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Am 1.Mai finden in Deutschland traditionell Neonaziaufmärsche statt. In Norddeutschland war die Anlaufstelle die Hansestadt Rostock. Traditionell sind die Demonstrationen in Mecklenburg-Vorpommern völkisch aufgeladen.

Einen Monat vor dem Aufmarsch hieß es noch die Neonazis wollen durch Rostocks Osten, Dierkow und Toitenwinkel laufen. Vor zehn Jahren, am 25.02.2004 ermordete die Neonaziterrorgruppe NSU hier Mehmet Turgut. Das Aufmarschgebiet wurden dann auf Groß-Klein geändert.

Da bereits frühzeitig etwa 700 Antifaschisten am Bahnhof Lichtenhagen mit Blockaden begannen und ein Holz-Güterzug auf der S-Bahn-Linie brannte entschied sich die Polizeiführung den Aufmarsch doch wieder nach Dierkow zu verlegen. Da bereits morgens Wasserwerfer und Räumpanzer in Dierkow standen und in Lichtenhagen maximal eine Hundertschaft vor Ort war, scheint Groß-Klein eher ein Ablenkungsmanöver gewesen zu sein, dem die Antifa auf den Leim ging.

Während einige das Glück hatten mit Taxis in die Innenstadt zu kommen, kam es an der Zugangsbrücke zum S-Bahnhof Lichtenhagen zu kurzen Auseinandersetzungen zwischen Polizeikräften und Gegendemonstranten, wobei erstere Pfefferspray einsetzten.

Antifaschisten, welche mit der Straßenbahn unterwegs nach Dierkow waren, wurden mit Schlagstöcken aus der Tram getrieben.

Die Neonazis sollten dann mit etwa 300 Personen aus gesamt Nord und Nord-Ost Deutschland loslaufen, doch bereits nach 300 Meter gab es den ersten Stopp. Etwa 60 Personen hatten an der nächsten Kreuzung eine Sitzblockade eingerichtet. Andere nutzten die Gelegenheit und griffen die Neonazis von einem Parkplatz aus mit Steinen an, dabei soll auch ein Journalist getroffen worden sein. Nach drei Aufforderungen wurde die Sitzblockade relativ unspektakulär geräumt. Hierbei wurden Pressevertreter in ihrer Arbeit immer wieder behindert. Einem Journalisten wurden gezielt auf die Kamera geschlagen.

Die Neonazis konnten weiter laufen und jegliche Versuch einer Sitzblockade wurde kurz und schmerzlos von den etwa 200 Beamten vor Ort verhindert. Mittlerweile sammelten sich um den Neonaziaufmarsch etwa 150 Personen und konnten so protestierend den Neonaziaufmarsch begleiten. Nach insgesamt fast drei km durch Einfamilienhausgebiet und auf einer Bundesstraße stoppten die Neonazis unvermittelt. Eine Zwischenkundgebung nutzte der Neonazianwalt Wolfram Nahrat für eine biologistische, rassistisch-völkische Rede. Danach löste der Versammlungsleiter die Demonstration auf, aufgrund von Blockaden. Die Blockaden wurden zwar angezweifelt, aber in Richtung der Innenstadt waren mehrere hundert Menschen von vier Wasserwerfern aufgehalten worden.

Die Polizeibeamten waren nicht vorbereitet und es kam zu einer gefährlichen Durchmischung von Neonazis und Neonazigegnern.

Die Neonazis wurden nach einigen Orga-Probleme in einem Wanderkessel zum nächsten S-Bahnhof gebracht. Dort soll es zu einem Ausbruchsversuch und dem Versuch einer Spontananmeldung gekommen sein. Im Hauptbahnhof soll es zu Auseinandersetzungen zwischen Linken und Rechten Hamburgern gekommen sein – ansonsten war der Tag Verhältnismäßig ruhig.

 

Ein detaillierter Bericht folgt.

 

Die Fotos unterstehen dem Copyright. Die Bilder sind auch in druckbarer also hochauflösender Qualität vorhanden und können erfragt werden.

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Uploaded on May 2, 2014
Taken on July 17, 2013