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Palazzo Chiericati Vicenza of Palladio . . .

Saal des Firmaments ...

 

Über dem Eingangsportal in der Mitte des Säulengangs befindet sich eine Gedenktafel, die

daran erinnert, dass die Familie Chiericati hier 1782 Papst Pius VI. als Gast beherbergte.

 

Von der Vorhalle aus gelangt man links zu dem im 16. Jahrhundert errichteten südlichen

Flügel, in dessen Sälen noch die Dekorationen aus den Jahre 1557-58 erhalten sind, die sich eindeutig an den Zyklen inspirieren, mit denen der von Giulio Romano errichtete

Palazzo Tè in Mantua ausgeschmückt ist.

 

Die weiß-goldenen Stuckarbeiten an den Gewölben aller Säle dieses Flügels sind das Werk von Bartolomeo Ridolfi.

 

Der erste rechteckige größere Saal wird Saal des Firmaments genannt und ist mit Fresken von Domenico Brusasorzi ausgeschmückt.

 

Der zentrale Ausschnitt enthält das Bild "Phaethon lenkt den Wagen der Sonne und Diana den des Mondes", das von

einer komplexen polygonalen Gliederung umgeben ist, die durch Eliodoro Forbicinis Grotesken umrahmt wird:

 

Die größeren mehrfarbigen Felder enthalten Bilder der im 16. Jahrhundert bekannten Konstellationen, die von Stichen Dürers abgeleitet wurden.

 

Die kleineren monochromatisch gestalteten Ausschnitte enthalten klassische, an antiken Münzen inspirierte Figuren.

 

Man beachte die freizügigen Darstellungen des 16. Jahrhunderts, die sich an der Antike orientieren ... ich werde noch ein Detail bringen, damit Phaeton und Diana besser erkannt werden können ...

 

Phaethon (Mythologie)

 

Phaeton ist auch als Namenspatron in Wissenschaft und Technik bedeutsam.

 

Phaetons Sturz – römischer Sarkophag (1. Jh. n. Chr.)

Phaethon, auch Phaeton oder Phaëthon (altgriechisch Φαέθων Phaéthōn, deutsch ‚der Strahlende‘, von φαίνειν phaínein, deutsch ‚scheinen‘), ist in der griechischen Mythologie bei Hesiod der Sohn des Kephalos und der Göttin Eos, der Schwester des Sonnengottes Helios. Seit Euripides (5. Jahrhundert v. Chr.) ist Phaethon der Sohn des Helios und der Klymene oder der Rhode, also ein Neffe der Eos.

 

Phaethon, der Sohn des Helios, wird zum Beispiel in Platons Timaios erwähnt. Die bekanntesten Varianten des Mythos stammen von Hesiod und von Ovid, der in seinen Metamorphosen 1,747–2,400[3] die ausführlichste und bis heute kanonische Lesart der Erzählung entwickelt hat.

 

Darstellung des Ovid

Als Phaethon heranwächst, spricht ihm Epaphos, der Sohn der Io und des Jupiter, die göttliche Abstammung von Sol ab. Die Mutter Klymene versichert Phaethon, dass er der Sohn des Sonnengottes sei, und rät, den Vater im Sonnenpalast aufzusuchen und ein Zeugnis seiner Vaterschaft einzufordern. Sol, der Sonnengott, der ihn im Palast aufnimmt und als Sohn anerkennt, verpflichtet sich durch einen Eid, dem Sohn ein Geschenk seiner Wahl zu gewähren.

 

Phaethon erbittet sich nun, für einen Tag den Sonnenwagen lenken zu dürfen. Sol versucht, seinen Sohn von diesem Plan abzubringen – jedoch vergeblich. Phaethon besteigt, als die Nacht zu Ende geht, den kostbaren und reich verzierten Sonnenwagen des Vaters. Das Viergespann rast los und gerät bald außer Kontrolle. Phaethon verlässt die tägliche Fahrstrecke zwischen Himmel und Erde und löst eine Katastrophe universalen Ausmaßes aus.

 

Ovid berichtet:

 

„Überall dort, wo die Erde am höchsten ist, wird sie vom Feuer ergriffen, bekommt Spalten und Risse und dörrt aus, weil ihr die Säfte entzogen sind. Das Gras wird grau, samt seinen Blättern brennt der Baum, und das trockene Saatfeld liefert seinem eigenen Untergang Nahrung […] Große Städte gehen mit ihren Mauern unter, und der Brand legt ganze Länder mit ihren Völkern in Asche.“

 

Ätiologisch erklärt Ovid die dunkle Hautfarbe der „Athiopier“ damit, dass der Sonnenwagen dicht über sie hingerast sei, wodurch ihnen „das Blut nach oben gestiegen“ und sie dadurch schwarz geworden seien. Auch sei so die Wüste in Libyen entstanden, die Sahara.

 

Erst Jupiter, von der „alma Tellus“ (so viel wie Mutter Erde) um Hilfe gerufen, bereitet der drohenden Weltvernichtung ein Ende und schleudert einen Blitz. Der Wagen wird zertrümmert und der Wagenlenker Phaethon stürzt in die Tiefe, wo er tot im Fluss Eridanus landet.

 

Seine Schwestern, die Heliaden, weinen um ihn und werden am Ufer in Pappeln verwandelt, von denen die Tränen in Form des als Bernstein bekannten Pflanzenharzes herabtropfen. Auch der ligurische König Cycnus, ein Verwandter Phaethons und sein Geliebter, eilt untröstlich herbei. Er wird von Apoll aus Mitleid in einen Schwan (lateinisch cycnus und cygnus) verwandelt.

 

Die Inschrift auf dem Grabstein lautet nach Ovid:

 

„Hier ruht Phaethon, der Lenker des väterlichen Wagens; zwar konnte er ihn nicht meistern, starb aber, nachdem er Großes gewagt hatte.“

 

Auffällig ist nach Siegmar Döpp, dass Ovid den Katasterismos, die Verwandlung Phaethons in einen Stern, die in anderen antiken Texten wie den Dionysiaka des Nonnos von Panopolis (5. Jahrhundert) erzählt wird, weglässt. Dies hat seines Erachtens seinen Grund in der Komposition des Werkes:

 

Die Entstehung der Welt aus dem Chaos und ihre Zerstörung in der deukalionischen Flut erzählt Ovid im ersten Buch des Metamorphosen als Verwandlungen. Der Phaethon-Mythos, der am Ende des ersten und im ersten Drittel des zweiten Buches erzählt wird, stellt nach Döpps Meinung darauf bezogen ebenfalls eine Metamorphose dar:

 

nicht die des Namensgebers, sondern die Rückverwandlung der ganzen Welt im Feuer, die durch göttliches Eingreifen noch einmal verhindert worden sei.

 

Man sieht, wie VW nach der "Schlampe" (Sharan) seine Modellnamen mit "Expertise" ausgesucht hat ... ;-) ...

 

 

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Uploaded on August 31, 2024
Taken on July 24, 2024