ungewöhnliche Perspektive . . .
und ein Riss im Bild ...
Die ungewöhnliche Perspektive entstand dadurch, dass ich nicht in die Mitte der Vierung durfte. Der Platz war einem physikalische Geschehen vorbehalten.
Der Riss im Bild geht von der Mitte der Kuppe schräg zum rechten Vierungspfeiler ... und ist natürlich kein Riss, sondern ein dünnes Stahlseil.
Es gehört zu einer Arbeit von Gerhard Richter im Zentrum der Dominikanerkirche in Münster, ein Foucaultschen Pendel.
Wer Richter kennt, ahnt direkt, dass so eine Arbeit auch von Spiegeln begleitet wird.
Bei dem Foucaultschen Pendel handelt es sich um eine 48 Kilogramm schwere, nichtmagnetische Metallkugel mit 22 Zentimeter Durchmesser, die in der Vierungskuppel in 29 m Höhe an einem 3 Millimeter starken Edelstahlseil befestigt ist.
Sie schwingt über einer kreisrunden Platte aus Grauwacke, einem 380 Millionen Jahre alten Sedimentgestein (werden Hilde und ich später zeigen).
Die Bodenplatte umgibt ein Kranz mit 360-Grad-Winkelmaß-Skalierung, in Zwölferschritten eingeteilt. Platte und Kranz haben einen Durchmesser von 5,60 Meter (Schwingungsebene: 4 Meter).
Ein Magnetfeldantrieb im Zentrum der Bodenplatte sorgt für die ununterbrochen gleichmäßige Bewegung des Pendels durch einen neutralen Impuls.
Im Verlauf einer Stunde dreht sich die Ebene unter dem Pendel (und über dem Pendel) um zirka 12 Grad entgegen dem Uhrzeigersinn. Für eine vollständige Rotation um 360 Grad werden etwa 30 Stunden benötigt.
Am Nordpol wären es 24 Stunden, In Kiel ca. 29 Stunden und in München bräuchte es ca. 32 Stunden, wohingegen am Äquator keine Drehung enstehen würde.
Wichtig zu bemerken ist, dass die Kugel immer in einer Richtung schwingt, aber die Kirche (samt Weltkugel) sich um die Schwingungsrichtung dreht.
Damit die Kugel in einer leicht elliptyschen Bewegung sich nicht durch parasitäre Richtungskräfte beeinflussen lässt, wird die Bahn ständig elektronisch vermessen und durch ein aufwendiges Computerprogramm und errechnete magnetische Impulse in einer sauberen Schwingungsbahn gehalten.
So wird die erstmals im Jahr 1851 von dem französischen Physiker Léon Foucault in einem Pendelversuch nachgewiesene Erdrotation sichtbar.
ƒ/7.1
16.0 mm
1/60
320
FV0A4611_pa2
ungewöhnliche Perspektive . . .
und ein Riss im Bild ...
Die ungewöhnliche Perspektive entstand dadurch, dass ich nicht in die Mitte der Vierung durfte. Der Platz war einem physikalische Geschehen vorbehalten.
Der Riss im Bild geht von der Mitte der Kuppe schräg zum rechten Vierungspfeiler ... und ist natürlich kein Riss, sondern ein dünnes Stahlseil.
Es gehört zu einer Arbeit von Gerhard Richter im Zentrum der Dominikanerkirche in Münster, ein Foucaultschen Pendel.
Wer Richter kennt, ahnt direkt, dass so eine Arbeit auch von Spiegeln begleitet wird.
Bei dem Foucaultschen Pendel handelt es sich um eine 48 Kilogramm schwere, nichtmagnetische Metallkugel mit 22 Zentimeter Durchmesser, die in der Vierungskuppel in 29 m Höhe an einem 3 Millimeter starken Edelstahlseil befestigt ist.
Sie schwingt über einer kreisrunden Platte aus Grauwacke, einem 380 Millionen Jahre alten Sedimentgestein (werden Hilde und ich später zeigen).
Die Bodenplatte umgibt ein Kranz mit 360-Grad-Winkelmaß-Skalierung, in Zwölferschritten eingeteilt. Platte und Kranz haben einen Durchmesser von 5,60 Meter (Schwingungsebene: 4 Meter).
Ein Magnetfeldantrieb im Zentrum der Bodenplatte sorgt für die ununterbrochen gleichmäßige Bewegung des Pendels durch einen neutralen Impuls.
Im Verlauf einer Stunde dreht sich die Ebene unter dem Pendel (und über dem Pendel) um zirka 12 Grad entgegen dem Uhrzeigersinn. Für eine vollständige Rotation um 360 Grad werden etwa 30 Stunden benötigt.
Am Nordpol wären es 24 Stunden, In Kiel ca. 29 Stunden und in München bräuchte es ca. 32 Stunden, wohingegen am Äquator keine Drehung enstehen würde.
Wichtig zu bemerken ist, dass die Kugel immer in einer Richtung schwingt, aber die Kirche (samt Weltkugel) sich um die Schwingungsrichtung dreht.
Damit die Kugel in einer leicht elliptyschen Bewegung sich nicht durch parasitäre Richtungskräfte beeinflussen lässt, wird die Bahn ständig elektronisch vermessen und durch ein aufwendiges Computerprogramm und errechnete magnetische Impulse in einer sauberen Schwingungsbahn gehalten.
So wird die erstmals im Jahr 1851 von dem französischen Physiker Léon Foucault in einem Pendelversuch nachgewiesene Erdrotation sichtbar.
ƒ/7.1
16.0 mm
1/60
320
FV0A4611_pa2