Back to photostream

Strasbourg (Fr.) Église Saint-Pierre-le-Jeune protestant

Die Église Saint-Pierre-le-Jeune protestant („Jung-Sankt-Peter protestantisch“) ist ein kunstgeschichtlich und architektonisch bedeutendes Kirchengebäude der Stadt Stadt Straßburg im Elsass. Der umständliche Name beruht darauf, dass in der Stadt drei weitere Peterskirchen vorhanden sind: „Alt-Sankt-Peter“, aufgeteilt in eine katholische und eine evangelisch-lutherische Kirche innerhalb der Protestantischen Kirche Augsburgischen Bekenntnisses von Elsass und Lothringen, und „Jung-Sankt-Peter (katholisch)“, eine mächtige neuromanische Kuppelkirche aus dem späten 19. Jahrhundert. Das hier dargestellte Gotteshaus ist das zweite Kirchengebäude an gleicher Stelle, sein Hauptbau entstand im 14. Jahrhundert und wurde in den folgenden Jahrhunderten immer wieder um- und ausgebaut. An der Stelle der heutigen Kirche befand sich in merowingischer Zeit eine St.-Kolumban-Kapelle mit Pilgerherberge. 1031 gründete Bischof Wilhelm hier das Kollegiatstift St. Peter. Ein romanischer Stiftskomplex entstand. Die Kirche wurde bis 1320 im gotischen Stil erneuert. Im Jahr 1524 führte Straßburg die Reformation ein und Saint-Pierre-le-Jeune wurde lutherisch. Das katholische Stiftskapitel ging nach Molsheim, durfte aber für Investituren und andere feierliche Anlässe den Chor von Saint-Pierre weiter benutzen. 1681 schickte König Ludwig XIV. im Zuge seiner Reunionspolitik ein 30.000-Mann-Heer unter Le Tellier vor die Stadt; der Rat der Stadt übergab Straßburg an Frankreich (die Annexion wurde im Frieden von Rijswijk 1697 de jure anerkannt). Nach 1681 wurde die Kirche auf Betreiben des Kapitels mit einer Mauer, die auf den Lettner aufgesetzt wurde, geteilt. Das Langhaus blieb lutherisch, der Chor wurde katholische Stifts- und Pfarrkirche. die Kirche wurde zur Simultankirche. Der Turm wurde 1784 wegen Baufälligkeit ersetzt und 1799 wurde auf dem Turm ein Telegraph installiert. Bis in das späte 19. Jahrhundert war die Kirche simultan; dann reichte der Chor für die gewachsene katholische Gemeinde nicht mehr aus. Für sie wurde bis 1893 die neuromanische Kirche Saint-Pierre-le-Jeune catholique gebaut. Danach wurde die Trennmauer entfernt, und Saint-Pierre-le-jeune protestant wurde grundlegend restauriert. In den Jahren von 1897 bis 1901 wurde das inzwischen teilweise verfallene Kirchengebäude vom Karlsruher Architekten Carl Schäfer, einem der wichtigsten Vertreter der neugotischen Sakralarchitektur Deutschlands, saniert und teilweise umgebaut. Er verlegte unter anderem den Eingang seitlich und schuf an dessen Stelle ein neues Hauptportal, eine Kopie des Nordportals der Fassade des Straßburger Münsters. Das Münster-Portal wird dem Baumeister Erwin von Steinbach zugeschrieben, weswegen der neue Kircheneingang den Namen Erwinsportal erhielt. Zugleich erhielt der Kreuzgang eine polychrome Bemalung nach dem Vorbild des Hortus Deliciarum. Die lebensgroße Taufengelsstatue samt Kapelle und die Chorglasfenster stammen ebenfalls aus dieser Zeit. Auch Innenwände und Teile der äußeren Fassaden sind reich mit Farben und Blattgold geschmückt. (Quelle: Wikipedia)

602 views
75 faves
3 comments
Uploaded on June 22, 2025
Taken on June 13, 2025