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Bereits in 1920er wurde im „Bochumer Anzeiger“ von dem geplanten Abriss von Häusern der Altstadt berichtet. Es ging darum, die damals baufälligen Häuser zu beseitigen, Engpässe zu erweitern und mehr Platz für den Verkehr zu schaffen.

 

Ab 1933 nahm das Verschwinden von Alt-Bochum Fahrt auf. Zur Umgestaltung der Innenstadt fielen teils jahrhundertealte Bauten, um „der neuen Zeit sein Opfer (zu) bringen“. Bereits 1934 verschwand im Weilenbrink mit dem „Malerwinkel“ der Inbegriff der Altstadt-Romantik.

Die „Erneuerung der Altstadt“ sollte sehr weit gehen. So schrieb der Bochumer Anzeiger im Januar 1936: „Und in einigen Jahrzehnten werden nur noch die drei altehrwürdigen Kirchen Zeugen längst vergangener Zeiten sein.“ Damit waren die Propsteikirche, die reformierte Johanniskirche und die Pauluskirche gemeint.

 

Für die „Altstadtsanierung“ sind laut Bochumer Anzeiger vom 31. Dezember 1938 „Große Opfer für großzügige Pläne“ nötig. Ein Reichsgesetz von 1938 sah für die Sanierung ein erleichtertes Enteignungsverfahren vor. Damit war nicht eine Sanierung im heutigen Sinne, sondern eher ein kompletter Abriss gemeint.

 

„Die Stadtplaner dachten nur an die Beseitigung der baulichen Mißstände, doch Gauleiter Wagner, ganz den nationalsozialistischen Größenwahnvorstellungen verfallen, hatte ganz andere Pläne. Er dachte, ganz nach Hitlers Vorstellungen, an ein Gauforum in gigantischen Formen (125 m lang, 37 m hoch, 80 m breit). (…) Der Standort für diesen Bau sollte an der Königsallee liegen, die als Aufmarschstraße gedacht war. Auch diese Straße sollte den gigantischen Formen angeglichen werden – die Eisenbahnbrücke am Hauptbahnhof (die Brücke am Konrad-Adenauer-Platz), die sogenannte „Mausefalle“, sollte auf 44 m erweitert werden. (Voll kleinbürgerlichem Stolz wies man darauf hin, daß eine vergleichbare Brücke in Essen nur 42 m Breite habe.) Ausgangspunkt für die große Aufmarschstraße war das ebenfalls noch zu errichtende HJ-Heim am Stadtpark (auf dem Gelände der heutigen Hildegardisschule). Der Gedanke einer Stadtsanierung wurde völlig dem Wahn einer gigantischen Repräsentationskulisse geopfert.“

 

Aus: Bochum als Gauhauptstadt. Städtebauliche Ideen im III. Reich von Ralph Niewiarra.

In: Bochumer Heimatbuch, Band 8, 1985

Online: www.kortumgesellschaft.de/tl_files/kortumgesellschaft/con...

  

Die Aufmarschstraße wäre nach einer Planung von der Castroper Straße über den heutigen Nordring, durch das Kortländerviertel, am heutigen Westring und der Humboldstraße entlang zur Königsallee gegangen. Von dort sollte eine weitere breite Schneise im Osten den Hauptbahnhof und die Castroper Straße verbinden.

 

Ironischerweise würden vielleicht das eine oder andere historische Haus, welches den Bombenkrieg und die Innenstadtumgestaltung nach dem Zweiten Weltkrieg überstanden hat, heute nicht mehr stehen, wären alle Pläne der 1930er umgesetzt worden.

 

Die Ausgaben des Bochumer Anzeigers von 1929 bis 1944 findet man online hier:

 

zeitpunkt.nrw/ulbms/periodical/titleinfo/8788881

  

Alle Ausgaben und Jahrgänge und noch viele weitere Zeitungen aus Bochum und Wattenscheid sind im Stadtarchiv vorhanden und können im Lesesaal durchgeschaut werden.

 

Alte und neue Ansichten aus Bochum.

(c) Stadt Bochum, Bildarchiv

 

Bereits in 1920er wurde im „Bochumer Anzeiger“ von dem geplanten Abriss von Häusern der Altstadt berichtet. Es ging darum, die damals baufälligen Häuser zu beseitigen, Engpässe zu erweitern und mehr Platz für den Verkehr zu schaffen.

 

Ab 1933 nahm das Verschwinden von Alt-Bochum Fahrt auf. Zur Umgestaltung der Innenstadt fielen teils jahrhundertealte Bauten, um „der neuen Zeit sein Opfer (zu) bringen“. Bereits 1934 verschwand im Weilenbrink mit dem „Malerwinkel“ der Inbegriff der Altstadt-Romantik.

Die „Erneuerung der Altstadt“ sollte sehr weit gehen. So schrieb der Bochumer Anzeiger im Januar 1936: „Und in einigen Jahrzehnten werden nur noch die drei altehrwürdigen Kirchen Zeugen längst vergangener Zeiten sein.“ Damit waren die Propsteikirche, die reformierte Johanniskirche und die Pauluskirche gemeint.

 

Für die „Altstadtsanierung“ sind laut Bochumer Anzeiger vom 31. Dezember 1938 „Große Opfer für großzügige Pläne“ nötig. Ein Reichsgesetz von 1938 sah für die Sanierung ein erleichtertes Enteignungsverfahren vor. Damit war nicht eine Sanierung im heutigen Sinne, sondern eher ein kompletter Abriss gemeint.

 

„Die Stadtplaner dachten nur an die Beseitigung der baulichen Mißstände, doch Gauleiter Wagner, ganz den nationalsozialistischen Größenwahnvorstellungen verfallen, hatte ganz andere Pläne. Er dachte, ganz nach Hitlers Vorstellungen, an ein Gauforum in gigantischen Formen (125 m lang, 37 m hoch, 80 m breit). (…) Der Standort für diesen Bau sollte an der Königsallee liegen, die als Aufmarschstraße gedacht war. Auch diese Straße sollte den gigantischen Formen angeglichen werden – die Eisenbahnbrücke am Hauptbahnhof (die Brücke am Konrad-Adenauer-Platz), die sogenannte „Mausefalle“, sollte auf 44 m erweitert werden. (Voll kleinbürgerlichem Stolz wies man darauf hin, daß eine vergleichbare Brücke in Essen nur 42 m Breite habe.) Ausgangspunkt für die große Aufmarschstraße war das ebenfalls noch zu errichtende HJ-Heim am Stadtpark (auf dem Gelände der heutigen Hildegardisschule). Der Gedanke einer Stadtsanierung wurde völlig dem Wahn einer gigantischen Repräsentationskulisse geopfert.“

 

Aus: Bochum als Gauhauptstadt. Städtebauliche Ideen im III. Reich von Ralph Niewiarra.

In: Bochumer Heimatbuch, Band 8, 1985

Online: www.kortumgesellschaft.de/tl_files/kortumgesellschaft/con...

  

Die Aufmarschstraße wäre nach einer Planung von der Castroper Straße über den heutigen Nordring, durch das Kortländerviertel, am heutigen Westring und der Humboldstraße entlang zur Königsallee gegangen. Von dort sollte eine weitere breite Schneise im Osten den Hauptbahnhof und die Castroper Straße verbinden.

 

Ironischerweise würden vielleicht das eine oder andere historische Haus, welches den Bombenkrieg und die Innenstadtumgestaltung nach dem Zweiten Weltkrieg überstanden hat, heute nicht mehr stehen, wären alle Pläne der 1930er umgesetzt worden.

 

Die Ausgaben des Bochumer Anzeigers von 1929 bis 1944 findet man online hier:

 

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Alle Ausgaben und Jahrgänge und noch viele weitere Zeitungen aus Bochum und Wattenscheid sind im Stadtarchiv vorhanden und können im Lesesaal durchgeschaut werden.

 

Alte und neue Ansichten aus Bochum.

(c) Stadt Bochum, Bildarchiv

 

Bereits in 1920er wurde im „Bochumer Anzeiger“ von dem geplanten Abriss von Häusern der Altstadt berichtet. Es ging darum, die damals baufälligen Häuser zu beseitigen, Engpässe zu erweitern und mehr Platz für den Verkehr zu schaffen.

 

Ab 1933 nahm das Verschwinden von Alt-Bochum Fahrt auf. Zur Umgestaltung der Innenstadt fielen teils jahrhundertealte Bauten, um „der neuen Zeit sein Opfer (zu) bringen“. Bereits 1934 verschwand im Weilenbrink mit dem „Malerwinkel“ der Inbegriff der Altstadt-Romantik.

Die „Erneuerung der Altstadt“ sollte sehr weit gehen. So schrieb der Bochumer Anzeiger im Januar 1936: „Und in einigen Jahrzehnten werden nur noch die drei altehrwürdigen Kirchen Zeugen längst vergangener Zeiten sein.“ Damit waren die Propsteikirche, die reformierte Johanniskirche und die Pauluskirche gemeint.

 

Für die „Altstadtsanierung“ sind laut Bochumer Anzeiger vom 31. Dezember 1938 „Große Opfer für großzügige Pläne“ nötig. Ein Reichsgesetz von 1938 sah für die Sanierung ein erleichtertes Enteignungsverfahren vor. Damit war nicht eine Sanierung im heutigen Sinne, sondern eher ein kompletter Abriss gemeint.

 

„Die Stadtplaner dachten nur an die Beseitigung der baulichen Mißstände, doch Gauleiter Wagner, ganz den nationalsozialistischen Größenwahnvorstellungen verfallen, hatte ganz andere Pläne. Er dachte, ganz nach Hitlers Vorstellungen, an ein Gauforum in gigantischen Formen (125 m lang, 37 m hoch, 80 m breit). (…) Der Standort für diesen Bau sollte an der Königsallee liegen, die als Aufmarschstraße gedacht war. Auch diese Straße sollte den gigantischen Formen angeglichen werden – die Eisenbahnbrücke am Hauptbahnhof (die Brücke am Konrad-Adenauer-Platz), die sogenannte „Mausefalle“, sollte auf 44 m erweitert werden. (Voll kleinbürgerlichem Stolz wies man darauf hin, daß eine vergleichbare Brücke in Essen nur 42 m Breite habe.) Ausgangspunkt für die große Aufmarschstraße war das ebenfalls noch zu errichtende HJ-Heim am Stadtpark (auf dem Gelände der heutigen Hildegardisschule). Der Gedanke einer Stadtsanierung wurde völlig dem Wahn einer gigantischen Repräsentationskulisse geopfert.“

 

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In: Bochumer Heimatbuch, Band 8, 1985

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Die Aufmarschstraße wäre nach einer Planung von der Castroper Straße über den heutigen Nordring, durch das Kortländerviertel, am heutigen Westring und der Humboldstraße entlang zur Königsallee gegangen. Von dort sollte eine weitere breite Schneise im Osten den Hauptbahnhof und die Castroper Straße verbinden.

 

Ironischerweise würden vielleicht das eine oder andere historische Haus, welches den Bombenkrieg und die Innenstadtumgestaltung nach dem Zweiten Weltkrieg überstanden hat, heute nicht mehr stehen, wären alle Pläne der 1930er umgesetzt worden.

 

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Ab 1933 nahm das Verschwinden von Alt-Bochum Fahrt auf. Zur Umgestaltung der Innenstadt fielen teils jahrhundertealte Bauten, um „der neuen Zeit sein Opfer (zu) bringen“. Bereits 1934 verschwand im Weilenbrink mit dem „Malerwinkel“ der Inbegriff der Altstadt-Romantik.

Die „Erneuerung der Altstadt“ sollte sehr weit gehen. So schrieb der Bochumer Anzeiger im Januar 1936: „Und in einigen Jahrzehnten werden nur noch die drei altehrwürdigen Kirchen Zeugen längst vergangener Zeiten sein.“ Damit waren die Propsteikirche, die reformierte Johanniskirche und die Pauluskirche gemeint.

 

Für die „Altstadtsanierung“ sind laut Bochumer Anzeiger vom 31. Dezember 1938 „Große Opfer für großzügige Pläne“ nötig. Ein Reichsgesetz von 1938 sah für die Sanierung ein erleichtertes Enteignungsverfahren vor. Damit war nicht eine Sanierung im heutigen Sinne, sondern eher ein kompletter Abriss gemeint.

 

„Die Stadtplaner dachten nur an die Beseitigung der baulichen Mißstände, doch Gauleiter Wagner, ganz den nationalsozialistischen Größenwahnvorstellungen verfallen, hatte ganz andere Pläne. Er dachte, ganz nach Hitlers Vorstellungen, an ein Gauforum in gigantischen Formen (125 m lang, 37 m hoch, 80 m breit). (…) Der Standort für diesen Bau sollte an der Königsallee liegen, die als Aufmarschstraße gedacht war. Auch diese Straße sollte den gigantischen Formen angeglichen werden – die Eisenbahnbrücke am Hauptbahnhof (die Brücke am Konrad-Adenauer-Platz), die sogenannte „Mausefalle“, sollte auf 44 m erweitert werden. (Voll kleinbürgerlichem Stolz wies man darauf hin, daß eine vergleichbare Brücke in Essen nur 42 m Breite habe.) Ausgangspunkt für die große Aufmarschstraße war das ebenfalls noch zu errichtende HJ-Heim am Stadtpark (auf dem Gelände der heutigen Hildegardisschule). Der Gedanke einer Stadtsanierung wurde völlig dem Wahn einer gigantischen Repräsentationskulisse geopfert.“

 

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In: Bochumer Heimatbuch, Band 8, 1985

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Ironischerweise würden vielleicht das eine oder andere historische Haus, welches den Bombenkrieg und die Innenstadtumgestaltung nach dem Zweiten Weltkrieg überstanden hat, heute nicht mehr stehen, wären alle Pläne der 1930er umgesetzt worden.

 

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Bereits in 1920er wurde im „Bochumer Anzeiger“ von dem geplanten Abriss von Häusern der Altstadt berichtet. Es ging darum, die damals baufälligen Häuser zu beseitigen, Engpässe zu erweitern und mehr Platz für den Verkehr zu schaffen.

 

Ab 1933 nahm das Verschwinden von Alt-Bochum Fahrt auf. Zur Umgestaltung der Innenstadt fielen teils jahrhundertealte Bauten, um „der neuen Zeit sein Opfer (zu) bringen“. Bereits 1934 verschwand im Weilenbrink mit dem „Malerwinkel“ der Inbegriff der Altstadt-Romantik.

Die „Erneuerung der Altstadt“ sollte sehr weit gehen. So schrieb der Bochumer Anzeiger im Januar 1936: „Und in einigen Jahrzehnten werden nur noch die drei altehrwürdigen Kirchen Zeugen längst vergangener Zeiten sein.“ Damit waren die Propsteikirche, die reformierte Johanniskirche und die Pauluskirche gemeint.

 

Für die „Altstadtsanierung“ sind laut Bochumer Anzeiger vom 31. Dezember 1938 „Große Opfer für großzügige Pläne“ nötig. Ein Reichsgesetz von 1938 sah für die Sanierung ein erleichtertes Enteignungsverfahren vor. Damit war nicht eine Sanierung im heutigen Sinne, sondern eher ein kompletter Abriss gemeint.

 

„Die Stadtplaner dachten nur an die Beseitigung der baulichen Mißstände, doch Gauleiter Wagner, ganz den nationalsozialistischen Größenwahnvorstellungen verfallen, hatte ganz andere Pläne. Er dachte, ganz nach Hitlers Vorstellungen, an ein Gauforum in gigantischen Formen (125 m lang, 37 m hoch, 80 m breit). (…) Der Standort für diesen Bau sollte an der Königsallee liegen, die als Aufmarschstraße gedacht war. Auch diese Straße sollte den gigantischen Formen angeglichen werden – die Eisenbahnbrücke am Hauptbahnhof (die Brücke am Konrad-Adenauer-Platz), die sogenannte „Mausefalle“, sollte auf 44 m erweitert werden. (Voll kleinbürgerlichem Stolz wies man darauf hin, daß eine vergleichbare Brücke in Essen nur 42 m Breite habe.) Ausgangspunkt für die große Aufmarschstraße war das ebenfalls noch zu errichtende HJ-Heim am Stadtpark (auf dem Gelände der heutigen Hildegardisschule). Der Gedanke einer Stadtsanierung wurde völlig dem Wahn einer gigantischen Repräsentationskulisse geopfert.“

 

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In: Bochumer Heimatbuch, Band 8, 1985

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Ironischerweise würden vielleicht das eine oder andere historische Haus, welches den Bombenkrieg und die Innenstadtumgestaltung nach dem Zweiten Weltkrieg überstanden hat, heute nicht mehr stehen, wären alle Pläne der 1930er umgesetzt worden.

 

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Bereits in 1920er wurde im „Bochumer Anzeiger“ von dem geplanten Abriss von Häusern der Altstadt berichtet. Es ging darum, die damals baufälligen Häuser zu beseitigen, Engpässe zu erweitern und mehr Platz für den Verkehr zu schaffen.

 

Ab 1933 nahm das Verschwinden von Alt-Bochum Fahrt auf. Zur Umgestaltung der Innenstadt fielen teils jahrhundertealte Bauten, um „der neuen Zeit sein Opfer (zu) bringen“. Bereits 1934 verschwand im Weilenbrink mit dem „Malerwinkel“ der Inbegriff der Altstadt-Romantik.

Die „Erneuerung der Altstadt“ sollte sehr weit gehen. So schrieb der Bochumer Anzeiger im Januar 1936: „Und in einigen Jahrzehnten werden nur noch die drei altehrwürdigen Kirchen Zeugen längst vergangener Zeiten sein.“ Damit waren die Propsteikirche, die reformierte Johanniskirche und die Pauluskirche gemeint.

 

Für die „Altstadtsanierung“ sind laut Bochumer Anzeiger vom 31. Dezember 1938 „Große Opfer für großzügige Pläne“ nötig. Ein Reichsgesetz von 1938 sah für die Sanierung ein erleichtertes Enteignungsverfahren vor. Damit war nicht eine Sanierung im heutigen Sinne, sondern eher ein kompletter Abriss gemeint.

 

„Die Stadtplaner dachten nur an die Beseitigung der baulichen Mißstände, doch Gauleiter Wagner, ganz den nationalsozialistischen Größenwahnvorstellungen verfallen, hatte ganz andere Pläne. Er dachte, ganz nach Hitlers Vorstellungen, an ein Gauforum in gigantischen Formen (125 m lang, 37 m hoch, 80 m breit). (…) Der Standort für diesen Bau sollte an der Königsallee liegen, die als Aufmarschstraße gedacht war. Auch diese Straße sollte den gigantischen Formen angeglichen werden – die Eisenbahnbrücke am Hauptbahnhof (die Brücke am Konrad-Adenauer-Platz), die sogenannte „Mausefalle“, sollte auf 44 m erweitert werden. (Voll kleinbürgerlichem Stolz wies man darauf hin, daß eine vergleichbare Brücke in Essen nur 42 m Breite habe.) Ausgangspunkt für die große Aufmarschstraße war das ebenfalls noch zu errichtende HJ-Heim am Stadtpark (auf dem Gelände der heutigen Hildegardisschule). Der Gedanke einer Stadtsanierung wurde völlig dem Wahn einer gigantischen Repräsentationskulisse geopfert.“

 

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In: Bochumer Heimatbuch, Band 8, 1985

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Die Aufmarschstraße wäre nach einer Planung von der Castroper Straße über den heutigen Nordring, durch das Kortländerviertel, am heutigen Westring und der Humboldstraße entlang zur Königsallee gegangen. Von dort sollte eine weitere breite Schneise im Osten den Hauptbahnhof und die Castroper Straße verbinden.

 

Ironischerweise würden vielleicht das eine oder andere historische Haus, welches den Bombenkrieg und die Innenstadtumgestaltung nach dem Zweiten Weltkrieg überstanden hat, heute nicht mehr stehen, wären alle Pläne der 1930er umgesetzt worden.

 

Die Ausgaben des Bochumer Anzeigers von 1929 bis 1944 findet man online hier:

 

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Bereits in 1920er wurde im „Bochumer Anzeiger“ von dem geplanten Abriss von Häusern der Altstadt berichtet. Es ging darum, die damals baufälligen Häuser zu beseitigen, Engpässe zu erweitern und mehr Platz für den Verkehr zu schaffen.

 

Ab 1933 nahm das Verschwinden von Alt-Bochum Fahrt auf. Zur Umgestaltung der Innenstadt fielen teils jahrhundertealte Bauten, um „der neuen Zeit sein Opfer (zu) bringen“. Bereits 1934 verschwand im Weilenbrink mit dem „Malerwinkel“ der Inbegriff der Altstadt-Romantik.

Die „Erneuerung der Altstadt“ sollte sehr weit gehen. So schrieb der Bochumer Anzeiger im Januar 1936: „Und in einigen Jahrzehnten werden nur noch die drei altehrwürdigen Kirchen Zeugen längst vergangener Zeiten sein.“ Damit waren die Propsteikirche, die reformierte Johanniskirche und die Pauluskirche gemeint.

 

Für die „Altstadtsanierung“ sind laut Bochumer Anzeiger vom 31. Dezember 1938 „Große Opfer für großzügige Pläne“ nötig. Ein Reichsgesetz von 1938 sah für die Sanierung ein erleichtertes Enteignungsverfahren vor. Damit war nicht eine Sanierung im heutigen Sinne, sondern eher ein kompletter Abriss gemeint.

 

„Die Stadtplaner dachten nur an die Beseitigung der baulichen Mißstände, doch Gauleiter Wagner, ganz den nationalsozialistischen Größenwahnvorstellungen verfallen, hatte ganz andere Pläne. Er dachte, ganz nach Hitlers Vorstellungen, an ein Gauforum in gigantischen Formen (125 m lang, 37 m hoch, 80 m breit). (…) Der Standort für diesen Bau sollte an der Königsallee liegen, die als Aufmarschstraße gedacht war. Auch diese Straße sollte den gigantischen Formen angeglichen werden – die Eisenbahnbrücke am Hauptbahnhof (die Brücke am Konrad-Adenauer-Platz), die sogenannte „Mausefalle“, sollte auf 44 m erweitert werden. (Voll kleinbürgerlichem Stolz wies man darauf hin, daß eine vergleichbare Brücke in Essen nur 42 m Breite habe.) Ausgangspunkt für die große Aufmarschstraße war das ebenfalls noch zu errichtende HJ-Heim am Stadtpark (auf dem Gelände der heutigen Hildegardisschule). Der Gedanke einer Stadtsanierung wurde völlig dem Wahn einer gigantischen Repräsentationskulisse geopfert.“

 

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Ironischerweise würden vielleicht das eine oder andere historische Haus, welches den Bombenkrieg und die Innenstadtumgestaltung nach dem Zweiten Weltkrieg überstanden hat, heute nicht mehr stehen, wären alle Pläne der 1930er umgesetzt worden.

 

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Bereits in 1920er wurde im „Bochumer Anzeiger“ von dem geplanten Abriss von Häusern der Altstadt berichtet. Es ging darum, die damals baufälligen Häuser zu beseitigen, Engpässe zu erweitern und mehr Platz für den Verkehr zu schaffen.

 

Ab 1933 nahm das Verschwinden von Alt-Bochum Fahrt auf. Zur Umgestaltung der Innenstadt fielen teils jahrhundertealte Bauten, um „der neuen Zeit sein Opfer (zu) bringen“. Bereits 1934 verschwand im Weilenbrink mit dem „Malerwinkel“ der Inbegriff der Altstadt-Romantik.

Die „Erneuerung der Altstadt“ sollte sehr weit gehen. So schrieb der Bochumer Anzeiger im Januar 1936: „Und in einigen Jahrzehnten werden nur noch die drei altehrwürdigen Kirchen Zeugen längst vergangener Zeiten sein.“ Damit waren die Propsteikirche, die reformierte Johanniskirche und die Pauluskirche gemeint.

 

Für die „Altstadtsanierung“ sind laut Bochumer Anzeiger vom 31. Dezember 1938 „Große Opfer für großzügige Pläne“ nötig. Ein Reichsgesetz von 1938 sah für die Sanierung ein erleichtertes Enteignungsverfahren vor. Damit war nicht eine Sanierung im heutigen Sinne, sondern eher ein kompletter Abriss gemeint.

 

„Die Stadtplaner dachten nur an die Beseitigung der baulichen Mißstände, doch Gauleiter Wagner, ganz den nationalsozialistischen Größenwahnvorstellungen verfallen, hatte ganz andere Pläne. Er dachte, ganz nach Hitlers Vorstellungen, an ein Gauforum in gigantischen Formen (125 m lang, 37 m hoch, 80 m breit). (…) Der Standort für diesen Bau sollte an der Königsallee liegen, die als Aufmarschstraße gedacht war. Auch diese Straße sollte den gigantischen Formen angeglichen werden – die Eisenbahnbrücke am Hauptbahnhof (die Brücke am Konrad-Adenauer-Platz), die sogenannte „Mausefalle“, sollte auf 44 m erweitert werden. (Voll kleinbürgerlichem Stolz wies man darauf hin, daß eine vergleichbare Brücke in Essen nur 42 m Breite habe.) Ausgangspunkt für die große Aufmarschstraße war das ebenfalls noch zu errichtende HJ-Heim am Stadtpark (auf dem Gelände der heutigen Hildegardisschule). Der Gedanke einer Stadtsanierung wurde völlig dem Wahn einer gigantischen Repräsentationskulisse geopfert.“

 

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Die Aufmarschstraße wäre nach einer Planung von der Castroper Straße über den heutigen Nordring, durch das Kortländerviertel, am heutigen Westring und der Humboldstraße entlang zur Königsallee gegangen. Von dort sollte eine weitere breite Schneise im Osten den Hauptbahnhof und die Castroper Straße verbinden.

 

Ironischerweise würden vielleicht das eine oder andere historische Haus, welches den Bombenkrieg und die Innenstadtumgestaltung nach dem Zweiten Weltkrieg überstanden hat, heute nicht mehr stehen, wären alle Pläne der 1930er umgesetzt worden.

 

Die Ausgaben des Bochumer Anzeigers von 1929 bis 1944 findet man online hier:

 

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Bereits in 1920er wurde im „Bochumer Anzeiger“ von dem geplanten Abriss von Häusern der Altstadt berichtet. Es ging darum, die damals baufälligen Häuser zu beseitigen, Engpässe zu erweitern und mehr Platz für den Verkehr zu schaffen.

 

Ab 1933 nahm das Verschwinden von Alt-Bochum Fahrt auf. Zur Umgestaltung der Innenstadt fielen teils jahrhundertealte Bauten, um „der neuen Zeit sein Opfer (zu) bringen“. Bereits 1934 verschwand im Weilenbrink mit dem „Malerwinkel“ der Inbegriff der Altstadt-Romantik.

Die „Erneuerung der Altstadt“ sollte sehr weit gehen. So schrieb der Bochumer Anzeiger im Januar 1936: „Und in einigen Jahrzehnten werden nur noch die drei altehrwürdigen Kirchen Zeugen längst vergangener Zeiten sein.“ Damit waren die Propsteikirche, die reformierte Johanniskirche und die Pauluskirche gemeint.

 

Für die „Altstadtsanierung“ sind laut Bochumer Anzeiger vom 31. Dezember 1938 „Große Opfer für großzügige Pläne“ nötig. Ein Reichsgesetz von 1938 sah für die Sanierung ein erleichtertes Enteignungsverfahren vor. Damit war nicht eine Sanierung im heutigen Sinne, sondern eher ein kompletter Abriss gemeint.

 

„Die Stadtplaner dachten nur an die Beseitigung der baulichen Mißstände, doch Gauleiter Wagner, ganz den nationalsozialistischen Größenwahnvorstellungen verfallen, hatte ganz andere Pläne. Er dachte, ganz nach Hitlers Vorstellungen, an ein Gauforum in gigantischen Formen (125 m lang, 37 m hoch, 80 m breit). (…) Der Standort für diesen Bau sollte an der Königsallee liegen, die als Aufmarschstraße gedacht war. Auch diese Straße sollte den gigantischen Formen angeglichen werden – die Eisenbahnbrücke am Hauptbahnhof (die Brücke am Konrad-Adenauer-Platz), die sogenannte „Mausefalle“, sollte auf 44 m erweitert werden. (Voll kleinbürgerlichem Stolz wies man darauf hin, daß eine vergleichbare Brücke in Essen nur 42 m Breite habe.) Ausgangspunkt für die große Aufmarschstraße war das ebenfalls noch zu errichtende HJ-Heim am Stadtpark (auf dem Gelände der heutigen Hildegardisschule). Der Gedanke einer Stadtsanierung wurde völlig dem Wahn einer gigantischen Repräsentationskulisse geopfert.“

 

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Die Aufmarschstraße wäre nach einer Planung von der Castroper Straße über den heutigen Nordring, durch das Kortländerviertel, am heutigen Westring und der Humboldstraße entlang zur Königsallee gegangen. Von dort sollte eine weitere breite Schneise im Osten den Hauptbahnhof und die Castroper Straße verbinden.

 

Ironischerweise würden vielleicht das eine oder andere historische Haus, welches den Bombenkrieg und die Innenstadtumgestaltung nach dem Zweiten Weltkrieg überstanden hat, heute nicht mehr stehen, wären alle Pläne der 1930er umgesetzt worden.

 

Die Ausgaben des Bochumer Anzeigers von 1929 bis 1944 findet man online hier:

 

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Bereits in 1920er wurde im „Bochumer Anzeiger“ von dem geplanten Abriss von Häusern der Altstadt berichtet. Es ging darum, die damals baufälligen Häuser zu beseitigen, Engpässe zu erweitern und mehr Platz für den Verkehr zu schaffen.

 

Ab 1933 nahm das Verschwinden von Alt-Bochum Fahrt auf. Zur Umgestaltung der Innenstadt fielen teils jahrhundertealte Bauten, um „der neuen Zeit sein Opfer (zu) bringen“. Bereits 1934 verschwand im Weilenbrink mit dem „Malerwinkel“ der Inbegriff der Altstadt-Romantik.

Die „Erneuerung der Altstadt“ sollte sehr weit gehen. So schrieb der Bochumer Anzeiger im Januar 1936: „Und in einigen Jahrzehnten werden nur noch die drei altehrwürdigen Kirchen Zeugen längst vergangener Zeiten sein.“ Damit waren die Propsteikirche, die reformierte Johanniskirche und die Pauluskirche gemeint.

 

Für die „Altstadtsanierung“ sind laut Bochumer Anzeiger vom 31. Dezember 1938 „Große Opfer für großzügige Pläne“ nötig. Ein Reichsgesetz von 1938 sah für die Sanierung ein erleichtertes Enteignungsverfahren vor. Damit war nicht eine Sanierung im heutigen Sinne, sondern eher ein kompletter Abriss gemeint.

 

„Die Stadtplaner dachten nur an die Beseitigung der baulichen Mißstände, doch Gauleiter Wagner, ganz den nationalsozialistischen Größenwahnvorstellungen verfallen, hatte ganz andere Pläne. Er dachte, ganz nach Hitlers Vorstellungen, an ein Gauforum in gigantischen Formen (125 m lang, 37 m hoch, 80 m breit). (…) Der Standort für diesen Bau sollte an der Königsallee liegen, die als Aufmarschstraße gedacht war. Auch diese Straße sollte den gigantischen Formen angeglichen werden – die Eisenbahnbrücke am Hauptbahnhof (die Brücke am Konrad-Adenauer-Platz), die sogenannte „Mausefalle“, sollte auf 44 m erweitert werden. (Voll kleinbürgerlichem Stolz wies man darauf hin, daß eine vergleichbare Brücke in Essen nur 42 m Breite habe.) Ausgangspunkt für die große Aufmarschstraße war das ebenfalls noch zu errichtende HJ-Heim am Stadtpark (auf dem Gelände der heutigen Hildegardisschule). Der Gedanke einer Stadtsanierung wurde völlig dem Wahn einer gigantischen Repräsentationskulisse geopfert.“

 

Aus: Bochum als Gauhauptstadt. Städtebauliche Ideen im III. Reich von Ralph Niewiarra.

In: Bochumer Heimatbuch, Band 8, 1985

Online: www.kortumgesellschaft.de/tl_files/kortumgesellschaft/con...

  

Die Aufmarschstraße wäre nach einer Planung von der Castroper Straße über den heutigen Nordring, durch das Kortländerviertel, am heutigen Westring und der Humboldstraße entlang zur Königsallee gegangen. Von dort sollte eine weitere breite Schneise im Osten den Hauptbahnhof und die Castroper Straße verbinden.

 

Ironischerweise würden vielleicht das eine oder andere historische Haus, welches den Bombenkrieg und die Innenstadtumgestaltung nach dem Zweiten Weltkrieg überstanden hat, heute nicht mehr stehen, wären alle Pläne der 1930er umgesetzt worden.

 

Die Ausgaben des Bochumer Anzeigers von 1929 bis 1944 findet man online hier:

 

zeitpunkt.nrw/ulbms/periodical/titleinfo/8788881

  

Alle Ausgaben und Jahrgänge und noch viele weitere Zeitungen aus Bochum und Wattenscheid sind im Stadtarchiv vorhanden und können im Lesesaal durchgeschaut werden.

 

Alte und neue Ansichten aus Bochum.

(c) Stadt Bochum, Bildarchiv

 

Das ist Bert!Mittlerweile steht er in Dülmen auf der weiter und bekommt seine Rente

Bereits in 1920er wurde im „Bochumer Anzeiger“ von dem geplanten Abriss von Häusern der Altstadt berichtet. Es ging darum, die damals baufälligen Häuser zu beseitigen, Engpässe zu erweitern und mehr Platz für den Verkehr zu schaffen.

 

Ab 1933 nahm das Verschwinden von Alt-Bochum Fahrt auf. Zur Umgestaltung der Innenstadt fielen teils jahrhundertealte Bauten, um „der neuen Zeit sein Opfer (zu) bringen“. Bereits 1934 verschwand im Weilenbrink mit dem „Malerwinkel“ der Inbegriff der Altstadt-Romantik.

Die „Erneuerung der Altstadt“ sollte sehr weit gehen. So schrieb der Bochumer Anzeiger im Januar 1936: „Und in einigen Jahrzehnten werden nur noch die drei altehrwürdigen Kirchen Zeugen längst vergangener Zeiten sein.“ Damit waren die Propsteikirche, die reformierte Johanniskirche und die Pauluskirche gemeint.

 

Für die „Altstadtsanierung“ sind laut Bochumer Anzeiger vom 31. Dezember 1938 „Große Opfer für großzügige Pläne“ nötig. Ein Reichsgesetz von 1938 sah für die Sanierung ein erleichtertes Enteignungsverfahren vor. Damit war nicht eine Sanierung im heutigen Sinne, sondern eher ein kompletter Abriss gemeint.

 

„Die Stadtplaner dachten nur an die Beseitigung der baulichen Mißstände, doch Gauleiter Wagner, ganz den nationalsozialistischen Größenwahnvorstellungen verfallen, hatte ganz andere Pläne. Er dachte, ganz nach Hitlers Vorstellungen, an ein Gauforum in gigantischen Formen (125 m lang, 37 m hoch, 80 m breit). (…) Der Standort für diesen Bau sollte an der Königsallee liegen, die als Aufmarschstraße gedacht war. Auch diese Straße sollte den gigantischen Formen angeglichen werden – die Eisenbahnbrücke am Hauptbahnhof (die Brücke am Konrad-Adenauer-Platz), die sogenannte „Mausefalle“, sollte auf 44 m erweitert werden. (Voll kleinbürgerlichem Stolz wies man darauf hin, daß eine vergleichbare Brücke in Essen nur 42 m Breite habe.) Ausgangspunkt für die große Aufmarschstraße war das ebenfalls noch zu errichtende HJ-Heim am Stadtpark (auf dem Gelände der heutigen Hildegardisschule). Der Gedanke einer Stadtsanierung wurde völlig dem Wahn einer gigantischen Repräsentationskulisse geopfert.“

 

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In: Bochumer Heimatbuch, Band 8, 1985

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Die Aufmarschstraße wäre nach einer Planung von der Castroper Straße über den heutigen Nordring, durch das Kortländerviertel, am heutigen Westring und der Humboldstraße entlang zur Königsallee gegangen. Von dort sollte eine weitere breite Schneise im Osten den Hauptbahnhof und die Castroper Straße verbinden.

 

Ironischerweise würden vielleicht das eine oder andere historische Haus, welches den Bombenkrieg und die Innenstadtumgestaltung nach dem Zweiten Weltkrieg überstanden hat, heute nicht mehr stehen, wären alle Pläne der 1930er umgesetzt worden.

 

Die Ausgaben des Bochumer Anzeigers von 1929 bis 1944 findet man online hier:

 

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Alte und neue Ansichten aus Bochum.

(c) Stadt Bochum, Bildarchiv

 

Bereits in 1920er wurde im „Bochumer Anzeiger“ von dem geplanten Abriss von Häusern der Altstadt berichtet. Es ging darum, die damals baufälligen Häuser zu beseitigen, Engpässe zu erweitern und mehr Platz für den Verkehr zu schaffen.

 

Ab 1933 nahm das Verschwinden von Alt-Bochum Fahrt auf. Zur Umgestaltung der Innenstadt fielen teils jahrhundertealte Bauten, um „der neuen Zeit sein Opfer (zu) bringen“. Bereits 1934 verschwand im Weilenbrink mit dem „Malerwinkel“ der Inbegriff der Altstadt-Romantik.

Die „Erneuerung der Altstadt“ sollte sehr weit gehen. So schrieb der Bochumer Anzeiger im Januar 1936: „Und in einigen Jahrzehnten werden nur noch die drei altehrwürdigen Kirchen Zeugen längst vergangener Zeiten sein.“ Damit waren die Propsteikirche, die reformierte Johanniskirche und die Pauluskirche gemeint.

 

Für die „Altstadtsanierung“ sind laut Bochumer Anzeiger vom 31. Dezember 1938 „Große Opfer für großzügige Pläne“ nötig. Ein Reichsgesetz von 1938 sah für die Sanierung ein erleichtertes Enteignungsverfahren vor. Damit war nicht eine Sanierung im heutigen Sinne, sondern eher ein kompletter Abriss gemeint.

 

„Die Stadtplaner dachten nur an die Beseitigung der baulichen Mißstände, doch Gauleiter Wagner, ganz den nationalsozialistischen Größenwahnvorstellungen verfallen, hatte ganz andere Pläne. Er dachte, ganz nach Hitlers Vorstellungen, an ein Gauforum in gigantischen Formen (125 m lang, 37 m hoch, 80 m breit). (…) Der Standort für diesen Bau sollte an der Königsallee liegen, die als Aufmarschstraße gedacht war. Auch diese Straße sollte den gigantischen Formen angeglichen werden – die Eisenbahnbrücke am Hauptbahnhof (die Brücke am Konrad-Adenauer-Platz), die sogenannte „Mausefalle“, sollte auf 44 m erweitert werden. (Voll kleinbürgerlichem Stolz wies man darauf hin, daß eine vergleichbare Brücke in Essen nur 42 m Breite habe.) Ausgangspunkt für die große Aufmarschstraße war das ebenfalls noch zu errichtende HJ-Heim am Stadtpark (auf dem Gelände der heutigen Hildegardisschule). Der Gedanke einer Stadtsanierung wurde völlig dem Wahn einer gigantischen Repräsentationskulisse geopfert.“

 

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Ironischerweise würden vielleicht das eine oder andere historische Haus, welches den Bombenkrieg und die Innenstadtumgestaltung nach dem Zweiten Weltkrieg überstanden hat, heute nicht mehr stehen, wären alle Pläne der 1930er umgesetzt worden.

 

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Bereits in 1920er wurde im „Bochumer Anzeiger“ von dem geplanten Abriss von Häusern der Altstadt berichtet. Es ging darum, die damals baufälligen Häuser zu beseitigen, Engpässe zu erweitern und mehr Platz für den Verkehr zu schaffen.

 

Ab 1933 nahm das Verschwinden von Alt-Bochum Fahrt auf. Zur Umgestaltung der Innenstadt fielen teils jahrhundertealte Bauten, um „der neuen Zeit sein Opfer (zu) bringen“. Bereits 1934 verschwand im Weilenbrink mit dem „Malerwinkel“ der Inbegriff der Altstadt-Romantik.

Die „Erneuerung der Altstadt“ sollte sehr weit gehen. So schrieb der Bochumer Anzeiger im Januar 1936: „Und in einigen Jahrzehnten werden nur noch die drei altehrwürdigen Kirchen Zeugen längst vergangener Zeiten sein.“ Damit waren die Propsteikirche, die reformierte Johanniskirche und die Pauluskirche gemeint.

 

Für die „Altstadtsanierung“ sind laut Bochumer Anzeiger vom 31. Dezember 1938 „Große Opfer für großzügige Pläne“ nötig. Ein Reichsgesetz von 1938 sah für die Sanierung ein erleichtertes Enteignungsverfahren vor. Damit war nicht eine Sanierung im heutigen Sinne, sondern eher ein kompletter Abriss gemeint.

 

„Die Stadtplaner dachten nur an die Beseitigung der baulichen Mißstände, doch Gauleiter Wagner, ganz den nationalsozialistischen Größenwahnvorstellungen verfallen, hatte ganz andere Pläne. Er dachte, ganz nach Hitlers Vorstellungen, an ein Gauforum in gigantischen Formen (125 m lang, 37 m hoch, 80 m breit). (…) Der Standort für diesen Bau sollte an der Königsallee liegen, die als Aufmarschstraße gedacht war. Auch diese Straße sollte den gigantischen Formen angeglichen werden – die Eisenbahnbrücke am Hauptbahnhof (die Brücke am Konrad-Adenauer-Platz), die sogenannte „Mausefalle“, sollte auf 44 m erweitert werden. (Voll kleinbürgerlichem Stolz wies man darauf hin, daß eine vergleichbare Brücke in Essen nur 42 m Breite habe.) Ausgangspunkt für die große Aufmarschstraße war das ebenfalls noch zu errichtende HJ-Heim am Stadtpark (auf dem Gelände der heutigen Hildegardisschule). Der Gedanke einer Stadtsanierung wurde völlig dem Wahn einer gigantischen Repräsentationskulisse geopfert.“

 

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Die Aufmarschstraße wäre nach einer Planung von der Castroper Straße über den heutigen Nordring, durch das Kortländerviertel, am heutigen Westring und der Humboldstraße entlang zur Königsallee gegangen. Von dort sollte eine weitere breite Schneise im Osten den Hauptbahnhof und die Castroper Straße verbinden.

 

Ironischerweise würden vielleicht das eine oder andere historische Haus, welches den Bombenkrieg und die Innenstadtumgestaltung nach dem Zweiten Weltkrieg überstanden hat, heute nicht mehr stehen, wären alle Pläne der 1930er umgesetzt worden.

 

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(c) Stadt Bochum, Bildarchiv

 

Bereits in 1920er wurde im „Bochumer Anzeiger“ von dem geplanten Abriss von Häusern der Altstadt berichtet. Es ging darum, die damals baufälligen Häuser zu beseitigen, Engpässe zu erweitern und mehr Platz für den Verkehr zu schaffen.

 

Ab 1933 nahm das Verschwinden von Alt-Bochum Fahrt auf. Zur Umgestaltung der Innenstadt fielen teils jahrhundertealte Bauten, um „der neuen Zeit sein Opfer (zu) bringen“. Bereits 1934 verschwand im Weilenbrink mit dem „Malerwinkel“ der Inbegriff der Altstadt-Romantik.

Die „Erneuerung der Altstadt“ sollte sehr weit gehen. So schrieb der Bochumer Anzeiger im Januar 1936: „Und in einigen Jahrzehnten werden nur noch die drei altehrwürdigen Kirchen Zeugen längst vergangener Zeiten sein.“ Damit waren die Propsteikirche, die reformierte Johanniskirche und die Pauluskirche gemeint.

 

Für die „Altstadtsanierung“ sind laut Bochumer Anzeiger vom 31. Dezember 1938 „Große Opfer für großzügige Pläne“ nötig. Ein Reichsgesetz von 1938 sah für die Sanierung ein erleichtertes Enteignungsverfahren vor. Damit war nicht eine Sanierung im heutigen Sinne, sondern eher ein kompletter Abriss gemeint.

 

„Die Stadtplaner dachten nur an die Beseitigung der baulichen Mißstände, doch Gauleiter Wagner, ganz den nationalsozialistischen Größenwahnvorstellungen verfallen, hatte ganz andere Pläne. Er dachte, ganz nach Hitlers Vorstellungen, an ein Gauforum in gigantischen Formen (125 m lang, 37 m hoch, 80 m breit). (…) Der Standort für diesen Bau sollte an der Königsallee liegen, die als Aufmarschstraße gedacht war. Auch diese Straße sollte den gigantischen Formen angeglichen werden – die Eisenbahnbrücke am Hauptbahnhof (die Brücke am Konrad-Adenauer-Platz), die sogenannte „Mausefalle“, sollte auf 44 m erweitert werden. (Voll kleinbürgerlichem Stolz wies man darauf hin, daß eine vergleichbare Brücke in Essen nur 42 m Breite habe.) Ausgangspunkt für die große Aufmarschstraße war das ebenfalls noch zu errichtende HJ-Heim am Stadtpark (auf dem Gelände der heutigen Hildegardisschule). Der Gedanke einer Stadtsanierung wurde völlig dem Wahn einer gigantischen Repräsentationskulisse geopfert.“

 

Aus: Bochum als Gauhauptstadt. Städtebauliche Ideen im III. Reich von Ralph Niewiarra.

In: Bochumer Heimatbuch, Band 8, 1985

Online: www.kortumgesellschaft.de/tl_files/kortumgesellschaft/con...

  

Die Aufmarschstraße wäre nach einer Planung von der Castroper Straße über den heutigen Nordring, durch das Kortländerviertel, am heutigen Westring und der Humboldstraße entlang zur Königsallee gegangen. Von dort sollte eine weitere breite Schneise im Osten den Hauptbahnhof und die Castroper Straße verbinden.

 

Ironischerweise würden vielleicht das eine oder andere historische Haus, welches den Bombenkrieg und die Innenstadtumgestaltung nach dem Zweiten Weltkrieg überstanden hat, heute nicht mehr stehen, wären alle Pläne der 1930er umgesetzt worden.

 

Die Ausgaben des Bochumer Anzeigers von 1929 bis 1944 findet man online hier:

 

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Alte und neue Ansichten aus Bochum.

(c) Stadt Bochum, Bildarchiv

 

Bochumer Kriegerdenkmäler und Kriegsgedenken

 

In Bochum gab es über 50 Kriegerdenkmäler. Heute gibt es noch etwas mehr als 35 - teils in veränderter Form. 14 von diesen Denkmälern stehen unter Denkmalschutz.

 

Ein Kriegerdenkmal oder Gefallenendenkmal erinnert an die im Krieg ums Leben gekommenen Soldaten einer Nation, einer Schlacht, eines bestimmten Wohnortes oder militärischen Truppenteils. Vor der Französischen Revolution Ende der 1790er Jahre erinnerten Kriegsdenkmäler in der Regel nur an Herrscher, Feldherren oder Offiziere. Eine Erinnerung an die einfachen Soldaten kam in Deutschland erst nach den Befreiungskriegen gegen Napoleon auf.

Erste Kriegerdenkmäler in Bochum

 

Kriegerdenkmäler wurden im Bochumer Raum nach den Einigungskriegen 1864, 1866 und 1870/71 (Deutsch-Französischer Krieg) aufgestellt.

 

Das wohl älteste Denkmal wurde 1867 auf dem Dorfplatz in Eppendorf aufgestellt. Es steht in veränderter Form heute vor dem Friedhofseingang an der Holzstraße. Weitere Denkmäler folgten in fast allen der damals noch selbstständigen Gemeinden (Weitmar, Linden, Dahlhausen, Wiemelhausen, …). Die Denkmäler standen an zentralen öffentlichen Orten wie Marktplätzen oder vor den Amtshäusern. Sie wurden von Kriegervereinen und den Gemeinden gestiftet. Viele Kriegerdenkmäler haben nicht nur die Ehrung der Gefallenen, sondern vielmehr aller (auch der überlebenden) Kriegsteilnehmer zum Inhalt.

 

Über die Denkmäler bzw. ihre Aufstellung wurde teilweise auch gestritten. Ein solcher Streit über das Denkmal für einen Gefallenen der Gemeinde Weitmar eskalierte 1868 sogar in eine Umsturzaktion.

 

Die meisten Denkmäler waren Obelisken als uraltes Siegeszeichen, geschmückt mit einem Adler mit ausgebreiteten Schwingen oder einem Eisernen Kreuz (z. B. Weitmar, Marmelshagen, Hamme). Auch nationale Symbole wie die Germania (wie in Werne und Langendreer) waren vertreten. Die Darstellung soldatischer Figuren gab es im Kaiserreich auf den Kriegerdenkmälern fast nie; im Raum Bochum gab es diese gar nicht. Die mit den Ehrenmalen bedachten Soldaten werden häufig in den Inschriften als „siegreiche Helden“ bezeichnet; der Feldzug und der Tod erfolgten „Mit Gott für König und Vaterland!“ (z. B. in Weitmar, Germania in Langendreer).

 

Zur Zeit des Ersten Weltkrieges wurde auf dem damaligen zentralen Friedhof der Stadt Bochum, dem Blumenfriedhof, ein Ehrenhain für verstorbene Soldaten angelegt. Dabei handelte es sich nicht ausschließlich um Bochumer. Auch viele Männer, die in den Kriegslazaretten ihren Verletzungen erlagen, sind hier bestattet. Ebenso wurde ein Gräberfeld für Soldaten fremder Nationen (Gestorbene Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter) angelegt.

 

Auf dem Wilhelmsplatz (heute Husemannplatz) wurde am Kriegerdenkmal im Ersten Weltkrieg der sogenannte Bochumer Schmied aufgestellt. Dabei handelte es sich um eine Statue für eine sogenannte Kriegsnagelung-Aktion, bei der Bürger*innen gegen Spende für die Kriegsführung einen Nagel in die Statue einschlagen durften.

Die Geschichte von 30 Denkmälern und Gedenkorten aus der Zeit von 1867 bis 1917 wird in den Büchern von Enno Neumann „Von der Kaiserlinde zum Heldenhain“ ausführlich beschrieben.

 

Denkmäler nach dem Ersten Weltkrieg bis 1933

Nach dem Ersten Weltkrieg wurden etliche der vorhandenen Denkmäler mit Schriftzügen und Namen der Gefallenen von 1914 bis 1918 erweitert. Aufgrund der ungleich höheren Zahl an Opfern, die der Erste Weltkrieg im Vergleich mit den vorangegangenen Kriegen gefordert hatte, wurden in den teils noch selbstständigen Gemeinden die alten Denkmäler zwar erweitert, ein zentrales Denkmal mit allen Namen der Gefallenen gab es aber, ob der Anzahl, in Großstädten selten. So auch nicht in Bochum.

 

In Bochum wurden neue Denkmäler, soweit bekannt, erst nach dem Ende der französischen Ruhrbesetzung (1923–1925) errichtet. Die französischen und belgischen Besatzungstruppen hätten keinem Denkmal zugestimmt, welches an den Krieg und die Zerstörung großer Teile ihrer Länder erinnert.

 

Bei Kriegerdenkmälern ist bemerkenswert, dass die Darstellung von Männern zumeist heroisierend Krieger als streitende oder sterbende Kämpfer zeigt (z. B. Werne, Altenbochum). Dies nahm die Bildsprache der wenig später folgenden NS-Zeit vorweg. Steht die Trauer im Vordergrund, werden Frauen dargestellt (siehe das Denkmal in Dahlhausen).

 

Ein Denkmal aus der Zeit der Weimarer Republik polarisierte noch Jahrzehnte nach dem Zweiten Weltkrieg: der sterbende Löwe an der Königsallee. Er wurde 1928 eingeweiht, dazu kam auch hoher Besuch wie der Generalfeldmarschall August von Mackensen. Verletzt, mit Pfeilen in der Seite, brüllt der überdimensionale Löwe gegen den „Erzfeind“ Frankreich. Mit der Inschrift „Der Überzahl erlegen, im Geist unbesiegt“ steht dieses Denkmal erzählerisch der „Dolchstoßlegende“ nahe. Dieser Logik folgend versammelten sich bereits 1929 Bochumer*innen, die die Verantwortung des Deutschen Reiches für den Weltkrieg als „Kriegsschuldlüge“ bezeichneten. Der Bildhauer, der das Denkmal schuf, Willy Meller, wurde später bekannt für seine Arbeiten u. a. an den Statuen am Olympiastadion von 1936 sowie an der NS-Ordensburg Vogelsang.

Dieselbe Bildsprache des Denkmals wurde 1926 auch bei den Löwen am Schlosspark Weitmar (im Krieg wahrscheinlich eingeschmolzen) benutzt.

Kriegergedenken ab 1933

 

Nach der Machtübergabe an die Nationalsozialisten stand der heroische Tod auf dem Schlachtfeld nunmehr eindeutig im Vordergrund. Bereits 1934 wurde das überdimensionale Ehrenmal in Wattenscheid eingeweiht, Pläne dazu gab es jedoch schon vor 1933.

 

Beim Soldatendenkmal im Stadtpark von 1935 ging es nicht allein um Trauer, sondern man hatte bei seiner Erstellung bereits einen möglichen neuen Krieg im Sinn. Der verwundete Soldat der kaiserlichen Armee, der den neuen Reichswehrsoldaten das Banner übergibt, sollte Kontinuität darstellen. Die Bildsprache der alten und neuen Krieger wurde später auch bei der neue Trauerhalle am Hauptfriedhof Bochum übernommen.

 

Im Geist der NS-Zeit wurden bei der Erstellung und Einweihung des Denkmals die jüdischen Soldaten im Ersten Weltkrieg (wie z.B. der Bochumer Leo Baer) komplett ausgeblendet. Jüdische Menschen wurden zur Einweihung explizit ausgeladen und ihre Teilnahme war nicht zugelassen.

 

Der alte Adel oder das alte Kaiserreich galt in der NS-Zeit nicht mehr viel. So wurden Denkmäler mit kaiserlichem Bezug schon mal für die Stadtplanung versetzt und verkleinert, wie das Denkmal vom Wilhelmsplatz. Auch wurden sie relativ früh für die Waffenproduktion eingeschmolzen (z. B. Teile des Kaiser-Wilhelm-Denkmals vor der Villa Marckhoff um 1940), während die Soldaten im Stadtpark den Zweiten Weltkrieg unbeschadet überlebten.

 

Kriegerdenkmäler und Gedenkorte nach 1945

 

Einige im Zweiten Weltkrieg beschädigte Denkmäler sind nicht wieder errichtet worden und die Überreste wurden abgetragen. Bei erhaltenen Denkmälern sind NS-Elemente entfernt oder verfremdet worden (z. B. Hakenkreuz bei dem Krieger am Hauptfriedhof zum Schachbrettmuster umgewandelt). Die meisten Denkmäler erhielten, wie nach dem Ersten Weltkrieg, eine Ergänzung um die Zahlen 1939–1945 und weiteren Namenstafeln. Etliche Denkmäler verloren ihren alten Standplatz durch (Straßen-) Baumaßnahmen in den 1960er bis 1970er Jahren (z. B. Umsetzung der drei Denkmäler vom Eppendorfer Am Thie zum Friedhof an der Holzstraße). Die durch Umwelteinflüsse beschädigte Germania aus Langendreer kam ins Stadtarchiv. Dort befindet sich auch das Kriegerdenkmal aus dem Stadtpark, welches 1983 von Unbekannten gestürzt wurde.

Als Orte des Trauerns und Erinnerns an die Opfer der Kriege sind heute „Die Trauende“ von Gerhard Marcks (1956) vor der Pauluskirche, sowie das Hochkreuz und das Mosaik der „Niobe“ von Ignatius Geitel (1954) auf dem Bochumer Hauptfriedhof zu nennen.

  

Quellen und weitere Informationen

 

www.bochum.de/Denkmalschutz-/-Denkmalpflege/Denkmalliste-...

 

• Enno Neumann: Von der Kaiserlinde zum Heldenhain - Denkmäler, Amtmänner, Weihereden und Bochum 1867–1917 (Dokumentation in zwei Bänden). Hrsg.: Kortum-Gesellschaft Bochum e.V. Selbstverlag, Bochum 2010, ISBN 978-3-00-030687-7.

 

de.wikipedia.org/wiki/Kriegerdenkmal

de.wikipedia.org/wiki/Deutsche_Einigungskriege

de.wikipedia.org/wiki/Kriegerdenkmal_am_Stadtpark_Bochum

de.wikipedia.org/wiki/Kriegerdenkmal_Bochum-Langendreer

de.wikipedia.org/wiki/Knochen-Karl

de.wikipedia.org/wiki/Kriegsnagelungen

 

• Nageln gegen Hunger und Not - Bochumer Schmied und Eisernes Kreuz - Zwei Beispiele für die Benagelung von Kriegswahrzeichen im Ersten Weltkrieg in Bochum

www.kortumgesellschaft.de/tl_files/kortumgesellschaft/con...

• Der Sturz des Denkmals im Bochumer Stadtpark 1983

Umgang mit Erinnerung am Beispiel der beiden Soldatenstatuen von 1935

www.kortumgesellschaft.de/tl_files/kortumgesellschaft/con...

• Die abenteuerliche Lebensgeschichte des Bochumers Leo Baer www.waz.de/staedte/bochum/article11977409/abenteuerliche-...

Bereits in 1920er wurde im „Bochumer Anzeiger“ von dem geplanten Abriss von Häusern der Altstadt berichtet. Es ging darum, die damals baufälligen Häuser zu beseitigen, Engpässe zu erweitern und mehr Platz für den Verkehr zu schaffen.

 

Ab 1933 nahm das Verschwinden von Alt-Bochum Fahrt auf. Zur Umgestaltung der Innenstadt fielen teils jahrhundertealte Bauten, um „der neuen Zeit sein Opfer (zu) bringen“. Bereits 1934 verschwand im Weilenbrink mit dem „Malerwinkel“ der Inbegriff der Altstadt-Romantik.

Die „Erneuerung der Altstadt“ sollte sehr weit gehen. So schrieb der Bochumer Anzeiger im Januar 1936: „Und in einigen Jahrzehnten werden nur noch die drei altehrwürdigen Kirchen Zeugen längst vergangener Zeiten sein.“ Damit waren die Propsteikirche, die reformierte Johanniskirche und die Pauluskirche gemeint.

 

Für die „Altstadtsanierung“ sind laut Bochumer Anzeiger vom 31. Dezember 1938 „Große Opfer für großzügige Pläne“ nötig. Ein Reichsgesetz von 1938 sah für die Sanierung ein erleichtertes Enteignungsverfahren vor. Damit war nicht eine Sanierung im heutigen Sinne, sondern eher ein kompletter Abriss gemeint.

 

„Die Stadtplaner dachten nur an die Beseitigung der baulichen Mißstände, doch Gauleiter Wagner, ganz den nationalsozialistischen Größenwahnvorstellungen verfallen, hatte ganz andere Pläne. Er dachte, ganz nach Hitlers Vorstellungen, an ein Gauforum in gigantischen Formen (125 m lang, 37 m hoch, 80 m breit). (…) Der Standort für diesen Bau sollte an der Königsallee liegen, die als Aufmarschstraße gedacht war. Auch diese Straße sollte den gigantischen Formen angeglichen werden – die Eisenbahnbrücke am Hauptbahnhof (die Brücke am Konrad-Adenauer-Platz), die sogenannte „Mausefalle“, sollte auf 44 m erweitert werden. (Voll kleinbürgerlichem Stolz wies man darauf hin, daß eine vergleichbare Brücke in Essen nur 42 m Breite habe.) Ausgangspunkt für die große Aufmarschstraße war das ebenfalls noch zu errichtende HJ-Heim am Stadtpark (auf dem Gelände der heutigen Hildegardisschule). Der Gedanke einer Stadtsanierung wurde völlig dem Wahn einer gigantischen Repräsentationskulisse geopfert.“

 

Aus: Bochum als Gauhauptstadt. Städtebauliche Ideen im III. Reich von Ralph Niewiarra.

In: Bochumer Heimatbuch, Band 8, 1985

Online: www.kortumgesellschaft.de/tl_files/kortumgesellschaft/con...

  

Die Aufmarschstraße wäre nach einer Planung von der Castroper Straße über den heutigen Nordring, durch das Kortländerviertel, am heutigen Westring und der Humboldstraße entlang zur Königsallee gegangen. Von dort sollte eine weitere breite Schneise im Osten den Hauptbahnhof und die Castroper Straße verbinden.

 

Ironischerweise würden vielleicht das eine oder andere historische Haus, welches den Bombenkrieg und die Innenstadtumgestaltung nach dem Zweiten Weltkrieg überstanden hat, heute nicht mehr stehen, wären alle Pläne der 1930er umgesetzt worden.

 

Die Ausgaben des Bochumer Anzeigers von 1929 bis 1944 findet man online hier:

 

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Alle Ausgaben und Jahrgänge und noch viele weitere Zeitungen aus Bochum und Wattenscheid sind im Stadtarchiv vorhanden und können im Lesesaal durchgeschaut werden.

 

Alte und neue Ansichten aus Bochum.

(c) Stadt Bochum, Bildarchiv

 

Bereits in 1920er wurde im „Bochumer Anzeiger“ von dem geplanten Abriss von Häusern der Altstadt berichtet. Es ging darum, die damals baufälligen Häuser zu beseitigen, Engpässe zu erweitern und mehr Platz für den Verkehr zu schaffen.

 

Ab 1933 nahm das Verschwinden von Alt-Bochum Fahrt auf. Zur Umgestaltung der Innenstadt fielen teils jahrhundertealte Bauten, um „der neuen Zeit sein Opfer (zu) bringen“. Bereits 1934 verschwand im Weilenbrink mit dem „Malerwinkel“ der Inbegriff der Altstadt-Romantik.

Die „Erneuerung der Altstadt“ sollte sehr weit gehen. So schrieb der Bochumer Anzeiger im Januar 1936: „Und in einigen Jahrzehnten werden nur noch die drei altehrwürdigen Kirchen Zeugen längst vergangener Zeiten sein.“ Damit waren die Propsteikirche, die reformierte Johanniskirche und die Pauluskirche gemeint.

 

Für die „Altstadtsanierung“ sind laut Bochumer Anzeiger vom 31. Dezember 1938 „Große Opfer für großzügige Pläne“ nötig. Ein Reichsgesetz von 1938 sah für die Sanierung ein erleichtertes Enteignungsverfahren vor. Damit war nicht eine Sanierung im heutigen Sinne, sondern eher ein kompletter Abriss gemeint.

 

„Die Stadtplaner dachten nur an die Beseitigung der baulichen Mißstände, doch Gauleiter Wagner, ganz den nationalsozialistischen Größenwahnvorstellungen verfallen, hatte ganz andere Pläne. Er dachte, ganz nach Hitlers Vorstellungen, an ein Gauforum in gigantischen Formen (125 m lang, 37 m hoch, 80 m breit). (…) Der Standort für diesen Bau sollte an der Königsallee liegen, die als Aufmarschstraße gedacht war. Auch diese Straße sollte den gigantischen Formen angeglichen werden – die Eisenbahnbrücke am Hauptbahnhof (die Brücke am Konrad-Adenauer-Platz), die sogenannte „Mausefalle“, sollte auf 44 m erweitert werden. (Voll kleinbürgerlichem Stolz wies man darauf hin, daß eine vergleichbare Brücke in Essen nur 42 m Breite habe.) Ausgangspunkt für die große Aufmarschstraße war das ebenfalls noch zu errichtende HJ-Heim am Stadtpark (auf dem Gelände der heutigen Hildegardisschule). Der Gedanke einer Stadtsanierung wurde völlig dem Wahn einer gigantischen Repräsentationskulisse geopfert.“

 

Aus: Bochum als Gauhauptstadt. Städtebauliche Ideen im III. Reich von Ralph Niewiarra.

In: Bochumer Heimatbuch, Band 8, 1985

Online: www.kortumgesellschaft.de/tl_files/kortumgesellschaft/con...

  

Die Aufmarschstraße wäre nach einer Planung von der Castroper Straße über den heutigen Nordring, durch das Kortländerviertel, am heutigen Westring und der Humboldstraße entlang zur Königsallee gegangen. Von dort sollte eine weitere breite Schneise im Osten den Hauptbahnhof und die Castroper Straße verbinden.

 

Ironischerweise würden vielleicht das eine oder andere historische Haus, welches den Bombenkrieg und die Innenstadtumgestaltung nach dem Zweiten Weltkrieg überstanden hat, heute nicht mehr stehen, wären alle Pläne der 1930er umgesetzt worden.

 

Die Ausgaben des Bochumer Anzeigers von 1929 bis 1944 findet man online hier:

 

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