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NS-Relikte: Runen

An der Giebelwand einer Scheune prangen zwei altnordische Runen aus der NS-Zeit: Die „Othala“- oder auch „Odalrune“ und unterhalb davon die „Elhaz“- bzw. „Lebensrune“. Beide Runen stehen im in Zusammenhang mit der Völkischen-Ideologie des Nationalsozialismus, dessen Unterbau sie bildete.

 

Die „Lebensrune“ ist ein in der völkischen Bewegung verwendetes Symbol für das Leben – und ersetzte in Geburtsurkunden das * oder in auf dem Kopf stehender Variante als „Todesrune“ das †. Im Nationalsozialismus stand die Rune für den Lebensborn, einen Verein, dessen Ziel es war, die Geburt möglichst vieler „arischer“ Kinder zu fördern – auf Grundlage der nationalsozialistischen Rassenideologie. An anderer Stelle habe ich schon einmal vor kurzem diese Runen entdeckt: Auf einer völkischen Begräbnisstätte (Deutschvolk) an der Weser. Dort zierte sie die Grabmonumente der dort Bestatteten.

 

Die „Odalrune“ wurde neben anderen germanischen Runen in der Hitler-Jugend verwendet und war Erkennungszeichen der 7. SS-Freiwilligen-Gebirgs-Division „Prinz Eugen“.

 

Entdeckt wurden die beiden überdimensionalen Zeugnisse aus der faschistischen Zeit vor ein paar Jahren, als ein alter Turm, der an dem Giebel angebaut worden war, abgebrochen wurde. Seit dem ist guter Rat teuer: Wie geht man mit diesem schweren Erbe um: Entfernt man die Runen – oder lässt man sie bestehen? Wenn man sie erhält, sollte man zumindest eine Info-Tafel aufstellen, die Kontextwissen vermittelt.

 

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Uploaded on February 16, 2019
Taken on February 16, 2019