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Edgar Walth 8+ copy

Trotz der bereits bestehenden 2:0 Führung der Leipzig Leopards herrschte Spannung, als die Heimmannschaft der WSB am Samstagabend auf die Chinesischen Gäste der Bejing Dragons traf. Da Zwei Mitglieder der asiatischen Mannschaft kurzfristig erkrankt waren, gingen die Leipziger mit einem durchaus konfortablen Vorsprung in das Duell. Der Saal im Maritim Hotel Halle füllte sich dennoch rasch. Schließlich durften sich die Zuschauer auf Zwei hochspannende Ersatzkämpfe aus den eigenen Reihen freuen.

 

Den Anfang machten die Bantamgewichtler Edgar Walth und Dennis Ceylan. Die Beiden Atlethen hatten bereits auf der Waage einen sehr austrainierten Eindruck hinterlassen, welchen sie nun auch im Ring bestätigen konnten. Walth startete schnell in die erste Runde, während Ceylan sich in erster Linie auf Konter fixierte.Dabei schien Ceylan leicht im Vorteil zu sein, da Walth oftmals vom Linken Haken seines Gegners erwischt wurde. Doch bereits in der Zweiten Runde hatte Walth die Distanz gefunden und setzte Ceylan mit seinen harten Treffern zu. Kurz darauf, in Runde 3, schienen sich Ceylans stetige Körpertreffer bezahlt zu machen: Walth wirkte nun etwas müde und ließ gelegentlich die Fäuste sinken. Dies nutzte Ceylan, um klare Treffer zu setzen und die Runde für sich zu entscheiden. Zwar fand Walth seine Luft in Runde Vier wieder, aber insgesamt blieben Ceylans Aktionen effektiver. Jab und Haken im Infight landeten immer wieder im Ziel. Runde Fünf ging dagegen klar an Walth. Er konnte Ceylan mit einer Kombination leicht beeindrucken und drängte ihn für den Rest der Runde in den Rückwärtsgang. Aber dieses aufbäumen kan zu spät: Dennis Ceylan siegte am Ende verdient mit 46-49, 47-48 und 46-49 nach Punkten und wurde somit für seine starke Taktik belohnt.

 

Im Anschluss trafen sich der Däne Rashid Kassem und Robert Harutyunyan im Leichtgewicht. Kassem startete sofort aggressiv und setzte mit seiner Rechten Schlaghand zum Körper Akzente. Doch schon am Ende der Runde kam Harutyunyan, der aus Hamburg stammt, mit seiner eigenen Rechten durch. Und zwar schwer zum Kopf. Stellenweise wirkte er aber noch etwas wild. Insgesamt holte sich der Däne Runde 1. Auch der Zweite Durchgang viel temporeich aus. An Kassems blutiger Nase konnte man erkennen, dass Harutyunyan nun besser in den Kampf fand und mit seinen schnellen Kombinationen Erfolge erzielte. In Runde Drei wirbelte der Kampf hin und her: Mal war es der Infight des Hamburgers, der Vorteile brachte, mal die Rechten Geraden von Kassem. Dennoch war der Hamburger leicht stärker, da Kassem nun oftmals im Rückwärtsgang war und etwas ratlos wirkte. 30 Sekunden vor Schluss der Vierten Runde schien Harutyunyan nach einem Konter leicht am Wackeln zu sein. Kassem konnte aber nicht entscheidend nachsetzen, sodass sich der Hamburger rasch erholte. Dennoch war es die Entscheidung in dieser sonst etwas ereignisärmeren Runde. Dafür konnte Harutyunyan in der Fünften und letzten Runde eine Vielzahl an schweren Kopftreffern landen, die Kassem mit einem Lächeln hinnahm. Er selber blieb in der letzten Runde aber weit hinter seinen Möglichkeiten zurück, da er mittlerweile recht müde wirkte. Dennoch schienen die Punktrichter die Körperarbeit des Dänen zu bevorzugen. Rashid Kassem entschied den Fight per SD für sich (49-46, 47-48 und 50-45).

 

Ehe es nun zum ersten Duell mit den Bejing Dragons kam, wurde erst einmal Alexander Dimitrenko begrüßt, der sich live am Ring befand

 

Denis Radovan und der Kroate Matej Dujic traten nun im Mittelgewicht gegeinander an. Dujic gab vor dem Kampf an, durch das Konditionstraining in China so fit zu sein, wie noch nie. Radovan dagegen hatte beim Wiegen verkündet: „Wenn es scheppert, dann scheppert es richtig!“ Dies stellte er auch sofort unter Beweis, indem er die erste Runde mit einem linken Haken startete. Dujic klammerte viel und wirkte zudem in der Distanz etwas ungelenk. Somit entschied der Deutsche die Runde auch klar für sich. Dujic war mehr am reagieren, als am agieren. Auch im Zweiten Durchgang erwies sich Dujic als echter Stinker. Vor allem der Linke Haken von Radovan erwies sich immer wieder als wirksame Waffe. Dujic wirkte hier bereits ziemlich frustriert und brachte kaum eigene Aktionen. In Runde Drei begann Radovan, immer mehr Kraft in seine Schläge zu legen. Dujic steckte alles weg und bewies ein wahres Eisenkinn. Aufpassen musste Radovan nur auf den Ringrichter, der ihn immer wieder wegen unsauberen Aktionen ermahnte. Runde Vier war dann wieder ereignisärmer. Radovan blieb der bestimmende Mann, ohne dass etwas nennenswertes passierte. Doch der Kroate wusste, was für sein Team auf dem Spiel stand. Daher startete er die Schlussrunde mit einer Offensive. Allerdings wahren seine Schläge deutlich zu erkennen und es gestaltete sich für Radovan nicht schwierig, seinerseits Konter zu setzen. Schließlich siegte er mit 49-46, 49-46 und 49-46 einstimmig nach Punkten. Damit zogen die Leipzig Leopards mit 3:0 in Führung und holten sich bereits Zwei Kämpfe vor Schluss den Gesamtsieg des Abends.

 

Yunlong Shi von den Bejing Dragons war nun Derjenige, der sich Lokalmatador Kevin Künzel stellen musste. Künzel hatte beim letzten Einsatz in Halle einen krachenden Knockout landen und die Fans in seiner Heimatstadt begeistern können. Mit 8 cm Größenvorteil war der Chinese ein beeindruckender Hüne. Dennoch war er am Ende ziemlich chancenlos. Künzel studierte seinen Kontrahenten einige Sekunden lang und hielt seine Doppeldeckung geschlossen. Dann schlug er zu. Mehrere Einzeltreffer erwischten Yunlong Shi, der schließlich nach einem Linken Haken schwer zu Boden musste. Er rappelte sich zwar noch einmal auf, konnte dem anschließenden Schlaghagel Künzels aber nichts entgegen setzen. Das Handtuch flog bereits nach Ca. 2 Minuten und sorgte für einen weiteren starken Erfolg Künzels, der sich mit einem WSB Rekord von 3(2)-0-0 zu einem wahren KO König entwickelt. Mit diesem Sieg fand der Hallenser auch Einzug in die Einzelwertung der WSB, welche unter Umständen zur Olympiaqualifikation führen könnte.

 

Alexander Povernov, der Schwergewichtler der Leopards, musste sich nun mit dem etwas unaustrainierten, aber dennoch nicht zu unterschätzenden Tianwei Huang auseinander setzen. Dieser war nicht umsonst bereits Chinesischer Meister gewesen. Im Verlauf der letzten Tage hatte man den 103 Kilo Mann viel lächeln gesehen. Mit dem Spaß war es allerdings vorbei, als der Kampf begann. Povernov dominierte den Kampf aus der Distanz, während Tianwei hinterher tapste, ohne nennenswerte Treffer zu landen. Ein Cut über dem Linken Auge des Chinesen beendete den Fight dann auch nach 2:08 Minuten. TKO Sieg für Alexander Povernov, der sich gegen diesen Gegner allerdings kaum gefordert sah.

 

Somit feierten die Leipzig Leopards einen deutlichen 5:0 Sieg über die Bejing Dragons. Damit stehen ihnen nun alle Türen offen. Die Playoffs sind nun in greifbarer Nähe. Für die Bejing Dragons heißt es dagegen, sich die Wunden zu lecken und sich bestenfalls neu zu formieren. Leider waren sie in dieser Besetzung keine konkurrenzfähige Mannschaft.

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Uploaded on January 22, 2012
Taken on January 21, 2012