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Als würde die Zeit still stehen ....

Hans Op de Beek

The Collector's House

 

Das Foto zeigt eine monumentale, durch und durch graue Installation, die betreten und durchschritten werden darf.

Einzig die Besucher bringen Farbe in den Raum, den der belgische Künstler Hans Op de Beek gestaltet hat und der wie versteinert wirkt.

Es stapeln sich erlesene Schätze wie im Salon einer Neureichen-Villa und man fragt sich unvermittelt, was hier wohl stattgefunden hat, bevor alles in einen tiefen, farblosen Dornröschenschlaf gefallen ist. Auch Assoziationen an Pompeij stellen sich ein.

Volle Aschenbecher, herumliegende Pizzakartons, Bierflaschen und Coffee-to-go-Becher lassen an eine jäh beendete Party denken, aufgeschlagene Bücher, Handys und offene Laptops zeugen von eben noch stattgefundener medialer Präsenz.

Daneben stößt man immer wieder auf dekorativ angeordnete Gegenstände, wie erloschene Kerzen und Totenschädel, die an Memento-mori-Darstellungen erinnern.

Die auf Grau reduzierte Farbpalette verwandelt die alltäglichen Objekte und Skulpturen, die der Künstler allesamt aus Gips geschaffen hat, in etwas Magisches oder Sonderbares.

Hans Op de Beeck spricht von Stille, Sanftmut, Gelassenheit und sogar Trost, die seine Werke ausstrahlen sollen.

So ist es, als ob man, trotz der leisen Musik, "in Stille badet", wenn man den Raum betritt. Nach Op de Beeks Willen soll man sich hinsetzen oder hinlegen, um im Rhythmus der Musik ruhig zu werden. Schatten fallen so gut wie nicht durch die an der Decke angebrachte Lichtdiffusion. Wie wir unser Leben inszenieren, ist die Frage, die den Belgier umtreibt. Mit einem einzigen Hurrikan kann alles vorbei sein.

Die Museumsbesucher hört man nur leise flüstern...

 

Das ist übrigens ein Farbfoto ....

 

 

www.kahler-photoart.de

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Uploaded on March 23, 2018
Taken on March 23, 2018