Back to photostream

NYH Compagnie

english version below....

----------------

1856 wurde die "Harburger Gummi-Kamm-Compagnie" in der Nartenstraße

Ecke Neuländer Straße gegründet. Mitgründer war ein Sohn des legendären und praktisch ersten Hamburger Großunternehmers „Stockmeyer“. 1870 machten sich zwei Mitarbeiter des Unternehmens in Hamburg Barmbek mit der „New York Hamburger Gummi Waaren Compagnie“ (NYH) selbstständig. Die Gebäude sind heute in Teilen erhalten und werden durch das Museum der Arbeit genutzt.

 

Wie es so manchmal kommt, übernahm 1929 dieses neue Unternehmen seinen Mitbewerber und zog nach dem zweiten Weltkrieg auch in dessen Räumlichkeiten in Harburg.

 

Das Unternehmen fertigte längst nicht nur Gummikämme (die bis heute bei Friseuren weltweit einen Namen haben), sondern stellte und stellt auch Gummiprodukte z.B. als Automobilzulieferer her. Auf dem 30.000 qm großem Firmengelände gibt es ein separates Gebäude für die Kammfabrik (Neuländer Straße), eine große –aus mehreren Gebäuden und Baujahren bestehende – Fassade zur Nartenstraße und einen weiteren Komplex genau hinter diesen beiden Gebäuden. Ich vermute, dass hier früher das „Kraftwerk“ der Fabrik untergebracht war. Im Internet sind drei Dampfmaschinen verzeichnet:

•1895: SCQ 2 mit 80 PS von der Maschinen- & Kessel-Fabrik G. Kuhn, Stuttgart

•1906: Liegende Zweikurbel-Verbund-Schiebermaschine mit 50 PS von August Borsig

•1908: Verbundmaschine mit nebeneinanderliegenden Zylindern mit 800 PS!

Görlitzer Maschinenbauanstalt AG

 

Der älteste Gebäudeteil ist Teil der Fassade zur Nartenstraße und stammt von 1866, nachdem das Ursprungshaus einem Brand zum Opfer viel.

 

Im Gebäude der Kammfabrik wurde im Erdgeschoss bis 2008 die Kämme gepresst und anschließend vulkanisiert. Einen Stock drüber wurden diese Rohlinge weiter bearbeitet, in dem die Zinken eingefräßt wurden und der Rohling geschliffen wurde. Schließlich ist das besondere an diesen Gummikämmen, das es anders als bei heute üblichen Kunststoffkämmen keine Pressnaht gibt, die auf den Zinken des Kammes dafür sorgen können, dass die Kopfhaut verletzt wird. Nicht zuletzt deshalb erfordern diese Kämme besonders viel Handarbeit und sind nur bedingt ein wirkliches „Industrieprodukt“. Im nächsten Stockwerk wurden die Kämme weiter gebimst und poliert, im Dachgeschoss wurde das Gütesiegel – die Kammmarke (z.B. „Hercules Sägemann“) und Bezeichnung mittels Heißprägung in den Kamm „eingebrannt“. Hier befanden sich auch die Qualitätssicherung und die Verpackung.

 

2008 ist die NYH aus dem Gebäudekomplex ausgezogen und hat eine moderne Produktion in Lüneburg erbaut. Dort werden auch heute noch die „Hercules Sägemann“ Kämme von 1856 fabriziert. Zwar wurde die Fabrikation´2009 zunächst eingestellt. Doch der Markt forderte die Rückkehr der Kammproduktion, was nach im selben Jahr auch umgesetzt wurde.

 

Ursprünglich vom Denkmalsamt Hamburg als Lieblingsobjekt entdeckt und unter dem Titel "ecocity harburg" vermarktet, ist seit dem Befund einer Nitrosamin-Belastung keine Rede mehr davon, die Gebäude in Harburg zu erhalten. Bestenfalls die Fassade zur Nartenstraße sollte erhalten werden (was nun sicher auch nur „Fassadenwahrung“ für den hamburger Denkmalschutz wäre), aber auch das scheint mittlerweile mehr als unwahrscheinlich.

 

So wird hier also demnächst der Abrissbagger vorbeikommen und einem der wichtigsten noch erhaltenen Industriedenkmäler Hamburgs den Erdboden gleichmachen…

------------------------

In 1856 the "Harburger Gummi-Kamm-Compagnie" in the Nartenstraße was founded . Co-founder was a son of the legendary and virtually the first major Hamburg entrepreneur "Stockmeyer" . 1870, two employees of the company made with its own rubber factory in Hamburg Barmbek with the "New York Hamburger Gummi Waaren Compagnie" (NYH) independently. The buildings have been preserved in parts and is now in use by the Museum of Work.

 

This new company took over its competitors in 1929 and moved to the Second World War in its premises in Harburg.

 

The company produced no longer just rubber combs (until now in hairdressers around the world have a name) , but presented and also produces rubber products for automotive. On campus there is a separate building for the comb factory ( Neuländerstraße), a large - number of buildings and construction existing - Facade for Nartenstraße and another complex just behind these two buildings . I suspect that here the "power plant" of the factory that previously housed. On the Internet, three steam engines are listed:

• 1895 : SCQ 2 with 80 hp from the engine & boiler factory G. Kuhn , Stuttgart

• 1906 : Horizontal Two - crank slide composite machine with 50 hp of August Borsig

• 1908: An engine with adjacent cylinders with 800 hp!

Görlitz Maschinenbauanstalt AG

 

 

The oldest part of the building is part of the facade to Nartenstraße and dates from 1866 after the original house burned down in a fire.

 

In the building of the comb factory Combs was pressed on the ground floor until 2008 and then vulcanized. One floor over it these blanks were further processed, in which the tines were eingefräßt and the blank was ground. Finally, the special thing about this rubber ridges that there are different than usual today plastic combs no molding seams that can provide on the tines of the comb for it, which will hurt the scalp. Not least because these combs is a lot of manual work and are only partly a real "industrial product". On the next floor, the combs were further pumicing and polished on the top floor was the seal of approval - the comb brand (eg " Hercules Sägemann " ) and designation by hot embossing "burned " into the comb . Here was the quality assurance and packaging.

 

2008 NYH is moved out of the building complex and has built a modern production in Lüneburg. There, the "Hercules Sägemann" combs are manufactured from 1856 today. Although the Fabrikation2009 for initially been set. However, the market demanded the return of comb production, which was also implemented in the same year after.

 

Originally discovered by the Heritage Office Hamburg as a favorite object and marketed under the title ecocity harburg , is no more of it to get the building in Harburg speech since the finding of a nitrosamine exposure. At best, the facade to Nartenstraße should be obtained (which now ensures even "facade preservation" for the hamburger monument would be ) , but now even that seems highly unlikely .

 

So here the demolition excavators is so soon come over and one of the most important surviving industrial monuments of Hamburg will raze it to the ground ...

3,152 views
7 faves
6 comments
Uploaded on April 15, 2014
Taken on April 6, 2014