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🇬🇧 The song thrush (Turdus philomelos) hunts worms and insects, but its favourite food is snails: It uses a stone as a kind of anvil to break open their shells.

 

🇩🇪 Die Singdrossel (Turdus philomelos) jagt ihre Nahrung auf dem Boden. Sie sucht nach Regenwürmer und Insekten. Ganz besonders liebt sie aber Bänderschnecken, deren Gehäuse sie auf einem Stein – der sogenannten Drosselschmiede – zerschmettert, um an das Schneckenfleisch zu gelangen.

very popular german children`s song:

"All the Birds are already here Alle Vöglein sind schon da" (first English, dann Deutsch / youtube)

 

It is often underestimated how many birds die every year because of crashing into windows, because they are not able to see the glass. You will find informations about that on the internet....

 

auf Vogelschutz-Seiten zum Beispiel findet man folgende Informationen: Glasscheiben sind – nach der allgemeinen Lebensraumzerstörung und noch vor dem Straßenverkehr – vermutlich die häufigste menschengemachte Todesursache bei wild lebenden Vögeln in Europa.

 

Schlechte Nachricht für Leute mit Putzfimmel, Putzfetisch (ob man nackt oder angezogen putzt spielt dabei keine Rolle), gute Nachricht für Menschen, die nicht gerne Fensterputzen: dreckige Fenster können von Vögeln besser wahrgenommen werden - schön geputzte Fenster, spiegelblanke Glasflächen dagegen sind eine Todesfalle für Vögel.

 

österreichisch: es zieht wie im Vogelhäusl/Vogelhaus/Vogelkäfig: es herrscht starke Zugluft -in Deutschland gebräuchlich: "es zieht wie Hechtsuppe" - Türen und Fenster schlagen überall im Gebäude - kein Meer der Stille - esoterisch angehauchte spüren da Geister..... und die toten Vögel sind natürlich ein Zeichen, aber dem Esoteriker geht`s dabei nicht um die Vögel sondern nur um sich selbst, darum was das Zeichen für ihn bedeutet - wofür die toten Vögel tatsächlich ein Zeichen sind siehe oben: Fenster, Glasfronten = Todesfalle.

Mord ist die andere Seite des Lebensborn. Auf der einen Seite arische Lebensbornheime auf der anderen Seite Ausmerzung und Säuberung von allem was nicht rein, unbefleckt, reinrassig ist, was nicht zur "Herrenrasse" gehört. Die Gründer und Betreiber der Anlage (bevor sie unter den Nationalsozialisten zum Lebensborn für Arier wurde) gehörten nicht zur Herrenrasse - der eine tötete sich selbst - oder stimmen die Gerüchte, daß er ermordet wurde? - als die Anlage nach dem Anschluß Österreichs ans Deutsche Reich zwangsarisiert wurde, der andere wurde inhaftiert, dazu gezwungen alles dem SS Verein Lebensborn zu stiften und konnte auswandern. Er starb noch vor Kriegsende verarmt im Exil. Dies ist ein kleiner Teil der Geschichte des geschichtsträchtigen Ortes, der Menschen, und auch der Vögel. Ein abgelegener Ort, abseits der Trampelpfade, kein Tourismusziel mehr, unbeachtet, kein Museum - seine Geschichte wird immer wieder dank einiger weniger davor bewahrt gänzlich in die Vergessenheit gedrängt zu werden...

 

Part of: "postmortem - a cemetery for the anonymous - ein Friedhof der Namenlosen" birds vögel // "Forlorn Places - Forsaken Buildings" Lebensborn // No to "some things and people count, most don`t"

 

996 28.6.2017 #unterwegs #ausflug #outing #trip #vogel #bird #dead #death #tot #tod #glas #spiegel #mirror #crash #accident #unfall #vogelschutz #umweltschutz #zersplittert #splitter #scherben #zersprungen #spiegelung #reflection #broken #zerbrochen #gebrochen #abgebrochen #bruch #bruchglas #glasbruch #kollision #zerschmettert #red #rot #blutrot #blut #blood #bloody #blau #blue #graffiti #feder #feather #fenster #window #scheibe #fensterscheibe #schmutz #dreck #schmutzig #dirty #exploration #erkundung #erforschung #geschichte #history #lebensborn #kinderheim #geburtsklinik #sanatorium #kriegerheilstätte #abandoned #decay #verfall #zerfall #geschlossen #verlassen #closed #detritus #baum #tree #leaf #blatt #grün #green #symbol #analogie #stille #lungenheilanstalt #suchttherapie #silence #sonne #sun #sonnig #sommer #summer #hochsommer #midsummer #naturgesetz #erdanziehung #schwerkraft #memory #remembrance #erinnerung #memorial #bewegung #tagebuch #diary #inhalt #aussage #form

Otto M. Zykan: "Polemische Arie" ( youtube / bis 1min48sec)

 

Ignaz Seipel war einst hier. Seipel der Antisemit, der Christ, der Prälat, der Bundeskanzler, der Blutprälat (wie er nach dem Schattendorfprozess genannt wurde). Parteiobmann der antisemitischen Christlichsozialen Partei (heutige Nachfolgepartei: ÖVP), der Partei der Handwerker, Kleinbürger,…. Die Nazis ehrten ihn mit einem Ehrengrab am Zentralfriedhof.

 

Bei Otto M. (Matthäus) Zykan in der "Staatsoperette" ist der Seipel der mordlüsterne Geistliche. Und deshalb obiger Link zu Zykan, zu einem Zykan Werk, in dem Zykans Kritik an jeglicher Hochstilisierung und der Superiorität, der Dominanz sowohl in Haltung als auch Sprache und Rhetorik, seine Kritik an Hegemonie und Unterwerfung zum Ausdruck kommt.

 

Superiorität - Seipel, der große Demokratieskeptiker und Demokratiekritiker, der Verbindungen zu Nazikreisen suchte und hatte, der die Heimwehr stärkte und die Militarisierung vorantrieb. Der Blutprälat.

Der Lebensborn: hier konnten alleinstehende Mütter guten reinen arischen Blutes ihre Kinder gebären, damit die reinen arischen Kinder der deutschen Rasse nicht verloren gingen, und diese Kinder reinen Blutes sollten zuerst in diesen Heimen und dann von arischen Adoptiveltern mit reinem Blut zu guten reinen Deutschen herangezogen werden.

Ums reine, saubere ging es.

Wenn sich allerdings nach der Geburt herausstellte, daß ein Kind behindert war, so wurde es an eine jener Institutionen überstellt, die für das Ausmerzen unwerten Lebens zuständig waren, in Österreich zum Beispiel der Spiegelgrund.

Rein muß es sein, sauber muß es sein.

Und nachher haben sie alle ihre Hände in Unschuld gewaschen.

Sauber muß es sein, rein muß es sein.

 

Aber: Wenn man den toten Hund nicht aus dem Brunnen holt, wird man den Brunnen nie rein bekommen, sagt ein Sprichwort. Und wie viele Leichen liegen im Keller der heiligen Reinheit!

 

Parallelen:

*) Diese Esoteriker, die das Lichtessen propagieren, der berühmte Heilfasten"arzt" - Reinigung von Körper und Seele durch Fasten- der schwärmt von den transzendentalen Erlebnissen beim "Lichtfasten", und dann sind da die, die gestorben sind, weil sie das Lichtessen wirklich ausprobiert haben und nicht gefakt haben wie diverse Gurus.

*) Der Woyzeck (Georg Büchner), Versuchskaninchen für Diäten, die Halluzinationen Wahn Wahnsinn und der Mord.

*) Der Schwarzkogler, die Diäten, die Reinheit, das Weiß, die Farbe Blau die Reinheit, und der Fenstersturz, .....

 

Alle parallelen Geraden kreuzen einander, heißt es in der Geometrie.

F.-X.-Mayr-Kur Milch Semmel Diät, Erbsendiät, Hitler hatte seine eigenen DiätetikerInnen, neben dem Leibarzt auch den Leibdiätetiker und dann gabs noch den Führerkuchen mit Rosinen….

 

Da können sie sich alle noch so sehr abmühen, kasteien, zu Tode hungern, ein reines Gewissen kriegt man davon nicht, man muß schon den toten Hund aus dem Brunnen, die Leichen aus dem Keller holen da hilft kein unter den Teppichkehren, alles Waschen der Hände in Unschuld nützt nichts.

Wie war das noch mit den Vögeln: die zerschellen vor allem an jenen Fenstern, die blitzblank sauber und rein, spiegelblank geputzt sind. Wieviel Dreck am Stecken der Reinheit!

 

Am Anfang steht ein Link zu Otto M. Zykan und seiner Kritik anhand des "unglücklichen" (wie er es formuliert) Ausspruches von Schönberg. Von Zykan, der das Klavierwerk von Schönberg einspielte, nun zu Schwarzkogler und Schönberg

Aus Rudolf Schwarzkoglers Textblättern:

 

"musikalische komödie für`s fernsehen (farbfernsehen)

4 philharmoniker (streichquartett) sitzen in einem wintergarten und

spielen das streichquartett in g-moll von arnold schönberg oder ein

anderes geeignetes streichquartett

ein junges mädchen mit weiss gefärbtem haar bekleidet mit einem

weissen kleid weissen strümpfen und schuhen trinkt während des

ersten satzes ein glas gefüllt mit einer weissen flüssigkeit leer

während des zweiten satzes trinkt sie ein glas gefüllt mit einer

hellroten flüssigkeit leer

während des dritten satzes trinkt sie ein glas gefüllt mit einer

dunkelvioletten flüssigkeit leer

während des vierten satzes kniet sie auf dem boden nieder und erbricht

mit hilfe einer hühnerfeder in eine schüssel"

(zitiert nach der maschingeschriebenen Variante)

 

Zum Abschluß also wieder Schönberg. Da es kein g-moll Streichquartett von ihm gibt, das in d-moll (auf der Schreibmaschintastatur qwertzuiopü linke Hand, aber nicht Zeigefinger sondern Mittelfinger):

Arnold Schönberg: "String Quartet No. 1 in D minor, Op. 7" (youtube) (Notiz: Mehrsätzigkeit in der Einsätzigkeit einsätzig viersätzig)

 

Part of: "Forlorn Places - Forsaken Buildings" Lebensborn // No to: "some things and people count, most dont", which is equivalent to supremacism - fällt in Zykan`s Kritik - und nach der gleichen Methode läßt sich auch aus "somE tHIngs and peopLe count, most don`t" das Wort "Heil" formen (siehe Großbuchstaben) - rein heil heilig heiliger heiligst allerheiligst sakrosankt…. // schwarz je blauer um so brauner, braun wie Scheiße

 

Foto 953 28.6.2017 #unterwegs #ausflug #outing #trip #glas #spiegel #mirror #crash #zersplittert #splitter #scherben #zersprungen #spiegelung #reflection #himmel #sky #broken #zerbrochen #gebrochen #abgebrochen #bruch #bruchglas #glasbruch #kollision #zerschmettert #blau #blue #rein #fenster #eye #black #schwarz #blauäugig #auge #assoziation #mund #mouth #gesicht #face #tear #träne #portrait #porträt #frame #rahmen #weiß #white #reinweiß #window #scheibe #fensterscheibe #schmutz #dreck #schmutzig #dirty #exploration #erkundung #erforschung #recherche #recherchieren #geschichte #history #lebensborn #kinderheim #geburtsklinik #sanatorium #kriegerheilstätte #wall #wand #mauer #grey #grau #gray #graustufen #abandoned #decay #verfall #zerfall #geschlossen #verlassen #closed #detritus #symbol #analogie #stille #lungenheilanstalt #suchttherapie #silence #sonne #sun #sonnig #sommer #summer #hochsommer #midsummer #memory #remembrance #erinnerung #memorial #bewegung #tagebuch #diary #inhalt #aussage #form #parallel #parallelität #parallele #kreuzen #fadenkreuz

Nur ein einziger Weg kann den Faschismus vermeiden: Sozialismus

Einar Schlereth, 28. Nov 2018, einarschlereth.blogspot.com/2018/11/nur-ein-einziger-weg-...

 

Marx hat vor 150 JAHREN vorausgesagt, dass am Ende das gesamte Kapital in den Händen weniger zusammenfließen wird. Woher konnte er das wissen? Weil er das Gesetz der bürgerlichen Ökonomie gründlich erforscht hat und herausfand, dass sie allein durch Gewalt möglich ist, weshalb er zu Recht die bürgerliche Demokratie als die DIKTATUR DER BOURGEOISIE bezeichnete. Der Volksmund hat bereits das Wesen der Demokratier erfasst mit dem Spruch: Würden Wahlen zu Gerechtigkeit führen, wären sie schon längst verboten worden.

 

Marx und Engels haben doch genau beschrieben, wie die Macht der Industrie und des Handels entstanden ist: durch pure und reine Gewalt. Die Freiheit der Bauern auf Basis der Allmende wurde durch Polizei und Armee geraubt, die Allmende eignete sich der Staat an, der sie untereinander aufteilte, denn der Staat waren ja damals auch schon die Besitzenden. Und mit dieser Maßnahme zwangen sie gleichzeitig die ohne jeden Besitz Dastehenden in ihre Betriebe und ihre Fabriken, wo sie gezwungen waren für Löhne zu arbeiten, die von den Herren festgelegt wurden. Der gesamte Arbeitsprozess beruhte von Anfang an auf extremer Gewalt, genau wie der Reichtum aus dem Handel zum größten Teil aus extremem Diebstahl, Plünderei und Ausbeutung in den Kolonien (die ursprüngliche Akkumaltion).

 

Weil die Reichen immer mit rücksichtsloser Gewalt vorgingen und die Arbeiter und das ganze Volk bis auf das Blut ausquetschten, kam es immer wieder zu Ausbrüchen der Wut und Raserei und zu Aufständen, die aber in den meisten Fällen ungeplant und ohne Führung stattfanden, weshalb sie in Blut erstickt werden konnten. Obendrein führte das entsetzliche Elend und die Armut zu Krankheiten und Seuchen, die natürlich auch auf die besitzenden Schichten übergriffen. Aus reinem Selbsterhaltungswillen wurde von diesen dann zu «Reformen» gegriffen. Kinderarbeit wurde eingeschränkt, Grundlagen der Gesundheitsfürsorge wurden entwickelt, die Löhne mussten erhöht werden. Alle diese Fortschritte wurden unter dem politischen Begriff der Demokratie eingeordnet. Dabei handelte es sich lediglich um Maßnahmen zur Erhaltung des Proletariats, d. h. der Menschen, die schließlich den Reichtum und den Profit schufen. Die Maßnahmen wurden langsam auch politisch ausgeweitet: allgemeines Wahlrecht, das Wahlrecht für Frauen, parlamentarische Vertretung wurden eingeführt. Aber die bürgerliche (Miss)Wirtschaft geriet regelmäßig in die Krise und musste immer wieder «ver- und ausgebessert» werden - die Reformen von John Keynes sollten die Krisen für immer beheben – es wurden kleine und große Kriege in Gang gebracht. Es half alles nichts, die Diktatur der Bourgeoisie blieb sich immer gleich.

 

Die Bolschewistische Revolution war die erste große erfolgreiche Revolution, die völlig neue Wege aufzeigte. Das wurde von der Internationale der Oligarchen auf der Stelle erfasst. Deshalb organisierte sie eine gewaltige Streitmacht von 14 Ländern, die das Kind in der Wiege ersticken sollte. Es misslang, denn wirklich revolutionäre Armeen sind allemal besser als die konventionellen ‘Legionärs-Armeen’ des Kapitals. Aber um welchen Preis gewann die Revolution? Mit 13 Millionen Toten. Unter ihnen wie immer die besten und glühendsten Verteidiger der neu gewonnenen Freiheit.

 

Aber die Bürgerliche Diktatur gab sich nicht geschlagen. Mit Bergen von Lügen, von Hass- und Hetzpropaganda im Verein mit allen bürgerlichen Staaten und vom Staat kontrollierten Medien, mit Infiltration, Unterminierung, Diversion und Sabotage hat man es geschafft, die Sowjetunion zu kippen. Vorher schon wurde im Westen die 68er Studentenrevolution durch den Dritten Weg, durch die Friedliche Revolution à la Chruschtschow und am Ende den neo-Liberalismus in die rechten Bahnen gelenkt. Es gab einen gewaltigen back-lash, den wir uns nicht in den wildesten Träumen hätten vorstellen können. Nu wenige merkten, dass es nur eine weitere Reparatur-Aktion am Kapitalismus werden sollte, die im Grunde an die primitivsten Gefühle und Denkvorstellungen appellierte. Soziales Denken und Handeln wurde verteufelt,

Gewerkschaften und linke Organisationen wurden zerschmettert, es galt nur noch die individuelle Freiheit, der freie Markt, freies Unternehmertum, freies Fließen der Geldströme, Freiheit, Freiheit, allenthalben Revolutionen, grüne Revolution, Mode-Revolution, die Landwirtschafts-Revolution und was weiß der Teufel noch alles. Alles wurde revolutioniert - all dies sieht auch Chris - allein die Diktatur der Bourgeosie blieb unverändert erhalten - das sieht Chris nicht. Der Kreis schließt sich und sie kam an ihren Ausgangspunkt der extremen Gewalt zurück – den FASCHISMUS.

 

Vor knapp 50 Jahren hatte ich mit meinem Freund, dem englischen Professor Malcolm Caldwell an der School of Economics in London eine lange Diskussion über das Schicksal der PKI in Indonesien – die auf die Chruschtschow-Doktrin hereinfiel – und die Revolution der Roten Khmer in Kambodscha, die ebenfalls von Anfang an verteufelt wurde. Wir beide waren der Meinung, dass sie auf dem rechten Weg war. Ich meinte dann, dass England auch so etwas brauchen könnte, was er vehement verneinte und sagte, das würde man durch die Demokratie schaffen. Kurz danach reiste er nach Kambodscha, nach dem Einmarsch der Vietnamesen, um die Wahrheit herauszufinden, die ihn dann brutal in der Hauptstadt Pnom Penh ermordeten.

Selbst kluge Leute fallen auf die Demokratie-Schimäre herein.

Das Bild ist mittlerweile schon ein kleines Stück Zeitgeschichte. Ein kleines Sonnenfenster hat genau die Mariahilfer Straße mit dem dort befindlichen Flakturm (Haus des Meeres) beleuchtet. Damals befand sich noch der Schriftzug „Zerschmettert in Stücke (im Frieden der Nacht)/Smashed to pieces (in the still of the night)“ am oberen Teil des Flakturms. Es handelte sich dabei um eine temporäre Kunstinstallation des New Yorker Künstlers Lawrence Weiner als Mahnmal gegen Krieg und Faschismus. Seit wenigen Jahren heißt es „Erinnern im Innern“.

Die kleine achteckige Jungfernmühle (Wieneckesche Mühle) in der Gropiusstadt, Goldammerstraße 34 ist eine Galerie-Holländermühle (Kornmühle). Die älteste erhaltene Mühle der Stadt aus dem Jahr 1757 (andere Angaben 1753) hat nur noch Jalousieflügel- und Windrosenattrappen und ist ohne Funktion. Allerdings wurde hier noch bis zum Frühjahr 1980 – mittels elektrischer Energie – Korn gemahlen, so dass die Jungfernmühle die letzte aus wirtschaftlichen (und nicht musealen) Gründen betriebene Berliner Windmühle war. In der Mühle befindet sich ein Restaurant. Mit den Neubauten am umgebenden Platz versuchten die Städteplaner, ein harmonisches Bauensemble zu gestalten und statteten die Neubauten daher als holländische Giebelhäuser mit roten Backsteinen aus.

 

Die Jungfernmühle hat zwei Umsetzungen hinter sich. Der Bau des holländischen Zimmermanns Adrian den Ouden, einem der letzten niederländischen Bewohner des berühmten Potsdamer Holländischen Viertels und verheiratet mit der Witwe des Baumeisters des im holländischen Stil gehaltenen Jagdschlosses Stern, befand sich ursprünglich auf dem Amtsacker in der Nähe des Nauener Tores in Potsdam. Seit 1788 im Eigentum des Müllermeisters Walsleben, musste die Mühle 1860 nach rund einhundertjährigem Betrieb der Arndt’schen Villa, in der heutigen Friedrich-Ebert-Straße 63, weichen. Ein neuer Besitzer, Johann Wilhelm Blankenberg aus Rixdorf, ließ die Mühle sehr wahrscheinlich auf den Rixdorfer Rollbergen wieder aufbauen. Hier stand sie nur kurze Zeit, denn nach erneutem Eigentümerwechsel im Jahr 1872 ließ der nächste Besitzer und Namensgeber des Zweitnamens der Mühle (Wienecke’sche Mühle), Otto Wienecke, das Gebäude an ihren heutigen Standort nach Buckow verlegen. Eine Inschrift teilt dazu mit: Vier Generationen Müllermeister Wienecke 1969.

 

Der Erstname Jungfernmühle geht auf eine tragische Begebenheit beim Bau im Jahr 1757 in Potsdam zurück, als die Müllerstochter bei der Besichtigung der neuen Mühle unter plötzlich auftretendem Wind von den Flügeln erfasst und in einem hohen Bogen auf der Galerie zerschmettert wurde. „Der Vater ließ das Bildnis der toten Tochter in Eichenholz stechen und zur Erinnerung an das tragische Ende seines Kindes unter der Welle der Mühle einsetzen, wo es sich noch befindet.“[6]

 

In den 1990er Jahren wurde die Mühle für einen Restaurantbetrieb umgebaut. Durch zusätzlich eingebaute Glasfenster ist der Blick bis in den Dachstuhl noch möglich. Der Rest der Innenräume ist dem Restaurantbetrieb entsprechend umgestaltet worden. Seit Frühjahr 2018 wird die Jungfernmühle durch die Restaurantgruppe Wiesenstein bewirtschaftet, die in Berlin mehrere – zum Teil historische – Gaststätten und Standorte verwaltet. wiki

Der Kirchenbau besteht aus einem schlanken Nordturm, einem hohen quadratischen Langhaus mit Holzschindelwalmdach und einem niedrigeren Chor mit 5/8-Schluss über einer romanischen, im 14. bis 15. Jahrhundert erneuerten Krypta. Südlich ist ein Nebenchor und eine Sakristei angebaut. Der schlanke Turm mit Giebeln besitzt zweiteilige Maßwerkfenster und wird von einem Spitzhelm bekrönt. Die Glocken wurden 1640 von Georg Seiser gegossen. Der Chor und die Seitenwände des Langhauses werden von mehrfach gestuften Strebepfeilern gestützt. An der geschlossenen Westwand befindet sich ein großes Christopherusfresko aus dem Jahre 1658 und an der Südwand Reste eines 1930 restaurierten Ölbergfreskos mit der Jahreszahl 1521. An der Nordseite des Langhauses steht ein rundbogiges gotisches Portal. Betreten wird die Kirche aber durch das Südportal. Dieses um 1150 entstandene romanische Rundbogenportal mit würfelförmigen Kapitellen und steilen Basen besteht aus Marmor und hat einen offenen überdachten Vorbau. Rechts vom Portal ist eine Opfernische mit der Relieffigur des heiligen Primus, einem Steinmetzzeichen und der Jahreszahl 1540 eingelassen.

Das zweischiffige und zweijochige Hallenlanghaus ist durch starke Rundpfeiler in ungleicher Breite getrennt. Im Westteil wurde das Langhaus besonders im Gewölbe im 17. Jahrhundert stark verändert. Der zweijochige Hauptchor ist durch die darunter befindliche Krypta um sechs Stufen erhöht. Über dem Chor erstreckt sich ein gotisches Sternrippengewölbe in geknickter Reihung mit bemalten Schlusssteinen, das auf profilierten Runddiensten ruht. Die hohen zwei- und dreiteiligen Maßwerkfenster sind mit Fenstergläsern von 1893 ausgestattet. Über den südlichen Nebenchor spannt sich ein Netzrippengewölbe, im Turmerdgeschoss, das als Taufkapelle verwendet wird, ein Vierrautengewölbe. Die mit zierlichem Rippennetz unterwölbte Fensternische im Turmerdgeschoss war ursprünglich zur Aufnahme eines Altärchens oder einer Statuette bestimmt. Die Orgelempore ist mit Korb- und Rundbögen unterwölbt und besitzt eine reliefierte Brüstung aus Stein.

Unter dem Hauptchor befindet sich die dreijochige Hallenkrypta mit gratigem Kreuzgewölbe auf Marmorpfeilern mit quadratischem Grundriss bzw. Wandpilastern. An den Wänden der Krypta sind die Fresken aus dem 15. Jahrhundert nur schlecht erhalten, die Rankenmuster im Gewölbe wurden im 17. Jahrhundert hinzugefügt. Der blau-gold-gefasste Hochaltar stammt aus dem Jahre 1658 und birgt in der Mittelnische eine um 1460 geschaffene spätgotische Gnadenstatue einer thronenden Maria mit Kind, die außen von den Statuen der Kirchenpatrone Primus und Felician umgeben sind. Das Aufsatzbild stellt die Krönung Mariens dar und wird von den Statuen der Heiligen Katharina und Barbara flankiert. Den Abschluss des Altares bildet ein IHS-Symbol zwischen den Jesuitenheiligen Ignatius und Franz Xaver. Ein Höhepunkt barocker Schnitzarbeit ist die reich ausgestattete Kanzel von 1771. Sie befand sich ursprünglich an der Nordwand, wo der Zugang durch eine Treppe mit Brüstung erfolgte, die sich um den Pfeiler wand. Heute steht die Kanzel an der Nordseite des Chores und ist durch die Treppe zum Chor erreichbar. Die Reliefs an der Kanzelbrüstung stellen den zwölfjährigen Jesus im Tempel (Lk 2,41-52 EU), die Himmelfahrt Christi und die Schlüsselübergabe an Petrus dar. Auf Wülsten an der Brüstung sitzen die vier Evangelisten. Das ovale Relief an der Kanzelrückwand zeigt Christus als Guten Hirten. Auf dem Schalldeckel steht Papst Paul III., der die knienden Franz Xaver und Ignatius aussendet. Von den beiden dahinter schwebenden Putten hält einer ein geöffnetes Buch. Bekrönt wird der Schalldeckel von einem IHS-Zeichen mit einem von Putten besetzten Strahlenkranz. Auf einer Kartusche am Schalldeckel stehen die Worte „MALLEUS CONTERENS PETRAM EST VERBUM MEUM JER 23 1761“. Dieses Zitat aus Jeremias 23,29 heißt übersetzt: „Wie ein Hammer, der Felsen zerschmettert, ist mein Wort“. An der Schalldeckelunterseite ist eine plastisch ausgeführte Heiligengeisttaube im Strahlenkranz angebracht.

de.wikipedia.org/wiki/Kirchenanlage_Maria_W%C3%B6rth

Die Leuchtreklame fehlt nun.

Fotos der Tübinger Brandwehr mit der Feuerwehrleiter

folgen noch.

-

Die Feuerwehr kann weiterhin das Bergen von Sachgütern, toten Menschen oder Tieren übernehmen.

 

1.336.683

Gesamtzahl Aktive einschl. 32.694 Kräfte aus den Werkfeuerwehren.

 

International weit verbreitet ist die Zusammenfassung der Aufgaben mit den Schlagworten Retten, Löschen, Bergen, Schützen.

 

... wobei die Menschenrettung allerdings die oberste Priorität hat.

Der Kirchenbau besteht aus einem schlanken Nordturm, einem hohen quadratischen Langhaus mit Holzschindelwalmdach und einem niedrigeren Chor mit 5/8-Schluss über einer romanischen, im 14. bis 15. Jahrhundert erneuerten Krypta. Südlich ist ein Nebenchor und eine Sakristei angebaut. Der schlanke Turm mit Giebeln besitzt zweiteilige Maßwerkfenster und wird von einem Spitzhelm bekrönt. Die Glocken wurden 1640 von Georg Seiser gegossen. Der Chor und die Seitenwände des Langhauses werden von mehrfach gestuften Strebepfeilern gestützt. An der geschlossenen Westwand befindet sich ein großes Christopherusfresko aus dem Jahre 1658 und an der Südwand Reste eines 1930 restaurierten Ölbergfreskos mit der Jahreszahl 1521. An der Nordseite des Langhauses steht ein rundbogiges gotisches Portal. Betreten wird die Kirche aber durch das Südportal. Dieses um 1150 entstandene romanische Rundbogenportal mit würfelförmigen Kapitellen und steilen Basen besteht aus Marmor und hat einen offenen überdachten Vorbau. Rechts vom Portal ist eine Opfernische mit der Relieffigur des heiligen Primus, einem Steinmetzzeichen und der Jahreszahl 1540 eingelassen.

Das zweischiffige und zweijochige Hallenlanghaus ist durch starke Rundpfeiler in ungleicher Breite getrennt. Im Westteil wurde das Langhaus besonders im Gewölbe im 17. Jahrhundert stark verändert. Der zweijochige Hauptchor ist durch die darunter befindliche Krypta um sechs Stufen erhöht. Über dem Chor erstreckt sich ein gotisches Sternrippengewölbe in geknickter Reihung mit bemalten Schlusssteinen, das auf profilierten Runddiensten ruht. Die hohen zwei- und dreiteiligen Maßwerkfenster sind mit Fenstergläsern von 1893 ausgestattet. Über den südlichen Nebenchor spannt sich ein Netzrippengewölbe, im Turmerdgeschoss, das als Taufkapelle verwendet wird, ein Vierrautengewölbe. Die mit zierlichem Rippennetz unterwölbte Fensternische im Turmerdgeschoss war ursprünglich zur Aufnahme eines Altärchens oder einer Statuette bestimmt. Die Orgelempore ist mit Korb- und Rundbögen unterwölbt und besitzt eine reliefierte Brüstung aus Stein.

Unter dem Hauptchor befindet sich die dreijochige Hallenkrypta mit gratigem Kreuzgewölbe auf Marmorpfeilern mit quadratischem Grundriss bzw. Wandpilastern. An den Wänden der Krypta sind die Fresken aus dem 15. Jahrhundert nur schlecht erhalten, die Rankenmuster im Gewölbe wurden im 17. Jahrhundert hinzugefügt. Der blau-gold-gefasste Hochaltar stammt aus dem Jahre 1658 und birgt in der Mittelnische eine um 1460 geschaffene spätgotische Gnadenstatue einer thronenden Maria mit Kind, die außen von den Statuen der Kirchenpatrone Primus und Felician umgeben sind. Das Aufsatzbild stellt die Krönung Mariens dar und wird von den Statuen der Heiligen Katharina und Barbara flankiert. Den Abschluss des Altares bildet ein IHS-Symbol zwischen den Jesuitenheiligen Ignatius und Franz Xaver. Ein Höhepunkt barocker Schnitzarbeit ist die reich ausgestattete Kanzel von 1771. Sie befand sich ursprünglich an der Nordwand, wo der Zugang durch eine Treppe mit Brüstung erfolgte, die sich um den Pfeiler wand. Heute steht die Kanzel an der Nordseite des Chores und ist durch die Treppe zum Chor erreichbar. Die Reliefs an der Kanzelbrüstung stellen den zwölfjährigen Jesus im Tempel (Lk 2,41-52 EU), die Himmelfahrt Christi und die Schlüsselübergabe an Petrus dar. Auf Wülsten an der Brüstung sitzen die vier Evangelisten. Das ovale Relief an der Kanzelrückwand zeigt Christus als Guten Hirten. Auf dem Schalldeckel steht Papst Paul III., der die knienden Franz Xaver und Ignatius aussendet. Von den beiden dahinter schwebenden Putten hält einer ein geöffnetes Buch. Bekrönt wird der Schalldeckel von einem IHS-Zeichen mit einem von Putten besetzten Strahlenkranz. Auf einer Kartusche am Schalldeckel stehen die Worte „MALLEUS CONTERENS PETRAM EST VERBUM MEUM JER 23 1761“. Dieses Zitat aus Jeremias 23,29 heißt übersetzt: „Wie ein Hammer, der Felsen zerschmettert, ist mein Wort“. An der Schalldeckelunterseite ist eine plastisch ausgeführte Heiligengeisttaube im Strahlenkranz angebracht.

de.wikipedia.org/wiki/Kirchenanlage_Maria_W%C3%B6rth

Ein bedrückendes Gefühl ergriff mich, als ich über diesen riesigen Friedhof schritt.

 

Hier stand einmal das Dorf Langtang das am 25.4.2015 von einem verehrenden Erdbeben der Stärke 7,8 völlig zerstört wurde.

Das Erdbeben hat aus dem Dorf Langtang ein Massengrab gemacht, denn viele Tote konnten bis heute nicht geborgen werden.

Eine riesige Gerölllawine begrub die größte Gemeinde, das Langtang Dorf, komplett unter sich. Die damit einhergehende Druckwelle zerschmetterte kilometerweit umliegende Siedlungen und entwurzelte zigtausende Bäume. Zahlreiche Erdrutsche rissen tiefe Wunden in die Hänge und verschütteten Wanderpfade. Jeder Bewohner beklagt verstorbene Verwandte und Freunde.

 

Das Haus im Hintergrund ist das einzige welches nicht zerstört wurde.

  

Langtang village has been completely swiped away by a massive avalanche followed by the earthquake in April 2015.[1] The village suffered an estimated 310 deaths, including 176 Langtang residents, 80 foreigners, and 10 army personnel. More than 100 bodies were never recovered.

keine kommentarlosen FAVS!

NO FAVS, thanks!

 

Heute Abend beginnt mit Rosch ha-Schanah das neue jüdische Jahr (das ich viel sinnvoller finde als das übliche, das ich völlig ablehne) 5778, heute mußten wir uns auch von Carlo (s. voriges Bild) Abschied nehmen (seine Frau - sie waren ein sehr gut eingespieltes Paar seit 35 Jahren! - meinte, als sie heute morgen Schnee auf den Bergen sah, er sei schon da angekommen... Gut so, ich hoffe, sie kann es allmählich verkraften).

 

Dieses Gebet, Unetaneh tokef, find ich für beides treffend:

Am Neujahrstag wird es geschrieben

und am Versöhnungstag besiegelt,

wie viele vergehen und wie viele entstehen,

wer leben wird und wer sterben,

wer an sein Ende gelangt

und wer nicht an sein Ende gelangt.

Wer in Wasserflut, wer in Flammenglut,

wer vom Schwert zerrissen, wer vom Tier zerbissen.

Wer in Hungersnot, wer vom Durst bedroht.

Wer in des Bebens Rot, wer im Seuchentod,

wer erwürgt und wer zerschmettert.

Wer in Ruhe bleibe und wer unstet treibe.

Wer in Frieden sitze und wer getrieben durch Verfolgers Hetze,

wer in Glück und wer in Qual,

wer arm wer reich, wer sinkt, wer steigt.

Aber Umkehr und Gebet und Liebeswerke,

wenden ab das Böse des Verhängnisses,

denn so wie Dein Name, so ist Dein Ruhm:

Schwer zu erzürnen und leicht zu versöhnen!

Denn nicht hast Du Gefallen am Tod des Sterblichen,

sondern dass er umkehre von seinem Wege und lebe.

Und bis zum Tage seines Todes wartest Du auf ihn,

wenn er nur sich wende zu Dir, sofort nimmst Du ihn an...

(Be Rosch haSchanah jikhatewun

uweJom Zom Khipur jehathemun...)

 

Melo per Rosh haShanà

Questa sera inizia il nuovo anno ebraico (che io trovo molto più sensato di quello solito, che ignoro del tutto) 5778, oggi abbiamo dovuto prendere commiato da Carlo.

Questa preghiera, Unetanè tokef, mi sembra adeguata per entrambi.

  

Schanah towah umetukah!

„Und tatsächlich waren sie dem Leuchtturm schon ganz nah. Dort ragte er auf, nackt und gerade, grellweiß und rot, und man konnte sehen, wie die Wellen sich gleich weißen Splittern von zerschmettertem Glas an den Felsen brachen.“

– Virginia Woolf: „Die Fahrt zum Leuchtturm“

Am Oberen Marktplatz des Marktes Grafenschlag steht in der Grünanlage dieser etwa 3m hohe geschichtsträchtige Pranger aus Granit. Er hat einen kreisförmigen, aus Granitnatursteinen gefertigten Grundsockel, auf dem ein kreisrunder Granitsockel aufliegt. Auf diesem ein weiterer kleiner Runder Sockelstein auf dem ein vierseitiger Fussblock sich befindet. Auf diesem der achtseitige konische Schaft der im oberen Bereich einen alten Bagstein und Halseisen anmontiert hat. Am Schaft ein achtseitiger konischer Helm mit einem Sims unterhalb. Bekrönend darauf ein achtseitiges Säulchen mit einer Granitkugel als Bekrönung. Pranger waren ein Zeichen der Niederen Gerichtsbarkeit und ein Symbol der Marktfreiheit. Er diente bei Markttagen zur Schaustellung schuldiger Personen. Hier wurden die Gerichtssitzungen abgehalten und einfachere Leibesstrafen vollzogen. Gerade an Markttagen übte der Pranger seine rechtliche Funktion aus, zur öffentlichen Blossstellung und Bestrafung von Missetätern erforderte es ein grösseres Publikum, welches durch die Besucher des Marktes gegeben war. 1840 wurde der Pranger aus den alten Bestandteilen des Pranger von Traunstein und neuen Teilen neu zusammengestellt. Im Juli 1824 schlug ein Blitz ein der den Pranger zerschmetterte. 1894 wurde der Pranger aus neuen Teilen wieder zusammengestellt. 1926 wurde der Pranger von seinem ursprünglichen Standort zu einem anderen Standort transferiert. 1953 gab es einen Gemeinderatbeschluss, dass dieser Pranger niemals beseitigt werden darf. 1961 wurde der Pranger nochmals restauriert und an seinem heutigen Standort versetzt.

Sage oder Wahrheit: 1490 sollen Burschen aus Grafenschlag den Traunsteinern um 20 Liter Wein ihren Pranger abgekauft haben. Beim Transport wurde der Traunsteiner Pranger zerbrochen und aus den verbliebenen Trümmern ist dann ein Grafenschlager Marterl errichtet worden. 1962 konnte Pfarrer Elter von Traunstein den alten Pranger im Tausch gegen ein neues Marterl zurückgeholt werden - oder das was vom urspünglichen Traunsteiner Pranger übrig blieb. Siehe Pranger Traunstein in diesem "Album Pranger".

 

Standort: GPS 48.613321, 15.792631

Denkmalschutz-OID 70773 nach § 2a

Sowjetisches Ehrenmal im Treptower Park Berlin

Am 8. Mai 1949 wurde der eindrucksvolle 9 ha große Ehrenfriedhof zwischen der Puschkinallee im Norden und der Straße Am Treptower Park im Süden eingeweiht.

Am Ende der Anlage befindet sich das Hauptmonument des Ehrenmals: der kegelförmige Mausoleumshügel mit einer Krypta, die als Sockel für die Hauptfigur, dem Rotarmisten, dient. Der Sowjetsoldat aus Bronze mit gerettetem Kind im Arm und gesenktem Schwert über einem zerschmetterten Hakenkreuz symbolisiert die Zerschlagung des Nationalsozialismus und den Blick in eine friedliche Zukunft.

Quelle: Land Berlin

So versiegelt der Gerechte

 

- Zum Stephanstag (a) am 26. Dezember -

 

1.) So versiegelt der Gerechte

Sein Bekenntnis durch den Tod.

Er verlacht die Henkersknechte,

Denn er stirbt in seinem Gott.

Er kann als ein Überwinder

Unter einem Haufen Stein

Sanfter, als ein frecher Sünder

Auf dem Bette, schlafen ein.

 

2.) Und was darf er weiter hoffen!

Sieht sein sterbend' Auge doch

Selbst den hellen Himmel offen,

Sein Erlöser lebet noch.

Denn er steht zu Gottes Rechten

Und zeigt Stephanus die Kron',

Die er seinen treuen Knechten

Schenket für ihr Blut den Lohn.

 

3.) Nun will er auch sterbend treten

Vor des Höchsten Throngericht.

Hört für seine Feind' ihn beten:

Herr, behalt die Sünde nicht (b)!

Also gehn die Lebensgeister

Untern Steinen ihren Lauf.

Er ruft: Jesu, lieber Meister,

Nimm, ach, meinen Geist, nimm auf!

 

4.) Treuster Knecht, du bist gegangen

Zu des Herren Freudenzelt.

Du kannst mit der Krone prangen,

Die den Glanz der Sonne hält.

Dir sind deine Martersteine

Nun in Stern und Gold verkehrt.

Die zerschmetterten Gebeine

Mehr vor Gott als Demant (c) wert.

 

5.) Selig, wer für Christus Ehre

Waget Leben, Leib und Gut,

Und die unverfälschte Lehre

Gar versiegelt durch sein Blut!

Selig, wer zur letzten Stunde

Schließt wie Stephanus den Lauf,

Ruft mit Herzen und mit Munde:

Jesu, meinen Geist, nimm auf!

 

(a) Stephanus (* ca. 1 n. Chr.; † ca. 36/40 n. Chr.) ist im Neuen Testament ein Diakon der Jerusalemer Urgemeinde, der durch Steinigung ermordet wurde. Er gilt als erster christlicher Märtyrer. Sein Name deutet auf eine hellenistische Herkunft hin. Seit 560 n. Chr. sind seine Gebeine angeblich in der Krypta von San Lorenzo fuori le mura in Rom neben denen des römischen Archidiakons Laurentius bestattet.

(b) rechne mir die Sünden nicht an

(c) Diamanten

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Autor: Hans von Assig und Siegersdorf

Melodie: Bei Dir, Jesu will ich bleiben

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gefunden in der

Anthologie christlicher Gesänge

aus allen Jahrhunderten der Kirche

Dritter Band

Herausgegeben von August Jakob Rambach

verlegt bei J. F. Hammerich,

Altona und Leipzig, 1819

Thema: Stephanstag

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Hans von Assig und Siegersdorf (* 8. März 1650 in Breslau, † 1706) war ein schlesischer Barockdichter, dessen geistliche Lieder auch in evangelische Gesangbücher und Kirchenliedsammlungen aufgenommen wurden. Assig studierte Rechtswissenschaften in Leipzig, trat im Jahr 1674 in schwedische Dienste und kämpfte als Seeoffizier auf dem Admiralsschiff im schwedisch-dänischen Krieg. Nach dem Tode seines Vaters kehrte er in die Heimat zurück, trat aber, da er hier keine öffentliche Stellung fand, in kurbrandenburgischen Dienste und wurde 1692 zum Schlosshauptmann, Burglehns- und Kammeramtsdirektor des Kreises Schwiebus ernannt. In dem erst 1719 erschienenen Band seiner Gesammelten Schriften finden sich außer seinem Lebenslauf u. a. das Märtyrerlied über den sterbenden Stephanus 'So versiegelt der Gerechte sein Bekenntnis durch den Tod' und das Schwiebuser Kirchweihlied 'Dreifaltig heilig großer Gott'. Von seinen geistlichen Liedern sind 55 überregional bekannt geworden und stehen in Kirchengesangbüchern und Liedanthologien des 17. bis 20. Jahrhunderts. Sein bekanntestes Lied ist ein Osterlied mit zehn Strophen und heißt 'Jesus, meine Zuversicht und mein Heiland ist im Leben'.

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Er drängte ins Zimmer, ließ sich aufs Bett fallen, rang nach Luft. Keiner von uns kannte ihn, niemand hatte ihn eingeladen. Es dauerte eine kleine Ewigkeit, bis er erste verständliche Worte von sich geben konnte. Dann aber fügte er atemlos einen Satz an den anderen: „Sie kommen. Bald kreuzen sie auch hier auf. Gebt Acht, sonst werdet ihr zerschmettert. Sie reißen an sich, was sie nur kriegen können, gefühllos gegenüber allem, was sich ihnen in den Weg stellt. Sie setzen alles in Brand, was uns lieb und teuer ist. Der Sog der Zerstörung wird unvorstellbar sein, verheerend für uns alle. Es geht so schnell, das wir nicht erfassen können, was mit uns passiert. Mit einer geisterhaften Lautlosigkeit schleichen sie sich ein und höhlen uns innerlich aus. Es gibt kein Entkommen. Fangt schon mal an, Euch zu verabschieden, von euren Liebsten, von der Welt, vom All.“ Keiner rührte sich, keiner verstand, wovon er sprach, aber gemeinsam versuchten wir, den merkwürdigen Besucher aus dem Zimmer zu katapultieren. Er schrie, während er aus dem Raum getragen wurde, noch die unmissverständliche Botschaft heraus: „Die Erde bietet dem Menschen keine Bleibe mehr.“ Dann stießen wir ihn die Treppe runter und verbarrikadierten die Tür. Niemand verlor ein Wort über den ungebetenen Gast, der den Teufel an die Wand gemalt hatte. Doch die bleierne Macht eines gebieterischen Urteilsspruchs blieb im Zimmer zurück: Unsere Aufenthaltserlaubnis auf diesem apfelrunden Planeten lief mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit aus. Draußen vor der Tür rumorte es gewaltig.

Lake Karer is one of the most beautiful places of the Dolomites (Alps)

 

Die Sage vom Karersee.

Oft saß sie nur so da am Ufer, flocht ihre blonden Zöpfe und sang leise vor sich hin. Eines Tages kam der Hexenmeister von Masaré am See vorbei, hörte sie singen und verliebte sich in die Nixe. Mit all seiner Zaubermacht versuchte er, die liebliche Fee zu entführen, doch diese ließ sich nicht erwischen.

 

So bat der Hexenmeister schließlich die Hexe Langwerda um Hilfe. Langwerda gab ihm den Rat, er solle sich als Juwelenhändler verkleiden und vom Rosengarten zum Latemar einen Regenbogen zaubern. Dann solle er sich zum Karersee begeben, um die Jungfrau anzulocken und zu entführen.

Gesagt, getan. Doch eines vergaß der böse Hexenmeister: sich zu verkleiden.

 

Die Wasserfee bestaunte verzückt die wunderschönen Farben des Regenbogens und der vielen Edelsteine; sie bemerkte jedoch auch den Zauberer, der sich am Ufer versteckt hielt und tauchte plötzlich wieder im Karersee unter. Seit diesem Tag ward sie nie mehr gesehen.

 

Der Hexenmeister war über das Misslingen der geplanten Entführung so wütend, dass er in seinem Liebeskummer den Regenbogen vom Himmel riss, ihn zerschmetterte und alle Regenbogenstücke mit den Juwelen in den See warf: dies ist der Grund, warum der Karersee noch heute in den prächtigsten Regenbogenfarben schimmert und von den Ladinern “Lec de ergobando”, der Regenbogensee genannt wird.

»Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren. Sie sind mit Vernunft und Gewissen begabt und sollen einander im Geiste der Brüderlichkeit begegnen. Jeder hat Anspruch auf alle in dieser Erklärung verkündeten Rechte und Freiheiten, ohne irgendeinen Unterschied, etwa nach Rasse, Hautfarbe, Geschlecht, Sprache, Religion, politischer oder sonstiger Anschauung, nationaler oder sozialer Herkunft, Vermögen, Geburt oder sonstigem Stand. Jeder hat das Recht auf Leben, Freiheit und Sicherheit der Person. Jeder hat das Recht, überall als rechtsfähig anerkannt zu werden. Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich und haben ohne Unterschied Anspruch auf gleichen Schutz durch das Gesetz. Alle haben Anspruch auf gleichen Schutz gegen jede Diskriminierung, die gegen diese Erklärung verstößt, und gegen jede Aufhetzung zu einer derartigen Diskriminierung. Niemand darf willkürlich festgenommen, in Haft gehalten oder des Landes verwiesen werden. Jeder hat das Recht, jedes Land, einschließlich seines eigenen, zu verlassen und in sein Land zurückzukehren. Jeder hat das Recht, in anderen Ländern vor Verfolgung Asyl zu suchen und zu genießen.«

 

Als ich heute Nachmittag im kleinen Wartezimmer meines Hausarztes diesen Text las, hatte ich Gänsehaut. Ich dachte: »Ja, das ist gut. Das ist wunderbar. So soll es sein.« Es handelt sich hierbei um Auszüge der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte, die 1948 von der Generalversammlung der Vereinten Nationen in Paris genehmigt und verkündet wurde.

 

Sie spricht von so viel Liebe, Respekt und Freundschaft – gerade für die Schwächsten und Leidenden dieses Planeten. Sie ist bestimmt nicht perfekt, doch sie lässt erahnen, dass sich Regierungen zur gegenseitigen Solidarität verbinden können.

 

Doch es dauerte nur einen kurzen Augenblick, um mich von meiner Euphorie zu befreien. Denn Gedanke um Gedanke wurde mir klarer, wie weit sich Europa als Ganzes, als Macht, als Zusammenschluss diverser Staaten derzeit davon entfernt hat.

 

Die Rechte von Menschen, die nicht zu einem Staat, einer Gruppe oder einer Elite gehören, werden gerade in der Situation von Geflüchteten Menschen mit der Axt des Kapitalismus, des Rassismus und des Egoismus aufgespalten und zerschmettert.

 

Ich weiß, dass die Erklärung der Menschenrechte juristisch für keinen Staat der Vereinten Nationen bindend ist. Doch sie ist – wenn auch nur für mich – eine Erinnerung daran, dass es mal eine Zeit gab, in der diese Werte eine entscheidende Rolle spielten. Werte, denen ich nacheifern will.

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P.S. Die oben gezeigte Frau ist die liebenswerte Griechin Georgine. Sie besitzt ein kleines Zigarettenlädchen auf der Insel Samos und war mir sofort wohlgesinnt. Auf meine Nachfrage hin (ihr Bruder übersetzte) zeigte sie sich besonders mit Menschen auf der Flucht solidarisch und bedauerte, dass Geflüchtete derart leiden müssen. Ihr Lachen ist für mich ein Ausdruck von Lebensfreude und Offenheit.

 

P.P.S. Wer mich und meine Arbeit unterstützen möchte, kann das gerne über Paypal (paypal.me/martingommel) tun. Ich danke Euch von Herzen.

s133 5924 Garten93 Die Germania für das Reichstagsgebäude in Berlin.

Nach dem Modell von Professor Reinhold Begas gezeichnet E. Thiel. 1893. Die Gartenlaube. - Die Gartenlaube. Illustrirtes Familienblatt. – Begründet von Ernst Keil 1853.

 

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Die Germania für das Reichstagsgebäude in Berlin.

Nach dem Modell von Professor Reinhold Begas gezeichnet E. Thiel.

  

Freie Bahn!

Roman von E. Werner.

  

(8. Fortsetzung.)

 

Ceäcilie sah schweigend zu, wie Runeck zu dem Kreuz schritt, das an der dem Thal zugewandten Seite des Felsgipfels dicht am Abhang stand, und es untersuchte. Er that das sehr eingehend und gründlich, und es vergingen wohl zehn Minuten, ehe er sich wieder umwandte.

„Die Herren haben sich getäuscht,“ sagte er ruhig, „das Kreuz steht vollkommen fest und sicher, und von einer Senkung ist keine Rede. Vielleicht haben Sie die Güte, das in Odensberg mitzutheilen; ich komme erst übermorgen dorthin und darf wohl annehmen, daß Sie kein Geheimniß aus Ihrem Wagniß machen wollen.“

„Im Gegentheil, ich denke tüchtig damit zu prahlen, - Schauen Sie mich nicht so erstaunt an . Herr Runeck! Sehen Sie, dieser Spitzenschleier gehört nicht eben zu meinem Touristenanzug , ich habe ihn mitgenommen, um zu beweisen, daß ich wirklich auf dem Albenstein gewesen bin. Ich vermochte ja nicht zu ahnen, daß ich Sie hier treffen und Ihr Zeugniß in Anspruch nehmen könnte.“

Und damit löste Cäecilie den weißen Spitzenschleier, der lose um Schulter und Taille geschlungen war, und schritt dem Kreuze zu.

„Was wollen Sie damit?“ fragte Egbert, ihr befremdet nachblickend.

„Ich sagte es Ihnen ja schon: ein sichtbares Zeichen zurücklassen, damit man mir in Odensberg das Wagestück glaube. Mein Schleier soll dort am Kreuze wehen.“

„Wozu? Das ist Verwegenheit, Tollkühnheit! Kommen Sie zurück!“ Der Ruf klang befehlend , angstvoll, aber Cäcilie hörte nicht darauf. Unmittelbar am Rande des Abgrundes stehend, schlang sie den Schleier um das Kreuz. Es war ein beängstigender Anblick - eine einzige unvorsichtige Bewegung, und sie lag zerschmettert drunten in der Tiefe.

„Fräulein von Wildenrod, kommen Sie zurück! Ich bitte Sie!“ Die Stimme des jungen Ingenieurs war dumpf und gepreßt, es lag etwas wie Todesangst darin.

Cäcilie wandte sich um und lächelte. „Können Sie wirklich bitten, Herr Runeck? Ich komme sogleich, nur noch einen Blick in die Tiefe, das reizt mich nun einmal.“ Und sie beugte sich, den rechten Arm um das Kreuz geschlungen, wirklich über die jäh abstürzende Felswand und blickte furchtlos hinab.

Egbert that unwillkürlich einen Schritt vorwärts, sein Arm zuckte, als wollte er sie gewaltsam von dem gefährlichem Standort

wegreißen. Er that es nicht, aber aus seinelll Gesicht schien alles Blut gewichell zu sein, als sie endlich ihren Platz verließ und wieber zu ihm trat.

„Glauben Sie nun all meine Furchtlosigkeit?“ fragte sie neckend

„Das verwegene Spiel war wirklich nicht nöthig, um mich bavou zu überzeugeil,“ sagte er herb, llud doch athmete er auf, als er das tollkühne Mädchen wieder auf festem Boden sah. „Ein Fehltritt an jener Stelle und Sie waren verloren!“

Sie znckte sorglos die:. Achseln. „Ich bin schwindelfrei und wollte einmal das schaiirig: süße Gesühl durchkosten dort obeu zu stehen, dicht über dem Abgrund. Man fühlt da einen dämonischen Zug zur Tiefe, es ist, als müsse man sich hinabstürzen in das Verderben. Haben Sie dergleichen nie empsnnden?“

„Nein,“ sagte Egbert kalt. „Man muß sehr viel - Zeit haben, um sich mit solchem Empstlldungen abzngeben.“

„Die Sie für verwerflich halten?“

„Für nugesund wenigstens. Wer sein Lebeu zur Arbeit braucht, der weiß es allc^ zu schätzen und schlägt es höchstens im Dienst einer Psticht in die Schanze.“

Die Znrechtweisung klang sehr schroff, und wenn sie von den Lippen eines anderen gekommen wäre, so häkle Eäeilie dem „Une verschämten“ wahrscheinlich wortlos den Rücken gekehrt. Hier schwieg sie wohl eine Minnte lang, und dabei rnhte ihr Ange fest aus dem wettergebckinnten Gesicht des jungen Mannes, das noch immer eine sohle Blässe zeigte. Dann lächelte sie wieder. „Ich danke siir die Belehrung. Wir verstehen uns ebell nicht, Herr Rnneck.-“

„Ich sagte es Ihnen ja schon ... wir gehören zwei vere schiedenen Welten an -----..')

„Und doch stehen wir so nahe beisammen aus dem Felsgipfel

des Albensteins,“ spottete Eäcilie. „Uebckgens habe ich das solider- bare Vergnügen nun lange gellng genossen. Ich steige jetzt hinunter.“

„So erlanben Sie mir, Sie zu begleiten! Der Abstieg ist weit gesähracher als der Aiisstieg, und ich köunte es vor Erich nicht verantworten, Sie allein gehen zu lassen.“

„Vor Erich? Ja so!“ Ihre Lippen kräliselten sich hochmüthig bei der Erwähnnllg ihres Vräntigams; dann wars sie noch einen Blick nach dem Kreuze hinaus, wo die lose herabhängenden Enden des Schleiers im Morgenwind flatterten. „Das alte Wetterkrellz hat wohl noch nie ein solches Gewand getragen! Ich schenke es den Geistern des Albensteins, pielleicht össnen sie mir zum Dank die Felsenaesen und lassen mich die versunkenen Schätze schallen.“ Mit hellem Auslachen wandte sie sich zum Gehen. Schweigend schritt Runeck voran. Er hatte recht, die größere Gefahr lag im Abstieg.

Von Zeit zu Zeit, bei besoliders bedenklichen Stellen mahllte er mit kurzen Worten zur Vorsicht oder bot mit einer Bewegung des Arms seine Hilse ^ln, aber sie wurde nicht angenommen. Seine schöne Begleiterin^ schritt aus dem schwindelnd steilen Psade so sorglos dahin wie auf dem bequemsten Wege. Ihr leichter Fuß trilg sie über das Geröll, wo Egberts wuchtiger Tritt keinen Stützpnnkt sand, und wo es galt, zu klettern oder zu springen, schwang sie sich mit Hilse ihres Bergstocks wie eine Else pon Stein zu Stein. Cs lag eine berückende Anmlith in jeder Bewegung der schlanken weißen Gestalt, ungleich jedoch jenes kecke verwegene Spiel mit der Gesahr, das jede Vorsicht allster acht läßt.

Sie hatten den größten Theil des Weges znrückgelegt, schon schimmerte das Grmi der kleinen Bergwiese heraus, da setzte Eäcilie unvorsichtig wieder den Fnß aus loses Geröll. Allein diesmal gab es nach und rollte in die Tiese, sie verlor den Halt, schwankte, strauchelte - nun der furchtbare Augeublick des Sturzes, ein lauter Angstschrei, dann wurde es dnnkel vor ihren Augen.

Aber in derselbell Sekunde wurde sie auch gehalten. Den Bergstock von sich schlendernd, hatte Egbert sich blitzschnell umgee wandt, und, mit Riesenkraft gegen die Klippe gestemmt, ang er das bebende sädchen auf und schloß es fest in seine Arme.

Eäcilie hatte kaum eine siuute lang das Bewnsttsein pere loren; schon in der nächsten hoben sich ihre großen dun.len Angen schen empor zu dem Antlitz ihres Retters, das sich über sie neigte. Sie sah, daß es totenbleich war, sah den Ansdrnck verzehrender Angst in den sonst so kalten Zügen und suhlte das wilde stürmische Pochen der Brnst, an der ihr Haupt ruhte. Sie war in Gesahr gewesen, aber aus seinem Gesicht stand die Todesangst!

So perharrten sie eine Weile regungslos, dann ließ Runeck langsam die Arme sinken. „Stützen Sie sich aus meine Schulter,“ . sagte er leise. „Ganz fest - blicken Sie nicht rechts noch links, nur aus den Weg vor sich - ich halte Sie.“

Er hob den Bergstock aiis iind legte dann stützend den rechten Arm um sie. Eäcilie gehorchte willenlos; die Gesahr, die ihr jetzt

erst zum Bewnsttsein gekommen war, hatte ihren Widerstand gee brochcn, sie bebte noch an allen Gliedern und der Kops schwindelte ihr. So stiegen sie langsam abwärts. Die zarte Gestalt konnte für den riesigen Mann kanm eine Last sein, und doch ging sein Athem schwer und schnell und in seinem Gesicht brannte eine dllnkle Glnth.

Endlich war der seste Boden erreicht, sie standen aus der Bergwiese. Sie hatten während des ganzen Weges kein Wort gesprochen, jetzt aber richtete sich Eäcilie empor. Sie war noch bleich, doch sie versnchte zu lächeln, als sie ihrem Retter die Hand bot.

„Herr Rnneck - ich danke Ihnen!“

Es war ein eigener Klang in den Worten, etwas wie

warmer Herzenston, wie überquellende Dankbarkeit, allein Egbert berührte nur stüchtig die dargebotene Hand.

„Bitte, gnädiges Fräulein! Ich hätte jedem, den ich in solcher Gesahr gesehen, den gleichen Dienst geleistet. Erholen Sie sich jetzt

von dem Schrecken, dann werde ich Sie bis zum Kronswalde gee leiten, wo ja wohl Ihr Wagen wartet. Es ist noch weit bis dahin.“

Eäcilie sah ihn besremdet, fast bestürzt am War das noch derselbe sann, der sich vorhin in Todesangst über sie gebeugt, desseli gauzes Weseu in wilder aeberhafter Aufregung gebebt hotte, als er sie bergabwärts mehr trug als führte? Da staub er vor ihr mit beu unbewegten Zügen und sprach mit der alten kühleu Gelassenheit, als sei in seiner Erinnerung die letzte Viertelstuude ausgelöscht. Aber diese war doch dageweseu, ein Paar duukler Aiigen hatte hineingeblickt in eine sonst streng perschlossene Tiefe - sie wustteu jetzt, was dort sich barg.

„Halten Sie mich für so feig, dast ich nach einer überstandenen Gefahr noch stundenlang zittere?“ fragte Eäcilie leise. „Ich bin mir müde pon dem beschwerlichen Wege und die Füße schmerzen mich; ich muß mich eine Viertelstnnde ausruhen.“

Sie ließ sich nieder unter einer hohen Tanne, deren riesige moosübeli.fponnene Wnrzeln einen natürlichen Rnhesitz boten. Sie war erschöpft und übermüdet, man sah es, aber ihr Begleiter hatte kein Wort des Bedanerns dafür. Er schien nur den einen Wnnsch zu hegen, seiner Führerrolle sobald als möglich ledig zu sein.

Die Bergwiese lenchtete mit ihrem sonnigen Grün hell in dem Walbesbnnkel. Hinter ihr stieg der Albenstein empor, nach porn össnete sich ein weiter Blick in die Berge hinaus. Die Landschaft hatte nichts von der heiteren Schönheit des Südens, von der übere wältigeuden Großartigkeit der Alpenwelt, aber es ruhte ein eigener Zauber darauf, träumerisch und schwermüthig wie ihre Sageuwelt.

Ties unten lagen die Thäler in blänlichem Schatten, wähe rend die Höhen ringsnm pon hellem Sonnenschein überstuthet waren, und über Thäler und Höhen breitete sich endlos das grüne Waldmeer, aus dem nur hier und da eine Felswand kahl empor- stieg oder in weißem Gischt ein Wildbach herabschäumte. Gee heimuistpoll wie aus weiter Ferne tam das Ranscheu der Bäume herangezogen, immer mächtiger auschwellenb und bann wieder sinkend ersterbenb mit dem Windeshanch.

Und noch ein anderes Tönen und Klingen trug der Wind aus der Tiese empor. Es war ein Sonntagmorgen und die Glocken all der kleinen Walddörser druuten riefen zum Gottesdienst. Ueberau ihr schöner Klang, der jetzt klar und poll anftönte, jetzt leife verwehte, mit dem Waldesrauschen sich mischend.

Eäcilie haue den Hnt abgenommen und lehnte sich an den Stamm des Baumes. Egbert stand einige Schritte entfernt, aber seine Angen hingen an ihr wie von einer nnwiberstehlichen sacht

sestgehalten; es hals nichts, bast er sie gewaltsam losriß, sie kehrten

immer wieber znrisck zu der schlankeli Gestalt in dem einfachen Lodenkleide, zu dem glänzenden Haar, das heute nur leicht zurucke gestrichen war und, von einem feidenen Netze gehalten, lose in den Nacken stel. Es war eine ganZ andere Erscheinung, als Egbert sie bisher gekannt, so viel lieblicher - so viel gesähracher!

sinuteulaug hatte das Schweigen gedallert, nun hob Eäeilie den Blick empor und fragte leise: „Und Sie schelten mich nicht einmal?“

„Ich? Wie käme ich dazu?“

„Doch, Sie haben ein Recht, mir zu zürnen, ich brachte mit meiner Thorheit auch Sie in Lebensgefahr.. Um ein Haar häkle ich Sie mit in die Tiefe gerissen. Ich - ich schäme mich.“

Das kam bittend, .fast schüchtern herans - es war ein ganz ungewohnter Ton in diesem snnde. Aiis Egberts Stirn erschien

eine dunkle Röthe, doch feilie Stimme behielt den eifigen Klang.

„Sie haben die Gefahr nicht gekannt, in Zukunft werben Sie vorsichtiger sein.“

„Wolle Sie auch meine Abbitte nicht annehmen, wie Sic meinen Dank verschmähten?“ fragte Eäcilie vorwurfsvoll, „Sic haben mir das Leben gerettet, mit Gefahr des Ihrigen ^ in biefeln Augellblick freilich fehen Sie aus, als ob Sie das bitter bereute.“

„Ich?“ fuhr Egbert heftig auf.

- - „Ja, Sie! Sie stehen da mit einer sielle, als müßtell Sie sich gegen irgend einen Feind wehren auf Tod und Lebell. sein Gott, gegen weu denn? Nur ich bin ja das“

Wieder erhob sich das Rauscheu und Vrclnfen in den Wäldern. Gleich einem Wehen von unsichtbare Riesenschwjngen zog es dahin über die Höhen, und voller und mächtiger stieg der Glockenrns empor aus der Tiese. Die ganze Lnst war voll von Klang, er schien aus den Sollueustrrihle zu schweben und zu schwimmen und sich zu einem seltsamen Lied zu gestalten das clnsangs nur in einzelnen abgerissenen Akkorden ertönte und dann allmählich zu einer selodie wurde, die räthstuniu, aber unendlich süß zu jnbelu und zu klagen schien.

Wohl gehörten die beiden da oben aus der einsamen sonnen. beglänzten Bergwiese zwei verschiedenen Welten an, wohl schied sie eine tiese Kluft in all ihrem Denken .und Fuhlen, allein das eitle verwöhnte Kind der großen Welt, das bisher nur in einem Wirbel von Zerstreuungen, in der ewigen Jagd nach Vergnügen gelebt hatte, dem sonst Einsamkeit gleichbedentend mit tödlicher Langweile war - es lanschte jetzt wie traltmverloreu diesem geheimuißvolleu Gesauge. Und auch der sallil, dem strenge Arbeit llie Zeit gelassen hatte zum einsamen Sinnen und Träumeu, wehrte sich vergeblich gegen den Zauber, Er war gewohut, fest aus dem Vodeu der Wirklichkeit, im hellen Tageslicht zu stehen und mit kühlen scharsell Augen ills Lebeu zu blickeu - in ein Lebeu voll Kamps und Streit, voll harter unversöhnlicher Gegellsätze. Dasür war er geschossen, was sollte ihm das Tranmgespinst dieser särchellwelten? Und doch nmstngen sie ihn nun mit ihrem ganzen Zanber, und mitteu heraus klaug bestrickend eine sellschenstimme : „Gegen wen denn wehrst Du Dich? Nur ich bin ja da!“

Egbert strich mit der Hand über die Stiru, als wollte er sich gewaltsam zum Erwache aus dem Tranme zwingen.

„Verzeihen Sie meine finstere siene, gnädiges Fräuleili,“ sagte er. „Ich dachte an Uuauuehmlichkeiteu, die ich in Radeseld mit meineu Leuteu gehabt habe. Wer wie ich immer seine Arbeit im Kopse hat, der taugt schlecht zur Gesellschaft, wie Sie schell.“

„Habe ich delm Unterhaltung von Ihnen verlangt?“ fragte Eäcilie lliit leiser Uugeduld. „Erich hat recht, Sie silld so hart wie Ihre Felsen, schroff ulid unzugänglich wie der Albelistein da obeli. Weuu mall endlich glaubt, .das Zauberwort gesuudeu zu haben, wellu die Tiese für einell kurzeu Augenblick sich össnet, im uächsteli schließt sie sich, ulid kaltes Gesteili starrt dem Sucheudeu entgegen.“

Rulieck autwortete nicht. Er halle dies Zusammeusein nicht umsonst gesürchtet, er wußte, daß er sich ili jeliem Augeublick der Todesgesahr und Todesaugst verriichen hatte!

Und seine Gegueriu, die jetzt ihre sacht keuueugelerlit hatte, war uuerbittlich und wollte ihren Triumph genießen um jedeii Preis. Es hatte sühe genug gekostet, diesem starren trotzigen sanne die Fesselli anznlegen, die alle andern so gern und so willig trugen; nuu wär er bezwungell, ilnd lluu wollte sie ihu auch .zu ihren Füßen sehen.

„Erich beklagt sich bitter, daß er Sie jetzt so wenig sieht,“ hob sie wieder an, „Welili Sie nach Odensberg kommen kommen müssen, so verkehren Sie ailsschließlich iill Arbeitszimmer seines Vaters ulid weicheli jeder Einladung ili den Familienkreis aus. Ihre Arbeiten in Radeseld liesern Ihnen deli Vorwand dazu, aber ich weiß besser, was Sie serli hält - meine ulid meines Bruders Gegeliwack.“

„sein Fräuleili -“ ^

„Versucheu Sie nicht, mir das abzuleugueli, ich habe poni ersten Augeublick all die stumme Feilidseligkeit gesühlt, die Sie uns elitgegentragen , lind mich ost genug gesragt, weshalb - ich habe uie eine Antwort daraus gesuuden.“

„So srageli Sie Herrli von Wildenrod, er wird Ihlieli die Antwort geben.“ Der Ton hätte Eäcilie warmen sollen, er klang drohend, aber sie beachtete ihn nicht.

„Es liegt also irgend etwas Feindseliges zwischen Ihnen beiden noch voll jener ersten Begegnung in Berlin her? Aber seitdem

sind Jahre vergallgen, Oskar hat die Sache laugst vergessen, wie Sie von ihm selbst gehört haben. .Wollen Sie allein so uuver-- söhulich sein? Und darf ich nicht wissen, was damals geschehen ist - wollen Sie es auch mir nicht sagen?“

Ihre Stimme klang noch weicher und süßer als vorhin, die dnnklen Angen sahell bittend empor zu dem saline, der es dentlich sühlte, wie sich das Netz dichter und dichter um ihu zusammeuzog, wie ihm Wille und Kraft erlagen unter dem Schmeichellaut dieser Stimme, so deutlich er auch sühlte, .daß das schöue seelenlose Geschöps da an seiner Seite nur ein schmähliches Spiel mit ihm treibe und nichts empstnde als den Trinmph der Eu.eueu Da rasste er sich mit einem letzten gewaltsamen Ent. schlnß aus, um die Fesscku zu zerreißen

„Sprecheli Sie im Anstrag des Herrli von Wildelirod, gnä- diges Fräulein?“ fragte er lliit einer so furchtbare Bitterkeit, daß die junge Dame stutzte und ihu befremdet ausah,

„Was meineu Sie?“

„Ich meine, daß dem Freiherrn allerdings viel daran liegen muß, zu erfahren, was ich eigentlich weiß, und seine Schwester mag- ihm wohl als das geeignete Werkzeng dazu erscheineu.“

Eäeilie erhob sich bestürzt und eutrüstet. Wenn die Worte ihr auch nuverstälidlich waren, soviel begriff sie doch, daß es sich hier um etwas auderes haiidelte als um den erwartete Sieg. Das war nicht die Sprache eines sauues, aus desseu Lippeu eili Liebesgestäliduiß schwebte. Haß und Verachtung, stammten ihr aus seineli Augen entgegen

„Ich verstehe Sie nicht, Herr Ruueck,“ sagte sie mit aus- wallellder Hestigkeit, „aber ich suhle, daß Sie meineu Bruder und mich beleidigen Jetzt will ich wissen, was damals zwischeu Ihlleu beiden geschehe ist, und Sie werden.es mir sagen s“

„Sollte das wirklich noch uothwelidig sein?“ fragte er schnei- delid. „Herr von Wildelirod wird Sie wolst. hinreichend unter- richtet haben. Nun delin so sagen Sie ihm, ich wisse mehr von seiner Vergangenheit, als ihm lieb sein dürste!“

Eäcilie erblaßte, auch ihre Angen chlitzten drohend auf, das- felbe nnheimliche Feuer loderte dorm wie in dem Blick ihres Brllders, wenn er gereizt wurde.

„Was soll das heißen?^ rief sie, bebeud vor Elitrüftung. „Wem gelteu Ihre Worte? Hüteu Sie sich, daß Oskar Sie nicht zur Recheuschaft zieht!“

Ihre sahuung kam zu fpät , sie fruchtete uichts mehr bei Egbert, der durch den stummen qualvolle Kampf, den er nuu scholi wochenlang kämpfte, aufs äußerste gebracht war. Wäre er noch der ruhige kühle salin von früher gewefeli, er hätte wenig- ftelis nicht zu dieser Stunde und an diefem Orte gefprocheu, er hätte in Eäcilie die Frau geschout. Jetzt aber gährte ili ihm nur die wilde Rachfucht gegen sie, die ihm feilie Seele geftohleli halle, die all fein Denken und Fühleu dämonisch all sich feffelte und die er doch zu hasten glaubte, haffeu wollte, weil er sie verachtete. Wellu er sie jetzt bis aus den Tod beleidigte, wellll er eine Klust zwischeu ihr und sich ausriß, so ties, daß kein Wort, kein Blick mehr hiunberreichte - das brachte Rettung, zerbrach deli Bann, dann war es zu Ende!

„sich soll der Freiherr von Wildenrod zur Rechenschaft ziehen?“ ries er lliit bitterem Hohne. „Die Sache dürste sich doch auders gestalten. Ich habe bisher geschwiegen, schweigell müssen deuu meine eigene Ueberzeugung, ob sie noch so fest steht, vermag nichts gegen Erichs Leideuschast, gegen den streugell Gerechtigkeit^ film seines Vaters. Sie werden Beweise sordern, und die habe ich znr Stunde noch nicht. Aber ich werde sie zu silldeu wisse, und dauu schone ich nicht mehr.“

„Sind Sie von Siuuell?“ uutedbriich ihu Eäeilie, aber er fuhr mit steigeuder Heftigkeit fort:

„Erich verblutet vielleicht an der Wunde, die ich ihm schlagell muß, allem der Schlag tristt ihu doch, früher oder fpäter. Bester, es geschieht jetzt, wo es noch ein Zurück für ihn gibt, wo er noch nicht all eine Frau gefeffeu ist, die mit seiner Liebe und feinem Glücke dasfelbe verwegene Spiel treibe wird, das sie vorhill mit ihrem eigenen Leben getrieben hat, das sie mit jedem treibt, der in ihre Nähe kommt. Sie sind ja die Schwester Ihres Brnders, Baroneß Wildenrod, und werden es wohl von ihm gelerut habe, wie man die Karte mischt. Er und Sie. fühleu sich schou als Herren voll Odensberg .-triumphiere Sie nicht zu früh! Noch

tragen Sie nicht deli Namen Dernbnrg, und ehe es dahin komm., fetz' ich alles barall, diesen Namen llllb Odensberg davor zu be- wahren, daß sie die Beute werden voll zwei - Abenteurern!“

Das furchtbare Wort war heraus, und Eäcilie zuckte zusanle mell, als habe sie ein Schlag getroffen. Geisterbleich , keines Wortes mächtig, starrte sie den sann all, den sie in ihren Banden zu haltell wähllte und der sich nun plötzlich als ein erbarmllligse lofer Feind enthüllte. Sie sah ja nicht den wilden, fast bis zur Raferei gesteigerten Schmerz, der in feinelli Inneren wühlle und ihu über alle Schraukeu der Befinllnllg hinwegriß, wnßte nicht, daß jedes dieser Worte, die er ihr so vernichtend entgegellschlenderte, ihn selbst zehnfach traf, sie empfand nur die tödliche Veleidigung, die er ihr anthakl Erst als er schwieg, wich ihr lähmendes Entfetzem

„Ah, das ift zuviel - zuviel! Sie häuseu eilie Verleume dung, eine Veschimpsung aus die andere. Ich weiß nicht, wohin Ihre Andentnllgen zielen, aber ich weiß, daß alles Lüge ist, schändliche Lüge, daß Sie uns dasür Rede stehen werden. sein Brnder ersährt diesen Auftritt Wort für Wort - er wird Ihnen die Antwort geben!“

Es war ein so glühender Ansbrnch der Empörnug, ein so stürmisches Ausbäumen gegen nnverdiente Schmach, daß sie jeden Zweifel all der Wahrheit ihrer Wocke niederschlng. Egbert schien das auch zu sühleu, denn in feinen düfter drohenden Angen blitzte ein Hoffnungsstrahl auf. Mit einer hastigen Bewegung trat er einell Schritt näher.

„Sie verstehen mich nicht? Wicklich nicht? Sie find nicht die Vertraute Ihres Bruders? Antworten Sie mir!“

„Nein - nein!“ stieß Eäcilie hervor, noch zornbebend, aber wider Willen gezwungen durch die cfnalvolle Spannung, die in der Frage lag.

Egbert sah sie an, sein Blick schiell sich einznbohrell in ihr Innerstes, als wollte er die Wahrheit darin lefen, dann hob ein

tiefer, .tiefer Athelllzug seine Brllfkl „Nein!“ fagte er leife, „Sie wissen nichts!“

Es folgte eine lange schwere Banfe. Die Glockenftilllmen im Thale waren nach und nach verftllmmt , nur eine einzige klang noch leife und fern herüber. Um so lailter erhob sich der Wind, die Riefenschwingell branftell, als trügen sie das Unheil heran.

„Dann habe ich Sie um Verzeihung zu bitten,“ hob Egbert wieder all, seine Stilllllle hatte einen verschleiecken Klang. „Meine Anklage gegen den Freiherrn nehme ich nicht zurück. Wiederholen Sie ihm Wort für Wort, was ich fagte, blicken Sie ihm dabei ins Ange - vielleicht werden Sie mich dann nicht mehr einen Lügner schelten.“

Es lag trotz des gedämpften Tolles eine fv eiserne Be- stimmtheit in den Worten, daß Eäcilie erbebte. Zum ersten Mal stieg eine dnnkle Fnrcht, eine geheime Angst in ihr auf. Diefer Rnneck sah aus, als sei er bereit, seine Worte por der ganzen Welt zu veckretell. Wenn er doch nicht gelogen hätte, wenn - sie warf den Gedanken weit von sich, aber es überkam sie dabei wie ein Schwindel.

„Verlassen Sie mich!“ sagte sie mit zllckenden Lippen.

„Gehen Sie!“

Egberts Auge ruhte düster auf ihrem Gesicht, dann neigte er das Hanpt. „Sie können mir die Beleidigung nicht perzeihen, die ich Ihnell anthat - ich begreife das. Aber glanben Sie mir, auch für mich war das eine schwere Stunde - die schwerste meines Lebens!“

Er ging, und als Eäcilie aufblickte, war er schon zwischen den Bäumen verschwunden, sie stand allein. Hoch oben. am Krenz des ^Albensteins wehte und flatterte ihr Schleier, um sie her brauste der Wald iilld leise erstarb der letzte Glockenklang in der Ferne. (Fortsetzung folgt.)

 

Photo: Evangelische Erlöserkirche in Bad Homburg vor der Höhe, Hessen

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Gott ist unsre Zuversicht

 

1.) Gott ist unsre Zuversicht,

Gott hilft, dass es uns gelinge,

Darum fürchten wir uns nicht,

Wenn die Welt gleich unterginge.

Und die Berge sich zersprengten

Und ins Meeres Abgrund senkten.

 

2.) Lass der wilden Wellenflut

Über alle Höhen wallen.

Lass vor ihrem Sturm und Wut

Felsen, Berg' und Hügel fallen.

Lass sich Not und Tod empören

Gottes Volk zu überheeren. (a)

 

3.) Dennoch wird des Herren Stadt

Blühen und fein lustig bleiben,

Und die Quellen, die sie hat,

Werden voller Segen treiben.

Denn der Schutzherr ihrer Zinnen,

Gott, ihr Gott, ist bei ihr drinnen.

 

4.) Ja, des Höchsten Stätt' ist hier,

Darum wird sie nimmer fallen.

Denn er hilft und schützt sie früh,

Und vor seines Donners Knallen

Müssen alle Heiden zittern,

Und die ganze Welt erschüttern.

 

5.) Sein Grimm kehrt das Erdreich um

Und zerschmettert Thron und Reiche,

Wenn sie auf sein Heiligtum

Führen ihre Macht und Streiche.

Für uns streit' der Gott der Scharen,

Was kann uns denn widerfahren.

 

6.) Jakobs Gott ist unser Schutz.

Kommt und schaut des Herren Werke,

Wie er aller Feinde Trutz

Niederschlägt durch seine Stärke.

Wie er alles kann zerstören

Und den Krieg in Frieden kehren.

 

7.) Er zermalmet Spieß' und Speer'

Und verbrennet Zeug' und Wagen.

Seid nur stille, spricht der Herr,

Ich bin Gott, ich will sie schlagen:

Aller Heiden Macht auf Erden

Soll vor mir zu Schanden werden.

 

8.) Drum, mein Volk, erkenne mich,

Ich will dir den Sieg verschaffen.

Ja, Herr, wir erkennen dich,

Für uns streit' der Gott der Waffen.

Lass denn Not und Tod herstürmen,

Jakobs Gott will uns beschirmen.

 

(a) mit Krieg zu überziehen

 

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Autor: Johann Otto Dürkop

Melodie: Liebster Jesu, wir sind hier

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Joh. Otto Dürkops Übersetzung derer

Heiligen Psalmen Davids nach den Melodeyen

derer Evangelisch-Lutherischen Kirchen-Gesänge

Herausgegeben von Daniel Sass, Pastor in Altona

Hamburg, 1715

Thema: Nachfolge, Kirche und Mission

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Gegenstand: Psalm Nr. 46

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Johann Otto Dürkop, (* 1664 in Glückstadt, + 1712 in Hamburg) war ein deutscher Beamter und Schriftsteller. Er wirkte als herzoglich württembergischer Kriegssekretär in Brabant und Flandern, später als königlich dänischer Kammerrat. Die von ihm verfasste 'Übersetzung derer Heiligen Psalmen Davids meistens nach denen Melodeyen derer Evangelisch-Lutherischen Kirchen-Gesänge' wurde 1715 von dem Pfarrer Daniel Sass aus Altona am Verlagsort Hamburg herausgegeben.

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3740 Sch Friedrich Justin Bertuch Original copper prints Jacob Xaver Schmuzer (1713-1775) Bildunterschrift: Alterthümer V Antiquites V Beschr. aus Quelle: Römische Fussoldaten No. 1. und 2. Zwey schwerbewaffnete Legions-Soldaten. No. 3. und 4. Zwey leichtbewaffnete Soldaten. No. 5. Der bepackte römische Soldat auf dem Marsche. No. 6. Der Adlerträger. No. 7. und 8. Trompeten- und Hornbläser.

 

No. 1. und 2. Zwey schwerbewaffnete Legions-Soldaten.

Ihre Schutzwaffen (Arma) bestanden in einem Helm, in einem Harnisch, der entweder aus starken Riemen zusammengenäht war, und Lorica hiess, (wie No. 2.) oder von Metall war, und Thorax genennt wurde, (wie No. 1) und in einem grossen mit Leder überzogenen und mit metallenen Einfassungen beschlagenen Schilde. Wenn er viereckig war, hiess er Scutum, länglich rund, Clypeus. Die spitzige Erhabenheit in der Mitte, wie in No. 1 hiess Umbo.

Die Angriffswaffen waren das Schwerd, das man mit einem Riemen über die Schulter befestigt an der Seite trug, wie No. 2. und in einem starken oft 14 Fuss langen Speere, Hasia, wie No. 1. Unter dem Panzer trug man ein Waffenhemde, Tunica, und über das Ganze einen kurzen bis an die Kniee herablaufenden Kriegsmantel, Sagum, wie No. 4.6.

 

No. 3. und 4. Zwey leichtbewaffnete Soldaten.

Der erste No. 3. ist ein Wurfspiessschleuderer. Sein kurzes rundes Schildchen heisst Parma. In der rechten Hand trägt er gewöhnlich einige Wurfspiesse (Hasiae velitares). Der zweyte No. 4. gehört zu den Steinschleuderern (Funditores). Sie warfen Steine und rund zugespitzte Bleykugeln mit solcher Gewalt, dass sie nicht selten Helme und Schilde zerschmetterten. Die Schleudern bestanden aus blossen zwey Riemen, in die der Stein gefasst, und mit einem Umschwung über den Kopf zum Ziele geworfen wurde. Die alten Einwohner der Balearischen Inseln, Mallorca und Minorca, waren die geübtesten Schleuderer.

 

No. 5. Der bepackte römische Soldat auf dem Marsche.

Der römische Soldat trug oft auf dem Marsche mehr als 70 Pfund Gepäcke, als, ausser seinen Waffen, den Proviant auf mehrere Tage, Lager- und Fouragiergeräthe, einen Kessel und noch einige Pallisaden (Valli), auf welchen er gewöhnlich das Gepäcke zusammengebunden trug.

 

No. 6. Der Adlerträger.

Die Fahne, oder das Zeichen der ganzen Legion, war nach den Zeiten des Marius ein goldener Adler, der mit ausgebreiteten Flügeln auf einer Hasta stand. Die Compagnie-Zeichen waren ausgestreckte Hände auf einem Spiesse. Fahnen aus Stoffen sind erst unter den christlichen Kaisern Mode geworden. Der Adlerträger hiess Auilifer. Er gab sich zuweilen durch Helme, die die Gestalt von Löwen- und Wolfsköpfen hatten, ein furchtbares Ansehn.

  

No. 7. und 8. Trompeten- und Hornbläser.

Die Trompete der Alten (Tuba) bestand aus einer geradauslaufenden vorn sich erweiternden metallenen Röhre, wie No. 7. Die Trompeter hiessen Tubicines. Die Hörner (Buccinae, Cornua) waren mehr oder weniger krummgebogen, wie No. 8. Die Hornisten hiessen Buccinatores oder Cornicines. Jene theilten die Tag- und Nachtwachen durch ihren Ruf in gleiche Theile. Von diesen wurde das Zeichen zum Angriffe geblasen. (Classicum). Die Feldmusik soll bey den Römern schon Servius eingerichtet haben.

Er drängte ins Zimmer, ließ sich aufs Bett fallen, rang nach Luft. Keiner von uns kannte ihn, niemand hatte ihn eingeladen. Es dauerte eine kleine Ewigkeit, bis er erste verständliche Worte von sich geben konnte. Dann aber fügte er atemlos einen Satz an den anderen: „Sie kommen. Bald kreuzen sie auch hier auf. Gebt Acht, sonst werdet ihr zerschmettert. Sie reißen an sich, was sie nur kriegen können, gefühllos gegenüber allem, was sich ihnen in den Weg stellt. Sie setzen alles in Brand, was uns lieb und teuer ist. Der Sog der Zerstörung wird unvorstellbar sein, verheerend für uns alle. Es geht so schnell, das wir nicht erfassen können, was mit uns passiert. Mit einer geisterhaften Lautlosigkeit schleichen sie sich ein und höhlen uns innerlich aus. Es gibt kein Entkommen. Fangt schon mal an, Euch zu verabschieden, von euren Liebsten, von der Welt, vom All.“ Keiner rührte sich, keiner verstand, wovon er sprach, aber gemeinsam versuchten wir, den merkwürdigen Besucher aus dem Zimmer zu katapultieren. Er schrie, während er aus dem Raum getragen wurde, noch die unmissverständliche Botschaft heraus: „Die Erde bietet dem Menschen keine Bleibe mehr.“ Dann stießen wir ihn die Treppe runter und verbarrikadierten die Tür. Niemand verlor ein Wort über den ungebetenen Gast, der den Teufel an die Wand gemalt hatte. Doch die bleierne Macht eines gebieterischen Urteilsspruchs blieb im Zimmer zurück: Unsere Aufenthaltserlaubnis auf diesem apfelrunden Planeten lief mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit aus. Draußen vor der Tür rumorte es gewaltig.

Guido Reni, Bologna 1575 – 1642

Guido Reni, Moses zerschmettert die Gesetzestafeln – Moses breaking the Tablets of the Law - Mosè che infrange le Tavole della Legge (ca. 1624)

Galleria Borghese, Rom

 

Zu Beginn des 17. Jh. waren Guido Reni und Caravaggio die dominierenden Maler in Rom. Während Reni mehr im klassischen Stil malte, ist dieses Gemälde doch stark von Caravaggios heroisch-dramatischen Stil beeinflusst. Guido Reni hat Moses in dem Moment dargestellt, als er vom Berg herabsteigt und sein Volk in Anbetung des goldenen Kalbs sieht. Eine Welle des Zorns erfasst ihn und sein Mund ist weit geöffnet, während er vor Wut und Zorn einen Schrei ausstößt. Das Drama wird in Anlehnung an Caravaggios Stil durch den starken Kontrast von Licht und Schatten sowie den leuchtend roten Mantel unterstrichen

 

Smashed to Pieces .. In the Still of the Night

Rembrandt Harmensz. van Rijn, Leiden 1606 - Amsterdam 1669

Moses zerschmettert die Gesetzestafeln / Moses Breaking the Tablets of the Law (1657)

Gemäldegalerie Berlin

 

This canvas is uncharacteristically large in scale (1,67 x 1,37 m). It was probably painted for Amsterdam's massive, magnificent city hall - part palace of justice, prison, and bank. This image testifies to the identification of the Dutch Republic with the Children of Israel. The Dutch state often saw its national destiny in terms of the Old Testament, so Moses's image enjoyed special popularity, with Exodus seen as both prophecy and celebration of the founding and perpetuation of the Dutch Republic.

Source: Web Gallery of Art

Photo: Impressionen aus der Romney Marsh, England

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Noch glühet von des Tages Hitze

 

1.) Noch glühet von des Tages Hitze

Stein, Furche, Saat und Gras und Staub.

Noch regt sich in des Baumes Spitze

Auch nicht ein Lüftchen durch das Laub.

Mit schwerem Atem schleichen alle

Und Feuer wallet durch das Blut,

Und fernher zittern Donnerhalle

Noch tief und dumpf in schwüler Glut.

 

2.) Mit jedem Pulsschlag wird es bänger

Und schwarzer jeden Augenblick.

Des Donners Stimme tönet länger,

Und stärker kehret sie zurück.

Der heiße, matte Landmann (a) sehnet

Sich nach Erquickung mit der Flur

Und harret, an den Pflug gelehnet,

Des großen Schauspiels der Natur.

 

3.) Nun zaget vor dem Gott der Götter

Der Frevler bleiches Angesicht,

Jehova redet in dem Wetter

Und Berge beben, wenn er spricht.

Wie Nacht kommt er herangezogen,

Und Blitze leuchten vor ihm her

Und Wogen drängen sich an Wogen,

Als wie in einem Feuermeer.

 

4.) Der Sturm geht heulend durch die Wälder

Und Bäume bersten unter ihm.

Die Klüfte zittern und die Felder

Sind finster in dem Ungestüm.

Als würde die Natur begraben

Glüht Blitz auf Blitz,

Fällt Schlag auf Schlag.

Und groß und furchtbar und erhaben

Wird's plötzlich Nacht und plötzlich Tag.

 

5.) Der ganze Himmel schwimmt in Flammen

Und rauschend stürzt der Regenguss

In eine Wasserflut zusammen, -

Vor jedem Berge strömt ein Fluss.

Die Wolken spalten sich in Blitze

Mit Schrecken fährt der Feuerstrahl.

Und krachend stürzt der Eiche Spitze

Zerschmettert, tief herab ins Tal.

 

6.) Noch braust der Wald, noch gießt der Regen

Die neue Wohltat auf das Land

Und alles triefet von dem Segen,

Den Gottes Atem hergesandt.

Das Wetter zieht erleichtert weiter,

Auch unsre Nachbarn zu erfreun.

Und alles ist erquickt und heiter

Und scheint wie neubelebt zu sein.

 

7.) Der Busen dehnt mit freiern Zügen

Sich in der abgekühlten Luft,

Die ganze Gegend haucht Vergnügen

Und jede Blume süßern Duft.

Schön wie ein Morgen wird der Abend,

Der kurz vorher so schwer gedroht.

Der Landmann sitzt, sich dankbar labend,

Noch in dem letzten Abendrot.

 

8.) Er sieht noch, wie am Firmamente

Der Mond im vollen Glanze steht.

Mit Andacht faltet er die Hände,

Wenn er zum stillen Lager geht.

Gott, der du in den Wettern wandelst,

So spricht er, legt sich hin und ruht,

Jehova, Vater, Herr, du handelst

Mit deinen Kindern weis und gut!

  

(a) in der mir vorliegenden Ausgabe steht hier 'Pilger'.

Ich habe hier den Landmann eingefügt, der ja als einziger

sich mit Recht an den Pflug lehnen darf. Im übrigen

taucht er in Strophe 7 wieder auf, was für mich ein

weiteres Indiz für die Richtigkeit meiner Anpassung ist.

 

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Autor: Johann Gottfried Seume

Melodie: Wie groß ist des Allmächtgen Güte

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Sammlung geistlicher Lieder - Band 2 -

Herausgegeben von Nikolaus Joachim Guilliam Evers

Archediakonus an der Jakobi-Kirche, Hamburg

Druck und Verlag: G.F.Schniebes, E.E.Raths

Hamburg, 1817

Liednummer 1236

Thema: Natur, Wetter und Schöpfung

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Johann Gottfried Seume (* 29. Januar 1763 in Poserna (heute Ortsteil von Lützen), Kursachsen; † 13. Juni 1810 in Teplitz, Nordböhmen) war ein deutscher Schriftsteller und Dichter.

Der Sohn eines verarmten Bauern begann auf Wunsch des Grafen Hohenthal-Knauthain im Herbst 1780 ein Studium der evangelischen Theologie in Leipzig, geriet dabei in eine religiöse Krise und wollte im Juni 1781 nach Frankreich fliehen, fiel aber Werbern des Landgrafen von Hessen-Kassel in die Hände und wurde an England für den Kampf in den aufständischen amerikanischen Kolonien verkauft. Er wurde zwar 1782 über den Atlantik transportiert, es kam aber nicht mehr zu Kampfhandlungen und er kam 1783 nach Bremen zurück. Nach mehreren vergeblichen Fluchtversuchen wurde er schließlich gegen Zahlung einer Kaution freigelassen.

Ab Herbst 1787 studierte er erneut mit Förderung des Grafen Hohenthal in Leipzig Jura, Philosophie, Altphilologie und Geschichte. 1791 erwarb er den Magistergrad und habilitierte sich 1792. 1790-92 war er Hofmeister eines livländischen Grafen, dann Sekretär und Adjutant seines Onkels, des russischen Generals Igelström; mit ihm ging er nach Rußland, dann nach Warschau, wo er zum Leutnant befördert wurde. 1794 geriet er während des polnischen Aufstandes in Gefangenschaft; anschließend kehrte er nach Leipzig zurück, wo er als Hauslehrer lebte.

Nach einer vierjährigen Tätigkeit als Lektor im Göschen-Verlag brach er Ende 1801 zu einer Fußwanderung nach Sizilien auf; der Rückweg führte ihn auch nach Paris. Anschließend war er wieder Hauslehrer. 1805 bereiste er Polen, Rußland, Finnland, Schweden und Dänemark. In Nikolaus Joachim Evers Sammlung geistlicher Lieder, 1817 in Hamburg verlegt, sind fünf Lieder von ihm enthalten.

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Johann Gottfried Seumes Lieder/ Hymns

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Tod und Ewigkeit

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Selig, wer mit Ruhe dorthin blicket

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Derzeit noch nicht erfasst / Currently not scanned

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Das neue Licht der Sonne gießt ein neues Lebensfeuer

Gott, gib, dass wir uns nie verirren

Gott, unter deiner Vaterhut

Noch glühet von des Tages Hitze Stein, Furche

Schon schimmert mir der Abendstern

Vater Aller, alle Erdenkreise

Wenn wir am Rand des lebens stehn

 

Dieses Flakturmpaar besteht aus dem Leitturm im Esterházypark (Bezirk Mariahilf) und dem Gefechtsturm in der Stiftskaserne (Bezirk Neubau). Die Türme wurden in der Zeit von Oktober 1943 bis Juli 1944 errichtet. Durch den fortschreitenden Krieg musste Stahl und Beton eingespart werden, was zur Entwicklung der Bauart III führte, die es nur in Wien gibt. Der Leitturm ist mit seinen elf Stockwerken höher gebaut als der Gefechtsturm mit neun Stockwerken, damit beide Türme trotz unterschiedlichem Bodenniveau auf derselben Seehöhe sind.

 

Der Leitturm, der im Esterházypark auf öffentlichem Grund der Stadt Wien steht, befand sich zunächst vollständig im Besitz der Gemeinde. Dementsprechend war die MA 34 (Bau- und Gebäudemanagement) für ihn zuständig. In den 1950er- und 1960er-Jahren war im Luftschutzkeller, der heute das Foltermuseum beherbergt, ein unterirdisches Jugendgästehaus (Jugend-Herberge) untergebracht.[6] Von 1954 bis 1962 betrieb die Volkshochschule Wien West hier eine Volkssternwarte.[7] Ab 1956 wurde er für das Haus des Meeres adaptiert, das seit 1958 hier seinen Sitz hat. Es erhielt 1999 eine Erweiterung an der Außenseite um das „Tropenhaus“ nach der Planung von Wilhelm Holzbauer. 1991 wurde im Rahmen der Wiener Festwochen nach einem Projekt des amerikanischen Künstlers Lawrence Weiner ein markanter Anti-Kriegs-Spruch (Smashed to pieces in the still of the night / Zerschmettert in Stücke im Frieden der Nacht sowohl auf deutsch als auch auf englisch) am oberen Teil der Fassade angebracht.

 

Der Wiener Gemeinderat beschloss am 1. Juli 2015 einstimmig den Verkauf an das Haus des Meeres gegen einen symbolischen Betrag von einem Euro.[8][9] Die Stadt Wien ist auch nach dem Verkauf des Flakturms Inhaber des Kunstwerks von Lawrence Weiner und bleibt für dessen Instandhaltung verantwortlich.[10] 1998 ließ der ÖAV eine Kletterwand an der Außenseite errichten. Im Keller ist seit 2000 ein Foltermuseum untergebracht.

 

Anfang 2018 wurde bekannt, dass bis Anfang 2020 ein Glaszubau vor die Eingangsfassade des Haus des Meeres gesetzt werden soll. 3000 Quadratmeter Nutzfläche sollen dadurch hinzukommen, der Schriftzug von Lawrence Weiner soll übermalt werden.

 

Quelle: de.wikipedia.org/wiki/Wiener_Flakt%C3%BCrme

Photo: Morgen an der Sylter Straße, Wiesbaden-Dotzheim

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Zu meines ewgen Vaters Stadt

 

1.) Zu meines ewgen Vaters Stadt

Wall ich als Pilger auf der Erden.

Mein Schloss und Burg ist Gottes Gnad',

Ich soll im Himmel wohnhaft werden.

Indes ist mir mein Jesus treu,

Steht mir in allen Nöten bei.

Wenn mich die List der Feinde plagen,

Darf ich ihm allen Jammer klagen,

Er macht mir bis zum Hauptgewinn,

Dass ich bei ihm in Gnaden bin.

 

2.) Er selbst, sein Wort ist mein Panier, (a)

Daran ich g'nug zur Labung habe.

Sein Herz und Wunden mein Quartier,

Sein Gnadengeist ist mein Gabe.

Er ist mein Reichtum, Kleid und Brot,

Versöhner, Mittler, Herr und Gott,

Mein Tröster, Rat und mein Fürsprecher,

Mein Lehrer, König und Bluträcher,

Mein Ein und Alles in der Zeit,

Mein Hab und Gut in Ewigkeit.

 

3.) Wenn meine Feinde Waffen ziehn,

Hat er sein Schwert schon längst gezücket.

Sie müssen vor ihm alle fliehn,

Der Belial (b) liegt vor ihm gebücket.

Zertreten ist sein stolzer Kopf,

Vom Herrn zerschmettert, wie ein Topf.

Sein Zepter ist Gewalt und Gnade,

Er liebt den Mensch, die arme Made

Und macht das Herz getrost und kühn.

Die Feinde müssen alle fliehn.

 

4.) Versöhnung und Gerechtigkeit

Wird reichlich mir vom Herrn erteilet.

Des Geistes Leben, Fried und Freud

Quillt aus dem Blute, das mich heilet.

Beim Vater find ich Gnad' und Huld,

eErlassung aller Sündenschuld.

Ein ziemlich wohlgemessnes Leiden,

Verwandelt sich in lauter Freuden.

Im Herrn kann ich recht fröhlich sein,

Er ist mein Freund und bleibet mein.

 

5.) Sein mehr als mütterliches Herz

Bleibt mir im Lieben unbeweget.

Er ist's, der mich bei meinem Schmerz

In Armen, Seit' und Herzen träget.

In Tiefen ist er meine Höh',

In Seelendürre meine See,

Darin ich tausend Labung finde,

Und wenn ein Sturm der Trübsalswinde

Mein Schifflein auf und nieder stößt,

Steht seine Treue felsenfest.

 

6.) Kein Schäflein ist so wohl bewahrt

Im Arm und Busen seines Hirten,

Es kann ein Kind von guter Art

Kein Mutterschoß so wohl bewirten,

Als mich mein Heiland hier erquickt,

Wenn er mich an sein Herze drückt.

Mit Heil aus seinen Wunden nähret

Und das von Zeit zu Zeit verkläret.

Ob er mich gleich zuweilen übt, (c)

So weiß ich doch, dass er mich liebt.

 

7.) Und o wie bald gelang ich an

Am Port (d), zum Ziel der Himmelsfreuden,

Da mich mein Lamm in Kanaan (e)

Zum Lebensstrom wird ewig leiten,

Wo mich kein Leid noch Schmerz berührt,

Ja, ew'ge Freud' und Wonne ziert.

Nun, Herr, verleihe Treu und Gnade!

Und wenn ich durch den Jordan bade,

So trage mich des Blutes Macht

Durch Furcht und Schmerz der Todesnacht.

 

8.) Dann blitzt das schöne Morgenrot

Der Jesuswunden lauter Segen.

Wie mich hier drücket Sünd' und Tod,

So strömt mir dort der Fried' entgegen.

Mich decket lauter stolze Ruh',

Mir eilen Engelscharen zu,

Die 'Heilig, heilig, heilig' singen,

Da muss mein Jubel mit drein klingen.

Und dies wird meine Losung sein:

Aus Gnaden geh ich hier herein.

 

(a) Sinnspruch auf einem Wappen, Motto

(b) Belial ist ein Dämon aus der jüdischen Kultur

(c) prüft

(d) Hafen

(e) biblische Landschaft, hier Paradies

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Autor: Katharina Amalie Dorothea von Schlegel

Melodie: Mein Heiland nimmt die Sünder an

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gefunden im Buch

Die Cöthnischen Lieder

Zum Lobe des dreieinigen Gottes

Druck: Obern-Druckerei Emanuel Hortinus

Bern, 1748

Liednummer 160

Thema: Offenbarung

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Katharina Amalie Dorothea von Schlegel (* 22. Oktober 1697; † nach 1768) war eine deutsche Kirchenlieddichterin.

Über ihr Leben ist wenig bekannt. Belegt ist, dass sie unverheiratet in Köthen in dem noch heute existierenden lutherischen Damenstift lebte, das von der Fürstin Gisela Agnes, der Witwe des Fürsten Emanuel Lebrecht von Anhalt-Köthen, 1711 gegründet worden war. 1726 korrespondierte sie von hier mit August Hermann Francke; 1768 war sie vermutlich noch am Leben.

Sie verfasste einen ganze Reihe von Kirchenliedern im Geist des frühen Pietismus, die in die verschiedenen Sammlungen der Cöthen’schen Lieder, die zuletzt vollständig in drei Teilen 1768 in Halle/Saale erschienen, und in der Wernigerodischen Neuen Sammlung geistlicher Lieder des Grafen Heinrich Ernst zu Stolberg-Wernigerode aufgenommen wurden. Die größte Nachwirkung hatten zunächst Glauben, Glaubensflügel her und Süßes Lamm, gieb meiner Seelen.

Durch die Übersetzung ins Englische durch Jane Borthwick erreichte jedoch ihr Lied Stille, mein Wille! als Be still, my Soul unter der Melodie Finlandia die weiteste Verbreitung. Es wird bis heute gesungen und findet sich vielfach auf CDs aufgenommen (u.a. von Libera, Isobel Cooper und dem Mormon Tabernacle Choir).

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die letzte überlebende Seerose , den Rest ist vor zwei Wochen vom Hagel zerschmettert worden , wie man an den Blättern erkennen kann

Sala di Costantino, Musei Vaticani (Hall of Constantine, Vatican Museums)

 

Die grosse Audienzhalle (Sala del Costantino) ist mit riesigen Fresken ausgestattet, die von Giulio Romano, einem von Raffaels Schülern, 1520 nach Raffaels Tod nach dessen Entwürfen ausgeführt wurden. Statt der damaligen Balkendecke ließ Gregor XIII. das heutige Gewölbe anlegen und von Tommaso Laureti ausmalen. Die Arbeiten wurden unter Sixtus V. Ende des 16. Jh. fertiggestellt. Im mittleren Feld ist der Triumph der christlichen Religion über die heidnischen Götter dargestellt, deren Statuen zerschmettert am Boden liegen.

   

Rembrandt Harmenszoon van Rijn (1606-1669), Moses breaking the Tablets of the Law, 1659, oil on canvas, 169 x 137 cm.

Moses zerschmettert die Gesetzestafeln

Mozes vernietigt de Tafelen der Wet

Gemäldegalerie, Berlin

Asien, Suedasien, Bangladesch, Dhaka, 15.06.2013, QF - Nationales Orthopaedisches Hospital. Nach dem Einsturz des Hochhauses Rana Plaza in Savar werden hier viele der verunglueckten Naeherinnen und Naeher medizinisch versorgt. Hier: Shirina (20, links) wurden beide Beine zerschmettert. Sie wird von ihrem Bruder Imamul getroestet. Ihr Ehemann hat sie wenige Tage nach ihrer Rettung verlassen. Fabrikeinsturz, Textilfabrik, Textilindustrie, Naehfabrik, Naehfabriken, Bekleidungsindustrie, schlechte Arbeitsbedingungen, Wirtschaft, Globalisierung, Handel, Industrie, Katastrophe, Unglueck, medizinische Versorgung, Opfer, Ueberlebende, Textilarbeiter, Textilarbeiterinnen, Beinbruch, Bruch, Knochenbruch, Fraktur, Unterschenkelfraktur, Verletzung, verletzt, Bein, Beinschiene, Gips, Gipsverband, Krankenhaus, Krankenstation, Krankenbett, Patientin, Patienten, Niedriglohn, Niedriglohnland, Produktion, Mode, Massenware, Textilien, Sozialstandards, Wirtschaftszweig, Export, arbeitsrechtliche Verstoeße, Bekleidungsbranche, Zulieferfabriken, Arbeiterrechte, Bekleidungsartikel, Mitspracherechte

Asien, Suedasien, Bangladesch, Dhaka, 15.06.2013, QF - Nationales Orthopaedisches Hospital. Nach dem Einsturz des Hochhauses Rana Plaza in Savar werden hier viele der verunglueckten Naeherinnen und Naeher medizinisch versorgt. Hier: Shirina (20) wurden beide Beine zerschmettert. Sie wird von ihrem Bruder Imamul getroestet. Ihr Ehemann hat sie wenige Tage nach ihrer Rettung verlassen. Fabrikeinsturz, Textilfabrik, Textilindustrie, Naehfabrik, Naehfabriken, Bekleidungsindustrie, schlechte Arbeitsbedingungen, Wirtschaft, Globalisierung, Handel, Industrie, Katastrophe, Unglueck, medizinische Versorgung, Opfer, Ueberlebende, Textilarbeiter, Textilarbeiterinnen, Beinbruch, Bruch, Knochenbruch, Fraktur, Unterschenkelfraktur, Verletzung, verletzt, Bein, Beinschiene, Gips, Gipsverband, Krankenhaus, Krankenstation, Krankenbett, Patientin, Patienten, Niedriglohn, Niedriglohnland, Produktion, Mode, Massenware, Textilien, Sozialstandards, Wirtschaftszweig, Export, arbeitsrechtliche Verstoeße, Bekleidungsbranche, Zulieferfabriken, Arbeiterrechte, Bekleidungsartikel, Mitspracherechte

Thees Uhlmann: Zerschmettert in Stücke (Im Frieden der Nacht)

- www.youtube.com/watch?v=iPnlt74jUaQ

Max Beckmann, Leipzig 1884 - New York 1950

 

Blatt 1 aus der Folge „Die Hölle“ (1919)

Vor engen Häuserschluchten und zwischen zwei Straßenlaternen steht ein Kriegsveteran. Sein Gesicht ist „zerschmettertes, wüstes Fleisch mit großen leeren Höhlen, (…) sein Arm ein lebloser Stumpf“ (J. B. Neumann). Neben ihm steht Beckmann als Zivilist. Mit der einen Hand berührt er den Stumpf, mit der anderen zeigt er auf sich selbst und weist dabei gleichzeitig den Weg nach rechts. Beckmann, so machen die Selbstbildnisse im Zyklus deutlich, ist kein distanzierter Beobachter, sondern gleichfalls Teil der „Hölle“.

Quelle: Städel

2.Arbeit (von zwölf) des Herakles, die Tötung der neunköpfigen Hydra (Lernäische Schlange), in deren giftigem Blut er seine Pfeile tränkte

Its dark and there’s shattered glass everywhere. It’s scary… be careful where you step, be careful with who you run in to in the dark…

Haus des Meeres, Wien / Vienna (Austria).

 

Lomo LC-A

Agfa CT Precisa 100 cross processed, expired 10/2010

 

...beobachtet vom Harrasfelsen aus. Unten fließt die Zschopau.

Der Haustein bei Braunsdorf, besser bekannt als Harrasfelsen.

  

Harras, der kühne Springer

von Theodor Körner

 

Noch harrte im heimlichen Dämmerlicht

Die Welt dem Morgen entgegen,

Noch erwachte die Erde vom Schlummer nicht,

Da begann sich's im Tale zu regen.

Und es klingt herauf wie Stimmengewirr,

Wie flüchtiger Hufschlag und Waffengeklirr,

Und tief aus dem Wald zum Gefechte

Sprengt ein Fähnlein gewappneter Knechte.

 

Und vorbei mit wildem Ruf fliegt der Troß,

Wie Brausen des Sturms und Gewitter,

Und voran auf feurig schnaubendem Roß

Der Harras, der mutige Ritter.

Sie jagen, als gält' es den Kampf um die Welt,

Auf heimlichen Wegen durch Flur und Feld,

Den Gegner noch heut zu erreichen

Und die feindliche Burg zu besteigen.

 

So stürmen sie fort in des Waldes Nacht

Durch den fröhlich aufglühenden Morgen.

Doch mit ihm ist auch das Verderben erwacht,

Es lauert nicht länger verborgen;

Denn plötzlich bricht aus dem Hinterhalt

Der Feind mit doppelt stärkrer Gewalt,

Das Hifthorn ruft furchtbar zum Streite

Und die Schwerter entfliegen der Scheide.

 

Wie der Wald dumpf donnernd widerklingt

Von ihren gewaltigen Streichen!

Die Schwerter klingen, der Helmbusch winkt

Und die schnaubenden Rosse steigen.

Aus tausend Wunden strömt schon das Blut,

Sie achten's nicht in des Kampfes Glut,

Und keiner will sich ergeben,

Denn Freiheit gilt's oder Leben.

 

Doch dem Häuflein des Ritters wankt endlich die Kraft,

Der Übermacht muß es erliegen,

Das Schwert hat die Meisten hinweggerafft,

Die Feinde, die mächtigen, siegen.

Unbezwingbar nur eine Felsenburg,

Kämpft Harras noch und schlägt sich durch,

Und sein Roß trägt den mutigen Streiter

Durch die Schwerter der feindlichen Reiter.

 

Und er jagt zurück in des Waldes Nacht,

Jagt irrend durch Flur und Gehege,

Denn flüchtig hat er des Weges nicht acht,

Er verfehlt die kundigen Stege.

Da hört er die Feinde hinter sich drein,

Schnell lenkt er tief in den Forst hinein,

Und zwischen den Zweigen wird's helle,

Und er sprengt zu der lichteren Stelle.

 

Da hält er auf steiler Felsenwand,

Hört unten die Wogen brausen.

Er steht an des Zschopautals schwindelndem Rand,

Und blickt hinunter mit Grausen.

Aber drüben auf waldigen Bergeshöhn

Sieht er seine schimmernde Feste stehn,

Sie blickt ihm freundlich entgegen,

Und sein Herz pocht in lauteren Schlägen.

 

Ihm ist's, als ob's ihn hinüberrief,

Doch es fehlen ihm Schwingen und Flügel,

Und der Abgrund, wohl fünfzig Klafter tief,

Schreckt das Roß, es schäumt in die Zügel;

Und mit Schaudern denkt er's und blickt hinab,

Und vor sich und hinter sich sieht er sein Grab!

Er hört, wie von allen Seiten

Ihn die feindlichen Scharen umreiten.

 

Noch sinnt er, ob Tod aus Feindes Hand,

Ob Tod in den Wogen er wähle;

Dann sprengt er vor an die Felsenwand

Und befiehlt dem Herrn seine Seele.

Und näher schon hört er der Feinde Troß,

Aber scheu vor dem Abgrund bäumt sich das Roß;

Doch er spornt's , daß die Fersen bluten,

Und setzet hinab in die Fluten.

 

Und der kühne, gräßliche Sprung gelingt,

Ihn beschützen höh're Gewalten,

Wenn auch das Roß zerschmettert versinkt,

Der Ritter ist wohl erhalten.

Und er teilt die Wogen mit kräftiger Hand,

Und die Seinen stehn an des Ufers Rand,

Und begrüßen freudig den Schwimmer. -

Gott verläßt den Mutigen nimmer.

   

Im Halbdunkel der Kerzen ... erzählte er dir von den Menschenstatuen, die ... die Menschheit mimten, die sich lebend stellten, denen gegen Morgen, wie sie da erstarrt auf dem Sockel in irgendeinem verfinsterten Park standen, die Marmorhaut weich zu werden begann, eine leichte Röte die Wangen samtig machte, ein schwarzer Aufguss die blinden Augen färbte, und die anfingen, sich zu bewegen und zu sprechen ... Um vier Uhr morgens konnte man ihnen in den Straßen begegnen, auf der Suche nach irgendeinem Verspäteten, den sie zerschmetterten und dem sie die Kleider entrissen. Dann würden sie unter ihnen sein, unmöglich von den anderen zu unterscheiden ..., du konntest mit ihnen ... arbeiten, deine Tochter konnte einen von ihnen heiraten, aber eines Nachts würde er sich neben seiner drallen Blondine vom Bett erheben, im Vorbeigehen sein aufgerecktes, ganz und gar marmornes Geschlecht betrachten und, nur in den Mantel gehüllt und barfuß, hinaus auf die Straßen der Stadt gehen, um wieder in seinen Park zu gelangen, auf seinen Sockel, um dort für wer weiß wie viele Jahre zu erstarren.

 

NKS

Bienvenue dans l'enfer de Stalingrad où progressent ces deux StuG. Au premier plan, ce qui semble être un L/43.

 

Scherl: Panzergrenadiere beim Kampf um Stalingrad.

Fast nur noch Ruinen sind von den Häusern übriggeblieben. Die Straßen sind bedeckt mit zerschmetterten Waffen und überall steigen die Rauchsäulen der einschlagenden Granaten empor.

Scherl Bilderdienst (Prdeundtner)

15.10.42 [Herausgabedatum]

ADN-Bildarchiv: II. Weltkrieg 1939-45

Schlacht um Stalingrad: Juli 1942-1943

Fast nur noch Ruinen sind von der Stadt übriggeblieben. Die Straßen sind bedeckt mit zerstörtenWaffen und überall steigen die Rauchsäulen einschlagender Granaten auf.

5635-42

 

Deutsches Bundesarchiv Bild 183-B22414

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