vater (Hasan) noch mit seinen zwei Töchtern unterwegs, sie sammeln Holz und kommen dazu, während wir im Wohnzimmer der Familie sitzen.

 

Die beiden Eltern haben fünf Kinder. Drei Töchter, und zwei Söhne, von denen ein Sohn mit 17 Jahren nach Italien geflohen ist. Dort bei einem Priester eine Unterkunft gefunden, italienisch gelernt und einen kleinen Job bekommen hat.

 

Ich frage nach, wovon diese Familie lebt und erfahre, dass der Vater psychisch krank ist und viele teure Medikamente braucht. Während des Krieges floh die junge Familie mit zwei Kindern in einen Wald – jedoch fand sie dort die serbische Polizei und schlug den Vater auf übelste Weise.

 

Heute hat der Vater einen Behinderten-Status und sechs Operationen hinter sich, für die er Kredite aufnahm, um sie zu bezahlen. Weil er ein Mensch mit Behinderung ist, bekommt die Familie eine Pension von 120 € im Monat, von denen 70 € direkt an Bank gehen, um den Kredit abzubezahlen Und: Weil Hasan eine Pension bekommt, gibt es vom Staat keine Sozialhilfe.

 

Das bedeutet: 50 € im Monat.

 

Hier leben alle von Tag zu Tag – Mitarbeiter der Caritas versorgen die Familie mit Nahrungsmitteln und Medikamenten, die der depressive Vater sich nie leisten könnte. Hasan ist nervös und hat Schlafstörungen. Vor kurzem wurde hier der Strom abgestellt, ohne den die Wasserpumpe nicht funktioniert. So müssen Hasan und seine Familie das Wasser aus dem Brunnen im Hof schöpfen.

 

Während ich der Familie zuhöre, im Kopf die Informationen ordne und versuche, mir daraus einen Reim zu machen, drücke ich ab und zu den Auslöser, um die Kinder zu fotografieren. Weil sie aber sehr schüchtern sind und sich lachend verstecken, entschließe ich mich, die Gesprächsrunde zu verlassen und gehe in den Hof.

 

Mein Plan geht auf, die Mädchen und der Junge folgen mir. Sie kichern, wir hampeln herum, ziehen Grimassen und das älteste Mädchen kann einen Satz deutsch: „Halt die Klappe“. So, wie sie den Satz sagt, weiß ich, dass sie nicht versteht, was sie da sagt und ich kann nicht anders, als loszulachen.

 

Wir gehen in den Garten und die Mädchen pflücken Kirschen vom Baum, die nicht wirklich reif sind, aber die sie dennoch essen. Wir albern herum und nach ein paar Minuten gebe ich ihnen die Kamera. Jedes Kind macht ein paar Fotos, schaut aufs Display und lacht sich schief.

 

Es sind Momente der Freiheit. Trotz der Armut haben die Kinder einen Weg gefunden, damit umzugehen. Keine Träne fließt, im Gegenteil. Sie wirken wach, etwas verunsichert, aber offen.

 

Zum Abschluss mache ich von der gesamten Familie noch ein Foto und wir verabschieden uns. Dieser Besuch dauerte über eine Stunde, doch er verging wie im Flug.

 

Liebe Familie Morina, lieber Hasan. Hier in Deutschland denke ich oft an Euch, an Eure Not, aber auch an die kurzen Freuden. Ich wünsche Euch so sehr, dass ihr eine gute Zukunft findet. Und ihr die Vergangenheit bewältigen könnt, die doch immer noch in die Gegenwart hineinragt. Friede mit Euch allen.

Der König betrunken.

Principles folter divisions tossed,

der König befehle as bavardant drinks replace,

universalem störung mysterious auswirkungen malade,

schuldig frustrated roots kämpfen societies stimmung,

suggesting konfigurationen strew terrain strictioris sprache,

katastrophalen schrecken parasiten reiben widerlich scheiße,

Alptraum der zustimmenden Münder zerstören Unschuld Existenz,

dominierende menschliche Reinheit Erklärungen bestrafen Redefreiheit,

demoralisierend Feigling Ärgernis bitter Heuchelei Grimasse,

Intelligenz unfähig Gedanken Unruhe rühmen leidet Vermutungen,

Blasphemie Versandfluggesellschaft Bedrohungen rechtswidrige Böse chronologischer Inthronisierung fallen,

Feindseligkeit die Bezeichnung von Erzählungen epischen Details wesentlicher Dramen zu beheben,

Totschlag Unvorsichtigkeit Massaker Gedränge explodiert bis zum Ende,

die Könige Territorium bedrohen Türme vermehren wehe Tod

redundanten Geister nähern terrestrischen entwaffnet Unschuld Ruine,

die formidable Hölle Schlangen heftigen Gesten dick wie verbotene Geschmack kotzen,

gewalttätigen König nimmt noch einen Drink schonungslose Lager verbraucht Scharen Eile

atemberaubende Chaos kühne Elemente gebogen marschieren Banner höllischen Rauch,

Greuel zusammengesetzt vergrößern reumütig nicht Staatsgerichtshof,

der König kümmert sich nicht für diese vernichtende Geschichten, als er noch einen Drink nimmt.

Steve.D.Hammond.

 

Manche Dinge ändern sich nie: Das Lächeln, die Grimassen und die Geschwisterliebe (oder zumindest meistens).

  

"Der Gansabhauet ist eine überregional bekannte Brauchveranstaltung, die jeweils am Martinstag, dem 11. November, in Sursee stattfindet. Vor allem junge Männer, aber auch einige Frauen versuchen, einer am Hinterkopf aufgehängten, toten Gans mit einem stumpfen Dragonersäbel den Hals durchzutrennen. Dabei sind sie ihres Sehsinns beraubt, weil sie eine Zipfelmütze über dem Gesicht tragen, dazu eine goldige Sonnenmaske und einen roten Mantel. Bevor sie ihren je einzigen Hieb ausführen, ertasten sie mit unbedarft erscheinenden Bewegungen die Position des Federviehs, um die optimale Einschlagstelle ausfindig zu machen. Die Reihenfolge der Schläger wird durch das Los bestimmt. Bis die insgesamt zwei Gänse geköpft sind, erfolgen in der Regel zwischen fünf und zwanzig Hiebe. Schauplatz der Handlung ist eine Bühne vor dem Rathaus, vor der sich rund 3’000 Zuschauer einfinden. Das Rahmenprogramm besteht aus verschiedenen Spielen für Kinder und Jugendliche wie Stangenklettern, Sackhüpfen oder Grimassen-Schneiden – «Chäszänne» genannt, weil die Kinder zur Belohnung für ihr dargebotenes „Zänni“ ein Stück Käse bekommen. Den Abschluss der Gansabhauet machen ein abendlicher «Räbeliechtli-Umzug», ein Lichterumzug mit Laternen aus Herbstrüben, sowie festliche Mahlzeiten mit Gänsegerichten im Rathaus und in den umliegenden Restaurants. Die Ursprünge des Brauchs sind unklar, dürften aber im Spätmittelalter liegen. Um 1820 verschwand er aus dem örtlichen Brauchleben, ehe er 1863 wiederbelebt wurde."

Aus gesellschaftliche Praktiken / lebendige Tradition / Bundesamt für Kultur BAK

 

"Also famous outside the region, Gansabhauet is a ritual held on St Martin's Day, 11 November, in Sursee. A dead goose is suspended from the back of its head, and participants (mostly young men but also some women) attempt to sever its neck with a blunt sabre. During the ceremony, they are blindfolded by a pointed cap which covers the face, and also wear a golden sun mask and a red cloak. Before striking their single blow, they reach out for the goose with awkward movements in order to ascertain its position and work out the ideal impact point. The order of the participants is determined by drawing lots. It usually takes between five and twenty blows to decapitate the two geese. The action takes place on a stage before the town hall in front of around 3,000 spectators. Also included in the programme are various games for children and young people such as pole climbing, sack races and gurning (pulling faces) – the latter event is known as 'Chäszänne', because the children are rewarded for their efforts with a piece of cheese. Gansabhauet is brought to a close in the evening with the 'Räbeliechtli-Umzug', a procession of lanterns made from turnips, as well as a festive meal of goose dishes in the town hall and surrounding restaurants. The origins of this ritual are unclear, but are likely to date back to the late Middle Ages. Having disappeared from the festival calendar around 1820, Gansabhauet was revived in 1863.

"

 

So viel Spaß kann man in einem Eier-Karton haben.

Een zware week achter de rug....

A rough time the paste days....

 

Afgelopen maandag opgeschrikt door het nieuws dat mijn schoonmoeder 's morgens vroeg naast haar bed was gevonden in het verpleegtehuis waar ze al jaren was opgenomen vanwege haar manisch depressiviteit en de laatste periode ook alzheimer. Haar aangetroffen als een wrak, terwijl zij doorgaans het zonnetje van de afdeling was...

Overduidelijk was de ene kant van haar gezicht gaan "hangen" en toonde ze beduidend minder kracht aan één kant. De link hersenbloeding was al snel gelegd.

De afgelopen week zagen we haar steeds sterker achteruit gaan.

Verstaanbaar kon zij zich niet meer maken maar ze voelde wel sterk je aanwezigheid.

Helaas ging dit in de loop van de week snel achteruit en merkte we dat ze erg veel pijn had aan de grimassen van haar gezicht. Omdat ze zelf altijd heeft aangegeven nooit gereanimeerd te willen worden als haar iets overkwam hebben we haar wens gerespecteerd.

Daarom kwam donderdagmiddag de beslissing om haar morfine toe te dienen omdat de Paracetamol Sub niet meer toereikend was.

 

Vrijdagochtend om 01.00 uur is zij in rust overleden, verlost van haar pijn.

 

Nu is zij bij haar zoon, die 13 jaar geleden overleed....

 

Alle respect gaat uit naar mijn vrouw Miranda, die zich de afgelopen week zo erg sterk heeft gehouden maar de komende tijd alle aandacht van mij nodig zal hebben.

 

Woensdag gaan we Ans begraven en bijzetten in het graf van haar zoon en de broer van Miranda.

Ans heeft maar 65 jaar mogen worden.

Das sind Dusa und Miros aus Serbien. Ich treffe die beiden Kind in der Flüchtlingsunterkunft, während sie draußen vor der Kantine ihr Mittagessen zu sich nehmen.

 

Ihre Eltern sind beide sehr nett und machen einen offenen Eindruck und erlauben mir, die beiden Kinder zu fotografieren. Beide können ein bisschen deutsch – der kleine Miros verrät mir, dass er dies in der Schule gelernt habe.

 

Er ist es auch, der beim Fotografieren die witzigsten Grimassen zieht – ich reiche zwischendurch meine Kamera herum, um beide Eltern lachen beherzt. Sie sind stolz auf ihre Kinder, das spüre ich.

 

Auf meine Frage, woher Miros käme, sagt er ganz selbstverständlich: „Ich bin deutsch!“ und wir müssen alle laut auflachen. Diesen kleinen Spaßvogel muss ich einfach gern haben.

 

Der Vater, ein stämmiger, großer Mann, erzählt, dass in seiner Heimat Kumane bei einer Mülldeponie arbeitete und Probleme mit der Mafia bekam. Deshalb sei er mit seiner Familie geflohen.

 

Nun sind sie hier und spüre ihnen die Erleichterung ab, es bis hierher geschafft zu haben – und das, obwohl die Verhältnisse in der Unterkunft aktuell alles andere als rosig sind.

 

Liebe Familie aus Serbien, liebe Dusa, lieber Miros: Herzlich willkommen in Deutschland. Ich weiß, dass Eure Chancen auf Asyl in Deutschland sehr gering sind und ich wünsche es Euch dennoch: Eine Heimat, die frei von Korruption und Gewalt ist. Bewahrt Eure Lebendigkeit und Freude, solange ihr könnt. Friede mit Euch.

Gorgo Medusa Grimace painted on a Hydria. London, British Museum E180.

 

wild boar The term boar is used to denote an adult male of certain species — including, confusingly, domestic pigs. However, for wild boar, it applies to the whole species, including, for example, "wild boar sow" or "wild boar piglet".

 

Aigis The aegis (Greek: Αιγίς), as stated in the Iliad, is the shield or buckler of Athena or of Zeus, which according to Homer was fashioned by Hephaestus. "...and among them went bright-eyed Athene, holding the precious aegis which is ageless and immortal: a hundred tassels of pure gold hang fluttering from it, tight-woven each of them, and each the worth of a hundred oxen."

Virgil imagines the Cyclopes in Hephaestus' forge, who "busily burnished the aegis Athene wears in her angry moods--a fearsome thing with a surface of gold like scaly snake-skin, and he linked serpents and the Gorgon herself upon the goddess’ breast—a severed head rolling its eyes."[2] furnished with golden tassels and bearing the Gorgoneion (Medusa's head) in the central boss. Some of the Attic vase-painters retained an archaic tradition that the tassels had originally been serpents in their representations of the ægis. When the Olympian deities overtook the older deities of Greece and she was born of Metis (inside Zeus who had swallowed the goddess) and "re-born" through the head of Zeus fully clothed, Athena already wore her typical garments.

 

When the Olympian shakes the aegis, Mount Ida is wrapped in clouds, the thunder rolls and men are struck down with fear. "Aegis-bearing Zeus", as he is in the Iliad, sometimes lends the fearsome goatskin to Athena. In the Iliad when Zeus sends Apollo to revive the wounded Hector of Troy, Apollo, holding the aegis, charges the Achaeans, pushing them back to their ships drawn up on the shore. According to Edith Hamilton's Mythology: Timeless Tales of Gods and Heroes [3], the Aegis is Zeus' breastplate, and was "awful to behold."

 

origins

Herodotus (Histories iv.189) thought he had identified the source of the ægis in Libya, which was always a distant territory of ancient magic for the Greeks: "Athene's garments and ægis were borrowed by the Greeks from the Libyan women, who are dressed in exactly the same way, except that their leather garments are fringed with thongs, not serpents."

Robert Graves in The Greek Myths (1955; 1960) asserts that the ægis in its Libyan sense had been a shamanic pouch containing various ritual objects, bearing the device of a monstrous serpent-haired visage with tusk-like teeth and a protruding tongue which was meant to frighten away the uninitiated. In this context, Graves identifies the aegis as clearly belonging first to Athena.

 

Why 28 serpents?

28 is a perfect number and associated with the Aigioxos Zeus, e.g.:

καλοῦσα καὶ τέλειον ὕψιστον Δία (verse 28 in A.Eu.)

The Gorgo Medusa was associated with the moon.

  

en face Bezeichnung für Vorderansicht, eine von vorn, d. h. frontal wiedergegebene Ansicht (* Bildnis). Der Ausdruck wird meist bei * Porträts verwendet. (Die Seitenansicht eines Porträts heißt * Profil.) -----K. SIMON, Vorderansicht u. Seitenansicht, in: Zeitschrift für Ästhetik, 1907.

  

lunar month

The sidereal month is the time it takes to make one complete orbit with respect to the fixed stars, which is about 27.3 days. In contrast, the synodic month is the time it takes the Moon to reach the same phase, which takes about 29.5 days. The synodic period is longer than the sidereal period because the Earth–Moon system moves a finite distance in its orbit around the Sun during each sidereal month, and a longer time is required to achieve the same relative geometry.

   

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p226: Die Frontalität ist für Gorgo absolut wesentlich geworden. So ist ein Maler auf eine besondere Lösung gekommen: Im Medaillon der merkwürdigen Schale von Kopenhagen (Abb. 217) hat er versucht, die Seitenansicht des Körpers, die zumindest für die Darstellung der Beine notwendig ist, dadurch auszugleichen, daß er sie doppelt ausgeführt hat. Man sieht also Gorgo gleichzeitig von beiden Seiten. Unten vier halb kniende Beine - sie deuten den Lauf an -, zwei und zwei einander gegenüber. Diese beiden Profile vereinfachen sich nach oben: ein Flügel und ein Arm auf beiden Seiten; beide Körper tragen miteinander einen riesigen Kopf mit planem, breitem Gesicht. Die Gorgonengeschichte ist bekannt: Nur Medusa war als einzige der drei Ungeheuer sterblich; wer sie anschaute, wurde versteinert. Perseus bediente sich eines Tricks, um sie zu erschlagen: Er näherte sich ihr rückwärts, wobei er ihr Spiegelbild im bronzenen Schild der Athena sah und sein Schwert entsprechend führen konnte. Er versenkte den scheußlichen Kopf in seinen Sack und zog ihn im Notfall hervor, um seine Feinde zu versteinern. Denn sogar der tote Kopf konnte immer noch den Tod bringen. Perseus übergab ihn dann der Göttin Athena, und diese setzte ihn mitten auf ihre Aigis. Die Göttin benützte den Kopf, um in den Armeen der Menschen eine ausweglose Panik hervorzurufen.

p227: Auch der Held trug ein Gorgoneion als Symbol auf seinem Schild, um den Feind zu beeindrucken. Und im Höhepunkt des Schlachtengetümmels ist es der Blick der Gorgo selbst, der in den Augen des zornigen Helden leuchtet, ihre grimassenschneidende Fratze legt sich über seine verzerrten Züge. So wird er zur unwiderstehlichen Verkörperung des Todes, dessen Nähe auch die stärksten Herzen erstarren und die Glieder erlahmen läßt. Gorgo, eine Macht des Jenseits, wacht auch am Übergang zur Totenwelt. Odysseus, der große Dulder, macht kehrt beim Eingang zur Hölle: "Aber es sammelten sich unzählige Scharen von Geistern mit graunvollem Getös, die grüne Angst ergriff mich fürchtend, es sende mir jetzo die strenge Persephoneia Tief aus der Nacht die Schreckengestalt des gorgonischen Unholds"(ἀλλὰ πρὶν ἐπὶ ἔθνε᾽ ἀγείρετο μυρία νεκρῶν ἠχῇ θεσπεσίῃ: ἐμὲ δὲ χλωρὸν δέος ᾕρει, μή μοι Γοργείην κεφαλὴν δεινοῖο πελώρου ἐξ Ἀίδεω πέμψειεν ἀγαυὴ Περσεφόνεια. Odyssey XI.635-638) Wenn er seinen Weg fortsetzte, würde er sich bestimmt wie die Gorgo selbst verwandeln und unter ihrem Blick werden wie die Toten, nur noch leere Köpfe ohne Kraft, "von Nacht umhüllte Häupter". Die Gorgonenmaske macht den Menschen das radikale Anderssein durch ihre Ungeheuerlichkeit sichtbar, sie verwischt und vermischt die Kategorien, die in der Welt der Lebenden gelten. Das Tierische vereint sich mit dem Menschlichen: eine Löwenschnauze, riesige Rinderohren, eine Tiermähne, oft mit Schlangen gespickt. Der aufgerissene grinsende Mund läßt in den Zahnreihen Raubrierfangzähne und Wildschweinhauer sehen. Die Zunge hängt heraus und bedeckt das Kinn. Hier überlagert das Maskuline auch das Feminine: Die Gestalt, die Poseidon verführt und von ihm zwei Söhne hat - den Riesen Chrysaor und das Pferd Pegasus -, hat Zotten und Bart.

p229: Zu diesem schrecklichen Anblick gehören auch die entsprechenden Töne. Aber aus dem aufgerissenen Mund der Gorgo kommt kein verständliches Wort. Es sind gurgelnde, unbestimmte Laute, Zähneknirschen, Klappern der Kinn· backen - und alles übertönt vom Zischen der Schlangen. Athena erfand deshalb die Flöte, um diese scharfen Töne nachzuahmen. Als sie auf dem Instrument spielte, erblickte sie jedoch im Spiegel einer Quelle ihre aufgeblähten, deformierten Wangen - ein Gorgonengesicht. Verärgert warf sie ihr neues Spielzeug fort, und der Satyr Marsyas bemächtigte sich des Instrumentes. Seither führt die Flöte die Krieger in den Kampf und in den Tod, sie begleitet den Tanz und flößt die Trance ein, und sie kann auch das Instrument des Deliriums, des Wahnsinns und der Besessenheit sein. Das Gesicht des Besessenen - verdrehte Augen, verkrampfte Züge, heraushängende Zunge, knirschende Zähne - ist ein Abbild der Gorgonenmaske.

p230: Die Texte sind sich einig über die Bedeutung der Gorgo: Sie ist der absolute Schrecken, die Verkörperung der grauenhaftesten Aspekte des Übernatürlichen, der Finsternis und der Vernichtung durch den Tod. Man kann sich nun fragen, warum dieses Bild des als unerträglich Definierten, der verbotenen Vision, des Blickes, den man um jeden Preis vermeiden soll, immer wiederholt wird. Denn Gorgo ist überall, an den Giebeln der Tempel, in den Werkstatten der Künstler, in den Wohnhäusern, endlos wiederholt auf Möbeln, auf Gebrauchsgegenständen und Gefäßen (Abb. 218). Auch hier ist ihre Rolle apotropäisch. Sie vertreibt die bösen Gewalten, verwandelt die Drohung in einen Schutz; der Besitzer eines Gegenstandes mit ihrem Abbild wird vor ihrer unheilvollen Macht verschont, diese wendet sich gegen mögliche Feinde. Das ist eine erste Erklärung. Aber wie auch die Masken des Dionysos und der Satyrn, die auf den Bäuchen der Vasen und auf den Medaillons der Schalen erscheinen, hat auch die Gorgonenmaske die Funktion, die inneren Dämonen auszutreiben: die Ängste, die Furcht, das Entsetzen vor der Unabänderlichkeit des Todes; alles, was in der Welt der Lebenden nur mit Worten ausgedruckt werden kann und was der Mensch erst in der Stille des Jenseits sehen wird. Von diesem "Unsichtbaren" vermittelt die Gorgonenmaske den Menschen - wie dem Perseus das Spiegelbild im bronzenen Schild - eine mildere, erträglichere Wiedergabe. Die bildliche Darstellung wird dadurch noch erträglicher, daß sie - im Gegensatz zu den Texten - oft die groteske Seite der Häßlichkeit betont und daß diese Bilder, ohne die latente Gefahr ganz zu bannen, das Lächerliche, Humoristische, manchmal Komische betonen, wie das erstaunliche Gorgoneion der Hydria von London (Abb. 219) bezeugt: das Gorgonenhaupt ist umgeben von artig geordneten, rhythmisch aufgerollten Schlangen, die Haare sind sorgfaltig frisiert, die Zahnreihen von schön geschwungenen Hauern unterbrochen, und die Zunge ist mit viel Fleiß wie ein viereckiges Tuch aufgemalt worden. Und um das Geschlecht sicherzustellen, ist diese weibliche Schreckgestalt - aus Koketterie? - mit Ohrklipsen versehen worden. Dies ist ein Grenzfall. Aber indem die Gorgonenmaske mit der wichtigen Doppelbedeutung der Grimasse - dem Hin und Her zwischen Furcht und Lachen - spielt, vermittelt sie im täglichen Leben der Griechen durch einen Distanzierungscffekt die sichtbare Gegenwart des gezähmten Schreckens. Auch die menschliche Gestalt kann diese Gegenseitigkeit der Blicke herstellen, die durch die Frontalansicht zwischen Maske und Betrachter entsteht. Wenn eine der Figuren aus der Konvention des Profils ausbricht und sich von vorne präsentiert, fühlt sich der Betrachter von diesem Gegenüber ganz anders angesprochen, als wenn er mit einer übernatürlichen Kraft konfrontiert wird. Aber diese Situation ergibt sich nur in Ausnahmefällen und in ganz bestimmten Zusammenhängen; die Darstellung im Profil bleibt sogar in solchen Situationen die Regel.

Text zu ABBILDUNG 219: 'Groteske Karikatur ihrer eigenen Schrecklichkeit' auf Seite 229 des zehnten Kapitels 'Im Spiegel der Masken' von Françoise Frontisi-Ducroux - in: Die Bilderwelt der Griechen, Schlüssel zu einer 'fremden' Kultur, Claude Bérard, Jean-Paul Vernant u.a. übersetzt von Ursula Sturzenegger, Kulturgeschichte der antiken Welt, Band 31, Verlag Philipp von Zabern, Mainz am Rhein. Zuerst erschienen bei Editions de la Tour SA, Lausanne, als LA CITÉ DES IMAGES, 1984.

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The GORGON MEDUSA Women in Antiquity Alicia Le Van Final Paper 5/7/96

 

s0905a 6687 MeyA4B5 Eulen. Sumpfeule (Otus brachyotus). 1/3. Steinkauz (Athene noctua). 2/5. Waldkauz (Syrnium aluco). ¼. Uhu (Bubo maximus). 1/6. Schleiereule (Strix flammea). ¼. Sperbereule (Surnia ulula). 1/3. Meyers Konversations-Lexikon, Vierte Auflage 1886., Distanzgeschäft bis Faidherbe.

 

Eulen (Strigidae, hierzu Tafel "Eulen"), Familie aus der Ordnung der Raubvögel, Vögel mit kurzem, gedrungenem, wenig fleischigem Leib, relativ sehr großem, dicht befiedertem Kopf, oft mit Ohrbüscheln, kurzem, kräftigem, von der Wurzel an abwärts gebogenem, kurzhakigem, zahnlosem, häufig fast ganz von Federn verdecktem Schnabel, kurzer Wachshaut, großer, meist von einem häutigen Ohrdeckel geschützter Ohröffnung, umgeben von einem Kranz steifer Federn (Schleier), der sich häufig auf das ganze Gesicht und die Kehle ausbreitet. Die Augen sind auffallend groß, nach vorn gerichtet, die Flügel meist lang, breit und muldenförmig und die Außenfahnen der Handschwingen gefranst; der Schwanz ist kurz, klein, die Beine mittel- oder ziemlich hoch und gewöhnlich bis zu den Krallen herab befiedert, die Zehen verhältnismäßig kurz, die äußere Zehe ist Wendezehe; die Klauen sind groß, lang, stark gebogen, äußerst spitzig. Das Gefieder ist sehr reich, die einzelnen Federn sind groß, am Ende zugerundet, höchst fein gefasert, weich und biegsam, bei der Berührung knisternd; die Färbung ist meist düster, die Zeichnung oft zierlich und mannigfaltig. Die E. finden sich weit verbreitet in allen Zonen, leben meist in Wäldern, aber auch in Steppen, Wüsten und bei den Wohnstätten des Menschen; sehr viele sind Nachtraubvögel und durch ihr weiches Gefieder, den lautlosen Flug, das für kürzere Entfernungen sehr scharfe Auge und das feine Gehör dazu besonders befähigt. Gegen Tageslicht ist das Auge empfindlich, und einzelne Arten verschließen es am Tag zur Hälfte und mehr. Die Stimme ist gewöhnlich laut; einzelne kreischen, andre geben ganz eigentümliche Töne zu hören und haben dadurch und durch ihr nächtliches Wesen viel Aberglauben genährt. Sie sind sehr beweglich, auf der Erde aber meist ungeschickt; der Flug ist verhältnismäßig langsam, und nur bei größern Wanderungen erheben sie sich zu bedeutender Höhe. Sie sind scheu, aber nicht vorsichtig, wenig gelehrig, meist jähzornig und grausam, untereinander friedfertig, fressen aber die verunglückten oder kranken Genossen auf. Sie leben meist von kleinen Säugetieren (hauptsächlich von Mäusen und Spitzmäusen), jagen Vögel und suchen Kerbtiere, einzelne fischen auch; Aas verschmähen sie. Sie verschlingen die Beute in großen Bissen und speien Knochen, Haare und Federn, zu Kugeln geballt (Gewölle), meist an einem bestimmten Ort wieder aus. Viele nisten in Höhlen, Spalten, andre in den Bauen von Säugetieren, in verlassenen Falken- und Krähennestern. Sie legen 2-10 weiße Eier, welche vielleicht von beiden Geschlechtern bebrütet werden. Die Jungen sitzen lange im Nest und werden treulich gepflegt und mutig verteidigt. Alle Tagvögel sind den E. abhold, und wo sich eine solche zeigt, wird sie mit lautem Geschrei befehdet, von den stärkern Arten auch angegriffen.

 

Zu den Tageulen (Surninae Gray), mit relativ kleinem Kopf, schlankem Körper, langen Flügeln und Schwanz und anliegendem Gefieder, ohne deutlichen Schleier, gehört die Sperbereule (Surnia ulula Bp., s. Tafel), 39-42 cm lang, 76-81 cm breit, mit breitem Kopf, platter Stirn, schmalem Gesicht, ohne Federkreis um das Auge, ziemlich langen Flügeln, langem, keilförmigem Schwanz. Das Gesicht ist weißgrau mit schwarzem Streifen vor und hinter dem Ohr, der Scheitel und die Oberseite sind braunschwarz, weiß gefleckt, Nacken und Kehle weiß, Unterseite weiß, schwarzbraun gestreift oder gesperbert; Schwingen und Schwanz sind grau, weiß gebändert, der Schnabel ist wachsgelb, an der Spitze schwarz, das Auge dunkel schwefelgelb. Sie bewohnt die Polargegenden der Alten Welt, hauptsächlich Birkenwaldungen, erscheint im Winter bei uns, erinnert in ihrem Auftreten an die Falken, jagt am Tag, fliegt wie ein Weih, nährt sich hauptsächlich von Lemmingen und nistet (selten in Deutschland) auf hohen Bäumen. In Nordamerika wird sie durch die ähnliche Falkeneule (S. funerea aut.) vertreten. Die Schneeeule (Nyctea nivea Gray), 68-71 cm lang, 146-156 cm breit, mit kleinem, schmalem Kopf, mittellangen Flügeln, ziemlich langem, breitem, abgerundetem Schwanz, unvollkommenem Schleier, dicht befiederten Läufen und Zehen, ist im Alter oft ganz weiß, in der Jugend mehr oder weniger braun gefleckt. Das Auge ist gelb, der Schnabel schwarz. Sie kommt aus dem Norden häufiger zu uns und nistet auch häufiger in Deutschland als die vorige, jagt bei Tag und Nacht Lemminge, Eichhörnchen, größere Vögel und Fische und legt im Juni in eine Vertiefung auf der Erde bis zehn Eier. Samojeden und Ostjaken essen ihr Fleisch. Die Steinkäuze (Athene Boie) sind kleine E. mit mittelgroßem Kopf, undeutlichem Schleier, kurzem, stark gekrümmtem Schnabel, kurzen, gerundeten Flügeln, kurzem, gerade abgeschnittenem Schwanz, relativ hohen, sparsam befiederten Läufen und borstigen Federn an den Zehen. Der Steinkauz (Leichen-, Toteneule, Totenvogel, Leichenhühnchen, Klagemutter, Scheunen-, Sperlings-, Lerchenkauz, Wichtl, A. noctua Gray, s. Tafel) wird 22 cm lang, 55 cm breit, oben tief mäusegraubraun, weiß gefleckt, im Gesicht grauweiß, am Unterkörper weißlich, braun gefleckt, mit rostgelblichen, weiß gefleckten Schwung- und Schwanzfedern, schwefelgelben Augen, grünlichgelbem Schnabel, gelblich grauen Füßen. Er findet sich in Mitteleuropa (in Südeuropa, Nordafrika und Nordasien vertritt ihn die kleinere, matter gefärbte, undeutlich gefleckte A. indigena Gray) und Mittelasien, in Feldgehölzen, Obstgärten, in Städten auf Türmen, Dachböden, in Gewölben, hat durch seine nächtliche Stimme den Aberglauben vielfach beschäftigt, jagt erst nach Sonnenuntergang und zwar hauptsächlich Mäuse, auch Fledermäuse, Spitzmäuse, Sperlinge, Lerchen, Insekten, nistet in Höhlungen, auch in Gebäuden und legt im April oder Mai 1-7 Eier, welche das Weibchen in 14-16 Tagen ausbrütet, wobei es sehr fest auf dem Nest sitzt. Er ist eine der verständigsten E., benimmt sich in der Gefangenschaft sehr gefällig und ist daher in Südeuropa sehr beliebt. In Italien benutzt man ihn zum Vogelfang, da ihn alle kleinen Vögel verfolgen und sich auf Leimruten in seiner Nähe leicht fangen lassen; auch wird er in Gärten und im Haus häufig gehalten. Die Zwergeule (Sperlingskauz, Glaucidium passerinum Boie), 17 cm lang, 41 cm breit, mit gestrecktem Leib, kleinem Kopf, starkem Schnabel mit einem Zahn und Einschnitt an der Schneide des Oberkiefers, undeutlichem Schleier, kurzen Flügeln und mittellangem Schwanz, oben mäusegrau, weiß gefleckt, unten weiß mit braunen Längsflecken, im Gesicht weißgrau, auf Flügeln und Schwanz weiß gebändert; das Auge ist hochgelb, der Schnabel horngelb; sie findet sich im Norden Europas und Asiens, aber auch ständig in Deutschland, auf den Alpen, im Kaukasus, lebt in Wäldern, im Winter oft in der Nähe der Dörfer, jagt am meisten in der Dämmerung Mäuse, Lemminge, hauptsächlich Vögel, ist sehr munter und beweglich, dabei possenhaft wie die Nachteulen und nistet in hohlen Bäumen. (S. Tafel "Eier I", Fig. 9.)

 

Zu den Ohreulen oder Uhus (Buboninae Gray), mit großem, breitem, flachem Kopf, starkem, fast bauchigem Schnabel, großen, erektilen Ohrbüscheln, unvollständigem Schleier, mittellangen, stumpfen Flügeln und kurzem, fast gerade abgeschnittenem Schwanz, gehört der Uhu (Schuhu, Buhu, Gauf, Bubo maximus Sibb., s. Tafel). Er wird 77 cm lang und 176 cm breit, ist auf der Oberseite dunkel rostgelb, schwarz geflammt, an der Kehle gelblichweiß, auf der Unterseite rostgelb mit schwarzen Längsstreifen; die Ohrbüschel sind schwarz, Schwung- und Schwanzfedern braun und gelb gezeichnet, das Auge ist goldgelb, rötlich gerandet, der Schnabel dunkel blaugrau. Der Uhu findet sich in Europa, Nord- und Mittelasien, Nordafrika, in großen Waldungen und Gebirgen, in Deutschland besonders im Nordosten und im bayrischen Hochgebirge, bisweilen auch in der Nähe des Menschen, ist sehr wütend und scheu, sitzt bei Tag regungslos in Höhlungen oder auf hohen Bäumen, jagt nachts Hasen, Enten, Hühnervögel, Gänse, Raben, Krähen, auch Bussarde und Igel, meist aber Ratten, Mäuse sowie Reptilien und Insekten. Sein dumpfes, weithin hörbares "Buhu" läßt er namentlich in Frühjahrsnächten ertönen. Er nistet im März in Höhlungen, Gebäuden, auf dem flachen Boden, auch im Röhricht, legt 2-3 Eier. (s. Tafel "Eier I", Fig. 6) und pflegt die Jungen mit größter Anhänglichkeit selbst noch in der Gefangenschaft. Er wird von allen Vögeln verfolgt; in der Gefangenschaft hält er mehrere Jahre aus, pflanzt sich auch fort, ist aber sehr schwer zähmbar; man benutzt ihn als Lockvogel auf der Jagd. Die Waldohreule (Ohr-, Horn-, Fuchs-, Ranzeule, Otus verus Cuv.), 35 cm lang, 98 cm breit, schlanker als der Uhu, mit längern Flügeln und Ohrbüscheln, sehr ausgebildetem Schleier und kürzern Füßen, ist ähnlich, aber heller gefärbt als der Uhu, mit gelbem Auge und schwärzlichem Schnabel, findet sich in ganz Europa und Mittelasien, nur im Wald, lebt gesellig, jagt wie der Uhu, fängt Mäuse, selten Vögel, streicht im Herbst weit umher und legt im März in verlassene Nester andrer Vögel 4 Eier (s. Tafel "Eier I", Fig. 7). Nur in Australien fehlt die Sumpfeule (Rohr-, Moor-, Brand-, Kohleule, Otus brachyotus L., s. Tafel), welche der vorigen sehr ähnlich, aber durch einen kleinern Kopf, kurze Ohrbüschel, die verhältnismäßig langen Flügel und die blaßgelbe Grundfarbe von ihr unterschieden ist. Sie wird 36 cm lang, 98 cm breit, der Schleier ist weißlichgrau, die Kopf- und Rumpffedern sind mit schwarzen Schaftstrichen gezeichnet, die Schwingen und Schwanzfedern graubraun gebändert, der Schnabel schwarz, das Auge lichtgelb; sie ist in der Tundra sehr häufig, zieht im Winter sehr weit südlich, durch Deutschland im September, Oktober und im März, nistet auch nicht selten bei uns, sitzt am Tag zwischen Gras und Schilf, jagt nachts Mäuse, Maulwürfe, Lemminge, auch wohl Vögel und legt auf den Boden im Mai 3-4 Eier. Die Zwergohreule (Ohrkauz, Ephialtes scops Gray), 15-18 cm lang, 46-51 cm breit, auf der Oberseite rotbräunlich, schwärzlich gewässert und längsgestreift, auf dem Flügel weiß, in der Schultergegend rötlich geschuppt, auf der Unterseite braunrostgelb und grauweiß, mit undeutlichem Schleier, mittellangen Federohren, blaugrauem Schnabel, dunkelgrauem Fuß und hellgelbem Auge, lebt in Südeuropa, Mittelasien, noch in Süddeutschland, verirrt sich nach Mittel- und Norddeutschland und weilt in Europa von April bis Oktober. Sie siedelt sich oft in unmittelbarer Nähe des Menschen an, jagt kleine Wirbeltiere und Vögel, nistet in Baumhöhlen, legt kleine, rundliche, weiße Eier (s. Tafel "Eier I", Fig. 8) und hält sich gut in der Gefangenschaft.

 

Zu den Nachtkäuzen (Syrniinae Gray), mit großem, rundem Kopf ohne Federohren, großer Ohröffnung, deutlichem Schleier, verhältnismäßig langem Schnabel und meist abgerundeten Flügeln, gehört der Waldkauz (Baumkauz, Brand-, Katzeneule, Syrnium aluco Boie, s. Tafel), bis 48 cm lang, 100 cm breit, tief grau oder leicht rostbraun, auf dem Flügel licht gezeichnet, am Bauch mit sägeartigen Strichen; der Schnabel ist bleigrau, das Auge dunkelbraun. Er bewohnt Mitteleuropa, Nordasien, lebt in Wäldern, verbirgt sich im Winter am Tag, wohnt auch gern in Gebäuden und Baumhöhlungen, ist äußerst lichtscheu, jagt fast ausschließlich Mäuse und frißt viele Raupen. Sein Gewölle speit er an einer bestimmten Stelle aus. Im März oder April nistet er in Baumhöhlungen, im Gemäuer, unter Dächern etc. und legt 2-3 Eier (s. Tafel "Eier I", Fig. 10). Kaum eine andre Eule wird vom Kleingeflügel eifriger verfolgt als der Waldkauz; in der Gefangenschaft wird er sehr zahm. Zu den Schleierkäuzen (Striginae Gray), mit ziemlich langem Hals, großem, breitem Kopf ohne Ohrbüschel, vollständigem, dreieckig-herzförmigem Schleier, relativ langem, an der Spitze des Unterkiefers leicht ausgekerbtem Schnabel, kleinen Augen, sehr großen Flügeln, mittellangem Schwanz, hohen, schwachen, spärlich befiederten, unten nur mit feinen Borstenfedern bekleideten Füßen und langen, dünnen Krallen, gehört die Schleiereule (Flammen-, Turm-, Kirchen-, Klag-, Schnarcheule, Strix flammea L., s. Tafel), 32 cm lang, 90 cm breit, auf der Oberseite dunkel aschgrau, mit sehr kleinen, schwarzen und weißen Längsflecken, auf der Unterseite dunkel rostgelb, braun und weiß gefleckt; der Schleier ist rostfarben, die Schwingen sind rostfarben, auf der Innenfahne weißlich, dunkler gebändert, auf der Außenfahne dunkel gefleckt, die Schwanzfedern rostgelb, schwärzlich gebändert, an den Spitzen weißlich; das Auge ist dunkelbraun, der Schnabel rötlichweiß, der Fuß schmutzig blaugrau. Sie lebt in Mittel- und Südeuropa, Kleinasien und Nordafrika in altem Gemäuer, hält sich am Tag verborgen, jagt in der Nacht auf Mäuse, Spitzmäuse, kleine Vögel, Insekten, trägt oft bedeutende Vorräte zusammen, nimmt in der Not auch Aas an, hat eine widerliche, heiser kreischende Stimme und nistet im April und Mai, aber auch noch im Oktober und November in einem passenden Winkel des Gemäuers, in Holstein in der Giebelspitze großer Scheuern, wo sie vom Landmann geschützt wird. In der Gefangenschaft wird sie sehr zahm und ergötzt durch ihre merkwürdigen Bewegungen und Grimassen.

 

Bei den alten Griechen, namentlich in Athen, galt die Eule als ein der Athene heiliger Vogel und demnach als Verkünderin des Glückes. Sie wurde hier stets neben dieser Schutzgöttin der Stadt abgebildet, und sowohl auf den athenischen als auf den Kolonialmünzen nahm sie ihren Platz neben dem Kopf der Pallas ein (s. Tafel "Münzen des Altertums", Fig. 2). Wegen ihres Aufenthalts an einsamen Orten und ihres nächtlichen Umherschweifens galt sie zugleich als Symbol des tiefen, unermüdeten Studiums. Die Mythe läßt bei den Griechen die Eule aus einer Verwandlung der Nyktimene entstanden sein. Da man in Athen sehr viele E. hielt, so hieß das Sprichwort "E. nach Athen tragen" s. v. w. etwas Unnötiges verrichten. Wegen ihres nächtlichen Treibens erhielt die Eule aber auch eine dämonische, infernale Bedeutung, sie verkündet Unheil und den Tod; verwünschte Seelen müssen in Gestalt von E. umherirren. In der christlichen Kunst ward die Eule zum Symbol der falschen Weisheit und irdischen Thorheit; ein Kreuz auf dem Kopf einer Eule bedeutet daher den Sieg des Kreuzes über die Feinde Christi. Die Stimme der E. hat zu vielen Sagen von der wilden Jagd Veranlassung gegeben. Die Nachteulen saugen den Kindern das Blut aus (die Nacht nimmt der Sonne die Farbe) oder ersticken sie (daher strix von stringere). Wegen seiner sonderbaren Gebärden ist der "närrische Kauz" bekannt, und an das Komische reiht sich das Neckische (Eulenspiegel).

 

Eulen (Eulenfalter, Nachtfalter, Noctuina), Familie aus der Ordnung der Schmetterlinge, Falter von gewöhnlich kaum mittlerer Größe und trüber, meist grauer oder brauner Färbung, mit langen, dünnen, borstenförmigen, beim Männchen zuweilen gekämmten Fühlern, großen Augen, stets deutlichen Nebenaugen, stark entwickelter Rollzunge und Tastern, langen Beinen, starken Sporen an den Schienen, in der Regel glattem, anliegend behaartem Körper und mäßig großen, in der Ruhe dachförmigen Flügeln, von denen die vordern meist schmal und mit zwei deutlichen Flecken versehen sind. Sie halten sich am Tag zwischen Baumrinde, in Mauerspalten, an der Erde unter Blättern etc. versteckt und gehen bei einbrechender Nacht ihrer Blütennahrung nach. Das Weibchen setzt während des lebhaften, schwirrenden Flugs seine Eier ab, und die meist 16füßigen und nackten Raupen leben daher fast nie gesellschaftlich. Sie nähren sich meist von Kräutern und verpuppen sich unter der Erde, seltener zwischen Blättern. Die überall verbreitete Familie umfaßt bis jetzt 2500 Arten. 1. Gruppe: Spinnenartige E. (Bombycoidea), meist pelzig oder wollig behaarte, träge Falter und spinnerartige, haarige Raupen. Die Aprikoseneule (kleine Pfeilmotte, Acronycta tridens L.), 37 mm breit, mit bräunlichgrauen, schwarz gezeichneten Vorderflügeln und weißgrauen Hinterflügeln, durch deren Mitte eine verwischte dunklere Bogenlinie geht, legt im Juni, Juli ihre Eier an Obstbäume, welche von der schwarzen, mäßig dicht behaarten, gelb, weiß und rot gezeichneten, 35 mm langen Raupe bisweilen entblättert werden. Die braune Puppe überwintert in dichtem Gewebe an Baumstämmen. Der Blaukopf (Brillenvogel, Diloba coeruleocephala L.), 40 mm breit, graubraun mit drei weißgrünen, zusammenfließenden Flecken auf den Vorderflügeln und grauen, am Innenwinkel fleckig braunen Hinterflügeln, legt im Herbst seine überwinternden Eier einzeln an Obstbäume. Die Raupen befressen die Knospen und richten oft großen Schaden an; sie sind gelbgrün, blaßgelb gestreift, warzig, einzeln behaart, mit bläulichem, schwarz geflecktem Kopf, und spinnen sich im Juni an Mauern, Zäunen, Baumstämmen ein. Der Schmetterling erscheint Ende September u. später.

 

2. Gruppe: Eigentliche E. (Noctuae genuinae), glatt behaarte, lebhafte und scheue Falter, meist ganz nackte Raupen. Die Ackereule (Wintersaateule, Agrotis segetum Fab.), 48 mm breit, mit licht gelbbraunen, grau gefleckten Vorderflügeln und weißen, bestäubten Hinterflügeln, findet sich in ganz Europa, einem großen Teil Asiens, in Südafrika und Nordamerika, fliegt bei uns vom Mai bis November und legt ihre Eier an Pflanzenabfälle oder am Boden liegende Blätter; die kahle, erdfahle, reichlich mit Grau und etwas Grün gemischte, stark glänzende Raupe findet sich vom Juli bis April, überwintert ziemlich erwachsen, thut des Nachts auf Samenbeeten aller Art und auf den Feldern (Getreide, Ölsaaten, Rüben, Kartoffeln, Fichtensaaten) großen Schaden, hält sich am Tag an oder in der Erde verborgen (daher Erdraupe, Wurzelraupe) und verpuppt sich im April in einem zerfallenden Erdkokon. Neben diesen werden noch mehrere andre Ackereulen den Saaten in ähnlicher Weise verderblich, indem sie nicht die feinen Wurzeln fressen, sondern die jungen Pflanzen über der Wurzel teils von unten, teils von oben angreifen und in Rüben u. Kartoffeln Löcher, wie der Engerling, machen. Die Hausmutter (Sauerampfereule, Triphaena pronuba L.), 60 mm breit, auf den Vorderflügeln graubraun, lichtgrau gefleckt, mit hellgrauer innerer Makel, auf den Hinterflügeln orangegelb mit schwarzbrauner Randbinde, fliegt im Juni, Juli, sitzt oft in Häusern verborgen, legt ihre Eier an Sauerampfer, Salat, Aurikeln, Veilchen, Levkojen, Kohl. Die oberseits graubraune, unterseits hellere, mit hellern und dunklern Linien gezeichnete Raupe richtet besonders in Gemüsegärten und an Aurikeln Schaden an und verpuppt sich im Mai in einem zerbrechlichen Kokon in der Erde. Die Kohleule (Herzwurm, Mamestra brassicae L.), 40 mm breit, mit dunkelbraunen, gelb und schwarz gescheckten Vorderflügeln und weißlichem Nierenfleck auf denselben, gelblich graubraunen Hinterflügeln mit hellem Wisch vor dem Innenwinkel; starkem, doppeltem Kamm auf dem Mittelrücken und krallenartigem Dorn am Ende der Vorderschienen, findet sich im Mai und dann Ende Juli und August und legt ihre Eier an Kohlarten, Salat, Küchengewächse; die Raupe ist grün oder braungrün mit dunklerm Rückenstreif, verwüstet im September und Oktober die Kohlköpfe, frißt sich bis ins Herz derselben ein und geht auch Georginen an. Die Puppe der zweiten Generation überwintert in der Erde. Die Queckeneule (Hadena basilinea Wiener Verz., s. Tafel "Schmetterlinge II"), 40 mm breit, auf den Vorderflügeln rostbraun, mit großem Ring- und Nierenfleck und einem aus der Mitte der Flügelwurzel entspringenden schwarzen Strahl sowie glänzend gelbbraunen, saumwärts und auf den Rippen dunklern Hinterflügeln, am Vorder- und Hinterrand des Mittelrückens mit zwei geteilten Schöpfen, legt Ende Mai und Juni ihre Eier an Gräser und wird bisweilen dem Roggen und Weizen verderblich, indem sich die jungen Raupen in die noch weichen Körner einfressen und die erwachsenen, überwinternden noch in der Scheune die Körner zerstören. Die Raupe ist graubraun, wenig glänzend, auf dem Rücken weiß gezeichnet, mit rotbraunem Nackenschild und roter Afterklappe, und verpuppt sich im Mai. Die Graseule (Charaeas graminis L.), 32 mm breit, mit olivengrünlichen, sehr veränderlich gezeichneten Vorder- und gelblich grauen, nach der Wurzel hin hellern Hinterflügeln, legt im Juli, August ihre Eier an den Grund der Grasstengel oder Blätter. Die glänzend graubraune Raupe verwüstet die Wiesen besonders in Nordamerika und Skandinavien, aber auch in Norddeutschland, überwintert, setzt im Frühjahr ihr Zerstörungswerk fort und verpuppt sich im Juni flach unter der Erde. Die Raupe der Leucania ertranea Ochsenh. (amerikanischer Heerwurm) verheert in Nordamerika Wiesen und wandert, wenn diese kahl gefressen, in dicht gedrängten Scharen, oft in drei Schichten übereinander, auch auf Roggen-, Mais- und Sorghumfelder. Die Eule setzt ihre Eier im Juni und Juli an Grashalme, und man brennt deshalb im Spätherbst die trocknen Grasstoppeln ab, um die überwinternden Eier zu zerstören. Die Kieferneule (Forleule, Trachea piniperda Esp., s. Tafel "Schmetterlinge II"), 37 mm breit, mit porphyrrotem Kopf, Thorax und Vorderflügeln, sehr bunt und veränderlich, zuweilen blässer bis grünlichgrau, mit weißlichen Makeln, am Hinterrand gelblich, mit dunkelbraunem Hinterleib und Hinterflügeln, fliegt vom März bis Mai und legt ihre Eier an Kiefernadeln. Die schlanke, grüne, weiß und orange gestreifte Raupe findet sich im Juni und Juli in Kieferbeständen, greift den Maitrieb an, bohrt sich auch tief in denselben hinein, spinnt in der Jugend mehrere Nadeln zusammen und frißt die Nadeln von der Spitze bis zur Scheide oder diese auch mit. Sie verpuppt sich im Juli unter Moos, Streu oder in der Erde ohne Gespinst. Die Puppe überwintert. Die Kieferneule hat wiederholt bedeutende Verheerungen angerichtet.

 

3. Gruppe: Spannerartige E. (Noctuae geometriformes), Falter mit breiten, großen Flügeln, Raupen mit verkümmerten vordern Bauchfüßen. Die Feldulmeneule (Cosmia diffinis Ochsenh., s. Tafel "Schmetterlinge II"), 25 mm breit, mit zwei großen, weißen Flecken am gelbgrauen Vorderrand, welche in zwei Querlinien auslaufen, von denen die hintere stark gebrochen ist. Die gelbgrüne, weiß liniierte Raupe, mit schwarzbraunem Kopf und braunem Nackenschild, lebt auf Rüstern. Die Ypsiloneule (Gamma, Pistolenvogel, Plusia gamma L.), 42 mm breit, mit graubraunen, dunkel marmorierten, metallisch schimmernden Vorderflügeln, auf denen ein silber- oder messingfarbenes γ oder y, hellbraunen, an der Saumhälfte bindenartig dunklern Hinterflügeln, auf dem Thorax mit zierlichem Schopf und auf dem Hinterleib mit aufgerichteten, dunklern Haarbüscheln, findet sich in Europa, Asien bis Japan, in Nordafrika, Grönland, Nordamerika, fliegt zu jeder Tageszeit vom Frühling bis Herbst und legt ihre Eier an alle krautigen Pflanzen (nicht an Gräser). Die grüne, weiß und gelb gestreifte, schwach borstenhaarige Raupe frißt auch am Tag, richtet bisweilen an Flachs, Hanf, Raps, Kohl, Erbsen und Zuckerrüben Schaden an und überwintert und verpuppt sich in einem losen, wolligen Gespinst an irgend einer Pflanze. Bisweilen überwintert auch der Schmetterling, und im Jahr scheinen drei Generationen vorzukommen. Über die Gattung Catocala Ochsenh. s. Ordensband. Als Gegenmittel bei Verwüstungen durch Eulenraupen bleibt nichts übrig als Beachtung der Lebensweise der Tiere, Absuchen besonders mit der Laterne und Benutzung des Umstandes, daß sich manche gern herabfallen lassen, sobald sie gestört werden. Schlupfwespen stellen den meisten stark nach; auch werden sie von Vögeln und Insektenlarven angegriffen. Vgl. Guenée, Species général des lépidoptères, Bd. 5-7 (Par. 1852).

Haselnuss-Wiederholung

 

Ich bin um 9 aufgestanden. Eigentlich habe ich den Wecker - besser gesagt den Handywecker - auf 8 gestellt, aber ich bin vom "Fünfminüteler", zum "Zehnminüteler", zum "Halbstündeler" und an Wochenenden zum "Stündeler" (...?) geworden. Nach einer Stunde stehe ich aber dann wirklich auf, egal, ob ich Lust habe oder nicht, egal, ob ich Kopfschmerzen habe oder nicht. Ich stehe auf. Ich habe die graue Trainingshose angezogen, die schwarze Mütze mit Seitenklappen über den Ohren, endend in zwei Wollzöpfen in der Höhe der Brust, aufgesetzt, damit man meine zerknautschte Frisur nicht sehen kann (blöd sieht's zwar trotzdem aus, aber egal...), weil ich die Wäsche in den Keller bringen wollte und eventuell auf einen Bewohner dieses Hauses treffen könnte. Ich habe mir nicht einmal die Zähne geputzt. Ich habe einen Kaffee gemacht, einen Kaffee mit zwei Zuckern. Ich habe den Laptop eingeschaltet und irgendwas gesucht. Ich weiss nicht mehr was. Das ist auch nicht so wichtig, weil es nur eine Angewohnheit ist, eine Angewohnheit, eine Wiederholung, wie man jeden Morgen im Bus an denselben Platz sitzt. Eine Angewohnheit ohne Sinn und Zweck. Computer an, Kaffeetasse neben den Bildschirm stellen und suchen, lesen, schauen, schreiben bis der Kaffee kalt ist. Dann einen Schluck und der kalte, süssbittere Kaffe ist weg. Ich bin kein Geniesser. War ich noch nie.

Die Sonne hat in meine Stube geschienen und ich bin auf den Balkon gegangen, mit einem weiteren gezuckerten Kaffee in der Hand und habe in den Schnee geschaut, der durch die grelle Sonne in meine geschwollenen Augen geblendet hat. Zwei Kurzgeschichten aus Sofareisen vom stillen Has. Ich habe die Sofareisen schon einmal gelesen, aber das ist eine weitere Angewohnheit von mir, Bücher - wenn ich sie denn gut gefunden habe - zweimal zu lesen. Kurzes Blättern in der Zeitung, die ich mir beim Gang in die Waschküche aus dem Briefkasten geholt habe, ein grosser Schluck bittersüssen Kaffee. Er war schon wieder kalt. Aber ich bin ja kein Geniesser.

Dann habe ich mich kurz auf das Sofa gelegt, das mausgraue Riesensofa. Ich liebe dieses Sofa. Es gehört leider meiner Schwester. Wenn wir irgendwann nicht mehr zusammenwohnen werden, muss ich mich von ihm trennen, habe ich gedacht und habe die Augen geschlossen, um mich meinen pulsierend blitzenden Kopfschmerzen hinzugegeben. Ich habe über den doofen Artikel in der Zeitung nachgedacht und mich ein bisschen geärgert. Dann habe ich entschlossen, doch die Augen zu öffnen, nur ein bisschen, und durch die Wimpern auf ein verschwommenes Bild meiner Wohnstube geschaut. Ich sah viel Weiss, links einen grünen Klecks, der die Zimmerpflanze darstellen soll, einen anthrazitfarbenen, rechteckigen Fernsehbildschirm, das rosa Hello-Kitty-Telefon und die überwiegend blaue Weltkarte. Schön, habe ich gedacht. Schön leer. Weiss und Leere lässt Platz für Interpretation, hat auch die Frau im doofen Zeitungsartikel gesagt. Besser, ich widme mich anderen Gedanken, habe ich entschieden, und mich gefragt, was ich wohl über mich denken würde, wenn ich zurück in die Vergangenheit gehen könnte, wieder fünf wäre und mich als 28jährige betrachten könnte. Meine kurzen Strubelhaare, die ich heute so liebe, hätte ich bestimmt gehasst, damals. Ich wäre wahrscheinlich erschrocken und hätte vielleicht sogar geweint, bei der Vorstellung, dass ich einmal so aussehen würde... Meine Wohnung, ich glaube, die hätte ich schon mit fünf gemocht. Die ist voller Gegensätze, und Gegensätze haben mich schon immer angesprochen. Meine Arbeit. Meine Arbeit... Was ist überhaupt meine Arbeit? Putzfrau, Fotografin, Künstlerin oder Dozentin? Dozentin klingt cool, irgendwie. Es klingt erfolgreich. Ich müsste mir gegenüber ja nicht erwähnen, dass ich nur zweimal die Woche und nur ein Semester pro Jahr unterrichte... Aber Dozentin klingt auch nach Wollkleidern, was ich gehasst habe, und es klingt nach einer strengen, kurzhaarigen, frustrierten alten Jungfer... Dann vielleicht doch lieber Künstlerin... Dass klingt gut, aber schon eine Fünfjährige weiss, dass Künstler komisch sind und selten Geld haben. Ich habe mir keine konkreten Gedanken gemacht, was ich einmal werden will, mit fünf. Einmal wollte ich Ärztin werden, dann Friseuse, Astronautin, Kindergärtnerin, Grossmutter... So steht es in den Poesiealben und in den Tagebüchern, die ich kürzlich ausgegraben habe. Ich wollte, dass ich einmal glücklich bin. Wer will das nicht? Ich bin meinem Herz gefolgt, glaube ich. Und da stehe ich heute - oder besser gesagt, da liege ich heute, auf dem mausgrauen Sofa... Ich habe mich dann doch entschieden, die Augen ganz zu öffnen und bin aufgestanden. Ich bin ins Bad gegangen, habe mir die Zähne geputzt. Was könnte ich heute anstellen? Samstag. An Samstagen muss ich nie etwas. Das habe ich mir so eingerichtet, eingeredet. Ich könnte lesen. Ich könnte knipsen. Ich könnte joggen. Ich könnte putzen. Putzen klingt aber nach Müssen und Sport irgendwie auch, Knipsen sowieso. Das ist ja mein Beruf, einer meiner Berufe... Am Abend ist die Vernissage. Ich mag keine Vernissagen - um nicht zu sagen, ich hasse sie. Was ich wohl anziehen soll, habe ich mich gefragt. Mein Outfit stand schon fest im November, als ich erfahren habe, dass ich ausstellen kann. Zuerst die Freude, dann die Kleidung. Ich habe mir damals neue Schuhe gekauft, im November - schwarze Stöckelschuhe, wunderbare Schuhe! Schuhe, die richtig glücklich machen! Mit dem Entscheid für die Schuhe habe ich dann vor meinem inneren Auge die dazu passende Hose und das Oberteil gesehen. Aber es hat Schnee heute. Ich bin Künstlerin, Fotografin, Dozentin, Putzfrau, was dazu geführt hat, dass ich kein Auto besitze. Ich muss zu Fuss gehen. Mit 10cm hohen Stöckelschuhen kann ich nicht zu Fuss zur Vernissage gehen, zu mindest nicht bei Schnee und ich habe keine Lust mein Schuhwerk vor dem Kunstmuseum auszuwechseln. Also muss ein neues Outfit gefunden werden. Zuerst Schuhe auswählen, dann weitersehen mit dem inneren Auge. Aber die Wahl für den passenden Schuh... Das braucht Zeit. Und es braucht Lust am Umziehen, einmal, zweimal, dreimal und das Ganze wieder von vorne. In der Wohnung über mir habe ich stampfende Schritte gehört, dann das Surren eines Staubsaugers. Ich mag dieses Geräusch nicht, besonders wenn ich Kopfweh habe, macht mich das irgendwie aggressiv. Vielleicht sollte ich einen Spaziergang machen durch die verschneiten eismatschigen Strassen, habe ich überlegt. Das macht den Kopf frei für den Schuhentscheid und ich könnte vom Staubsaugerlärm flüchten.

In den felligen Winterstiefel stapfe ich nun abwechslungsweise durch Matsch und rutsche über Eisflächen. Ich mag die Geräusche, die die Schuhe auf den verschiedenen Unterlagen erzeugen und ich mag das Spritzen des dreckigen Matschs. Als kleines Mädchen bin ich von Pfütze zu Pfütze gesprungen und habe mich an den Tönen und am Spritzen erfreut, immer wieder und wieder. Wiederholungen, erfreuen. Warum mag ich eigentlich Vernissagen nicht, und warum mache ich mir dann doch immer so viele Gedanken, was ich anziehen soll? Ich mag nicht, dass man lächeln muss. Wenn ich aber dann da bin, dann lächelt es mir von selber. Trotzdem übe ich das Lächeln manchmal vor dem Spiegel, verziehe die Mundwinkel zu einer Grimasse. Ein Lächeln vor dem Spiegel gelingt mir nicht. Ich strecke mir die Zunge heraus, jedes Mal. Wiederholungen... und wenn ich dann da bin lächelt es mir von selber, weil ich mich freue. Vielleicht ist es einfach "cool", sich nicht zu freuen, zu denken "Scheissvernissagen", vielleicht... Die Stasse biegt in die Allee ein. Ein rotes Auto spitzt Matsch auf alle Seiten, fffrrrrmmmmffffffff. Dann die Aare. Di schöni grüeni Aare. Ich überquere die Hängebrücke. Die eisige Kälte umgibt mein Gesicht. Die Kopfschmerzen sind weg. Die Gedanken fliessen frei. Sie fliessen wie die Aare. Di schöni grü... Die Gummisohlen meiner Stiefel zerdrücken die Eisüberzüge auf den Kieselsteinen. Ein angenehm knackendes Geräusch, wie wenn Haselnüsse geöffnet werden. Haselnüsse. Ich glaube, ich ziehe die haselnussbraunen Wildlederstiefel - es sieht so aus, als wäre es Wildleder. Ist aber in Wirklichkeit irgendwas anderes - mit den Kordeln an der Rückseite an. Die passen gut. Die passen zu heute. Ich gehe nach Hause. Was mache ich heute noch, an einem Samstag? Ich schaue in den Spiegel. Rote Nase. Rote Wangen. Ich verziehe mein Gesicht zu einer Lächel-Grimasse und strecke dann die Zunge heraus. Dann lege ich mich aufs mausgraue Sofa, schaue an die weisse, leere Decke. Die lässt Raum für Interpretation, denke ich und male in Gedanken Bilder auf die weisse Interpretationsdecke. Ich ziehe heute die haselnuss-braunen Stiefel an. Die passen gut. Die passen zu heute. Ich muss lächeln, kein Grimassen-Lächeln diesmal, ein Glücklich-Lächeln. Und da liege ich nun, auf dem mausgrauen Sofa, zufrieden und denke, Wiederholungen sind gut, immer noch, immer wieder...

 

www.vonfeltenwelten.blogspot.com/

"Der Gansabhauet ist eine überregional bekannte Brauchveranstaltung, die jeweils am Martinstag, dem 11. November, in Sursee stattfindet. Vor allem junge Männer, aber auch einige Frauen versuchen, einer am Hinterkopf aufgehängten, toten Gans mit einem stumpfen Dragonersäbel den Hals durchzutrennen. Dabei sind sie ihres Sehsinns beraubt, weil sie eine Zipfelmütze über dem Gesicht tragen, dazu eine goldige Sonnenmaske und einen roten Mantel. Bevor sie ihren je einzigen Hieb ausführen, ertasten sie mit unbedarft erscheinenden Bewegungen die Position des Federviehs, um die optimale Einschlagstelle ausfindig zu machen. Die Reihenfolge der Schläger wird durch das Los bestimmt. Bis die insgesamt zwei Gänse geköpft sind, erfolgen in der Regel zwischen fünf und zwanzig Hiebe. Schauplatz der Handlung ist eine Bühne vor dem Rathaus, vor der sich rund 3’000 Zuschauer einfinden. Das Rahmenprogramm besteht aus verschiedenen Spielen für Kinder und Jugendliche wie Stangenklettern, Sackhüpfen oder Grimassen-Schneiden – «Chäszänne» genannt, weil die Kinder zur Belohnung für ihr dargebotenes „Zänni“ ein Stück Käse bekommen. Den Abschluss der Gansabhauet machen ein abendlicher «Räbeliechtli-Umzug», ein Lichterumzug mit Laternen aus Herbstrüben, sowie festliche Mahlzeiten mit Gänsegerichten im Rathaus und in den umliegenden Restaurants. Die Ursprünge des Brauchs sind unklar, dürften aber im Spätmittelalter liegen. Um 1820 verschwand er aus dem örtlichen Brauchleben, ehe er 1863 wiederbelebt wurde."

Aus gesellschaftliche Praktiken / lebendige Tradition / Bundesamt für Kultur BAK

 

"Also famous outside the region, Gansabhauet is a ritual held on St Martin's Day, 11 November, in Sursee. A dead goose is suspended from the back of its head, and participants (mostly young men but also some women) attempt to sever its neck with a blunt sabre. During the ceremony, they are blindfolded by a pointed cap which covers the face, and also wear a golden sun mask and a red cloak. Before striking their single blow, they reach out for the goose with awkward movements in order to ascertain its position and work out the ideal impact point. The order of the participants is determined by drawing lots. It usually takes between five and twenty blows to decapitate the two geese. The action takes place on a stage before the town hall in front of around 3,000 spectators. Also included in the programme are various games for children and young people such as pole climbing, sack races and gurning (pulling faces) – the latter event is known as 'Chäszänne', because the children are rewarded for their efforts with a piece of cheese. Gansabhauet is brought to a close in the evening with the 'Räbeliechtli-Umzug', a procession of lanterns made from turnips, as well as a festive meal of goose dishes in the town hall and surrounding restaurants. The origins of this ritual are unclear, but are likely to date back to the late Middle Ages. Having disappeared from the festival calendar around 1820, Gansabhauet was revived in 1863.

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Das sind Dusa und Miros aus Serbien. Ich treffe die beiden Kind in der Flüchtlingsunterkunft, während sie draußen vor der Kantine ihr Mittagessen zu sich nehmen.

 

Ihre Eltern sind beide sehr nett und machen einen offenen Eindruck und erlauben mir, die beiden Kinder zu fotografieren. Beide können ein bisschen deutsch – der kleine Miros verrät mir, dass er dies in der Schule gelernt habe.

 

Er ist es auch, der beim Fotografieren die witzigsten Grimassen zieht – ich reiche zwischendurch meine Kamera herum, um beide Eltern lachen beherzt. Sie sind stolz auf ihre Kinder, das spüre ich.

 

Auf meine Frage, woher Miros käme, sagt er ganz selbstverständlich: „Ich bin deutsch!“ und wir müssen alle laut auflachen. Diesen kleinen Spaßvogel muss ich einfach gern haben.

 

Der Vater, ein stämmiger, großer Mann, erzählt, dass in seiner Heimat Kumane bei einer Mülldeponie arbeitete und Probleme mit der Mafia bekam. Deshalb sei er mit seiner Familie geflohen.

 

Nun sind sie hier und spüre ihnen die Erleichterung ab, es bis hierher geschafft zu haben – und das, obwohl die Verhältnisse in der Unterkunft aktuell alles andere als rosig sind.

 

Liebe Familie aus Serbien, liebe Dusa, lieber Miros: Herzlich willkommen in Deutschland. Ich weiß, dass Eure Chancen auf Asyl in Deutschland sehr gering sind und ich wünsche es Euch dennoch: Eine Heimat, die frei von Korruption und Gewalt ist. Bewahrt Eure Lebendigkeit und Freude, solange ihr könnt. Friede mit Euch.

 

"Der Gansabhauet ist eine überregional bekannte Brauchveranstaltung, die jeweils am Martinstag, dem 11. November, in Sursee stattfindet. Vor allem junge Männer, aber auch einige Frauen versuchen, einer am Hinterkopf aufgehängten, toten Gans mit einem stumpfen Dragonersäbel den Hals durchzutrennen. Dabei sind sie ihres Sehsinns beraubt, weil sie eine Zipfelmütze über dem Gesicht tragen, dazu eine goldige Sonnenmaske und einen roten Mantel. Bevor sie ihren je einzigen Hieb ausführen, ertasten sie mit unbedarft erscheinenden Bewegungen die Position des Federviehs, um die optimale Einschlagstelle ausfindig zu machen. Die Reihenfolge der Schläger wird durch das Los bestimmt. Bis die insgesamt zwei Gänse geköpft sind, erfolgen in der Regel zwischen fünf und zwanzig Hiebe. Schauplatz der Handlung ist eine Bühne vor dem Rathaus, vor der sich rund 3’000 Zuschauer einfinden. Das Rahmenprogramm besteht aus verschiedenen Spielen für Kinder und Jugendliche wie Stangenklettern, Sackhüpfen oder Grimassen-Schneiden – «Chäszänne» genannt, weil die Kinder zur Belohnung für ihr dargebotenes „Zänni“ ein Stück Käse bekommen. Den Abschluss der Gansabhauet machen ein abendlicher «Räbeliechtli-Umzug», ein Lichterumzug mit Laternen aus Herbstrüben, sowie festliche Mahlzeiten mit Gänsegerichten im Rathaus und in den umliegenden Restaurants. Die Ursprünge des Brauchs sind unklar, dürften aber im Spätmittelalter liegen. Um 1820 verschwand er aus dem örtlichen Brauchleben, ehe er 1863 wiederbelebt wurde."

Aus gesellschaftliche Praktiken / lebendige Tradition / Bundesamt für Kultur BAK

 

"Also famous outside the region, Gansabhauet is a ritual held on St Martin's Day, 11 November, in Sursee. A dead goose is suspended from the back of its head, and participants (mostly young men but also some women) attempt to sever its neck with a blunt sabre. During the ceremony, they are blindfolded by a pointed cap which covers the face, and also wear a golden sun mask and a red cloak. Before striking their single blow, they reach out for the goose with awkward movements in order to ascertain its position and work out the ideal impact point. The order of the participants is determined by drawing lots. It usually takes between five and twenty blows to decapitate the two geese. The action takes place on a stage before the town hall in front of around 3,000 spectators. Also included in the programme are various games for children and young people such as pole climbing, sack races and gurning (pulling faces) – the latter event is known as 'Chäszänne', because the children are rewarded for their efforts with a piece of cheese. Gansabhauet is brought to a close in the evening with the 'Räbeliechtli-Umzug', a procession of lanterns made from turnips, as well as a festive meal of goose dishes in the town hall and surrounding restaurants. The origins of this ritual are unclear, but are likely to date back to the late Middle Ages. Having disappeared from the festival calendar around 1820, Gansabhauet was revived in 1863.

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Kapitel 1:

We own the Night

www.youtube.com/watch?v=JDX7Ax3iU54

 

Alleine war sie unterwegs, angespannt und höchst konzentriert lief Max durch die Straßen, die dunkel und trostlos vor ihr lagen. Sie hätte ich vielleicht doch abholen lassen sollen…Ihr Kleid behinderte sie ein wenig beim Laufen, doch das störte sie recht wenig. Ihre rechte Hand verkrampfte sich in ihrer Handtasche vorsichtshalber um eine kleine Spraydose...Pfefferspray. Als sie um die nächste Ecke lief befand sie sich wahrscheinlich in der schwärzesten Gasse von ganz Los Angeles. Zügig schritt sie voran, den Blick sehnsüchtig auf die nächste Ecke geheftet, die sie nur schwer im schwachen Licht einer kaputten Laterne erahnen konnte. Max war nicht wirklich ängstlich, außer bei Gewittern, aber ihr war schon ein wenig unbehaglich zu Mute. Plötzlich knackte es hinter ihr, vor Schreck schrie sie auf und rannte, ohne sich umzudrehen los. Panik machte sich in ihr breit und sie bereute die Wahl ihres Minikleides. Sie zog das Pfefferspray heraus und hielt es schon mal schützend vor sich, als sich zwei lange bleiche Hände um ihre Hüfte legten und Max zurück gezogen wurde. Wieder schrie sie, doch dummer Weise ließ sie auch noch die Dose fallen. Mit einem etwas gedämpften Knall landete sie auf dem Asphalt und rollte davon. Sie war auf sich allein gestellt...ausgeliefert. Eine dicke Träne schlich sich zu ihrem Augenwinkel, während sie panisch versuchte die Hände von sich ab zubekommen. Sie spürte den Körper an den sie gedrückt wurde, und sie spürte auch, wie der Kopf des anderen sich ihrem Hals nährte. Wieder schrie sie, als sie unverkennbar Zähne spürte, die leicht an ihrem Nacken knabberten. Wer war das bloß, was würde wohl mit Max passieren? „Hab ich dich etwa erschreckt?“, säuselte eine raue Stimme erstickt lachend und seine Arme schlossen sich noch enger um das Mädchen. Es war eine männliche Stimme gewesen, die sie auch noch kannte. Die junge Schönheit atmete kontrolliert aus und drehte sich dann geschickt in seinen Armen um, um ihm ins Gesicht sehen zu können. Sein dunkelblondes Haar war wie immer mit Hilfe von verdammt viel Gel zu wilden Stacheln aufgestellt und seine warmen braunen Augen sprühten förmlich vor Schadenfreude. „Mistkerl!“, fauchte sie und wurde wieder auf dem Boden abgesetzt. Sie war ein gutes Stück kleiner als Chris, obwohl sie High-Heels an hatte. Erschöpft lehnte sie ihren Kopf an seine Schulter und ließ sich in seinen Armen hängen. „Tut mir leid!“, lachte er leise und legte spürbar seinen Kopf auf ihren. „Das sollte es dir auch!“, schimpfte Max, deren Herzschlag sich langsam aber sicher wieder beruhigte. „Aber du hast mich schon fast dazu eingeladen das mal zu tun, so wie du hier um die Ecken geschlichen bist!“, gab er verteidigend zu und strich ihr über den noch leicht zitternden Rücken. „Mistkerl!“, flüsterte Max leise in sich hinein und knuffte Chris fast schon unbewusst in die Seite. Er lachte und seufzte dann. Sie sah verwirrt auf und sah ihm in seine schönen Augen. „Na komm Süße, lass uns gehen, immerhin müssen wir deinen Geburtstag feiern!“, lachte er etwas gezwungen. Max wurde heute 16, sie selbst hätte allerdings nie so ein Theater um ihren Geburtstag gemacht, aber was sollte man erwarten, wenn Chris ihr bester Freund ist. Wahrscheinlich hätte Max jedem anderen Jungen für diesen Kosenamen den ein-oder-anderen Arm ausgerissen, doch nicht bei Chris, der durfte das. Vielleicht lag es daran, dass er schwul war, oder, dass sie schon immer die besten Freunde gewesen waren. Jedenfalls freute es sie sogar, wenn er sie „Süße“ nannte. „Na dann…“, meinte sie, befreite sich aus seiner Umarmung und lief los. Auf dem Weg hob sie noch schnell die Spraydose auf und verstaute sie, während Chris schmunzelte, wieder in ihrer Tasche. Er holte sie schon kurz danach ein und legte ihr schützend einen Arm um. Max war glücklich. Gleich im „Nobel“ würde sie Spaß haben, sich vor dem Geschäftsführer dort verstecken und ihren Geburtstag feiern. Nicht das der Geschäftsführer irgendwie sauer auf sie gewesen wäre, aber Max sang oftmals im Nobel und tanzte auch mal ganz gerne, aber heute wollte sie eigentlich nicht so gerne. Hoffentlich sah Michael sie nicht! Kurz vor dem Gebäude, sie konnten schon das große Schild sehen, hielt Chris sie am Arm zurück. „Was ist los?“, fragte sie lächelnd und sah ihm in die Augen. „Dein Geschenk…“, erklärte er mit einem süßen Lächeln auf den Lippen. „Oh okay.“, meinte Max schüchtern. „Schließ die Augen!“, forderte er sie auf und ließ seine schneeweißen Zähne glitzern. Max gehorche und spürte, wie er ihre Hand in seine nahm und ihr ein Ledersäckchen hineinlegte. „Augen zu lassen!“, hauchte er und drückte ihr einen zarten Kuss auf die Stirn. Irgendwie hatte dieser Kuss etwas von Abschied an sich, aber sie wusste nicht was das bedeuten könnte, also verdrängte sie es einfach wieder. „Na dann schau mal nach.“, schmunzelte Chris und Max öffnete schüchtern ihre Augen. Das Ledersäckchen, war dunkelbraun und mit einem passenden Bändchen wurde es verschlossen. Max zog die Öffnung auseinander und ein Kleines Album kam zum Vorschein. Auf dem Deckel klebte ein Bild von Chris und ihr selbst. Das war im Park gewesen, den die beiden circa 3 Wochen zuvor besucht hatten. Das Bild zeigte, wie Max fröhlich lächelnd Chris auf die Wange küsste und dieser breit grinsend die Augen fest zu kniff. Es war ein wunderschönes Foto. Sie öffnete das Büchlein unter Tränen der Rührung. Der Inhalt war sehr vielfältig, wie zum Beispiel ein vierblättriges Kleeblatt oder ein Kuss-Mund-Abdruck von Chris, hier und da ein Foto und er hatte auch kleine Sprüche mit seiner feinen, sauberen Schrift eingetragen. „Oh Chris…d-das ist wunder-wunderschön!“, schluchzte sie und fiel ihm um den Hals. Er schloss sie liebevoll in seine Arme und ein zartes Lächeln legte sich auf seine Lippen. Schließlich hielt er sie bestimmt ein paar Zentimeter von sich weg und begutachtete ihr Gesicht. „Dein Make-Up ist verwischt.“, stellte er fest und Max musste lachen. „Es hatte wirklich Vorteile einen schwulen Freund zu haben.“, dachte sie und ließ es zu, dass er mit ein paar Handgriffen nur ihren Lidschatten und ihre Wimperntusche wieder in Form brachte. „Dann mal los!“, lachte er freundlich und zog sie an der Hand mit sich. Auch hierbei ergab es sich, dass Chris der Einzige war, der Max auf diese Weise berühren durfte und es war auch gut, das die Männerwelt das wusste, sonst würde es wahrscheinlich Tote geben. In dem Club schmetterten den beiden sofort die lauten Bässe entgegen und der Boden vibrierte unter ihren Füßen. Max strahlte einfach nur die ganze Zeit. Als dann der Barkeeper die beiden entdeckte war schnelles Handeln gefragt. Denn wenn Antonio seinen Boss auf die Anwesenheit der Dame aufmerksam machen würde, war es ziemlich sicher, wie der Abend ablaufen würde. Max und Chris hielten gleichzeitig den Zeigefinger vor ihre Münder und sahen den 25-jährigen vielsagend an. „Wollt ihr was trinken?“, brüllte Antonio ihnen entgegen und seine Lautstärke war auch nötig, denn de Musik war sehr laut. Die Tänzer zuckten auf der Tanzfläche umher, doch die beiden Freunde setzten sich erst einmal gemütlich an die Theke und bestellten bei Antonio zwei Cola. Während die beiden tranken schnitten sie sich freche Grimassen und lachten sich fröhlich an. „Ja sagt mal, ist das etwa MAX??“, schrie plötzlich eine aufgeregte Stimme mit leicht britischem Akzent. „Oh nein!“, hauchte Max und zog automatisch den Kopf ein, doch zu spät, schon stand Geschäftsführer Michael neben ihr. „Oh Hi Michi, wie geht es dir?“, versuchte Max höflich ruhig zu bleiben und schenkte dem 31-jährigen ein braves Lächeln. Das war zu viel für Chris, er prustete los und hielt sich den Bauch vor Lachen. Verwirrt wand sich Michael ihm zu und sah ihn kritisch an. „Keine Sorge, der ist immer so.“, flüsterte Max ihm grinsend zu undwuschelte Chris durch die harten Haare. „Egal jetzt, Happy Birthday meine Kleine!“, brüllte er und schloss die junge Dame in seine starken Arme. „Danke Michi, lieb von dir.“, freute sie sich in der leisen Hoffnung, das er so nett blieb und sie nicht auf die Bühn zwang. „Oh oh oh, ich habe eine Idee!“, frohlockte er und hechtete in Richtung Tribüne. „Nein!“, krisch Max, doch es war zu spät, Michael hatte schon das Mikrophon in der Hand. „Hey Leute! Was geht? Ich sag es euch, MAX IS IN THE HOUSE!!“, dröhnte er durch den Raum und alle Gäste sahen ihn erwartungsvoll an. Manche der Besucher kamen nur um Max zu sehen. Manche liebten ihre Stimme wenn sie sang, andere ihren Körper wenn sie tanzte, oder sie genossen einfach ihre Lebensfreude. Man konnte sich auch auf einer Liste eintragen um mit ihr zu singen oder zu Tanzen. Die Blicke der jungen Menschen wanderten durch den halbdunklen Raum auf der Suche der dunkelhaarigen Schönheit. Hände griffen nach ihr und zerrten sie zu Michael. Sie warf Chris einen flehenden Blick zu, doch der konnte auch nur mit den Schultern zucken. „Sag schon Max, was wirst du heute für uns singen?“, fragte er laut, was von lautem Applaus kommentiert wurde. „Ähm also eigentlich, hatte ich gar nicht vor zu singen…“, gab sie verlegen zu und blickte ins Publikum. „Oh doch, heute ist dein Geburtstag und ich habe auch schon das perfekte Lied für dich, von Selena Gomez und Pixie Lott „We own the Night“…Let’s go!!“, heizte der muskulöse Mann die Menge auf und gab dem DJ ein Zeichen. Er drückte Max das Mikro in die Hand. Entsetzt sah sie zu Chris, der lächelte sie an und reckte den Daumen in die Höhe. Max kannte das Lied gut und konnte es auch auswendig singen, da war nicht das Problem, aber sie hatte eigentlich gar keine Lust… „Is it alright, if I’m with you for the night. Hope you don’t mind if you stay by my side. We can drive in your car…we own the Night…“, der Song klang aus, Max stellte sich wieder gerade hin und die Leute klatschten wild Applaus. Ein pfannkuchengesichtiger Junge in Max’s Alter reichte ihr eine rote Rose hinauf auf die Bühne und lächelte sie liebevoll an. Max verkniff sich ein Lachen, zwang sich zu einem Lächeln und nahm die Blume an. „Genug geflirtet Maxi, jetzt geh mal tanzen.“, brüllte Michael ihr entgegen und ehe sie sich versah wurde sie von ein paar kräftig gebauten Jungs von der Bühne gezerrt und auf die Tanzfläche geschoben, die auf einmal leer war. „Such dir einen Partner Kleines und rockt die Bude!“, schrie Antonio und die Menge jubelte. Es schien als würden plötzlich alle männlichen Gäste des Clubs näher kommen. Sie alle lächelten Max auf dieselbe „verführerische“ Art und Weise an, doch Max suchte etwas anderes. Sie suchte nach jemandem, der sie wirklich interessierte. Sie sah hilfesuchend in Richtung Chris, der sich zu ihr durchschlängelte. „Der in der Ecke, vertrau mir!“, meinte er nur für seine beste Freundin hörbar und zuckte mit seinen Augen in die richtige Richtung. Meine Augen suchten die besagte Ecke ab und erblickten ihn sofort. Er trug in schwarzes Kapuzenshirt, sein Gesicht war dank der Kapuze nicht zu erkennen und dazu trug er noch eine dunkle Jeans und schwarze Sneakers. Max hatte sich entschieden. „Du.“, meinte sie und deutete auf den Unbekannten. Die umstehenden Leute zerrten ihn zu ihr und sie legte seine Hände bestimmt an ihre Hüfte der Track setzte ein und Max begann sich zu bewegen. Doch der Unbekannte drehte sich weg und versuchte zu flüchten. Max jedoch zog ihn lachend zurück und zeigte ihm verschiedene Moves. Er hatte mit der Zeit sichtlich Spaß an der Sache gefunden. Plötzlich rieß er Max um und zog sie an seine Brust. Max blickte auf in sein unerkennbares Gesicht. Da sah sie plötzlich seine eisblauen Augen blitzen. Dieser Moment währte nur einen Sekundenbruchteil. Stirnrunzelnd musterte sie ihn, während die Musik langsamer wurde und sich in einen ruhigen Stehblues verwandelte. Max verschränkte ihre Arme in seinem Nacken und drehte sich immer wieder mit ihm. Ihr zierlicher Körper schmiegte sich enger an seine Brust und sie bettete ihren Kopf an seine Schulter. Die Musik verstummte und Max löste sich geschickt von dem Fremden. „Wer bist du?“, hauchte sie und strahlte ihn wie verzaubert an. „Find‘s raus.“, raunte er ihr ins Ohr und schloss sie fest an sich. Er sog den Duft ihres Haares ein und verschwand. Er war einfach weg. Verwirrt schaute Max sich um. „Wo ist er? Wer ist er? Wo ist er hin? Kennen sie sich?“, lief ein Rauen durch die Menge, was Max allerdings ignorierte. „Und wie ich das werde.“, murmelte sie und mischte sich wieder unter die Tanzenden, die nun zu dem Nummer Eins Hit von Alexandra Stan zuckten. „Wer war er?“, schrie Chris ihr ins Ohr, kaum, dass er sie erreicht hatte. Es war so laut geworden, dass sie ihn trotzdem kaum verstanden hatte. „Ich find‘s raus!“, brüllte sie zurück und zerrte ihn mit sich. Sie tanzten zusammen und lachten sich gegenseitig an. Chris drehte sie mal linksrum, mal rechtsrum und sie spielte vergnügt mit. Wie immer. „Max? Komm mal mit!“, schrie er plötzlich, hob sie kurzer Hand hoch und brachte sie weg. „Wo sind wir denn hier? CHRIS!! Das ist die DAMENtoilette!“, zischte Max ihn an und machte Anstalten zu verschwinden. „Max! Warte!“, krächzte Chris und sah seiner besten Freundin traurig in die Augen. „Chris?“, flüsterte sie und ergriff seine Hand. „Was hast du denn?“, wollte Max wissen und drückte sich ein wenig näher an ihn heran. „Süße...ich werde morgen wegziehen, mit meiner Mutter und meinem Vater...nach Polen...“, hauchte Chris und vergrub sein Gesicht in Max´s Haaren. Max war völlig baff und dachte angestrengt über seine Worte nach. „Nein, Chris...lass mich doch nicht allein...“, flehte Max leise und erwiderte seine Umarmung stürmisch, als wolle sie ihn direkt hier behalten. „Ähm Hallo? Manche Leute wollen hier auf Toilette gehen…?“, zischte plötzlich eine äußerst unhöfliche Stimme. Wütend drehte Max sich um und erblickte ihre Erzfeindin Joanna. „Verzieh dich Schlampe...sonst erzähl ich deinem Freund, das du dich an Michi ranmachen wolltest.“, fauchte Max und ließ die völlig überraschte Joanna erbleichen. Schnell verschwand sie wieder und Max warf sich wieder in Chris´ Arm. „Ich will dich nicht verlieren...“, schluchzte Max traurig und blickte ihm mit feuchten Augen in sein schmerzverzehrtes Gesicht. „Max...Süße...ich will doch auch nicht... ich hab dich lieb...vergess das nie...feier schön deinen Geburtstag...ich hab dich so lieb meine Süße...“, schluchzte Chris zurück. Dann drückte er Max einen leichten, freundschaftlichen Kuss auf den Mundwinkel und verschwand. Max blieb stehen. „E-er ist weg...“, dachte sie und blinzelte zweimal. „Nein.“, schrie sie und hechtete ihm hinterher, doch er war wohl schon verschwunden. „Ich kann och nicht ohne ihn…!“, flüsterte Max nochmals und lief wie ein Roboter aus der Toilette. Die Farbe war ihr wie aus dem Gesicht gefallen. Sie wischte sich die Tränen aus den Augen, zum Glück war ihre Wimperntusche einigermaßen wasserfest. Sie lief zur Bar und verlangte von Antonio einen Alkohol-Mix nach dem anderen und als er meinte, sie hätte genug, lief sie zu Clement. Er war ein „alter Bekannter“ und war für seine Wodgaflasche in seiner Tasche bekannt. Sie drückte ihm 10 Dollar in die Hand nahm die Flasche und verzog sie in die hinterletzte Ecke des Clubs. Dort trank sie nicht nur einen über den Durst und ließ sich richtig volllaufen. „Bor, hat die eine Fahne“, „Die ist ja voller als blau…“, doch sie hörte Michael und Antonios Sorge nicht, sie war wie eingeschlafen, nur das ihr Körper panisch zuckte und sie sich wie unter Schmerzen hin und her wand. Die beiden Männer fanden ihren Ausweis und brachten sie schnellst möglich nach Hause. Max bekam das nicht mit, und auch während der Fahrt hielt sie nicht still, sondern schlug wie in Trance um sich. Als Michi und Antonio sie ihren Eltern übergaben, konnten sie ja nicht ahnen, wie lange sie ihre gute Freundin nicht mehr wieder sehen würden…

    

  

"Der Gansabhauet ist eine überregional bekannte Brauchveranstaltung, die jeweils am Martinstag, dem 11. November, in Sursee stattfindet. Vor allem junge Männer, aber auch einige Frauen versuchen, einer am Hinterkopf aufgehängten, toten Gans mit einem stumpfen Dragonersäbel den Hals durchzutrennen. Dabei sind sie ihres Sehsinns beraubt, weil sie eine Zipfelmütze über dem Gesicht tragen, dazu eine goldige Sonnenmaske und einen roten Mantel. Bevor sie ihren je einzigen Hieb ausführen, ertasten sie mit unbedarft erscheinenden Bewegungen die Position des Federviehs, um die optimale Einschlagstelle ausfindig zu machen. Die Reihenfolge der Schläger wird durch das Los bestimmt. Bis die insgesamt zwei Gänse geköpft sind, erfolgen in der Regel zwischen fünf und zwanzig Hiebe. Schauplatz der Handlung ist eine Bühne vor dem Rathaus, vor der sich rund 3’000 Zuschauer einfinden. Das Rahmenprogramm besteht aus verschiedenen Spielen für Kinder und Jugendliche wie Stangenklettern, Sackhüpfen oder Grimassen-Schneiden – «Chäszänne» genannt, weil die Kinder zur Belohnung für ihr dargebotenes „Zänni“ ein Stück Käse bekommen. Den Abschluss der Gansabhauet machen ein abendlicher «Räbeliechtli-Umzug», ein Lichterumzug mit Laternen aus Herbstrüben, sowie festliche Mahlzeiten mit Gänsegerichten im Rathaus und in den umliegenden Restaurants. Die Ursprünge des Brauchs sind unklar, dürften aber im Spätmittelalter liegen. Um 1820 verschwand er aus dem örtlichen Brauchleben, ehe er 1863 wiederbelebt wurde."

Aus gesellschaftliche Praktiken / lebendige Tradition / Bundesamt für Kultur BAK

 

"Also famous outside the region, Gansabhauet is a ritual held on St Martin's Day, 11 November, in Sursee. A dead goose is suspended from the back of its head, and participants (mostly young men but also some women) attempt to sever its neck with a blunt sabre. During the ceremony, they are blindfolded by a pointed cap which covers the face, and also wear a golden sun mask and a red cloak. Before striking their single blow, they reach out for the goose with awkward movements in order to ascertain its position and work out the ideal impact point. The order of the participants is determined by drawing lots. It usually takes between five and twenty blows to decapitate the two geese. The action takes place on a stage before the town hall in front of around 3,000 spectators. Also included in the programme are various games for children and young people such as pole climbing, sack races and gurning (pulling faces) – the latter event is known as 'Chäszänne', because the children are rewarded for their efforts with a piece of cheese. Gansabhauet is brought to a close in the evening with the 'Räbeliechtli-Umzug', a procession of lanterns made from turnips, as well as a festive meal of goose dishes in the town hall and surrounding restaurants. The origins of this ritual are unclear, but are likely to date back to the late Middle Ages. Having disappeared from the festival calendar around 1820, Gansabhauet was revived in 1863.

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"Der Gansabhauet ist eine überregional bekannte Brauchveranstaltung, die jeweils am Martinstag, dem 11. November, in Sursee stattfindet. Vor allem junge Männer, aber auch einige Frauen versuchen, einer am Hinterkopf aufgehängten, toten Gans mit einem stumpfen Dragonersäbel den Hals durchzutrennen. Dabei sind sie ihres Sehsinns beraubt, weil sie eine Zipfelmütze über dem Gesicht tragen, dazu eine goldige Sonnenmaske und einen roten Mantel. Bevor sie ihren je einzigen Hieb ausführen, ertasten sie mit unbedarft erscheinenden Bewegungen die Position des Federviehs, um die optimale Einschlagstelle ausfindig zu machen. Die Reihenfolge der Schläger wird durch das Los bestimmt. Bis die insgesamt zwei Gänse geköpft sind, erfolgen in der Regel zwischen fünf und zwanzig Hiebe. Schauplatz der Handlung ist eine Bühne vor dem Rathaus, vor der sich rund 3’000 Zuschauer einfinden. Das Rahmenprogramm besteht aus verschiedenen Spielen für Kinder und Jugendliche wie Stangenklettern, Sackhüpfen oder Grimassen-Schneiden – «Chäszänne» genannt, weil die Kinder zur Belohnung für ihr dargebotenes „Zänni“ ein Stück Käse bekommen. Den Abschluss der Gansabhauet machen ein abendlicher «Räbeliechtli-Umzug», ein Lichterumzug mit Laternen aus Herbstrüben, sowie festliche Mahlzeiten mit Gänsegerichten im Rathaus und in den umliegenden Restaurants. Die Ursprünge des Brauchs sind unklar, dürften aber im Spätmittelalter liegen. Um 1820 verschwand er aus dem örtlichen Brauchleben, ehe er 1863 wiederbelebt wurde."

Aus gesellschaftliche Praktiken / lebendige Tradition / Bundesamt für Kultur BAK

 

"Also famous outside the region, Gansabhauet is a ritual held on St Martin's Day, 11 November, in Sursee. A dead goose is suspended from the back of its head, and participants (mostly young men but also some women) attempt to sever its neck with a blunt sabre. During the ceremony, they are blindfolded by a pointed cap which covers the face, and also wear a golden sun mask and a red cloak. Before striking their single blow, they reach out for the goose with awkward movements in order to ascertain its position and work out the ideal impact point. The order of the participants is determined by drawing lots. It usually takes between five and twenty blows to decapitate the two geese. The action takes place on a stage before the town hall in front of around 3,000 spectators. Also included in the programme are various games for children and young people such as pole climbing, sack races and gurning (pulling faces) – the latter event is known as 'Chäszänne', because the children are rewarded for their efforts with a piece of cheese. Gansabhauet is brought to a close in the evening with the 'Räbeliechtli-Umzug', a procession of lanterns made from turnips, as well as a festive meal of goose dishes in the town hall and surrounding restaurants. The origins of this ritual are unclear, but are likely to date back to the late Middle Ages. Having disappeared from the festival calendar around 1820, Gansabhauet was revived in 1863.

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Grimassen schneiden im Bus

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