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Nord/LB Verwaltungsgebäude Hannover

Zur blauen Stunde am Verwaltungsgebäude der Nord/LB in Hannover.

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Dekonstruktivismus

 

In der Architektur ging (und geht) es gewissermaßen immer um die Organisation des die Funktion gewährleistenden, die Ästhetik bestimmenden und durch die Tektonik definierten Verhältnisses von Tragen und Lasten. Es ging in der Konsequenz daher nicht selten darum, Gebäude im Rückgriff auf einfache geometrische Körper (Würfel, Zylinder, Kugel, Pyramide, Kegel usw.) zu konstruieren. Abweichungen von den Werten der Harmonie, Einheit und Stabilität wurden von der Struktur abgelöst und als Ornament behandelt. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts brach die russische Avantgarde mit den klassischen Regeln der Komposition und benutzte reine Formen, um schiefe geometrische Kompositionen zu schaffen. Wladimir Tatlin und die Brüder Wesnin versuchten, dies auch auf die Architektur zu übertragen, kehrten aber im endgültigen Entwurfsstadium immer wieder zu stabilen Formen zurück. An dieser Stelle setzt dekonstruktive Architektur an. Sie möchte die Struktur offenlegen, sie aufbrechen und ihre Instabilität sichtbar werden lassen. Aus diesem Grund ist auch der Begriff des Dekonstruktivismus unglücklich gewählt, denn es geht dabei nicht um die De-Konstruktion von Architektur, sondern um das Deutlichmachen des atektonischen Moments dieser Bauten.

 

[Seite „Dekonstruktivismus (Architektur)“. In: Wikipedia – Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 28. Juni 2024, 12:19 UTC. URL: de.wikipedia.org/w/index.php?title=Dekonstruktivismus_(Architektur)&oldid=246279708 (Abgerufen: 6. September 2024, 06:15 UTC) ]

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Uploaded on September 6, 2024
Taken on September 5, 2024