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Das Kreuzabnahmerelief / Externsteine
Das Kreuzabnahmerelief an den Externsteinen ist ein großes, in den Sandstein der Externsteine im Teutoburger Wald gehauenes Relief, auf dem die Kreuzabnahme zu sehen ist. Es gilt als die älteste aus massivem Fels gehauene Steinmetz-Großplastik nördlich der Alpen.
Goethe sah 1824 das Relief als karolingisch an und bemerkte byzantinische Einflüsse. Er rückte es in den Zusammenhang einer Umwidmung eines vorchristlichen Heiligtums in eine Stätte der christlichen Gottesverehrung:
„Ohne also weitläufiger zu sein, geben wir gerne zu, daß ein mönchischer Künstler, unter den Schaaren der Geistlichen, die der erobernde Hof Carl des Großen nach sich zog, dieses Werk könne verfertigt haben.“
Nahezu gleichzeitig veröffentlichte Karl Theodor Menke seine gegenteilige Ansicht, dass das Relief aus dem 12. Jahrhundert stamme:
„Der gläubige Christ zog dahin, in frommem Sinne, mit Andacht im Herzen, wie nach einem anderen Jerusalem, um seine Demuth zu erkennen zu geben, Buße zu thun, Vergebung der Sünden zu erlangen und des Reiches Gottes theilhaftig zu werden. Schon diese Idee macht es wahrscheinlich, daß jene Sculpturarbeit in das Zeitalter der Kreuzzüge fällt, bei deren Unternehmung dieselben frommen Absichten jener Wallfahrten zum Grunde lagen.“
Urkundliche Überlieferungen konnten beide nicht für sich anführen. Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts schlossen sich die Kunsthistoriker Goethes Ansicht an.
Als 1846 eine Inschrift im Inneren der Grotte gefunden wurde, die eine Weihe der Grotte im Jahr 1115 zu dokumentieren schien, schloss man sich der Ansicht Menkes an, indem man die Grotteninschrift auch auf das außen angebrachte Relief bezog. Eine Kaufurkunde des Klosters Abdinghof vom Jahre 1093 lenkte den Blick weiterhin auf die Kreuzzugszeit.
Freilich geriet die Echtheit der Urkunde bald in Zweifel und ist heute als unsicher erkannt. Inzwischen muss auch die Inschrift der unteren Grotte als zweifelhaft erscheinen. Der Bildhauer Niedhorn kam nach eigenen Untersuchungen zu dem Ergebnis, dass die schwer leserliche Inschrift in einem Arbeitsgang geschaffen und durch gleichzeitige Meißelschläge undeutlich gemacht worden war. Er erklärt den Befund so, dass der Verfertiger die Inschrift viel älter erscheinen lassen wollte, als sie war. Walther Matthes und Rolf Speckner kommen aufgrund eines Vergleichs aller Einzelmotive zu der Goethe bestätigenden Interpretation, dass das Relief zwischen 816 und 822 geschaffen worden sei.
Das Kreuzabnahmerelief / Externsteine
Das Kreuzabnahmerelief an den Externsteinen ist ein großes, in den Sandstein der Externsteine im Teutoburger Wald gehauenes Relief, auf dem die Kreuzabnahme zu sehen ist. Es gilt als die älteste aus massivem Fels gehauene Steinmetz-Großplastik nördlich der Alpen.
Goethe sah 1824 das Relief als karolingisch an und bemerkte byzantinische Einflüsse. Er rückte es in den Zusammenhang einer Umwidmung eines vorchristlichen Heiligtums in eine Stätte der christlichen Gottesverehrung:
„Ohne also weitläufiger zu sein, geben wir gerne zu, daß ein mönchischer Künstler, unter den Schaaren der Geistlichen, die der erobernde Hof Carl des Großen nach sich zog, dieses Werk könne verfertigt haben.“
Nahezu gleichzeitig veröffentlichte Karl Theodor Menke seine gegenteilige Ansicht, dass das Relief aus dem 12. Jahrhundert stamme:
„Der gläubige Christ zog dahin, in frommem Sinne, mit Andacht im Herzen, wie nach einem anderen Jerusalem, um seine Demuth zu erkennen zu geben, Buße zu thun, Vergebung der Sünden zu erlangen und des Reiches Gottes theilhaftig zu werden. Schon diese Idee macht es wahrscheinlich, daß jene Sculpturarbeit in das Zeitalter der Kreuzzüge fällt, bei deren Unternehmung dieselben frommen Absichten jener Wallfahrten zum Grunde lagen.“
Urkundliche Überlieferungen konnten beide nicht für sich anführen. Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts schlossen sich die Kunsthistoriker Goethes Ansicht an.
Als 1846 eine Inschrift im Inneren der Grotte gefunden wurde, die eine Weihe der Grotte im Jahr 1115 zu dokumentieren schien, schloss man sich der Ansicht Menkes an, indem man die Grotteninschrift auch auf das außen angebrachte Relief bezog. Eine Kaufurkunde des Klosters Abdinghof vom Jahre 1093 lenkte den Blick weiterhin auf die Kreuzzugszeit.
Freilich geriet die Echtheit der Urkunde bald in Zweifel und ist heute als unsicher erkannt. Inzwischen muss auch die Inschrift der unteren Grotte als zweifelhaft erscheinen. Der Bildhauer Niedhorn kam nach eigenen Untersuchungen zu dem Ergebnis, dass die schwer leserliche Inschrift in einem Arbeitsgang geschaffen und durch gleichzeitige Meißelschläge undeutlich gemacht worden war. Er erklärt den Befund so, dass der Verfertiger die Inschrift viel älter erscheinen lassen wollte, als sie war. Walther Matthes und Rolf Speckner kommen aufgrund eines Vergleichs aller Einzelmotive zu der Goethe bestätigenden Interpretation, dass das Relief zwischen 816 und 822 geschaffen worden sei.