View allAll Photos Tagged bugholz
3 Short videos:
"How to apply Incontinence Pads -female and male" - Damit die Hose nicht naß wird
"Incontinence Sketch - female"
"Urinal Incontinence in Men - Animation"
Aktualität - Türkis (nach dem Stein Türkis, auch Türkenstein): Auf diesem Sessel haben sie zwar sicher nicht gesessen, aber hier waren sie, der Ignaz Seipel (der Antidemokrat, der Antisemit, der Christ, der Blutprälat, der Bundeskanzler. Parteiobmann der antisemitischen Christlichsozialen Partei), und der Kardinal Innitzer (jenen Juden deren Einrichtung er damals benutzt hat, hat er nicht geholfen, sondern aufgerufen hat er zum Ja zum Anschluß und "Heil Hitler" in kurrent, …. )
Die antisemitschen katholischen Christlich Sozialen (u.a. eine Partei der Handwerker, Kleinbürger) - das ist die Ahnentafel der ÖVP.
Diese Schwarzen haben jetzt eine türkise Bewegung gestartet - und da haben sie gleich Josef Moser auf ihre Kandidatenliste für die nächsten Wahlen gesetzt - früherer Clubdirektor der FPÖ, Vertrauter Jörg Haiders, jener Moser von der "Plastiksackerlaffäre". Ordnung in die Verwaltung bringen will er. Der Bundesparteiobmann Kurz wird gelobt für seine Führerschaft - aber damits nicht nach Führer klingt, spricht man lieber von leadership-qualitäten), Führerschaft und Unterwerfung ist wieder angesagt. Österreich will er wieder an die Spitze führen - klingt wie Trumps "America first", "Make America great again"
Und der christliche Kirchenchor singt es auch schon mit Inbrunst: "Make America great again" (youtube) und der Trump twittert es….
Der Moser spricht von enkelfit machen - ob das Ergebnis von all dem für die Enkeln nicht eher so aussieht: Kaputt steht auf dem Lichtschalter, der Telefonanschluß gekappt, Scherben, Scherben und noch mehr Scherben, Glasscherben, Fensterscherben, eingeschlagen, zerschlagen, zertrümmert, ein zerbrochener Kleiderhaken am vorherigen Bild, hier ein abgebrochener Teil eines Kleiderständers.
Ein Klassiker aus der Zeit des Jugendstils, der berühmte Bugholz Thonet Kleiderständer designed 1905. Dieses Gebäude wurde schon früher gegründet, aber zu der Zeit als Seipel und Innitzer da waren, könnten sie so einen hier schon benützt haben.
Noch ein Beispiel für einen weiteren Querverweis, Parallelen, rote Fäden die sich kreuzen, Ablauf, Verlauf, Dramaturgie: Zitat aus dem Lied beim vorigen Bild, da singt Blixa Bargeld über Farben:
"….
Gedankengänge sind gestrichen
In Kopfhöhe braun
infam oder katholisch violett
…."
jetzt kommt auch noch türkis dazu.
Part of Forlorn Places - Forsaken Buildings Lebensborn // "Empty Chair . Van Gogh" // No to: "Some things and people count, most don`t" - arisch rein - Ariernachweis: auf der Ahnentafel als Bekenntnis immer ein christliches - katholisch, protestantisch…. // türkis je schwärzer je blauer um so brauner // Binden kein Fetisch
Foto 061 28.6.2017 #unterwegs #ausflug #outing #trip #glas #glass #glasscherben #fenster #window #fensterglas #scherbe #shard #zersprungen #broken #zerbrochen #gebrochen #abgebrochen #verwüstung #zerstörung #bruch #sprung #verwittert #schmutz #dreck #schmutzig #dirty #staub #dust #garderobeständer #bugholz #holz #holzbrett #schrank #kasten #kästchen #kasterl #lade #offen #open #leer #empty #nachtkasterl #maserung #pattern #muster #kreis #circle #telefonanschluß #telefonleitung #festnetz #blut #blood #bloody #blutfleck #red #rot #mahagony #ebenholz #türkis #blaugrün #grünblau #cyan #turquoise #fleck #yellow #gelb #urin #braun #brown #fekalinkontinenz #inkontinenz #undicht #windel #diaper #wegwerfwindel #einmalwindel #inkontinenzeinlage #exploration #erkundung #erforschung #urbex #geschichte #history #lebensborn #kinderheim #geburtsklinik #sanatorium #kriegerheilstätte #suchttherapie #abandoned #decay #verfall #zerfall #geschlossen #verlassen #closed #detritus #symbol #analogie #stille #lungenheilanstalt #suchttherapie #silence #sonne #sun #sonnig #sommer #summer #hochsommer #midsummer #weiß #white #wall #wand #mauer #ecke #corner #tschick #zigarettenstummel #butt #stub #cigarette #zigarette #herbst #autumn #memory #remembrance #erinnerung #memorial #geschichte #history #bewegung #tagebuch #diary #inhalt #aussage #form #formular #liste #fragebogen #bürokratie #verwaltung #frage #antwort #question #answer #interview #alter #oldage
Original Thonet Drehsessel aus den 20/30er Jahren mit französischem Thonet Aufkleber auf der Unterseite. Sehr seltenes Exemplar! Modell B-48
mit zusätzlichem Brandstempel auf franzöisch:" Importe de Tschechaslowaquie"
3 door wardrobe
Ref: 03438
Style: Bauhaus
Designer: Robert Slezák company design, Bystrice
Country: Czechoslovakia
Manufacturer: Robert Slezák, Bystrice
Material: chrome-plated steel, walnut veneered blockboard
Year: 1935
Condition: original
Dimensions: h.: 179 cm x w.: 160 cm x d.: 56 cm
Table
Ref: 03440
Style: Contemporary design
Designer: Catalin Enache
Country: Germany
Manufacturer: CEF Berlin
Model: CE 1
Material: oak, varnished blockboard
Year: 2012
Condition: new production
Dimensions: h.: 74 cm x w.: 180 cm d.: 90 cm
Cantilever chair
Ref: 01242
Style: Bauhaus
Designer: Hana Kucerová- Záveská
Country: Czechoslovakia
Manufacturer: Hynek Gottwald furniture factory, Usti nad Orlici
Material: chrome-plated tubular steel, lacquered wood
Year: 1930
Condition: original
Dimensions: h.: 75 cm x w.: 40,5 cm x d.: 57,5 cm
Description:
Lit. Sitzgelegenheiten Bugholz- und Stahlrohrmöbel von Thonet, Germanisches Nationalmuseums Nürnberg 1989, S. 82 (Erwähnung der Entwurfstätigkeit der Architektin für Hynek Gottwald), Abb. S. 87 (Originalphotos des Interieurs einer Villa der Architektin in Prag-Baba, Werkbundsiedlung von 1932.
Folding tables
Ref: 03436
Designer: André Groult
Country: France
Model: Silent Butler
Material: varnished wood
Year: 1924
Condition: original
Dimensions: h.: 127 cm x w.: 53 cm x d.: 31,5 cm
Description:
Lit. André Groult: Decorateur-Ensemblier du XXe Siecle, Marcilhac, pg. 143, 194.
Floor lamp
Ref: 02541
Style: Mid Century
Designer: Achille und Pier Giacomo Castiglioni
Country: Italy
Manufacturer: Flos
Model: Papavero
Material: Marble, brushed stainless steel and Murano glass
Year: 1964
Condition: original
Dimensions: h.: 204 cm x diameter: 30 cm
Aktuell noch nicht im Onlineshop von www.furthof-antikmoebel.de mehr Info`s unter +49 (0) 75 52-59 69.
3 door wardrobe
Ref: 03438
Style: Bauhaus
Designer: Robert Slezák company design, Bystrice
Country: Czechoslovakia
Manufacturer: Robert Slezák, Bystrice
Material: chrome-plated steel, walnut veneered blockboard
Year: 1935
Condition: original
Dimensions: h.: 179 cm x w.: 160 cm x d.: 56 cm
Table
Ref: 03440
Style: Contemporary design
Designer: Catalin Enache
Country: Germany
Manufacturer: CEF Berlin
Model: CE 1
Material: oak, varnished blockboard
Year: 2012
Condition: new production
Dimensions: h.: 74 cm x w.: 180 cm d.: 90 cm
Cantilever chair
Ref: 01242
Style: Bauhaus
Designer: Hana Kucerová- Záveská
Country: Czechoslovakia
Manufacturer: Hynek Gottwald furniture factory, Usti nad Orlici
Material: chrome-plated tubular steel, lacquered wood
Year: 1930
Condition: original
Dimensions: h.: 75 cm x w.: 40,5 cm x d.: 57,5 cm
Description:
Lit. Sitzgelegenheiten Bugholz- und Stahlrohrmöbel von Thonet, Germanisches Nationalmuseums Nürnberg 1989, S. 82 (Erwähnung der Entwurfstätigkeit der Architektin für Hynek Gottwald), Abb. S. 87 (Originalphotos des Interieurs einer Villa der Architektin in Prag-Baba, Werkbundsiedlung von 1932.
Folding tables
Ref: 03436
Designer: André Groult
Country: France
Model: Silent Butler
Material: varnished wood
Year: 1924
Condition: original
Dimensions: h.: 127 cm x w.: 53 cm x d.: 31,5 cm
Description:
Lit. André Groult: Decorateur-Ensemblier du XXe Siecle, Marcilhac, pg. 143, 194.
Floor lamp
Ref: 02541
Style: Mid Century
Designer: Achille und Pier Giacomo Castiglioni
Country: Italy
Manufacturer: Flos
Model: Papavero
Material: Marble, brushed stainless steel and Murano glass
Year: 1964
Condition: original
Dimensions: h.: 204 cm x diameter: 30 cm
3 Photos
Title: Moon phases
Year: 1960
Condition: original
Dimensions: 20,8 cm x 20,8 cm each
Das Café Museum ist ein Kaffeehaus in der Operngasse 7 im 1. Wiener Gemeindebezirk Innere Stadt, das 1899 eröffnet und rasch zu einem Treffpunkt der Wiener Künstler wurde. Die ursprüngliche Innenausstattung gestaltete Adolf Loos.
Geschichte
Architekt
Das Eckgebäude Friedrichstraße/Operngasse wurde 1872 nach Plänen des Architekten Otto Thienemann erbaut. Im Jahr 1899 hatte Max Fabiani, Architekt der Urania, vom Besitzer des Kaffeehauses den Auftrag erhalten, ein neues Lokal im Haus Ecke Friedrichstraße/Operngasse einzurichten. Fabiani aber überzeugte den Kaffeehausbesitzer in selbstloser Weise davon, dass der junge und bis dahin fast ausschließlich als Kunstkritiker tätige Adolf Loos diese Aufgabe am besten erfüllen könne. Fabiani hatte damit dem Architekten Adolf Loos dessen ersten bedeutenden Auftrag vermittelt: die Einrichtung des Café Museum.
Konzept und Ausstattung
Adolf Loos vertrat die Auffassung, dass ein Architekt sich auf das Funktionale zu beschränken habe und künstlerische Gestaltungsversuche an Gebrauchsgegenständen unangemessen seien. Er gestaltete daher das Café Museum betont schlicht, was zur Zeit seiner Eröffnung als revolutionär galt. Er benötigte für seine Café-Ausstattung, mit der er sich an den Kaffeehäusern des Biedermeiers orientierte, glatte Wände, Messingleisten, Marmortische mit Holzfüßen, Bugholz- und Korbstühle, Glühlampenfassungen an Stromdrähten mit Glühlampen (ohne Lampenschirme), Röhren, die sowohl als Gasleitungen als auch als Kleiderstangen genutzt wurden, Spiegel zur Raumvergrößerung sowie gerahmte Drucke des amerikanischen Künstlers Charles Dana Gibson für das sogenannte „Gibson-Zimmer“. Mit der Einrichtung des „Gibson-Zimmers“ im Café Museum stellte Loos nachdrücklich seine Vorliebe für Amerika unter Beweis. Wenige Jahre später erneuerte er den Beweis für dieses Faible mit der Ausstattung der „American Bar“ im Kärntner Durchgang.
Mit Marmortisch und Bugholzstuhl propagierte Adolf Loos im letzten Jahr des 19. Jahrhunderts die klassischen Einrichtungsgegenstände für die Kaffeehäuser des 20. Jahrhunderts. Aber nicht nur für Kaffeehäuser diente das „Café Museum“ als verbindliches Vorbild, sondern für sämtliche moderne Inneneinrichtungen der nachfolgenden Epochen. So hatte die Verwendung der geraden, ungedrechselten Billardtischbeine, die sich ihrerseits wieder an den Billardtischbeinen des Biedermeiers orientierten, nachhaltige Wirkung auf die Klavierflügelbeine, die von da an geradlinig und ungedrechselt gestaltet wurden.
Namensgebung
Ludwig Frisch, der erste Cafétier des „Café Museum“, betrieb zuvor ein „Café zum Museum“ in der Babenbergerstraße 5 hinter dem Kunsthistorischen Museum und übertrug den alten Namen etwas vereinfacht auf sein neues Lokal in der Friedrichstraße. In der Nähe des neuen Lokals befand sich nun kein Museum mit alten Kunstwerken mehr, sondern ganz im Gegenteil: Nicht weit davon hatte sich die damals modernste und provokanteste Ausstellungshalle Wiens etabliert: die Wiener Secession.
Spitzname
Schon bald nach Eröffnung des Lokals im Frühjahr 1899 entdeckten die Künstler des am 12. November des Vorjahres eröffneten Secessionsgebäudes das Café Museum als ihren Treffpunkt. Binnen kurzem wurde das Café deshalb etwas ungerechtfertigt abwertend „Secessionisten-Tschecherl“ genannt. Es entstand somit gewissermaßen ein Treppenwitz der Kunst- und Kulturgeschichte: Ein erklärter Gegner der Secessionisten, Adolf Loos, hatte deren Lieblingslokal eingerichtet.
Stammgäste
Zu den Stammgästen des Cafés zählten im frühen 20. Jahrhundert unter anderem Peter Altenberg, Alban Berg, Hermann Broch, Elias Canetti, Gustav Klimt, Oskar Kokoschka, Karl Kraus, Franz Lehár, Adolf Loos, Robert Musil, Joseph Maria Olbrich, Leo Perutz, Joseph Roth, Roda Roda, Egon Schiele, Georg Trakl, Otto Wagner und Franz Werfel. Später waren auch die Schriftsteller Albert Paris Gütersloh, Ernst Jandl und Friederike Mayröcker Stammgäste.
Umgestaltungen
Der aus Tirol stammende Innenraumarchitekt und Chefdesigner der „Prag Rudniker Korbwaren-Fabrikation“ Josef Zotti, Schüler des Architekten Josef-Hoffmann, erhielt 1914 den Auftrag, eine Korbbalustrade um die Straßensitzplätze des Café Museum in der Friedrichstraße zu entwerfen. 1930 bis 1931 gestaltete er das Café tiefgreifend um. Er installierte halbrunde Sitzlogen aus rotem Kunstleder entlang der Wände und kreierte so einen gemütlichen Wohnzimmercharakter, was im Kontrast zum bisher kühl wirkenden Innenraum stand. Ein Extrazimmer mit großem Spiegel, welches nicht mit Bänken, sondern lediglich mit Stühlen und Tischen ausgestattet war, fungierte bis in die 1990er Jahre als Anziehungspunkt für lokale und internationale Schachspieler.
Im Jahr 2003 wurde das Café Museum in Anlehnung an die ursprüngliche Loos-Gestaltung umgebaut. Teile der originalen Zotti-Einrichtung wurden im Zuge des Umbaus ins Wiener Hofmobiliendepot übernommen. Die Loos-Rekonstruktion wurde allerdings einerseits wegen der fehlenden Authentizität, andererseits aufgrund der weniger gemütlichen Bestuhlung kritisiert. Betreffend die Umgestaltung im Jahr 2003 mit Implementierung des wiederhergestellten Loos-Mobiliars (und die damit einhergegangene Teuerung) vermerkte der „Wiener Zeitung“-Feuilletonist Johann Werfring rückblickend im Jahr 2012: „Aus dem Café Museum am Karlsplatz (...) hat man im Jahr 2003 gemeinsam mit dem Zotti-Mobiliar aus den 1930er Jahren auch die studentische und (lebens)künstlerische Kundschaft hinauskomplimentiert.“ Den Schachspielern stand nach dem Umbau kein Platz mehr zur Verfügung. Ende 2009 wurde das Café Museum geschlossen.
Nachdem schließlich der Wiener Gastronom Berndt Querfeld das Kaffeehaus übernommen hatte, wurde es erneut umgebaut. Da man den Nachbau der Loos-Einrichtung als missglückt empfunden hatte, orientierte sich Architekt Hans Peter Schwarz bei der Umgestaltung wiederum an Josef Zotti: Bei den gepolsterten halbrunden Bänken handelt es sich um Rekonstruktionen, die indes nicht wie im Original-Zotti-Design mit rotem Kunstleder, sondern mit roten Samtbezügen ausgestattet sind. In Anlehnung an das originale Zotti-Interieur wurden auch rekonstruierte Metallkugel-Lampen aus Chrom-Nickelstahl, in denen sich die Innenräume des Kaffeehauses spiegeln, installiert. Die Lichtquellen der Lampen befinden sich in den Kugeln, die nach oben hin offen sind. Durch die an der Decke angebrachten Halbkugeln wird das Licht in die Räume reflektiert. Am 18. Oktober 2010 wurde das Café Museum nach erfolgter Umgestaltung von Querfeld wiedereröffnet. Bei der Wiedereröffnung kündigten die neuen Besitzer an, dass im Café Museum wieder an die alte Schachtradition angeknüpft werden solle, was aber letztlich nicht umgesetzt wurde. Heute finden im Café Museum 207 Gäste Platz.
Kaffeehaus-Lesungen
Seit Oktober 2011 finden im Café Museum regelmäßig Kaffeehaus-Lesungen statt. Zu den Schriftstellern, die seither im Café Lesungen gehalten haben, zählen unter anderen Daniel Glattauer, Christine Nöstlinger, Franzobel, Lisa Lercher, Armin Thurnher, Susanne Scholl, Gerhard Loibelsberger und Elfriede Hammerl.
Das Café Museum ist ein Kaffeehaus in der Operngasse 7 im 1. Wiener Gemeindebezirk Innere Stadt, das 1899 eröffnet und rasch zu einem Treffpunkt der Wiener Künstler wurde. Die ursprüngliche Innenausstattung gestaltete Adolf Loos.
Geschichte
Architekt
Das Eckgebäude Friedrichstraße/Operngasse wurde 1872 nach Plänen des Architekten Otto Thienemann erbaut. Im Jahr 1899 hatte Max Fabiani, Architekt der Urania, vom Besitzer des Kaffeehauses den Auftrag erhalten, ein neues Lokal im Haus Ecke Friedrichstraße/Operngasse einzurichten. Fabiani aber überzeugte den Kaffeehausbesitzer in selbstloser Weise davon, dass der junge und bis dahin fast ausschließlich als Kunstkritiker tätige Adolf Loos diese Aufgabe am besten erfüllen könne. Fabiani hatte damit dem Architekten Adolf Loos dessen ersten bedeutenden Auftrag vermittelt: die Einrichtung des Café Museum.
Konzept und Ausstattung
Adolf Loos vertrat die Auffassung, dass ein Architekt sich auf das Funktionale zu beschränken habe und künstlerische Gestaltungsversuche an Gebrauchsgegenständen unangemessen seien. Er gestaltete daher das Café Museum betont schlicht, was zur Zeit seiner Eröffnung als revolutionär galt. Er benötigte für seine Café-Ausstattung, mit der er sich an den Kaffeehäusern des Biedermeiers orientierte, glatte Wände, Messingleisten, Marmortische mit Holzfüßen, Bugholz- und Korbstühle, Glühlampenfassungen an Stromdrähten mit Glühlampen (ohne Lampenschirme), Röhren, die sowohl als Gasleitungen als auch als Kleiderstangen genutzt wurden, Spiegel zur Raumvergrößerung sowie gerahmte Drucke des amerikanischen Künstlers Charles Dana Gibson für das sogenannte „Gibson-Zimmer“. Mit der Einrichtung des „Gibson-Zimmers“ im Café Museum stellte Loos nachdrücklich seine Vorliebe für Amerika unter Beweis. Wenige Jahre später erneuerte er den Beweis für dieses Faible mit der Ausstattung der „American Bar“ im Kärntner Durchgang.
Mit Marmortisch und Bugholzstuhl propagierte Adolf Loos im letzten Jahr des 19. Jahrhunderts die klassischen Einrichtungsgegenstände für die Kaffeehäuser des 20. Jahrhunderts. Aber nicht nur für Kaffeehäuser diente das „Café Museum“ als verbindliches Vorbild, sondern für sämtliche moderne Inneneinrichtungen der nachfolgenden Epochen. So hatte die Verwendung der geraden, ungedrechselten Billardtischbeine, die sich ihrerseits wieder an den Billardtischbeinen des Biedermeiers orientierten, nachhaltige Wirkung auf die Klavierflügelbeine, die von da an geradlinig und ungedrechselt gestaltet wurden.
Namensgebung
Ludwig Frisch, der erste Cafétier des „Café Museum“, betrieb zuvor ein „Café zum Museum“ in der Babenbergerstraße 5 hinter dem Kunsthistorischen Museum und übertrug den alten Namen etwas vereinfacht auf sein neues Lokal in der Friedrichstraße. In der Nähe des neuen Lokals befand sich nun kein Museum mit alten Kunstwerken mehr, sondern ganz im Gegenteil: Nicht weit davon hatte sich die damals modernste und provokanteste Ausstellungshalle Wiens etabliert: die Wiener Secession.
Spitzname
Schon bald nach Eröffnung des Lokals im Frühjahr 1899 entdeckten die Künstler des am 12. November des Vorjahres eröffneten Secessionsgebäudes das Café Museum als ihren Treffpunkt. Binnen kurzem wurde das Café deshalb etwas ungerechtfertigt abwertend „Secessionisten-Tschecherl“ genannt. Es entstand somit gewissermaßen ein Treppenwitz der Kunst- und Kulturgeschichte: Ein erklärter Gegner der Secessionisten, Adolf Loos, hatte deren Lieblingslokal eingerichtet.
Stammgäste
Zu den Stammgästen des Cafés zählten im frühen 20. Jahrhundert unter anderem Peter Altenberg, Alban Berg, Hermann Broch, Elias Canetti, Gustav Klimt, Oskar Kokoschka, Karl Kraus, Franz Lehár, Adolf Loos, Robert Musil, Joseph Maria Olbrich, Leo Perutz, Joseph Roth, Roda Roda, Egon Schiele, Georg Trakl, Otto Wagner und Franz Werfel. Später waren auch die Schriftsteller Albert Paris Gütersloh, Ernst Jandl und Friederike Mayröcker Stammgäste.
Umgestaltungen
Der aus Tirol stammende Innenraumarchitekt und Chefdesigner der „Prag Rudniker Korbwaren-Fabrikation“ Josef Zotti, Schüler des Architekten Josef-Hoffmann, erhielt 1914 den Auftrag, eine Korbbalustrade um die Straßensitzplätze des Café Museum in der Friedrichstraße zu entwerfen. 1930 bis 1931 gestaltete er das Café tiefgreifend um. Er installierte halbrunde Sitzlogen aus rotem Kunstleder entlang der Wände und kreierte so einen gemütlichen Wohnzimmercharakter, was im Kontrast zum bisher kühl wirkenden Innenraum stand. Ein Extrazimmer mit großem Spiegel, welches nicht mit Bänken, sondern lediglich mit Stühlen und Tischen ausgestattet war, fungierte bis in die 1990er Jahre als Anziehungspunkt für lokale und internationale Schachspieler.
Im Jahr 2003 wurde das Café Museum in Anlehnung an die ursprüngliche Loos-Gestaltung umgebaut. Teile der originalen Zotti-Einrichtung wurden im Zuge des Umbaus ins Wiener Hofmobiliendepot übernommen. Die Loos-Rekonstruktion wurde allerdings einerseits wegen der fehlenden Authentizität, andererseits aufgrund der weniger gemütlichen Bestuhlung kritisiert. Betreffend die Umgestaltung im Jahr 2003 mit Implementierung des wiederhergestellten Loos-Mobiliars (und die damit einhergegangene Teuerung) vermerkte der „Wiener Zeitung“-Feuilletonist Johann Werfring rückblickend im Jahr 2012: „Aus dem Café Museum am Karlsplatz (...) hat man im Jahr 2003 gemeinsam mit dem Zotti-Mobiliar aus den 1930er Jahren auch die studentische und (lebens)künstlerische Kundschaft hinauskomplimentiert.“ Den Schachspielern stand nach dem Umbau kein Platz mehr zur Verfügung. Ende 2009 wurde das Café Museum geschlossen.
Nachdem schließlich der Wiener Gastronom Berndt Querfeld das Kaffeehaus übernommen hatte, wurde es erneut umgebaut. Da man den Nachbau der Loos-Einrichtung als missglückt empfunden hatte, orientierte sich Architekt Hans Peter Schwarz bei der Umgestaltung wiederum an Josef Zotti: Bei den gepolsterten halbrunden Bänken handelt es sich um Rekonstruktionen, die indes nicht wie im Original-Zotti-Design mit rotem Kunstleder, sondern mit roten Samtbezügen ausgestattet sind. In Anlehnung an das originale Zotti-Interieur wurden auch rekonstruierte Metallkugel-Lampen aus Chrom-Nickelstahl, in denen sich die Innenräume des Kaffeehauses spiegeln, installiert. Die Lichtquellen der Lampen befinden sich in den Kugeln, die nach oben hin offen sind. Durch die an der Decke angebrachten Halbkugeln wird das Licht in die Räume reflektiert. Am 18. Oktober 2010 wurde das Café Museum nach erfolgter Umgestaltung von Querfeld wiedereröffnet. Bei der Wiedereröffnung kündigten die neuen Besitzer an, dass im Café Museum wieder an die alte Schachtradition angeknüpft werden solle, was aber letztlich nicht umgesetzt wurde. Heute finden im Café Museum 207 Gäste Platz.
Kaffeehaus-Lesungen
Seit Oktober 2011 finden im Café Museum regelmäßig Kaffeehaus-Lesungen statt. Zu den Schriftstellern, die seither im Café Lesungen gehalten haben, zählen unter anderen Daniel Glattauer, Christine Nöstlinger, Franzobel, Lisa Lercher, Armin Thurnher, Susanne Scholl, Gerhard Loibelsberger und Elfriede Hammerl.
Das Wiener Kaffeehaus ist als gastronomische Einrichtung eine typische Wiener Institution, die bis heute ein wichtiges Stück Wiener Tradition bildet. Die Wiener Kaffeehauskultur gehört seit 2011 zum immateriellen Kulturerbe der UNESCO.
Anders als in einem gewöhnlichen Café war es im Wiener Kaffeehaus durchaus üblich, dass ein Gast, der nur einen Kaffee bestellt hat, stundenlang an seinem Tisch sitzen bleiben durfte und die vorhandenen Zeitungen ausgiebig studierte oder als Schriftsteller hier arbeitete. Die Zeitungen waren auf Zeitungsständer-Gestellen, die üblicherweise aus dünnem Bugholz gefertigt waren, aufgespannt. Im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert wurden von den führenden Literaten des Landes verschiedene Kaffeehäuser nicht nur als Orte des Gedankenaustausches genutzt, sondern auch direkt zum Schreiben, man spricht von Kaffeehausliteratur.
Die Einrichtung des typischen Wiener Kaffeehauses reichte bzw. reicht von gemütlich-plüschig bis hin zu kühl-stilvoll. Als klassisch gelten Thonet-Sessel der in Wien ehemals ansässigen Thonet-Sessel-Manufaktur und Kaffeehaustische mit Marmorplatten. Eines der am besten erhaltenen Kaffeehäuser ist das Café Sperl, das über eine unverfälschte, nicht modernisierte, aber stark restaurierte Einrichtung verfügt. Das Café Central im Palais Ferstel ist seit der Neueröffnung 1975 in einer monumentalen Neorenaissance-Halle untergebracht, das Café Prückel hingegen besitzt eine originalgetreu erhaltene Einrichtung aus den 1950er Jahren. Das Café Westend besticht durch authentisch abgenutzten Charme.
Oft gibt es vor dem Lokal den so genannten Schanigarten, wo man im Freien beim Kaffeetrinken die vorbeigehenden Leute beobachten kann.
Im Kaffeehaus werden meist kleine Speisen wie Würstel und Mehlspeisen, Kuchen, Torten oder im Café Hawelka die berühmten Buchteln geboten. Einige Kaffeehäuser bieten allerdings auch eine volle Auswahl an Gerichten der Wiener und internationalen Küche an.
In vielen klassischen Wiener Kaffeehäusern (beispielsweise dem Café Diglas, dem Café Central oder dem Café Prückel) wird abends, ab 18 oder 19 Uhr, an bestimmten Tagen der Woche Klaviermusik gespielt – ab und zu auch untermalt mit speziellen Themenprogrammen und anderen Darbietungen wie zum Beispiel literarischen Lesungen. Darüber hinaus wird jedoch in Wiener Kaffeehäusern in der Regel auf eine musikalische Beschallung verzichtet.
Einige Kaffeehäuser sind bekannt dafür, dass sie weit bis nach Mitternacht geöffnet haben, beispielsweise das Café Hawelka und das Kaffee Urania.
(Quelle: Wikipedia)
Das Café Museum ist ein Kaffeehaus in der Operngasse 7 im 1. Wiener Gemeindebezirk Innere Stadt, das 1899 eröffnet und rasch zu einem Treffpunkt der Wiener Künstler wurde. Die ursprüngliche Innenausstattung gestaltete Adolf Loos.
Geschichte
Architekt
Das Eckgebäude Friedrichstraße/Operngasse wurde 1872 nach Plänen des Architekten Otto Thienemann erbaut. Im Jahr 1899 hatte Max Fabiani, Architekt der Urania, vom Besitzer des Kaffeehauses den Auftrag erhalten, ein neues Lokal im Haus Ecke Friedrichstraße/Operngasse einzurichten. Fabiani aber überzeugte den Kaffeehausbesitzer in selbstloser Weise davon, dass der junge und bis dahin fast ausschließlich als Kunstkritiker tätige Adolf Loos diese Aufgabe am besten erfüllen könne. Fabiani hatte damit dem Architekten Adolf Loos dessen ersten bedeutenden Auftrag vermittelt: die Einrichtung des Café Museum.
Konzept und Ausstattung
Adolf Loos vertrat die Auffassung, dass ein Architekt sich auf das Funktionale zu beschränken habe und künstlerische Gestaltungsversuche an Gebrauchsgegenständen unangemessen seien. Er gestaltete daher das Café Museum betont schlicht, was zur Zeit seiner Eröffnung als revolutionär galt. Er benötigte für seine Café-Ausstattung, mit der er sich an den Kaffeehäusern des Biedermeiers orientierte, glatte Wände, Messingleisten, Marmortische mit Holzfüßen, Bugholz- und Korbstühle, Glühlampenfassungen an Stromdrähten mit Glühlampen (ohne Lampenschirme), Röhren, die sowohl als Gasleitungen als auch als Kleiderstangen genutzt wurden, Spiegel zur Raumvergrößerung sowie gerahmte Drucke des amerikanischen Künstlers Charles Dana Gibson für das sogenannte „Gibson-Zimmer“. Mit der Einrichtung des „Gibson-Zimmers“ im Café Museum stellte Loos nachdrücklich seine Vorliebe für Amerika unter Beweis. Wenige Jahre später erneuerte er den Beweis für dieses Faible mit der Ausstattung der „American Bar“ im Kärntner Durchgang.
Mit Marmortisch und Bugholzstuhl propagierte Adolf Loos im letzten Jahr des 19. Jahrhunderts die klassischen Einrichtungsgegenstände für die Kaffeehäuser des 20. Jahrhunderts. Aber nicht nur für Kaffeehäuser diente das „Café Museum“ als verbindliches Vorbild, sondern für sämtliche moderne Inneneinrichtungen der nachfolgenden Epochen. So hatte die Verwendung der geraden, ungedrechselten Billardtischbeine, die sich ihrerseits wieder an den Billardtischbeinen des Biedermeiers orientierten, nachhaltige Wirkung auf die Klavierflügelbeine, die von da an geradlinig und ungedrechselt gestaltet wurden.
Namensgebung
Ludwig Frisch, der erste Cafétier des „Café Museum“, betrieb zuvor ein „Café zum Museum“ in der Babenbergerstraße 5 hinter dem Kunsthistorischen Museum und übertrug den alten Namen etwas vereinfacht auf sein neues Lokal in der Friedrichstraße. In der Nähe des neuen Lokals befand sich nun kein Museum mit alten Kunstwerken mehr, sondern ganz im Gegenteil: Nicht weit davon hatte sich die damals modernste und provokanteste Ausstellungshalle Wiens etabliert: die Wiener Secession.
Spitzname
Schon bald nach Eröffnung des Lokals im Frühjahr 1899 entdeckten die Künstler des am 12. November des Vorjahres eröffneten Secessionsgebäudes das Café Museum als ihren Treffpunkt. Binnen kurzem wurde das Café deshalb etwas ungerechtfertigt abwertend „Secessionisten-Tschecherl“ genannt. Es entstand somit gewissermaßen ein Treppenwitz der Kunst- und Kulturgeschichte: Ein erklärter Gegner der Secessionisten, Adolf Loos, hatte deren Lieblingslokal eingerichtet.
Stammgäste
Zu den Stammgästen des Cafés zählten im frühen 20. Jahrhundert unter anderem Peter Altenberg, Alban Berg, Hermann Broch, Elias Canetti, Gustav Klimt, Oskar Kokoschka, Karl Kraus, Franz Lehár, Adolf Loos, Robert Musil, Joseph Maria Olbrich, Leo Perutz, Joseph Roth, Roda Roda, Egon Schiele, Georg Trakl, Otto Wagner und Franz Werfel. Später waren auch die Schriftsteller Albert Paris Gütersloh, Ernst Jandl und Friederike Mayröcker Stammgäste.
Umgestaltungen
Der aus Tirol stammende Innenraumarchitekt und Chefdesigner der „Prag Rudniker Korbwaren-Fabrikation“ Josef Zotti, Schüler des Architekten Josef-Hoffmann, erhielt 1914 den Auftrag, eine Korbbalustrade um die Straßensitzplätze des Café Museum in der Friedrichstraße zu entwerfen. 1930 bis 1931 gestaltete er das Café tiefgreifend um. Er installierte halbrunde Sitzlogen aus rotem Kunstleder entlang der Wände und kreierte so einen gemütlichen Wohnzimmercharakter, was im Kontrast zum bisher kühl wirkenden Innenraum stand. Ein Extrazimmer mit großem Spiegel, welches nicht mit Bänken, sondern lediglich mit Stühlen und Tischen ausgestattet war, fungierte bis in die 1990er Jahre als Anziehungspunkt für lokale und internationale Schachspieler.
Im Jahr 2003 wurde das Café Museum in Anlehnung an die ursprüngliche Loos-Gestaltung umgebaut. Teile der originalen Zotti-Einrichtung wurden im Zuge des Umbaus ins Wiener Hofmobiliendepot übernommen. Die Loos-Rekonstruktion wurde allerdings einerseits wegen der fehlenden Authentizität, andererseits aufgrund der weniger gemütlichen Bestuhlung kritisiert. Betreffend die Umgestaltung im Jahr 2003 mit Implementierung des wiederhergestellten Loos-Mobiliars (und die damit einhergegangene Teuerung) vermerkte der „Wiener Zeitung“-Feuilletonist Johann Werfring rückblickend im Jahr 2012: „Aus dem Café Museum am Karlsplatz (...) hat man im Jahr 2003 gemeinsam mit dem Zotti-Mobiliar aus den 1930er Jahren auch die studentische und (lebens)künstlerische Kundschaft hinauskomplimentiert.“ Den Schachspielern stand nach dem Umbau kein Platz mehr zur Verfügung. Ende 2009 wurde das Café Museum geschlossen.
Nachdem schließlich der Wiener Gastronom Berndt Querfeld das Kaffeehaus übernommen hatte, wurde es erneut umgebaut. Da man den Nachbau der Loos-Einrichtung als missglückt empfunden hatte, orientierte sich Architekt Hans Peter Schwarz bei der Umgestaltung wiederum an Josef Zotti: Bei den gepolsterten halbrunden Bänken handelt es sich um Rekonstruktionen, die indes nicht wie im Original-Zotti-Design mit rotem Kunstleder, sondern mit roten Samtbezügen ausgestattet sind. In Anlehnung an das originale Zotti-Interieur wurden auch rekonstruierte Metallkugel-Lampen aus Chrom-Nickelstahl, in denen sich die Innenräume des Kaffeehauses spiegeln, installiert. Die Lichtquellen der Lampen befinden sich in den Kugeln, die nach oben hin offen sind. Durch die an der Decke angebrachten Halbkugeln wird das Licht in die Räume reflektiert. Am 18. Oktober 2010 wurde das Café Museum nach erfolgter Umgestaltung von Querfeld wiedereröffnet. Bei der Wiedereröffnung kündigten die neuen Besitzer an, dass im Café Museum wieder an die alte Schachtradition angeknüpft werden solle, was aber letztlich nicht umgesetzt wurde. Heute finden im Café Museum 207 Gäste Platz.
Kaffeehaus-Lesungen
Seit Oktober 2011 finden im Café Museum regelmäßig Kaffeehaus-Lesungen statt. Zu den Schriftstellern, die seither im Café Lesungen gehalten haben, zählen unter anderen Daniel Glattauer, Christine Nöstlinger, Franzobel, Lisa Lercher, Armin Thurnher, Susanne Scholl, Gerhard Loibelsberger und Elfriede Hammerl.
Das Café Museum ist ein Kaffeehaus in der Operngasse 7 im 1. Wiener Gemeindebezirk Innere Stadt, das 1899 eröffnet und rasch zu einem Treffpunkt der Wiener Künstler wurde. Die ursprüngliche Innenausstattung gestaltete Adolf Loos.
Geschichte
Architekt
Das Eckgebäude Friedrichstraße/Operngasse wurde 1872 nach Plänen des Architekten Otto Thienemann erbaut. Im Jahr 1899 hatte Max Fabiani, Architekt der Urania, vom Besitzer des Kaffeehauses den Auftrag erhalten, ein neues Lokal im Haus Ecke Friedrichstraße/Operngasse einzurichten. Fabiani aber überzeugte den Kaffeehausbesitzer in selbstloser Weise davon, dass der junge und bis dahin fast ausschließlich als Kunstkritiker tätige Adolf Loos diese Aufgabe am besten erfüllen könne. Fabiani hatte damit dem Architekten Adolf Loos dessen ersten bedeutenden Auftrag vermittelt: die Einrichtung des Café Museum.
Konzept und Ausstattung
Adolf Loos vertrat die Auffassung, dass ein Architekt sich auf das Funktionale zu beschränken habe und künstlerische Gestaltungsversuche an Gebrauchsgegenständen unangemessen seien. Er gestaltete daher das Café Museum betont schlicht, was zur Zeit seiner Eröffnung als revolutionär galt. Er benötigte für seine Café-Ausstattung, mit der er sich an den Kaffeehäusern des Biedermeiers orientierte, glatte Wände, Messingleisten, Marmortische mit Holzfüßen, Bugholz- und Korbstühle, Glühlampenfassungen an Stromdrähten mit Glühlampen (ohne Lampenschirme), Röhren, die sowohl als Gasleitungen als auch als Kleiderstangen genutzt wurden, Spiegel zur Raumvergrößerung sowie gerahmte Drucke des amerikanischen Künstlers Charles Dana Gibson für das sogenannte „Gibson-Zimmer“. Mit der Einrichtung des „Gibson-Zimmers“ im Café Museum stellte Loos nachdrücklich seine Vorliebe für Amerika unter Beweis. Wenige Jahre später erneuerte er den Beweis für dieses Faible mit der Ausstattung der „American Bar“ im Kärntner Durchgang.
Mit Marmortisch und Bugholzstuhl propagierte Adolf Loos im letzten Jahr des 19. Jahrhunderts die klassischen Einrichtungsgegenstände für die Kaffeehäuser des 20. Jahrhunderts. Aber nicht nur für Kaffeehäuser diente das „Café Museum“ als verbindliches Vorbild, sondern für sämtliche moderne Inneneinrichtungen der nachfolgenden Epochen. So hatte die Verwendung der geraden, ungedrechselten Billardtischbeine, die sich ihrerseits wieder an den Billardtischbeinen des Biedermeiers orientierten, nachhaltige Wirkung auf die Klavierflügelbeine, die von da an geradlinig und ungedrechselt gestaltet wurden.
Namensgebung
Ludwig Frisch, der erste Cafétier des „Café Museum“, betrieb zuvor ein „Café zum Museum“ in der Babenbergerstraße 5 hinter dem Kunsthistorischen Museum und übertrug den alten Namen etwas vereinfacht auf sein neues Lokal in der Friedrichstraße. In der Nähe des neuen Lokals befand sich nun kein Museum mit alten Kunstwerken mehr, sondern ganz im Gegenteil: Nicht weit davon hatte sich die damals modernste und provokanteste Ausstellungshalle Wiens etabliert: die Wiener Secession.
Spitzname
Schon bald nach Eröffnung des Lokals im Frühjahr 1899 entdeckten die Künstler des am 12. November des Vorjahres eröffneten Secessionsgebäudes das Café Museum als ihren Treffpunkt. Binnen kurzem wurde das Café deshalb etwas ungerechtfertigt abwertend „Secessionisten-Tschecherl“ genannt. Es entstand somit gewissermaßen ein Treppenwitz der Kunst- und Kulturgeschichte: Ein erklärter Gegner der Secessionisten, Adolf Loos, hatte deren Lieblingslokal eingerichtet.
Stammgäste
Zu den Stammgästen des Cafés zählten im frühen 20. Jahrhundert unter anderem Peter Altenberg, Alban Berg, Hermann Broch, Elias Canetti, Gustav Klimt, Oskar Kokoschka, Karl Kraus, Franz Lehár, Adolf Loos, Robert Musil, Joseph Maria Olbrich, Leo Perutz, Joseph Roth, Roda Roda, Egon Schiele, Georg Trakl, Otto Wagner und Franz Werfel. Später waren auch die Schriftsteller Albert Paris Gütersloh, Ernst Jandl und Friederike Mayröcker Stammgäste.
Umgestaltungen
Der aus Tirol stammende Innenraumarchitekt und Chefdesigner der „Prag Rudniker Korbwaren-Fabrikation“ Josef Zotti, Schüler des Architekten Josef-Hoffmann, erhielt 1914 den Auftrag, eine Korbbalustrade um die Straßensitzplätze des Café Museum in der Friedrichstraße zu entwerfen. 1930 bis 1931 gestaltete er das Café tiefgreifend um. Er installierte halbrunde Sitzlogen aus rotem Kunstleder entlang der Wände und kreierte so einen gemütlichen Wohnzimmercharakter, was im Kontrast zum bisher kühl wirkenden Innenraum stand. Ein Extrazimmer mit großem Spiegel, welches nicht mit Bänken, sondern lediglich mit Stühlen und Tischen ausgestattet war, fungierte bis in die 1990er Jahre als Anziehungspunkt für lokale und internationale Schachspieler.
Im Jahr 2003 wurde das Café Museum in Anlehnung an die ursprüngliche Loos-Gestaltung umgebaut. Teile der originalen Zotti-Einrichtung wurden im Zuge des Umbaus ins Wiener Hofmobiliendepot übernommen. Die Loos-Rekonstruktion wurde allerdings einerseits wegen der fehlenden Authentizität, andererseits aufgrund der weniger gemütlichen Bestuhlung kritisiert. Betreffend die Umgestaltung im Jahr 2003 mit Implementierung des wiederhergestellten Loos-Mobiliars (und die damit einhergegangene Teuerung) vermerkte der „Wiener Zeitung“-Feuilletonist Johann Werfring rückblickend im Jahr 2012: „Aus dem Café Museum am Karlsplatz (...) hat man im Jahr 2003 gemeinsam mit dem Zotti-Mobiliar aus den 1930er Jahren auch die studentische und (lebens)künstlerische Kundschaft hinauskomplimentiert.“ Den Schachspielern stand nach dem Umbau kein Platz mehr zur Verfügung. Ende 2009 wurde das Café Museum geschlossen.
Nachdem schließlich der Wiener Gastronom Berndt Querfeld das Kaffeehaus übernommen hatte, wurde es erneut umgebaut. Da man den Nachbau der Loos-Einrichtung als missglückt empfunden hatte, orientierte sich Architekt Hans Peter Schwarz bei der Umgestaltung wiederum an Josef Zotti: Bei den gepolsterten halbrunden Bänken handelt es sich um Rekonstruktionen, die indes nicht wie im Original-Zotti-Design mit rotem Kunstleder, sondern mit roten Samtbezügen ausgestattet sind. In Anlehnung an das originale Zotti-Interieur wurden auch rekonstruierte Metallkugel-Lampen aus Chrom-Nickelstahl, in denen sich die Innenräume des Kaffeehauses spiegeln, installiert. Die Lichtquellen der Lampen befinden sich in den Kugeln, die nach oben hin offen sind. Durch die an der Decke angebrachten Halbkugeln wird das Licht in die Räume reflektiert. Am 18. Oktober 2010 wurde das Café Museum nach erfolgter Umgestaltung von Querfeld wiedereröffnet. Bei der Wiedereröffnung kündigten die neuen Besitzer an, dass im Café Museum wieder an die alte Schachtradition angeknüpft werden solle, was aber letztlich nicht umgesetzt wurde. Heute finden im Café Museum 207 Gäste Platz.
Kaffeehaus-Lesungen
Seit Oktober 2011 finden im Café Museum regelmäßig Kaffeehaus-Lesungen statt. Zu den Schriftstellern, die seither im Café Lesungen gehalten haben, zählen unter anderen Daniel Glattauer, Christine Nöstlinger, Franzobel, Lisa Lercher, Armin Thurnher, Susanne Scholl, Gerhard Loibelsberger und Elfriede Hammerl.
Das Café Museum ist ein Kaffeehaus in der Operngasse 7 im 1. Wiener Gemeindebezirk Innere Stadt, das 1899 eröffnet und rasch zu einem Treffpunkt der Wiener Künstler wurde. Die ursprüngliche Innenausstattung gestaltete Adolf Loos.
Geschichte
Architekt
Das Eckgebäude Friedrichstraße/Operngasse wurde 1872 nach Plänen des Architekten Otto Thienemann erbaut. Im Jahr 1899 hatte Max Fabiani, Architekt der Urania, vom Besitzer des Kaffeehauses den Auftrag erhalten, ein neues Lokal im Haus Ecke Friedrichstraße/Operngasse einzurichten. Fabiani aber überzeugte den Kaffeehausbesitzer in selbstloser Weise davon, dass der junge und bis dahin fast ausschließlich als Kunstkritiker tätige Adolf Loos diese Aufgabe am besten erfüllen könne. Fabiani hatte damit dem Architekten Adolf Loos dessen ersten bedeutenden Auftrag vermittelt: die Einrichtung des Café Museum.
Konzept und Ausstattung
Adolf Loos vertrat die Auffassung, dass ein Architekt sich auf das Funktionale zu beschränken habe und künstlerische Gestaltungsversuche an Gebrauchsgegenständen unangemessen seien. Er gestaltete daher das Café Museum betont schlicht, was zur Zeit seiner Eröffnung als revolutionär galt. Er benötigte für seine Café-Ausstattung, mit der er sich an den Kaffeehäusern des Biedermeiers orientierte, glatte Wände, Messingleisten, Marmortische mit Holzfüßen, Bugholz- und Korbstühle, Glühlampenfassungen an Stromdrähten mit Glühlampen (ohne Lampenschirme), Röhren, die sowohl als Gasleitungen als auch als Kleiderstangen genutzt wurden, Spiegel zur Raumvergrößerung sowie gerahmte Drucke des amerikanischen Künstlers Charles Dana Gibson für das sogenannte „Gibson-Zimmer“. Mit der Einrichtung des „Gibson-Zimmers“ im Café Museum stellte Loos nachdrücklich seine Vorliebe für Amerika unter Beweis. Wenige Jahre später erneuerte er den Beweis für dieses Faible mit der Ausstattung der „American Bar“ im Kärntner Durchgang.
Mit Marmortisch und Bugholzstuhl propagierte Adolf Loos im letzten Jahr des 19. Jahrhunderts die klassischen Einrichtungsgegenstände für die Kaffeehäuser des 20. Jahrhunderts. Aber nicht nur für Kaffeehäuser diente das „Café Museum“ als verbindliches Vorbild, sondern für sämtliche moderne Inneneinrichtungen der nachfolgenden Epochen. So hatte die Verwendung der geraden, ungedrechselten Billardtischbeine, die sich ihrerseits wieder an den Billardtischbeinen des Biedermeiers orientierten, nachhaltige Wirkung auf die Klavierflügelbeine, die von da an geradlinig und ungedrechselt gestaltet wurden.
Namensgebung
Ludwig Frisch, der erste Cafétier des „Café Museum“, betrieb zuvor ein „Café zum Museum“ in der Babenbergerstraße 5 hinter dem Kunsthistorischen Museum und übertrug den alten Namen etwas vereinfacht auf sein neues Lokal in der Friedrichstraße. In der Nähe des neuen Lokals befand sich nun kein Museum mit alten Kunstwerken mehr, sondern ganz im Gegenteil: Nicht weit davon hatte sich die damals modernste und provokanteste Ausstellungshalle Wiens etabliert: die Wiener Secession.
Spitzname
Schon bald nach Eröffnung des Lokals im Frühjahr 1899 entdeckten die Künstler des am 12. November des Vorjahres eröffneten Secessionsgebäudes das Café Museum als ihren Treffpunkt. Binnen kurzem wurde das Café deshalb etwas ungerechtfertigt abwertend „Secessionisten-Tschecherl“ genannt. Es entstand somit gewissermaßen ein Treppenwitz der Kunst- und Kulturgeschichte: Ein erklärter Gegner der Secessionisten, Adolf Loos, hatte deren Lieblingslokal eingerichtet.
Stammgäste
Zu den Stammgästen des Cafés zählten im frühen 20. Jahrhundert unter anderem Peter Altenberg, Alban Berg, Hermann Broch, Elias Canetti, Gustav Klimt, Oskar Kokoschka, Karl Kraus, Franz Lehár, Adolf Loos, Robert Musil, Joseph Maria Olbrich, Leo Perutz, Joseph Roth, Roda Roda, Egon Schiele, Georg Trakl, Otto Wagner und Franz Werfel. Später waren auch die Schriftsteller Albert Paris Gütersloh, Ernst Jandl und Friederike Mayröcker Stammgäste.
Umgestaltungen
Der aus Tirol stammende Innenraumarchitekt und Chefdesigner der „Prag Rudniker Korbwaren-Fabrikation“ Josef Zotti, Schüler des Architekten Josef-Hoffmann, erhielt 1914 den Auftrag, eine Korbbalustrade um die Straßensitzplätze des Café Museum in der Friedrichstraße zu entwerfen. 1930 bis 1931 gestaltete er das Café tiefgreifend um. Er installierte halbrunde Sitzlogen aus rotem Kunstleder entlang der Wände und kreierte so einen gemütlichen Wohnzimmercharakter, was im Kontrast zum bisher kühl wirkenden Innenraum stand. Ein Extrazimmer mit großem Spiegel, welches nicht mit Bänken, sondern lediglich mit Stühlen und Tischen ausgestattet war, fungierte bis in die 1990er Jahre als Anziehungspunkt für lokale und internationale Schachspieler.
Im Jahr 2003 wurde das Café Museum in Anlehnung an die ursprüngliche Loos-Gestaltung umgebaut. Teile der originalen Zotti-Einrichtung wurden im Zuge des Umbaus ins Wiener Hofmobiliendepot übernommen. Die Loos-Rekonstruktion wurde allerdings einerseits wegen der fehlenden Authentizität, andererseits aufgrund der weniger gemütlichen Bestuhlung kritisiert. Betreffend die Umgestaltung im Jahr 2003 mit Implementierung des wiederhergestellten Loos-Mobiliars (und die damit einhergegangene Teuerung) vermerkte der „Wiener Zeitung“-Feuilletonist Johann Werfring rückblickend im Jahr 2012: „Aus dem Café Museum am Karlsplatz (...) hat man im Jahr 2003 gemeinsam mit dem Zotti-Mobiliar aus den 1930er Jahren auch die studentische und (lebens)künstlerische Kundschaft hinauskomplimentiert.“ Den Schachspielern stand nach dem Umbau kein Platz mehr zur Verfügung. Ende 2009 wurde das Café Museum geschlossen.
Nachdem schließlich der Wiener Gastronom Berndt Querfeld das Kaffeehaus übernommen hatte, wurde es erneut umgebaut. Da man den Nachbau der Loos-Einrichtung als missglückt empfunden hatte, orientierte sich Architekt Hans Peter Schwarz bei der Umgestaltung wiederum an Josef Zotti: Bei den gepolsterten halbrunden Bänken handelt es sich um Rekonstruktionen, die indes nicht wie im Original-Zotti-Design mit rotem Kunstleder, sondern mit roten Samtbezügen ausgestattet sind. In Anlehnung an das originale Zotti-Interieur wurden auch rekonstruierte Metallkugel-Lampen aus Chrom-Nickelstahl, in denen sich die Innenräume des Kaffeehauses spiegeln, installiert. Die Lichtquellen der Lampen befinden sich in den Kugeln, die nach oben hin offen sind. Durch die an der Decke angebrachten Halbkugeln wird das Licht in die Räume reflektiert. Am 18. Oktober 2010 wurde das Café Museum nach erfolgter Umgestaltung von Querfeld wiedereröffnet. Bei der Wiedereröffnung kündigten die neuen Besitzer an, dass im Café Museum wieder an die alte Schachtradition angeknüpft werden solle, was aber letztlich nicht umgesetzt wurde. Heute finden im Café Museum 207 Gäste Platz.
Kaffeehaus-Lesungen
Seit Oktober 2011 finden im Café Museum regelmäßig Kaffeehaus-Lesungen statt. Zu den Schriftstellern, die seither im Café Lesungen gehalten haben, zählen unter anderen Daniel Glattauer, Christine Nöstlinger, Franzobel, Lisa Lercher, Armin Thurnher, Susanne Scholl, Gerhard Loibelsberger und Elfriede Hammerl.
Das Café Museum ist ein Kaffeehaus in der Operngasse 7 im 1. Wiener Gemeindebezirk Innere Stadt, das 1899 eröffnet und rasch zu einem Treffpunkt der Wiener Künstler wurde. Die ursprüngliche Innenausstattung gestaltete Adolf Loos.
Geschichte
Architekt
Das Eckgebäude Friedrichstraße/Operngasse wurde 1872 nach Plänen des Architekten Otto Thienemann erbaut. Im Jahr 1899 hatte Max Fabiani, Architekt der Urania, vom Besitzer des Kaffeehauses den Auftrag erhalten, ein neues Lokal im Haus Ecke Friedrichstraße/Operngasse einzurichten. Fabiani aber überzeugte den Kaffeehausbesitzer in selbstloser Weise davon, dass der junge und bis dahin fast ausschließlich als Kunstkritiker tätige Adolf Loos diese Aufgabe am besten erfüllen könne. Fabiani hatte damit dem Architekten Adolf Loos dessen ersten bedeutenden Auftrag vermittelt: die Einrichtung des Café Museum.
Konzept und Ausstattung
Adolf Loos vertrat die Auffassung, dass ein Architekt sich auf das Funktionale zu beschränken habe und künstlerische Gestaltungsversuche an Gebrauchsgegenständen unangemessen seien. Er gestaltete daher das Café Museum betont schlicht, was zur Zeit seiner Eröffnung als revolutionär galt. Er benötigte für seine Café-Ausstattung, mit der er sich an den Kaffeehäusern des Biedermeiers orientierte, glatte Wände, Messingleisten, Marmortische mit Holzfüßen, Bugholz- und Korbstühle, Glühlampenfassungen an Stromdrähten mit Glühlampen (ohne Lampenschirme), Röhren, die sowohl als Gasleitungen als auch als Kleiderstangen genutzt wurden, Spiegel zur Raumvergrößerung sowie gerahmte Drucke des amerikanischen Künstlers Charles Dana Gibson für das sogenannte „Gibson-Zimmer“. Mit der Einrichtung des „Gibson-Zimmers“ im Café Museum stellte Loos nachdrücklich seine Vorliebe für Amerika unter Beweis. Wenige Jahre später erneuerte er den Beweis für dieses Faible mit der Ausstattung der „American Bar“ im Kärntner Durchgang.
Mit Marmortisch und Bugholzstuhl propagierte Adolf Loos im letzten Jahr des 19. Jahrhunderts die klassischen Einrichtungsgegenstände für die Kaffeehäuser des 20. Jahrhunderts. Aber nicht nur für Kaffeehäuser diente das „Café Museum“ als verbindliches Vorbild, sondern für sämtliche moderne Inneneinrichtungen der nachfolgenden Epochen. So hatte die Verwendung der geraden, ungedrechselten Billardtischbeine, die sich ihrerseits wieder an den Billardtischbeinen des Biedermeiers orientierten, nachhaltige Wirkung auf die Klavierflügelbeine, die von da an geradlinig und ungedrechselt gestaltet wurden.
Namensgebung
Ludwig Frisch, der erste Cafétier des „Café Museum“, betrieb zuvor ein „Café zum Museum“ in der Babenbergerstraße 5 hinter dem Kunsthistorischen Museum und übertrug den alten Namen etwas vereinfacht auf sein neues Lokal in der Friedrichstraße. In der Nähe des neuen Lokals befand sich nun kein Museum mit alten Kunstwerken mehr, sondern ganz im Gegenteil: Nicht weit davon hatte sich die damals modernste und provokanteste Ausstellungshalle Wiens etabliert: die Wiener Secession.
Spitzname
Schon bald nach Eröffnung des Lokals im Frühjahr 1899 entdeckten die Künstler des am 12. November des Vorjahres eröffneten Secessionsgebäudes das Café Museum als ihren Treffpunkt. Binnen kurzem wurde das Café deshalb etwas ungerechtfertigt abwertend „Secessionisten-Tschecherl“ genannt. Es entstand somit gewissermaßen ein Treppenwitz der Kunst- und Kulturgeschichte: Ein erklärter Gegner der Secessionisten, Adolf Loos, hatte deren Lieblingslokal eingerichtet.
Stammgäste
Zu den Stammgästen des Cafés zählten im frühen 20. Jahrhundert unter anderem Peter Altenberg, Alban Berg, Hermann Broch, Elias Canetti, Gustav Klimt, Oskar Kokoschka, Karl Kraus, Franz Lehár, Adolf Loos, Robert Musil, Joseph Maria Olbrich, Leo Perutz, Joseph Roth, Roda Roda, Egon Schiele, Georg Trakl, Otto Wagner und Franz Werfel. Später waren auch die Schriftsteller Albert Paris Gütersloh, Ernst Jandl und Friederike Mayröcker Stammgäste.
Hier werden die Bughölzer für das Biegen mit Wasserdampf behandelt.
Hier alle Fotos der Thonet Fabriksbesichtigung in chonologischer Reihenfolge im Album:
www.flickr.com/photos/fz/sets/72157624969710606/
oder als Slideshow: