Sense of Doubt

Conny und Shashaa treffen sich im gelben Café. Zufällig. Conny denkt noch nach über den Bahnhof Zoo, über Atze, und wie man die Kinder beschützt. Das kann doch nicht sein, dass man heute "Wir Kinder vom Bahnhof Zoo" in der Schule liest! Damals, als das im Stern erschien, hatte das so eine große Sogwirkung!

Sie hat sich den Film nochmal angeschaut. Diese Bilder und David Bowie. Sense of Doubt heißt das Stück… Gänsehaut. So ein Flashback…

Nee, sie war nicht in Berlin. Aber Angie und Diana und Daliah. Mit Barbara kann sie nicht reden, da ist zu viel Groll. Sie hat gehört, Shashaa war mit Barbara in New York. Versucht sie ein wenig auszuhorchen.

Shashaa dagegen liegt Miami schwer im Magen, und dass sie so wahrscheinlich ihre Karriere erstmal an den Nagel hängen kann. Sie würde gerne mit jemandem darüber reden.

Aber Conny interessiert das überhaupt nicht. Erst schon: "Ihr wart in New York, und dann?"

"Ich bin dann nach Miami. Man muss ja schließlich auch was arbeiten."

"Und Barbara?"

"Och, die ist nach L.A., ne Freundin besuchen."

"Wen? Hat sie das gesagt?"

"Nasrin, Nadine oder so. Die Tochter von nem deutschen Schauspieler. In Van Nuys wohnt die."

"Meinst du Nasti? Nastassja Kinski?"

"Ja, genau."

"Und was sie da wollte, hat sie nicht gesagt?"

"Nö. Keine Ahnung."

Conny hat wohl in der Presse gelesen, Nasti kämpft gegen all die Männer, die sie damals gezwungen haben, Nacktszenen zu drehen. Schwer einzelnen was nachzuweisen, weil der Gruppendruck ja so groß war. Ihr Vater? Polanski? Oder andere Filmheinis? Aber Ken hatte nix damit zu tun...

Halt so wie Connys Mutter, diese Schlampe. Conny hat immer noch Sense of Doubt im Kopf, es übertönt alles...

Kinderficker... ob der Polanski die treibende Kraft war? Der redet sich ja auf den Holocaust raus...

 

Done