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Die große Jagd . . . 2. - 4. Szene

Ausschnitt der zweiten Szene

 

In der zweiten Szene in einem Hafen vor einem luxuriösen Gebäude im Hintergrund, vielleicht einer Strandvilla, überwacht ein Reiter, möglicherweise ein Angestellter der kaiserlichen Post, den Transport einer schweren Last. Vier Männer tragen einige verschnürte oder in Kisten verpackte Tiere auf den Schultern, ein Aufseher peitscht einen Sklaven und andere Diener ziehen Strauße und Antilopen auf ein Schiff.

 

Die Forschung ist sich einig, dass hier der Hafen Karthagos dargestellt ist, an dessen Hafenforum zur antoninischen Zeit ein achteckiges Gebäude und ein Tempel mit halbkreisförmigen Portikus standen, die der Architektur im Hintergrund dieser Szene ähneln.

 

Dritte Szene

 

In der dritten Szene, die sich vor dem Eingang der Aula mit der Apsis befindet, sieht man ein Stück Land zwischen zwei Meeren. In der Mitte beobachten eine Gruppe von drei Personen das Entladen von Tieren von zwei Schiffen, die von zwei Seiten kommen. Wegen der prominenten Stellung sah man in dieser Gruppe die Darstellung der Tetrarchen oder Maxentius (Sohn des Tetrarchen Maximian) mit zwei hohen Beamten, oder auch einen procurator ad elephantos (kaiserlicher Beauftragter für die Tiere in den Spielen) mit zwei Angestellten.

 

Das Land zwischen den beiden Meeren ist mit Sicherheit Italien, und vielleicht ist hier Ostia, der Hafen Roms dargestellt. Das gleichzeitige Entladen der beiden Schiffe ist ein Beispiel für den in der Spätantike typischen Erzählstil.

 

Vierte Szene

 

Die vierte Szene zeigt die Verschiffung der Tiere in einem östlichen Hafen, vielleicht in Ägypten, wie es die Darstellungen eines Elefanten, eines Tigers und eines Dromedars vermuten lassen. Die Jäger tragen Beinkleider orientalischen Stils.

 

Habe das heutige Bild nach hinten verschoben, sodass ihr von links nach rechts das Mosaik studieren könnt. Das nächst Bild werde ich dann auch nach hinten stellen, damit die Reihenfolge stimmt.

 

Das Mosaik gibt soviel Aufschluss über die römische Sozialstruktur, die Technik, die Logistik, den Wertekanon und die Lebensweise. Sie hat sich mir im Begehen und Erfassen der einzelnen Teile jedoch vor Ort und auch durch die Detailbilder, die allenthalben nur angeboten werden, eben nicht so erschlossen, wie in der jetzt hier versuchten, wenn auch provisorischen, Darstellung des Gesamtzyklus, der viel über den Hausherren, die Selbstdarstellung und die damaligen, relevanten Gesellschaftsthemen aussagt.

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Uploaded on May 28, 2014
Taken on May 4, 2014