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Österreich-Wien-Wiener Kaffeehäuser, UNESCO Weltkulturerbe, Vienna

Das Wiener Kaffeehaus ist als gastronomische Einrichtung eine typische Wiener Institution, die bis heute ein wichtiges Stück Wiener Tradition bildet. Die Wiener Kaffeehauskultur gehört seit 2011 zum immateriellen Kulturerbe der UNESCO.

 

Anders als in einem gewöhnlichen Café war es im Wiener Kaffeehaus durchaus üblich, dass ein Gast, der nur einen Kaffee bestellt hat, stundenlang an seinem Tisch sitzen bleiben durfte und die vorhandenen Zeitungen ausgiebig studierte oder als Schriftsteller hier arbeitete. Die Zeitungen waren auf Zeitungsständer-Gestellen, die üblicherweise aus dünnem Bugholz gefertigt waren, aufgespannt. Im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert wurden von den führenden Literaten des Landes verschiedene Kaffeehäuser nicht nur als Orte des Gedankenaustausches genutzt, sondern auch direkt zum Schreiben, man spricht von Kaffeehausliteratur.

 

Die Einrichtung des typischen Wiener Kaffeehauses reichte bzw. reicht von gemütlich-plüschig bis hin zu kühl-stilvoll. Als klassisch gelten Thonet-Sessel der in Wien ehemals ansässigen Thonet-Sessel-Manufaktur und Kaffeehaustische mit Marmorplatten. Eines der am besten erhaltenen Kaffeehäuser ist das Café Sperl, das über eine unverfälschte, nicht modernisierte, aber stark restaurierte Einrichtung verfügt. Das Café Central im Palais Ferstel ist seit der Neueröffnung 1975 in einer monumentalen Neorenaissance-Halle untergebracht, das Café Prückel hingegen besitzt eine originalgetreu erhaltene Einrichtung aus den 1950er Jahren. Das Café Westend besticht durch authentisch abgenutzten Charme.

 

Oft gibt es vor dem Lokal den so genannten Schanigarten, wo man im Freien beim Kaffeetrinken die vorbeigehenden Leute beobachten kann.

 

Im Kaffeehaus werden meist kleine Speisen wie Würstel und Mehlspeisen, Kuchen, Torten oder im Café Hawelka die berühmten Buchteln geboten. Einige Kaffeehäuser bieten allerdings auch eine volle Auswahl an Gerichten der Wiener und internationalen Küche an.

 

In vielen klassischen Wiener Kaffeehäusern (beispielsweise dem Café Diglas, dem Café Central oder dem Café Prückel) wird abends, ab 18 oder 19 Uhr, an bestimmten Tagen der Woche Klaviermusik gespielt – ab und zu auch untermalt mit speziellen Themenprogrammen und anderen Darbietungen wie zum Beispiel literarischen Lesungen. Darüber hinaus wird jedoch in Wiener Kaffeehäusern in der Regel auf eine musikalische Beschallung verzichtet.

 

Einige Kaffeehäuser sind bekannt dafür, dass sie weit bis nach Mitternacht geöffnet haben, beispielsweise das Café Hawelka und das Kaffee Urania.

(Quelle: Wikipedia)

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Uploaded on September 18, 2013