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Leopard IIA5 TVM @ Stahl auf der Heide 2019
Der Leopard 2 ist ein Kampfpanzer aus deutscher Produktion. Er wird seit 1979 in Serie gebaut und ist der Nachfolger des Leopard 1. In der langen Produktionszeit entstanden diverse optionale Nachrüstmöglichkeiten und Spezifikationen für ausländische Abnehmer. Deshalb gibt es eine Vielzahl von Varianten des Leopard 2. Er wird ganz oder teilweise im Ausland in Lizenz gefertigt. Für den Hersteller Krauss-Maffei Wegmann – 1979 Krauss-Maffei – ist er mit rund 3000 gebauten Exemplaren ein kommerzieller Erfolg.
Bis zum Jahr 2008 hat die Bundeswehr ihren Bestand an aktiven Leopard 2 von ehemals 2125 Stück im Jahr 1990 auf 350 Stück reduziert. Im Rahmen der Neuausrichtung der Bundeswehr sollte diese Zahl weiter auf 225 abgesenkt werden, wurde jedoch im April 2015 aufgrund der veränderten sicherheitspolitischen Lage wieder auf 328 Stück erhöht.
TVM (Truppenveruschsmuster)
Um den Umfang der geplanten Kampfwertsteigerung zu bestimmen, wurden vom Bundesamt für Wehrtechnik und Beschaffung mehrere Versuchsfahrzeuge in Auftrag gegeben. Die 1984 formulierten Vorgaben des BWB wurden 1989 im Komponentenversuchsträger (KVT) umgesetzt. Als Basis diente ein Serienfahrzeug aus dem 5. Baulos. Das vorwiegend auf Schutz ausgelegte Paket umfasste eine Aufpanzerung der Wannen- und Turmfront sowie des Turmdaches mit einer Mehrschichtpanzerung der 4. Generation. Der Innenraum wurde mit einem Splitterschutz (Spall-Liner) ausgekleidet. Eine elektrische Waffennachführanlage ersetzte die hydraulische und verbesserte durch Wegfall der Hydraulikflüssigkeit den passiven Schutz für die Besatzung. Um ballistische Löcher in der Panzerung zu beseitigen, erhielt der Fahrer eine Schiebeluke, der Ausblick des EMES 15 wurde höhergesetzt. Weitere notwendige Änderungen, die vorrangig der Anpassung dienten, waren die Verlegung des PERI R17 hinter die Kommandantenluke, ein neuer Kommandanten-Winkelspiegel und ein Erhöhen der Vorspannung der Drehstäbe. Das Gesamtgewicht stieg um sieben Tonnen und reduzierte die spezifische Leistung auf 17,7 kW/t. Der aus dem KVT – nach erfolgreicher Erprobung – geschaffene Instrumentenversuchsträger (IVT) diente zur Erprobung des Integrierten Führungs- und Informationssystems (IFIS), um Lageinformationen und Position des Kampfpanzers zu übertragen.
Die mit dem KVT gemachten Erfahrungen wurden im Truppenversuchsmuster 1 (TVM) auf zwei weitere Serienfahrzeuge des 8. Bauloses angewendet. Es entstanden im Zeitraum Winter 1990 bis Herbst 1991 der TVM-max (Maximalanforderung) und TVM-min (Minimalanforderung). Die beiden Versuchsmuster verfügten über die Vorsatzmodule an Turm und Fahrgestell, einen Bombletschutz auf dem Turmdach, Schiebeluken für Kommandant, Fahrer und Ladeschützen, Splitterschutz im Kampfraum, geänderte hydraulische Endanschläge und die erhöhte Drehstabvorspannung.
In einigen Teilbereichen wurden jedoch eine unterschiedliche Ausrüstung vorgenommen und Komponenten verschiedener Hersteller eingebaut. Der Kommandant des TVM-max verfügte mit dem PERI-R17A2 über das israelische Wärmebildgerät TIM 8-12 (El OP, seit 2000 Elbit Systems), dessen Bilder auf einem Monitor dargestellt wurden, die Navigation wurde durch ein Trägheitsnavigationssystem unterstützt. Die Richtantriebe des Turmes waren elektrisch ausgeführt. Der TVM-min erhielt mit dem PERI R17 TW eine Nachtsichtlösung auf TV-Basis mit Großfeldlupe sowie eine GPS-gestützte Navigationshilfe. Auf den Einsatz der Tippvisiere für den Kommandanten – mit denen das Kommandantenrundblickperiskop automatisch auf den entsprechenden Bereich eingeschwenkt werden konnte – wurde verzichtet. Ebenfalls nicht umgesetzt wurden die gepanzerten Nabendeckel des Laufwerkes und die Laser-Erstecho-Auswertung. Der Turm- und Waffenantrieb erfolgte über leistungsgesteigerte elektro-hydraulische Richtantriebe.
Ab Winter 1991 bis Frühjahr 1992 wurden beide Panzer durch die Panzertruppenschule im aktiven Truppendienst erprobt. Die Überlegenheit des elektrischen Richtantriebs zeigte sich schnell, die Monitorbetrachtung des vom Wärmebildgerät ausgegebenen Bildes wurde favorisiert. Die Tippvisiere und die Schiebeluken für Kommandant und Ladeschütze erwiesen sich zu der Zeit als nicht truppentauglich.
Die gemachten Erkenntnisse wurden am 30. März 1992 bis 3. April 1992 an der Bundesakademie für Wehrverwaltung und Wehrtechnik in Mannheim durch die drei Nutzerstaaten Deutschland, die Niederlande und die Schweiz erörtert. Der Umrüstungsumfang entsprach folgenden Kriterien: Einhaltung der finanziellen Obergrenze von 1,18 Millionen DM pro Fahrzeug, Wegfall von Komponenten mit hohem Entwicklungsrisiko und Einhaltung des Verladegewichts des Schwerlasttransporters SLT-56. Nicht umgesetzt wurden daher die Turmdachzusatzpanzerung, der Bugschutz des Fahrgestells, der Splitterschutz im Fahrgestell und das Tippvisier. Hinzu kam dagegen die Heck-Videokamera für den Fahrer. Die so festgelegte Konfiguration wurde mit dem Truppenversuchsmuster 2 – in einigen Publikationen auch als TVM 2 mod. bezeichnet – 1993 erprobt, an den sich 1994 Logistikversuche an der Technischen Schule Landsysteme und Fachschule des Heeres für Technik anschlossen. Der Konstruktionsstand während dieser Nachuntersuchungen entsprach dem des Leopard 2A5.
More Infos: youtu.be/LXpYep6rsbY
Leopard IIA5 TVM @ Stahl auf der Heide 2019
Der Leopard 2 ist ein Kampfpanzer aus deutscher Produktion. Er wird seit 1979 in Serie gebaut und ist der Nachfolger des Leopard 1. In der langen Produktionszeit entstanden diverse optionale Nachrüstmöglichkeiten und Spezifikationen für ausländische Abnehmer. Deshalb gibt es eine Vielzahl von Varianten des Leopard 2. Er wird ganz oder teilweise im Ausland in Lizenz gefertigt. Für den Hersteller Krauss-Maffei Wegmann – 1979 Krauss-Maffei – ist er mit rund 3000 gebauten Exemplaren ein kommerzieller Erfolg.
Bis zum Jahr 2008 hat die Bundeswehr ihren Bestand an aktiven Leopard 2 von ehemals 2125 Stück im Jahr 1990 auf 350 Stück reduziert. Im Rahmen der Neuausrichtung der Bundeswehr sollte diese Zahl weiter auf 225 abgesenkt werden, wurde jedoch im April 2015 aufgrund der veränderten sicherheitspolitischen Lage wieder auf 328 Stück erhöht.
TVM (Truppenveruschsmuster)
Um den Umfang der geplanten Kampfwertsteigerung zu bestimmen, wurden vom Bundesamt für Wehrtechnik und Beschaffung mehrere Versuchsfahrzeuge in Auftrag gegeben. Die 1984 formulierten Vorgaben des BWB wurden 1989 im Komponentenversuchsträger (KVT) umgesetzt. Als Basis diente ein Serienfahrzeug aus dem 5. Baulos. Das vorwiegend auf Schutz ausgelegte Paket umfasste eine Aufpanzerung der Wannen- und Turmfront sowie des Turmdaches mit einer Mehrschichtpanzerung der 4. Generation. Der Innenraum wurde mit einem Splitterschutz (Spall-Liner) ausgekleidet. Eine elektrische Waffennachführanlage ersetzte die hydraulische und verbesserte durch Wegfall der Hydraulikflüssigkeit den passiven Schutz für die Besatzung. Um ballistische Löcher in der Panzerung zu beseitigen, erhielt der Fahrer eine Schiebeluke, der Ausblick des EMES 15 wurde höhergesetzt. Weitere notwendige Änderungen, die vorrangig der Anpassung dienten, waren die Verlegung des PERI R17 hinter die Kommandantenluke, ein neuer Kommandanten-Winkelspiegel und ein Erhöhen der Vorspannung der Drehstäbe. Das Gesamtgewicht stieg um sieben Tonnen und reduzierte die spezifische Leistung auf 17,7 kW/t. Der aus dem KVT – nach erfolgreicher Erprobung – geschaffene Instrumentenversuchsträger (IVT) diente zur Erprobung des Integrierten Führungs- und Informationssystems (IFIS), um Lageinformationen und Position des Kampfpanzers zu übertragen.
Die mit dem KVT gemachten Erfahrungen wurden im Truppenversuchsmuster 1 (TVM) auf zwei weitere Serienfahrzeuge des 8. Bauloses angewendet. Es entstanden im Zeitraum Winter 1990 bis Herbst 1991 der TVM-max (Maximalanforderung) und TVM-min (Minimalanforderung). Die beiden Versuchsmuster verfügten über die Vorsatzmodule an Turm und Fahrgestell, einen Bombletschutz auf dem Turmdach, Schiebeluken für Kommandant, Fahrer und Ladeschützen, Splitterschutz im Kampfraum, geänderte hydraulische Endanschläge und die erhöhte Drehstabvorspannung.
In einigen Teilbereichen wurden jedoch eine unterschiedliche Ausrüstung vorgenommen und Komponenten verschiedener Hersteller eingebaut. Der Kommandant des TVM-max verfügte mit dem PERI-R17A2 über das israelische Wärmebildgerät TIM 8-12 (El OP, seit 2000 Elbit Systems), dessen Bilder auf einem Monitor dargestellt wurden, die Navigation wurde durch ein Trägheitsnavigationssystem unterstützt. Die Richtantriebe des Turmes waren elektrisch ausgeführt. Der TVM-min erhielt mit dem PERI R17 TW eine Nachtsichtlösung auf TV-Basis mit Großfeldlupe sowie eine GPS-gestützte Navigationshilfe. Auf den Einsatz der Tippvisiere für den Kommandanten – mit denen das Kommandantenrundblickperiskop automatisch auf den entsprechenden Bereich eingeschwenkt werden konnte – wurde verzichtet. Ebenfalls nicht umgesetzt wurden die gepanzerten Nabendeckel des Laufwerkes und die Laser-Erstecho-Auswertung. Der Turm- und Waffenantrieb erfolgte über leistungsgesteigerte elektro-hydraulische Richtantriebe.
Ab Winter 1991 bis Frühjahr 1992 wurden beide Panzer durch die Panzertruppenschule im aktiven Truppendienst erprobt. Die Überlegenheit des elektrischen Richtantriebs zeigte sich schnell, die Monitorbetrachtung des vom Wärmebildgerät ausgegebenen Bildes wurde favorisiert. Die Tippvisiere und die Schiebeluken für Kommandant und Ladeschütze erwiesen sich zu der Zeit als nicht truppentauglich.
Die gemachten Erkenntnisse wurden am 30. März 1992 bis 3. April 1992 an der Bundesakademie für Wehrverwaltung und Wehrtechnik in Mannheim durch die drei Nutzerstaaten Deutschland, die Niederlande und die Schweiz erörtert. Der Umrüstungsumfang entsprach folgenden Kriterien: Einhaltung der finanziellen Obergrenze von 1,18 Millionen DM pro Fahrzeug, Wegfall von Komponenten mit hohem Entwicklungsrisiko und Einhaltung des Verladegewichts des Schwerlasttransporters SLT-56. Nicht umgesetzt wurden daher die Turmdachzusatzpanzerung, der Bugschutz des Fahrgestells, der Splitterschutz im Fahrgestell und das Tippvisier. Hinzu kam dagegen die Heck-Videokamera für den Fahrer. Die so festgelegte Konfiguration wurde mit dem Truppenversuchsmuster 2 – in einigen Publikationen auch als TVM 2 mod. bezeichnet – 1993 erprobt, an den sich 1994 Logistikversuche an der Technischen Schule Landsysteme und Fachschule des Heeres für Technik anschlossen. Der Konstruktionsstand während dieser Nachuntersuchungen entsprach dem des Leopard 2A5.
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