View allAll Photos Tagged ardh
The Lakshmana Temple is a Hindu temple located in Khajuraho, India. Dedicated to Vaikuntha Vishnu - an aspect of Vishnu.
This temple is located in the Western Temple complex in Khajuraho. Khajuraho is a small village in Chattarpur District of Madhya Pradesh, India.
It is a Sandhara Temple of the Panchayatana Variety. The entire temple complex stands on a high platform (Jagati). The structure consists of all the elements of Hindu temple architecture. It has entrance porch (ardh-mandapa), Mandapa, Maha-Mandapa, Antarala and Garbhagriha.
Unlike other temples in Khajuraho, its sanctum is Pancharatha on plan. Its sikhara is clustered with minor urushringas.
The wall portion is studded with balconied windows with ornate balustrades.
It has two rows of sculptures including divine figures, couples and erotic scenes.
The sanctum doorway is of seven sakhas (vertical panels). The central one being decorated with various incarnation of Lord Vishnu. The Lintel depicts goddess Lakshmi in the centre flanked by Brahma and Vishnu. The sanctum contains four-armed sculpture of Vishnu.
Main image is of tri-headed & four-armed sculpture of Vaikuntha Vishnu.
The central head is of human, and two sides of boar (depicting Varaha) and lion (depicting Narshima).
_____________________________
Der Lakshmana-Tempel ist der erste wirklich große Tempelbau der Chandella-Dynastie im Tempelbezirk von Khajuraho; zu seiner Bauzeit (ca. 930−950) war er der größte Tempel im Norden Indiens. Der Tempel ist dem Gott Vishnu in seinem Aspekt als Vaikuntha ('Herr des Paradieses') geweiht; im Zentrum der Cella (garbhagriha) steht eine dreiköpfige Vishnu-/Vaikuntha-Figur.
In den Ecken der Tempelplattform sind noch vier Begleitschreine erhalten und so ergibt sich das seltene Bild eines kompletten nordindischen Tempelkomplexes (panchayatana), wie es schon im frühen 6. Jahrhundert im Dashavatara-Tempel von Deogarh geplant und verwirklicht wurde, sich aber dort nicht erhalten hat.
ETYMOLOGIE
Der Name Vaikuntha ist wahrscheinlich von den Sanskritwörtern vi und kuntha herzuleiten und bedeutet in etwa 'ohne Bruch' im Sinne von 'ganzheitlich' oder 'vollkommen'. Vaikuntha ist für viele Anhänger Vishnus (vaishnavas) Ziel und Ort nach Erreichung der Erlösung (moksha), d. h. nach der Befreiung aus dem endlosen Kreislauf der Wiedergeburten (samsara). Dieser Ort − in etwa gleichzusetzen mit dem Paradies − liegt an den Hängen des Weltenbergs Meru und besteht nur aus Gold und kostbaren Edelsteinen; der Ganges fließt mitten durch ihn hindurch. Das Bildnis im Innern der Cella wurde − da seine ursprüngliche Bedeutung in Vergessenheit geraten war − in späterer Zeit volkstümlich auch als Lakshmana, Ramachandra oder Chaturbuja bezeichnet; der Name 'Lakshmana-Tempel' ist haften geblieben.
BAUGESCHICHTE
Eine während der Ausgrabungs- und Restaurierungsarbeiten zu Beginn des 20. Jahrhunderts in der Nähe gefundene Steinplatte mit einer Weiheinschrift aus dem Jahr 953/4, die sich auf eine Vaikuntha-Statue bezieht, erwähnt den Chandella-Herrscher Yasovarman (reg. ca. 925−950) als Bauherren und Stifter. Bei einer angenommenen Bauzeit von etwa 20 Jahren dürfte der Baubeginn des Tempels etwa um das Jahr 930 anzusiedeln sein, als die Chandellas gegenüber ihren Lehnsherren, den Pratiharas, mehr und mehr an Einfluss und Macht gewannen. Die Inschriftenplatte ist heute in der kleinen Vorhalle (mukhamandapa) des Tempels angebracht.
ARCHITEKTUR
Der komplett aus Sandstein errichtete Tempel ist ca. 21,5 m hoch, etwa 24,5 m lang und ca. 14,5 m breit. Er erhebt sich auf einer rechteckigen, ca. 3 m hohen, ca. 40 m langen und ca. 27 m breiten Umgangsplattform (jagati), die über einen vorgezogenen Treppenaufgang erreichbar ist. Der Tempel selbst ruht auf einem mehrfach gegliederten und leicht zurückgestuften Unterbau (adhishthana), so dass ein weiterer, ebenfalls etwa 3 m hoher Treppenaufgang notwendig ist um in den Portikus (mukhamandapa oder ardhamandapa) zu gelangen; es folgt die Vorhalle (mandapa), dann die Große Vorhalle (mahamandapa) und schließlich der Sanktumsbereich mit innenliegender Cella (garbhagriha) sowie einem Umgang (pradakshinapatha).
Sanktumsbereich und Große Vorhalle sind flächenmäßig etwa gleich groß − ein Schema, dass bereits ca. 250 Jahre früher beim Kalika-Mata-Tempel in Chittorgarh erstmals auftritt und über Zwischenstufen in Rajasthan und Gyaraspur nach Khajuraho gelangte. Da die Dachaufbauten des Tempels im Wesentlichen auf Pfeilern ruhen, konnten die drei Vorhallen sowie der Umgangsbereich der Cella durch schräggestellte Brüstungen mit gedrechselten Steinsäulchen, vor denen sich im Innern steinerne Sitzbänke befinden, nach außen geöffnet werden.
Die verschiedenen Räume sind durch Stufen voneinander getrennt und haben somit ein geringfügig wechselndes Bodenniveau; die Cella des Tempels mit dem Vaikuntha-Bildnis hat von allen Räumen das höchste Fußbodenniveau und wird von einem Shikhara-Turm mit kleinen Begleittürmchen (urushringas) überhöht. Die Vorhallen sind jeweils von pyramidenförmigen Dächern (phamsanas) bedeckt. Im Äußeren entsteht so das Bild eines die umgebende Landschaft überragenden Gebirges oder Bergstocks, doch auch im Innern müssen die Gläubigen einige Stufen überwinden um zum "Höchsten", dem Vaikuntha-Bildnis, zu gelangen.
Im Innern wie im Äußeren ist jedes Bauteil des Tempels reich gegliedert und mit Skulpturen oder abstrakten geometrischen oder vegetabilischen Ornamenten bedeckt; eine Wand- bzw. Steinsichtigkeit wird also weitgehend vermieden.
SKULPTUREN
Die obere Ebene der mehrfach gestuften Sockelzone ist als etwa 35 cm hoher umlaufender Fries mit über hundert kleinen Elefanten gestaltet, die den gesamten Tempel auf dem Rücken tragen − ein Hoheitszeichen, das sich an keinem der anderen Tempel Khajurahos findet. Die Elefanten werden von jeweils zwei Wärtern (mahuts) begleitet.
Plattform und Tempel sind mit über tausend kleineren und größeren Figuren geschmückt. Vor allem die größeren Skulpturen sind nicht mehr – wie früher – von Architekturelementen oder Nischen eingerahmt, sondern stehen nahezu vollplastisch auf Steinplatten, d. h. sie sind kaum noch mit dem rückwärtigen Reliefgrund verbunden. Sie sind nicht mehr als künstliche Abbilder gemeint, sondern als lebendige, lebensnahe Figuren. Die etwas hervorstehenden Bauteile zeigen zumeist Götterfiguren (Shiva, Vishnu u. a.), die seitlich in den etwas zurückspringenden Teilen von gleich großen weiblichen Figuren – leicht bekleideten 'Schönen Mädchen' (surasundaris) in unterschiedlichen Posen und aus bildhauerischen Gründen stets mit aufgebundenem Haar – begleitet werden. Die etwas breiteren, aber am stärksten zurückgestuften Mittelregister der drei Außenwände des Sanktums präsentieren in der unteren Ebene erotische Szenen aller Art, für die die Tempel von Khajuraho in der ganzen Welt berühmt sind; darüber finden sich 'Himmlische Liebespaare' (mithunas). Die oberste Zone zeigt in der Mitte ein Götterbild mit Begleitfiguren; die seitlichen Dekorfelder (udgamas) zeigen ornamentalen Schmuck bestehend aus neben- und übereinander angeordneten kleinen Fensternischen (chandrasalas).
PLATTFORM
Als einziger Tempel in Khajuraho hat der Lakshmana-Tempel einen weitgehend erhaltenen und die gesamte Plattform umschließenden Figurenfries mit Szenen aus dem höfischen Alltagsleben – Unterricht, Kriegszug, Musikanten, erotisch-sexuelle Liebesszenen etc.; Götterfiguren oder Dämonen sind dagegen hier nicht zu sehen. Die Szenen des etwa in Augenhöhe angebrachten Frieses sind zwar originell, aber von keiner großen handwerklichen oder künstlerischen Meisterschaft.
TEMPEL (AUSSEN)
Während die kleinen Vorhallen außen keinerlei Figurenschmuck besitzen, sind die Eckpfeiler zwischen Vorhalle (mandapa) und Großer Vorhalle (mahamandapa) in zwei Ebenen mit Figuren versehen. Hauptsächlich ist jedoch der Bereich zwischen Großer Vorhalle (mahamandapa) und Sanktum in mehreren Ebenen und überreich mit Figuren besetzt. Hier überwiegen ganz eindeutig Götterfiguren, 'Himmlische Liebespaare' (mithunas) und 'Schöne Mädchen' (surasundaris). Nur die unteren Ebenen der Mittelregister zeigen auch erotisch-sexuelle Szenen; somit ist am Lakshmana-Tempel noch die Hierarchie zwischen der oberen (himmlischen) Ebene und der unteren (erdnahen) Ebene gewahrt.
TEMPEL (INNEN)
Zu den interessantesten und künstlerisch bedeutsamsten Figuren im Innern des Tempels gehören die weiblichen Nymphen (apsaras) an den Streben im Deckenbereich der Großen Vorhalle (mahamandapa); diese zeigen sich in verschiedenen − oft extrem verdrehten − Posen beim Musizieren, beim Ballspiel aber auch beim Entkleiden. In den Wandnischen finden sich diverse Götterfiguren, darunter auch einige nicht (mehr) identifizierbare.
VAIKUNTHA-KULTBILD
Das freiplastisch aus einer großen Steinplatte herausgearbeitete Götterbildnis ist in ganz Indien nahezu einzigartig und zeigt Vishnu/Vaikuntha mit vier zerstörten Armen, so dass keinerlei Attribute mehr vorhanden sind, sowie drei Köpfen (Mensch, Eber und Löwe). Ein rückwärtiger vierter Kopf, der die Universalität Vishnus vervollkommnet hätte, ist nicht ausgeführt; stattdessen findet sich ein in Indien einzigartiger durchbrochener und gezackter Strahlenkranz um Vaikunthas Haupt. Die Figur ist umgeben von einem – aus derselben Steinplatte herausgearbeiteten – Rahmen mit Wächterfiguren sowie Ganga und Yamuna im Sockelbereich und jeweils drei darüber befindlichen vorstehenden Nischen mit Vishnu-Avataras (Matsya, Varaha, Vamana, Kurma, Narasimha, Parashurama). Zwei seitliche Pfeiler mit reichem z. T. freiplastischen Architektur- und Figurendekor und einem doppelten, aus dem aufgerissenene Mäulern von Wasserungeheuern (makaras) hervorquellenden Torana-Bogen als verbindendem oberem Abschluss bilden den äußeren Rahmen des Kultbildes.
BEDEUTUNG
Der Lakshmana-Tempel (ca. 930−950) mit seinen vier hintereinanderliegenden und in der Höhe gestaffelten Bauteilen sowie seiner − im Wesentlichen auf Pfeilern ruhenden − Bauweise gilt als früher Höhepunkt der Chandella-Architektur und war nach seiner Fertigstellung für etliche Jahrzehnte der größte Tempelbau Indiens. Spätere Tempelbauten in Khajuraho wurden von ihm maßgeblich beeinflusst, darunter auch der Kandariya-Mahadeva-Tempel.
Das außergewöhnliche Vaikuntha-Bildnis in der Cella sowie der reiche, beinahe vollplastische Figurenschmuck sind innen wie außen nahezu vollständig erhalten und bezeugen die handwerkliche und künstlerische Meisterschaft der Bildhauer der damaligen Zeit.
Mit seinem mehrteiligen Grundriss, einer von einem Umgang umschlossenen Cella und in Teilen seines Dekors (Balkonbrüstungen mit gedrechselten Säulchen) ist der Lakshmana-Tempel wahrscheinlich direkt beeinflusst von dem ca. 50 Jahre zuvor erbauten, aber insgesamt noch der Pratihara-Architektur zuzurechnenden Maladevi-Tempel in Gyaraspur.
WIKIPEDIA
The Lakshmana Temple is a Hindu temple located in Khajuraho, India. Dedicated to Vaikuntha Vishnu - an aspect of Vishnu.
This temple is located in the Western Temple complex in Khajuraho. Khajuraho is a small village in Chattarpur District of Madhya Pradesh, India.
It is a Sandhara Temple of the Panchayatana Variety. The entire temple complex stands on a high platform (Jagati). The structure consists of all the elements of Hindu temple architecture. It has entrance porch (ardh-mandapa), Mandapa, Maha-Mandapa, Antarala and Garbhagriha.
Unlike other temples in Khajuraho, its sanctum is Pancharatha on plan. Its sikhara is clustered with minor urushringas.
The wall portion is studded with balconied windows with ornate balustrades.
It has two rows of sculptures including divine figures, couples and erotic scenes.
The sanctum doorway is of seven sakhas (vertical panels). The central one being decorated with various incarnation of Lord Vishnu. The Lintel depicts goddess Lakshmi in the centre flanked by Brahma and Vishnu. The sanctum contains four-armed sculpture of Vishnu.
Main image is of tri-headed & four-armed sculpture of Vaikuntha Vishnu.
The central head is of human, and two sides of boar (depicting Varaha) and lion (depicting Narshima).
_____________________________
Der Lakshmana-Tempel ist der erste wirklich große Tempelbau der Chandella-Dynastie im Tempelbezirk von Khajuraho; zu seiner Bauzeit (ca. 930−950) war er der größte Tempel im Norden Indiens. Der Tempel ist dem Gott Vishnu in seinem Aspekt als Vaikuntha ('Herr des Paradieses') geweiht; im Zentrum der Cella (garbhagriha) steht eine dreiköpfige Vishnu-/Vaikuntha-Figur.
In den Ecken der Tempelplattform sind noch vier Begleitschreine erhalten und so ergibt sich das seltene Bild eines kompletten nordindischen Tempelkomplexes (panchayatana), wie es schon im frühen 6. Jahrhundert im Dashavatara-Tempel von Deogarh geplant und verwirklicht wurde, sich aber dort nicht erhalten hat.
ETYMOLOGIE
Der Name Vaikuntha ist wahrscheinlich von den Sanskritwörtern vi und kuntha herzuleiten und bedeutet in etwa 'ohne Bruch' im Sinne von 'ganzheitlich' oder 'vollkommen'. Vaikuntha ist für viele Anhänger Vishnus (vaishnavas) Ziel und Ort nach Erreichung der Erlösung (moksha), d. h. nach der Befreiung aus dem endlosen Kreislauf der Wiedergeburten (samsara). Dieser Ort − in etwa gleichzusetzen mit dem Paradies − liegt an den Hängen des Weltenbergs Meru und besteht nur aus Gold und kostbaren Edelsteinen; der Ganges fließt mitten durch ihn hindurch. Das Bildnis im Innern der Cella wurde − da seine ursprüngliche Bedeutung in Vergessenheit geraten war − in späterer Zeit volkstümlich auch als Lakshmana, Ramachandra oder Chaturbuja bezeichnet; der Name 'Lakshmana-Tempel' ist haften geblieben.
BAUGESCHICHTE
Eine während der Ausgrabungs- und Restaurierungsarbeiten zu Beginn des 20. Jahrhunderts in der Nähe gefundene Steinplatte mit einer Weiheinschrift aus dem Jahr 953/4, die sich auf eine Vaikuntha-Statue bezieht, erwähnt den Chandella-Herrscher Yasovarman (reg. ca. 925−950) als Bauherren und Stifter. Bei einer angenommenen Bauzeit von etwa 20 Jahren dürfte der Baubeginn des Tempels etwa um das Jahr 930 anzusiedeln sein, als die Chandellas gegenüber ihren Lehnsherren, den Pratiharas, mehr und mehr an Einfluss und Macht gewannen. Die Inschriftenplatte ist heute in der kleinen Vorhalle (mukhamandapa) des Tempels angebracht.
ARCHITEKTUR
Der komplett aus Sandstein errichtete Tempel ist ca. 21,5 m hoch, etwa 24,5 m lang und ca. 14,5 m breit. Er erhebt sich auf einer rechteckigen, ca. 3 m hohen, ca. 40 m langen und ca. 27 m breiten Umgangsplattform (jagati), die über einen vorgezogenen Treppenaufgang erreichbar ist. Der Tempel selbst ruht auf einem mehrfach gegliederten und leicht zurückgestuften Unterbau (adhishthana), so dass ein weiterer, ebenfalls etwa 3 m hoher Treppenaufgang notwendig ist um in den Portikus (mukhamandapa oder ardhamandapa) zu gelangen; es folgt die Vorhalle (mandapa), dann die Große Vorhalle (mahamandapa) und schließlich der Sanktumsbereich mit innenliegender Cella (garbhagriha) sowie einem Umgang (pradakshinapatha).
Sanktumsbereich und Große Vorhalle sind flächenmäßig etwa gleich groß − ein Schema, dass bereits ca. 250 Jahre früher beim Kalika-Mata-Tempel in Chittorgarh erstmals auftritt und über Zwischenstufen in Rajasthan und Gyaraspur nach Khajuraho gelangte. Da die Dachaufbauten des Tempels im Wesentlichen auf Pfeilern ruhen, konnten die drei Vorhallen sowie der Umgangsbereich der Cella durch schräggestellte Brüstungen mit gedrechselten Steinsäulchen, vor denen sich im Innern steinerne Sitzbänke befinden, nach außen geöffnet werden.
Die verschiedenen Räume sind durch Stufen voneinander getrennt und haben somit ein geringfügig wechselndes Bodenniveau; die Cella des Tempels mit dem Vaikuntha-Bildnis hat von allen Räumen das höchste Fußbodenniveau und wird von einem Shikhara-Turm mit kleinen Begleittürmchen (urushringas) überhöht. Die Vorhallen sind jeweils von pyramidenförmigen Dächern (phamsanas) bedeckt. Im Äußeren entsteht so das Bild eines die umgebende Landschaft überragenden Gebirges oder Bergstocks, doch auch im Innern müssen die Gläubigen einige Stufen überwinden um zum "Höchsten", dem Vaikuntha-Bildnis, zu gelangen.
Im Innern wie im Äußeren ist jedes Bauteil des Tempels reich gegliedert und mit Skulpturen oder abstrakten geometrischen oder vegetabilischen Ornamenten bedeckt; eine Wand- bzw. Steinsichtigkeit wird also weitgehend vermieden.
SKULPTUREN
Die obere Ebene der mehrfach gestuften Sockelzone ist als etwa 35 cm hoher umlaufender Fries mit über hundert kleinen Elefanten gestaltet, die den gesamten Tempel auf dem Rücken tragen − ein Hoheitszeichen, das sich an keinem der anderen Tempel Khajurahos findet. Die Elefanten werden von jeweils zwei Wärtern (mahuts) begleitet.
Plattform und Tempel sind mit über tausend kleineren und größeren Figuren geschmückt. Vor allem die größeren Skulpturen sind nicht mehr – wie früher – von Architekturelementen oder Nischen eingerahmt, sondern stehen nahezu vollplastisch auf Steinplatten, d. h. sie sind kaum noch mit dem rückwärtigen Reliefgrund verbunden. Sie sind nicht mehr als künstliche Abbilder gemeint, sondern als lebendige, lebensnahe Figuren. Die etwas hervorstehenden Bauteile zeigen zumeist Götterfiguren (Shiva, Vishnu u. a.), die seitlich in den etwas zurückspringenden Teilen von gleich großen weiblichen Figuren – leicht bekleideten 'Schönen Mädchen' (surasundaris) in unterschiedlichen Posen und aus bildhauerischen Gründen stets mit aufgebundenem Haar – begleitet werden. Die etwas breiteren, aber am stärksten zurückgestuften Mittelregister der drei Außenwände des Sanktums präsentieren in der unteren Ebene erotische Szenen aller Art, für die die Tempel von Khajuraho in der ganzen Welt berühmt sind; darüber finden sich 'Himmlische Liebespaare' (mithunas). Die oberste Zone zeigt in der Mitte ein Götterbild mit Begleitfiguren; die seitlichen Dekorfelder (udgamas) zeigen ornamentalen Schmuck bestehend aus neben- und übereinander angeordneten kleinen Fensternischen (chandrasalas).
PLATTFORM
Als einziger Tempel in Khajuraho hat der Lakshmana-Tempel einen weitgehend erhaltenen und die gesamte Plattform umschließenden Figurenfries mit Szenen aus dem höfischen Alltagsleben – Unterricht, Kriegszug, Musikanten, erotisch-sexuelle Liebesszenen etc.; Götterfiguren oder Dämonen sind dagegen hier nicht zu sehen. Die Szenen des etwa in Augenhöhe angebrachten Frieses sind zwar originell, aber von keiner großen handwerklichen oder künstlerischen Meisterschaft.
TEMPEL (AUSSEN)
Während die kleinen Vorhallen außen keinerlei Figurenschmuck besitzen, sind die Eckpfeiler zwischen Vorhalle (mandapa) und Großer Vorhalle (mahamandapa) in zwei Ebenen mit Figuren versehen. Hauptsächlich ist jedoch der Bereich zwischen Großer Vorhalle (mahamandapa) und Sanktum in mehreren Ebenen und überreich mit Figuren besetzt. Hier überwiegen ganz eindeutig Götterfiguren, 'Himmlische Liebespaare' (mithunas) und 'Schöne Mädchen' (surasundaris). Nur die unteren Ebenen der Mittelregister zeigen auch erotisch-sexuelle Szenen; somit ist am Lakshmana-Tempel noch die Hierarchie zwischen der oberen (himmlischen) Ebene und der unteren (erdnahen) Ebene gewahrt.
TEMPEL (INNEN)
Zu den interessantesten und künstlerisch bedeutsamsten Figuren im Innern des Tempels gehören die weiblichen Nymphen (apsaras) an den Streben im Deckenbereich der Großen Vorhalle (mahamandapa); diese zeigen sich in verschiedenen − oft extrem verdrehten − Posen beim Musizieren, beim Ballspiel aber auch beim Entkleiden. In den Wandnischen finden sich diverse Götterfiguren, darunter auch einige nicht (mehr) identifizierbare.
VAIKUNTHA-KULTBILD
Das freiplastisch aus einer großen Steinplatte herausgearbeitete Götterbildnis ist in ganz Indien nahezu einzigartig und zeigt Vishnu/Vaikuntha mit vier zerstörten Armen, so dass keinerlei Attribute mehr vorhanden sind, sowie drei Köpfen (Mensch, Eber und Löwe). Ein rückwärtiger vierter Kopf, der die Universalität Vishnus vervollkommnet hätte, ist nicht ausgeführt; stattdessen findet sich ein in Indien einzigartiger durchbrochener und gezackter Strahlenkranz um Vaikunthas Haupt. Die Figur ist umgeben von einem – aus derselben Steinplatte herausgearbeiteten – Rahmen mit Wächterfiguren sowie Ganga und Yamuna im Sockelbereich und jeweils drei darüber befindlichen vorstehenden Nischen mit Vishnu-Avataras (Matsya, Varaha, Vamana, Kurma, Narasimha, Parashurama). Zwei seitliche Pfeiler mit reichem z. T. freiplastischen Architektur- und Figurendekor und einem doppelten, aus dem aufgerissenene Mäulern von Wasserungeheuern (makaras) hervorquellenden Torana-Bogen als verbindendem oberem Abschluss bilden den äußeren Rahmen des Kultbildes.
BEDEUTUNG
Der Lakshmana-Tempel (ca. 930−950) mit seinen vier hintereinanderliegenden und in der Höhe gestaffelten Bauteilen sowie seiner − im Wesentlichen auf Pfeilern ruhenden − Bauweise gilt als früher Höhepunkt der Chandella-Architektur und war nach seiner Fertigstellung für etliche Jahrzehnte der größte Tempelbau Indiens. Spätere Tempelbauten in Khajuraho wurden von ihm maßgeblich beeinflusst, darunter auch der Kandariya-Mahadeva-Tempel.
Das außergewöhnliche Vaikuntha-Bildnis in der Cella sowie der reiche, beinahe vollplastische Figurenschmuck sind innen wie außen nahezu vollständig erhalten und bezeugen die handwerkliche und künstlerische Meisterschaft der Bildhauer der damaligen Zeit.
Mit seinem mehrteiligen Grundriss, einer von einem Umgang umschlossenen Cella und in Teilen seines Dekors (Balkonbrüstungen mit gedrechselten Säulchen) ist der Lakshmana-Tempel wahrscheinlich direkt beeinflusst von dem ca. 50 Jahre zuvor erbauten, aber insgesamt noch der Pratihara-Architektur zuzurechnenden Maladevi-Tempel in Gyaraspur.
WIKIPEDIA
En el hinduismo, el kumbhamela o kumbh mela es un peregrinaje que se realiza cuatro veces cada doce años, y tiene lugar, por turno, en los siguientes lugares santos: Prayag, el nombre hindú de Allahabad, Haridwar, Ujjain y Nasik.
Prayagraj Ardh Kumbh Mela, 2019 es el Ardh Kumbh Mela que se celebra en Triveni Sangam en Allahabad, Uttar Pradesh, India, del 15 de enero al 4 de marzo de 2019
The Lakshmana Temple is a Hindu temple located in Khajuraho, India. Dedicated to Vaikuntha Vishnu - an aspect of Vishnu.
This temple is located in the Western Temple complex in Khajuraho. Khajuraho is a small village in Chattarpur District of Madhya Pradesh, India.
It is a Sandhara Temple of the Panchayatana Variety. The entire temple complex stands on a high platform (Jagati). The structure consists of all the elements of Hindu temple architecture. It has entrance porch (ardh-mandapa), Mandapa, Maha-Mandapa, Antarala and Garbhagriha.
Unlike other temples in Khajuraho, its sanctum is Pancharatha on plan. Its sikhara is clustered with minor urushringas.
The wall portion is studded with balconied windows with ornate balustrades.
It has two rows of sculptures including divine figures, couples and erotic scenes.
The sanctum doorway is of seven sakhas (vertical panels). The central one being decorated with various incarnation of Lord Vishnu. The Lintel depicts goddess Lakshmi in the centre flanked by Brahma and Vishnu. The sanctum contains four-armed sculpture of Vishnu.
Main image is of tri-headed & four-armed sculpture of Vaikuntha Vishnu.
The central head is of human, and two sides of boar (depicting Varaha) and lion (depicting Narshima).
_____________________________
Der Lakshmana-Tempel ist der erste wirklich große Tempelbau der Chandella-Dynastie im Tempelbezirk von Khajuraho; zu seiner Bauzeit (ca. 930−950) war er der größte Tempel im Norden Indiens. Der Tempel ist dem Gott Vishnu in seinem Aspekt als Vaikuntha ('Herr des Paradieses') geweiht; im Zentrum der Cella (garbhagriha) steht eine dreiköpfige Vishnu-/Vaikuntha-Figur.
In den Ecken der Tempelplattform sind noch vier Begleitschreine erhalten und so ergibt sich das seltene Bild eines kompletten nordindischen Tempelkomplexes (panchayatana), wie es schon im frühen 6. Jahrhundert im Dashavatara-Tempel von Deogarh geplant und verwirklicht wurde, sich aber dort nicht erhalten hat.
ETYMOLOGIE
Der Name Vaikuntha ist wahrscheinlich von den Sanskritwörtern vi und kuntha herzuleiten und bedeutet in etwa 'ohne Bruch' im Sinne von 'ganzheitlich' oder 'vollkommen'. Vaikuntha ist für viele Anhänger Vishnus (vaishnavas) Ziel und Ort nach Erreichung der Erlösung (moksha), d. h. nach der Befreiung aus dem endlosen Kreislauf der Wiedergeburten (samsara). Dieser Ort − in etwa gleichzusetzen mit dem Paradies − liegt an den Hängen des Weltenbergs Meru und besteht nur aus Gold und kostbaren Edelsteinen; der Ganges fließt mitten durch ihn hindurch. Das Bildnis im Innern der Cella wurde − da seine ursprüngliche Bedeutung in Vergessenheit geraten war − in späterer Zeit volkstümlich auch als Lakshmana, Ramachandra oder Chaturbuja bezeichnet; der Name 'Lakshmana-Tempel' ist haften geblieben.
BAUGESCHICHTE
Eine während der Ausgrabungs- und Restaurierungsarbeiten zu Beginn des 20. Jahrhunderts in der Nähe gefundene Steinplatte mit einer Weiheinschrift aus dem Jahr 953/4, die sich auf eine Vaikuntha-Statue bezieht, erwähnt den Chandella-Herrscher Yasovarman (reg. ca. 925−950) als Bauherren und Stifter. Bei einer angenommenen Bauzeit von etwa 20 Jahren dürfte der Baubeginn des Tempels etwa um das Jahr 930 anzusiedeln sein, als die Chandellas gegenüber ihren Lehnsherren, den Pratiharas, mehr und mehr an Einfluss und Macht gewannen. Die Inschriftenplatte ist heute in der kleinen Vorhalle (mukhamandapa) des Tempels angebracht.
ARCHITEKTUR
Der komplett aus Sandstein errichtete Tempel ist ca. 21,5 m hoch, etwa 24,5 m lang und ca. 14,5 m breit. Er erhebt sich auf einer rechteckigen, ca. 3 m hohen, ca. 40 m langen und ca. 27 m breiten Umgangsplattform (jagati), die über einen vorgezogenen Treppenaufgang erreichbar ist. Der Tempel selbst ruht auf einem mehrfach gegliederten und leicht zurückgestuften Unterbau (adhishthana), so dass ein weiterer, ebenfalls etwa 3 m hoher Treppenaufgang notwendig ist um in den Portikus (mukhamandapa oder ardhamandapa) zu gelangen; es folgt die Vorhalle (mandapa), dann die Große Vorhalle (mahamandapa) und schließlich der Sanktumsbereich mit innenliegender Cella (garbhagriha) sowie einem Umgang (pradakshinapatha).
Sanktumsbereich und Große Vorhalle sind flächenmäßig etwa gleich groß − ein Schema, dass bereits ca. 250 Jahre früher beim Kalika-Mata-Tempel in Chittorgarh erstmals auftritt und über Zwischenstufen in Rajasthan und Gyaraspur nach Khajuraho gelangte. Da die Dachaufbauten des Tempels im Wesentlichen auf Pfeilern ruhen, konnten die drei Vorhallen sowie der Umgangsbereich der Cella durch schräggestellte Brüstungen mit gedrechselten Steinsäulchen, vor denen sich im Innern steinerne Sitzbänke befinden, nach außen geöffnet werden.
Die verschiedenen Räume sind durch Stufen voneinander getrennt und haben somit ein geringfügig wechselndes Bodenniveau; die Cella des Tempels mit dem Vaikuntha-Bildnis hat von allen Räumen das höchste Fußbodenniveau und wird von einem Shikhara-Turm mit kleinen Begleittürmchen (urushringas) überhöht. Die Vorhallen sind jeweils von pyramidenförmigen Dächern (phamsanas) bedeckt. Im Äußeren entsteht so das Bild eines die umgebende Landschaft überragenden Gebirges oder Bergstocks, doch auch im Innern müssen die Gläubigen einige Stufen überwinden um zum "Höchsten", dem Vaikuntha-Bildnis, zu gelangen.
Im Innern wie im Äußeren ist jedes Bauteil des Tempels reich gegliedert und mit Skulpturen oder abstrakten geometrischen oder vegetabilischen Ornamenten bedeckt; eine Wand- bzw. Steinsichtigkeit wird also weitgehend vermieden.
SKULPTUREN
Die obere Ebene der mehrfach gestuften Sockelzone ist als etwa 35 cm hoher umlaufender Fries mit über hundert kleinen Elefanten gestaltet, die den gesamten Tempel auf dem Rücken tragen − ein Hoheitszeichen, das sich an keinem der anderen Tempel Khajurahos findet. Die Elefanten werden von jeweils zwei Wärtern (mahuts) begleitet.
Plattform und Tempel sind mit über tausend kleineren und größeren Figuren geschmückt. Vor allem die größeren Skulpturen sind nicht mehr – wie früher – von Architekturelementen oder Nischen eingerahmt, sondern stehen nahezu vollplastisch auf Steinplatten, d. h. sie sind kaum noch mit dem rückwärtigen Reliefgrund verbunden. Sie sind nicht mehr als künstliche Abbilder gemeint, sondern als lebendige, lebensnahe Figuren. Die etwas hervorstehenden Bauteile zeigen zumeist Götterfiguren (Shiva, Vishnu u. a.), die seitlich in den etwas zurückspringenden Teilen von gleich großen weiblichen Figuren – leicht bekleideten 'Schönen Mädchen' (surasundaris) in unterschiedlichen Posen und aus bildhauerischen Gründen stets mit aufgebundenem Haar – begleitet werden. Die etwas breiteren, aber am stärksten zurückgestuften Mittelregister der drei Außenwände des Sanktums präsentieren in der unteren Ebene erotische Szenen aller Art, für die die Tempel von Khajuraho in der ganzen Welt berühmt sind; darüber finden sich 'Himmlische Liebespaare' (mithunas). Die oberste Zone zeigt in der Mitte ein Götterbild mit Begleitfiguren; die seitlichen Dekorfelder (udgamas) zeigen ornamentalen Schmuck bestehend aus neben- und übereinander angeordneten kleinen Fensternischen (chandrasalas).
PLATTFORM
Als einziger Tempel in Khajuraho hat der Lakshmana-Tempel einen weitgehend erhaltenen und die gesamte Plattform umschließenden Figurenfries mit Szenen aus dem höfischen Alltagsleben – Unterricht, Kriegszug, Musikanten, erotisch-sexuelle Liebesszenen etc.; Götterfiguren oder Dämonen sind dagegen hier nicht zu sehen. Die Szenen des etwa in Augenhöhe angebrachten Frieses sind zwar originell, aber von keiner großen handwerklichen oder künstlerischen Meisterschaft.
TEMPEL (AUSSEN)
Während die kleinen Vorhallen außen keinerlei Figurenschmuck besitzen, sind die Eckpfeiler zwischen Vorhalle (mandapa) und Großer Vorhalle (mahamandapa) in zwei Ebenen mit Figuren versehen. Hauptsächlich ist jedoch der Bereich zwischen Großer Vorhalle (mahamandapa) und Sanktum in mehreren Ebenen und überreich mit Figuren besetzt. Hier überwiegen ganz eindeutig Götterfiguren, 'Himmlische Liebespaare' (mithunas) und 'Schöne Mädchen' (surasundaris). Nur die unteren Ebenen der Mittelregister zeigen auch erotisch-sexuelle Szenen; somit ist am Lakshmana-Tempel noch die Hierarchie zwischen der oberen (himmlischen) Ebene und der unteren (erdnahen) Ebene gewahrt.
TEMPEL (INNEN)
Zu den interessantesten und künstlerisch bedeutsamsten Figuren im Innern des Tempels gehören die weiblichen Nymphen (apsaras) an den Streben im Deckenbereich der Großen Vorhalle (mahamandapa); diese zeigen sich in verschiedenen − oft extrem verdrehten − Posen beim Musizieren, beim Ballspiel aber auch beim Entkleiden. In den Wandnischen finden sich diverse Götterfiguren, darunter auch einige nicht (mehr) identifizierbare.
VAIKUNTHA-KULTBILD
Das freiplastisch aus einer großen Steinplatte herausgearbeitete Götterbildnis ist in ganz Indien nahezu einzigartig und zeigt Vishnu/Vaikuntha mit vier zerstörten Armen, so dass keinerlei Attribute mehr vorhanden sind, sowie drei Köpfen (Mensch, Eber und Löwe). Ein rückwärtiger vierter Kopf, der die Universalität Vishnus vervollkommnet hätte, ist nicht ausgeführt; stattdessen findet sich ein in Indien einzigartiger durchbrochener und gezackter Strahlenkranz um Vaikunthas Haupt. Die Figur ist umgeben von einem – aus derselben Steinplatte herausgearbeiteten – Rahmen mit Wächterfiguren sowie Ganga und Yamuna im Sockelbereich und jeweils drei darüber befindlichen vorstehenden Nischen mit Vishnu-Avataras (Matsya, Varaha, Vamana, Kurma, Narasimha, Parashurama). Zwei seitliche Pfeiler mit reichem z. T. freiplastischen Architektur- und Figurendekor und einem doppelten, aus dem aufgerissenene Mäulern von Wasserungeheuern (makaras) hervorquellenden Torana-Bogen als verbindendem oberem Abschluss bilden den äußeren Rahmen des Kultbildes.
BEDEUTUNG
Der Lakshmana-Tempel (ca. 930−950) mit seinen vier hintereinanderliegenden und in der Höhe gestaffelten Bauteilen sowie seiner − im Wesentlichen auf Pfeilern ruhenden − Bauweise gilt als früher Höhepunkt der Chandella-Architektur und war nach seiner Fertigstellung für etliche Jahrzehnte der größte Tempelbau Indiens. Spätere Tempelbauten in Khajuraho wurden von ihm maßgeblich beeinflusst, darunter auch der Kandariya-Mahadeva-Tempel.
Das außergewöhnliche Vaikuntha-Bildnis in der Cella sowie der reiche, beinahe vollplastische Figurenschmuck sind innen wie außen nahezu vollständig erhalten und bezeugen die handwerkliche und künstlerische Meisterschaft der Bildhauer der damaligen Zeit.
Mit seinem mehrteiligen Grundriss, einer von einem Umgang umschlossenen Cella und in Teilen seines Dekors (Balkonbrüstungen mit gedrechselten Säulchen) ist der Lakshmana-Tempel wahrscheinlich direkt beeinflusst von dem ca. 50 Jahre zuvor erbauten, aber insgesamt noch der Pratihara-Architektur zuzurechnenden Maladevi-Tempel in Gyaraspur.
WIKIPEDIA
The Lakshmana Temple is a Hindu temple located in Khajuraho, India. Dedicated to Vaikuntha Vishnu - an aspect of Vishnu.
This temple is located in the Western Temple complex in Khajuraho. Khajuraho is a small village in Chattarpur District of Madhya Pradesh, India.
It is a Sandhara Temple of the Panchayatana Variety. The entire temple complex stands on a high platform (Jagati). The structure consists of all the elements of Hindu temple architecture. It has entrance porch (ardh-mandapa), Mandapa, Maha-Mandapa, Antarala and Garbhagriha.
Unlike other temples in Khajuraho, its sanctum is Pancharatha on plan. Its sikhara is clustered with minor urushringas.
The wall portion is studded with balconied windows with ornate balustrades.
It has two rows of sculptures including divine figures, couples and erotic scenes.
The sanctum doorway is of seven sakhas (vertical panels). The central one being decorated with various incarnation of Lord Vishnu. The Lintel depicts goddess Lakshmi in the centre flanked by Brahma and Vishnu. The sanctum contains four-armed sculpture of Vishnu.
Main image is of tri-headed & four-armed sculpture of Vaikuntha Vishnu.
The central head is of human, and two sides of boar (depicting Varaha) and lion (depicting Narshima).
_____________________________
Der Lakshmana-Tempel ist der erste wirklich große Tempelbau der Chandella-Dynastie im Tempelbezirk von Khajuraho; zu seiner Bauzeit (ca. 930−950) war er der größte Tempel im Norden Indiens. Der Tempel ist dem Gott Vishnu in seinem Aspekt als Vaikuntha ('Herr des Paradieses') geweiht; im Zentrum der Cella (garbhagriha) steht eine dreiköpfige Vishnu-/Vaikuntha-Figur.
In den Ecken der Tempelplattform sind noch vier Begleitschreine erhalten und so ergibt sich das seltene Bild eines kompletten nordindischen Tempelkomplexes (panchayatana), wie es schon im frühen 6. Jahrhundert im Dashavatara-Tempel von Deogarh geplant und verwirklicht wurde, sich aber dort nicht erhalten hat.
ETYMOLOGIE
Der Name Vaikuntha ist wahrscheinlich von den Sanskritwörtern vi und kuntha herzuleiten und bedeutet in etwa 'ohne Bruch' im Sinne von 'ganzheitlich' oder 'vollkommen'. Vaikuntha ist für viele Anhänger Vishnus (vaishnavas) Ziel und Ort nach Erreichung der Erlösung (moksha), d. h. nach der Befreiung aus dem endlosen Kreislauf der Wiedergeburten (samsara). Dieser Ort − in etwa gleichzusetzen mit dem Paradies − liegt an den Hängen des Weltenbergs Meru und besteht nur aus Gold und kostbaren Edelsteinen; der Ganges fließt mitten durch ihn hindurch. Das Bildnis im Innern der Cella wurde − da seine ursprüngliche Bedeutung in Vergessenheit geraten war − in späterer Zeit volkstümlich auch als Lakshmana, Ramachandra oder Chaturbuja bezeichnet; der Name 'Lakshmana-Tempel' ist haften geblieben.
BAUGESCHICHTE
Eine während der Ausgrabungs- und Restaurierungsarbeiten zu Beginn des 20. Jahrhunderts in der Nähe gefundene Steinplatte mit einer Weiheinschrift aus dem Jahr 953/4, die sich auf eine Vaikuntha-Statue bezieht, erwähnt den Chandella-Herrscher Yasovarman (reg. ca. 925−950) als Bauherren und Stifter. Bei einer angenommenen Bauzeit von etwa 20 Jahren dürfte der Baubeginn des Tempels etwa um das Jahr 930 anzusiedeln sein, als die Chandellas gegenüber ihren Lehnsherren, den Pratiharas, mehr und mehr an Einfluss und Macht gewannen. Die Inschriftenplatte ist heute in der kleinen Vorhalle (mukhamandapa) des Tempels angebracht.
ARCHITEKTUR
Der komplett aus Sandstein errichtete Tempel ist ca. 21,5 m hoch, etwa 24,5 m lang und ca. 14,5 m breit. Er erhebt sich auf einer rechteckigen, ca. 3 m hohen, ca. 40 m langen und ca. 27 m breiten Umgangsplattform (jagati), die über einen vorgezogenen Treppenaufgang erreichbar ist. Der Tempel selbst ruht auf einem mehrfach gegliederten und leicht zurückgestuften Unterbau (adhishthana), so dass ein weiterer, ebenfalls etwa 3 m hoher Treppenaufgang notwendig ist um in den Portikus (mukhamandapa oder ardhamandapa) zu gelangen; es folgt die Vorhalle (mandapa), dann die Große Vorhalle (mahamandapa) und schließlich der Sanktumsbereich mit innenliegender Cella (garbhagriha) sowie einem Umgang (pradakshinapatha).
Sanktumsbereich und Große Vorhalle sind flächenmäßig etwa gleich groß − ein Schema, dass bereits ca. 250 Jahre früher beim Kalika-Mata-Tempel in Chittorgarh erstmals auftritt und über Zwischenstufen in Rajasthan und Gyaraspur nach Khajuraho gelangte. Da die Dachaufbauten des Tempels im Wesentlichen auf Pfeilern ruhen, konnten die drei Vorhallen sowie der Umgangsbereich der Cella durch schräggestellte Brüstungen mit gedrechselten Steinsäulchen, vor denen sich im Innern steinerne Sitzbänke befinden, nach außen geöffnet werden.
Die verschiedenen Räume sind durch Stufen voneinander getrennt und haben somit ein geringfügig wechselndes Bodenniveau; die Cella des Tempels mit dem Vaikuntha-Bildnis hat von allen Räumen das höchste Fußbodenniveau und wird von einem Shikhara-Turm mit kleinen Begleittürmchen (urushringas) überhöht. Die Vorhallen sind jeweils von pyramidenförmigen Dächern (phamsanas) bedeckt. Im Äußeren entsteht so das Bild eines die umgebende Landschaft überragenden Gebirges oder Bergstocks, doch auch im Innern müssen die Gläubigen einige Stufen überwinden um zum "Höchsten", dem Vaikuntha-Bildnis, zu gelangen.
Im Innern wie im Äußeren ist jedes Bauteil des Tempels reich gegliedert und mit Skulpturen oder abstrakten geometrischen oder vegetabilischen Ornamenten bedeckt; eine Wand- bzw. Steinsichtigkeit wird also weitgehend vermieden.
SKULPTUREN
Die obere Ebene der mehrfach gestuften Sockelzone ist als etwa 35 cm hoher umlaufender Fries mit über hundert kleinen Elefanten gestaltet, die den gesamten Tempel auf dem Rücken tragen − ein Hoheitszeichen, das sich an keinem der anderen Tempel Khajurahos findet. Die Elefanten werden von jeweils zwei Wärtern (mahuts) begleitet.
Plattform und Tempel sind mit über tausend kleineren und größeren Figuren geschmückt. Vor allem die größeren Skulpturen sind nicht mehr – wie früher – von Architekturelementen oder Nischen eingerahmt, sondern stehen nahezu vollplastisch auf Steinplatten, d. h. sie sind kaum noch mit dem rückwärtigen Reliefgrund verbunden. Sie sind nicht mehr als künstliche Abbilder gemeint, sondern als lebendige, lebensnahe Figuren. Die etwas hervorstehenden Bauteile zeigen zumeist Götterfiguren (Shiva, Vishnu u. a.), die seitlich in den etwas zurückspringenden Teilen von gleich großen weiblichen Figuren – leicht bekleideten 'Schönen Mädchen' (surasundaris) in unterschiedlichen Posen und aus bildhauerischen Gründen stets mit aufgebundenem Haar – begleitet werden. Die etwas breiteren, aber am stärksten zurückgestuften Mittelregister der drei Außenwände des Sanktums präsentieren in der unteren Ebene erotische Szenen aller Art, für die die Tempel von Khajuraho in der ganzen Welt berühmt sind; darüber finden sich 'Himmlische Liebespaare' (mithunas). Die oberste Zone zeigt in der Mitte ein Götterbild mit Begleitfiguren; die seitlichen Dekorfelder (udgamas) zeigen ornamentalen Schmuck bestehend aus neben- und übereinander angeordneten kleinen Fensternischen (chandrasalas).
PLATTFORM
Als einziger Tempel in Khajuraho hat der Lakshmana-Tempel einen weitgehend erhaltenen und die gesamte Plattform umschließenden Figurenfries mit Szenen aus dem höfischen Alltagsleben – Unterricht, Kriegszug, Musikanten, erotisch-sexuelle Liebesszenen etc.; Götterfiguren oder Dämonen sind dagegen hier nicht zu sehen. Die Szenen des etwa in Augenhöhe angebrachten Frieses sind zwar originell, aber von keiner großen handwerklichen oder künstlerischen Meisterschaft.
TEMPEL (AUSSEN)
Während die kleinen Vorhallen außen keinerlei Figurenschmuck besitzen, sind die Eckpfeiler zwischen Vorhalle (mandapa) und Großer Vorhalle (mahamandapa) in zwei Ebenen mit Figuren versehen. Hauptsächlich ist jedoch der Bereich zwischen Großer Vorhalle (mahamandapa) und Sanktum in mehreren Ebenen und überreich mit Figuren besetzt. Hier überwiegen ganz eindeutig Götterfiguren, 'Himmlische Liebespaare' (mithunas) und 'Schöne Mädchen' (surasundaris). Nur die unteren Ebenen der Mittelregister zeigen auch erotisch-sexuelle Szenen; somit ist am Lakshmana-Tempel noch die Hierarchie zwischen der oberen (himmlischen) Ebene und der unteren (erdnahen) Ebene gewahrt.
TEMPEL (INNEN)
Zu den interessantesten und künstlerisch bedeutsamsten Figuren im Innern des Tempels gehören die weiblichen Nymphen (apsaras) an den Streben im Deckenbereich der Großen Vorhalle (mahamandapa); diese zeigen sich in verschiedenen − oft extrem verdrehten − Posen beim Musizieren, beim Ballspiel aber auch beim Entkleiden. In den Wandnischen finden sich diverse Götterfiguren, darunter auch einige nicht (mehr) identifizierbare.
VAIKUNTHA-KULTBILD
Das freiplastisch aus einer großen Steinplatte herausgearbeitete Götterbildnis ist in ganz Indien nahezu einzigartig und zeigt Vishnu/Vaikuntha mit vier zerstörten Armen, so dass keinerlei Attribute mehr vorhanden sind, sowie drei Köpfen (Mensch, Eber und Löwe). Ein rückwärtiger vierter Kopf, der die Universalität Vishnus vervollkommnet hätte, ist nicht ausgeführt; stattdessen findet sich ein in Indien einzigartiger durchbrochener und gezackter Strahlenkranz um Vaikunthas Haupt. Die Figur ist umgeben von einem – aus derselben Steinplatte herausgearbeiteten – Rahmen mit Wächterfiguren sowie Ganga und Yamuna im Sockelbereich und jeweils drei darüber befindlichen vorstehenden Nischen mit Vishnu-Avataras (Matsya, Varaha, Vamana, Kurma, Narasimha, Parashurama). Zwei seitliche Pfeiler mit reichem z. T. freiplastischen Architektur- und Figurendekor und einem doppelten, aus dem aufgerissenene Mäulern von Wasserungeheuern (makaras) hervorquellenden Torana-Bogen als verbindendem oberem Abschluss bilden den äußeren Rahmen des Kultbildes.
BEDEUTUNG
Der Lakshmana-Tempel (ca. 930−950) mit seinen vier hintereinanderliegenden und in der Höhe gestaffelten Bauteilen sowie seiner − im Wesentlichen auf Pfeilern ruhenden − Bauweise gilt als früher Höhepunkt der Chandella-Architektur und war nach seiner Fertigstellung für etliche Jahrzehnte der größte Tempelbau Indiens. Spätere Tempelbauten in Khajuraho wurden von ihm maßgeblich beeinflusst, darunter auch der Kandariya-Mahadeva-Tempel.
Das außergewöhnliche Vaikuntha-Bildnis in der Cella sowie der reiche, beinahe vollplastische Figurenschmuck sind innen wie außen nahezu vollständig erhalten und bezeugen die handwerkliche und künstlerische Meisterschaft der Bildhauer der damaligen Zeit.
Mit seinem mehrteiligen Grundriss, einer von einem Umgang umschlossenen Cella und in Teilen seines Dekors (Balkonbrüstungen mit gedrechselten Säulchen) ist der Lakshmana-Tempel wahrscheinlich direkt beeinflusst von dem ca. 50 Jahre zuvor erbauten, aber insgesamt noch der Pratihara-Architektur zuzurechnenden Maladevi-Tempel in Gyaraspur.
WIKIPEDIA
The Lakshmana Temple is a Hindu temple located in Khajuraho, India. Dedicated to Vaikuntha Vishnu - an aspect of Vishnu.
This temple is located in the Western Temple complex in Khajuraho. Khajuraho is a small village in Chattarpur District of Madhya Pradesh, India.
It is a Sandhara Temple of the Panchayatana Variety. The entire temple complex stands on a high platform (Jagati). The structure consists of all the elements of Hindu temple architecture. It has entrance porch (ardh-mandapa), Mandapa, Maha-Mandapa, Antarala and Garbhagriha.
Unlike other temples in Khajuraho, its sanctum is Pancharatha on plan. Its sikhara is clustered with minor urushringas.
The wall portion is studded with balconied windows with ornate balustrades.
It has two rows of sculptures including divine figures, couples and erotic scenes.
The sanctum doorway is of seven sakhas (vertical panels). The central one being decorated with various incarnation of Lord Vishnu. The Lintel depicts goddess Lakshmi in the centre flanked by Brahma and Vishnu. The sanctum contains four-armed sculpture of Vishnu.
Main image is of tri-headed & four-armed sculpture of Vaikuntha Vishnu.
The central head is of human, and two sides of boar (depicting Varaha) and lion (depicting Narshima).
_____________________________
Der Lakshmana-Tempel ist der erste wirklich große Tempelbau der Chandella-Dynastie im Tempelbezirk von Khajuraho; zu seiner Bauzeit (ca. 930−950) war er der größte Tempel im Norden Indiens. Der Tempel ist dem Gott Vishnu in seinem Aspekt als Vaikuntha ('Herr des Paradieses') geweiht; im Zentrum der Cella (garbhagriha) steht eine dreiköpfige Vishnu-/Vaikuntha-Figur.
In den Ecken der Tempelplattform sind noch vier Begleitschreine erhalten und so ergibt sich das seltene Bild eines kompletten nordindischen Tempelkomplexes (panchayatana), wie es schon im frühen 6. Jahrhundert im Dashavatara-Tempel von Deogarh geplant und verwirklicht wurde, sich aber dort nicht erhalten hat.
ETYMOLOGIE
Der Name Vaikuntha ist wahrscheinlich von den Sanskritwörtern vi und kuntha herzuleiten und bedeutet in etwa 'ohne Bruch' im Sinne von 'ganzheitlich' oder 'vollkommen'. Vaikuntha ist für viele Anhänger Vishnus (vaishnavas) Ziel und Ort nach Erreichung der Erlösung (moksha), d. h. nach der Befreiung aus dem endlosen Kreislauf der Wiedergeburten (samsara). Dieser Ort − in etwa gleichzusetzen mit dem Paradies − liegt an den Hängen des Weltenbergs Meru und besteht nur aus Gold und kostbaren Edelsteinen; der Ganges fließt mitten durch ihn hindurch. Das Bildnis im Innern der Cella wurde − da seine ursprüngliche Bedeutung in Vergessenheit geraten war − in späterer Zeit volkstümlich auch als Lakshmana, Ramachandra oder Chaturbuja bezeichnet; der Name 'Lakshmana-Tempel' ist haften geblieben.
BAUGESCHICHTE
Eine während der Ausgrabungs- und Restaurierungsarbeiten zu Beginn des 20. Jahrhunderts in der Nähe gefundene Steinplatte mit einer Weiheinschrift aus dem Jahr 953/4, die sich auf eine Vaikuntha-Statue bezieht, erwähnt den Chandella-Herrscher Yasovarman (reg. ca. 925−950) als Bauherren und Stifter. Bei einer angenommenen Bauzeit von etwa 20 Jahren dürfte der Baubeginn des Tempels etwa um das Jahr 930 anzusiedeln sein, als die Chandellas gegenüber ihren Lehnsherren, den Pratiharas, mehr und mehr an Einfluss und Macht gewannen. Die Inschriftenplatte ist heute in der kleinen Vorhalle (mukhamandapa) des Tempels angebracht.
ARCHITEKTUR
Der komplett aus Sandstein errichtete Tempel ist ca. 21,5 m hoch, etwa 24,5 m lang und ca. 14,5 m breit. Er erhebt sich auf einer rechteckigen, ca. 3 m hohen, ca. 40 m langen und ca. 27 m breiten Umgangsplattform (jagati), die über einen vorgezogenen Treppenaufgang erreichbar ist. Der Tempel selbst ruht auf einem mehrfach gegliederten und leicht zurückgestuften Unterbau (adhishthana), so dass ein weiterer, ebenfalls etwa 3 m hoher Treppenaufgang notwendig ist um in den Portikus (mukhamandapa oder ardhamandapa) zu gelangen; es folgt die Vorhalle (mandapa), dann die Große Vorhalle (mahamandapa) und schließlich der Sanktumsbereich mit innenliegender Cella (garbhagriha) sowie einem Umgang (pradakshinapatha).
Sanktumsbereich und Große Vorhalle sind flächenmäßig etwa gleich groß − ein Schema, dass bereits ca. 250 Jahre früher beim Kalika-Mata-Tempel in Chittorgarh erstmals auftritt und über Zwischenstufen in Rajasthan und Gyaraspur nach Khajuraho gelangte. Da die Dachaufbauten des Tempels im Wesentlichen auf Pfeilern ruhen, konnten die drei Vorhallen sowie der Umgangsbereich der Cella durch schräggestellte Brüstungen mit gedrechselten Steinsäulchen, vor denen sich im Innern steinerne Sitzbänke befinden, nach außen geöffnet werden.
Die verschiedenen Räume sind durch Stufen voneinander getrennt und haben somit ein geringfügig wechselndes Bodenniveau; die Cella des Tempels mit dem Vaikuntha-Bildnis hat von allen Räumen das höchste Fußbodenniveau und wird von einem Shikhara-Turm mit kleinen Begleittürmchen (urushringas) überhöht. Die Vorhallen sind jeweils von pyramidenförmigen Dächern (phamsanas) bedeckt. Im Äußeren entsteht so das Bild eines die umgebende Landschaft überragenden Gebirges oder Bergstocks, doch auch im Innern müssen die Gläubigen einige Stufen überwinden um zum "Höchsten", dem Vaikuntha-Bildnis, zu gelangen.
Im Innern wie im Äußeren ist jedes Bauteil des Tempels reich gegliedert und mit Skulpturen oder abstrakten geometrischen oder vegetabilischen Ornamenten bedeckt; eine Wand- bzw. Steinsichtigkeit wird also weitgehend vermieden.
SKULPTUREN
Die obere Ebene der mehrfach gestuften Sockelzone ist als etwa 35 cm hoher umlaufender Fries mit über hundert kleinen Elefanten gestaltet, die den gesamten Tempel auf dem Rücken tragen − ein Hoheitszeichen, das sich an keinem der anderen Tempel Khajurahos findet. Die Elefanten werden von jeweils zwei Wärtern (mahuts) begleitet.
Plattform und Tempel sind mit über tausend kleineren und größeren Figuren geschmückt. Vor allem die größeren Skulpturen sind nicht mehr – wie früher – von Architekturelementen oder Nischen eingerahmt, sondern stehen nahezu vollplastisch auf Steinplatten, d. h. sie sind kaum noch mit dem rückwärtigen Reliefgrund verbunden. Sie sind nicht mehr als künstliche Abbilder gemeint, sondern als lebendige, lebensnahe Figuren. Die etwas hervorstehenden Bauteile zeigen zumeist Götterfiguren (Shiva, Vishnu u. a.), die seitlich in den etwas zurückspringenden Teilen von gleich großen weiblichen Figuren – leicht bekleideten 'Schönen Mädchen' (surasundaris) in unterschiedlichen Posen und aus bildhauerischen Gründen stets mit aufgebundenem Haar – begleitet werden. Die etwas breiteren, aber am stärksten zurückgestuften Mittelregister der drei Außenwände des Sanktums präsentieren in der unteren Ebene erotische Szenen aller Art, für die die Tempel von Khajuraho in der ganzen Welt berühmt sind; darüber finden sich 'Himmlische Liebespaare' (mithunas). Die oberste Zone zeigt in der Mitte ein Götterbild mit Begleitfiguren; die seitlichen Dekorfelder (udgamas) zeigen ornamentalen Schmuck bestehend aus neben- und übereinander angeordneten kleinen Fensternischen (chandrasalas).
PLATTFORM
Als einziger Tempel in Khajuraho hat der Lakshmana-Tempel einen weitgehend erhaltenen und die gesamte Plattform umschließenden Figurenfries mit Szenen aus dem höfischen Alltagsleben – Unterricht, Kriegszug, Musikanten, erotisch-sexuelle Liebesszenen etc.; Götterfiguren oder Dämonen sind dagegen hier nicht zu sehen. Die Szenen des etwa in Augenhöhe angebrachten Frieses sind zwar originell, aber von keiner großen handwerklichen oder künstlerischen Meisterschaft.
TEMPEL (AUSSEN)
Während die kleinen Vorhallen außen keinerlei Figurenschmuck besitzen, sind die Eckpfeiler zwischen Vorhalle (mandapa) und Großer Vorhalle (mahamandapa) in zwei Ebenen mit Figuren versehen. Hauptsächlich ist jedoch der Bereich zwischen Großer Vorhalle (mahamandapa) und Sanktum in mehreren Ebenen und überreich mit Figuren besetzt. Hier überwiegen ganz eindeutig Götterfiguren, 'Himmlische Liebespaare' (mithunas) und 'Schöne Mädchen' (surasundaris). Nur die unteren Ebenen der Mittelregister zeigen auch erotisch-sexuelle Szenen; somit ist am Lakshmana-Tempel noch die Hierarchie zwischen der oberen (himmlischen) Ebene und der unteren (erdnahen) Ebene gewahrt.
TEMPEL (INNEN)
Zu den interessantesten und künstlerisch bedeutsamsten Figuren im Innern des Tempels gehören die weiblichen Nymphen (apsaras) an den Streben im Deckenbereich der Großen Vorhalle (mahamandapa); diese zeigen sich in verschiedenen − oft extrem verdrehten − Posen beim Musizieren, beim Ballspiel aber auch beim Entkleiden. In den Wandnischen finden sich diverse Götterfiguren, darunter auch einige nicht (mehr) identifizierbare.
VAIKUNTHA-KULTBILD
Das freiplastisch aus einer großen Steinplatte herausgearbeitete Götterbildnis ist in ganz Indien nahezu einzigartig und zeigt Vishnu/Vaikuntha mit vier zerstörten Armen, so dass keinerlei Attribute mehr vorhanden sind, sowie drei Köpfen (Mensch, Eber und Löwe). Ein rückwärtiger vierter Kopf, der die Universalität Vishnus vervollkommnet hätte, ist nicht ausgeführt; stattdessen findet sich ein in Indien einzigartiger durchbrochener und gezackter Strahlenkranz um Vaikunthas Haupt. Die Figur ist umgeben von einem – aus derselben Steinplatte herausgearbeiteten – Rahmen mit Wächterfiguren sowie Ganga und Yamuna im Sockelbereich und jeweils drei darüber befindlichen vorstehenden Nischen mit Vishnu-Avataras (Matsya, Varaha, Vamana, Kurma, Narasimha, Parashurama). Zwei seitliche Pfeiler mit reichem z. T. freiplastischen Architektur- und Figurendekor und einem doppelten, aus dem aufgerissenene Mäulern von Wasserungeheuern (makaras) hervorquellenden Torana-Bogen als verbindendem oberem Abschluss bilden den äußeren Rahmen des Kultbildes.
BEDEUTUNG
Der Lakshmana-Tempel (ca. 930−950) mit seinen vier hintereinanderliegenden und in der Höhe gestaffelten Bauteilen sowie seiner − im Wesentlichen auf Pfeilern ruhenden − Bauweise gilt als früher Höhepunkt der Chandella-Architektur und war nach seiner Fertigstellung für etliche Jahrzehnte der größte Tempelbau Indiens. Spätere Tempelbauten in Khajuraho wurden von ihm maßgeblich beeinflusst, darunter auch der Kandariya-Mahadeva-Tempel.
Das außergewöhnliche Vaikuntha-Bildnis in der Cella sowie der reiche, beinahe vollplastische Figurenschmuck sind innen wie außen nahezu vollständig erhalten und bezeugen die handwerkliche und künstlerische Meisterschaft der Bildhauer der damaligen Zeit.
Mit seinem mehrteiligen Grundriss, einer von einem Umgang umschlossenen Cella und in Teilen seines Dekors (Balkonbrüstungen mit gedrechselten Säulchen) ist der Lakshmana-Tempel wahrscheinlich direkt beeinflusst von dem ca. 50 Jahre zuvor erbauten, aber insgesamt noch der Pratihara-Architektur zuzurechnenden Maladevi-Tempel in Gyaraspur.
WIKIPEDIA
The Lakshmana Temple is a Hindu temple located in Khajuraho, India. Dedicated to Vaikuntha Vishnu - an aspect of Vishnu.
This temple is located in the Western Temple complex in Khajuraho. Khajuraho is a small village in Chattarpur District of Madhya Pradesh, India.
It is a Sandhara Temple of the Panchayatana Variety. The entire temple complex stands on a high platform (Jagati). The structure consists of all the elements of Hindu temple architecture. It has entrance porch (ardh-mandapa), Mandapa, Maha-Mandapa, Antarala and Garbhagriha.
Unlike other temples in Khajuraho, its sanctum is Pancharatha on plan. Its sikhara is clustered with minor urushringas.
The wall portion is studded with balconied windows with ornate balustrades.
It has two rows of sculptures including divine figures, couples and erotic scenes.
The sanctum doorway is of seven sakhas (vertical panels). The central one being decorated with various incarnation of Lord Vishnu. The Lintel depicts goddess Lakshmi in the centre flanked by Brahma and Vishnu. The sanctum contains four-armed sculpture of Vishnu.
Main image is of tri-headed & four-armed sculpture of Vaikuntha Vishnu.
The central head is of human, and two sides of boar (depicting Varaha) and lion (depicting Narshima).
_____________________________
Der Lakshmana-Tempel ist der erste wirklich große Tempelbau der Chandella-Dynastie im Tempelbezirk von Khajuraho; zu seiner Bauzeit (ca. 930−950) war er der größte Tempel im Norden Indiens. Der Tempel ist dem Gott Vishnu in seinem Aspekt als Vaikuntha ('Herr des Paradieses') geweiht; im Zentrum der Cella (garbhagriha) steht eine dreiköpfige Vishnu-/Vaikuntha-Figur.
In den Ecken der Tempelplattform sind noch vier Begleitschreine erhalten und so ergibt sich das seltene Bild eines kompletten nordindischen Tempelkomplexes (panchayatana), wie es schon im frühen 6. Jahrhundert im Dashavatara-Tempel von Deogarh geplant und verwirklicht wurde, sich aber dort nicht erhalten hat.
ETYMOLOGIE
Der Name Vaikuntha ist wahrscheinlich von den Sanskritwörtern vi und kuntha herzuleiten und bedeutet in etwa 'ohne Bruch' im Sinne von 'ganzheitlich' oder 'vollkommen'. Vaikuntha ist für viele Anhänger Vishnus (vaishnavas) Ziel und Ort nach Erreichung der Erlösung (moksha), d. h. nach der Befreiung aus dem endlosen Kreislauf der Wiedergeburten (samsara). Dieser Ort − in etwa gleichzusetzen mit dem Paradies − liegt an den Hängen des Weltenbergs Meru und besteht nur aus Gold und kostbaren Edelsteinen; der Ganges fließt mitten durch ihn hindurch. Das Bildnis im Innern der Cella wurde − da seine ursprüngliche Bedeutung in Vergessenheit geraten war − in späterer Zeit volkstümlich auch als Lakshmana, Ramachandra oder Chaturbuja bezeichnet; der Name 'Lakshmana-Tempel' ist haften geblieben.
BAUGESCHICHTE
Eine während der Ausgrabungs- und Restaurierungsarbeiten zu Beginn des 20. Jahrhunderts in der Nähe gefundene Steinplatte mit einer Weiheinschrift aus dem Jahr 953/4, die sich auf eine Vaikuntha-Statue bezieht, erwähnt den Chandella-Herrscher Yasovarman (reg. ca. 925−950) als Bauherren und Stifter. Bei einer angenommenen Bauzeit von etwa 20 Jahren dürfte der Baubeginn des Tempels etwa um das Jahr 930 anzusiedeln sein, als die Chandellas gegenüber ihren Lehnsherren, den Pratiharas, mehr und mehr an Einfluss und Macht gewannen. Die Inschriftenplatte ist heute in der kleinen Vorhalle (mukhamandapa) des Tempels angebracht.
ARCHITEKTUR
Der komplett aus Sandstein errichtete Tempel ist ca. 21,5 m hoch, etwa 24,5 m lang und ca. 14,5 m breit. Er erhebt sich auf einer rechteckigen, ca. 3 m hohen, ca. 40 m langen und ca. 27 m breiten Umgangsplattform (jagati), die über einen vorgezogenen Treppenaufgang erreichbar ist. Der Tempel selbst ruht auf einem mehrfach gegliederten und leicht zurückgestuften Unterbau (adhishthana), so dass ein weiterer, ebenfalls etwa 3 m hoher Treppenaufgang notwendig ist um in den Portikus (mukhamandapa oder ardhamandapa) zu gelangen; es folgt die Vorhalle (mandapa), dann die Große Vorhalle (mahamandapa) und schließlich der Sanktumsbereich mit innenliegender Cella (garbhagriha) sowie einem Umgang (pradakshinapatha).
Sanktumsbereich und Große Vorhalle sind flächenmäßig etwa gleich groß − ein Schema, dass bereits ca. 250 Jahre früher beim Kalika-Mata-Tempel in Chittorgarh erstmals auftritt und über Zwischenstufen in Rajasthan und Gyaraspur nach Khajuraho gelangte. Da die Dachaufbauten des Tempels im Wesentlichen auf Pfeilern ruhen, konnten die drei Vorhallen sowie der Umgangsbereich der Cella durch schräggestellte Brüstungen mit gedrechselten Steinsäulchen, vor denen sich im Innern steinerne Sitzbänke befinden, nach außen geöffnet werden.
Die verschiedenen Räume sind durch Stufen voneinander getrennt und haben somit ein geringfügig wechselndes Bodenniveau; die Cella des Tempels mit dem Vaikuntha-Bildnis hat von allen Räumen das höchste Fußbodenniveau und wird von einem Shikhara-Turm mit kleinen Begleittürmchen (urushringas) überhöht. Die Vorhallen sind jeweils von pyramidenförmigen Dächern (phamsanas) bedeckt. Im Äußeren entsteht so das Bild eines die umgebende Landschaft überragenden Gebirges oder Bergstocks, doch auch im Innern müssen die Gläubigen einige Stufen überwinden um zum "Höchsten", dem Vaikuntha-Bildnis, zu gelangen.
Im Innern wie im Äußeren ist jedes Bauteil des Tempels reich gegliedert und mit Skulpturen oder abstrakten geometrischen oder vegetabilischen Ornamenten bedeckt; eine Wand- bzw. Steinsichtigkeit wird also weitgehend vermieden.
SKULPTUREN
Die obere Ebene der mehrfach gestuften Sockelzone ist als etwa 35 cm hoher umlaufender Fries mit über hundert kleinen Elefanten gestaltet, die den gesamten Tempel auf dem Rücken tragen − ein Hoheitszeichen, das sich an keinem der anderen Tempel Khajurahos findet. Die Elefanten werden von jeweils zwei Wärtern (mahuts) begleitet.
Plattform und Tempel sind mit über tausend kleineren und größeren Figuren geschmückt. Vor allem die größeren Skulpturen sind nicht mehr – wie früher – von Architekturelementen oder Nischen eingerahmt, sondern stehen nahezu vollplastisch auf Steinplatten, d. h. sie sind kaum noch mit dem rückwärtigen Reliefgrund verbunden. Sie sind nicht mehr als künstliche Abbilder gemeint, sondern als lebendige, lebensnahe Figuren. Die etwas hervorstehenden Bauteile zeigen zumeist Götterfiguren (Shiva, Vishnu u. a.), die seitlich in den etwas zurückspringenden Teilen von gleich großen weiblichen Figuren – leicht bekleideten 'Schönen Mädchen' (surasundaris) in unterschiedlichen Posen und aus bildhauerischen Gründen stets mit aufgebundenem Haar – begleitet werden. Die etwas breiteren, aber am stärksten zurückgestuften Mittelregister der drei Außenwände des Sanktums präsentieren in der unteren Ebene erotische Szenen aller Art, für die die Tempel von Khajuraho in der ganzen Welt berühmt sind; darüber finden sich 'Himmlische Liebespaare' (mithunas). Die oberste Zone zeigt in der Mitte ein Götterbild mit Begleitfiguren; die seitlichen Dekorfelder (udgamas) zeigen ornamentalen Schmuck bestehend aus neben- und übereinander angeordneten kleinen Fensternischen (chandrasalas).
PLATTFORM
Als einziger Tempel in Khajuraho hat der Lakshmana-Tempel einen weitgehend erhaltenen und die gesamte Plattform umschließenden Figurenfries mit Szenen aus dem höfischen Alltagsleben – Unterricht, Kriegszug, Musikanten, erotisch-sexuelle Liebesszenen etc.; Götterfiguren oder Dämonen sind dagegen hier nicht zu sehen. Die Szenen des etwa in Augenhöhe angebrachten Frieses sind zwar originell, aber von keiner großen handwerklichen oder künstlerischen Meisterschaft.
TEMPEL (AUSSEN)
Während die kleinen Vorhallen außen keinerlei Figurenschmuck besitzen, sind die Eckpfeiler zwischen Vorhalle (mandapa) und Großer Vorhalle (mahamandapa) in zwei Ebenen mit Figuren versehen. Hauptsächlich ist jedoch der Bereich zwischen Großer Vorhalle (mahamandapa) und Sanktum in mehreren Ebenen und überreich mit Figuren besetzt. Hier überwiegen ganz eindeutig Götterfiguren, 'Himmlische Liebespaare' (mithunas) und 'Schöne Mädchen' (surasundaris). Nur die unteren Ebenen der Mittelregister zeigen auch erotisch-sexuelle Szenen; somit ist am Lakshmana-Tempel noch die Hierarchie zwischen der oberen (himmlischen) Ebene und der unteren (erdnahen) Ebene gewahrt.
TEMPEL (INNEN)
Zu den interessantesten und künstlerisch bedeutsamsten Figuren im Innern des Tempels gehören die weiblichen Nymphen (apsaras) an den Streben im Deckenbereich der Großen Vorhalle (mahamandapa); diese zeigen sich in verschiedenen − oft extrem verdrehten − Posen beim Musizieren, beim Ballspiel aber auch beim Entkleiden. In den Wandnischen finden sich diverse Götterfiguren, darunter auch einige nicht (mehr) identifizierbare.
VAIKUNTHA-KULTBILD
Das freiplastisch aus einer großen Steinplatte herausgearbeitete Götterbildnis ist in ganz Indien nahezu einzigartig und zeigt Vishnu/Vaikuntha mit vier zerstörten Armen, so dass keinerlei Attribute mehr vorhanden sind, sowie drei Köpfen (Mensch, Eber und Löwe). Ein rückwärtiger vierter Kopf, der die Universalität Vishnus vervollkommnet hätte, ist nicht ausgeführt; stattdessen findet sich ein in Indien einzigartiger durchbrochener und gezackter Strahlenkranz um Vaikunthas Haupt. Die Figur ist umgeben von einem – aus derselben Steinplatte herausgearbeiteten – Rahmen mit Wächterfiguren sowie Ganga und Yamuna im Sockelbereich und jeweils drei darüber befindlichen vorstehenden Nischen mit Vishnu-Avataras (Matsya, Varaha, Vamana, Kurma, Narasimha, Parashurama). Zwei seitliche Pfeiler mit reichem z. T. freiplastischen Architektur- und Figurendekor und einem doppelten, aus dem aufgerissenene Mäulern von Wasserungeheuern (makaras) hervorquellenden Torana-Bogen als verbindendem oberem Abschluss bilden den äußeren Rahmen des Kultbildes.
BEDEUTUNG
Der Lakshmana-Tempel (ca. 930−950) mit seinen vier hintereinanderliegenden und in der Höhe gestaffelten Bauteilen sowie seiner − im Wesentlichen auf Pfeilern ruhenden − Bauweise gilt als früher Höhepunkt der Chandella-Architektur und war nach seiner Fertigstellung für etliche Jahrzehnte der größte Tempelbau Indiens. Spätere Tempelbauten in Khajuraho wurden von ihm maßgeblich beeinflusst, darunter auch der Kandariya-Mahadeva-Tempel.
Das außergewöhnliche Vaikuntha-Bildnis in der Cella sowie der reiche, beinahe vollplastische Figurenschmuck sind innen wie außen nahezu vollständig erhalten und bezeugen die handwerkliche und künstlerische Meisterschaft der Bildhauer der damaligen Zeit.
Mit seinem mehrteiligen Grundriss, einer von einem Umgang umschlossenen Cella und in Teilen seines Dekors (Balkonbrüstungen mit gedrechselten Säulchen) ist der Lakshmana-Tempel wahrscheinlich direkt beeinflusst von dem ca. 50 Jahre zuvor erbauten, aber insgesamt noch der Pratihara-Architektur zuzurechnenden Maladevi-Tempel in Gyaraspur.
WIKIPEDIA
En el hinduismo, el kumbhamela o kumbh mela es un peregrinaje que se realiza cuatro veces cada doce años, y tiene lugar, por turno, en los siguientes lugares santos: Prayag, el nombre hindú de Allahabad, Haridwar, Ujjain y Nasik.
Prayagraj Ardh Kumbh Mela, 2019 es el Ardh Kumbh Mela que se celebra en Triveni Sangam en Allahabad, Uttar Pradesh, India, del 15 de enero al 4 de marzo de 2019
There was something about this little boy that really wrung my heartstrings. There's something about the expression on his face stoic and unseeing that made me feel that he really wasn't a child anymore. I wonder if he dresses up only during the Kumbh Mela or if this is his job, parading at different places at different festivals around the year.
Kumbh | 2019
Prayagraj Ardh Kumbh Mela, 2019 is the Ardh Kumbh Mela to being held at Triveni Sangam in Allahabad, Uttar Pradesh, India from 15 January to 4 March 2019 According to Hindu mythology, Vishnu dropped drops of amrita (the drink of immortality) at four places, while transporting it in a kumbha (pot). These four places, including Allahabad, are identified as the present-day sites of the Kumbh Mela. The river-side fair at Allahabad is centuries old, but its association with the kumbha myth and a 12-year old cycle dates back to the 19th century. The priests of Allahabad borrowed these concepts from the Haridwar Kumbh Mela and applied it to their local Magh Mela, an annual celebration. The Magh Mela probably dates back to the early centuries CE, and has been mentioned in several Puranas.
The Lakshmana Temple is a Hindu temple located in Khajuraho, India. Dedicated to Vaikuntha Vishnu - an aspect of Vishnu.
This temple is located in the Western Temple complex in Khajuraho. Khajuraho is a small village in Chattarpur District of Madhya Pradesh, India.
It is a Sandhara Temple of the Panchayatana Variety. The entire temple complex stands on a high platform (Jagati). The structure consists of all the elements of Hindu temple architecture. It has entrance porch (ardh-mandapa), Mandapa, Maha-Mandapa, Antarala and Garbhagriha.
Unlike other temples in Khajuraho, its sanctum is Pancharatha on plan. Its sikhara is clustered with minor urushringas.
The wall portion is studded with balconied windows with ornate balustrades.
It has two rows of sculptures including divine figures, couples and erotic scenes.
The sanctum doorway is of seven sakhas (vertical panels). The central one being decorated with various incarnation of Lord Vishnu. The Lintel depicts goddess Lakshmi in the centre flanked by Brahma and Vishnu. The sanctum contains four-armed sculpture of Vishnu.
Main image is of tri-headed & four-armed sculpture of Vaikuntha Vishnu.
The central head is of human, and two sides of boar (depicting Varaha) and lion (depicting Narshima).
_____________________________
Der Lakshmana-Tempel ist der erste wirklich große Tempelbau der Chandella-Dynastie im Tempelbezirk von Khajuraho; zu seiner Bauzeit (ca. 930−950) war er der größte Tempel im Norden Indiens. Der Tempel ist dem Gott Vishnu in seinem Aspekt als Vaikuntha ('Herr des Paradieses') geweiht; im Zentrum der Cella (garbhagriha) steht eine dreiköpfige Vishnu-/Vaikuntha-Figur.
In den Ecken der Tempelplattform sind noch vier Begleitschreine erhalten und so ergibt sich das seltene Bild eines kompletten nordindischen Tempelkomplexes (panchayatana), wie es schon im frühen 6. Jahrhundert im Dashavatara-Tempel von Deogarh geplant und verwirklicht wurde, sich aber dort nicht erhalten hat.
ETYMOLOGIE
Der Name Vaikuntha ist wahrscheinlich von den Sanskritwörtern vi und kuntha herzuleiten und bedeutet in etwa 'ohne Bruch' im Sinne von 'ganzheitlich' oder 'vollkommen'. Vaikuntha ist für viele Anhänger Vishnus (vaishnavas) Ziel und Ort nach Erreichung der Erlösung (moksha), d. h. nach der Befreiung aus dem endlosen Kreislauf der Wiedergeburten (samsara). Dieser Ort − in etwa gleichzusetzen mit dem Paradies − liegt an den Hängen des Weltenbergs Meru und besteht nur aus Gold und kostbaren Edelsteinen; der Ganges fließt mitten durch ihn hindurch. Das Bildnis im Innern der Cella wurde − da seine ursprüngliche Bedeutung in Vergessenheit geraten war − in späterer Zeit volkstümlich auch als Lakshmana, Ramachandra oder Chaturbuja bezeichnet; der Name 'Lakshmana-Tempel' ist haften geblieben.
BAUGESCHICHTE
Eine während der Ausgrabungs- und Restaurierungsarbeiten zu Beginn des 20. Jahrhunderts in der Nähe gefundene Steinplatte mit einer Weiheinschrift aus dem Jahr 953/4, die sich auf eine Vaikuntha-Statue bezieht, erwähnt den Chandella-Herrscher Yasovarman (reg. ca. 925−950) als Bauherren und Stifter. Bei einer angenommenen Bauzeit von etwa 20 Jahren dürfte der Baubeginn des Tempels etwa um das Jahr 930 anzusiedeln sein, als die Chandellas gegenüber ihren Lehnsherren, den Pratiharas, mehr und mehr an Einfluss und Macht gewannen. Die Inschriftenplatte ist heute in der kleinen Vorhalle (mukhamandapa) des Tempels angebracht.
ARCHITEKTUR
Der komplett aus Sandstein errichtete Tempel ist ca. 21,5 m hoch, etwa 24,5 m lang und ca. 14,5 m breit. Er erhebt sich auf einer rechteckigen, ca. 3 m hohen, ca. 40 m langen und ca. 27 m breiten Umgangsplattform (jagati), die über einen vorgezogenen Treppenaufgang erreichbar ist. Der Tempel selbst ruht auf einem mehrfach gegliederten und leicht zurückgestuften Unterbau (adhishthana), so dass ein weiterer, ebenfalls etwa 3 m hoher Treppenaufgang notwendig ist um in den Portikus (mukhamandapa oder ardhamandapa) zu gelangen; es folgt die Vorhalle (mandapa), dann die Große Vorhalle (mahamandapa) und schließlich der Sanktumsbereich mit innenliegender Cella (garbhagriha) sowie einem Umgang (pradakshinapatha).
Sanktumsbereich und Große Vorhalle sind flächenmäßig etwa gleich groß − ein Schema, dass bereits ca. 250 Jahre früher beim Kalika-Mata-Tempel in Chittorgarh erstmals auftritt und über Zwischenstufen in Rajasthan und Gyaraspur nach Khajuraho gelangte. Da die Dachaufbauten des Tempels im Wesentlichen auf Pfeilern ruhen, konnten die drei Vorhallen sowie der Umgangsbereich der Cella durch schräggestellte Brüstungen mit gedrechselten Steinsäulchen, vor denen sich im Innern steinerne Sitzbänke befinden, nach außen geöffnet werden.
Die verschiedenen Räume sind durch Stufen voneinander getrennt und haben somit ein geringfügig wechselndes Bodenniveau; die Cella des Tempels mit dem Vaikuntha-Bildnis hat von allen Räumen das höchste Fußbodenniveau und wird von einem Shikhara-Turm mit kleinen Begleittürmchen (urushringas) überhöht. Die Vorhallen sind jeweils von pyramidenförmigen Dächern (phamsanas) bedeckt. Im Äußeren entsteht so das Bild eines die umgebende Landschaft überragenden Gebirges oder Bergstocks, doch auch im Innern müssen die Gläubigen einige Stufen überwinden um zum "Höchsten", dem Vaikuntha-Bildnis, zu gelangen.
Im Innern wie im Äußeren ist jedes Bauteil des Tempels reich gegliedert und mit Skulpturen oder abstrakten geometrischen oder vegetabilischen Ornamenten bedeckt; eine Wand- bzw. Steinsichtigkeit wird also weitgehend vermieden.
SKULPTUREN
Die obere Ebene der mehrfach gestuften Sockelzone ist als etwa 35 cm hoher umlaufender Fries mit über hundert kleinen Elefanten gestaltet, die den gesamten Tempel auf dem Rücken tragen − ein Hoheitszeichen, das sich an keinem der anderen Tempel Khajurahos findet. Die Elefanten werden von jeweils zwei Wärtern (mahuts) begleitet.
Plattform und Tempel sind mit über tausend kleineren und größeren Figuren geschmückt. Vor allem die größeren Skulpturen sind nicht mehr – wie früher – von Architekturelementen oder Nischen eingerahmt, sondern stehen nahezu vollplastisch auf Steinplatten, d. h. sie sind kaum noch mit dem rückwärtigen Reliefgrund verbunden. Sie sind nicht mehr als künstliche Abbilder gemeint, sondern als lebendige, lebensnahe Figuren. Die etwas hervorstehenden Bauteile zeigen zumeist Götterfiguren (Shiva, Vishnu u. a.), die seitlich in den etwas zurückspringenden Teilen von gleich großen weiblichen Figuren – leicht bekleideten 'Schönen Mädchen' (surasundaris) in unterschiedlichen Posen und aus bildhauerischen Gründen stets mit aufgebundenem Haar – begleitet werden. Die etwas breiteren, aber am stärksten zurückgestuften Mittelregister der drei Außenwände des Sanktums präsentieren in der unteren Ebene erotische Szenen aller Art, für die die Tempel von Khajuraho in der ganzen Welt berühmt sind; darüber finden sich 'Himmlische Liebespaare' (mithunas). Die oberste Zone zeigt in der Mitte ein Götterbild mit Begleitfiguren; die seitlichen Dekorfelder (udgamas) zeigen ornamentalen Schmuck bestehend aus neben- und übereinander angeordneten kleinen Fensternischen (chandrasalas).
PLATTFORM
Als einziger Tempel in Khajuraho hat der Lakshmana-Tempel einen weitgehend erhaltenen und die gesamte Plattform umschließenden Figurenfries mit Szenen aus dem höfischen Alltagsleben – Unterricht, Kriegszug, Musikanten, erotisch-sexuelle Liebesszenen etc.; Götterfiguren oder Dämonen sind dagegen hier nicht zu sehen. Die Szenen des etwa in Augenhöhe angebrachten Frieses sind zwar originell, aber von keiner großen handwerklichen oder künstlerischen Meisterschaft.
TEMPEL (AUSSEN)
Während die kleinen Vorhallen außen keinerlei Figurenschmuck besitzen, sind die Eckpfeiler zwischen Vorhalle (mandapa) und Großer Vorhalle (mahamandapa) in zwei Ebenen mit Figuren versehen. Hauptsächlich ist jedoch der Bereich zwischen Großer Vorhalle (mahamandapa) und Sanktum in mehreren Ebenen und überreich mit Figuren besetzt. Hier überwiegen ganz eindeutig Götterfiguren, 'Himmlische Liebespaare' (mithunas) und 'Schöne Mädchen' (surasundaris). Nur die unteren Ebenen der Mittelregister zeigen auch erotisch-sexuelle Szenen; somit ist am Lakshmana-Tempel noch die Hierarchie zwischen der oberen (himmlischen) Ebene und der unteren (erdnahen) Ebene gewahrt.
TEMPEL (INNEN)
Zu den interessantesten und künstlerisch bedeutsamsten Figuren im Innern des Tempels gehören die weiblichen Nymphen (apsaras) an den Streben im Deckenbereich der Großen Vorhalle (mahamandapa); diese zeigen sich in verschiedenen − oft extrem verdrehten − Posen beim Musizieren, beim Ballspiel aber auch beim Entkleiden. In den Wandnischen finden sich diverse Götterfiguren, darunter auch einige nicht (mehr) identifizierbare.
VAIKUNTHA-KULTBILD
Das freiplastisch aus einer großen Steinplatte herausgearbeitete Götterbildnis ist in ganz Indien nahezu einzigartig und zeigt Vishnu/Vaikuntha mit vier zerstörten Armen, so dass keinerlei Attribute mehr vorhanden sind, sowie drei Köpfen (Mensch, Eber und Löwe). Ein rückwärtiger vierter Kopf, der die Universalität Vishnus vervollkommnet hätte, ist nicht ausgeführt; stattdessen findet sich ein in Indien einzigartiger durchbrochener und gezackter Strahlenkranz um Vaikunthas Haupt. Die Figur ist umgeben von einem – aus derselben Steinplatte herausgearbeiteten – Rahmen mit Wächterfiguren sowie Ganga und Yamuna im Sockelbereich und jeweils drei darüber befindlichen vorstehenden Nischen mit Vishnu-Avataras (Matsya, Varaha, Vamana, Kurma, Narasimha, Parashurama). Zwei seitliche Pfeiler mit reichem z. T. freiplastischen Architektur- und Figurendekor und einem doppelten, aus dem aufgerissenene Mäulern von Wasserungeheuern (makaras) hervorquellenden Torana-Bogen als verbindendem oberem Abschluss bilden den äußeren Rahmen des Kultbildes.
BEDEUTUNG
Der Lakshmana-Tempel (ca. 930−950) mit seinen vier hintereinanderliegenden und in der Höhe gestaffelten Bauteilen sowie seiner − im Wesentlichen auf Pfeilern ruhenden − Bauweise gilt als früher Höhepunkt der Chandella-Architektur und war nach seiner Fertigstellung für etliche Jahrzehnte der größte Tempelbau Indiens. Spätere Tempelbauten in Khajuraho wurden von ihm maßgeblich beeinflusst, darunter auch der Kandariya-Mahadeva-Tempel.
Das außergewöhnliche Vaikuntha-Bildnis in der Cella sowie der reiche, beinahe vollplastische Figurenschmuck sind innen wie außen nahezu vollständig erhalten und bezeugen die handwerkliche und künstlerische Meisterschaft der Bildhauer der damaligen Zeit.
Mit seinem mehrteiligen Grundriss, einer von einem Umgang umschlossenen Cella und in Teilen seines Dekors (Balkonbrüstungen mit gedrechselten Säulchen) ist der Lakshmana-Tempel wahrscheinlich direkt beeinflusst von dem ca. 50 Jahre zuvor erbauten, aber insgesamt noch der Pratihara-Architektur zuzurechnenden Maladevi-Tempel in Gyaraspur.
WIKIPEDIA
The Lakshmana Temple is a Hindu temple located in Khajuraho, India. Dedicated to Vaikuntha Vishnu - an aspect of Vishnu.
This temple is located in the Western Temple complex in Khajuraho. Khajuraho is a small village in Chattarpur District of Madhya Pradesh, India.
It is a Sandhara Temple of the Panchayatana Variety. The entire temple complex stands on a high platform (Jagati). The structure consists of all the elements of Hindu temple architecture. It has entrance porch (ardh-mandapa), Mandapa, Maha-Mandapa, Antarala and Garbhagriha.
Unlike other temples in Khajuraho, its sanctum is Pancharatha on plan. Its sikhara is clustered with minor urushringas.
The wall portion is studded with balconied windows with ornate balustrades.
It has two rows of sculptures including divine figures, couples and erotic scenes.
The sanctum doorway is of seven sakhas (vertical panels). The central one being decorated with various incarnation of Lord Vishnu. The Lintel depicts goddess Lakshmi in the centre flanked by Brahma and Vishnu. The sanctum contains four-armed sculpture of Vishnu.
Main image is of tri-headed & four-armed sculpture of Vaikuntha Vishnu.
The central head is of human, and two sides of boar (depicting Varaha) and lion (depicting Narshima).
_____________________________
Der Lakshmana-Tempel ist der erste wirklich große Tempelbau der Chandella-Dynastie im Tempelbezirk von Khajuraho; zu seiner Bauzeit (ca. 930−950) war er der größte Tempel im Norden Indiens. Der Tempel ist dem Gott Vishnu in seinem Aspekt als Vaikuntha ('Herr des Paradieses') geweiht; im Zentrum der Cella (garbhagriha) steht eine dreiköpfige Vishnu-/Vaikuntha-Figur.
In den Ecken der Tempelplattform sind noch vier Begleitschreine erhalten und so ergibt sich das seltene Bild eines kompletten nordindischen Tempelkomplexes (panchayatana), wie es schon im frühen 6. Jahrhundert im Dashavatara-Tempel von Deogarh geplant und verwirklicht wurde, sich aber dort nicht erhalten hat.
ETYMOLOGIE
Der Name Vaikuntha ist wahrscheinlich von den Sanskritwörtern vi und kuntha herzuleiten und bedeutet in etwa 'ohne Bruch' im Sinne von 'ganzheitlich' oder 'vollkommen'. Vaikuntha ist für viele Anhänger Vishnus (vaishnavas) Ziel und Ort nach Erreichung der Erlösung (moksha), d. h. nach der Befreiung aus dem endlosen Kreislauf der Wiedergeburten (samsara). Dieser Ort − in etwa gleichzusetzen mit dem Paradies − liegt an den Hängen des Weltenbergs Meru und besteht nur aus Gold und kostbaren Edelsteinen; der Ganges fließt mitten durch ihn hindurch. Das Bildnis im Innern der Cella wurde − da seine ursprüngliche Bedeutung in Vergessenheit geraten war − in späterer Zeit volkstümlich auch als Lakshmana, Ramachandra oder Chaturbuja bezeichnet; der Name 'Lakshmana-Tempel' ist haften geblieben.
BAUGESCHICHTE
Eine während der Ausgrabungs- und Restaurierungsarbeiten zu Beginn des 20. Jahrhunderts in der Nähe gefundene Steinplatte mit einer Weiheinschrift aus dem Jahr 953/4, die sich auf eine Vaikuntha-Statue bezieht, erwähnt den Chandella-Herrscher Yasovarman (reg. ca. 925−950) als Bauherren und Stifter. Bei einer angenommenen Bauzeit von etwa 20 Jahren dürfte der Baubeginn des Tempels etwa um das Jahr 930 anzusiedeln sein, als die Chandellas gegenüber ihren Lehnsherren, den Pratiharas, mehr und mehr an Einfluss und Macht gewannen. Die Inschriftenplatte ist heute in der kleinen Vorhalle (mukhamandapa) des Tempels angebracht.
ARCHITEKTUR
Der komplett aus Sandstein errichtete Tempel ist ca. 21,5 m hoch, etwa 24,5 m lang und ca. 14,5 m breit. Er erhebt sich auf einer rechteckigen, ca. 3 m hohen, ca. 40 m langen und ca. 27 m breiten Umgangsplattform (jagati), die über einen vorgezogenen Treppenaufgang erreichbar ist. Der Tempel selbst ruht auf einem mehrfach gegliederten und leicht zurückgestuften Unterbau (adhishthana), so dass ein weiterer, ebenfalls etwa 3 m hoher Treppenaufgang notwendig ist um in den Portikus (mukhamandapa oder ardhamandapa) zu gelangen; es folgt die Vorhalle (mandapa), dann die Große Vorhalle (mahamandapa) und schließlich der Sanktumsbereich mit innenliegender Cella (garbhagriha) sowie einem Umgang (pradakshinapatha).
Sanktumsbereich und Große Vorhalle sind flächenmäßig etwa gleich groß − ein Schema, dass bereits ca. 250 Jahre früher beim Kalika-Mata-Tempel in Chittorgarh erstmals auftritt und über Zwischenstufen in Rajasthan und Gyaraspur nach Khajuraho gelangte. Da die Dachaufbauten des Tempels im Wesentlichen auf Pfeilern ruhen, konnten die drei Vorhallen sowie der Umgangsbereich der Cella durch schräggestellte Brüstungen mit gedrechselten Steinsäulchen, vor denen sich im Innern steinerne Sitzbänke befinden, nach außen geöffnet werden.
Die verschiedenen Räume sind durch Stufen voneinander getrennt und haben somit ein geringfügig wechselndes Bodenniveau; die Cella des Tempels mit dem Vaikuntha-Bildnis hat von allen Räumen das höchste Fußbodenniveau und wird von einem Shikhara-Turm mit kleinen Begleittürmchen (urushringas) überhöht. Die Vorhallen sind jeweils von pyramidenförmigen Dächern (phamsanas) bedeckt. Im Äußeren entsteht so das Bild eines die umgebende Landschaft überragenden Gebirges oder Bergstocks, doch auch im Innern müssen die Gläubigen einige Stufen überwinden um zum "Höchsten", dem Vaikuntha-Bildnis, zu gelangen.
Im Innern wie im Äußeren ist jedes Bauteil des Tempels reich gegliedert und mit Skulpturen oder abstrakten geometrischen oder vegetabilischen Ornamenten bedeckt; eine Wand- bzw. Steinsichtigkeit wird also weitgehend vermieden.
SKULPTUREN
Die obere Ebene der mehrfach gestuften Sockelzone ist als etwa 35 cm hoher umlaufender Fries mit über hundert kleinen Elefanten gestaltet, die den gesamten Tempel auf dem Rücken tragen − ein Hoheitszeichen, das sich an keinem der anderen Tempel Khajurahos findet. Die Elefanten werden von jeweils zwei Wärtern (mahuts) begleitet.
Plattform und Tempel sind mit über tausend kleineren und größeren Figuren geschmückt. Vor allem die größeren Skulpturen sind nicht mehr – wie früher – von Architekturelementen oder Nischen eingerahmt, sondern stehen nahezu vollplastisch auf Steinplatten, d. h. sie sind kaum noch mit dem rückwärtigen Reliefgrund verbunden. Sie sind nicht mehr als künstliche Abbilder gemeint, sondern als lebendige, lebensnahe Figuren. Die etwas hervorstehenden Bauteile zeigen zumeist Götterfiguren (Shiva, Vishnu u. a.), die seitlich in den etwas zurückspringenden Teilen von gleich großen weiblichen Figuren – leicht bekleideten 'Schönen Mädchen' (surasundaris) in unterschiedlichen Posen und aus bildhauerischen Gründen stets mit aufgebundenem Haar – begleitet werden. Die etwas breiteren, aber am stärksten zurückgestuften Mittelregister der drei Außenwände des Sanktums präsentieren in der unteren Ebene erotische Szenen aller Art, für die die Tempel von Khajuraho in der ganzen Welt berühmt sind; darüber finden sich 'Himmlische Liebespaare' (mithunas). Die oberste Zone zeigt in der Mitte ein Götterbild mit Begleitfiguren; die seitlichen Dekorfelder (udgamas) zeigen ornamentalen Schmuck bestehend aus neben- und übereinander angeordneten kleinen Fensternischen (chandrasalas).
PLATTFORM
Als einziger Tempel in Khajuraho hat der Lakshmana-Tempel einen weitgehend erhaltenen und die gesamte Plattform umschließenden Figurenfries mit Szenen aus dem höfischen Alltagsleben – Unterricht, Kriegszug, Musikanten, erotisch-sexuelle Liebesszenen etc.; Götterfiguren oder Dämonen sind dagegen hier nicht zu sehen. Die Szenen des etwa in Augenhöhe angebrachten Frieses sind zwar originell, aber von keiner großen handwerklichen oder künstlerischen Meisterschaft.
TEMPEL (AUSSEN)
Während die kleinen Vorhallen außen keinerlei Figurenschmuck besitzen, sind die Eckpfeiler zwischen Vorhalle (mandapa) und Großer Vorhalle (mahamandapa) in zwei Ebenen mit Figuren versehen. Hauptsächlich ist jedoch der Bereich zwischen Großer Vorhalle (mahamandapa) und Sanktum in mehreren Ebenen und überreich mit Figuren besetzt. Hier überwiegen ganz eindeutig Götterfiguren, 'Himmlische Liebespaare' (mithunas) und 'Schöne Mädchen' (surasundaris). Nur die unteren Ebenen der Mittelregister zeigen auch erotisch-sexuelle Szenen; somit ist am Lakshmana-Tempel noch die Hierarchie zwischen der oberen (himmlischen) Ebene und der unteren (erdnahen) Ebene gewahrt.
TEMPEL (INNEN)
Zu den interessantesten und künstlerisch bedeutsamsten Figuren im Innern des Tempels gehören die weiblichen Nymphen (apsaras) an den Streben im Deckenbereich der Großen Vorhalle (mahamandapa); diese zeigen sich in verschiedenen − oft extrem verdrehten − Posen beim Musizieren, beim Ballspiel aber auch beim Entkleiden. In den Wandnischen finden sich diverse Götterfiguren, darunter auch einige nicht (mehr) identifizierbare.
VAIKUNTHA-KULTBILD
Das freiplastisch aus einer großen Steinplatte herausgearbeitete Götterbildnis ist in ganz Indien nahezu einzigartig und zeigt Vishnu/Vaikuntha mit vier zerstörten Armen, so dass keinerlei Attribute mehr vorhanden sind, sowie drei Köpfen (Mensch, Eber und Löwe). Ein rückwärtiger vierter Kopf, der die Universalität Vishnus vervollkommnet hätte, ist nicht ausgeführt; stattdessen findet sich ein in Indien einzigartiger durchbrochener und gezackter Strahlenkranz um Vaikunthas Haupt. Die Figur ist umgeben von einem – aus derselben Steinplatte herausgearbeiteten – Rahmen mit Wächterfiguren sowie Ganga und Yamuna im Sockelbereich und jeweils drei darüber befindlichen vorstehenden Nischen mit Vishnu-Avataras (Matsya, Varaha, Vamana, Kurma, Narasimha, Parashurama). Zwei seitliche Pfeiler mit reichem z. T. freiplastischen Architektur- und Figurendekor und einem doppelten, aus dem aufgerissenene Mäulern von Wasserungeheuern (makaras) hervorquellenden Torana-Bogen als verbindendem oberem Abschluss bilden den äußeren Rahmen des Kultbildes.
BEDEUTUNG
Der Lakshmana-Tempel (ca. 930−950) mit seinen vier hintereinanderliegenden und in der Höhe gestaffelten Bauteilen sowie seiner − im Wesentlichen auf Pfeilern ruhenden − Bauweise gilt als früher Höhepunkt der Chandella-Architektur und war nach seiner Fertigstellung für etliche Jahrzehnte der größte Tempelbau Indiens. Spätere Tempelbauten in Khajuraho wurden von ihm maßgeblich beeinflusst, darunter auch der Kandariya-Mahadeva-Tempel.
Das außergewöhnliche Vaikuntha-Bildnis in der Cella sowie der reiche, beinahe vollplastische Figurenschmuck sind innen wie außen nahezu vollständig erhalten und bezeugen die handwerkliche und künstlerische Meisterschaft der Bildhauer der damaligen Zeit.
Mit seinem mehrteiligen Grundriss, einer von einem Umgang umschlossenen Cella und in Teilen seines Dekors (Balkonbrüstungen mit gedrechselten Säulchen) ist der Lakshmana-Tempel wahrscheinlich direkt beeinflusst von dem ca. 50 Jahre zuvor erbauten, aber insgesamt noch der Pratihara-Architektur zuzurechnenden Maladevi-Tempel in Gyaraspur.
WIKIPEDIA
The Lakshmana Temple is a Hindu temple located in Khajuraho, India. Dedicated to Vaikuntha Vishnu - an aspect of Vishnu.
This temple is located in the Western Temple complex in Khajuraho. Khajuraho is a small village in Chattarpur District of Madhya Pradesh, India.
It is a Sandhara Temple of the Panchayatana Variety. The entire temple complex stands on a high platform (Jagati). The structure consists of all the elements of Hindu temple architecture. It has entrance porch (ardh-mandapa), Mandapa, Maha-Mandapa, Antarala and Garbhagriha.
Unlike other temples in Khajuraho, its sanctum is Pancharatha on plan. Its sikhara is clustered with minor urushringas.
The wall portion is studded with balconied windows with ornate balustrades.
It has two rows of sculptures including divine figures, couples and erotic scenes.
The sanctum doorway is of seven sakhas (vertical panels). The central one being decorated with various incarnation of Lord Vishnu. The Lintel depicts goddess Lakshmi in the centre flanked by Brahma and Vishnu. The sanctum contains four-armed sculpture of Vishnu.
Main image is of tri-headed & four-armed sculpture of Vaikuntha Vishnu.
The central head is of human, and two sides of boar (depicting Varaha) and lion (depicting Narshima).
_____________________________
Der Lakshmana-Tempel ist der erste wirklich große Tempelbau der Chandella-Dynastie im Tempelbezirk von Khajuraho; zu seiner Bauzeit (ca. 930−950) war er der größte Tempel im Norden Indiens. Der Tempel ist dem Gott Vishnu in seinem Aspekt als Vaikuntha ('Herr des Paradieses') geweiht; im Zentrum der Cella (garbhagriha) steht eine dreiköpfige Vishnu-/Vaikuntha-Figur.
In den Ecken der Tempelplattform sind noch vier Begleitschreine erhalten und so ergibt sich das seltene Bild eines kompletten nordindischen Tempelkomplexes (panchayatana), wie es schon im frühen 6. Jahrhundert im Dashavatara-Tempel von Deogarh geplant und verwirklicht wurde, sich aber dort nicht erhalten hat.
ETYMOLOGIE
Der Name Vaikuntha ist wahrscheinlich von den Sanskritwörtern vi und kuntha herzuleiten und bedeutet in etwa 'ohne Bruch' im Sinne von 'ganzheitlich' oder 'vollkommen'. Vaikuntha ist für viele Anhänger Vishnus (vaishnavas) Ziel und Ort nach Erreichung der Erlösung (moksha), d. h. nach der Befreiung aus dem endlosen Kreislauf der Wiedergeburten (samsara). Dieser Ort − in etwa gleichzusetzen mit dem Paradies − liegt an den Hängen des Weltenbergs Meru und besteht nur aus Gold und kostbaren Edelsteinen; der Ganges fließt mitten durch ihn hindurch. Das Bildnis im Innern der Cella wurde − da seine ursprüngliche Bedeutung in Vergessenheit geraten war − in späterer Zeit volkstümlich auch als Lakshmana, Ramachandra oder Chaturbuja bezeichnet; der Name 'Lakshmana-Tempel' ist haften geblieben.
BAUGESCHICHTE
Eine während der Ausgrabungs- und Restaurierungsarbeiten zu Beginn des 20. Jahrhunderts in der Nähe gefundene Steinplatte mit einer Weiheinschrift aus dem Jahr 953/4, die sich auf eine Vaikuntha-Statue bezieht, erwähnt den Chandella-Herrscher Yasovarman (reg. ca. 925−950) als Bauherren und Stifter. Bei einer angenommenen Bauzeit von etwa 20 Jahren dürfte der Baubeginn des Tempels etwa um das Jahr 930 anzusiedeln sein, als die Chandellas gegenüber ihren Lehnsherren, den Pratiharas, mehr und mehr an Einfluss und Macht gewannen. Die Inschriftenplatte ist heute in der kleinen Vorhalle (mukhamandapa) des Tempels angebracht.
ARCHITEKTUR
Der komplett aus Sandstein errichtete Tempel ist ca. 21,5 m hoch, etwa 24,5 m lang und ca. 14,5 m breit. Er erhebt sich auf einer rechteckigen, ca. 3 m hohen, ca. 40 m langen und ca. 27 m breiten Umgangsplattform (jagati), die über einen vorgezogenen Treppenaufgang erreichbar ist. Der Tempel selbst ruht auf einem mehrfach gegliederten und leicht zurückgestuften Unterbau (adhishthana), so dass ein weiterer, ebenfalls etwa 3 m hoher Treppenaufgang notwendig ist um in den Portikus (mukhamandapa oder ardhamandapa) zu gelangen; es folgt die Vorhalle (mandapa), dann die Große Vorhalle (mahamandapa) und schließlich der Sanktumsbereich mit innenliegender Cella (garbhagriha) sowie einem Umgang (pradakshinapatha).
Sanktumsbereich und Große Vorhalle sind flächenmäßig etwa gleich groß − ein Schema, dass bereits ca. 250 Jahre früher beim Kalika-Mata-Tempel in Chittorgarh erstmals auftritt und über Zwischenstufen in Rajasthan und Gyaraspur nach Khajuraho gelangte. Da die Dachaufbauten des Tempels im Wesentlichen auf Pfeilern ruhen, konnten die drei Vorhallen sowie der Umgangsbereich der Cella durch schräggestellte Brüstungen mit gedrechselten Steinsäulchen, vor denen sich im Innern steinerne Sitzbänke befinden, nach außen geöffnet werden.
Die verschiedenen Räume sind durch Stufen voneinander getrennt und haben somit ein geringfügig wechselndes Bodenniveau; die Cella des Tempels mit dem Vaikuntha-Bildnis hat von allen Räumen das höchste Fußbodenniveau und wird von einem Shikhara-Turm mit kleinen Begleittürmchen (urushringas) überhöht. Die Vorhallen sind jeweils von pyramidenförmigen Dächern (phamsanas) bedeckt. Im Äußeren entsteht so das Bild eines die umgebende Landschaft überragenden Gebirges oder Bergstocks, doch auch im Innern müssen die Gläubigen einige Stufen überwinden um zum "Höchsten", dem Vaikuntha-Bildnis, zu gelangen.
Im Innern wie im Äußeren ist jedes Bauteil des Tempels reich gegliedert und mit Skulpturen oder abstrakten geometrischen oder vegetabilischen Ornamenten bedeckt; eine Wand- bzw. Steinsichtigkeit wird also weitgehend vermieden.
SKULPTUREN
Die obere Ebene der mehrfach gestuften Sockelzone ist als etwa 35 cm hoher umlaufender Fries mit über hundert kleinen Elefanten gestaltet, die den gesamten Tempel auf dem Rücken tragen − ein Hoheitszeichen, das sich an keinem der anderen Tempel Khajurahos findet. Die Elefanten werden von jeweils zwei Wärtern (mahuts) begleitet.
Plattform und Tempel sind mit über tausend kleineren und größeren Figuren geschmückt. Vor allem die größeren Skulpturen sind nicht mehr – wie früher – von Architekturelementen oder Nischen eingerahmt, sondern stehen nahezu vollplastisch auf Steinplatten, d. h. sie sind kaum noch mit dem rückwärtigen Reliefgrund verbunden. Sie sind nicht mehr als künstliche Abbilder gemeint, sondern als lebendige, lebensnahe Figuren. Die etwas hervorstehenden Bauteile zeigen zumeist Götterfiguren (Shiva, Vishnu u. a.), die seitlich in den etwas zurückspringenden Teilen von gleich großen weiblichen Figuren – leicht bekleideten 'Schönen Mädchen' (surasundaris) in unterschiedlichen Posen und aus bildhauerischen Gründen stets mit aufgebundenem Haar – begleitet werden. Die etwas breiteren, aber am stärksten zurückgestuften Mittelregister der drei Außenwände des Sanktums präsentieren in der unteren Ebene erotische Szenen aller Art, für die die Tempel von Khajuraho in der ganzen Welt berühmt sind; darüber finden sich 'Himmlische Liebespaare' (mithunas). Die oberste Zone zeigt in der Mitte ein Götterbild mit Begleitfiguren; die seitlichen Dekorfelder (udgamas) zeigen ornamentalen Schmuck bestehend aus neben- und übereinander angeordneten kleinen Fensternischen (chandrasalas).
PLATTFORM
Als einziger Tempel in Khajuraho hat der Lakshmana-Tempel einen weitgehend erhaltenen und die gesamte Plattform umschließenden Figurenfries mit Szenen aus dem höfischen Alltagsleben – Unterricht, Kriegszug, Musikanten, erotisch-sexuelle Liebesszenen etc.; Götterfiguren oder Dämonen sind dagegen hier nicht zu sehen. Die Szenen des etwa in Augenhöhe angebrachten Frieses sind zwar originell, aber von keiner großen handwerklichen oder künstlerischen Meisterschaft.
TEMPEL (AUSSEN)
Während die kleinen Vorhallen außen keinerlei Figurenschmuck besitzen, sind die Eckpfeiler zwischen Vorhalle (mandapa) und Großer Vorhalle (mahamandapa) in zwei Ebenen mit Figuren versehen. Hauptsächlich ist jedoch der Bereich zwischen Großer Vorhalle (mahamandapa) und Sanktum in mehreren Ebenen und überreich mit Figuren besetzt. Hier überwiegen ganz eindeutig Götterfiguren, 'Himmlische Liebespaare' (mithunas) und 'Schöne Mädchen' (surasundaris). Nur die unteren Ebenen der Mittelregister zeigen auch erotisch-sexuelle Szenen; somit ist am Lakshmana-Tempel noch die Hierarchie zwischen der oberen (himmlischen) Ebene und der unteren (erdnahen) Ebene gewahrt.
TEMPEL (INNEN)
Zu den interessantesten und künstlerisch bedeutsamsten Figuren im Innern des Tempels gehören die weiblichen Nymphen (apsaras) an den Streben im Deckenbereich der Großen Vorhalle (mahamandapa); diese zeigen sich in verschiedenen − oft extrem verdrehten − Posen beim Musizieren, beim Ballspiel aber auch beim Entkleiden. In den Wandnischen finden sich diverse Götterfiguren, darunter auch einige nicht (mehr) identifizierbare.
VAIKUNTHA-KULTBILD
Das freiplastisch aus einer großen Steinplatte herausgearbeitete Götterbildnis ist in ganz Indien nahezu einzigartig und zeigt Vishnu/Vaikuntha mit vier zerstörten Armen, so dass keinerlei Attribute mehr vorhanden sind, sowie drei Köpfen (Mensch, Eber und Löwe). Ein rückwärtiger vierter Kopf, der die Universalität Vishnus vervollkommnet hätte, ist nicht ausgeführt; stattdessen findet sich ein in Indien einzigartiger durchbrochener und gezackter Strahlenkranz um Vaikunthas Haupt. Die Figur ist umgeben von einem – aus derselben Steinplatte herausgearbeiteten – Rahmen mit Wächterfiguren sowie Ganga und Yamuna im Sockelbereich und jeweils drei darüber befindlichen vorstehenden Nischen mit Vishnu-Avataras (Matsya, Varaha, Vamana, Kurma, Narasimha, Parashurama). Zwei seitliche Pfeiler mit reichem z. T. freiplastischen Architektur- und Figurendekor und einem doppelten, aus dem aufgerissenene Mäulern von Wasserungeheuern (makaras) hervorquellenden Torana-Bogen als verbindendem oberem Abschluss bilden den äußeren Rahmen des Kultbildes.
BEDEUTUNG
Der Lakshmana-Tempel (ca. 930−950) mit seinen vier hintereinanderliegenden und in der Höhe gestaffelten Bauteilen sowie seiner − im Wesentlichen auf Pfeilern ruhenden − Bauweise gilt als früher Höhepunkt der Chandella-Architektur und war nach seiner Fertigstellung für etliche Jahrzehnte der größte Tempelbau Indiens. Spätere Tempelbauten in Khajuraho wurden von ihm maßgeblich beeinflusst, darunter auch der Kandariya-Mahadeva-Tempel.
Das außergewöhnliche Vaikuntha-Bildnis in der Cella sowie der reiche, beinahe vollplastische Figurenschmuck sind innen wie außen nahezu vollständig erhalten und bezeugen die handwerkliche und künstlerische Meisterschaft der Bildhauer der damaligen Zeit.
Mit seinem mehrteiligen Grundriss, einer von einem Umgang umschlossenen Cella und in Teilen seines Dekors (Balkonbrüstungen mit gedrechselten Säulchen) ist der Lakshmana-Tempel wahrscheinlich direkt beeinflusst von dem ca. 50 Jahre zuvor erbauten, aber insgesamt noch der Pratihara-Architektur zuzurechnenden Maladevi-Tempel in Gyaraspur.
WIKIPEDIA
The Lakshmana Temple is a Hindu temple located in Khajuraho, India. Dedicated to Vaikuntha Vishnu - an aspect of Vishnu.
This temple is located in the Western Temple complex in Khajuraho. Khajuraho is a small village in Chattarpur District of Madhya Pradesh, India.
It is a Sandhara Temple of the Panchayatana Variety. The entire temple complex stands on a high platform (Jagati). The structure consists of all the elements of Hindu temple architecture. It has entrance porch (ardh-mandapa), Mandapa, Maha-Mandapa, Antarala and Garbhagriha.
Unlike other temples in Khajuraho, its sanctum is Pancharatha on plan. Its sikhara is clustered with minor urushringas.
The wall portion is studded with balconied windows with ornate balustrades.
It has two rows of sculptures including divine figures, couples and erotic scenes.
The sanctum doorway is of seven sakhas (vertical panels). The central one being decorated with various incarnation of Lord Vishnu. The Lintel depicts goddess Lakshmi in the centre flanked by Brahma and Vishnu. The sanctum contains four-armed sculpture of Vishnu.
Main image is of tri-headed & four-armed sculpture of Vaikuntha Vishnu.
The central head is of human, and two sides of boar (depicting Varaha) and lion (depicting Narshima).
_____________________________
Der Lakshmana-Tempel ist der erste wirklich große Tempelbau der Chandella-Dynastie im Tempelbezirk von Khajuraho; zu seiner Bauzeit (ca. 930−950) war er der größte Tempel im Norden Indiens. Der Tempel ist dem Gott Vishnu in seinem Aspekt als Vaikuntha ('Herr des Paradieses') geweiht; im Zentrum der Cella (garbhagriha) steht eine dreiköpfige Vishnu-/Vaikuntha-Figur.
In den Ecken der Tempelplattform sind noch vier Begleitschreine erhalten und so ergibt sich das seltene Bild eines kompletten nordindischen Tempelkomplexes (panchayatana), wie es schon im frühen 6. Jahrhundert im Dashavatara-Tempel von Deogarh geplant und verwirklicht wurde, sich aber dort nicht erhalten hat.
ETYMOLOGIE
Der Name Vaikuntha ist wahrscheinlich von den Sanskritwörtern vi und kuntha herzuleiten und bedeutet in etwa 'ohne Bruch' im Sinne von 'ganzheitlich' oder 'vollkommen'. Vaikuntha ist für viele Anhänger Vishnus (vaishnavas) Ziel und Ort nach Erreichung der Erlösung (moksha), d. h. nach der Befreiung aus dem endlosen Kreislauf der Wiedergeburten (samsara). Dieser Ort − in etwa gleichzusetzen mit dem Paradies − liegt an den Hängen des Weltenbergs Meru und besteht nur aus Gold und kostbaren Edelsteinen; der Ganges fließt mitten durch ihn hindurch. Das Bildnis im Innern der Cella wurde − da seine ursprüngliche Bedeutung in Vergessenheit geraten war − in späterer Zeit volkstümlich auch als Lakshmana, Ramachandra oder Chaturbuja bezeichnet; der Name 'Lakshmana-Tempel' ist haften geblieben.
BAUGESCHICHTE
Eine während der Ausgrabungs- und Restaurierungsarbeiten zu Beginn des 20. Jahrhunderts in der Nähe gefundene Steinplatte mit einer Weiheinschrift aus dem Jahr 953/4, die sich auf eine Vaikuntha-Statue bezieht, erwähnt den Chandella-Herrscher Yasovarman (reg. ca. 925−950) als Bauherren und Stifter. Bei einer angenommenen Bauzeit von etwa 20 Jahren dürfte der Baubeginn des Tempels etwa um das Jahr 930 anzusiedeln sein, als die Chandellas gegenüber ihren Lehnsherren, den Pratiharas, mehr und mehr an Einfluss und Macht gewannen. Die Inschriftenplatte ist heute in der kleinen Vorhalle (mukhamandapa) des Tempels angebracht.
ARCHITEKTUR
Der komplett aus Sandstein errichtete Tempel ist ca. 21,5 m hoch, etwa 24,5 m lang und ca. 14,5 m breit. Er erhebt sich auf einer rechteckigen, ca. 3 m hohen, ca. 40 m langen und ca. 27 m breiten Umgangsplattform (jagati), die über einen vorgezogenen Treppenaufgang erreichbar ist. Der Tempel selbst ruht auf einem mehrfach gegliederten und leicht zurückgestuften Unterbau (adhishthana), so dass ein weiterer, ebenfalls etwa 3 m hoher Treppenaufgang notwendig ist um in den Portikus (mukhamandapa oder ardhamandapa) zu gelangen; es folgt die Vorhalle (mandapa), dann die Große Vorhalle (mahamandapa) und schließlich der Sanktumsbereich mit innenliegender Cella (garbhagriha) sowie einem Umgang (pradakshinapatha).
Sanktumsbereich und Große Vorhalle sind flächenmäßig etwa gleich groß − ein Schema, dass bereits ca. 250 Jahre früher beim Kalika-Mata-Tempel in Chittorgarh erstmals auftritt und über Zwischenstufen in Rajasthan und Gyaraspur nach Khajuraho gelangte. Da die Dachaufbauten des Tempels im Wesentlichen auf Pfeilern ruhen, konnten die drei Vorhallen sowie der Umgangsbereich der Cella durch schräggestellte Brüstungen mit gedrechselten Steinsäulchen, vor denen sich im Innern steinerne Sitzbänke befinden, nach außen geöffnet werden.
Die verschiedenen Räume sind durch Stufen voneinander getrennt und haben somit ein geringfügig wechselndes Bodenniveau; die Cella des Tempels mit dem Vaikuntha-Bildnis hat von allen Räumen das höchste Fußbodenniveau und wird von einem Shikhara-Turm mit kleinen Begleittürmchen (urushringas) überhöht. Die Vorhallen sind jeweils von pyramidenförmigen Dächern (phamsanas) bedeckt. Im Äußeren entsteht so das Bild eines die umgebende Landschaft überragenden Gebirges oder Bergstocks, doch auch im Innern müssen die Gläubigen einige Stufen überwinden um zum "Höchsten", dem Vaikuntha-Bildnis, zu gelangen.
Im Innern wie im Äußeren ist jedes Bauteil des Tempels reich gegliedert und mit Skulpturen oder abstrakten geometrischen oder vegetabilischen Ornamenten bedeckt; eine Wand- bzw. Steinsichtigkeit wird also weitgehend vermieden.
SKULPTUREN
Die obere Ebene der mehrfach gestuften Sockelzone ist als etwa 35 cm hoher umlaufender Fries mit über hundert kleinen Elefanten gestaltet, die den gesamten Tempel auf dem Rücken tragen − ein Hoheitszeichen, das sich an keinem der anderen Tempel Khajurahos findet. Die Elefanten werden von jeweils zwei Wärtern (mahuts) begleitet.
Plattform und Tempel sind mit über tausend kleineren und größeren Figuren geschmückt. Vor allem die größeren Skulpturen sind nicht mehr – wie früher – von Architekturelementen oder Nischen eingerahmt, sondern stehen nahezu vollplastisch auf Steinplatten, d. h. sie sind kaum noch mit dem rückwärtigen Reliefgrund verbunden. Sie sind nicht mehr als künstliche Abbilder gemeint, sondern als lebendige, lebensnahe Figuren. Die etwas hervorstehenden Bauteile zeigen zumeist Götterfiguren (Shiva, Vishnu u. a.), die seitlich in den etwas zurückspringenden Teilen von gleich großen weiblichen Figuren – leicht bekleideten 'Schönen Mädchen' (surasundaris) in unterschiedlichen Posen und aus bildhauerischen Gründen stets mit aufgebundenem Haar – begleitet werden. Die etwas breiteren, aber am stärksten zurückgestuften Mittelregister der drei Außenwände des Sanktums präsentieren in der unteren Ebene erotische Szenen aller Art, für die die Tempel von Khajuraho in der ganzen Welt berühmt sind; darüber finden sich 'Himmlische Liebespaare' (mithunas). Die oberste Zone zeigt in der Mitte ein Götterbild mit Begleitfiguren; die seitlichen Dekorfelder (udgamas) zeigen ornamentalen Schmuck bestehend aus neben- und übereinander angeordneten kleinen Fensternischen (chandrasalas).
PLATTFORM
Als einziger Tempel in Khajuraho hat der Lakshmana-Tempel einen weitgehend erhaltenen und die gesamte Plattform umschließenden Figurenfries mit Szenen aus dem höfischen Alltagsleben – Unterricht, Kriegszug, Musikanten, erotisch-sexuelle Liebesszenen etc.; Götterfiguren oder Dämonen sind dagegen hier nicht zu sehen. Die Szenen des etwa in Augenhöhe angebrachten Frieses sind zwar originell, aber von keiner großen handwerklichen oder künstlerischen Meisterschaft.
TEMPEL (AUSSEN)
Während die kleinen Vorhallen außen keinerlei Figurenschmuck besitzen, sind die Eckpfeiler zwischen Vorhalle (mandapa) und Großer Vorhalle (mahamandapa) in zwei Ebenen mit Figuren versehen. Hauptsächlich ist jedoch der Bereich zwischen Großer Vorhalle (mahamandapa) und Sanktum in mehreren Ebenen und überreich mit Figuren besetzt. Hier überwiegen ganz eindeutig Götterfiguren, 'Himmlische Liebespaare' (mithunas) und 'Schöne Mädchen' (surasundaris). Nur die unteren Ebenen der Mittelregister zeigen auch erotisch-sexuelle Szenen; somit ist am Lakshmana-Tempel noch die Hierarchie zwischen der oberen (himmlischen) Ebene und der unteren (erdnahen) Ebene gewahrt.
TEMPEL (INNEN)
Zu den interessantesten und künstlerisch bedeutsamsten Figuren im Innern des Tempels gehören die weiblichen Nymphen (apsaras) an den Streben im Deckenbereich der Großen Vorhalle (mahamandapa); diese zeigen sich in verschiedenen − oft extrem verdrehten − Posen beim Musizieren, beim Ballspiel aber auch beim Entkleiden. In den Wandnischen finden sich diverse Götterfiguren, darunter auch einige nicht (mehr) identifizierbare.
VAIKUNTHA-KULTBILD
Das freiplastisch aus einer großen Steinplatte herausgearbeitete Götterbildnis ist in ganz Indien nahezu einzigartig und zeigt Vishnu/Vaikuntha mit vier zerstörten Armen, so dass keinerlei Attribute mehr vorhanden sind, sowie drei Köpfen (Mensch, Eber und Löwe). Ein rückwärtiger vierter Kopf, der die Universalität Vishnus vervollkommnet hätte, ist nicht ausgeführt; stattdessen findet sich ein in Indien einzigartiger durchbrochener und gezackter Strahlenkranz um Vaikunthas Haupt. Die Figur ist umgeben von einem – aus derselben Steinplatte herausgearbeiteten – Rahmen mit Wächterfiguren sowie Ganga und Yamuna im Sockelbereich und jeweils drei darüber befindlichen vorstehenden Nischen mit Vishnu-Avataras (Matsya, Varaha, Vamana, Kurma, Narasimha, Parashurama). Zwei seitliche Pfeiler mit reichem z. T. freiplastischen Architektur- und Figurendekor und einem doppelten, aus dem aufgerissenene Mäulern von Wasserungeheuern (makaras) hervorquellenden Torana-Bogen als verbindendem oberem Abschluss bilden den äußeren Rahmen des Kultbildes.
BEDEUTUNG
Der Lakshmana-Tempel (ca. 930−950) mit seinen vier hintereinanderliegenden und in der Höhe gestaffelten Bauteilen sowie seiner − im Wesentlichen auf Pfeilern ruhenden − Bauweise gilt als früher Höhepunkt der Chandella-Architektur und war nach seiner Fertigstellung für etliche Jahrzehnte der größte Tempelbau Indiens. Spätere Tempelbauten in Khajuraho wurden von ihm maßgeblich beeinflusst, darunter auch der Kandariya-Mahadeva-Tempel.
Das außergewöhnliche Vaikuntha-Bildnis in der Cella sowie der reiche, beinahe vollplastische Figurenschmuck sind innen wie außen nahezu vollständig erhalten und bezeugen die handwerkliche und künstlerische Meisterschaft der Bildhauer der damaligen Zeit.
Mit seinem mehrteiligen Grundriss, einer von einem Umgang umschlossenen Cella und in Teilen seines Dekors (Balkonbrüstungen mit gedrechselten Säulchen) ist der Lakshmana-Tempel wahrscheinlich direkt beeinflusst von dem ca. 50 Jahre zuvor erbauten, aber insgesamt noch der Pratihara-Architektur zuzurechnenden Maladevi-Tempel in Gyaraspur.
WIKIPEDIA
The Lakshmana Temple is a Hindu temple located in Khajuraho, India. Dedicated to Vaikuntha Vishnu - an aspect of Vishnu.
This temple is located in the Western Temple complex in Khajuraho. Khajuraho is a small village in Chattarpur District of Madhya Pradesh, India.
It is a Sandhara Temple of the Panchayatana Variety. The entire temple complex stands on a high platform (Jagati). The structure consists of all the elements of Hindu temple architecture. It has entrance porch (ardh-mandapa), Mandapa, Maha-Mandapa, Antarala and Garbhagriha.
Unlike other temples in Khajuraho, its sanctum is Pancharatha on plan. Its sikhara is clustered with minor urushringas.
The wall portion is studded with balconied windows with ornate balustrades.
It has two rows of sculptures including divine figures, couples and erotic scenes.
The sanctum doorway is of seven sakhas (vertical panels). The central one being decorated with various incarnation of Lord Vishnu. The Lintel depicts goddess Lakshmi in the centre flanked by Brahma and Vishnu. The sanctum contains four-armed sculpture of Vishnu.
Main image is of tri-headed & four-armed sculpture of Vaikuntha Vishnu.
The central head is of human, and two sides of boar (depicting Varaha) and lion (depicting Narshima).
_____________________________
Der Lakshmana-Tempel ist der erste wirklich große Tempelbau der Chandella-Dynastie im Tempelbezirk von Khajuraho; zu seiner Bauzeit (ca. 930−950) war er der größte Tempel im Norden Indiens. Der Tempel ist dem Gott Vishnu in seinem Aspekt als Vaikuntha ('Herr des Paradieses') geweiht; im Zentrum der Cella (garbhagriha) steht eine dreiköpfige Vishnu-/Vaikuntha-Figur.
In den Ecken der Tempelplattform sind noch vier Begleitschreine erhalten und so ergibt sich das seltene Bild eines kompletten nordindischen Tempelkomplexes (panchayatana), wie es schon im frühen 6. Jahrhundert im Dashavatara-Tempel von Deogarh geplant und verwirklicht wurde, sich aber dort nicht erhalten hat.
ETYMOLOGIE
Der Name Vaikuntha ist wahrscheinlich von den Sanskritwörtern vi und kuntha herzuleiten und bedeutet in etwa 'ohne Bruch' im Sinne von 'ganzheitlich' oder 'vollkommen'. Vaikuntha ist für viele Anhänger Vishnus (vaishnavas) Ziel und Ort nach Erreichung der Erlösung (moksha), d. h. nach der Befreiung aus dem endlosen Kreislauf der Wiedergeburten (samsara). Dieser Ort − in etwa gleichzusetzen mit dem Paradies − liegt an den Hängen des Weltenbergs Meru und besteht nur aus Gold und kostbaren Edelsteinen; der Ganges fließt mitten durch ihn hindurch. Das Bildnis im Innern der Cella wurde − da seine ursprüngliche Bedeutung in Vergessenheit geraten war − in späterer Zeit volkstümlich auch als Lakshmana, Ramachandra oder Chaturbuja bezeichnet; der Name 'Lakshmana-Tempel' ist haften geblieben.
BAUGESCHICHTE
Eine während der Ausgrabungs- und Restaurierungsarbeiten zu Beginn des 20. Jahrhunderts in der Nähe gefundene Steinplatte mit einer Weiheinschrift aus dem Jahr 953/4, die sich auf eine Vaikuntha-Statue bezieht, erwähnt den Chandella-Herrscher Yasovarman (reg. ca. 925−950) als Bauherren und Stifter. Bei einer angenommenen Bauzeit von etwa 20 Jahren dürfte der Baubeginn des Tempels etwa um das Jahr 930 anzusiedeln sein, als die Chandellas gegenüber ihren Lehnsherren, den Pratiharas, mehr und mehr an Einfluss und Macht gewannen. Die Inschriftenplatte ist heute in der kleinen Vorhalle (mukhamandapa) des Tempels angebracht.
ARCHITEKTUR
Der komplett aus Sandstein errichtete Tempel ist ca. 21,5 m hoch, etwa 24,5 m lang und ca. 14,5 m breit. Er erhebt sich auf einer rechteckigen, ca. 3 m hohen, ca. 40 m langen und ca. 27 m breiten Umgangsplattform (jagati), die über einen vorgezogenen Treppenaufgang erreichbar ist. Der Tempel selbst ruht auf einem mehrfach gegliederten und leicht zurückgestuften Unterbau (adhishthana), so dass ein weiterer, ebenfalls etwa 3 m hoher Treppenaufgang notwendig ist um in den Portikus (mukhamandapa oder ardhamandapa) zu gelangen; es folgt die Vorhalle (mandapa), dann die Große Vorhalle (mahamandapa) und schließlich der Sanktumsbereich mit innenliegender Cella (garbhagriha) sowie einem Umgang (pradakshinapatha).
Sanktumsbereich und Große Vorhalle sind flächenmäßig etwa gleich groß − ein Schema, dass bereits ca. 250 Jahre früher beim Kalika-Mata-Tempel in Chittorgarh erstmals auftritt und über Zwischenstufen in Rajasthan und Gyaraspur nach Khajuraho gelangte. Da die Dachaufbauten des Tempels im Wesentlichen auf Pfeilern ruhen, konnten die drei Vorhallen sowie der Umgangsbereich der Cella durch schräggestellte Brüstungen mit gedrechselten Steinsäulchen, vor denen sich im Innern steinerne Sitzbänke befinden, nach außen geöffnet werden.
Die verschiedenen Räume sind durch Stufen voneinander getrennt und haben somit ein geringfügig wechselndes Bodenniveau; die Cella des Tempels mit dem Vaikuntha-Bildnis hat von allen Räumen das höchste Fußbodenniveau und wird von einem Shikhara-Turm mit kleinen Begleittürmchen (urushringas) überhöht. Die Vorhallen sind jeweils von pyramidenförmigen Dächern (phamsanas) bedeckt. Im Äußeren entsteht so das Bild eines die umgebende Landschaft überragenden Gebirges oder Bergstocks, doch auch im Innern müssen die Gläubigen einige Stufen überwinden um zum "Höchsten", dem Vaikuntha-Bildnis, zu gelangen.
Im Innern wie im Äußeren ist jedes Bauteil des Tempels reich gegliedert und mit Skulpturen oder abstrakten geometrischen oder vegetabilischen Ornamenten bedeckt; eine Wand- bzw. Steinsichtigkeit wird also weitgehend vermieden.
SKULPTUREN
Die obere Ebene der mehrfach gestuften Sockelzone ist als etwa 35 cm hoher umlaufender Fries mit über hundert kleinen Elefanten gestaltet, die den gesamten Tempel auf dem Rücken tragen − ein Hoheitszeichen, das sich an keinem der anderen Tempel Khajurahos findet. Die Elefanten werden von jeweils zwei Wärtern (mahuts) begleitet.
Plattform und Tempel sind mit über tausend kleineren und größeren Figuren geschmückt. Vor allem die größeren Skulpturen sind nicht mehr – wie früher – von Architekturelementen oder Nischen eingerahmt, sondern stehen nahezu vollplastisch auf Steinplatten, d. h. sie sind kaum noch mit dem rückwärtigen Reliefgrund verbunden. Sie sind nicht mehr als künstliche Abbilder gemeint, sondern als lebendige, lebensnahe Figuren. Die etwas hervorstehenden Bauteile zeigen zumeist Götterfiguren (Shiva, Vishnu u. a.), die seitlich in den etwas zurückspringenden Teilen von gleich großen weiblichen Figuren – leicht bekleideten 'Schönen Mädchen' (surasundaris) in unterschiedlichen Posen und aus bildhauerischen Gründen stets mit aufgebundenem Haar – begleitet werden. Die etwas breiteren, aber am stärksten zurückgestuften Mittelregister der drei Außenwände des Sanktums präsentieren in der unteren Ebene erotische Szenen aller Art, für die die Tempel von Khajuraho in der ganzen Welt berühmt sind; darüber finden sich 'Himmlische Liebespaare' (mithunas). Die oberste Zone zeigt in der Mitte ein Götterbild mit Begleitfiguren; die seitlichen Dekorfelder (udgamas) zeigen ornamentalen Schmuck bestehend aus neben- und übereinander angeordneten kleinen Fensternischen (chandrasalas).
PLATTFORM
Als einziger Tempel in Khajuraho hat der Lakshmana-Tempel einen weitgehend erhaltenen und die gesamte Plattform umschließenden Figurenfries mit Szenen aus dem höfischen Alltagsleben – Unterricht, Kriegszug, Musikanten, erotisch-sexuelle Liebesszenen etc.; Götterfiguren oder Dämonen sind dagegen hier nicht zu sehen. Die Szenen des etwa in Augenhöhe angebrachten Frieses sind zwar originell, aber von keiner großen handwerklichen oder künstlerischen Meisterschaft.
TEMPEL (AUSSEN)
Während die kleinen Vorhallen außen keinerlei Figurenschmuck besitzen, sind die Eckpfeiler zwischen Vorhalle (mandapa) und Großer Vorhalle (mahamandapa) in zwei Ebenen mit Figuren versehen. Hauptsächlich ist jedoch der Bereich zwischen Großer Vorhalle (mahamandapa) und Sanktum in mehreren Ebenen und überreich mit Figuren besetzt. Hier überwiegen ganz eindeutig Götterfiguren, 'Himmlische Liebespaare' (mithunas) und 'Schöne Mädchen' (surasundaris). Nur die unteren Ebenen der Mittelregister zeigen auch erotisch-sexuelle Szenen; somit ist am Lakshmana-Tempel noch die Hierarchie zwischen der oberen (himmlischen) Ebene und der unteren (erdnahen) Ebene gewahrt.
TEMPEL (INNEN)
Zu den interessantesten und künstlerisch bedeutsamsten Figuren im Innern des Tempels gehören die weiblichen Nymphen (apsaras) an den Streben im Deckenbereich der Großen Vorhalle (mahamandapa); diese zeigen sich in verschiedenen − oft extrem verdrehten − Posen beim Musizieren, beim Ballspiel aber auch beim Entkleiden. In den Wandnischen finden sich diverse Götterfiguren, darunter auch einige nicht (mehr) identifizierbare.
VAIKUNTHA-KULTBILD
Das freiplastisch aus einer großen Steinplatte herausgearbeitete Götterbildnis ist in ganz Indien nahezu einzigartig und zeigt Vishnu/Vaikuntha mit vier zerstörten Armen, so dass keinerlei Attribute mehr vorhanden sind, sowie drei Köpfen (Mensch, Eber und Löwe). Ein rückwärtiger vierter Kopf, der die Universalität Vishnus vervollkommnet hätte, ist nicht ausgeführt; stattdessen findet sich ein in Indien einzigartiger durchbrochener und gezackter Strahlenkranz um Vaikunthas Haupt. Die Figur ist umgeben von einem – aus derselben Steinplatte herausgearbeiteten – Rahmen mit Wächterfiguren sowie Ganga und Yamuna im Sockelbereich und jeweils drei darüber befindlichen vorstehenden Nischen mit Vishnu-Avataras (Matsya, Varaha, Vamana, Kurma, Narasimha, Parashurama). Zwei seitliche Pfeiler mit reichem z. T. freiplastischen Architektur- und Figurendekor und einem doppelten, aus dem aufgerissenene Mäulern von Wasserungeheuern (makaras) hervorquellenden Torana-Bogen als verbindendem oberem Abschluss bilden den äußeren Rahmen des Kultbildes.
BEDEUTUNG
Der Lakshmana-Tempel (ca. 930−950) mit seinen vier hintereinanderliegenden und in der Höhe gestaffelten Bauteilen sowie seiner − im Wesentlichen auf Pfeilern ruhenden − Bauweise gilt als früher Höhepunkt der Chandella-Architektur und war nach seiner Fertigstellung für etliche Jahrzehnte der größte Tempelbau Indiens. Spätere Tempelbauten in Khajuraho wurden von ihm maßgeblich beeinflusst, darunter auch der Kandariya-Mahadeva-Tempel.
Das außergewöhnliche Vaikuntha-Bildnis in der Cella sowie der reiche, beinahe vollplastische Figurenschmuck sind innen wie außen nahezu vollständig erhalten und bezeugen die handwerkliche und künstlerische Meisterschaft der Bildhauer der damaligen Zeit.
Mit seinem mehrteiligen Grundriss, einer von einem Umgang umschlossenen Cella und in Teilen seines Dekors (Balkonbrüstungen mit gedrechselten Säulchen) ist der Lakshmana-Tempel wahrscheinlich direkt beeinflusst von dem ca. 50 Jahre zuvor erbauten, aber insgesamt noch der Pratihara-Architektur zuzurechnenden Maladevi-Tempel in Gyaraspur.
WIKIPEDIA
The Lakshmana Temple is a Hindu temple located in Khajuraho, India. Dedicated to Vaikuntha Vishnu - an aspect of Vishnu.
This temple is located in the Western Temple complex in Khajuraho. Khajuraho is a small village in Chattarpur District of Madhya Pradesh, India.
It is a Sandhara Temple of the Panchayatana Variety. The entire temple complex stands on a high platform (Jagati). The structure consists of all the elements of Hindu temple architecture. It has entrance porch (ardh-mandapa), Mandapa, Maha-Mandapa, Antarala and Garbhagriha.
Unlike other temples in Khajuraho, its sanctum is Pancharatha on plan. Its sikhara is clustered with minor urushringas.
The wall portion is studded with balconied windows with ornate balustrades.
It has two rows of sculptures including divine figures, couples and erotic scenes.
The sanctum doorway is of seven sakhas (vertical panels). The central one being decorated with various incarnation of Lord Vishnu. The Lintel depicts goddess Lakshmi in the centre flanked by Brahma and Vishnu. The sanctum contains four-armed sculpture of Vishnu.
Main image is of tri-headed & four-armed sculpture of Vaikuntha Vishnu.
The central head is of human, and two sides of boar (depicting Varaha) and lion (depicting Narshima).
_____________________________
Der Lakshmana-Tempel ist der erste wirklich große Tempelbau der Chandella-Dynastie im Tempelbezirk von Khajuraho; zu seiner Bauzeit (ca. 930−950) war er der größte Tempel im Norden Indiens. Der Tempel ist dem Gott Vishnu in seinem Aspekt als Vaikuntha ('Herr des Paradieses') geweiht; im Zentrum der Cella (garbhagriha) steht eine dreiköpfige Vishnu-/Vaikuntha-Figur.
In den Ecken der Tempelplattform sind noch vier Begleitschreine erhalten und so ergibt sich das seltene Bild eines kompletten nordindischen Tempelkomplexes (panchayatana), wie es schon im frühen 6. Jahrhundert im Dashavatara-Tempel von Deogarh geplant und verwirklicht wurde, sich aber dort nicht erhalten hat.
ETYMOLOGIE
Der Name Vaikuntha ist wahrscheinlich von den Sanskritwörtern vi und kuntha herzuleiten und bedeutet in etwa 'ohne Bruch' im Sinne von 'ganzheitlich' oder 'vollkommen'. Vaikuntha ist für viele Anhänger Vishnus (vaishnavas) Ziel und Ort nach Erreichung der Erlösung (moksha), d. h. nach der Befreiung aus dem endlosen Kreislauf der Wiedergeburten (samsara). Dieser Ort − in etwa gleichzusetzen mit dem Paradies − liegt an den Hängen des Weltenbergs Meru und besteht nur aus Gold und kostbaren Edelsteinen; der Ganges fließt mitten durch ihn hindurch. Das Bildnis im Innern der Cella wurde − da seine ursprüngliche Bedeutung in Vergessenheit geraten war − in späterer Zeit volkstümlich auch als Lakshmana, Ramachandra oder Chaturbuja bezeichnet; der Name 'Lakshmana-Tempel' ist haften geblieben.
BAUGESCHICHTE
Eine während der Ausgrabungs- und Restaurierungsarbeiten zu Beginn des 20. Jahrhunderts in der Nähe gefundene Steinplatte mit einer Weiheinschrift aus dem Jahr 953/4, die sich auf eine Vaikuntha-Statue bezieht, erwähnt den Chandella-Herrscher Yasovarman (reg. ca. 925−950) als Bauherren und Stifter. Bei einer angenommenen Bauzeit von etwa 20 Jahren dürfte der Baubeginn des Tempels etwa um das Jahr 930 anzusiedeln sein, als die Chandellas gegenüber ihren Lehnsherren, den Pratiharas, mehr und mehr an Einfluss und Macht gewannen. Die Inschriftenplatte ist heute in der kleinen Vorhalle (mukhamandapa) des Tempels angebracht.
ARCHITEKTUR
Der komplett aus Sandstein errichtete Tempel ist ca. 21,5 m hoch, etwa 24,5 m lang und ca. 14,5 m breit. Er erhebt sich auf einer rechteckigen, ca. 3 m hohen, ca. 40 m langen und ca. 27 m breiten Umgangsplattform (jagati), die über einen vorgezogenen Treppenaufgang erreichbar ist. Der Tempel selbst ruht auf einem mehrfach gegliederten und leicht zurückgestuften Unterbau (adhishthana), so dass ein weiterer, ebenfalls etwa 3 m hoher Treppenaufgang notwendig ist um in den Portikus (mukhamandapa oder ardhamandapa) zu gelangen; es folgt die Vorhalle (mandapa), dann die Große Vorhalle (mahamandapa) und schließlich der Sanktumsbereich mit innenliegender Cella (garbhagriha) sowie einem Umgang (pradakshinapatha).
Sanktumsbereich und Große Vorhalle sind flächenmäßig etwa gleich groß − ein Schema, dass bereits ca. 250 Jahre früher beim Kalika-Mata-Tempel in Chittorgarh erstmals auftritt und über Zwischenstufen in Rajasthan und Gyaraspur nach Khajuraho gelangte. Da die Dachaufbauten des Tempels im Wesentlichen auf Pfeilern ruhen, konnten die drei Vorhallen sowie der Umgangsbereich der Cella durch schräggestellte Brüstungen mit gedrechselten Steinsäulchen, vor denen sich im Innern steinerne Sitzbänke befinden, nach außen geöffnet werden.
Die verschiedenen Räume sind durch Stufen voneinander getrennt und haben somit ein geringfügig wechselndes Bodenniveau; die Cella des Tempels mit dem Vaikuntha-Bildnis hat von allen Räumen das höchste Fußbodenniveau und wird von einem Shikhara-Turm mit kleinen Begleittürmchen (urushringas) überhöht. Die Vorhallen sind jeweils von pyramidenförmigen Dächern (phamsanas) bedeckt. Im Äußeren entsteht so das Bild eines die umgebende Landschaft überragenden Gebirges oder Bergstocks, doch auch im Innern müssen die Gläubigen einige Stufen überwinden um zum "Höchsten", dem Vaikuntha-Bildnis, zu gelangen.
Im Innern wie im Äußeren ist jedes Bauteil des Tempels reich gegliedert und mit Skulpturen oder abstrakten geometrischen oder vegetabilischen Ornamenten bedeckt; eine Wand- bzw. Steinsichtigkeit wird also weitgehend vermieden.
SKULPTUREN
Die obere Ebene der mehrfach gestuften Sockelzone ist als etwa 35 cm hoher umlaufender Fries mit über hundert kleinen Elefanten gestaltet, die den gesamten Tempel auf dem Rücken tragen − ein Hoheitszeichen, das sich an keinem der anderen Tempel Khajurahos findet. Die Elefanten werden von jeweils zwei Wärtern (mahuts) begleitet.
Plattform und Tempel sind mit über tausend kleineren und größeren Figuren geschmückt. Vor allem die größeren Skulpturen sind nicht mehr – wie früher – von Architekturelementen oder Nischen eingerahmt, sondern stehen nahezu vollplastisch auf Steinplatten, d. h. sie sind kaum noch mit dem rückwärtigen Reliefgrund verbunden. Sie sind nicht mehr als künstliche Abbilder gemeint, sondern als lebendige, lebensnahe Figuren. Die etwas hervorstehenden Bauteile zeigen zumeist Götterfiguren (Shiva, Vishnu u. a.), die seitlich in den etwas zurückspringenden Teilen von gleich großen weiblichen Figuren – leicht bekleideten 'Schönen Mädchen' (surasundaris) in unterschiedlichen Posen und aus bildhauerischen Gründen stets mit aufgebundenem Haar – begleitet werden. Die etwas breiteren, aber am stärksten zurückgestuften Mittelregister der drei Außenwände des Sanktums präsentieren in der unteren Ebene erotische Szenen aller Art, für die die Tempel von Khajuraho in der ganzen Welt berühmt sind; darüber finden sich 'Himmlische Liebespaare' (mithunas). Die oberste Zone zeigt in der Mitte ein Götterbild mit Begleitfiguren; die seitlichen Dekorfelder (udgamas) zeigen ornamentalen Schmuck bestehend aus neben- und übereinander angeordneten kleinen Fensternischen (chandrasalas).
PLATTFORM
Als einziger Tempel in Khajuraho hat der Lakshmana-Tempel einen weitgehend erhaltenen und die gesamte Plattform umschließenden Figurenfries mit Szenen aus dem höfischen Alltagsleben – Unterricht, Kriegszug, Musikanten, erotisch-sexuelle Liebesszenen etc.; Götterfiguren oder Dämonen sind dagegen hier nicht zu sehen. Die Szenen des etwa in Augenhöhe angebrachten Frieses sind zwar originell, aber von keiner großen handwerklichen oder künstlerischen Meisterschaft.
TEMPEL (AUSSEN)
Während die kleinen Vorhallen außen keinerlei Figurenschmuck besitzen, sind die Eckpfeiler zwischen Vorhalle (mandapa) und Großer Vorhalle (mahamandapa) in zwei Ebenen mit Figuren versehen. Hauptsächlich ist jedoch der Bereich zwischen Großer Vorhalle (mahamandapa) und Sanktum in mehreren Ebenen und überreich mit Figuren besetzt. Hier überwiegen ganz eindeutig Götterfiguren, 'Himmlische Liebespaare' (mithunas) und 'Schöne Mädchen' (surasundaris). Nur die unteren Ebenen der Mittelregister zeigen auch erotisch-sexuelle Szenen; somit ist am Lakshmana-Tempel noch die Hierarchie zwischen der oberen (himmlischen) Ebene und der unteren (erdnahen) Ebene gewahrt.
TEMPEL (INNEN)
Zu den interessantesten und künstlerisch bedeutsamsten Figuren im Innern des Tempels gehören die weiblichen Nymphen (apsaras) an den Streben im Deckenbereich der Großen Vorhalle (mahamandapa); diese zeigen sich in verschiedenen − oft extrem verdrehten − Posen beim Musizieren, beim Ballspiel aber auch beim Entkleiden. In den Wandnischen finden sich diverse Götterfiguren, darunter auch einige nicht (mehr) identifizierbare.
VAIKUNTHA-KULTBILD
Das freiplastisch aus einer großen Steinplatte herausgearbeitete Götterbildnis ist in ganz Indien nahezu einzigartig und zeigt Vishnu/Vaikuntha mit vier zerstörten Armen, so dass keinerlei Attribute mehr vorhanden sind, sowie drei Köpfen (Mensch, Eber und Löwe). Ein rückwärtiger vierter Kopf, der die Universalität Vishnus vervollkommnet hätte, ist nicht ausgeführt; stattdessen findet sich ein in Indien einzigartiger durchbrochener und gezackter Strahlenkranz um Vaikunthas Haupt. Die Figur ist umgeben von einem – aus derselben Steinplatte herausgearbeiteten – Rahmen mit Wächterfiguren sowie Ganga und Yamuna im Sockelbereich und jeweils drei darüber befindlichen vorstehenden Nischen mit Vishnu-Avataras (Matsya, Varaha, Vamana, Kurma, Narasimha, Parashurama). Zwei seitliche Pfeiler mit reichem z. T. freiplastischen Architektur- und Figurendekor und einem doppelten, aus dem aufgerissenene Mäulern von Wasserungeheuern (makaras) hervorquellenden Torana-Bogen als verbindendem oberem Abschluss bilden den äußeren Rahmen des Kultbildes.
BEDEUTUNG
Der Lakshmana-Tempel (ca. 930−950) mit seinen vier hintereinanderliegenden und in der Höhe gestaffelten Bauteilen sowie seiner − im Wesentlichen auf Pfeilern ruhenden − Bauweise gilt als früher Höhepunkt der Chandella-Architektur und war nach seiner Fertigstellung für etliche Jahrzehnte der größte Tempelbau Indiens. Spätere Tempelbauten in Khajuraho wurden von ihm maßgeblich beeinflusst, darunter auch der Kandariya-Mahadeva-Tempel.
Das außergewöhnliche Vaikuntha-Bildnis in der Cella sowie der reiche, beinahe vollplastische Figurenschmuck sind innen wie außen nahezu vollständig erhalten und bezeugen die handwerkliche und künstlerische Meisterschaft der Bildhauer der damaligen Zeit.
Mit seinem mehrteiligen Grundriss, einer von einem Umgang umschlossenen Cella und in Teilen seines Dekors (Balkonbrüstungen mit gedrechselten Säulchen) ist der Lakshmana-Tempel wahrscheinlich direkt beeinflusst von dem ca. 50 Jahre zuvor erbauten, aber insgesamt noch der Pratihara-Architektur zuzurechnenden Maladevi-Tempel in Gyaraspur.
WIKIPEDIA
The Lakshmana Temple is a Hindu temple located in Khajuraho, India. Dedicated to Vaikuntha Vishnu - an aspect of Vishnu.
This temple is located in the Western Temple complex in Khajuraho. Khajuraho is a small village in Chattarpur District of Madhya Pradesh, India.
It is a Sandhara Temple of the Panchayatana Variety. The entire temple complex stands on a high platform (Jagati). The structure consists of all the elements of Hindu temple architecture. It has entrance porch (ardh-mandapa), Mandapa, Maha-Mandapa, Antarala and Garbhagriha.
Unlike other temples in Khajuraho, its sanctum is Pancharatha on plan. Its sikhara is clustered with minor urushringas.
The wall portion is studded with balconied windows with ornate balustrades.
It has two rows of sculptures including divine figures, couples and erotic scenes.
The sanctum doorway is of seven sakhas (vertical panels). The central one being decorated with various incarnation of Lord Vishnu. The Lintel depicts goddess Lakshmi in the centre flanked by Brahma and Vishnu. The sanctum contains four-armed sculpture of Vishnu.
Main image is of tri-headed & four-armed sculpture of Vaikuntha Vishnu.
The central head is of human, and two sides of boar (depicting Varaha) and lion (depicting Narshima).
_____________________________
Der Lakshmana-Tempel ist der erste wirklich große Tempelbau der Chandella-Dynastie im Tempelbezirk von Khajuraho; zu seiner Bauzeit (ca. 930−950) war er der größte Tempel im Norden Indiens. Der Tempel ist dem Gott Vishnu in seinem Aspekt als Vaikuntha ('Herr des Paradieses') geweiht; im Zentrum der Cella (garbhagriha) steht eine dreiköpfige Vishnu-/Vaikuntha-Figur.
In den Ecken der Tempelplattform sind noch vier Begleitschreine erhalten und so ergibt sich das seltene Bild eines kompletten nordindischen Tempelkomplexes (panchayatana), wie es schon im frühen 6. Jahrhundert im Dashavatara-Tempel von Deogarh geplant und verwirklicht wurde, sich aber dort nicht erhalten hat.
ETYMOLOGIE
Der Name Vaikuntha ist wahrscheinlich von den Sanskritwörtern vi und kuntha herzuleiten und bedeutet in etwa 'ohne Bruch' im Sinne von 'ganzheitlich' oder 'vollkommen'. Vaikuntha ist für viele Anhänger Vishnus (vaishnavas) Ziel und Ort nach Erreichung der Erlösung (moksha), d. h. nach der Befreiung aus dem endlosen Kreislauf der Wiedergeburten (samsara). Dieser Ort − in etwa gleichzusetzen mit dem Paradies − liegt an den Hängen des Weltenbergs Meru und besteht nur aus Gold und kostbaren Edelsteinen; der Ganges fließt mitten durch ihn hindurch. Das Bildnis im Innern der Cella wurde − da seine ursprüngliche Bedeutung in Vergessenheit geraten war − in späterer Zeit volkstümlich auch als Lakshmana, Ramachandra oder Chaturbuja bezeichnet; der Name 'Lakshmana-Tempel' ist haften geblieben.
BAUGESCHICHTE
Eine während der Ausgrabungs- und Restaurierungsarbeiten zu Beginn des 20. Jahrhunderts in der Nähe gefundene Steinplatte mit einer Weiheinschrift aus dem Jahr 953/4, die sich auf eine Vaikuntha-Statue bezieht, erwähnt den Chandella-Herrscher Yasovarman (reg. ca. 925−950) als Bauherren und Stifter. Bei einer angenommenen Bauzeit von etwa 20 Jahren dürfte der Baubeginn des Tempels etwa um das Jahr 930 anzusiedeln sein, als die Chandellas gegenüber ihren Lehnsherren, den Pratiharas, mehr und mehr an Einfluss und Macht gewannen. Die Inschriftenplatte ist heute in der kleinen Vorhalle (mukhamandapa) des Tempels angebracht.
ARCHITEKTUR
Der komplett aus Sandstein errichtete Tempel ist ca. 21,5 m hoch, etwa 24,5 m lang und ca. 14,5 m breit. Er erhebt sich auf einer rechteckigen, ca. 3 m hohen, ca. 40 m langen und ca. 27 m breiten Umgangsplattform (jagati), die über einen vorgezogenen Treppenaufgang erreichbar ist. Der Tempel selbst ruht auf einem mehrfach gegliederten und leicht zurückgestuften Unterbau (adhishthana), so dass ein weiterer, ebenfalls etwa 3 m hoher Treppenaufgang notwendig ist um in den Portikus (mukhamandapa oder ardhamandapa) zu gelangen; es folgt die Vorhalle (mandapa), dann die Große Vorhalle (mahamandapa) und schließlich der Sanktumsbereich mit innenliegender Cella (garbhagriha) sowie einem Umgang (pradakshinapatha).
Sanktumsbereich und Große Vorhalle sind flächenmäßig etwa gleich groß − ein Schema, dass bereits ca. 250 Jahre früher beim Kalika-Mata-Tempel in Chittorgarh erstmals auftritt und über Zwischenstufen in Rajasthan und Gyaraspur nach Khajuraho gelangte. Da die Dachaufbauten des Tempels im Wesentlichen auf Pfeilern ruhen, konnten die drei Vorhallen sowie der Umgangsbereich der Cella durch schräggestellte Brüstungen mit gedrechselten Steinsäulchen, vor denen sich im Innern steinerne Sitzbänke befinden, nach außen geöffnet werden.
Die verschiedenen Räume sind durch Stufen voneinander getrennt und haben somit ein geringfügig wechselndes Bodenniveau; die Cella des Tempels mit dem Vaikuntha-Bildnis hat von allen Räumen das höchste Fußbodenniveau und wird von einem Shikhara-Turm mit kleinen Begleittürmchen (urushringas) überhöht. Die Vorhallen sind jeweils von pyramidenförmigen Dächern (phamsanas) bedeckt. Im Äußeren entsteht so das Bild eines die umgebende Landschaft überragenden Gebirges oder Bergstocks, doch auch im Innern müssen die Gläubigen einige Stufen überwinden um zum "Höchsten", dem Vaikuntha-Bildnis, zu gelangen.
Im Innern wie im Äußeren ist jedes Bauteil des Tempels reich gegliedert und mit Skulpturen oder abstrakten geometrischen oder vegetabilischen Ornamenten bedeckt; eine Wand- bzw. Steinsichtigkeit wird also weitgehend vermieden.
SKULPTUREN
Die obere Ebene der mehrfach gestuften Sockelzone ist als etwa 35 cm hoher umlaufender Fries mit über hundert kleinen Elefanten gestaltet, die den gesamten Tempel auf dem Rücken tragen − ein Hoheitszeichen, das sich an keinem der anderen Tempel Khajurahos findet. Die Elefanten werden von jeweils zwei Wärtern (mahuts) begleitet.
Plattform und Tempel sind mit über tausend kleineren und größeren Figuren geschmückt. Vor allem die größeren Skulpturen sind nicht mehr – wie früher – von Architekturelementen oder Nischen eingerahmt, sondern stehen nahezu vollplastisch auf Steinplatten, d. h. sie sind kaum noch mit dem rückwärtigen Reliefgrund verbunden. Sie sind nicht mehr als künstliche Abbilder gemeint, sondern als lebendige, lebensnahe Figuren. Die etwas hervorstehenden Bauteile zeigen zumeist Götterfiguren (Shiva, Vishnu u. a.), die seitlich in den etwas zurückspringenden Teilen von gleich großen weiblichen Figuren – leicht bekleideten 'Schönen Mädchen' (surasundaris) in unterschiedlichen Posen und aus bildhauerischen Gründen stets mit aufgebundenem Haar – begleitet werden. Die etwas breiteren, aber am stärksten zurückgestuften Mittelregister der drei Außenwände des Sanktums präsentieren in der unteren Ebene erotische Szenen aller Art, für die die Tempel von Khajuraho in der ganzen Welt berühmt sind; darüber finden sich 'Himmlische Liebespaare' (mithunas). Die oberste Zone zeigt in der Mitte ein Götterbild mit Begleitfiguren; die seitlichen Dekorfelder (udgamas) zeigen ornamentalen Schmuck bestehend aus neben- und übereinander angeordneten kleinen Fensternischen (chandrasalas).
PLATTFORM
Als einziger Tempel in Khajuraho hat der Lakshmana-Tempel einen weitgehend erhaltenen und die gesamte Plattform umschließenden Figurenfries mit Szenen aus dem höfischen Alltagsleben – Unterricht, Kriegszug, Musikanten, erotisch-sexuelle Liebesszenen etc.; Götterfiguren oder Dämonen sind dagegen hier nicht zu sehen. Die Szenen des etwa in Augenhöhe angebrachten Frieses sind zwar originell, aber von keiner großen handwerklichen oder künstlerischen Meisterschaft.
TEMPEL (AUSSEN)
Während die kleinen Vorhallen außen keinerlei Figurenschmuck besitzen, sind die Eckpfeiler zwischen Vorhalle (mandapa) und Großer Vorhalle (mahamandapa) in zwei Ebenen mit Figuren versehen. Hauptsächlich ist jedoch der Bereich zwischen Großer Vorhalle (mahamandapa) und Sanktum in mehreren Ebenen und überreich mit Figuren besetzt. Hier überwiegen ganz eindeutig Götterfiguren, 'Himmlische Liebespaare' (mithunas) und 'Schöne Mädchen' (surasundaris). Nur die unteren Ebenen der Mittelregister zeigen auch erotisch-sexuelle Szenen; somit ist am Lakshmana-Tempel noch die Hierarchie zwischen der oberen (himmlischen) Ebene und der unteren (erdnahen) Ebene gewahrt.
TEMPEL (INNEN)
Zu den interessantesten und künstlerisch bedeutsamsten Figuren im Innern des Tempels gehören die weiblichen Nymphen (apsaras) an den Streben im Deckenbereich der Großen Vorhalle (mahamandapa); diese zeigen sich in verschiedenen − oft extrem verdrehten − Posen beim Musizieren, beim Ballspiel aber auch beim Entkleiden. In den Wandnischen finden sich diverse Götterfiguren, darunter auch einige nicht (mehr) identifizierbare.
VAIKUNTHA-KULTBILD
Das freiplastisch aus einer großen Steinplatte herausgearbeitete Götterbildnis ist in ganz Indien nahezu einzigartig und zeigt Vishnu/Vaikuntha mit vier zerstörten Armen, so dass keinerlei Attribute mehr vorhanden sind, sowie drei Köpfen (Mensch, Eber und Löwe). Ein rückwärtiger vierter Kopf, der die Universalität Vishnus vervollkommnet hätte, ist nicht ausgeführt; stattdessen findet sich ein in Indien einzigartiger durchbrochener und gezackter Strahlenkranz um Vaikunthas Haupt. Die Figur ist umgeben von einem – aus derselben Steinplatte herausgearbeiteten – Rahmen mit Wächterfiguren sowie Ganga und Yamuna im Sockelbereich und jeweils drei darüber befindlichen vorstehenden Nischen mit Vishnu-Avataras (Matsya, Varaha, Vamana, Kurma, Narasimha, Parashurama). Zwei seitliche Pfeiler mit reichem z. T. freiplastischen Architektur- und Figurendekor und einem doppelten, aus dem aufgerissenene Mäulern von Wasserungeheuern (makaras) hervorquellenden Torana-Bogen als verbindendem oberem Abschluss bilden den äußeren Rahmen des Kultbildes.
BEDEUTUNG
Der Lakshmana-Tempel (ca. 930−950) mit seinen vier hintereinanderliegenden und in der Höhe gestaffelten Bauteilen sowie seiner − im Wesentlichen auf Pfeilern ruhenden − Bauweise gilt als früher Höhepunkt der Chandella-Architektur und war nach seiner Fertigstellung für etliche Jahrzehnte der größte Tempelbau Indiens. Spätere Tempelbauten in Khajuraho wurden von ihm maßgeblich beeinflusst, darunter auch der Kandariya-Mahadeva-Tempel.
Das außergewöhnliche Vaikuntha-Bildnis in der Cella sowie der reiche, beinahe vollplastische Figurenschmuck sind innen wie außen nahezu vollständig erhalten und bezeugen die handwerkliche und künstlerische Meisterschaft der Bildhauer der damaligen Zeit.
Mit seinem mehrteiligen Grundriss, einer von einem Umgang umschlossenen Cella und in Teilen seines Dekors (Balkonbrüstungen mit gedrechselten Säulchen) ist der Lakshmana-Tempel wahrscheinlich direkt beeinflusst von dem ca. 50 Jahre zuvor erbauten, aber insgesamt noch der Pratihara-Architektur zuzurechnenden Maladevi-Tempel in Gyaraspur.
WIKIPEDIA
The Lakshmana Temple is a Hindu temple located in Khajuraho, India. Dedicated to Vaikuntha Vishnu - an aspect of Vishnu.
This temple is located in the Western Temple complex in Khajuraho. Khajuraho is a small village in Chattarpur District of Madhya Pradesh, India.
It is a Sandhara Temple of the Panchayatana Variety. The entire temple complex stands on a high platform (Jagati). The structure consists of all the elements of Hindu temple architecture. It has entrance porch (ardh-mandapa), Mandapa, Maha-Mandapa, Antarala and Garbhagriha.
Unlike other temples in Khajuraho, its sanctum is Pancharatha on plan. Its sikhara is clustered with minor urushringas.
The wall portion is studded with balconied windows with ornate balustrades.
It has two rows of sculptures including divine figures, couples and erotic scenes.
The sanctum doorway is of seven sakhas (vertical panels). The central one being decorated with various incarnation of Lord Vishnu. The Lintel depicts goddess Lakshmi in the centre flanked by Brahma and Vishnu. The sanctum contains four-armed sculpture of Vishnu.
Main image is of tri-headed & four-armed sculpture of Vaikuntha Vishnu.
The central head is of human, and two sides of boar (depicting Varaha) and lion (depicting Narshima).
_____________________________
Der Lakshmana-Tempel ist der erste wirklich große Tempelbau der Chandella-Dynastie im Tempelbezirk von Khajuraho; zu seiner Bauzeit (ca. 930−950) war er der größte Tempel im Norden Indiens. Der Tempel ist dem Gott Vishnu in seinem Aspekt als Vaikuntha ('Herr des Paradieses') geweiht; im Zentrum der Cella (garbhagriha) steht eine dreiköpfige Vishnu-/Vaikuntha-Figur.
In den Ecken der Tempelplattform sind noch vier Begleitschreine erhalten und so ergibt sich das seltene Bild eines kompletten nordindischen Tempelkomplexes (panchayatana), wie es schon im frühen 6. Jahrhundert im Dashavatara-Tempel von Deogarh geplant und verwirklicht wurde, sich aber dort nicht erhalten hat.
ETYMOLOGIE
Der Name Vaikuntha ist wahrscheinlich von den Sanskritwörtern vi und kuntha herzuleiten und bedeutet in etwa 'ohne Bruch' im Sinne von 'ganzheitlich' oder 'vollkommen'. Vaikuntha ist für viele Anhänger Vishnus (vaishnavas) Ziel und Ort nach Erreichung der Erlösung (moksha), d. h. nach der Befreiung aus dem endlosen Kreislauf der Wiedergeburten (samsara). Dieser Ort − in etwa gleichzusetzen mit dem Paradies − liegt an den Hängen des Weltenbergs Meru und besteht nur aus Gold und kostbaren Edelsteinen; der Ganges fließt mitten durch ihn hindurch. Das Bildnis im Innern der Cella wurde − da seine ursprüngliche Bedeutung in Vergessenheit geraten war − in späterer Zeit volkstümlich auch als Lakshmana, Ramachandra oder Chaturbuja bezeichnet; der Name 'Lakshmana-Tempel' ist haften geblieben.
BAUGESCHICHTE
Eine während der Ausgrabungs- und Restaurierungsarbeiten zu Beginn des 20. Jahrhunderts in der Nähe gefundene Steinplatte mit einer Weiheinschrift aus dem Jahr 953/4, die sich auf eine Vaikuntha-Statue bezieht, erwähnt den Chandella-Herrscher Yasovarman (reg. ca. 925−950) als Bauherren und Stifter. Bei einer angenommenen Bauzeit von etwa 20 Jahren dürfte der Baubeginn des Tempels etwa um das Jahr 930 anzusiedeln sein, als die Chandellas gegenüber ihren Lehnsherren, den Pratiharas, mehr und mehr an Einfluss und Macht gewannen. Die Inschriftenplatte ist heute in der kleinen Vorhalle (mukhamandapa) des Tempels angebracht.
ARCHITEKTUR
Der komplett aus Sandstein errichtete Tempel ist ca. 21,5 m hoch, etwa 24,5 m lang und ca. 14,5 m breit. Er erhebt sich auf einer rechteckigen, ca. 3 m hohen, ca. 40 m langen und ca. 27 m breiten Umgangsplattform (jagati), die über einen vorgezogenen Treppenaufgang erreichbar ist. Der Tempel selbst ruht auf einem mehrfach gegliederten und leicht zurückgestuften Unterbau (adhishthana), so dass ein weiterer, ebenfalls etwa 3 m hoher Treppenaufgang notwendig ist um in den Portikus (mukhamandapa oder ardhamandapa) zu gelangen; es folgt die Vorhalle (mandapa), dann die Große Vorhalle (mahamandapa) und schließlich der Sanktumsbereich mit innenliegender Cella (garbhagriha) sowie einem Umgang (pradakshinapatha).
Sanktumsbereich und Große Vorhalle sind flächenmäßig etwa gleich groß − ein Schema, dass bereits ca. 250 Jahre früher beim Kalika-Mata-Tempel in Chittorgarh erstmals auftritt und über Zwischenstufen in Rajasthan und Gyaraspur nach Khajuraho gelangte. Da die Dachaufbauten des Tempels im Wesentlichen auf Pfeilern ruhen, konnten die drei Vorhallen sowie der Umgangsbereich der Cella durch schräggestellte Brüstungen mit gedrechselten Steinsäulchen, vor denen sich im Innern steinerne Sitzbänke befinden, nach außen geöffnet werden.
Die verschiedenen Räume sind durch Stufen voneinander getrennt und haben somit ein geringfügig wechselndes Bodenniveau; die Cella des Tempels mit dem Vaikuntha-Bildnis hat von allen Räumen das höchste Fußbodenniveau und wird von einem Shikhara-Turm mit kleinen Begleittürmchen (urushringas) überhöht. Die Vorhallen sind jeweils von pyramidenförmigen Dächern (phamsanas) bedeckt. Im Äußeren entsteht so das Bild eines die umgebende Landschaft überragenden Gebirges oder Bergstocks, doch auch im Innern müssen die Gläubigen einige Stufen überwinden um zum "Höchsten", dem Vaikuntha-Bildnis, zu gelangen.
Im Innern wie im Äußeren ist jedes Bauteil des Tempels reich gegliedert und mit Skulpturen oder abstrakten geometrischen oder vegetabilischen Ornamenten bedeckt; eine Wand- bzw. Steinsichtigkeit wird also weitgehend vermieden.
SKULPTUREN
Die obere Ebene der mehrfach gestuften Sockelzone ist als etwa 35 cm hoher umlaufender Fries mit über hundert kleinen Elefanten gestaltet, die den gesamten Tempel auf dem Rücken tragen − ein Hoheitszeichen, das sich an keinem der anderen Tempel Khajurahos findet. Die Elefanten werden von jeweils zwei Wärtern (mahuts) begleitet.
Plattform und Tempel sind mit über tausend kleineren und größeren Figuren geschmückt. Vor allem die größeren Skulpturen sind nicht mehr – wie früher – von Architekturelementen oder Nischen eingerahmt, sondern stehen nahezu vollplastisch auf Steinplatten, d. h. sie sind kaum noch mit dem rückwärtigen Reliefgrund verbunden. Sie sind nicht mehr als künstliche Abbilder gemeint, sondern als lebendige, lebensnahe Figuren. Die etwas hervorstehenden Bauteile zeigen zumeist Götterfiguren (Shiva, Vishnu u. a.), die seitlich in den etwas zurückspringenden Teilen von gleich großen weiblichen Figuren – leicht bekleideten 'Schönen Mädchen' (surasundaris) in unterschiedlichen Posen und aus bildhauerischen Gründen stets mit aufgebundenem Haar – begleitet werden. Die etwas breiteren, aber am stärksten zurückgestuften Mittelregister der drei Außenwände des Sanktums präsentieren in der unteren Ebene erotische Szenen aller Art, für die die Tempel von Khajuraho in der ganzen Welt berühmt sind; darüber finden sich 'Himmlische Liebespaare' (mithunas). Die oberste Zone zeigt in der Mitte ein Götterbild mit Begleitfiguren; die seitlichen Dekorfelder (udgamas) zeigen ornamentalen Schmuck bestehend aus neben- und übereinander angeordneten kleinen Fensternischen (chandrasalas).
PLATTFORM
Als einziger Tempel in Khajuraho hat der Lakshmana-Tempel einen weitgehend erhaltenen und die gesamte Plattform umschließenden Figurenfries mit Szenen aus dem höfischen Alltagsleben – Unterricht, Kriegszug, Musikanten, erotisch-sexuelle Liebesszenen etc.; Götterfiguren oder Dämonen sind dagegen hier nicht zu sehen. Die Szenen des etwa in Augenhöhe angebrachten Frieses sind zwar originell, aber von keiner großen handwerklichen oder künstlerischen Meisterschaft.
TEMPEL (AUSSEN)
Während die kleinen Vorhallen außen keinerlei Figurenschmuck besitzen, sind die Eckpfeiler zwischen Vorhalle (mandapa) und Großer Vorhalle (mahamandapa) in zwei Ebenen mit Figuren versehen. Hauptsächlich ist jedoch der Bereich zwischen Großer Vorhalle (mahamandapa) und Sanktum in mehreren Ebenen und überreich mit Figuren besetzt. Hier überwiegen ganz eindeutig Götterfiguren, 'Himmlische Liebespaare' (mithunas) und 'Schöne Mädchen' (surasundaris). Nur die unteren Ebenen der Mittelregister zeigen auch erotisch-sexuelle Szenen; somit ist am Lakshmana-Tempel noch die Hierarchie zwischen der oberen (himmlischen) Ebene und der unteren (erdnahen) Ebene gewahrt.
TEMPEL (INNEN)
Zu den interessantesten und künstlerisch bedeutsamsten Figuren im Innern des Tempels gehören die weiblichen Nymphen (apsaras) an den Streben im Deckenbereich der Großen Vorhalle (mahamandapa); diese zeigen sich in verschiedenen − oft extrem verdrehten − Posen beim Musizieren, beim Ballspiel aber auch beim Entkleiden. In den Wandnischen finden sich diverse Götterfiguren, darunter auch einige nicht (mehr) identifizierbare.
VAIKUNTHA-KULTBILD
Das freiplastisch aus einer großen Steinplatte herausgearbeitete Götterbildnis ist in ganz Indien nahezu einzigartig und zeigt Vishnu/Vaikuntha mit vier zerstörten Armen, so dass keinerlei Attribute mehr vorhanden sind, sowie drei Köpfen (Mensch, Eber und Löwe). Ein rückwärtiger vierter Kopf, der die Universalität Vishnus vervollkommnet hätte, ist nicht ausgeführt; stattdessen findet sich ein in Indien einzigartiger durchbrochener und gezackter Strahlenkranz um Vaikunthas Haupt. Die Figur ist umgeben von einem – aus derselben Steinplatte herausgearbeiteten – Rahmen mit Wächterfiguren sowie Ganga und Yamuna im Sockelbereich und jeweils drei darüber befindlichen vorstehenden Nischen mit Vishnu-Avataras (Matsya, Varaha, Vamana, Kurma, Narasimha, Parashurama). Zwei seitliche Pfeiler mit reichem z. T. freiplastischen Architektur- und Figurendekor und einem doppelten, aus dem aufgerissenene Mäulern von Wasserungeheuern (makaras) hervorquellenden Torana-Bogen als verbindendem oberem Abschluss bilden den äußeren Rahmen des Kultbildes.
BEDEUTUNG
Der Lakshmana-Tempel (ca. 930−950) mit seinen vier hintereinanderliegenden und in der Höhe gestaffelten Bauteilen sowie seiner − im Wesentlichen auf Pfeilern ruhenden − Bauweise gilt als früher Höhepunkt der Chandella-Architektur und war nach seiner Fertigstellung für etliche Jahrzehnte der größte Tempelbau Indiens. Spätere Tempelbauten in Khajuraho wurden von ihm maßgeblich beeinflusst, darunter auch der Kandariya-Mahadeva-Tempel.
Das außergewöhnliche Vaikuntha-Bildnis in der Cella sowie der reiche, beinahe vollplastische Figurenschmuck sind innen wie außen nahezu vollständig erhalten und bezeugen die handwerkliche und künstlerische Meisterschaft der Bildhauer der damaligen Zeit.
Mit seinem mehrteiligen Grundriss, einer von einem Umgang umschlossenen Cella und in Teilen seines Dekors (Balkonbrüstungen mit gedrechselten Säulchen) ist der Lakshmana-Tempel wahrscheinlich direkt beeinflusst von dem ca. 50 Jahre zuvor erbauten, aber insgesamt noch der Pratihara-Architektur zuzurechnenden Maladevi-Tempel in Gyaraspur.
WIKIPEDIA
The Lakshmana Temple is a Hindu temple located in Khajuraho, India. Dedicated to Vaikuntha Vishnu - an aspect of Vishnu.
This temple is located in the Western Temple complex in Khajuraho. Khajuraho is a small village in Chattarpur District of Madhya Pradesh, India.
It is a Sandhara Temple of the Panchayatana Variety. The entire temple complex stands on a high platform (Jagati). The structure consists of all the elements of Hindu temple architecture. It has entrance porch (ardh-mandapa), Mandapa, Maha-Mandapa, Antarala and Garbhagriha.
Unlike other temples in Khajuraho, its sanctum is Pancharatha on plan. Its sikhara is clustered with minor urushringas.
The wall portion is studded with balconied windows with ornate balustrades.
It has two rows of sculptures including divine figures, couples and erotic scenes.
The sanctum doorway is of seven sakhas (vertical panels). The central one being decorated with various incarnation of Lord Vishnu. The Lintel depicts goddess Lakshmi in the centre flanked by Brahma and Vishnu. The sanctum contains four-armed sculpture of Vishnu.
Main image is of tri-headed & four-armed sculpture of Vaikuntha Vishnu.
The central head is of human, and two sides of boar (depicting Varaha) and lion (depicting Narshima).
_____________________________
Der Lakshmana-Tempel ist der erste wirklich große Tempelbau der Chandella-Dynastie im Tempelbezirk von Khajuraho; zu seiner Bauzeit (ca. 930−950) war er der größte Tempel im Norden Indiens. Der Tempel ist dem Gott Vishnu in seinem Aspekt als Vaikuntha ('Herr des Paradieses') geweiht; im Zentrum der Cella (garbhagriha) steht eine dreiköpfige Vishnu-/Vaikuntha-Figur.
In den Ecken der Tempelplattform sind noch vier Begleitschreine erhalten und so ergibt sich das seltene Bild eines kompletten nordindischen Tempelkomplexes (panchayatana), wie es schon im frühen 6. Jahrhundert im Dashavatara-Tempel von Deogarh geplant und verwirklicht wurde, sich aber dort nicht erhalten hat.
ETYMOLOGIE
Der Name Vaikuntha ist wahrscheinlich von den Sanskritwörtern vi und kuntha herzuleiten und bedeutet in etwa 'ohne Bruch' im Sinne von 'ganzheitlich' oder 'vollkommen'. Vaikuntha ist für viele Anhänger Vishnus (vaishnavas) Ziel und Ort nach Erreichung der Erlösung (moksha), d. h. nach der Befreiung aus dem endlosen Kreislauf der Wiedergeburten (samsara). Dieser Ort − in etwa gleichzusetzen mit dem Paradies − liegt an den Hängen des Weltenbergs Meru und besteht nur aus Gold und kostbaren Edelsteinen; der Ganges fließt mitten durch ihn hindurch. Das Bildnis im Innern der Cella wurde − da seine ursprüngliche Bedeutung in Vergessenheit geraten war − in späterer Zeit volkstümlich auch als Lakshmana, Ramachandra oder Chaturbuja bezeichnet; der Name 'Lakshmana-Tempel' ist haften geblieben.
BAUGESCHICHTE
Eine während der Ausgrabungs- und Restaurierungsarbeiten zu Beginn des 20. Jahrhunderts in der Nähe gefundene Steinplatte mit einer Weiheinschrift aus dem Jahr 953/4, die sich auf eine Vaikuntha-Statue bezieht, erwähnt den Chandella-Herrscher Yasovarman (reg. ca. 925−950) als Bauherren und Stifter. Bei einer angenommenen Bauzeit von etwa 20 Jahren dürfte der Baubeginn des Tempels etwa um das Jahr 930 anzusiedeln sein, als die Chandellas gegenüber ihren Lehnsherren, den Pratiharas, mehr und mehr an Einfluss und Macht gewannen. Die Inschriftenplatte ist heute in der kleinen Vorhalle (mukhamandapa) des Tempels angebracht.
ARCHITEKTUR
Der komplett aus Sandstein errichtete Tempel ist ca. 21,5 m hoch, etwa 24,5 m lang und ca. 14,5 m breit. Er erhebt sich auf einer rechteckigen, ca. 3 m hohen, ca. 40 m langen und ca. 27 m breiten Umgangsplattform (jagati), die über einen vorgezogenen Treppenaufgang erreichbar ist. Der Tempel selbst ruht auf einem mehrfach gegliederten und leicht zurückgestuften Unterbau (adhishthana), so dass ein weiterer, ebenfalls etwa 3 m hoher Treppenaufgang notwendig ist um in den Portikus (mukhamandapa oder ardhamandapa) zu gelangen; es folgt die Vorhalle (mandapa), dann die Große Vorhalle (mahamandapa) und schließlich der Sanktumsbereich mit innenliegender Cella (garbhagriha) sowie einem Umgang (pradakshinapatha).
Sanktumsbereich und Große Vorhalle sind flächenmäßig etwa gleich groß − ein Schema, dass bereits ca. 250 Jahre früher beim Kalika-Mata-Tempel in Chittorgarh erstmals auftritt und über Zwischenstufen in Rajasthan und Gyaraspur nach Khajuraho gelangte. Da die Dachaufbauten des Tempels im Wesentlichen auf Pfeilern ruhen, konnten die drei Vorhallen sowie der Umgangsbereich der Cella durch schräggestellte Brüstungen mit gedrechselten Steinsäulchen, vor denen sich im Innern steinerne Sitzbänke befinden, nach außen geöffnet werden.
Die verschiedenen Räume sind durch Stufen voneinander getrennt und haben somit ein geringfügig wechselndes Bodenniveau; die Cella des Tempels mit dem Vaikuntha-Bildnis hat von allen Räumen das höchste Fußbodenniveau und wird von einem Shikhara-Turm mit kleinen Begleittürmchen (urushringas) überhöht. Die Vorhallen sind jeweils von pyramidenförmigen Dächern (phamsanas) bedeckt. Im Äußeren entsteht so das Bild eines die umgebende Landschaft überragenden Gebirges oder Bergstocks, doch auch im Innern müssen die Gläubigen einige Stufen überwinden um zum "Höchsten", dem Vaikuntha-Bildnis, zu gelangen.
Im Innern wie im Äußeren ist jedes Bauteil des Tempels reich gegliedert und mit Skulpturen oder abstrakten geometrischen oder vegetabilischen Ornamenten bedeckt; eine Wand- bzw. Steinsichtigkeit wird also weitgehend vermieden.
SKULPTUREN
Die obere Ebene der mehrfach gestuften Sockelzone ist als etwa 35 cm hoher umlaufender Fries mit über hundert kleinen Elefanten gestaltet, die den gesamten Tempel auf dem Rücken tragen − ein Hoheitszeichen, das sich an keinem der anderen Tempel Khajurahos findet. Die Elefanten werden von jeweils zwei Wärtern (mahuts) begleitet.
Plattform und Tempel sind mit über tausend kleineren und größeren Figuren geschmückt. Vor allem die größeren Skulpturen sind nicht mehr – wie früher – von Architekturelementen oder Nischen eingerahmt, sondern stehen nahezu vollplastisch auf Steinplatten, d. h. sie sind kaum noch mit dem rückwärtigen Reliefgrund verbunden. Sie sind nicht mehr als künstliche Abbilder gemeint, sondern als lebendige, lebensnahe Figuren. Die etwas hervorstehenden Bauteile zeigen zumeist Götterfiguren (Shiva, Vishnu u. a.), die seitlich in den etwas zurückspringenden Teilen von gleich großen weiblichen Figuren – leicht bekleideten 'Schönen Mädchen' (surasundaris) in unterschiedlichen Posen und aus bildhauerischen Gründen stets mit aufgebundenem Haar – begleitet werden. Die etwas breiteren, aber am stärksten zurückgestuften Mittelregister der drei Außenwände des Sanktums präsentieren in der unteren Ebene erotische Szenen aller Art, für die die Tempel von Khajuraho in der ganzen Welt berühmt sind; darüber finden sich 'Himmlische Liebespaare' (mithunas). Die oberste Zone zeigt in der Mitte ein Götterbild mit Begleitfiguren; die seitlichen Dekorfelder (udgamas) zeigen ornamentalen Schmuck bestehend aus neben- und übereinander angeordneten kleinen Fensternischen (chandrasalas).
PLATTFORM
Als einziger Tempel in Khajuraho hat der Lakshmana-Tempel einen weitgehend erhaltenen und die gesamte Plattform umschließenden Figurenfries mit Szenen aus dem höfischen Alltagsleben – Unterricht, Kriegszug, Musikanten, erotisch-sexuelle Liebesszenen etc.; Götterfiguren oder Dämonen sind dagegen hier nicht zu sehen. Die Szenen des etwa in Augenhöhe angebrachten Frieses sind zwar originell, aber von keiner großen handwerklichen oder künstlerischen Meisterschaft.
TEMPEL (AUSSEN)
Während die kleinen Vorhallen außen keinerlei Figurenschmuck besitzen, sind die Eckpfeiler zwischen Vorhalle (mandapa) und Großer Vorhalle (mahamandapa) in zwei Ebenen mit Figuren versehen. Hauptsächlich ist jedoch der Bereich zwischen Großer Vorhalle (mahamandapa) und Sanktum in mehreren Ebenen und überreich mit Figuren besetzt. Hier überwiegen ganz eindeutig Götterfiguren, 'Himmlische Liebespaare' (mithunas) und 'Schöne Mädchen' (surasundaris). Nur die unteren Ebenen der Mittelregister zeigen auch erotisch-sexuelle Szenen; somit ist am Lakshmana-Tempel noch die Hierarchie zwischen der oberen (himmlischen) Ebene und der unteren (erdnahen) Ebene gewahrt.
TEMPEL (INNEN)
Zu den interessantesten und künstlerisch bedeutsamsten Figuren im Innern des Tempels gehören die weiblichen Nymphen (apsaras) an den Streben im Deckenbereich der Großen Vorhalle (mahamandapa); diese zeigen sich in verschiedenen − oft extrem verdrehten − Posen beim Musizieren, beim Ballspiel aber auch beim Entkleiden. In den Wandnischen finden sich diverse Götterfiguren, darunter auch einige nicht (mehr) identifizierbare.
VAIKUNTHA-KULTBILD
Das freiplastisch aus einer großen Steinplatte herausgearbeitete Götterbildnis ist in ganz Indien nahezu einzigartig und zeigt Vishnu/Vaikuntha mit vier zerstörten Armen, so dass keinerlei Attribute mehr vorhanden sind, sowie drei Köpfen (Mensch, Eber und Löwe). Ein rückwärtiger vierter Kopf, der die Universalität Vishnus vervollkommnet hätte, ist nicht ausgeführt; stattdessen findet sich ein in Indien einzigartiger durchbrochener und gezackter Strahlenkranz um Vaikunthas Haupt. Die Figur ist umgeben von einem – aus derselben Steinplatte herausgearbeiteten – Rahmen mit Wächterfiguren sowie Ganga und Yamuna im Sockelbereich und jeweils drei darüber befindlichen vorstehenden Nischen mit Vishnu-Avataras (Matsya, Varaha, Vamana, Kurma, Narasimha, Parashurama). Zwei seitliche Pfeiler mit reichem z. T. freiplastischen Architektur- und Figurendekor und einem doppelten, aus dem aufgerissenene Mäulern von Wasserungeheuern (makaras) hervorquellenden Torana-Bogen als verbindendem oberem Abschluss bilden den äußeren Rahmen des Kultbildes.
BEDEUTUNG
Der Lakshmana-Tempel (ca. 930−950) mit seinen vier hintereinanderliegenden und in der Höhe gestaffelten Bauteilen sowie seiner − im Wesentlichen auf Pfeilern ruhenden − Bauweise gilt als früher Höhepunkt der Chandella-Architektur und war nach seiner Fertigstellung für etliche Jahrzehnte der größte Tempelbau Indiens. Spätere Tempelbauten in Khajuraho wurden von ihm maßgeblich beeinflusst, darunter auch der Kandariya-Mahadeva-Tempel.
Das außergewöhnliche Vaikuntha-Bildnis in der Cella sowie der reiche, beinahe vollplastische Figurenschmuck sind innen wie außen nahezu vollständig erhalten und bezeugen die handwerkliche und künstlerische Meisterschaft der Bildhauer der damaligen Zeit.
Mit seinem mehrteiligen Grundriss, einer von einem Umgang umschlossenen Cella und in Teilen seines Dekors (Balkonbrüstungen mit gedrechselten Säulchen) ist der Lakshmana-Tempel wahrscheinlich direkt beeinflusst von dem ca. 50 Jahre zuvor erbauten, aber insgesamt noch der Pratihara-Architektur zuzurechnenden Maladevi-Tempel in Gyaraspur.
WIKIPEDIA
The Lakshmana Temple is a Hindu temple located in Khajuraho, India. Dedicated to Vaikuntha Vishnu - an aspect of Vishnu.
This temple is located in the Western Temple complex in Khajuraho. Khajuraho is a small village in Chattarpur District of Madhya Pradesh, India.
It is a Sandhara Temple of the Panchayatana Variety. The entire temple complex stands on a high platform (Jagati). The structure consists of all the elements of Hindu temple architecture. It has entrance porch (ardh-mandapa), Mandapa, Maha-Mandapa, Antarala and Garbhagriha.
Unlike other temples in Khajuraho, its sanctum is Pancharatha on plan. Its sikhara is clustered with minor urushringas.
The wall portion is studded with balconied windows with ornate balustrades.
It has two rows of sculptures including divine figures, couples and erotic scenes.
The sanctum doorway is of seven sakhas (vertical panels). The central one being decorated with various incarnation of Lord Vishnu. The Lintel depicts goddess Lakshmi in the centre flanked by Brahma and Vishnu. The sanctum contains four-armed sculpture of Vishnu.
Main image is of tri-headed & four-armed sculpture of Vaikuntha Vishnu.
The central head is of human, and two sides of boar (depicting Varaha) and lion (depicting Narshima).
_____________________________
Der Lakshmana-Tempel ist der erste wirklich große Tempelbau der Chandella-Dynastie im Tempelbezirk von Khajuraho; zu seiner Bauzeit (ca. 930−950) war er der größte Tempel im Norden Indiens. Der Tempel ist dem Gott Vishnu in seinem Aspekt als Vaikuntha ('Herr des Paradieses') geweiht; im Zentrum der Cella (garbhagriha) steht eine dreiköpfige Vishnu-/Vaikuntha-Figur.
In den Ecken der Tempelplattform sind noch vier Begleitschreine erhalten und so ergibt sich das seltene Bild eines kompletten nordindischen Tempelkomplexes (panchayatana), wie es schon im frühen 6. Jahrhundert im Dashavatara-Tempel von Deogarh geplant und verwirklicht wurde, sich aber dort nicht erhalten hat.
ETYMOLOGIE
Der Name Vaikuntha ist wahrscheinlich von den Sanskritwörtern vi und kuntha herzuleiten und bedeutet in etwa 'ohne Bruch' im Sinne von 'ganzheitlich' oder 'vollkommen'. Vaikuntha ist für viele Anhänger Vishnus (vaishnavas) Ziel und Ort nach Erreichung der Erlösung (moksha), d. h. nach der Befreiung aus dem endlosen Kreislauf der Wiedergeburten (samsara). Dieser Ort − in etwa gleichzusetzen mit dem Paradies − liegt an den Hängen des Weltenbergs Meru und besteht nur aus Gold und kostbaren Edelsteinen; der Ganges fließt mitten durch ihn hindurch. Das Bildnis im Innern der Cella wurde − da seine ursprüngliche Bedeutung in Vergessenheit geraten war − in späterer Zeit volkstümlich auch als Lakshmana, Ramachandra oder Chaturbuja bezeichnet; der Name 'Lakshmana-Tempel' ist haften geblieben.
BAUGESCHICHTE
Eine während der Ausgrabungs- und Restaurierungsarbeiten zu Beginn des 20. Jahrhunderts in der Nähe gefundene Steinplatte mit einer Weiheinschrift aus dem Jahr 953/4, die sich auf eine Vaikuntha-Statue bezieht, erwähnt den Chandella-Herrscher Yasovarman (reg. ca. 925−950) als Bauherren und Stifter. Bei einer angenommenen Bauzeit von etwa 20 Jahren dürfte der Baubeginn des Tempels etwa um das Jahr 930 anzusiedeln sein, als die Chandellas gegenüber ihren Lehnsherren, den Pratiharas, mehr und mehr an Einfluss und Macht gewannen. Die Inschriftenplatte ist heute in der kleinen Vorhalle (mukhamandapa) des Tempels angebracht.
ARCHITEKTUR
Der komplett aus Sandstein errichtete Tempel ist ca. 21,5 m hoch, etwa 24,5 m lang und ca. 14,5 m breit. Er erhebt sich auf einer rechteckigen, ca. 3 m hohen, ca. 40 m langen und ca. 27 m breiten Umgangsplattform (jagati), die über einen vorgezogenen Treppenaufgang erreichbar ist. Der Tempel selbst ruht auf einem mehrfach gegliederten und leicht zurückgestuften Unterbau (adhishthana), so dass ein weiterer, ebenfalls etwa 3 m hoher Treppenaufgang notwendig ist um in den Portikus (mukhamandapa oder ardhamandapa) zu gelangen; es folgt die Vorhalle (mandapa), dann die Große Vorhalle (mahamandapa) und schließlich der Sanktumsbereich mit innenliegender Cella (garbhagriha) sowie einem Umgang (pradakshinapatha).
Sanktumsbereich und Große Vorhalle sind flächenmäßig etwa gleich groß − ein Schema, dass bereits ca. 250 Jahre früher beim Kalika-Mata-Tempel in Chittorgarh erstmals auftritt und über Zwischenstufen in Rajasthan und Gyaraspur nach Khajuraho gelangte. Da die Dachaufbauten des Tempels im Wesentlichen auf Pfeilern ruhen, konnten die drei Vorhallen sowie der Umgangsbereich der Cella durch schräggestellte Brüstungen mit gedrechselten Steinsäulchen, vor denen sich im Innern steinerne Sitzbänke befinden, nach außen geöffnet werden.
Die verschiedenen Räume sind durch Stufen voneinander getrennt und haben somit ein geringfügig wechselndes Bodenniveau; die Cella des Tempels mit dem Vaikuntha-Bildnis hat von allen Räumen das höchste Fußbodenniveau und wird von einem Shikhara-Turm mit kleinen Begleittürmchen (urushringas) überhöht. Die Vorhallen sind jeweils von pyramidenförmigen Dächern (phamsanas) bedeckt. Im Äußeren entsteht so das Bild eines die umgebende Landschaft überragenden Gebirges oder Bergstocks, doch auch im Innern müssen die Gläubigen einige Stufen überwinden um zum "Höchsten", dem Vaikuntha-Bildnis, zu gelangen.
Im Innern wie im Äußeren ist jedes Bauteil des Tempels reich gegliedert und mit Skulpturen oder abstrakten geometrischen oder vegetabilischen Ornamenten bedeckt; eine Wand- bzw. Steinsichtigkeit wird also weitgehend vermieden.
SKULPTUREN
Die obere Ebene der mehrfach gestuften Sockelzone ist als etwa 35 cm hoher umlaufender Fries mit über hundert kleinen Elefanten gestaltet, die den gesamten Tempel auf dem Rücken tragen − ein Hoheitszeichen, das sich an keinem der anderen Tempel Khajurahos findet. Die Elefanten werden von jeweils zwei Wärtern (mahuts) begleitet.
Plattform und Tempel sind mit über tausend kleineren und größeren Figuren geschmückt. Vor allem die größeren Skulpturen sind nicht mehr – wie früher – von Architekturelementen oder Nischen eingerahmt, sondern stehen nahezu vollplastisch auf Steinplatten, d. h. sie sind kaum noch mit dem rückwärtigen Reliefgrund verbunden. Sie sind nicht mehr als künstliche Abbilder gemeint, sondern als lebendige, lebensnahe Figuren. Die etwas hervorstehenden Bauteile zeigen zumeist Götterfiguren (Shiva, Vishnu u. a.), die seitlich in den etwas zurückspringenden Teilen von gleich großen weiblichen Figuren – leicht bekleideten 'Schönen Mädchen' (surasundaris) in unterschiedlichen Posen und aus bildhauerischen Gründen stets mit aufgebundenem Haar – begleitet werden. Die etwas breiteren, aber am stärksten zurückgestuften Mittelregister der drei Außenwände des Sanktums präsentieren in der unteren Ebene erotische Szenen aller Art, für die die Tempel von Khajuraho in der ganzen Welt berühmt sind; darüber finden sich 'Himmlische Liebespaare' (mithunas). Die oberste Zone zeigt in der Mitte ein Götterbild mit Begleitfiguren; die seitlichen Dekorfelder (udgamas) zeigen ornamentalen Schmuck bestehend aus neben- und übereinander angeordneten kleinen Fensternischen (chandrasalas).
PLATTFORM
Als einziger Tempel in Khajuraho hat der Lakshmana-Tempel einen weitgehend erhaltenen und die gesamte Plattform umschließenden Figurenfries mit Szenen aus dem höfischen Alltagsleben – Unterricht, Kriegszug, Musikanten, erotisch-sexuelle Liebesszenen etc.; Götterfiguren oder Dämonen sind dagegen hier nicht zu sehen. Die Szenen des etwa in Augenhöhe angebrachten Frieses sind zwar originell, aber von keiner großen handwerklichen oder künstlerischen Meisterschaft.
TEMPEL (AUSSEN)
Während die kleinen Vorhallen außen keinerlei Figurenschmuck besitzen, sind die Eckpfeiler zwischen Vorhalle (mandapa) und Großer Vorhalle (mahamandapa) in zwei Ebenen mit Figuren versehen. Hauptsächlich ist jedoch der Bereich zwischen Großer Vorhalle (mahamandapa) und Sanktum in mehreren Ebenen und überreich mit Figuren besetzt. Hier überwiegen ganz eindeutig Götterfiguren, 'Himmlische Liebespaare' (mithunas) und 'Schöne Mädchen' (surasundaris). Nur die unteren Ebenen der Mittelregister zeigen auch erotisch-sexuelle Szenen; somit ist am Lakshmana-Tempel noch die Hierarchie zwischen der oberen (himmlischen) Ebene und der unteren (erdnahen) Ebene gewahrt.
TEMPEL (INNEN)
Zu den interessantesten und künstlerisch bedeutsamsten Figuren im Innern des Tempels gehören die weiblichen Nymphen (apsaras) an den Streben im Deckenbereich der Großen Vorhalle (mahamandapa); diese zeigen sich in verschiedenen − oft extrem verdrehten − Posen beim Musizieren, beim Ballspiel aber auch beim Entkleiden. In den Wandnischen finden sich diverse Götterfiguren, darunter auch einige nicht (mehr) identifizierbare.
VAIKUNTHA-KULTBILD
Das freiplastisch aus einer großen Steinplatte herausgearbeitete Götterbildnis ist in ganz Indien nahezu einzigartig und zeigt Vishnu/Vaikuntha mit vier zerstörten Armen, so dass keinerlei Attribute mehr vorhanden sind, sowie drei Köpfen (Mensch, Eber und Löwe). Ein rückwärtiger vierter Kopf, der die Universalität Vishnus vervollkommnet hätte, ist nicht ausgeführt; stattdessen findet sich ein in Indien einzigartiger durchbrochener und gezackter Strahlenkranz um Vaikunthas Haupt. Die Figur ist umgeben von einem – aus derselben Steinplatte herausgearbeiteten – Rahmen mit Wächterfiguren sowie Ganga und Yamuna im Sockelbereich und jeweils drei darüber befindlichen vorstehenden Nischen mit Vishnu-Avataras (Matsya, Varaha, Vamana, Kurma, Narasimha, Parashurama). Zwei seitliche Pfeiler mit reichem z. T. freiplastischen Architektur- und Figurendekor und einem doppelten, aus dem aufgerissenene Mäulern von Wasserungeheuern (makaras) hervorquellenden Torana-Bogen als verbindendem oberem Abschluss bilden den äußeren Rahmen des Kultbildes.
BEDEUTUNG
Der Lakshmana-Tempel (ca. 930−950) mit seinen vier hintereinanderliegenden und in der Höhe gestaffelten Bauteilen sowie seiner − im Wesentlichen auf Pfeilern ruhenden − Bauweise gilt als früher Höhepunkt der Chandella-Architektur und war nach seiner Fertigstellung für etliche Jahrzehnte der größte Tempelbau Indiens. Spätere Tempelbauten in Khajuraho wurden von ihm maßgeblich beeinflusst, darunter auch der Kandariya-Mahadeva-Tempel.
Das außergewöhnliche Vaikuntha-Bildnis in der Cella sowie der reiche, beinahe vollplastische Figurenschmuck sind innen wie außen nahezu vollständig erhalten und bezeugen die handwerkliche und künstlerische Meisterschaft der Bildhauer der damaligen Zeit.
Mit seinem mehrteiligen Grundriss, einer von einem Umgang umschlossenen Cella und in Teilen seines Dekors (Balkonbrüstungen mit gedrechselten Säulchen) ist der Lakshmana-Tempel wahrscheinlich direkt beeinflusst von dem ca. 50 Jahre zuvor erbauten, aber insgesamt noch der Pratihara-Architektur zuzurechnenden Maladevi-Tempel in Gyaraspur.
WIKIPEDIA
The Lakshmana Temple is a Hindu temple located in Khajuraho, India. Dedicated to Vaikuntha Vishnu - an aspect of Vishnu.
This temple is located in the Western Temple complex in Khajuraho. Khajuraho is a small village in Chattarpur District of Madhya Pradesh, India.
It is a Sandhara Temple of the Panchayatana Variety. The entire temple complex stands on a high platform (Jagati). The structure consists of all the elements of Hindu temple architecture. It has entrance porch (ardh-mandapa), Mandapa, Maha-Mandapa, Antarala and Garbhagriha.
Unlike other temples in Khajuraho, its sanctum is Pancharatha on plan. Its sikhara is clustered with minor urushringas.
The wall portion is studded with balconied windows with ornate balustrades.
It has two rows of sculptures including divine figures, couples and erotic scenes.
The sanctum doorway is of seven sakhas (vertical panels). The central one being decorated with various incarnation of Lord Vishnu. The Lintel depicts goddess Lakshmi in the centre flanked by Brahma and Vishnu. The sanctum contains four-armed sculpture of Vishnu.
Main image is of tri-headed & four-armed sculpture of Vaikuntha Vishnu.
The central head is of human, and two sides of boar (depicting Varaha) and lion (depicting Narshima).
_____________________________
Der Lakshmana-Tempel ist der erste wirklich große Tempelbau der Chandella-Dynastie im Tempelbezirk von Khajuraho; zu seiner Bauzeit (ca. 930−950) war er der größte Tempel im Norden Indiens. Der Tempel ist dem Gott Vishnu in seinem Aspekt als Vaikuntha ('Herr des Paradieses') geweiht; im Zentrum der Cella (garbhagriha) steht eine dreiköpfige Vishnu-/Vaikuntha-Figur.
In den Ecken der Tempelplattform sind noch vier Begleitschreine erhalten und so ergibt sich das seltene Bild eines kompletten nordindischen Tempelkomplexes (panchayatana), wie es schon im frühen 6. Jahrhundert im Dashavatara-Tempel von Deogarh geplant und verwirklicht wurde, sich aber dort nicht erhalten hat.
ETYMOLOGIE
Der Name Vaikuntha ist wahrscheinlich von den Sanskritwörtern vi und kuntha herzuleiten und bedeutet in etwa 'ohne Bruch' im Sinne von 'ganzheitlich' oder 'vollkommen'. Vaikuntha ist für viele Anhänger Vishnus (vaishnavas) Ziel und Ort nach Erreichung der Erlösung (moksha), d. h. nach der Befreiung aus dem endlosen Kreislauf der Wiedergeburten (samsara). Dieser Ort − in etwa gleichzusetzen mit dem Paradies − liegt an den Hängen des Weltenbergs Meru und besteht nur aus Gold und kostbaren Edelsteinen; der Ganges fließt mitten durch ihn hindurch. Das Bildnis im Innern der Cella wurde − da seine ursprüngliche Bedeutung in Vergessenheit geraten war − in späterer Zeit volkstümlich auch als Lakshmana, Ramachandra oder Chaturbuja bezeichnet; der Name 'Lakshmana-Tempel' ist haften geblieben.
BAUGESCHICHTE
Eine während der Ausgrabungs- und Restaurierungsarbeiten zu Beginn des 20. Jahrhunderts in der Nähe gefundene Steinplatte mit einer Weiheinschrift aus dem Jahr 953/4, die sich auf eine Vaikuntha-Statue bezieht, erwähnt den Chandella-Herrscher Yasovarman (reg. ca. 925−950) als Bauherren und Stifter. Bei einer angenommenen Bauzeit von etwa 20 Jahren dürfte der Baubeginn des Tempels etwa um das Jahr 930 anzusiedeln sein, als die Chandellas gegenüber ihren Lehnsherren, den Pratiharas, mehr und mehr an Einfluss und Macht gewannen. Die Inschriftenplatte ist heute in der kleinen Vorhalle (mukhamandapa) des Tempels angebracht.
ARCHITEKTUR
Der komplett aus Sandstein errichtete Tempel ist ca. 21,5 m hoch, etwa 24,5 m lang und ca. 14,5 m breit. Er erhebt sich auf einer rechteckigen, ca. 3 m hohen, ca. 40 m langen und ca. 27 m breiten Umgangsplattform (jagati), die über einen vorgezogenen Treppenaufgang erreichbar ist. Der Tempel selbst ruht auf einem mehrfach gegliederten und leicht zurückgestuften Unterbau (adhishthana), so dass ein weiterer, ebenfalls etwa 3 m hoher Treppenaufgang notwendig ist um in den Portikus (mukhamandapa oder ardhamandapa) zu gelangen; es folgt die Vorhalle (mandapa), dann die Große Vorhalle (mahamandapa) und schließlich der Sanktumsbereich mit innenliegender Cella (garbhagriha) sowie einem Umgang (pradakshinapatha).
Sanktumsbereich und Große Vorhalle sind flächenmäßig etwa gleich groß − ein Schema, dass bereits ca. 250 Jahre früher beim Kalika-Mata-Tempel in Chittorgarh erstmals auftritt und über Zwischenstufen in Rajasthan und Gyaraspur nach Khajuraho gelangte. Da die Dachaufbauten des Tempels im Wesentlichen auf Pfeilern ruhen, konnten die drei Vorhallen sowie der Umgangsbereich der Cella durch schräggestellte Brüstungen mit gedrechselten Steinsäulchen, vor denen sich im Innern steinerne Sitzbänke befinden, nach außen geöffnet werden.
Die verschiedenen Räume sind durch Stufen voneinander getrennt und haben somit ein geringfügig wechselndes Bodenniveau; die Cella des Tempels mit dem Vaikuntha-Bildnis hat von allen Räumen das höchste Fußbodenniveau und wird von einem Shikhara-Turm mit kleinen Begleittürmchen (urushringas) überhöht. Die Vorhallen sind jeweils von pyramidenförmigen Dächern (phamsanas) bedeckt. Im Äußeren entsteht so das Bild eines die umgebende Landschaft überragenden Gebirges oder Bergstocks, doch auch im Innern müssen die Gläubigen einige Stufen überwinden um zum "Höchsten", dem Vaikuntha-Bildnis, zu gelangen.
Im Innern wie im Äußeren ist jedes Bauteil des Tempels reich gegliedert und mit Skulpturen oder abstrakten geometrischen oder vegetabilischen Ornamenten bedeckt; eine Wand- bzw. Steinsichtigkeit wird also weitgehend vermieden.
SKULPTUREN
Die obere Ebene der mehrfach gestuften Sockelzone ist als etwa 35 cm hoher umlaufender Fries mit über hundert kleinen Elefanten gestaltet, die den gesamten Tempel auf dem Rücken tragen − ein Hoheitszeichen, das sich an keinem der anderen Tempel Khajurahos findet. Die Elefanten werden von jeweils zwei Wärtern (mahuts) begleitet.
Plattform und Tempel sind mit über tausend kleineren und größeren Figuren geschmückt. Vor allem die größeren Skulpturen sind nicht mehr – wie früher – von Architekturelementen oder Nischen eingerahmt, sondern stehen nahezu vollplastisch auf Steinplatten, d. h. sie sind kaum noch mit dem rückwärtigen Reliefgrund verbunden. Sie sind nicht mehr als künstliche Abbilder gemeint, sondern als lebendige, lebensnahe Figuren. Die etwas hervorstehenden Bauteile zeigen zumeist Götterfiguren (Shiva, Vishnu u. a.), die seitlich in den etwas zurückspringenden Teilen von gleich großen weiblichen Figuren – leicht bekleideten 'Schönen Mädchen' (surasundaris) in unterschiedlichen Posen und aus bildhauerischen Gründen stets mit aufgebundenem Haar – begleitet werden. Die etwas breiteren, aber am stärksten zurückgestuften Mittelregister der drei Außenwände des Sanktums präsentieren in der unteren Ebene erotische Szenen aller Art, für die die Tempel von Khajuraho in der ganzen Welt berühmt sind; darüber finden sich 'Himmlische Liebespaare' (mithunas). Die oberste Zone zeigt in der Mitte ein Götterbild mit Begleitfiguren; die seitlichen Dekorfelder (udgamas) zeigen ornamentalen Schmuck bestehend aus neben- und übereinander angeordneten kleinen Fensternischen (chandrasalas).
PLATTFORM
Als einziger Tempel in Khajuraho hat der Lakshmana-Tempel einen weitgehend erhaltenen und die gesamte Plattform umschließenden Figurenfries mit Szenen aus dem höfischen Alltagsleben – Unterricht, Kriegszug, Musikanten, erotisch-sexuelle Liebesszenen etc.; Götterfiguren oder Dämonen sind dagegen hier nicht zu sehen. Die Szenen des etwa in Augenhöhe angebrachten Frieses sind zwar originell, aber von keiner großen handwerklichen oder künstlerischen Meisterschaft.
TEMPEL (AUSSEN)
Während die kleinen Vorhallen außen keinerlei Figurenschmuck besitzen, sind die Eckpfeiler zwischen Vorhalle (mandapa) und Großer Vorhalle (mahamandapa) in zwei Ebenen mit Figuren versehen. Hauptsächlich ist jedoch der Bereich zwischen Großer Vorhalle (mahamandapa) und Sanktum in mehreren Ebenen und überreich mit Figuren besetzt. Hier überwiegen ganz eindeutig Götterfiguren, 'Himmlische Liebespaare' (mithunas) und 'Schöne Mädchen' (surasundaris). Nur die unteren Ebenen der Mittelregister zeigen auch erotisch-sexuelle Szenen; somit ist am Lakshmana-Tempel noch die Hierarchie zwischen der oberen (himmlischen) Ebene und der unteren (erdnahen) Ebene gewahrt.
TEMPEL (INNEN)
Zu den interessantesten und künstlerisch bedeutsamsten Figuren im Innern des Tempels gehören die weiblichen Nymphen (apsaras) an den Streben im Deckenbereich der Großen Vorhalle (mahamandapa); diese zeigen sich in verschiedenen − oft extrem verdrehten − Posen beim Musizieren, beim Ballspiel aber auch beim Entkleiden. In den Wandnischen finden sich diverse Götterfiguren, darunter auch einige nicht (mehr) identifizierbare.
VAIKUNTHA-KULTBILD
Das freiplastisch aus einer großen Steinplatte herausgearbeitete Götterbildnis ist in ganz Indien nahezu einzigartig und zeigt Vishnu/Vaikuntha mit vier zerstörten Armen, so dass keinerlei Attribute mehr vorhanden sind, sowie drei Köpfen (Mensch, Eber und Löwe). Ein rückwärtiger vierter Kopf, der die Universalität Vishnus vervollkommnet hätte, ist nicht ausgeführt; stattdessen findet sich ein in Indien einzigartiger durchbrochener und gezackter Strahlenkranz um Vaikunthas Haupt. Die Figur ist umgeben von einem – aus derselben Steinplatte herausgearbeiteten – Rahmen mit Wächterfiguren sowie Ganga und Yamuna im Sockelbereich und jeweils drei darüber befindlichen vorstehenden Nischen mit Vishnu-Avataras (Matsya, Varaha, Vamana, Kurma, Narasimha, Parashurama). Zwei seitliche Pfeiler mit reichem z. T. freiplastischen Architektur- und Figurendekor und einem doppelten, aus dem aufgerissenene Mäulern von Wasserungeheuern (makaras) hervorquellenden Torana-Bogen als verbindendem oberem Abschluss bilden den äußeren Rahmen des Kultbildes.
BEDEUTUNG
Der Lakshmana-Tempel (ca. 930−950) mit seinen vier hintereinanderliegenden und in der Höhe gestaffelten Bauteilen sowie seiner − im Wesentlichen auf Pfeilern ruhenden − Bauweise gilt als früher Höhepunkt der Chandella-Architektur und war nach seiner Fertigstellung für etliche Jahrzehnte der größte Tempelbau Indiens. Spätere Tempelbauten in Khajuraho wurden von ihm maßgeblich beeinflusst, darunter auch der Kandariya-Mahadeva-Tempel.
Das außergewöhnliche Vaikuntha-Bildnis in der Cella sowie der reiche, beinahe vollplastische Figurenschmuck sind innen wie außen nahezu vollständig erhalten und bezeugen die handwerkliche und künstlerische Meisterschaft der Bildhauer der damaligen Zeit.
Mit seinem mehrteiligen Grundriss, einer von einem Umgang umschlossenen Cella und in Teilen seines Dekors (Balkonbrüstungen mit gedrechselten Säulchen) ist der Lakshmana-Tempel wahrscheinlich direkt beeinflusst von dem ca. 50 Jahre zuvor erbauten, aber insgesamt noch der Pratihara-Architektur zuzurechnenden Maladevi-Tempel in Gyaraspur.
WIKIPEDIA
The Lakshmana Temple is a Hindu temple located in Khajuraho, India. Dedicated to Vaikuntha Vishnu - an aspect of Vishnu.
This temple is located in the Western Temple complex in Khajuraho. Khajuraho is a small village in Chattarpur District of Madhya Pradesh, India.
It is a Sandhara Temple of the Panchayatana Variety. The entire temple complex stands on a high platform (Jagati). The structure consists of all the elements of Hindu temple architecture. It has entrance porch (ardh-mandapa), Mandapa, Maha-Mandapa, Antarala and Garbhagriha.
Unlike other temples in Khajuraho, its sanctum is Pancharatha on plan. Its sikhara is clustered with minor urushringas.
The wall portion is studded with balconied windows with ornate balustrades.
It has two rows of sculptures including divine figures, couples and erotic scenes.
The sanctum doorway is of seven sakhas (vertical panels). The central one being decorated with various incarnation of Lord Vishnu. The Lintel depicts goddess Lakshmi in the centre flanked by Brahma and Vishnu. The sanctum contains four-armed sculpture of Vishnu.
Main image is of tri-headed & four-armed sculpture of Vaikuntha Vishnu.
The central head is of human, and two sides of boar (depicting Varaha) and lion (depicting Narshima).
_____________________________
Der Lakshmana-Tempel ist der erste wirklich große Tempelbau der Chandella-Dynastie im Tempelbezirk von Khajuraho; zu seiner Bauzeit (ca. 930−950) war er der größte Tempel im Norden Indiens. Der Tempel ist dem Gott Vishnu in seinem Aspekt als Vaikuntha ('Herr des Paradieses') geweiht; im Zentrum der Cella (garbhagriha) steht eine dreiköpfige Vishnu-/Vaikuntha-Figur.
In den Ecken der Tempelplattform sind noch vier Begleitschreine erhalten und so ergibt sich das seltene Bild eines kompletten nordindischen Tempelkomplexes (panchayatana), wie es schon im frühen 6. Jahrhundert im Dashavatara-Tempel von Deogarh geplant und verwirklicht wurde, sich aber dort nicht erhalten hat.
ETYMOLOGIE
Der Name Vaikuntha ist wahrscheinlich von den Sanskritwörtern vi und kuntha herzuleiten und bedeutet in etwa 'ohne Bruch' im Sinne von 'ganzheitlich' oder 'vollkommen'. Vaikuntha ist für viele Anhänger Vishnus (vaishnavas) Ziel und Ort nach Erreichung der Erlösung (moksha), d. h. nach der Befreiung aus dem endlosen Kreislauf der Wiedergeburten (samsara). Dieser Ort − in etwa gleichzusetzen mit dem Paradies − liegt an den Hängen des Weltenbergs Meru und besteht nur aus Gold und kostbaren Edelsteinen; der Ganges fließt mitten durch ihn hindurch. Das Bildnis im Innern der Cella wurde − da seine ursprüngliche Bedeutung in Vergessenheit geraten war − in späterer Zeit volkstümlich auch als Lakshmana, Ramachandra oder Chaturbuja bezeichnet; der Name 'Lakshmana-Tempel' ist haften geblieben.
BAUGESCHICHTE
Eine während der Ausgrabungs- und Restaurierungsarbeiten zu Beginn des 20. Jahrhunderts in der Nähe gefundene Steinplatte mit einer Weiheinschrift aus dem Jahr 953/4, die sich auf eine Vaikuntha-Statue bezieht, erwähnt den Chandella-Herrscher Yasovarman (reg. ca. 925−950) als Bauherren und Stifter. Bei einer angenommenen Bauzeit von etwa 20 Jahren dürfte der Baubeginn des Tempels etwa um das Jahr 930 anzusiedeln sein, als die Chandellas gegenüber ihren Lehnsherren, den Pratiharas, mehr und mehr an Einfluss und Macht gewannen. Die Inschriftenplatte ist heute in der kleinen Vorhalle (mukhamandapa) des Tempels angebracht.
ARCHITEKTUR
Der komplett aus Sandstein errichtete Tempel ist ca. 21,5 m hoch, etwa 24,5 m lang und ca. 14,5 m breit. Er erhebt sich auf einer rechteckigen, ca. 3 m hohen, ca. 40 m langen und ca. 27 m breiten Umgangsplattform (jagati), die über einen vorgezogenen Treppenaufgang erreichbar ist. Der Tempel selbst ruht auf einem mehrfach gegliederten und leicht zurückgestuften Unterbau (adhishthana), so dass ein weiterer, ebenfalls etwa 3 m hoher Treppenaufgang notwendig ist um in den Portikus (mukhamandapa oder ardhamandapa) zu gelangen; es folgt die Vorhalle (mandapa), dann die Große Vorhalle (mahamandapa) und schließlich der Sanktumsbereich mit innenliegender Cella (garbhagriha) sowie einem Umgang (pradakshinapatha).
Sanktumsbereich und Große Vorhalle sind flächenmäßig etwa gleich groß − ein Schema, dass bereits ca. 250 Jahre früher beim Kalika-Mata-Tempel in Chittorgarh erstmals auftritt und über Zwischenstufen in Rajasthan und Gyaraspur nach Khajuraho gelangte. Da die Dachaufbauten des Tempels im Wesentlichen auf Pfeilern ruhen, konnten die drei Vorhallen sowie der Umgangsbereich der Cella durch schräggestellte Brüstungen mit gedrechselten Steinsäulchen, vor denen sich im Innern steinerne Sitzbänke befinden, nach außen geöffnet werden.
Die verschiedenen Räume sind durch Stufen voneinander getrennt und haben somit ein geringfügig wechselndes Bodenniveau; die Cella des Tempels mit dem Vaikuntha-Bildnis hat von allen Räumen das höchste Fußbodenniveau und wird von einem Shikhara-Turm mit kleinen Begleittürmchen (urushringas) überhöht. Die Vorhallen sind jeweils von pyramidenförmigen Dächern (phamsanas) bedeckt. Im Äußeren entsteht so das Bild eines die umgebende Landschaft überragenden Gebirges oder Bergstocks, doch auch im Innern müssen die Gläubigen einige Stufen überwinden um zum "Höchsten", dem Vaikuntha-Bildnis, zu gelangen.
Im Innern wie im Äußeren ist jedes Bauteil des Tempels reich gegliedert und mit Skulpturen oder abstrakten geometrischen oder vegetabilischen Ornamenten bedeckt; eine Wand- bzw. Steinsichtigkeit wird also weitgehend vermieden.
SKULPTUREN
Die obere Ebene der mehrfach gestuften Sockelzone ist als etwa 35 cm hoher umlaufender Fries mit über hundert kleinen Elefanten gestaltet, die den gesamten Tempel auf dem Rücken tragen − ein Hoheitszeichen, das sich an keinem der anderen Tempel Khajurahos findet. Die Elefanten werden von jeweils zwei Wärtern (mahuts) begleitet.
Plattform und Tempel sind mit über tausend kleineren und größeren Figuren geschmückt. Vor allem die größeren Skulpturen sind nicht mehr – wie früher – von Architekturelementen oder Nischen eingerahmt, sondern stehen nahezu vollplastisch auf Steinplatten, d. h. sie sind kaum noch mit dem rückwärtigen Reliefgrund verbunden. Sie sind nicht mehr als künstliche Abbilder gemeint, sondern als lebendige, lebensnahe Figuren. Die etwas hervorstehenden Bauteile zeigen zumeist Götterfiguren (Shiva, Vishnu u. a.), die seitlich in den etwas zurückspringenden Teilen von gleich großen weiblichen Figuren – leicht bekleideten 'Schönen Mädchen' (surasundaris) in unterschiedlichen Posen und aus bildhauerischen Gründen stets mit aufgebundenem Haar – begleitet werden. Die etwas breiteren, aber am stärksten zurückgestuften Mittelregister der drei Außenwände des Sanktums präsentieren in der unteren Ebene erotische Szenen aller Art, für die die Tempel von Khajuraho in der ganzen Welt berühmt sind; darüber finden sich 'Himmlische Liebespaare' (mithunas). Die oberste Zone zeigt in der Mitte ein Götterbild mit Begleitfiguren; die seitlichen Dekorfelder (udgamas) zeigen ornamentalen Schmuck bestehend aus neben- und übereinander angeordneten kleinen Fensternischen (chandrasalas).
PLATTFORM
Als einziger Tempel in Khajuraho hat der Lakshmana-Tempel einen weitgehend erhaltenen und die gesamte Plattform umschließenden Figurenfries mit Szenen aus dem höfischen Alltagsleben – Unterricht, Kriegszug, Musikanten, erotisch-sexuelle Liebesszenen etc.; Götterfiguren oder Dämonen sind dagegen hier nicht zu sehen. Die Szenen des etwa in Augenhöhe angebrachten Frieses sind zwar originell, aber von keiner großen handwerklichen oder künstlerischen Meisterschaft.
TEMPEL (AUSSEN)
Während die kleinen Vorhallen außen keinerlei Figurenschmuck besitzen, sind die Eckpfeiler zwischen Vorhalle (mandapa) und Großer Vorhalle (mahamandapa) in zwei Ebenen mit Figuren versehen. Hauptsächlich ist jedoch der Bereich zwischen Großer Vorhalle (mahamandapa) und Sanktum in mehreren Ebenen und überreich mit Figuren besetzt. Hier überwiegen ganz eindeutig Götterfiguren, 'Himmlische Liebespaare' (mithunas) und 'Schöne Mädchen' (surasundaris). Nur die unteren Ebenen der Mittelregister zeigen auch erotisch-sexuelle Szenen; somit ist am Lakshmana-Tempel noch die Hierarchie zwischen der oberen (himmlischen) Ebene und der unteren (erdnahen) Ebene gewahrt.
TEMPEL (INNEN)
Zu den interessantesten und künstlerisch bedeutsamsten Figuren im Innern des Tempels gehören die weiblichen Nymphen (apsaras) an den Streben im Deckenbereich der Großen Vorhalle (mahamandapa); diese zeigen sich in verschiedenen − oft extrem verdrehten − Posen beim Musizieren, beim Ballspiel aber auch beim Entkleiden. In den Wandnischen finden sich diverse Götterfiguren, darunter auch einige nicht (mehr) identifizierbare.
VAIKUNTHA-KULTBILD
Das freiplastisch aus einer großen Steinplatte herausgearbeitete Götterbildnis ist in ganz Indien nahezu einzigartig und zeigt Vishnu/Vaikuntha mit vier zerstörten Armen, so dass keinerlei Attribute mehr vorhanden sind, sowie drei Köpfen (Mensch, Eber und Löwe). Ein rückwärtiger vierter Kopf, der die Universalität Vishnus vervollkommnet hätte, ist nicht ausgeführt; stattdessen findet sich ein in Indien einzigartiger durchbrochener und gezackter Strahlenkranz um Vaikunthas Haupt. Die Figur ist umgeben von einem – aus derselben Steinplatte herausgearbeiteten – Rahmen mit Wächterfiguren sowie Ganga und Yamuna im Sockelbereich und jeweils drei darüber befindlichen vorstehenden Nischen mit Vishnu-Avataras (Matsya, Varaha, Vamana, Kurma, Narasimha, Parashurama). Zwei seitliche Pfeiler mit reichem z. T. freiplastischen Architektur- und Figurendekor und einem doppelten, aus dem aufgerissenene Mäulern von Wasserungeheuern (makaras) hervorquellenden Torana-Bogen als verbindendem oberem Abschluss bilden den äußeren Rahmen des Kultbildes.
BEDEUTUNG
Der Lakshmana-Tempel (ca. 930−950) mit seinen vier hintereinanderliegenden und in der Höhe gestaffelten Bauteilen sowie seiner − im Wesentlichen auf Pfeilern ruhenden − Bauweise gilt als früher Höhepunkt der Chandella-Architektur und war nach seiner Fertigstellung für etliche Jahrzehnte der größte Tempelbau Indiens. Spätere Tempelbauten in Khajuraho wurden von ihm maßgeblich beeinflusst, darunter auch der Kandariya-Mahadeva-Tempel.
Das außergewöhnliche Vaikuntha-Bildnis in der Cella sowie der reiche, beinahe vollplastische Figurenschmuck sind innen wie außen nahezu vollständig erhalten und bezeugen die handwerkliche und künstlerische Meisterschaft der Bildhauer der damaligen Zeit.
Mit seinem mehrteiligen Grundriss, einer von einem Umgang umschlossenen Cella und in Teilen seines Dekors (Balkonbrüstungen mit gedrechselten Säulchen) ist der Lakshmana-Tempel wahrscheinlich direkt beeinflusst von dem ca. 50 Jahre zuvor erbauten, aber insgesamt noch der Pratihara-Architektur zuzurechnenden Maladevi-Tempel in Gyaraspur.
WIKIPEDIA
The Lakshmana Temple is a Hindu temple located in Khajuraho, India. Dedicated to Vaikuntha Vishnu - an aspect of Vishnu.
This temple is located in the Western Temple complex in Khajuraho. Khajuraho is a small village in Chattarpur District of Madhya Pradesh, India.
It is a Sandhara Temple of the Panchayatana Variety. The entire temple complex stands on a high platform (Jagati). The structure consists of all the elements of Hindu temple architecture. It has entrance porch (ardh-mandapa), Mandapa, Maha-Mandapa, Antarala and Garbhagriha.
Unlike other temples in Khajuraho, its sanctum is Pancharatha on plan. Its sikhara is clustered with minor urushringas.
The wall portion is studded with balconied windows with ornate balustrades.
It has two rows of sculptures including divine figures, couples and erotic scenes.
The sanctum doorway is of seven sakhas (vertical panels). The central one being decorated with various incarnation of Lord Vishnu. The Lintel depicts goddess Lakshmi in the centre flanked by Brahma and Vishnu. The sanctum contains four-armed sculpture of Vishnu.
Main image is of tri-headed & four-armed sculpture of Vaikuntha Vishnu.
The central head is of human, and two sides of boar (depicting Varaha) and lion (depicting Narshima).
_____________________________
Der Lakshmana-Tempel ist der erste wirklich große Tempelbau der Chandella-Dynastie im Tempelbezirk von Khajuraho; zu seiner Bauzeit (ca. 930−950) war er der größte Tempel im Norden Indiens. Der Tempel ist dem Gott Vishnu in seinem Aspekt als Vaikuntha ('Herr des Paradieses') geweiht; im Zentrum der Cella (garbhagriha) steht eine dreiköpfige Vishnu-/Vaikuntha-Figur.
In den Ecken der Tempelplattform sind noch vier Begleitschreine erhalten und so ergibt sich das seltene Bild eines kompletten nordindischen Tempelkomplexes (panchayatana), wie es schon im frühen 6. Jahrhundert im Dashavatara-Tempel von Deogarh geplant und verwirklicht wurde, sich aber dort nicht erhalten hat.
ETYMOLOGIE
Der Name Vaikuntha ist wahrscheinlich von den Sanskritwörtern vi und kuntha herzuleiten und bedeutet in etwa 'ohne Bruch' im Sinne von 'ganzheitlich' oder 'vollkommen'. Vaikuntha ist für viele Anhänger Vishnus (vaishnavas) Ziel und Ort nach Erreichung der Erlösung (moksha), d. h. nach der Befreiung aus dem endlosen Kreislauf der Wiedergeburten (samsara). Dieser Ort − in etwa gleichzusetzen mit dem Paradies − liegt an den Hängen des Weltenbergs Meru und besteht nur aus Gold und kostbaren Edelsteinen; der Ganges fließt mitten durch ihn hindurch. Das Bildnis im Innern der Cella wurde − da seine ursprüngliche Bedeutung in Vergessenheit geraten war − in späterer Zeit volkstümlich auch als Lakshmana, Ramachandra oder Chaturbuja bezeichnet; der Name 'Lakshmana-Tempel' ist haften geblieben.
BAUGESCHICHTE
Eine während der Ausgrabungs- und Restaurierungsarbeiten zu Beginn des 20. Jahrhunderts in der Nähe gefundene Steinplatte mit einer Weiheinschrift aus dem Jahr 953/4, die sich auf eine Vaikuntha-Statue bezieht, erwähnt den Chandella-Herrscher Yasovarman (reg. ca. 925−950) als Bauherren und Stifter. Bei einer angenommenen Bauzeit von etwa 20 Jahren dürfte der Baubeginn des Tempels etwa um das Jahr 930 anzusiedeln sein, als die Chandellas gegenüber ihren Lehnsherren, den Pratiharas, mehr und mehr an Einfluss und Macht gewannen. Die Inschriftenplatte ist heute in der kleinen Vorhalle (mukhamandapa) des Tempels angebracht.
ARCHITEKTUR
Der komplett aus Sandstein errichtete Tempel ist ca. 21,5 m hoch, etwa 24,5 m lang und ca. 14,5 m breit. Er erhebt sich auf einer rechteckigen, ca. 3 m hohen, ca. 40 m langen und ca. 27 m breiten Umgangsplattform (jagati), die über einen vorgezogenen Treppenaufgang erreichbar ist. Der Tempel selbst ruht auf einem mehrfach gegliederten und leicht zurückgestuften Unterbau (adhishthana), so dass ein weiterer, ebenfalls etwa 3 m hoher Treppenaufgang notwendig ist um in den Portikus (mukhamandapa oder ardhamandapa) zu gelangen; es folgt die Vorhalle (mandapa), dann die Große Vorhalle (mahamandapa) und schließlich der Sanktumsbereich mit innenliegender Cella (garbhagriha) sowie einem Umgang (pradakshinapatha).
Sanktumsbereich und Große Vorhalle sind flächenmäßig etwa gleich groß − ein Schema, dass bereits ca. 250 Jahre früher beim Kalika-Mata-Tempel in Chittorgarh erstmals auftritt und über Zwischenstufen in Rajasthan und Gyaraspur nach Khajuraho gelangte. Da die Dachaufbauten des Tempels im Wesentlichen auf Pfeilern ruhen, konnten die drei Vorhallen sowie der Umgangsbereich der Cella durch schräggestellte Brüstungen mit gedrechselten Steinsäulchen, vor denen sich im Innern steinerne Sitzbänke befinden, nach außen geöffnet werden.
Die verschiedenen Räume sind durch Stufen voneinander getrennt und haben somit ein geringfügig wechselndes Bodenniveau; die Cella des Tempels mit dem Vaikuntha-Bildnis hat von allen Räumen das höchste Fußbodenniveau und wird von einem Shikhara-Turm mit kleinen Begleittürmchen (urushringas) überhöht. Die Vorhallen sind jeweils von pyramidenförmigen Dächern (phamsanas) bedeckt. Im Äußeren entsteht so das Bild eines die umgebende Landschaft überragenden Gebirges oder Bergstocks, doch auch im Innern müssen die Gläubigen einige Stufen überwinden um zum "Höchsten", dem Vaikuntha-Bildnis, zu gelangen.
Im Innern wie im Äußeren ist jedes Bauteil des Tempels reich gegliedert und mit Skulpturen oder abstrakten geometrischen oder vegetabilischen Ornamenten bedeckt; eine Wand- bzw. Steinsichtigkeit wird also weitgehend vermieden.
SKULPTUREN
Die obere Ebene der mehrfach gestuften Sockelzone ist als etwa 35 cm hoher umlaufender Fries mit über hundert kleinen Elefanten gestaltet, die den gesamten Tempel auf dem Rücken tragen − ein Hoheitszeichen, das sich an keinem der anderen Tempel Khajurahos findet. Die Elefanten werden von jeweils zwei Wärtern (mahuts) begleitet.
Plattform und Tempel sind mit über tausend kleineren und größeren Figuren geschmückt. Vor allem die größeren Skulpturen sind nicht mehr – wie früher – von Architekturelementen oder Nischen eingerahmt, sondern stehen nahezu vollplastisch auf Steinplatten, d. h. sie sind kaum noch mit dem rückwärtigen Reliefgrund verbunden. Sie sind nicht mehr als künstliche Abbilder gemeint, sondern als lebendige, lebensnahe Figuren. Die etwas hervorstehenden Bauteile zeigen zumeist Götterfiguren (Shiva, Vishnu u. a.), die seitlich in den etwas zurückspringenden Teilen von gleich großen weiblichen Figuren – leicht bekleideten 'Schönen Mädchen' (surasundaris) in unterschiedlichen Posen und aus bildhauerischen Gründen stets mit aufgebundenem Haar – begleitet werden. Die etwas breiteren, aber am stärksten zurückgestuften Mittelregister der drei Außenwände des Sanktums präsentieren in der unteren Ebene erotische Szenen aller Art, für die die Tempel von Khajuraho in der ganzen Welt berühmt sind; darüber finden sich 'Himmlische Liebespaare' (mithunas). Die oberste Zone zeigt in der Mitte ein Götterbild mit Begleitfiguren; die seitlichen Dekorfelder (udgamas) zeigen ornamentalen Schmuck bestehend aus neben- und übereinander angeordneten kleinen Fensternischen (chandrasalas).
PLATTFORM
Als einziger Tempel in Khajuraho hat der Lakshmana-Tempel einen weitgehend erhaltenen und die gesamte Plattform umschließenden Figurenfries mit Szenen aus dem höfischen Alltagsleben – Unterricht, Kriegszug, Musikanten, erotisch-sexuelle Liebesszenen etc.; Götterfiguren oder Dämonen sind dagegen hier nicht zu sehen. Die Szenen des etwa in Augenhöhe angebrachten Frieses sind zwar originell, aber von keiner großen handwerklichen oder künstlerischen Meisterschaft.
TEMPEL (AUSSEN)
Während die kleinen Vorhallen außen keinerlei Figurenschmuck besitzen, sind die Eckpfeiler zwischen Vorhalle (mandapa) und Großer Vorhalle (mahamandapa) in zwei Ebenen mit Figuren versehen. Hauptsächlich ist jedoch der Bereich zwischen Großer Vorhalle (mahamandapa) und Sanktum in mehreren Ebenen und überreich mit Figuren besetzt. Hier überwiegen ganz eindeutig Götterfiguren, 'Himmlische Liebespaare' (mithunas) und 'Schöne Mädchen' (surasundaris). Nur die unteren Ebenen der Mittelregister zeigen auch erotisch-sexuelle Szenen; somit ist am Lakshmana-Tempel noch die Hierarchie zwischen der oberen (himmlischen) Ebene und der unteren (erdnahen) Ebene gewahrt.
TEMPEL (INNEN)
Zu den interessantesten und künstlerisch bedeutsamsten Figuren im Innern des Tempels gehören die weiblichen Nymphen (apsaras) an den Streben im Deckenbereich der Großen Vorhalle (mahamandapa); diese zeigen sich in verschiedenen − oft extrem verdrehten − Posen beim Musizieren, beim Ballspiel aber auch beim Entkleiden. In den Wandnischen finden sich diverse Götterfiguren, darunter auch einige nicht (mehr) identifizierbare.
VAIKUNTHA-KULTBILD
Das freiplastisch aus einer großen Steinplatte herausgearbeitete Götterbildnis ist in ganz Indien nahezu einzigartig und zeigt Vishnu/Vaikuntha mit vier zerstörten Armen, so dass keinerlei Attribute mehr vorhanden sind, sowie drei Köpfen (Mensch, Eber und Löwe). Ein rückwärtiger vierter Kopf, der die Universalität Vishnus vervollkommnet hätte, ist nicht ausgeführt; stattdessen findet sich ein in Indien einzigartiger durchbrochener und gezackter Strahlenkranz um Vaikunthas Haupt. Die Figur ist umgeben von einem – aus derselben Steinplatte herausgearbeiteten – Rahmen mit Wächterfiguren sowie Ganga und Yamuna im Sockelbereich und jeweils drei darüber befindlichen vorstehenden Nischen mit Vishnu-Avataras (Matsya, Varaha, Vamana, Kurma, Narasimha, Parashurama). Zwei seitliche Pfeiler mit reichem z. T. freiplastischen Architektur- und Figurendekor und einem doppelten, aus dem aufgerissenene Mäulern von Wasserungeheuern (makaras) hervorquellenden Torana-Bogen als verbindendem oberem Abschluss bilden den äußeren Rahmen des Kultbildes.
BEDEUTUNG
Der Lakshmana-Tempel (ca. 930−950) mit seinen vier hintereinanderliegenden und in der Höhe gestaffelten Bauteilen sowie seiner − im Wesentlichen auf Pfeilern ruhenden − Bauweise gilt als früher Höhepunkt der Chandella-Architektur und war nach seiner Fertigstellung für etliche Jahrzehnte der größte Tempelbau Indiens. Spätere Tempelbauten in Khajuraho wurden von ihm maßgeblich beeinflusst, darunter auch der Kandariya-Mahadeva-Tempel.
Das außergewöhnliche Vaikuntha-Bildnis in der Cella sowie der reiche, beinahe vollplastische Figurenschmuck sind innen wie außen nahezu vollständig erhalten und bezeugen die handwerkliche und künstlerische Meisterschaft der Bildhauer der damaligen Zeit.
Mit seinem mehrteiligen Grundriss, einer von einem Umgang umschlossenen Cella und in Teilen seines Dekors (Balkonbrüstungen mit gedrechselten Säulchen) ist der Lakshmana-Tempel wahrscheinlich direkt beeinflusst von dem ca. 50 Jahre zuvor erbauten, aber insgesamt noch der Pratihara-Architektur zuzurechnenden Maladevi-Tempel in Gyaraspur.
WIKIPEDIA
The Lakshmana Temple is a Hindu temple located in Khajuraho, India. Dedicated to Vaikuntha Vishnu - an aspect of Vishnu.
This temple is located in the Western Temple complex in Khajuraho. Khajuraho is a small village in Chattarpur District of Madhya Pradesh, India.
It is a Sandhara Temple of the Panchayatana Variety. The entire temple complex stands on a high platform (Jagati). The structure consists of all the elements of Hindu temple architecture. It has entrance porch (ardh-mandapa), Mandapa, Maha-Mandapa, Antarala and Garbhagriha.
Unlike other temples in Khajuraho, its sanctum is Pancharatha on plan. Its sikhara is clustered with minor urushringas.
The wall portion is studded with balconied windows with ornate balustrades.
It has two rows of sculptures including divine figures, couples and erotic scenes.
The sanctum doorway is of seven sakhas (vertical panels). The central one being decorated with various incarnation of Lord Vishnu. The Lintel depicts goddess Lakshmi in the centre flanked by Brahma and Vishnu. The sanctum contains four-armed sculpture of Vishnu.
Main image is of tri-headed & four-armed sculpture of Vaikuntha Vishnu.
The central head is of human, and two sides of boar (depicting Varaha) and lion (depicting Narshima).
_____________________________
Der Lakshmana-Tempel ist der erste wirklich große Tempelbau der Chandella-Dynastie im Tempelbezirk von Khajuraho; zu seiner Bauzeit (ca. 930−950) war er der größte Tempel im Norden Indiens. Der Tempel ist dem Gott Vishnu in seinem Aspekt als Vaikuntha ('Herr des Paradieses') geweiht; im Zentrum der Cella (garbhagriha) steht eine dreiköpfige Vishnu-/Vaikuntha-Figur.
In den Ecken der Tempelplattform sind noch vier Begleitschreine erhalten und so ergibt sich das seltene Bild eines kompletten nordindischen Tempelkomplexes (panchayatana), wie es schon im frühen 6. Jahrhundert im Dashavatara-Tempel von Deogarh geplant und verwirklicht wurde, sich aber dort nicht erhalten hat.
ETYMOLOGIE
Der Name Vaikuntha ist wahrscheinlich von den Sanskritwörtern vi und kuntha herzuleiten und bedeutet in etwa 'ohne Bruch' im Sinne von 'ganzheitlich' oder 'vollkommen'. Vaikuntha ist für viele Anhänger Vishnus (vaishnavas) Ziel und Ort nach Erreichung der Erlösung (moksha), d. h. nach der Befreiung aus dem endlosen Kreislauf der Wiedergeburten (samsara). Dieser Ort − in etwa gleichzusetzen mit dem Paradies − liegt an den Hängen des Weltenbergs Meru und besteht nur aus Gold und kostbaren Edelsteinen; der Ganges fließt mitten durch ihn hindurch. Das Bildnis im Innern der Cella wurde − da seine ursprüngliche Bedeutung in Vergessenheit geraten war − in späterer Zeit volkstümlich auch als Lakshmana, Ramachandra oder Chaturbuja bezeichnet; der Name 'Lakshmana-Tempel' ist haften geblieben.
BAUGESCHICHTE
Eine während der Ausgrabungs- und Restaurierungsarbeiten zu Beginn des 20. Jahrhunderts in der Nähe gefundene Steinplatte mit einer Weiheinschrift aus dem Jahr 953/4, die sich auf eine Vaikuntha-Statue bezieht, erwähnt den Chandella-Herrscher Yasovarman (reg. ca. 925−950) als Bauherren und Stifter. Bei einer angenommenen Bauzeit von etwa 20 Jahren dürfte der Baubeginn des Tempels etwa um das Jahr 930 anzusiedeln sein, als die Chandellas gegenüber ihren Lehnsherren, den Pratiharas, mehr und mehr an Einfluss und Macht gewannen. Die Inschriftenplatte ist heute in der kleinen Vorhalle (mukhamandapa) des Tempels angebracht.
ARCHITEKTUR
Der komplett aus Sandstein errichtete Tempel ist ca. 21,5 m hoch, etwa 24,5 m lang und ca. 14,5 m breit. Er erhebt sich auf einer rechteckigen, ca. 3 m hohen, ca. 40 m langen und ca. 27 m breiten Umgangsplattform (jagati), die über einen vorgezogenen Treppenaufgang erreichbar ist. Der Tempel selbst ruht auf einem mehrfach gegliederten und leicht zurückgestuften Unterbau (adhishthana), so dass ein weiterer, ebenfalls etwa 3 m hoher Treppenaufgang notwendig ist um in den Portikus (mukhamandapa oder ardhamandapa) zu gelangen; es folgt die Vorhalle (mandapa), dann die Große Vorhalle (mahamandapa) und schließlich der Sanktumsbereich mit innenliegender Cella (garbhagriha) sowie einem Umgang (pradakshinapatha).
Sanktumsbereich und Große Vorhalle sind flächenmäßig etwa gleich groß − ein Schema, dass bereits ca. 250 Jahre früher beim Kalika-Mata-Tempel in Chittorgarh erstmals auftritt und über Zwischenstufen in Rajasthan und Gyaraspur nach Khajuraho gelangte. Da die Dachaufbauten des Tempels im Wesentlichen auf Pfeilern ruhen, konnten die drei Vorhallen sowie der Umgangsbereich der Cella durch schräggestellte Brüstungen mit gedrechselten Steinsäulchen, vor denen sich im Innern steinerne Sitzbänke befinden, nach außen geöffnet werden.
Die verschiedenen Räume sind durch Stufen voneinander getrennt und haben somit ein geringfügig wechselndes Bodenniveau; die Cella des Tempels mit dem Vaikuntha-Bildnis hat von allen Räumen das höchste Fußbodenniveau und wird von einem Shikhara-Turm mit kleinen Begleittürmchen (urushringas) überhöht. Die Vorhallen sind jeweils von pyramidenförmigen Dächern (phamsanas) bedeckt. Im Äußeren entsteht so das Bild eines die umgebende Landschaft überragenden Gebirges oder Bergstocks, doch auch im Innern müssen die Gläubigen einige Stufen überwinden um zum "Höchsten", dem Vaikuntha-Bildnis, zu gelangen.
Im Innern wie im Äußeren ist jedes Bauteil des Tempels reich gegliedert und mit Skulpturen oder abstrakten geometrischen oder vegetabilischen Ornamenten bedeckt; eine Wand- bzw. Steinsichtigkeit wird also weitgehend vermieden.
SKULPTUREN
Die obere Ebene der mehrfach gestuften Sockelzone ist als etwa 35 cm hoher umlaufender Fries mit über hundert kleinen Elefanten gestaltet, die den gesamten Tempel auf dem Rücken tragen − ein Hoheitszeichen, das sich an keinem der anderen Tempel Khajurahos findet. Die Elefanten werden von jeweils zwei Wärtern (mahuts) begleitet.
Plattform und Tempel sind mit über tausend kleineren und größeren Figuren geschmückt. Vor allem die größeren Skulpturen sind nicht mehr – wie früher – von Architekturelementen oder Nischen eingerahmt, sondern stehen nahezu vollplastisch auf Steinplatten, d. h. sie sind kaum noch mit dem rückwärtigen Reliefgrund verbunden. Sie sind nicht mehr als künstliche Abbilder gemeint, sondern als lebendige, lebensnahe Figuren. Die etwas hervorstehenden Bauteile zeigen zumeist Götterfiguren (Shiva, Vishnu u. a.), die seitlich in den etwas zurückspringenden Teilen von gleich großen weiblichen Figuren – leicht bekleideten 'Schönen Mädchen' (surasundaris) in unterschiedlichen Posen und aus bildhauerischen Gründen stets mit aufgebundenem Haar – begleitet werden. Die etwas breiteren, aber am stärksten zurückgestuften Mittelregister der drei Außenwände des Sanktums präsentieren in der unteren Ebene erotische Szenen aller Art, für die die Tempel von Khajuraho in der ganzen Welt berühmt sind; darüber finden sich 'Himmlische Liebespaare' (mithunas). Die oberste Zone zeigt in der Mitte ein Götterbild mit Begleitfiguren; die seitlichen Dekorfelder (udgamas) zeigen ornamentalen Schmuck bestehend aus neben- und übereinander angeordneten kleinen Fensternischen (chandrasalas).
PLATTFORM
Als einziger Tempel in Khajuraho hat der Lakshmana-Tempel einen weitgehend erhaltenen und die gesamte Plattform umschließenden Figurenfries mit Szenen aus dem höfischen Alltagsleben – Unterricht, Kriegszug, Musikanten, erotisch-sexuelle Liebesszenen etc.; Götterfiguren oder Dämonen sind dagegen hier nicht zu sehen. Die Szenen des etwa in Augenhöhe angebrachten Frieses sind zwar originell, aber von keiner großen handwerklichen oder künstlerischen Meisterschaft.
TEMPEL (AUSSEN)
Während die kleinen Vorhallen außen keinerlei Figurenschmuck besitzen, sind die Eckpfeiler zwischen Vorhalle (mandapa) und Großer Vorhalle (mahamandapa) in zwei Ebenen mit Figuren versehen. Hauptsächlich ist jedoch der Bereich zwischen Großer Vorhalle (mahamandapa) und Sanktum in mehreren Ebenen und überreich mit Figuren besetzt. Hier überwiegen ganz eindeutig Götterfiguren, 'Himmlische Liebespaare' (mithunas) und 'Schöne Mädchen' (surasundaris). Nur die unteren Ebenen der Mittelregister zeigen auch erotisch-sexuelle Szenen; somit ist am Lakshmana-Tempel noch die Hierarchie zwischen der oberen (himmlischen) Ebene und der unteren (erdnahen) Ebene gewahrt.
TEMPEL (INNEN)
Zu den interessantesten und künstlerisch bedeutsamsten Figuren im Innern des Tempels gehören die weiblichen Nymphen (apsaras) an den Streben im Deckenbereich der Großen Vorhalle (mahamandapa); diese zeigen sich in verschiedenen − oft extrem verdrehten − Posen beim Musizieren, beim Ballspiel aber auch beim Entkleiden. In den Wandnischen finden sich diverse Götterfiguren, darunter auch einige nicht (mehr) identifizierbare.
VAIKUNTHA-KULTBILD
Das freiplastisch aus einer großen Steinplatte herausgearbeitete Götterbildnis ist in ganz Indien nahezu einzigartig und zeigt Vishnu/Vaikuntha mit vier zerstörten Armen, so dass keinerlei Attribute mehr vorhanden sind, sowie drei Köpfen (Mensch, Eber und Löwe). Ein rückwärtiger vierter Kopf, der die Universalität Vishnus vervollkommnet hätte, ist nicht ausgeführt; stattdessen findet sich ein in Indien einzigartiger durchbrochener und gezackter Strahlenkranz um Vaikunthas Haupt. Die Figur ist umgeben von einem – aus derselben Steinplatte herausgearbeiteten – Rahmen mit Wächterfiguren sowie Ganga und Yamuna im Sockelbereich und jeweils drei darüber befindlichen vorstehenden Nischen mit Vishnu-Avataras (Matsya, Varaha, Vamana, Kurma, Narasimha, Parashurama). Zwei seitliche Pfeiler mit reichem z. T. freiplastischen Architektur- und Figurendekor und einem doppelten, aus dem aufgerissenene Mäulern von Wasserungeheuern (makaras) hervorquellenden Torana-Bogen als verbindendem oberem Abschluss bilden den äußeren Rahmen des Kultbildes.
BEDEUTUNG
Der Lakshmana-Tempel (ca. 930−950) mit seinen vier hintereinanderliegenden und in der Höhe gestaffelten Bauteilen sowie seiner − im Wesentlichen auf Pfeilern ruhenden − Bauweise gilt als früher Höhepunkt der Chandella-Architektur und war nach seiner Fertigstellung für etliche Jahrzehnte der größte Tempelbau Indiens. Spätere Tempelbauten in Khajuraho wurden von ihm maßgeblich beeinflusst, darunter auch der Kandariya-Mahadeva-Tempel.
Das außergewöhnliche Vaikuntha-Bildnis in der Cella sowie der reiche, beinahe vollplastische Figurenschmuck sind innen wie außen nahezu vollständig erhalten und bezeugen die handwerkliche und künstlerische Meisterschaft der Bildhauer der damaligen Zeit.
Mit seinem mehrteiligen Grundriss, einer von einem Umgang umschlossenen Cella und in Teilen seines Dekors (Balkonbrüstungen mit gedrechselten Säulchen) ist der Lakshmana-Tempel wahrscheinlich direkt beeinflusst von dem ca. 50 Jahre zuvor erbauten, aber insgesamt noch der Pratihara-Architektur zuzurechnenden Maladevi-Tempel in Gyaraspur.
WIKIPEDIA
Maha Kumbh Mela is world’s greatest festival. It is a way to free from the life cycle of birth and death. Kumbh is the Sanskrit word. This big event takes place at the banks of river Ganga at Haridwar or Allahabad. Kumbh is the largest gathering of people in world where all have desire to wash their sins and get salvation. Kumbh derives its name from the Pot. Allahabad is considered as famous Uttar Pradesh Tourist Attractions. Maha Kumbh Mela 2013 is scheduled to start at Allahabad from 14 January and it is the first auspicious date for bathing in river Ganga. Last time duration of the Kumbh mela was 44 days but this time it will last for 56 days and that is the reason why a massive eighty million devotees are expected to take a dip in the water of holy river Ganga this year.
The Lakshmana Temple is a Hindu temple located in Khajuraho, India. Dedicated to Vaikuntha Vishnu - an aspect of Vishnu.
This temple is located in the Western Temple complex in Khajuraho. Khajuraho is a small village in Chattarpur District of Madhya Pradesh, India.
It is a Sandhara Temple of the Panchayatana Variety. The entire temple complex stands on a high platform (Jagati). The structure consists of all the elements of Hindu temple architecture. It has entrance porch (ardh-mandapa), Mandapa, Maha-Mandapa, Antarala and Garbhagriha.
Unlike other temples in Khajuraho, its sanctum is Pancharatha on plan. Its sikhara is clustered with minor urushringas.
The wall portion is studded with balconied windows with ornate balustrades.
It has two rows of sculptures including divine figures, couples and erotic scenes.
The sanctum doorway is of seven sakhas (vertical panels). The central one being decorated with various incarnation of Lord Vishnu. The Lintel depicts goddess Lakshmi in the centre flanked by Brahma and Vishnu. The sanctum contains four-armed sculpture of Vishnu.
Main image is of tri-headed & four-armed sculpture of Vaikuntha Vishnu.
The central head is of human, and two sides of boar (depicting Varaha) and lion (depicting Narshima).
_____________________________
Der Lakshmana-Tempel ist der erste wirklich große Tempelbau der Chandella-Dynastie im Tempelbezirk von Khajuraho; zu seiner Bauzeit (ca. 930−950) war er der größte Tempel im Norden Indiens. Der Tempel ist dem Gott Vishnu in seinem Aspekt als Vaikuntha ('Herr des Paradieses') geweiht; im Zentrum der Cella (garbhagriha) steht eine dreiköpfige Vishnu-/Vaikuntha-Figur.
In den Ecken der Tempelplattform sind noch vier Begleitschreine erhalten und so ergibt sich das seltene Bild eines kompletten nordindischen Tempelkomplexes (panchayatana), wie es schon im frühen 6. Jahrhundert im Dashavatara-Tempel von Deogarh geplant und verwirklicht wurde, sich aber dort nicht erhalten hat.
ETYMOLOGIE
Der Name Vaikuntha ist wahrscheinlich von den Sanskritwörtern vi und kuntha herzuleiten und bedeutet in etwa 'ohne Bruch' im Sinne von 'ganzheitlich' oder 'vollkommen'. Vaikuntha ist für viele Anhänger Vishnus (vaishnavas) Ziel und Ort nach Erreichung der Erlösung (moksha), d. h. nach der Befreiung aus dem endlosen Kreislauf der Wiedergeburten (samsara). Dieser Ort − in etwa gleichzusetzen mit dem Paradies − liegt an den Hängen des Weltenbergs Meru und besteht nur aus Gold und kostbaren Edelsteinen; der Ganges fließt mitten durch ihn hindurch. Das Bildnis im Innern der Cella wurde − da seine ursprüngliche Bedeutung in Vergessenheit geraten war − in späterer Zeit volkstümlich auch als Lakshmana, Ramachandra oder Chaturbuja bezeichnet; der Name 'Lakshmana-Tempel' ist haften geblieben.
BAUGESCHICHTE
Eine während der Ausgrabungs- und Restaurierungsarbeiten zu Beginn des 20. Jahrhunderts in der Nähe gefundene Steinplatte mit einer Weiheinschrift aus dem Jahr 953/4, die sich auf eine Vaikuntha-Statue bezieht, erwähnt den Chandella-Herrscher Yasovarman (reg. ca. 925−950) als Bauherren und Stifter. Bei einer angenommenen Bauzeit von etwa 20 Jahren dürfte der Baubeginn des Tempels etwa um das Jahr 930 anzusiedeln sein, als die Chandellas gegenüber ihren Lehnsherren, den Pratiharas, mehr und mehr an Einfluss und Macht gewannen. Die Inschriftenplatte ist heute in der kleinen Vorhalle (mukhamandapa) des Tempels angebracht.
ARCHITEKTUR
Der komplett aus Sandstein errichtete Tempel ist ca. 21,5 m hoch, etwa 24,5 m lang und ca. 14,5 m breit. Er erhebt sich auf einer rechteckigen, ca. 3 m hohen, ca. 40 m langen und ca. 27 m breiten Umgangsplattform (jagati), die über einen vorgezogenen Treppenaufgang erreichbar ist. Der Tempel selbst ruht auf einem mehrfach gegliederten und leicht zurückgestuften Unterbau (adhishthana), so dass ein weiterer, ebenfalls etwa 3 m hoher Treppenaufgang notwendig ist um in den Portikus (mukhamandapa oder ardhamandapa) zu gelangen; es folgt die Vorhalle (mandapa), dann die Große Vorhalle (mahamandapa) und schließlich der Sanktumsbereich mit innenliegender Cella (garbhagriha) sowie einem Umgang (pradakshinapatha).
Sanktumsbereich und Große Vorhalle sind flächenmäßig etwa gleich groß − ein Schema, dass bereits ca. 250 Jahre früher beim Kalika-Mata-Tempel in Chittorgarh erstmals auftritt und über Zwischenstufen in Rajasthan und Gyaraspur nach Khajuraho gelangte. Da die Dachaufbauten des Tempels im Wesentlichen auf Pfeilern ruhen, konnten die drei Vorhallen sowie der Umgangsbereich der Cella durch schräggestellte Brüstungen mit gedrechselten Steinsäulchen, vor denen sich im Innern steinerne Sitzbänke befinden, nach außen geöffnet werden.
Die verschiedenen Räume sind durch Stufen voneinander getrennt und haben somit ein geringfügig wechselndes Bodenniveau; die Cella des Tempels mit dem Vaikuntha-Bildnis hat von allen Räumen das höchste Fußbodenniveau und wird von einem Shikhara-Turm mit kleinen Begleittürmchen (urushringas) überhöht. Die Vorhallen sind jeweils von pyramidenförmigen Dächern (phamsanas) bedeckt. Im Äußeren entsteht so das Bild eines die umgebende Landschaft überragenden Gebirges oder Bergstocks, doch auch im Innern müssen die Gläubigen einige Stufen überwinden um zum "Höchsten", dem Vaikuntha-Bildnis, zu gelangen.
Im Innern wie im Äußeren ist jedes Bauteil des Tempels reich gegliedert und mit Skulpturen oder abstrakten geometrischen oder vegetabilischen Ornamenten bedeckt; eine Wand- bzw. Steinsichtigkeit wird also weitgehend vermieden.
SKULPTUREN
Die obere Ebene der mehrfach gestuften Sockelzone ist als etwa 35 cm hoher umlaufender Fries mit über hundert kleinen Elefanten gestaltet, die den gesamten Tempel auf dem Rücken tragen − ein Hoheitszeichen, das sich an keinem der anderen Tempel Khajurahos findet. Die Elefanten werden von jeweils zwei Wärtern (mahuts) begleitet.
Plattform und Tempel sind mit über tausend kleineren und größeren Figuren geschmückt. Vor allem die größeren Skulpturen sind nicht mehr – wie früher – von Architekturelementen oder Nischen eingerahmt, sondern stehen nahezu vollplastisch auf Steinplatten, d. h. sie sind kaum noch mit dem rückwärtigen Reliefgrund verbunden. Sie sind nicht mehr als künstliche Abbilder gemeint, sondern als lebendige, lebensnahe Figuren. Die etwas hervorstehenden Bauteile zeigen zumeist Götterfiguren (Shiva, Vishnu u. a.), die seitlich in den etwas zurückspringenden Teilen von gleich großen weiblichen Figuren – leicht bekleideten 'Schönen Mädchen' (surasundaris) in unterschiedlichen Posen und aus bildhauerischen Gründen stets mit aufgebundenem Haar – begleitet werden. Die etwas breiteren, aber am stärksten zurückgestuften Mittelregister der drei Außenwände des Sanktums präsentieren in der unteren Ebene erotische Szenen aller Art, für die die Tempel von Khajuraho in der ganzen Welt berühmt sind; darüber finden sich 'Himmlische Liebespaare' (mithunas). Die oberste Zone zeigt in der Mitte ein Götterbild mit Begleitfiguren; die seitlichen Dekorfelder (udgamas) zeigen ornamentalen Schmuck bestehend aus neben- und übereinander angeordneten kleinen Fensternischen (chandrasalas).
PLATTFORM
Als einziger Tempel in Khajuraho hat der Lakshmana-Tempel einen weitgehend erhaltenen und die gesamte Plattform umschließenden Figurenfries mit Szenen aus dem höfischen Alltagsleben – Unterricht, Kriegszug, Musikanten, erotisch-sexuelle Liebesszenen etc.; Götterfiguren oder Dämonen sind dagegen hier nicht zu sehen. Die Szenen des etwa in Augenhöhe angebrachten Frieses sind zwar originell, aber von keiner großen handwerklichen oder künstlerischen Meisterschaft.
TEMPEL (AUSSEN)
Während die kleinen Vorhallen außen keinerlei Figurenschmuck besitzen, sind die Eckpfeiler zwischen Vorhalle (mandapa) und Großer Vorhalle (mahamandapa) in zwei Ebenen mit Figuren versehen. Hauptsächlich ist jedoch der Bereich zwischen Großer Vorhalle (mahamandapa) und Sanktum in mehreren Ebenen und überreich mit Figuren besetzt. Hier überwiegen ganz eindeutig Götterfiguren, 'Himmlische Liebespaare' (mithunas) und 'Schöne Mädchen' (surasundaris). Nur die unteren Ebenen der Mittelregister zeigen auch erotisch-sexuelle Szenen; somit ist am Lakshmana-Tempel noch die Hierarchie zwischen der oberen (himmlischen) Ebene und der unteren (erdnahen) Ebene gewahrt.
TEMPEL (INNEN)
Zu den interessantesten und künstlerisch bedeutsamsten Figuren im Innern des Tempels gehören die weiblichen Nymphen (apsaras) an den Streben im Deckenbereich der Großen Vorhalle (mahamandapa); diese zeigen sich in verschiedenen − oft extrem verdrehten − Posen beim Musizieren, beim Ballspiel aber auch beim Entkleiden. In den Wandnischen finden sich diverse Götterfiguren, darunter auch einige nicht (mehr) identifizierbare.
VAIKUNTHA-KULTBILD
Das freiplastisch aus einer großen Steinplatte herausgearbeitete Götterbildnis ist in ganz Indien nahezu einzigartig und zeigt Vishnu/Vaikuntha mit vier zerstörten Armen, so dass keinerlei Attribute mehr vorhanden sind, sowie drei Köpfen (Mensch, Eber und Löwe). Ein rückwärtiger vierter Kopf, der die Universalität Vishnus vervollkommnet hätte, ist nicht ausgeführt; stattdessen findet sich ein in Indien einzigartiger durchbrochener und gezackter Strahlenkranz um Vaikunthas Haupt. Die Figur ist umgeben von einem – aus derselben Steinplatte herausgearbeiteten – Rahmen mit Wächterfiguren sowie Ganga und Yamuna im Sockelbereich und jeweils drei darüber befindlichen vorstehenden Nischen mit Vishnu-Avataras (Matsya, Varaha, Vamana, Kurma, Narasimha, Parashurama). Zwei seitliche Pfeiler mit reichem z. T. freiplastischen Architektur- und Figurendekor und einem doppelten, aus dem aufgerissenene Mäulern von Wasserungeheuern (makaras) hervorquellenden Torana-Bogen als verbindendem oberem Abschluss bilden den äußeren Rahmen des Kultbildes.
BEDEUTUNG
Der Lakshmana-Tempel (ca. 930−950) mit seinen vier hintereinanderliegenden und in der Höhe gestaffelten Bauteilen sowie seiner − im Wesentlichen auf Pfeilern ruhenden − Bauweise gilt als früher Höhepunkt der Chandella-Architektur und war nach seiner Fertigstellung für etliche Jahrzehnte der größte Tempelbau Indiens. Spätere Tempelbauten in Khajuraho wurden von ihm maßgeblich beeinflusst, darunter auch der Kandariya-Mahadeva-Tempel.
Das außergewöhnliche Vaikuntha-Bildnis in der Cella sowie der reiche, beinahe vollplastische Figurenschmuck sind innen wie außen nahezu vollständig erhalten und bezeugen die handwerkliche und künstlerische Meisterschaft der Bildhauer der damaligen Zeit.
Mit seinem mehrteiligen Grundriss, einer von einem Umgang umschlossenen Cella und in Teilen seines Dekors (Balkonbrüstungen mit gedrechselten Säulchen) ist der Lakshmana-Tempel wahrscheinlich direkt beeinflusst von dem ca. 50 Jahre zuvor erbauten, aber insgesamt noch der Pratihara-Architektur zuzurechnenden Maladevi-Tempel in Gyaraspur.
WIKIPEDIA
The Lakshmana Temple is a Hindu temple located in Khajuraho, India. Dedicated to Vaikuntha Vishnu - an aspect of Vishnu.
This temple is located in the Western Temple complex in Khajuraho. Khajuraho is a small village in Chattarpur District of Madhya Pradesh, India.
It is a Sandhara Temple of the Panchayatana Variety. The entire temple complex stands on a high platform (Jagati). The structure consists of all the elements of Hindu temple architecture. It has entrance porch (ardh-mandapa), Mandapa, Maha-Mandapa, Antarala and Garbhagriha.
Unlike other temples in Khajuraho, its sanctum is Pancharatha on plan. Its sikhara is clustered with minor urushringas.
The wall portion is studded with balconied windows with ornate balustrades.
It has two rows of sculptures including divine figures, couples and erotic scenes.
The sanctum doorway is of seven sakhas (vertical panels). The central one being decorated with various incarnation of Lord Vishnu. The Lintel depicts goddess Lakshmi in the centre flanked by Brahma and Vishnu. The sanctum contains four-armed sculpture of Vishnu.
Main image is of tri-headed & four-armed sculpture of Vaikuntha Vishnu.
The central head is of human, and two sides of boar (depicting Varaha) and lion (depicting Narshima).
_____________________________
Der Lakshmana-Tempel ist der erste wirklich große Tempelbau der Chandella-Dynastie im Tempelbezirk von Khajuraho; zu seiner Bauzeit (ca. 930−950) war er der größte Tempel im Norden Indiens. Der Tempel ist dem Gott Vishnu in seinem Aspekt als Vaikuntha ('Herr des Paradieses') geweiht; im Zentrum der Cella (garbhagriha) steht eine dreiköpfige Vishnu-/Vaikuntha-Figur.
In den Ecken der Tempelplattform sind noch vier Begleitschreine erhalten und so ergibt sich das seltene Bild eines kompletten nordindischen Tempelkomplexes (panchayatana), wie es schon im frühen 6. Jahrhundert im Dashavatara-Tempel von Deogarh geplant und verwirklicht wurde, sich aber dort nicht erhalten hat.
ETYMOLOGIE
Der Name Vaikuntha ist wahrscheinlich von den Sanskritwörtern vi und kuntha herzuleiten und bedeutet in etwa 'ohne Bruch' im Sinne von 'ganzheitlich' oder 'vollkommen'. Vaikuntha ist für viele Anhänger Vishnus (vaishnavas) Ziel und Ort nach Erreichung der Erlösung (moksha), d. h. nach der Befreiung aus dem endlosen Kreislauf der Wiedergeburten (samsara). Dieser Ort − in etwa gleichzusetzen mit dem Paradies − liegt an den Hängen des Weltenbergs Meru und besteht nur aus Gold und kostbaren Edelsteinen; der Ganges fließt mitten durch ihn hindurch. Das Bildnis im Innern der Cella wurde − da seine ursprüngliche Bedeutung in Vergessenheit geraten war − in späterer Zeit volkstümlich auch als Lakshmana, Ramachandra oder Chaturbuja bezeichnet; der Name 'Lakshmana-Tempel' ist haften geblieben.
BAUGESCHICHTE
Eine während der Ausgrabungs- und Restaurierungsarbeiten zu Beginn des 20. Jahrhunderts in der Nähe gefundene Steinplatte mit einer Weiheinschrift aus dem Jahr 953/4, die sich auf eine Vaikuntha-Statue bezieht, erwähnt den Chandella-Herrscher Yasovarman (reg. ca. 925−950) als Bauherren und Stifter. Bei einer angenommenen Bauzeit von etwa 20 Jahren dürfte der Baubeginn des Tempels etwa um das Jahr 930 anzusiedeln sein, als die Chandellas gegenüber ihren Lehnsherren, den Pratiharas, mehr und mehr an Einfluss und Macht gewannen. Die Inschriftenplatte ist heute in der kleinen Vorhalle (mukhamandapa) des Tempels angebracht.
ARCHITEKTUR
Der komplett aus Sandstein errichtete Tempel ist ca. 21,5 m hoch, etwa 24,5 m lang und ca. 14,5 m breit. Er erhebt sich auf einer rechteckigen, ca. 3 m hohen, ca. 40 m langen und ca. 27 m breiten Umgangsplattform (jagati), die über einen vorgezogenen Treppenaufgang erreichbar ist. Der Tempel selbst ruht auf einem mehrfach gegliederten und leicht zurückgestuften Unterbau (adhishthana), so dass ein weiterer, ebenfalls etwa 3 m hoher Treppenaufgang notwendig ist um in den Portikus (mukhamandapa oder ardhamandapa) zu gelangen; es folgt die Vorhalle (mandapa), dann die Große Vorhalle (mahamandapa) und schließlich der Sanktumsbereich mit innenliegender Cella (garbhagriha) sowie einem Umgang (pradakshinapatha).
Sanktumsbereich und Große Vorhalle sind flächenmäßig etwa gleich groß − ein Schema, dass bereits ca. 250 Jahre früher beim Kalika-Mata-Tempel in Chittorgarh erstmals auftritt und über Zwischenstufen in Rajasthan und Gyaraspur nach Khajuraho gelangte. Da die Dachaufbauten des Tempels im Wesentlichen auf Pfeilern ruhen, konnten die drei Vorhallen sowie der Umgangsbereich der Cella durch schräggestellte Brüstungen mit gedrechselten Steinsäulchen, vor denen sich im Innern steinerne Sitzbänke befinden, nach außen geöffnet werden.
Die verschiedenen Räume sind durch Stufen voneinander getrennt und haben somit ein geringfügig wechselndes Bodenniveau; die Cella des Tempels mit dem Vaikuntha-Bildnis hat von allen Räumen das höchste Fußbodenniveau und wird von einem Shikhara-Turm mit kleinen Begleittürmchen (urushringas) überhöht. Die Vorhallen sind jeweils von pyramidenförmigen Dächern (phamsanas) bedeckt. Im Äußeren entsteht so das Bild eines die umgebende Landschaft überragenden Gebirges oder Bergstocks, doch auch im Innern müssen die Gläubigen einige Stufen überwinden um zum "Höchsten", dem Vaikuntha-Bildnis, zu gelangen.
Im Innern wie im Äußeren ist jedes Bauteil des Tempels reich gegliedert und mit Skulpturen oder abstrakten geometrischen oder vegetabilischen Ornamenten bedeckt; eine Wand- bzw. Steinsichtigkeit wird also weitgehend vermieden.
SKULPTUREN
Die obere Ebene der mehrfach gestuften Sockelzone ist als etwa 35 cm hoher umlaufender Fries mit über hundert kleinen Elefanten gestaltet, die den gesamten Tempel auf dem Rücken tragen − ein Hoheitszeichen, das sich an keinem der anderen Tempel Khajurahos findet. Die Elefanten werden von jeweils zwei Wärtern (mahuts) begleitet.
Plattform und Tempel sind mit über tausend kleineren und größeren Figuren geschmückt. Vor allem die größeren Skulpturen sind nicht mehr – wie früher – von Architekturelementen oder Nischen eingerahmt, sondern stehen nahezu vollplastisch auf Steinplatten, d. h. sie sind kaum noch mit dem rückwärtigen Reliefgrund verbunden. Sie sind nicht mehr als künstliche Abbilder gemeint, sondern als lebendige, lebensnahe Figuren. Die etwas hervorstehenden Bauteile zeigen zumeist Götterfiguren (Shiva, Vishnu u. a.), die seitlich in den etwas zurückspringenden Teilen von gleich großen weiblichen Figuren – leicht bekleideten 'Schönen Mädchen' (surasundaris) in unterschiedlichen Posen und aus bildhauerischen Gründen stets mit aufgebundenem Haar – begleitet werden. Die etwas breiteren, aber am stärksten zurückgestuften Mittelregister der drei Außenwände des Sanktums präsentieren in der unteren Ebene erotische Szenen aller Art, für die die Tempel von Khajuraho in der ganzen Welt berühmt sind; darüber finden sich 'Himmlische Liebespaare' (mithunas). Die oberste Zone zeigt in der Mitte ein Götterbild mit Begleitfiguren; die seitlichen Dekorfelder (udgamas) zeigen ornamentalen Schmuck bestehend aus neben- und übereinander angeordneten kleinen Fensternischen (chandrasalas).
PLATTFORM
Als einziger Tempel in Khajuraho hat der Lakshmana-Tempel einen weitgehend erhaltenen und die gesamte Plattform umschließenden Figurenfries mit Szenen aus dem höfischen Alltagsleben – Unterricht, Kriegszug, Musikanten, erotisch-sexuelle Liebesszenen etc.; Götterfiguren oder Dämonen sind dagegen hier nicht zu sehen. Die Szenen des etwa in Augenhöhe angebrachten Frieses sind zwar originell, aber von keiner großen handwerklichen oder künstlerischen Meisterschaft.
TEMPEL (AUSSEN)
Während die kleinen Vorhallen außen keinerlei Figurenschmuck besitzen, sind die Eckpfeiler zwischen Vorhalle (mandapa) und Großer Vorhalle (mahamandapa) in zwei Ebenen mit Figuren versehen. Hauptsächlich ist jedoch der Bereich zwischen Großer Vorhalle (mahamandapa) und Sanktum in mehreren Ebenen und überreich mit Figuren besetzt. Hier überwiegen ganz eindeutig Götterfiguren, 'Himmlische Liebespaare' (mithunas) und 'Schöne Mädchen' (surasundaris). Nur die unteren Ebenen der Mittelregister zeigen auch erotisch-sexuelle Szenen; somit ist am Lakshmana-Tempel noch die Hierarchie zwischen der oberen (himmlischen) Ebene und der unteren (erdnahen) Ebene gewahrt.
TEMPEL (INNEN)
Zu den interessantesten und künstlerisch bedeutsamsten Figuren im Innern des Tempels gehören die weiblichen Nymphen (apsaras) an den Streben im Deckenbereich der Großen Vorhalle (mahamandapa); diese zeigen sich in verschiedenen − oft extrem verdrehten − Posen beim Musizieren, beim Ballspiel aber auch beim Entkleiden. In den Wandnischen finden sich diverse Götterfiguren, darunter auch einige nicht (mehr) identifizierbare.
VAIKUNTHA-KULTBILD
Das freiplastisch aus einer großen Steinplatte herausgearbeitete Götterbildnis ist in ganz Indien nahezu einzigartig und zeigt Vishnu/Vaikuntha mit vier zerstörten Armen, so dass keinerlei Attribute mehr vorhanden sind, sowie drei Köpfen (Mensch, Eber und Löwe). Ein rückwärtiger vierter Kopf, der die Universalität Vishnus vervollkommnet hätte, ist nicht ausgeführt; stattdessen findet sich ein in Indien einzigartiger durchbrochener und gezackter Strahlenkranz um Vaikunthas Haupt. Die Figur ist umgeben von einem – aus derselben Steinplatte herausgearbeiteten – Rahmen mit Wächterfiguren sowie Ganga und Yamuna im Sockelbereich und jeweils drei darüber befindlichen vorstehenden Nischen mit Vishnu-Avataras (Matsya, Varaha, Vamana, Kurma, Narasimha, Parashurama). Zwei seitliche Pfeiler mit reichem z. T. freiplastischen Architektur- und Figurendekor und einem doppelten, aus dem aufgerissenene Mäulern von Wasserungeheuern (makaras) hervorquellenden Torana-Bogen als verbindendem oberem Abschluss bilden den äußeren Rahmen des Kultbildes.
BEDEUTUNG
Der Lakshmana-Tempel (ca. 930−950) mit seinen vier hintereinanderliegenden und in der Höhe gestaffelten Bauteilen sowie seiner − im Wesentlichen auf Pfeilern ruhenden − Bauweise gilt als früher Höhepunkt der Chandella-Architektur und war nach seiner Fertigstellung für etliche Jahrzehnte der größte Tempelbau Indiens. Spätere Tempelbauten in Khajuraho wurden von ihm maßgeblich beeinflusst, darunter auch der Kandariya-Mahadeva-Tempel.
Das außergewöhnliche Vaikuntha-Bildnis in der Cella sowie der reiche, beinahe vollplastische Figurenschmuck sind innen wie außen nahezu vollständig erhalten und bezeugen die handwerkliche und künstlerische Meisterschaft der Bildhauer der damaligen Zeit.
Mit seinem mehrteiligen Grundriss, einer von einem Umgang umschlossenen Cella und in Teilen seines Dekors (Balkonbrüstungen mit gedrechselten Säulchen) ist der Lakshmana-Tempel wahrscheinlich direkt beeinflusst von dem ca. 50 Jahre zuvor erbauten, aber insgesamt noch der Pratihara-Architektur zuzurechnenden Maladevi-Tempel in Gyaraspur.
WIKIPEDIA
The Lakshmana Temple is a Hindu temple located in Khajuraho, India. Dedicated to Vaikuntha Vishnu - an aspect of Vishnu.
This temple is located in the Western Temple complex in Khajuraho. Khajuraho is a small village in Chattarpur District of Madhya Pradesh, India.
It is a Sandhara Temple of the Panchayatana Variety. The entire temple complex stands on a high platform (Jagati). The structure consists of all the elements of Hindu temple architecture. It has entrance porch (ardh-mandapa), Mandapa, Maha-Mandapa, Antarala and Garbhagriha.
Unlike other temples in Khajuraho, its sanctum is Pancharatha on plan. Its sikhara is clustered with minor urushringas.
The wall portion is studded with balconied windows with ornate balustrades.
It has two rows of sculptures including divine figures, couples and erotic scenes.
The sanctum doorway is of seven sakhas (vertical panels). The central one being decorated with various incarnation of Lord Vishnu. The Lintel depicts goddess Lakshmi in the centre flanked by Brahma and Vishnu. The sanctum contains four-armed sculpture of Vishnu.
Main image is of tri-headed & four-armed sculpture of Vaikuntha Vishnu.
The central head is of human, and two sides of boar (depicting Varaha) and lion (depicting Narshima).
_____________________________
Der Lakshmana-Tempel ist der erste wirklich große Tempelbau der Chandella-Dynastie im Tempelbezirk von Khajuraho; zu seiner Bauzeit (ca. 930−950) war er der größte Tempel im Norden Indiens. Der Tempel ist dem Gott Vishnu in seinem Aspekt als Vaikuntha ('Herr des Paradieses') geweiht; im Zentrum der Cella (garbhagriha) steht eine dreiköpfige Vishnu-/Vaikuntha-Figur.
In den Ecken der Tempelplattform sind noch vier Begleitschreine erhalten und so ergibt sich das seltene Bild eines kompletten nordindischen Tempelkomplexes (panchayatana), wie es schon im frühen 6. Jahrhundert im Dashavatara-Tempel von Deogarh geplant und verwirklicht wurde, sich aber dort nicht erhalten hat.
ETYMOLOGIE
Der Name Vaikuntha ist wahrscheinlich von den Sanskritwörtern vi und kuntha herzuleiten und bedeutet in etwa 'ohne Bruch' im Sinne von 'ganzheitlich' oder 'vollkommen'. Vaikuntha ist für viele Anhänger Vishnus (vaishnavas) Ziel und Ort nach Erreichung der Erlösung (moksha), d. h. nach der Befreiung aus dem endlosen Kreislauf der Wiedergeburten (samsara). Dieser Ort − in etwa gleichzusetzen mit dem Paradies − liegt an den Hängen des Weltenbergs Meru und besteht nur aus Gold und kostbaren Edelsteinen; der Ganges fließt mitten durch ihn hindurch. Das Bildnis im Innern der Cella wurde − da seine ursprüngliche Bedeutung in Vergessenheit geraten war − in späterer Zeit volkstümlich auch als Lakshmana, Ramachandra oder Chaturbuja bezeichnet; der Name 'Lakshmana-Tempel' ist haften geblieben.
BAUGESCHICHTE
Eine während der Ausgrabungs- und Restaurierungsarbeiten zu Beginn des 20. Jahrhunderts in der Nähe gefundene Steinplatte mit einer Weiheinschrift aus dem Jahr 953/4, die sich auf eine Vaikuntha-Statue bezieht, erwähnt den Chandella-Herrscher Yasovarman (reg. ca. 925−950) als Bauherren und Stifter. Bei einer angenommenen Bauzeit von etwa 20 Jahren dürfte der Baubeginn des Tempels etwa um das Jahr 930 anzusiedeln sein, als die Chandellas gegenüber ihren Lehnsherren, den Pratiharas, mehr und mehr an Einfluss und Macht gewannen. Die Inschriftenplatte ist heute in der kleinen Vorhalle (mukhamandapa) des Tempels angebracht.
ARCHITEKTUR
Der komplett aus Sandstein errichtete Tempel ist ca. 21,5 m hoch, etwa 24,5 m lang und ca. 14,5 m breit. Er erhebt sich auf einer rechteckigen, ca. 3 m hohen, ca. 40 m langen und ca. 27 m breiten Umgangsplattform (jagati), die über einen vorgezogenen Treppenaufgang erreichbar ist. Der Tempel selbst ruht auf einem mehrfach gegliederten und leicht zurückgestuften Unterbau (adhishthana), so dass ein weiterer, ebenfalls etwa 3 m hoher Treppenaufgang notwendig ist um in den Portikus (mukhamandapa oder ardhamandapa) zu gelangen; es folgt die Vorhalle (mandapa), dann die Große Vorhalle (mahamandapa) und schließlich der Sanktumsbereich mit innenliegender Cella (garbhagriha) sowie einem Umgang (pradakshinapatha).
Sanktumsbereich und Große Vorhalle sind flächenmäßig etwa gleich groß − ein Schema, dass bereits ca. 250 Jahre früher beim Kalika-Mata-Tempel in Chittorgarh erstmals auftritt und über Zwischenstufen in Rajasthan und Gyaraspur nach Khajuraho gelangte. Da die Dachaufbauten des Tempels im Wesentlichen auf Pfeilern ruhen, konnten die drei Vorhallen sowie der Umgangsbereich der Cella durch schräggestellte Brüstungen mit gedrechselten Steinsäulchen, vor denen sich im Innern steinerne Sitzbänke befinden, nach außen geöffnet werden.
Die verschiedenen Räume sind durch Stufen voneinander getrennt und haben somit ein geringfügig wechselndes Bodenniveau; die Cella des Tempels mit dem Vaikuntha-Bildnis hat von allen Räumen das höchste Fußbodenniveau und wird von einem Shikhara-Turm mit kleinen Begleittürmchen (urushringas) überhöht. Die Vorhallen sind jeweils von pyramidenförmigen Dächern (phamsanas) bedeckt. Im Äußeren entsteht so das Bild eines die umgebende Landschaft überragenden Gebirges oder Bergstocks, doch auch im Innern müssen die Gläubigen einige Stufen überwinden um zum "Höchsten", dem Vaikuntha-Bildnis, zu gelangen.
Im Innern wie im Äußeren ist jedes Bauteil des Tempels reich gegliedert und mit Skulpturen oder abstrakten geometrischen oder vegetabilischen Ornamenten bedeckt; eine Wand- bzw. Steinsichtigkeit wird also weitgehend vermieden.
SKULPTUREN
Die obere Ebene der mehrfach gestuften Sockelzone ist als etwa 35 cm hoher umlaufender Fries mit über hundert kleinen Elefanten gestaltet, die den gesamten Tempel auf dem Rücken tragen − ein Hoheitszeichen, das sich an keinem der anderen Tempel Khajurahos findet. Die Elefanten werden von jeweils zwei Wärtern (mahuts) begleitet.
Plattform und Tempel sind mit über tausend kleineren und größeren Figuren geschmückt. Vor allem die größeren Skulpturen sind nicht mehr – wie früher – von Architekturelementen oder Nischen eingerahmt, sondern stehen nahezu vollplastisch auf Steinplatten, d. h. sie sind kaum noch mit dem rückwärtigen Reliefgrund verbunden. Sie sind nicht mehr als künstliche Abbilder gemeint, sondern als lebendige, lebensnahe Figuren. Die etwas hervorstehenden Bauteile zeigen zumeist Götterfiguren (Shiva, Vishnu u. a.), die seitlich in den etwas zurückspringenden Teilen von gleich großen weiblichen Figuren – leicht bekleideten 'Schönen Mädchen' (surasundaris) in unterschiedlichen Posen und aus bildhauerischen Gründen stets mit aufgebundenem Haar – begleitet werden. Die etwas breiteren, aber am stärksten zurückgestuften Mittelregister der drei Außenwände des Sanktums präsentieren in der unteren Ebene erotische Szenen aller Art, für die die Tempel von Khajuraho in der ganzen Welt berühmt sind; darüber finden sich 'Himmlische Liebespaare' (mithunas). Die oberste Zone zeigt in der Mitte ein Götterbild mit Begleitfiguren; die seitlichen Dekorfelder (udgamas) zeigen ornamentalen Schmuck bestehend aus neben- und übereinander angeordneten kleinen Fensternischen (chandrasalas).
PLATTFORM
Als einziger Tempel in Khajuraho hat der Lakshmana-Tempel einen weitgehend erhaltenen und die gesamte Plattform umschließenden Figurenfries mit Szenen aus dem höfischen Alltagsleben – Unterricht, Kriegszug, Musikanten, erotisch-sexuelle Liebesszenen etc.; Götterfiguren oder Dämonen sind dagegen hier nicht zu sehen. Die Szenen des etwa in Augenhöhe angebrachten Frieses sind zwar originell, aber von keiner großen handwerklichen oder künstlerischen Meisterschaft.
TEMPEL (AUSSEN)
Während die kleinen Vorhallen außen keinerlei Figurenschmuck besitzen, sind die Eckpfeiler zwischen Vorhalle (mandapa) und Großer Vorhalle (mahamandapa) in zwei Ebenen mit Figuren versehen. Hauptsächlich ist jedoch der Bereich zwischen Großer Vorhalle (mahamandapa) und Sanktum in mehreren Ebenen und überreich mit Figuren besetzt. Hier überwiegen ganz eindeutig Götterfiguren, 'Himmlische Liebespaare' (mithunas) und 'Schöne Mädchen' (surasundaris). Nur die unteren Ebenen der Mittelregister zeigen auch erotisch-sexuelle Szenen; somit ist am Lakshmana-Tempel noch die Hierarchie zwischen der oberen (himmlischen) Ebene und der unteren (erdnahen) Ebene gewahrt.
TEMPEL (INNEN)
Zu den interessantesten und künstlerisch bedeutsamsten Figuren im Innern des Tempels gehören die weiblichen Nymphen (apsaras) an den Streben im Deckenbereich der Großen Vorhalle (mahamandapa); diese zeigen sich in verschiedenen − oft extrem verdrehten − Posen beim Musizieren, beim Ballspiel aber auch beim Entkleiden. In den Wandnischen finden sich diverse Götterfiguren, darunter auch einige nicht (mehr) identifizierbare.
VAIKUNTHA-KULTBILD
Das freiplastisch aus einer großen Steinplatte herausgearbeitete Götterbildnis ist in ganz Indien nahezu einzigartig und zeigt Vishnu/Vaikuntha mit vier zerstörten Armen, so dass keinerlei Attribute mehr vorhanden sind, sowie drei Köpfen (Mensch, Eber und Löwe). Ein rückwärtiger vierter Kopf, der die Universalität Vishnus vervollkommnet hätte, ist nicht ausgeführt; stattdessen findet sich ein in Indien einzigartiger durchbrochener und gezackter Strahlenkranz um Vaikunthas Haupt. Die Figur ist umgeben von einem – aus derselben Steinplatte herausgearbeiteten – Rahmen mit Wächterfiguren sowie Ganga und Yamuna im Sockelbereich und jeweils drei darüber befindlichen vorstehenden Nischen mit Vishnu-Avataras (Matsya, Varaha, Vamana, Kurma, Narasimha, Parashurama). Zwei seitliche Pfeiler mit reichem z. T. freiplastischen Architektur- und Figurendekor und einem doppelten, aus dem aufgerissenene Mäulern von Wasserungeheuern (makaras) hervorquellenden Torana-Bogen als verbindendem oberem Abschluss bilden den äußeren Rahmen des Kultbildes.
BEDEUTUNG
Der Lakshmana-Tempel (ca. 930−950) mit seinen vier hintereinanderliegenden und in der Höhe gestaffelten Bauteilen sowie seiner − im Wesentlichen auf Pfeilern ruhenden − Bauweise gilt als früher Höhepunkt der Chandella-Architektur und war nach seiner Fertigstellung für etliche Jahrzehnte der größte Tempelbau Indiens. Spätere Tempelbauten in Khajuraho wurden von ihm maßgeblich beeinflusst, darunter auch der Kandariya-Mahadeva-Tempel.
Das außergewöhnliche Vaikuntha-Bildnis in der Cella sowie der reiche, beinahe vollplastische Figurenschmuck sind innen wie außen nahezu vollständig erhalten und bezeugen die handwerkliche und künstlerische Meisterschaft der Bildhauer der damaligen Zeit.
Mit seinem mehrteiligen Grundriss, einer von einem Umgang umschlossenen Cella und in Teilen seines Dekors (Balkonbrüstungen mit gedrechselten Säulchen) ist der Lakshmana-Tempel wahrscheinlich direkt beeinflusst von dem ca. 50 Jahre zuvor erbauten, aber insgesamt noch der Pratihara-Architektur zuzurechnenden Maladevi-Tempel in Gyaraspur.
WIKIPEDIA
The Lakshmana Temple is a Hindu temple located in Khajuraho, India. Dedicated to Vaikuntha Vishnu - an aspect of Vishnu.
This temple is located in the Western Temple complex in Khajuraho. Khajuraho is a small village in Chattarpur District of Madhya Pradesh, India.
It is a Sandhara Temple of the Panchayatana Variety. The entire temple complex stands on a high platform (Jagati). The structure consists of all the elements of Hindu temple architecture. It has entrance porch (ardh-mandapa), Mandapa, Maha-Mandapa, Antarala and Garbhagriha.
Unlike other temples in Khajuraho, its sanctum is Pancharatha on plan. Its sikhara is clustered with minor urushringas.
The wall portion is studded with balconied windows with ornate balustrades.
It has two rows of sculptures including divine figures, couples and erotic scenes.
The sanctum doorway is of seven sakhas (vertical panels). The central one being decorated with various incarnation of Lord Vishnu. The Lintel depicts goddess Lakshmi in the centre flanked by Brahma and Vishnu. The sanctum contains four-armed sculpture of Vishnu.
Main image is of tri-headed & four-armed sculpture of Vaikuntha Vishnu.
The central head is of human, and two sides of boar (depicting Varaha) and lion (depicting Narshima).
_____________________________
Der Lakshmana-Tempel ist der erste wirklich große Tempelbau der Chandella-Dynastie im Tempelbezirk von Khajuraho; zu seiner Bauzeit (ca. 930−950) war er der größte Tempel im Norden Indiens. Der Tempel ist dem Gott Vishnu in seinem Aspekt als Vaikuntha ('Herr des Paradieses') geweiht; im Zentrum der Cella (garbhagriha) steht eine dreiköpfige Vishnu-/Vaikuntha-Figur.
In den Ecken der Tempelplattform sind noch vier Begleitschreine erhalten und so ergibt sich das seltene Bild eines kompletten nordindischen Tempelkomplexes (panchayatana), wie es schon im frühen 6. Jahrhundert im Dashavatara-Tempel von Deogarh geplant und verwirklicht wurde, sich aber dort nicht erhalten hat.
ETYMOLOGIE
Der Name Vaikuntha ist wahrscheinlich von den Sanskritwörtern vi und kuntha herzuleiten und bedeutet in etwa 'ohne Bruch' im Sinne von 'ganzheitlich' oder 'vollkommen'. Vaikuntha ist für viele Anhänger Vishnus (vaishnavas) Ziel und Ort nach Erreichung der Erlösung (moksha), d. h. nach der Befreiung aus dem endlosen Kreislauf der Wiedergeburten (samsara). Dieser Ort − in etwa gleichzusetzen mit dem Paradies − liegt an den Hängen des Weltenbergs Meru und besteht nur aus Gold und kostbaren Edelsteinen; der Ganges fließt mitten durch ihn hindurch. Das Bildnis im Innern der Cella wurde − da seine ursprüngliche Bedeutung in Vergessenheit geraten war − in späterer Zeit volkstümlich auch als Lakshmana, Ramachandra oder Chaturbuja bezeichnet; der Name 'Lakshmana-Tempel' ist haften geblieben.
BAUGESCHICHTE
Eine während der Ausgrabungs- und Restaurierungsarbeiten zu Beginn des 20. Jahrhunderts in der Nähe gefundene Steinplatte mit einer Weiheinschrift aus dem Jahr 953/4, die sich auf eine Vaikuntha-Statue bezieht, erwähnt den Chandella-Herrscher Yasovarman (reg. ca. 925−950) als Bauherren und Stifter. Bei einer angenommenen Bauzeit von etwa 20 Jahren dürfte der Baubeginn des Tempels etwa um das Jahr 930 anzusiedeln sein, als die Chandellas gegenüber ihren Lehnsherren, den Pratiharas, mehr und mehr an Einfluss und Macht gewannen. Die Inschriftenplatte ist heute in der kleinen Vorhalle (mukhamandapa) des Tempels angebracht.
ARCHITEKTUR
Der komplett aus Sandstein errichtete Tempel ist ca. 21,5 m hoch, etwa 24,5 m lang und ca. 14,5 m breit. Er erhebt sich auf einer rechteckigen, ca. 3 m hohen, ca. 40 m langen und ca. 27 m breiten Umgangsplattform (jagati), die über einen vorgezogenen Treppenaufgang erreichbar ist. Der Tempel selbst ruht auf einem mehrfach gegliederten und leicht zurückgestuften Unterbau (adhishthana), so dass ein weiterer, ebenfalls etwa 3 m hoher Treppenaufgang notwendig ist um in den Portikus (mukhamandapa oder ardhamandapa) zu gelangen; es folgt die Vorhalle (mandapa), dann die Große Vorhalle (mahamandapa) und schließlich der Sanktumsbereich mit innenliegender Cella (garbhagriha) sowie einem Umgang (pradakshinapatha).
Sanktumsbereich und Große Vorhalle sind flächenmäßig etwa gleich groß − ein Schema, dass bereits ca. 250 Jahre früher beim Kalika-Mata-Tempel in Chittorgarh erstmals auftritt und über Zwischenstufen in Rajasthan und Gyaraspur nach Khajuraho gelangte. Da die Dachaufbauten des Tempels im Wesentlichen auf Pfeilern ruhen, konnten die drei Vorhallen sowie der Umgangsbereich der Cella durch schräggestellte Brüstungen mit gedrechselten Steinsäulchen, vor denen sich im Innern steinerne Sitzbänke befinden, nach außen geöffnet werden.
Die verschiedenen Räume sind durch Stufen voneinander getrennt und haben somit ein geringfügig wechselndes Bodenniveau; die Cella des Tempels mit dem Vaikuntha-Bildnis hat von allen Räumen das höchste Fußbodenniveau und wird von einem Shikhara-Turm mit kleinen Begleittürmchen (urushringas) überhöht. Die Vorhallen sind jeweils von pyramidenförmigen Dächern (phamsanas) bedeckt. Im Äußeren entsteht so das Bild eines die umgebende Landschaft überragenden Gebirges oder Bergstocks, doch auch im Innern müssen die Gläubigen einige Stufen überwinden um zum "Höchsten", dem Vaikuntha-Bildnis, zu gelangen.
Im Innern wie im Äußeren ist jedes Bauteil des Tempels reich gegliedert und mit Skulpturen oder abstrakten geometrischen oder vegetabilischen Ornamenten bedeckt; eine Wand- bzw. Steinsichtigkeit wird also weitgehend vermieden.
SKULPTUREN
Die obere Ebene der mehrfach gestuften Sockelzone ist als etwa 35 cm hoher umlaufender Fries mit über hundert kleinen Elefanten gestaltet, die den gesamten Tempel auf dem Rücken tragen − ein Hoheitszeichen, das sich an keinem der anderen Tempel Khajurahos findet. Die Elefanten werden von jeweils zwei Wärtern (mahuts) begleitet.
Plattform und Tempel sind mit über tausend kleineren und größeren Figuren geschmückt. Vor allem die größeren Skulpturen sind nicht mehr – wie früher – von Architekturelementen oder Nischen eingerahmt, sondern stehen nahezu vollplastisch auf Steinplatten, d. h. sie sind kaum noch mit dem rückwärtigen Reliefgrund verbunden. Sie sind nicht mehr als künstliche Abbilder gemeint, sondern als lebendige, lebensnahe Figuren. Die etwas hervorstehenden Bauteile zeigen zumeist Götterfiguren (Shiva, Vishnu u. a.), die seitlich in den etwas zurückspringenden Teilen von gleich großen weiblichen Figuren – leicht bekleideten 'Schönen Mädchen' (surasundaris) in unterschiedlichen Posen und aus bildhauerischen Gründen stets mit aufgebundenem Haar – begleitet werden. Die etwas breiteren, aber am stärksten zurückgestuften Mittelregister der drei Außenwände des Sanktums präsentieren in der unteren Ebene erotische Szenen aller Art, für die die Tempel von Khajuraho in der ganzen Welt berühmt sind; darüber finden sich 'Himmlische Liebespaare' (mithunas). Die oberste Zone zeigt in der Mitte ein Götterbild mit Begleitfiguren; die seitlichen Dekorfelder (udgamas) zeigen ornamentalen Schmuck bestehend aus neben- und übereinander angeordneten kleinen Fensternischen (chandrasalas).
PLATTFORM
Als einziger Tempel in Khajuraho hat der Lakshmana-Tempel einen weitgehend erhaltenen und die gesamte Plattform umschließenden Figurenfries mit Szenen aus dem höfischen Alltagsleben – Unterricht, Kriegszug, Musikanten, erotisch-sexuelle Liebesszenen etc.; Götterfiguren oder Dämonen sind dagegen hier nicht zu sehen. Die Szenen des etwa in Augenhöhe angebrachten Frieses sind zwar originell, aber von keiner großen handwerklichen oder künstlerischen Meisterschaft.
TEMPEL (AUSSEN)
Während die kleinen Vorhallen außen keinerlei Figurenschmuck besitzen, sind die Eckpfeiler zwischen Vorhalle (mandapa) und Großer Vorhalle (mahamandapa) in zwei Ebenen mit Figuren versehen. Hauptsächlich ist jedoch der Bereich zwischen Großer Vorhalle (mahamandapa) und Sanktum in mehreren Ebenen und überreich mit Figuren besetzt. Hier überwiegen ganz eindeutig Götterfiguren, 'Himmlische Liebespaare' (mithunas) und 'Schöne Mädchen' (surasundaris). Nur die unteren Ebenen der Mittelregister zeigen auch erotisch-sexuelle Szenen; somit ist am Lakshmana-Tempel noch die Hierarchie zwischen der oberen (himmlischen) Ebene und der unteren (erdnahen) Ebene gewahrt.
TEMPEL (INNEN)
Zu den interessantesten und künstlerisch bedeutsamsten Figuren im Innern des Tempels gehören die weiblichen Nymphen (apsaras) an den Streben im Deckenbereich der Großen Vorhalle (mahamandapa); diese zeigen sich in verschiedenen − oft extrem verdrehten − Posen beim Musizieren, beim Ballspiel aber auch beim Entkleiden. In den Wandnischen finden sich diverse Götterfiguren, darunter auch einige nicht (mehr) identifizierbare.
VAIKUNTHA-KULTBILD
Das freiplastisch aus einer großen Steinplatte herausgearbeitete Götterbildnis ist in ganz Indien nahezu einzigartig und zeigt Vishnu/Vaikuntha mit vier zerstörten Armen, so dass keinerlei Attribute mehr vorhanden sind, sowie drei Köpfen (Mensch, Eber und Löwe). Ein rückwärtiger vierter Kopf, der die Universalität Vishnus vervollkommnet hätte, ist nicht ausgeführt; stattdessen findet sich ein in Indien einzigartiger durchbrochener und gezackter Strahlenkranz um Vaikunthas Haupt. Die Figur ist umgeben von einem – aus derselben Steinplatte herausgearbeiteten – Rahmen mit Wächterfiguren sowie Ganga und Yamuna im Sockelbereich und jeweils drei darüber befindlichen vorstehenden Nischen mit Vishnu-Avataras (Matsya, Varaha, Vamana, Kurma, Narasimha, Parashurama). Zwei seitliche Pfeiler mit reichem z. T. freiplastischen Architektur- und Figurendekor und einem doppelten, aus dem aufgerissenene Mäulern von Wasserungeheuern (makaras) hervorquellenden Torana-Bogen als verbindendem oberem Abschluss bilden den äußeren Rahmen des Kultbildes.
BEDEUTUNG
Der Lakshmana-Tempel (ca. 930−950) mit seinen vier hintereinanderliegenden und in der Höhe gestaffelten Bauteilen sowie seiner − im Wesentlichen auf Pfeilern ruhenden − Bauweise gilt als früher Höhepunkt der Chandella-Architektur und war nach seiner Fertigstellung für etliche Jahrzehnte der größte Tempelbau Indiens. Spätere Tempelbauten in Khajuraho wurden von ihm maßgeblich beeinflusst, darunter auch der Kandariya-Mahadeva-Tempel.
Das außergewöhnliche Vaikuntha-Bildnis in der Cella sowie der reiche, beinahe vollplastische Figurenschmuck sind innen wie außen nahezu vollständig erhalten und bezeugen die handwerkliche und künstlerische Meisterschaft der Bildhauer der damaligen Zeit.
Mit seinem mehrteiligen Grundriss, einer von einem Umgang umschlossenen Cella und in Teilen seines Dekors (Balkonbrüstungen mit gedrechselten Säulchen) ist der Lakshmana-Tempel wahrscheinlich direkt beeinflusst von dem ca. 50 Jahre zuvor erbauten, aber insgesamt noch der Pratihara-Architektur zuzurechnenden Maladevi-Tempel in Gyaraspur.
WIKIPEDIA
The Lakshmana Temple is a Hindu temple located in Khajuraho, India. Dedicated to Vaikuntha Vishnu - an aspect of Vishnu.
This temple is located in the Western Temple complex in Khajuraho. Khajuraho is a small village in Chattarpur District of Madhya Pradesh, India.
It is a Sandhara Temple of the Panchayatana Variety. The entire temple complex stands on a high platform (Jagati). The structure consists of all the elements of Hindu temple architecture. It has entrance porch (ardh-mandapa), Mandapa, Maha-Mandapa, Antarala and Garbhagriha.
Unlike other temples in Khajuraho, its sanctum is Pancharatha on plan. Its sikhara is clustered with minor urushringas.
The wall portion is studded with balconied windows with ornate balustrades.
It has two rows of sculptures including divine figures, couples and erotic scenes.
The sanctum doorway is of seven sakhas (vertical panels). The central one being decorated with various incarnation of Lord Vishnu. The Lintel depicts goddess Lakshmi in the centre flanked by Brahma and Vishnu. The sanctum contains four-armed sculpture of Vishnu.
Main image is of tri-headed & four-armed sculpture of Vaikuntha Vishnu.
The central head is of human, and two sides of boar (depicting Varaha) and lion (depicting Narshima).
_____________________________
Der Lakshmana-Tempel ist der erste wirklich große Tempelbau der Chandella-Dynastie im Tempelbezirk von Khajuraho; zu seiner Bauzeit (ca. 930−950) war er der größte Tempel im Norden Indiens. Der Tempel ist dem Gott Vishnu in seinem Aspekt als Vaikuntha ('Herr des Paradieses') geweiht; im Zentrum der Cella (garbhagriha) steht eine dreiköpfige Vishnu-/Vaikuntha-Figur.
In den Ecken der Tempelplattform sind noch vier Begleitschreine erhalten und so ergibt sich das seltene Bild eines kompletten nordindischen Tempelkomplexes (panchayatana), wie es schon im frühen 6. Jahrhundert im Dashavatara-Tempel von Deogarh geplant und verwirklicht wurde, sich aber dort nicht erhalten hat.
ETYMOLOGIE
Der Name Vaikuntha ist wahrscheinlich von den Sanskritwörtern vi und kuntha herzuleiten und bedeutet in etwa 'ohne Bruch' im Sinne von 'ganzheitlich' oder 'vollkommen'. Vaikuntha ist für viele Anhänger Vishnus (vaishnavas) Ziel und Ort nach Erreichung der Erlösung (moksha), d. h. nach der Befreiung aus dem endlosen Kreislauf der Wiedergeburten (samsara). Dieser Ort − in etwa gleichzusetzen mit dem Paradies − liegt an den Hängen des Weltenbergs Meru und besteht nur aus Gold und kostbaren Edelsteinen; der Ganges fließt mitten durch ihn hindurch. Das Bildnis im Innern der Cella wurde − da seine ursprüngliche Bedeutung in Vergessenheit geraten war − in späterer Zeit volkstümlich auch als Lakshmana, Ramachandra oder Chaturbuja bezeichnet; der Name 'Lakshmana-Tempel' ist haften geblieben.
BAUGESCHICHTE
Eine während der Ausgrabungs- und Restaurierungsarbeiten zu Beginn des 20. Jahrhunderts in der Nähe gefundene Steinplatte mit einer Weiheinschrift aus dem Jahr 953/4, die sich auf eine Vaikuntha-Statue bezieht, erwähnt den Chandella-Herrscher Yasovarman (reg. ca. 925−950) als Bauherren und Stifter. Bei einer angenommenen Bauzeit von etwa 20 Jahren dürfte der Baubeginn des Tempels etwa um das Jahr 930 anzusiedeln sein, als die Chandellas gegenüber ihren Lehnsherren, den Pratiharas, mehr und mehr an Einfluss und Macht gewannen. Die Inschriftenplatte ist heute in der kleinen Vorhalle (mukhamandapa) des Tempels angebracht.
ARCHITEKTUR
Der komplett aus Sandstein errichtete Tempel ist ca. 21,5 m hoch, etwa 24,5 m lang und ca. 14,5 m breit. Er erhebt sich auf einer rechteckigen, ca. 3 m hohen, ca. 40 m langen und ca. 27 m breiten Umgangsplattform (jagati), die über einen vorgezogenen Treppenaufgang erreichbar ist. Der Tempel selbst ruht auf einem mehrfach gegliederten und leicht zurückgestuften Unterbau (adhishthana), so dass ein weiterer, ebenfalls etwa 3 m hoher Treppenaufgang notwendig ist um in den Portikus (mukhamandapa oder ardhamandapa) zu gelangen; es folgt die Vorhalle (mandapa), dann die Große Vorhalle (mahamandapa) und schließlich der Sanktumsbereich mit innenliegender Cella (garbhagriha) sowie einem Umgang (pradakshinapatha).
Sanktumsbereich und Große Vorhalle sind flächenmäßig etwa gleich groß − ein Schema, dass bereits ca. 250 Jahre früher beim Kalika-Mata-Tempel in Chittorgarh erstmals auftritt und über Zwischenstufen in Rajasthan und Gyaraspur nach Khajuraho gelangte. Da die Dachaufbauten des Tempels im Wesentlichen auf Pfeilern ruhen, konnten die drei Vorhallen sowie der Umgangsbereich der Cella durch schräggestellte Brüstungen mit gedrechselten Steinsäulchen, vor denen sich im Innern steinerne Sitzbänke befinden, nach außen geöffnet werden.
Die verschiedenen Räume sind durch Stufen voneinander getrennt und haben somit ein geringfügig wechselndes Bodenniveau; die Cella des Tempels mit dem Vaikuntha-Bildnis hat von allen Räumen das höchste Fußbodenniveau und wird von einem Shikhara-Turm mit kleinen Begleittürmchen (urushringas) überhöht. Die Vorhallen sind jeweils von pyramidenförmigen Dächern (phamsanas) bedeckt. Im Äußeren entsteht so das Bild eines die umgebende Landschaft überragenden Gebirges oder Bergstocks, doch auch im Innern müssen die Gläubigen einige Stufen überwinden um zum "Höchsten", dem Vaikuntha-Bildnis, zu gelangen.
Im Innern wie im Äußeren ist jedes Bauteil des Tempels reich gegliedert und mit Skulpturen oder abstrakten geometrischen oder vegetabilischen Ornamenten bedeckt; eine Wand- bzw. Steinsichtigkeit wird also weitgehend vermieden.
SKULPTUREN
Die obere Ebene der mehrfach gestuften Sockelzone ist als etwa 35 cm hoher umlaufender Fries mit über hundert kleinen Elefanten gestaltet, die den gesamten Tempel auf dem Rücken tragen − ein Hoheitszeichen, das sich an keinem der anderen Tempel Khajurahos findet. Die Elefanten werden von jeweils zwei Wärtern (mahuts) begleitet.
Plattform und Tempel sind mit über tausend kleineren und größeren Figuren geschmückt. Vor allem die größeren Skulpturen sind nicht mehr – wie früher – von Architekturelementen oder Nischen eingerahmt, sondern stehen nahezu vollplastisch auf Steinplatten, d. h. sie sind kaum noch mit dem rückwärtigen Reliefgrund verbunden. Sie sind nicht mehr als künstliche Abbilder gemeint, sondern als lebendige, lebensnahe Figuren. Die etwas hervorstehenden Bauteile zeigen zumeist Götterfiguren (Shiva, Vishnu u. a.), die seitlich in den etwas zurückspringenden Teilen von gleich großen weiblichen Figuren – leicht bekleideten 'Schönen Mädchen' (surasundaris) in unterschiedlichen Posen und aus bildhauerischen Gründen stets mit aufgebundenem Haar – begleitet werden. Die etwas breiteren, aber am stärksten zurückgestuften Mittelregister der drei Außenwände des Sanktums präsentieren in der unteren Ebene erotische Szenen aller Art, für die die Tempel von Khajuraho in der ganzen Welt berühmt sind; darüber finden sich 'Himmlische Liebespaare' (mithunas). Die oberste Zone zeigt in der Mitte ein Götterbild mit Begleitfiguren; die seitlichen Dekorfelder (udgamas) zeigen ornamentalen Schmuck bestehend aus neben- und übereinander angeordneten kleinen Fensternischen (chandrasalas).
PLATTFORM
Als einziger Tempel in Khajuraho hat der Lakshmana-Tempel einen weitgehend erhaltenen und die gesamte Plattform umschließenden Figurenfries mit Szenen aus dem höfischen Alltagsleben – Unterricht, Kriegszug, Musikanten, erotisch-sexuelle Liebesszenen etc.; Götterfiguren oder Dämonen sind dagegen hier nicht zu sehen. Die Szenen des etwa in Augenhöhe angebrachten Frieses sind zwar originell, aber von keiner großen handwerklichen oder künstlerischen Meisterschaft.
TEMPEL (AUSSEN)
Während die kleinen Vorhallen außen keinerlei Figurenschmuck besitzen, sind die Eckpfeiler zwischen Vorhalle (mandapa) und Großer Vorhalle (mahamandapa) in zwei Ebenen mit Figuren versehen. Hauptsächlich ist jedoch der Bereich zwischen Großer Vorhalle (mahamandapa) und Sanktum in mehreren Ebenen und überreich mit Figuren besetzt. Hier überwiegen ganz eindeutig Götterfiguren, 'Himmlische Liebespaare' (mithunas) und 'Schöne Mädchen' (surasundaris). Nur die unteren Ebenen der Mittelregister zeigen auch erotisch-sexuelle Szenen; somit ist am Lakshmana-Tempel noch die Hierarchie zwischen der oberen (himmlischen) Ebene und der unteren (erdnahen) Ebene gewahrt.
TEMPEL (INNEN)
Zu den interessantesten und künstlerisch bedeutsamsten Figuren im Innern des Tempels gehören die weiblichen Nymphen (apsaras) an den Streben im Deckenbereich der Großen Vorhalle (mahamandapa); diese zeigen sich in verschiedenen − oft extrem verdrehten − Posen beim Musizieren, beim Ballspiel aber auch beim Entkleiden. In den Wandnischen finden sich diverse Götterfiguren, darunter auch einige nicht (mehr) identifizierbare.
VAIKUNTHA-KULTBILD
Das freiplastisch aus einer großen Steinplatte herausgearbeitete Götterbildnis ist in ganz Indien nahezu einzigartig und zeigt Vishnu/Vaikuntha mit vier zerstörten Armen, so dass keinerlei Attribute mehr vorhanden sind, sowie drei Köpfen (Mensch, Eber und Löwe). Ein rückwärtiger vierter Kopf, der die Universalität Vishnus vervollkommnet hätte, ist nicht ausgeführt; stattdessen findet sich ein in Indien einzigartiger durchbrochener und gezackter Strahlenkranz um Vaikunthas Haupt. Die Figur ist umgeben von einem – aus derselben Steinplatte herausgearbeiteten – Rahmen mit Wächterfiguren sowie Ganga und Yamuna im Sockelbereich und jeweils drei darüber befindlichen vorstehenden Nischen mit Vishnu-Avataras (Matsya, Varaha, Vamana, Kurma, Narasimha, Parashurama). Zwei seitliche Pfeiler mit reichem z. T. freiplastischen Architektur- und Figurendekor und einem doppelten, aus dem aufgerissenene Mäulern von Wasserungeheuern (makaras) hervorquellenden Torana-Bogen als verbindendem oberem Abschluss bilden den äußeren Rahmen des Kultbildes.
BEDEUTUNG
Der Lakshmana-Tempel (ca. 930−950) mit seinen vier hintereinanderliegenden und in der Höhe gestaffelten Bauteilen sowie seiner − im Wesentlichen auf Pfeilern ruhenden − Bauweise gilt als früher Höhepunkt der Chandella-Architektur und war nach seiner Fertigstellung für etliche Jahrzehnte der größte Tempelbau Indiens. Spätere Tempelbauten in Khajuraho wurden von ihm maßgeblich beeinflusst, darunter auch der Kandariya-Mahadeva-Tempel.
Das außergewöhnliche Vaikuntha-Bildnis in der Cella sowie der reiche, beinahe vollplastische Figurenschmuck sind innen wie außen nahezu vollständig erhalten und bezeugen die handwerkliche und künstlerische Meisterschaft der Bildhauer der damaligen Zeit.
Mit seinem mehrteiligen Grundriss, einer von einem Umgang umschlossenen Cella und in Teilen seines Dekors (Balkonbrüstungen mit gedrechselten Säulchen) ist der Lakshmana-Tempel wahrscheinlich direkt beeinflusst von dem ca. 50 Jahre zuvor erbauten, aber insgesamt noch der Pratihara-Architektur zuzurechnenden Maladevi-Tempel in Gyaraspur.
WIKIPEDIA
En el hinduismo, el kumbhamela o kumbh mela es un peregrinaje que se realiza cuatro veces cada doce años, y tiene lugar, por turno, en los siguientes lugares santos: Prayag, el nombre hindú de Allahabad, Haridwar, Ujjain y Nasik.
Prayagraj Ardh Kumbh Mela, 2019 es el Ardh Kumbh Mela que se celebra en Triveni Sangam en Allahabad, Uttar Pradesh, India, del 15 de enero al 4 de marzo de 2019
En el hinduismo, el kumbhamela o kumbh mela es un peregrinaje que se realiza cuatro veces cada doce años, y tiene lugar, por turno, en los siguientes lugares santos: Prayag, el nombre hindú de Allahabad, Haridwar, Ujjain y Nasik.
Prayagraj Ardh Kumbh Mela, 2019 es el Ardh Kumbh Mela que se celebra en Triveni Sangam en Allahabad, Uttar Pradesh, India, del 15 de enero al 4 de marzo de 2019
Sangam, Prayagraj Ardh Kumbh Mela, 2019
Kumbh Mela or Kumbha Mela is a mass Hindu pilgrimage of faith in which Hindus gather to bathe in a sacred or holy river.
Prayagraj Ardh Kumbh Mela, 2019 is the Ardh Kumbh Mela to being held at Triveni Sangam in Allahabad, Uttar Pradesh, India from 15 January to 4 March 2019
According to Hindu mythology, Vishnu dropped drops of amrita (the drink of immortality) at four places, while transporting it in a kumbha (pot). These four places, including Allahabad, are identified as the present-day sites of the Kumbh Mela. The river-side fair at Allahabad is centuries old, but its association with the kumbha myth and a 12-year old cycle dates back to the 19th century. The priests of Allahabad borrowed these concepts from the Haridwar Kumbh Mela and applied it to their local Magh Mela, an annual celebration. The Magh Mela probably dates back to the early centuries CE, and has been mentioned in several Puranas.
Rising attendance and scale
Kumbh Mela at Prayagraj, c. 2001.
Maha Kumbh at Prayagraj is the largest in the world, the attendance and scale of preparation of which keeps rising with each successive celebration. For the 2019 Ardh Kumbh at Prayagraj, the preparations include a ₹42,000 million (US$580 million or €510 million) temporary city over 2,500 hectares with 122,000 temporary toilets and range of accommodation from simple dormitory tents to 5-star tents, 800 special trains by the Indian Railway, artificially intelligent video surveillance and analytics by IBM, disease surveillance, river transport management by Inland Waterways Authority of India, and an app to help the visitors.
In 1903, 400,000 pilgrims were recorded as attending the fair at Prayagraj.
On 14 April 1998, 10 million pilgrims attended the Kumb Mela at Haridwar on the busiest single day.
In 2001, 70 million pilgrims attended the 55 days long Kumbh Mela at Prayagraj, including more than 40 million on the busiest single day.
In 2007, 70 million pilgrims attended the 45-day long Ardha Kumbh Mela at Prayagraj.
In 2013, 120 million pilgrims attended the Kumbh Mela at Prayagraj.
#kumbhmela #kumbh #prayagraj #ardh #allahabad #2019
The Lakshmana Temple is a Hindu temple located in Khajuraho, India. Dedicated to Vaikuntha Vishnu - an aspect of Vishnu.
This temple is located in the Western Temple complex in Khajuraho. Khajuraho is a small village in Chattarpur District of Madhya Pradesh, India.
It is a Sandhara Temple of the Panchayatana Variety. The entire temple complex stands on a high platform (Jagati). The structure consists of all the elements of Hindu temple architecture. It has entrance porch (ardh-mandapa), Mandapa, Maha-Mandapa, Antarala and Garbhagriha.
Unlike other temples in Khajuraho, its sanctum is Pancharatha on plan. Its sikhara is clustered with minor urushringas.
The wall portion is studded with balconied windows with ornate balustrades.
It has two rows of sculptures including divine figures, couples and erotic scenes.
The sanctum doorway is of seven sakhas (vertical panels). The central one being decorated with various incarnation of Lord Vishnu. The Lintel depicts goddess Lakshmi in the centre flanked by Brahma and Vishnu. The sanctum contains four-armed sculpture of Vishnu.
Main image is of tri-headed & four-armed sculpture of Vaikuntha Vishnu.
The central head is of human, and two sides of boar (depicting Varaha) and lion (depicting Narshima).
_____________________________
Der Lakshmana-Tempel ist der erste wirklich große Tempelbau der Chandella-Dynastie im Tempelbezirk von Khajuraho; zu seiner Bauzeit (ca. 930−950) war er der größte Tempel im Norden Indiens. Der Tempel ist dem Gott Vishnu in seinem Aspekt als Vaikuntha ('Herr des Paradieses') geweiht; im Zentrum der Cella (garbhagriha) steht eine dreiköpfige Vishnu-/Vaikuntha-Figur.
In den Ecken der Tempelplattform sind noch vier Begleitschreine erhalten und so ergibt sich das seltene Bild eines kompletten nordindischen Tempelkomplexes (panchayatana), wie es schon im frühen 6. Jahrhundert im Dashavatara-Tempel von Deogarh geplant und verwirklicht wurde, sich aber dort nicht erhalten hat.
ETYMOLOGIE
Der Name Vaikuntha ist wahrscheinlich von den Sanskritwörtern vi und kuntha herzuleiten und bedeutet in etwa 'ohne Bruch' im Sinne von 'ganzheitlich' oder 'vollkommen'. Vaikuntha ist für viele Anhänger Vishnus (vaishnavas) Ziel und Ort nach Erreichung der Erlösung (moksha), d. h. nach der Befreiung aus dem endlosen Kreislauf der Wiedergeburten (samsara). Dieser Ort − in etwa gleichzusetzen mit dem Paradies − liegt an den Hängen des Weltenbergs Meru und besteht nur aus Gold und kostbaren Edelsteinen; der Ganges fließt mitten durch ihn hindurch. Das Bildnis im Innern der Cella wurde − da seine ursprüngliche Bedeutung in Vergessenheit geraten war − in späterer Zeit volkstümlich auch als Lakshmana, Ramachandra oder Chaturbuja bezeichnet; der Name 'Lakshmana-Tempel' ist haften geblieben.
BAUGESCHICHTE
Eine während der Ausgrabungs- und Restaurierungsarbeiten zu Beginn des 20. Jahrhunderts in der Nähe gefundene Steinplatte mit einer Weiheinschrift aus dem Jahr 953/4, die sich auf eine Vaikuntha-Statue bezieht, erwähnt den Chandella-Herrscher Yasovarman (reg. ca. 925−950) als Bauherren und Stifter. Bei einer angenommenen Bauzeit von etwa 20 Jahren dürfte der Baubeginn des Tempels etwa um das Jahr 930 anzusiedeln sein, als die Chandellas gegenüber ihren Lehnsherren, den Pratiharas, mehr und mehr an Einfluss und Macht gewannen. Die Inschriftenplatte ist heute in der kleinen Vorhalle (mukhamandapa) des Tempels angebracht.
ARCHITEKTUR
Der komplett aus Sandstein errichtete Tempel ist ca. 21,5 m hoch, etwa 24,5 m lang und ca. 14,5 m breit. Er erhebt sich auf einer rechteckigen, ca. 3 m hohen, ca. 40 m langen und ca. 27 m breiten Umgangsplattform (jagati), die über einen vorgezogenen Treppenaufgang erreichbar ist. Der Tempel selbst ruht auf einem mehrfach gegliederten und leicht zurückgestuften Unterbau (adhishthana), so dass ein weiterer, ebenfalls etwa 3 m hoher Treppenaufgang notwendig ist um in den Portikus (mukhamandapa oder ardhamandapa) zu gelangen; es folgt die Vorhalle (mandapa), dann die Große Vorhalle (mahamandapa) und schließlich der Sanktumsbereich mit innenliegender Cella (garbhagriha) sowie einem Umgang (pradakshinapatha).
Sanktumsbereich und Große Vorhalle sind flächenmäßig etwa gleich groß − ein Schema, dass bereits ca. 250 Jahre früher beim Kalika-Mata-Tempel in Chittorgarh erstmals auftritt und über Zwischenstufen in Rajasthan und Gyaraspur nach Khajuraho gelangte. Da die Dachaufbauten des Tempels im Wesentlichen auf Pfeilern ruhen, konnten die drei Vorhallen sowie der Umgangsbereich der Cella durch schräggestellte Brüstungen mit gedrechselten Steinsäulchen, vor denen sich im Innern steinerne Sitzbänke befinden, nach außen geöffnet werden.
Die verschiedenen Räume sind durch Stufen voneinander getrennt und haben somit ein geringfügig wechselndes Bodenniveau; die Cella des Tempels mit dem Vaikuntha-Bildnis hat von allen Räumen das höchste Fußbodenniveau und wird von einem Shikhara-Turm mit kleinen Begleittürmchen (urushringas) überhöht. Die Vorhallen sind jeweils von pyramidenförmigen Dächern (phamsanas) bedeckt. Im Äußeren entsteht so das Bild eines die umgebende Landschaft überragenden Gebirges oder Bergstocks, doch auch im Innern müssen die Gläubigen einige Stufen überwinden um zum "Höchsten", dem Vaikuntha-Bildnis, zu gelangen.
Im Innern wie im Äußeren ist jedes Bauteil des Tempels reich gegliedert und mit Skulpturen oder abstrakten geometrischen oder vegetabilischen Ornamenten bedeckt; eine Wand- bzw. Steinsichtigkeit wird also weitgehend vermieden.
SKULPTUREN
Die obere Ebene der mehrfach gestuften Sockelzone ist als etwa 35 cm hoher umlaufender Fries mit über hundert kleinen Elefanten gestaltet, die den gesamten Tempel auf dem Rücken tragen − ein Hoheitszeichen, das sich an keinem der anderen Tempel Khajurahos findet. Die Elefanten werden von jeweils zwei Wärtern (mahuts) begleitet.
Plattform und Tempel sind mit über tausend kleineren und größeren Figuren geschmückt. Vor allem die größeren Skulpturen sind nicht mehr – wie früher – von Architekturelementen oder Nischen eingerahmt, sondern stehen nahezu vollplastisch auf Steinplatten, d. h. sie sind kaum noch mit dem rückwärtigen Reliefgrund verbunden. Sie sind nicht mehr als künstliche Abbilder gemeint, sondern als lebendige, lebensnahe Figuren. Die etwas hervorstehenden Bauteile zeigen zumeist Götterfiguren (Shiva, Vishnu u. a.), die seitlich in den etwas zurückspringenden Teilen von gleich großen weiblichen Figuren – leicht bekleideten 'Schönen Mädchen' (surasundaris) in unterschiedlichen Posen und aus bildhauerischen Gründen stets mit aufgebundenem Haar – begleitet werden. Die etwas breiteren, aber am stärksten zurückgestuften Mittelregister der drei Außenwände des Sanktums präsentieren in der unteren Ebene erotische Szenen aller Art, für die die Tempel von Khajuraho in der ganzen Welt berühmt sind; darüber finden sich 'Himmlische Liebespaare' (mithunas). Die oberste Zone zeigt in der Mitte ein Götterbild mit Begleitfiguren; die seitlichen Dekorfelder (udgamas) zeigen ornamentalen Schmuck bestehend aus neben- und übereinander angeordneten kleinen Fensternischen (chandrasalas).
PLATTFORM
Als einziger Tempel in Khajuraho hat der Lakshmana-Tempel einen weitgehend erhaltenen und die gesamte Plattform umschließenden Figurenfries mit Szenen aus dem höfischen Alltagsleben – Unterricht, Kriegszug, Musikanten, erotisch-sexuelle Liebesszenen etc.; Götterfiguren oder Dämonen sind dagegen hier nicht zu sehen. Die Szenen des etwa in Augenhöhe angebrachten Frieses sind zwar originell, aber von keiner großen handwerklichen oder künstlerischen Meisterschaft.
TEMPEL (AUSSEN)
Während die kleinen Vorhallen außen keinerlei Figurenschmuck besitzen, sind die Eckpfeiler zwischen Vorhalle (mandapa) und Großer Vorhalle (mahamandapa) in zwei Ebenen mit Figuren versehen. Hauptsächlich ist jedoch der Bereich zwischen Großer Vorhalle (mahamandapa) und Sanktum in mehreren Ebenen und überreich mit Figuren besetzt. Hier überwiegen ganz eindeutig Götterfiguren, 'Himmlische Liebespaare' (mithunas) und 'Schöne Mädchen' (surasundaris). Nur die unteren Ebenen der Mittelregister zeigen auch erotisch-sexuelle Szenen; somit ist am Lakshmana-Tempel noch die Hierarchie zwischen der oberen (himmlischen) Ebene und der unteren (erdnahen) Ebene gewahrt.
TEMPEL (INNEN)
Zu den interessantesten und künstlerisch bedeutsamsten Figuren im Innern des Tempels gehören die weiblichen Nymphen (apsaras) an den Streben im Deckenbereich der Großen Vorhalle (mahamandapa); diese zeigen sich in verschiedenen − oft extrem verdrehten − Posen beim Musizieren, beim Ballspiel aber auch beim Entkleiden. In den Wandnischen finden sich diverse Götterfiguren, darunter auch einige nicht (mehr) identifizierbare.
VAIKUNTHA-KULTBILD
Das freiplastisch aus einer großen Steinplatte herausgearbeitete Götterbildnis ist in ganz Indien nahezu einzigartig und zeigt Vishnu/Vaikuntha mit vier zerstörten Armen, so dass keinerlei Attribute mehr vorhanden sind, sowie drei Köpfen (Mensch, Eber und Löwe). Ein rückwärtiger vierter Kopf, der die Universalität Vishnus vervollkommnet hätte, ist nicht ausgeführt; stattdessen findet sich ein in Indien einzigartiger durchbrochener und gezackter Strahlenkranz um Vaikunthas Haupt. Die Figur ist umgeben von einem – aus derselben Steinplatte herausgearbeiteten – Rahmen mit Wächterfiguren sowie Ganga und Yamuna im Sockelbereich und jeweils drei darüber befindlichen vorstehenden Nischen mit Vishnu-Avataras (Matsya, Varaha, Vamana, Kurma, Narasimha, Parashurama). Zwei seitliche Pfeiler mit reichem z. T. freiplastischen Architektur- und Figurendekor und einem doppelten, aus dem aufgerissenene Mäulern von Wasserungeheuern (makaras) hervorquellenden Torana-Bogen als verbindendem oberem Abschluss bilden den äußeren Rahmen des Kultbildes.
BEDEUTUNG
Der Lakshmana-Tempel (ca. 930−950) mit seinen vier hintereinanderliegenden und in der Höhe gestaffelten Bauteilen sowie seiner − im Wesentlichen auf Pfeilern ruhenden − Bauweise gilt als früher Höhepunkt der Chandella-Architektur und war nach seiner Fertigstellung für etliche Jahrzehnte der größte Tempelbau Indiens. Spätere Tempelbauten in Khajuraho wurden von ihm maßgeblich beeinflusst, darunter auch der Kandariya-Mahadeva-Tempel.
Das außergewöhnliche Vaikuntha-Bildnis in der Cella sowie der reiche, beinahe vollplastische Figurenschmuck sind innen wie außen nahezu vollständig erhalten und bezeugen die handwerkliche und künstlerische Meisterschaft der Bildhauer der damaligen Zeit.
Mit seinem mehrteiligen Grundriss, einer von einem Umgang umschlossenen Cella und in Teilen seines Dekors (Balkonbrüstungen mit gedrechselten Säulchen) ist der Lakshmana-Tempel wahrscheinlich direkt beeinflusst von dem ca. 50 Jahre zuvor erbauten, aber insgesamt noch der Pratihara-Architektur zuzurechnenden Maladevi-Tempel in Gyaraspur.
WIKIPEDIA
This is probably my favorite picture from the Mela.
Taken at the Kumbh Mela in Allahabad, India, January 25th, 2007.
The Lakshmana Temple is a Hindu temple located in Khajuraho, India. Dedicated to Vaikuntha Vishnu - an aspect of Vishnu.
This temple is located in the Western Temple complex in Khajuraho. Khajuraho is a small village in Chattarpur District of Madhya Pradesh, India.
It is a Sandhara Temple of the Panchayatana Variety. The entire temple complex stands on a high platform (Jagati). The structure consists of all the elements of Hindu temple architecture. It has entrance porch (ardh-mandapa), Mandapa, Maha-Mandapa, Antarala and Garbhagriha.
Unlike other temples in Khajuraho, its sanctum is Pancharatha on plan. Its sikhara is clustered with minor urushringas.
The wall portion is studded with balconied windows with ornate balustrades.
It has two rows of sculptures including divine figures, couples and erotic scenes.
The sanctum doorway is of seven sakhas (vertical panels). The central one being decorated with various incarnation of Lord Vishnu. The Lintel depicts goddess Lakshmi in the centre flanked by Brahma and Vishnu. The sanctum contains four-armed sculpture of Vishnu.
Main image is of tri-headed & four-armed sculpture of Vaikuntha Vishnu.
The central head is of human, and two sides of boar (depicting Varaha) and lion (depicting Narshima).
_____________________________
Der Lakshmana-Tempel ist der erste wirklich große Tempelbau der Chandella-Dynastie im Tempelbezirk von Khajuraho; zu seiner Bauzeit (ca. 930−950) war er der größte Tempel im Norden Indiens. Der Tempel ist dem Gott Vishnu in seinem Aspekt als Vaikuntha ('Herr des Paradieses') geweiht; im Zentrum der Cella (garbhagriha) steht eine dreiköpfige Vishnu-/Vaikuntha-Figur.
In den Ecken der Tempelplattform sind noch vier Begleitschreine erhalten und so ergibt sich das seltene Bild eines kompletten nordindischen Tempelkomplexes (panchayatana), wie es schon im frühen 6. Jahrhundert im Dashavatara-Tempel von Deogarh geplant und verwirklicht wurde, sich aber dort nicht erhalten hat.
ETYMOLOGIE
Der Name Vaikuntha ist wahrscheinlich von den Sanskritwörtern vi und kuntha herzuleiten und bedeutet in etwa 'ohne Bruch' im Sinne von 'ganzheitlich' oder 'vollkommen'. Vaikuntha ist für viele Anhänger Vishnus (vaishnavas) Ziel und Ort nach Erreichung der Erlösung (moksha), d. h. nach der Befreiung aus dem endlosen Kreislauf der Wiedergeburten (samsara). Dieser Ort − in etwa gleichzusetzen mit dem Paradies − liegt an den Hängen des Weltenbergs Meru und besteht nur aus Gold und kostbaren Edelsteinen; der Ganges fließt mitten durch ihn hindurch. Das Bildnis im Innern der Cella wurde − da seine ursprüngliche Bedeutung in Vergessenheit geraten war − in späterer Zeit volkstümlich auch als Lakshmana, Ramachandra oder Chaturbuja bezeichnet; der Name 'Lakshmana-Tempel' ist haften geblieben.
BAUGESCHICHTE
Eine während der Ausgrabungs- und Restaurierungsarbeiten zu Beginn des 20. Jahrhunderts in der Nähe gefundene Steinplatte mit einer Weiheinschrift aus dem Jahr 953/4, die sich auf eine Vaikuntha-Statue bezieht, erwähnt den Chandella-Herrscher Yasovarman (reg. ca. 925−950) als Bauherren und Stifter. Bei einer angenommenen Bauzeit von etwa 20 Jahren dürfte der Baubeginn des Tempels etwa um das Jahr 930 anzusiedeln sein, als die Chandellas gegenüber ihren Lehnsherren, den Pratiharas, mehr und mehr an Einfluss und Macht gewannen. Die Inschriftenplatte ist heute in der kleinen Vorhalle (mukhamandapa) des Tempels angebracht.
ARCHITEKTUR
Der komplett aus Sandstein errichtete Tempel ist ca. 21,5 m hoch, etwa 24,5 m lang und ca. 14,5 m breit. Er erhebt sich auf einer rechteckigen, ca. 3 m hohen, ca. 40 m langen und ca. 27 m breiten Umgangsplattform (jagati), die über einen vorgezogenen Treppenaufgang erreichbar ist. Der Tempel selbst ruht auf einem mehrfach gegliederten und leicht zurückgestuften Unterbau (adhishthana), so dass ein weiterer, ebenfalls etwa 3 m hoher Treppenaufgang notwendig ist um in den Portikus (mukhamandapa oder ardhamandapa) zu gelangen; es folgt die Vorhalle (mandapa), dann die Große Vorhalle (mahamandapa) und schließlich der Sanktumsbereich mit innenliegender Cella (garbhagriha) sowie einem Umgang (pradakshinapatha).
Sanktumsbereich und Große Vorhalle sind flächenmäßig etwa gleich groß − ein Schema, dass bereits ca. 250 Jahre früher beim Kalika-Mata-Tempel in Chittorgarh erstmals auftritt und über Zwischenstufen in Rajasthan und Gyaraspur nach Khajuraho gelangte. Da die Dachaufbauten des Tempels im Wesentlichen auf Pfeilern ruhen, konnten die drei Vorhallen sowie der Umgangsbereich der Cella durch schräggestellte Brüstungen mit gedrechselten Steinsäulchen, vor denen sich im Innern steinerne Sitzbänke befinden, nach außen geöffnet werden.
Die verschiedenen Räume sind durch Stufen voneinander getrennt und haben somit ein geringfügig wechselndes Bodenniveau; die Cella des Tempels mit dem Vaikuntha-Bildnis hat von allen Räumen das höchste Fußbodenniveau und wird von einem Shikhara-Turm mit kleinen Begleittürmchen (urushringas) überhöht. Die Vorhallen sind jeweils von pyramidenförmigen Dächern (phamsanas) bedeckt. Im Äußeren entsteht so das Bild eines die umgebende Landschaft überragenden Gebirges oder Bergstocks, doch auch im Innern müssen die Gläubigen einige Stufen überwinden um zum "Höchsten", dem Vaikuntha-Bildnis, zu gelangen.
Im Innern wie im Äußeren ist jedes Bauteil des Tempels reich gegliedert und mit Skulpturen oder abstrakten geometrischen oder vegetabilischen Ornamenten bedeckt; eine Wand- bzw. Steinsichtigkeit wird also weitgehend vermieden.
SKULPTUREN
Die obere Ebene der mehrfach gestuften Sockelzone ist als etwa 35 cm hoher umlaufender Fries mit über hundert kleinen Elefanten gestaltet, die den gesamten Tempel auf dem Rücken tragen − ein Hoheitszeichen, das sich an keinem der anderen Tempel Khajurahos findet. Die Elefanten werden von jeweils zwei Wärtern (mahuts) begleitet.
Plattform und Tempel sind mit über tausend kleineren und größeren Figuren geschmückt. Vor allem die größeren Skulpturen sind nicht mehr – wie früher – von Architekturelementen oder Nischen eingerahmt, sondern stehen nahezu vollplastisch auf Steinplatten, d. h. sie sind kaum noch mit dem rückwärtigen Reliefgrund verbunden. Sie sind nicht mehr als künstliche Abbilder gemeint, sondern als lebendige, lebensnahe Figuren. Die etwas hervorstehenden Bauteile zeigen zumeist Götterfiguren (Shiva, Vishnu u. a.), die seitlich in den etwas zurückspringenden Teilen von gleich großen weiblichen Figuren – leicht bekleideten 'Schönen Mädchen' (surasundaris) in unterschiedlichen Posen und aus bildhauerischen Gründen stets mit aufgebundenem Haar – begleitet werden. Die etwas breiteren, aber am stärksten zurückgestuften Mittelregister der drei Außenwände des Sanktums präsentieren in der unteren Ebene erotische Szenen aller Art, für die die Tempel von Khajuraho in der ganzen Welt berühmt sind; darüber finden sich 'Himmlische Liebespaare' (mithunas). Die oberste Zone zeigt in der Mitte ein Götterbild mit Begleitfiguren; die seitlichen Dekorfelder (udgamas) zeigen ornamentalen Schmuck bestehend aus neben- und übereinander angeordneten kleinen Fensternischen (chandrasalas).
PLATTFORM
Als einziger Tempel in Khajuraho hat der Lakshmana-Tempel einen weitgehend erhaltenen und die gesamte Plattform umschließenden Figurenfries mit Szenen aus dem höfischen Alltagsleben – Unterricht, Kriegszug, Musikanten, erotisch-sexuelle Liebesszenen etc.; Götterfiguren oder Dämonen sind dagegen hier nicht zu sehen. Die Szenen des etwa in Augenhöhe angebrachten Frieses sind zwar originell, aber von keiner großen handwerklichen oder künstlerischen Meisterschaft.
TEMPEL (AUSSEN)
Während die kleinen Vorhallen außen keinerlei Figurenschmuck besitzen, sind die Eckpfeiler zwischen Vorhalle (mandapa) und Großer Vorhalle (mahamandapa) in zwei Ebenen mit Figuren versehen. Hauptsächlich ist jedoch der Bereich zwischen Großer Vorhalle (mahamandapa) und Sanktum in mehreren Ebenen und überreich mit Figuren besetzt. Hier überwiegen ganz eindeutig Götterfiguren, 'Himmlische Liebespaare' (mithunas) und 'Schöne Mädchen' (surasundaris). Nur die unteren Ebenen der Mittelregister zeigen auch erotisch-sexuelle Szenen; somit ist am Lakshmana-Tempel noch die Hierarchie zwischen der oberen (himmlischen) Ebene und der unteren (erdnahen) Ebene gewahrt.
TEMPEL (INNEN)
Zu den interessantesten und künstlerisch bedeutsamsten Figuren im Innern des Tempels gehören die weiblichen Nymphen (apsaras) an den Streben im Deckenbereich der Großen Vorhalle (mahamandapa); diese zeigen sich in verschiedenen − oft extrem verdrehten − Posen beim Musizieren, beim Ballspiel aber auch beim Entkleiden. In den Wandnischen finden sich diverse Götterfiguren, darunter auch einige nicht (mehr) identifizierbare.
VAIKUNTHA-KULTBILD
Das freiplastisch aus einer großen Steinplatte herausgearbeitete Götterbildnis ist in ganz Indien nahezu einzigartig und zeigt Vishnu/Vaikuntha mit vier zerstörten Armen, so dass keinerlei Attribute mehr vorhanden sind, sowie drei Köpfen (Mensch, Eber und Löwe). Ein rückwärtiger vierter Kopf, der die Universalität Vishnus vervollkommnet hätte, ist nicht ausgeführt; stattdessen findet sich ein in Indien einzigartiger durchbrochener und gezackter Strahlenkranz um Vaikunthas Haupt. Die Figur ist umgeben von einem – aus derselben Steinplatte herausgearbeiteten – Rahmen mit Wächterfiguren sowie Ganga und Yamuna im Sockelbereich und jeweils drei darüber befindlichen vorstehenden Nischen mit Vishnu-Avataras (Matsya, Varaha, Vamana, Kurma, Narasimha, Parashurama). Zwei seitliche Pfeiler mit reichem z. T. freiplastischen Architektur- und Figurendekor und einem doppelten, aus dem aufgerissenene Mäulern von Wasserungeheuern (makaras) hervorquellenden Torana-Bogen als verbindendem oberem Abschluss bilden den äußeren Rahmen des Kultbildes.
BEDEUTUNG
Der Lakshmana-Tempel (ca. 930−950) mit seinen vier hintereinanderliegenden und in der Höhe gestaffelten Bauteilen sowie seiner − im Wesentlichen auf Pfeilern ruhenden − Bauweise gilt als früher Höhepunkt der Chandella-Architektur und war nach seiner Fertigstellung für etliche Jahrzehnte der größte Tempelbau Indiens. Spätere Tempelbauten in Khajuraho wurden von ihm maßgeblich beeinflusst, darunter auch der Kandariya-Mahadeva-Tempel.
Das außergewöhnliche Vaikuntha-Bildnis in der Cella sowie der reiche, beinahe vollplastische Figurenschmuck sind innen wie außen nahezu vollständig erhalten und bezeugen die handwerkliche und künstlerische Meisterschaft der Bildhauer der damaligen Zeit.
Mit seinem mehrteiligen Grundriss, einer von einem Umgang umschlossenen Cella und in Teilen seines Dekors (Balkonbrüstungen mit gedrechselten Säulchen) ist der Lakshmana-Tempel wahrscheinlich direkt beeinflusst von dem ca. 50 Jahre zuvor erbauten, aber insgesamt noch der Pratihara-Architektur zuzurechnenden Maladevi-Tempel in Gyaraspur.
WIKIPEDIA
Maha Kumbh Mela is world’s greatest festival. It is a way to free from the life cycle of birth and death. Kumbh is the Sanskrit word. This big event takes place at the banks of river Ganga at Haridwar or Allahabad. Kumbh is the largest gathering of people in world where all have desire to wash their sins and get salvation. Kumbh derives its name from the Pot. Allahabad is considered as famous Uttar Pradesh Tourist Attractions. Maha Kumbh Mela 2013 is scheduled to start at Allahabad from 14 January and it is the first auspicious date for bathing in river Ganga. Last time duration of the Kumbh mela was 44 days but this time it will last for 56 days and that is the reason why a massive eighty million devotees are expected to take a dip in the water of holy river Ganga this year.
En el hinduismo, el kumbhamela o kumbh mela es un peregrinaje que se realiza cuatro veces cada doce años, y tiene lugar, por turno, en los siguientes lugares santos: Prayag, el nombre hindú de Allahabad, Haridwar, Ujjain y Nasik.
Prayagraj Ardh Kumbh Mela, 2019 es el Ardh Kumbh Mela que se celebra en Triveni Sangam en Allahabad, Uttar Pradesh, India, del 15 de enero al 4 de marzo de 2019
Allahabad Fort at Allahabad is located at Prayag (sangam of Ganges, Yamuna and mythical Saraswati). It was built by Emperor Ashoka but repaired by Emperor Akbar in 1583. I clicked this from my Blackberry while visiting Prayag Kumbh Mela this year (2013). It was an awesome trip not just because it was the Ardh Kumbh at Prayag but for the fact that I also visited the gem of a park which is named Khusro Bagh. Khushro Bagh that houses 3 magnificent Mughal era mausoleums and of course this fort in picture which is the largest fort built by the great Mughal Emperor Akbar.
The Lakshmana Temple is a Hindu temple located in Khajuraho, India. Dedicated to Vaikuntha Vishnu - an aspect of Vishnu.
This temple is located in the Western Temple complex in Khajuraho. Khajuraho is a small village in Chattarpur District of Madhya Pradesh, India.
It is a Sandhara Temple of the Panchayatana Variety. The entire temple complex stands on a high platform (Jagati). The structure consists of all the elements of Hindu temple architecture. It has entrance porch (ardh-mandapa), Mandapa, Maha-Mandapa, Antarala and Garbhagriha.
Unlike other temples in Khajuraho, its sanctum is Pancharatha on plan. Its sikhara is clustered with minor urushringas.
The wall portion is studded with balconied windows with ornate balustrades.
It has two rows of sculptures including divine figures, couples and erotic scenes.
The sanctum doorway is of seven sakhas (vertical panels). The central one being decorated with various incarnation of Lord Vishnu. The Lintel depicts goddess Lakshmi in the centre flanked by Brahma and Vishnu. The sanctum contains four-armed sculpture of Vishnu.
Main image is of tri-headed & four-armed sculpture of Vaikuntha Vishnu.
The central head is of human, and two sides of boar (depicting Varaha) and lion (depicting Narshima).
_____________________________
Der Lakshmana-Tempel ist der erste wirklich große Tempelbau der Chandella-Dynastie im Tempelbezirk von Khajuraho; zu seiner Bauzeit (ca. 930−950) war er der größte Tempel im Norden Indiens. Der Tempel ist dem Gott Vishnu in seinem Aspekt als Vaikuntha ('Herr des Paradieses') geweiht; im Zentrum der Cella (garbhagriha) steht eine dreiköpfige Vishnu-/Vaikuntha-Figur.
In den Ecken der Tempelplattform sind noch vier Begleitschreine erhalten und so ergibt sich das seltene Bild eines kompletten nordindischen Tempelkomplexes (panchayatana), wie es schon im frühen 6. Jahrhundert im Dashavatara-Tempel von Deogarh geplant und verwirklicht wurde, sich aber dort nicht erhalten hat.
ETYMOLOGIE
Der Name Vaikuntha ist wahrscheinlich von den Sanskritwörtern vi und kuntha herzuleiten und bedeutet in etwa 'ohne Bruch' im Sinne von 'ganzheitlich' oder 'vollkommen'. Vaikuntha ist für viele Anhänger Vishnus (vaishnavas) Ziel und Ort nach Erreichung der Erlösung (moksha), d. h. nach der Befreiung aus dem endlosen Kreislauf der Wiedergeburten (samsara). Dieser Ort − in etwa gleichzusetzen mit dem Paradies − liegt an den Hängen des Weltenbergs Meru und besteht nur aus Gold und kostbaren Edelsteinen; der Ganges fließt mitten durch ihn hindurch. Das Bildnis im Innern der Cella wurde − da seine ursprüngliche Bedeutung in Vergessenheit geraten war − in späterer Zeit volkstümlich auch als Lakshmana, Ramachandra oder Chaturbuja bezeichnet; der Name 'Lakshmana-Tempel' ist haften geblieben.
BAUGESCHICHTE
Eine während der Ausgrabungs- und Restaurierungsarbeiten zu Beginn des 20. Jahrhunderts in der Nähe gefundene Steinplatte mit einer Weiheinschrift aus dem Jahr 953/4, die sich auf eine Vaikuntha-Statue bezieht, erwähnt den Chandella-Herrscher Yasovarman (reg. ca. 925−950) als Bauherren und Stifter. Bei einer angenommenen Bauzeit von etwa 20 Jahren dürfte der Baubeginn des Tempels etwa um das Jahr 930 anzusiedeln sein, als die Chandellas gegenüber ihren Lehnsherren, den Pratiharas, mehr und mehr an Einfluss und Macht gewannen. Die Inschriftenplatte ist heute in der kleinen Vorhalle (mukhamandapa) des Tempels angebracht.
ARCHITEKTUR
Der komplett aus Sandstein errichtete Tempel ist ca. 21,5 m hoch, etwa 24,5 m lang und ca. 14,5 m breit. Er erhebt sich auf einer rechteckigen, ca. 3 m hohen, ca. 40 m langen und ca. 27 m breiten Umgangsplattform (jagati), die über einen vorgezogenen Treppenaufgang erreichbar ist. Der Tempel selbst ruht auf einem mehrfach gegliederten und leicht zurückgestuften Unterbau (adhishthana), so dass ein weiterer, ebenfalls etwa 3 m hoher Treppenaufgang notwendig ist um in den Portikus (mukhamandapa oder ardhamandapa) zu gelangen; es folgt die Vorhalle (mandapa), dann die Große Vorhalle (mahamandapa) und schließlich der Sanktumsbereich mit innenliegender Cella (garbhagriha) sowie einem Umgang (pradakshinapatha).
Sanktumsbereich und Große Vorhalle sind flächenmäßig etwa gleich groß − ein Schema, dass bereits ca. 250 Jahre früher beim Kalika-Mata-Tempel in Chittorgarh erstmals auftritt und über Zwischenstufen in Rajasthan und Gyaraspur nach Khajuraho gelangte. Da die Dachaufbauten des Tempels im Wesentlichen auf Pfeilern ruhen, konnten die drei Vorhallen sowie der Umgangsbereich der Cella durch schräggestellte Brüstungen mit gedrechselten Steinsäulchen, vor denen sich im Innern steinerne Sitzbänke befinden, nach außen geöffnet werden.
Die verschiedenen Räume sind durch Stufen voneinander getrennt und haben somit ein geringfügig wechselndes Bodenniveau; die Cella des Tempels mit dem Vaikuntha-Bildnis hat von allen Räumen das höchste Fußbodenniveau und wird von einem Shikhara-Turm mit kleinen Begleittürmchen (urushringas) überhöht. Die Vorhallen sind jeweils von pyramidenförmigen Dächern (phamsanas) bedeckt. Im Äußeren entsteht so das Bild eines die umgebende Landschaft überragenden Gebirges oder Bergstocks, doch auch im Innern müssen die Gläubigen einige Stufen überwinden um zum "Höchsten", dem Vaikuntha-Bildnis, zu gelangen.
Im Innern wie im Äußeren ist jedes Bauteil des Tempels reich gegliedert und mit Skulpturen oder abstrakten geometrischen oder vegetabilischen Ornamenten bedeckt; eine Wand- bzw. Steinsichtigkeit wird also weitgehend vermieden.
SKULPTUREN
Die obere Ebene der mehrfach gestuften Sockelzone ist als etwa 35 cm hoher umlaufender Fries mit über hundert kleinen Elefanten gestaltet, die den gesamten Tempel auf dem Rücken tragen − ein Hoheitszeichen, das sich an keinem der anderen Tempel Khajurahos findet. Die Elefanten werden von jeweils zwei Wärtern (mahuts) begleitet.
Plattform und Tempel sind mit über tausend kleineren und größeren Figuren geschmückt. Vor allem die größeren Skulpturen sind nicht mehr – wie früher – von Architekturelementen oder Nischen eingerahmt, sondern stehen nahezu vollplastisch auf Steinplatten, d. h. sie sind kaum noch mit dem rückwärtigen Reliefgrund verbunden. Sie sind nicht mehr als künstliche Abbilder gemeint, sondern als lebendige, lebensnahe Figuren. Die etwas hervorstehenden Bauteile zeigen zumeist Götterfiguren (Shiva, Vishnu u. a.), die seitlich in den etwas zurückspringenden Teilen von gleich großen weiblichen Figuren – leicht bekleideten 'Schönen Mädchen' (surasundaris) in unterschiedlichen Posen und aus bildhauerischen Gründen stets mit aufgebundenem Haar – begleitet werden. Die etwas breiteren, aber am stärksten zurückgestuften Mittelregister der drei Außenwände des Sanktums präsentieren in der unteren Ebene erotische Szenen aller Art, für die die Tempel von Khajuraho in der ganzen Welt berühmt sind; darüber finden sich 'Himmlische Liebespaare' (mithunas). Die oberste Zone zeigt in der Mitte ein Götterbild mit Begleitfiguren; die seitlichen Dekorfelder (udgamas) zeigen ornamentalen Schmuck bestehend aus neben- und übereinander angeordneten kleinen Fensternischen (chandrasalas).
PLATTFORM
Als einziger Tempel in Khajuraho hat der Lakshmana-Tempel einen weitgehend erhaltenen und die gesamte Plattform umschließenden Figurenfries mit Szenen aus dem höfischen Alltagsleben – Unterricht, Kriegszug, Musikanten, erotisch-sexuelle Liebesszenen etc.; Götterfiguren oder Dämonen sind dagegen hier nicht zu sehen. Die Szenen des etwa in Augenhöhe angebrachten Frieses sind zwar originell, aber von keiner großen handwerklichen oder künstlerischen Meisterschaft.
TEMPEL (AUSSEN)
Während die kleinen Vorhallen außen keinerlei Figurenschmuck besitzen, sind die Eckpfeiler zwischen Vorhalle (mandapa) und Großer Vorhalle (mahamandapa) in zwei Ebenen mit Figuren versehen. Hauptsächlich ist jedoch der Bereich zwischen Großer Vorhalle (mahamandapa) und Sanktum in mehreren Ebenen und überreich mit Figuren besetzt. Hier überwiegen ganz eindeutig Götterfiguren, 'Himmlische Liebespaare' (mithunas) und 'Schöne Mädchen' (surasundaris). Nur die unteren Ebenen der Mittelregister zeigen auch erotisch-sexuelle Szenen; somit ist am Lakshmana-Tempel noch die Hierarchie zwischen der oberen (himmlischen) Ebene und der unteren (erdnahen) Ebene gewahrt.
TEMPEL (INNEN)
Zu den interessantesten und künstlerisch bedeutsamsten Figuren im Innern des Tempels gehören die weiblichen Nymphen (apsaras) an den Streben im Deckenbereich der Großen Vorhalle (mahamandapa); diese zeigen sich in verschiedenen − oft extrem verdrehten − Posen beim Musizieren, beim Ballspiel aber auch beim Entkleiden. In den Wandnischen finden sich diverse Götterfiguren, darunter auch einige nicht (mehr) identifizierbare.
VAIKUNTHA-KULTBILD
Das freiplastisch aus einer großen Steinplatte herausgearbeitete Götterbildnis ist in ganz Indien nahezu einzigartig und zeigt Vishnu/Vaikuntha mit vier zerstörten Armen, so dass keinerlei Attribute mehr vorhanden sind, sowie drei Köpfen (Mensch, Eber und Löwe). Ein rückwärtiger vierter Kopf, der die Universalität Vishnus vervollkommnet hätte, ist nicht ausgeführt; stattdessen findet sich ein in Indien einzigartiger durchbrochener und gezackter Strahlenkranz um Vaikunthas Haupt. Die Figur ist umgeben von einem – aus derselben Steinplatte herausgearbeiteten – Rahmen mit Wächterfiguren sowie Ganga und Yamuna im Sockelbereich und jeweils drei darüber befindlichen vorstehenden Nischen mit Vishnu-Avataras (Matsya, Varaha, Vamana, Kurma, Narasimha, Parashurama). Zwei seitliche Pfeiler mit reichem z. T. freiplastischen Architektur- und Figurendekor und einem doppelten, aus dem aufgerissenene Mäulern von Wasserungeheuern (makaras) hervorquellenden Torana-Bogen als verbindendem oberem Abschluss bilden den äußeren Rahmen des Kultbildes.
BEDEUTUNG
Der Lakshmana-Tempel (ca. 930−950) mit seinen vier hintereinanderliegenden und in der Höhe gestaffelten Bauteilen sowie seiner − im Wesentlichen auf Pfeilern ruhenden − Bauweise gilt als früher Höhepunkt der Chandella-Architektur und war nach seiner Fertigstellung für etliche Jahrzehnte der größte Tempelbau Indiens. Spätere Tempelbauten in Khajuraho wurden von ihm maßgeblich beeinflusst, darunter auch der Kandariya-Mahadeva-Tempel.
Das außergewöhnliche Vaikuntha-Bildnis in der Cella sowie der reiche, beinahe vollplastische Figurenschmuck sind innen wie außen nahezu vollständig erhalten und bezeugen die handwerkliche und künstlerische Meisterschaft der Bildhauer der damaligen Zeit.
Mit seinem mehrteiligen Grundriss, einer von einem Umgang umschlossenen Cella und in Teilen seines Dekors (Balkonbrüstungen mit gedrechselten Säulchen) ist der Lakshmana-Tempel wahrscheinlich direkt beeinflusst von dem ca. 50 Jahre zuvor erbauten, aber insgesamt noch der Pratihara-Architektur zuzurechnenden Maladevi-Tempel in Gyaraspur.
WIKIPEDIA