View allAll Photos Tagged Entenlochklamm
Die Entenlochklamm befindet sich südlich von Ettenhausen (570 m, Ortsteil von Schleching) in den Chiemgauer Alpen und ist über den (in Richtung Kössen verlaufenden) historischen Schmugglerweg erreichbar. Die relativ breite Klamm - es handelt sich um das Durchbruchstal der Tiroler Ache - kann auf einer modernen Hängebrücke überquert werden. Am gegenüberliegenden Uferhang der Entenlochklamm befindet sich Klobenstein (Mariahilf-Wallfahrtskirche am "geklobenen Stein"). Über Klobenstein, die alte Schrottwies Alm und Streichen (Samerweg; insofern östlich von der Verbindungsstraße zwischen Ettenhausen und Kössen) ist auch eine lohnende Rundtour möglich.
Am 11. Juni 2019 herrschte überwiegend sonniges Wetter mit vereinzelten Wolkenfeldern und milden Temperaturen um die 21 Grad Celsius. Die Luft war klar, die Sicht gut, gelegentlich wehte ein leichter Wind aus südwestlicher Richtung. Das Wetter bot ideale Bedingungen für eine Wanderung durch die Eibschlucht und die Entenlochklamm.
Die Eibschlucht und die Entenlochklamm befinden sich im Grenzgebiet zwischen Bayern in Deutschland und Tirol in Österreich und sind eng mit der Geschichte der Region verknüpft. Historisch diente das Gebiet entlang der Großache, die durch die Schluchten fließt, als natürliche Grenze und als Verkehrsweg zwischen den Regionen. Obwohl keine monumentalen Bauwerke oder Schlösser direkt in den Schluchten liegen, spielt das Gebiet seit Jahrhunderten eine Rolle als Durchzugsgebiet, insbesondere für Händler und Pilger. In früheren Zeiten war das Tal strategisch bedeutsam, da es ein Teil der Verbindung zwischen dem Inntal und dem bayerischen Voralpenland war. Die Pfade entlang der Flussschlucht wurden über Generationen hinweg genutzt. Es gibt Hinweise auf Saumpfade und alte Handelswege, die über den Klobenstein führten, wo sich heute noch eine Wallfahrtskirche befindet. Diese ist zwar nicht direkt Teil der Klamm, aber ein historisch relevantes Zeugnis der religiösen und kulturellen Nutzung des Raums. Der Klobenstein stellt auch ein kulturelles Bindeglied zwischen dem bayerischen und dem tirolerischen Teil der Region dar. Im weiteren Verlauf der Geschichte wurde die Region weniger für den Handel genutzt und wandelte sich zunehmend zu einem Ziel für Ausflüge und Wanderungen. Die Eibschlucht, oft auch im Zusammenhang mit der Entenlochklamm genannt, wurde nach und nach durch Brücken und Steige erschlossen. Der Bau von Steigen und Tunneln im 20. Jahrhundert diente vor allem der Sicherung der Wege und der besseren Erreichbarkeit für Wanderer. Bis heute zeugen diese baulichen Eingriffe von der mühseligen Arbeit in unwegsamem Gelände. Historisch bedeutend ist auch die enge Verbindung der Schlucht mit der Natur- und Heimatbewegung des 19. Jahrhunderts, als das Interesse an alpiner Landschaft und ursprünglicher Natur in der Bevölkerung zunahm. Besonders in der Zeit um 1900 begannen erste naturkundliche Wandergruppen, sich für die Erhaltung und Dokumentation der Schluchtlandschaften einzusetzen. Obwohl keine großen Schlachten oder politischen Ereignisse mit der Entenlochklamm verknüpft sind, stellt sie dennoch ein historisch gewachsenes Natur- und Kulturdenkmal dar, das über viele Jahrhunderte hinweg in unterschiedlicher Form genutzt, wahrgenommen und geschützt wurde.
Die Eibschlucht und die Entenlochklamm sind geologisch und ökologisch äußerst interessante Naturräume im bayerisch-tirolerischen Grenzgebiet. Die Entenlochklamm wurde durch die erosive Kraft der Großache geformt, die sich über Jahrtausende hinweg durch das Kalkgestein des Chiemgaus gegraben hat. Das Ergebnis ist eine enge, teils mehrere Dutzend Meter tiefe Schlucht mit senkrechten Felswänden und einem wild rauschenden Flusslauf. Charakteristisch sind die Felsformationen des Wettersteinkalks, die zum Teil stark zerklüftet sind und Lebensraum für spezialisierte Pflanzenarten bieten. Moose, Farne und alpine Pionierpflanzen wachsen auf den feuchten, schattigen Felsen. Die Biodiversität in den Schluchten ist hoch: Neben seltenen Farnarten wie dem Hirschzungenfarn sind auch mehrere Orchideenarten heimisch. Die Schlucht bietet auch Lebensraum für zahlreiche Tierarten. In den Felsnischen brüten Wasseramseln und Gebirgsstelzen, während an den ruhigeren Flussabschnitten Gänsesäger gesichtet werden können. Auch Reptilien wie die Zauneidechse oder die Ringelnatter kommen vor. Besonders erwähnenswert ist das Vorkommen von Fledermäusen, die in den Spalten der Felsen ideale Unterschlupfe finden. Der Fluss selbst ist ein typisches Gewässer des alpinen Raums mit hoher Wasserqualität. Bachforellen und Koppen leben in den kühlen, sauerstoffreichen Strömungen. Die Uferbereiche sind häufig mit Erlen und Eschen bestanden, während weiter oben Buchen- und Mischwälder das Landschaftsbild prägen. Die hydrologischen Verhältnisse der Schlucht sind stark von der Schneeschmelze und sommerlichen Starkregenereignissen beeinflusst. Bei Hochwasser steigt der Pegel rasch an, was das ökologische Gleichgewicht immer wieder neu herausfordert. Die Entenlochklamm stellt auch ein wichtiges Rückzugsgebiet für Tiere dar, da die schwer zugänglichen Felsen weitgehend vor menschlichen Eingriffen geschützt sind. In den letzten Jahrzehnten wurde durch Schutzmaßnahmen sichergestellt, dass die natürlichen Prozesse weitgehend ungestört ablaufen können. Die Eibschlucht, als Übergangsbereich zwischen der Entenlochklamm und offeneren Talabschnitten, weist ebenfalls eine vielfältige Flora und Fauna auf. Typisch sind hier strukturreiche Waldränder und naturnahe Wiesen, die durch extensive Beweidung erhalten bleiben. Diese Wiesen bieten Lebensraum für zahlreiche Schmetterlingsarten sowie Heuschrecken und andere Insekten. Auch Greifvögel wie der Mäusebussard oder der gelegentlich zu beobachtende Steinadler nutzen die thermischen Aufwinde in den Felswänden. Die gesamte Region steht in großen Teilen unter Landschafts- oder Naturschutz, was den Erhalt der ursprünglichen Lebensräume sichert. Maßnahmen wie der gezielte Rückbau nicht mehr benötigter Infrastrukturen und die Besucherlenkung tragen dazu bei, das ökologische Gleichgewicht zu erhalten.
Die Eibschlucht und Entenlochklamm gehören zu den bekannten Wanderzielen im bayerisch-tirolerischen Grenzgebiet und ziehen jährlich zahlreiche Besucher an.
Wikipedia-Link:
de.wikipedia.org/wiki/Entenlochklamm
Kamera und Objektiv:
Sony QX1 und Sony SEL18200
Sony A6500 und Sony SEL18200LE
Sony ILCE-7CR und Sony SEL24240
Bildinformation:
12MP - 3465 x 3465 px - ca. 3 bis 6MB
Bildbearbeitung: Adobe Photoshop Express
#Deutschland #Bayern #Tirol #Chiemgau #Kaiserwinkl #Eibschlucht #Entenlochklamm #Großache #Naturfotografie #Reisefotografie #Landschaftsfotografie #Wanderung #Fototour #Schlucht #Naturerlebnis #Felsformation #Wasserweg #Biodiversität #Flusslandschaft #Kalkstein #Geologie #Wanderziel #Grenzgebiet #Naturschutzgebiet #Alpenraum #Naturdenkmal #Wildfluss #Wandern #Fotografie #Reisen
#Germany #Bavaria #Tyrol #Chiemgau #Kaiserwinkl #Eibschlucht #Entenlochklamm #Großache #NaturePhotography #TravelPhotography #LandscapePhotography #Hiking #PhotoTour #Gorge #NatureExperience #RockFormation #RiverPath #Biodiversity #RiverLandscape #Limestone #Geology #HikingDestination #BorderRegion #NatureReserve #AlpineRegion #NaturalMonument #WildRiver #HikingAdventure #Photography #Travel