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FDC Kalmar Union 600 Jahre Erik von Pommern 1997

Die Kalmarer Union war eine Vereinigung der Königreiche Dänemark, Norwegen und Schweden, die von 1397 bis 1523 bestand.

Die formal nie ratifizierte Union von Kalmar umfasste ebenfalls Teile Finnlands, das damals unter schwedischer Herrschaft stand, Island, die Färöer, Shetland und Orkney, die der norwegischen Krone unterstellt waren, und zeitweise Schleswig-Holstein. Die Reichsräte in Dänemark, Schweden und Norwegen hatten jedoch nie das Unionsdokument ratifiziert, denn Margarethe I. wollte eine viel engere Union errichten als der Adel der nordischen Staaten. Nicht zur Union gehörten die Inseln und Städte der Hanse, die in wirtschaftlicher und politischer Konkurrenz zu den umliegenden Monarchien stand. Die Westküste Schwedens war damals ebenso wie Bornholm im Besitz Dänemarks.

Nach dem Tode Margarethes 1412 ergaben sich weitere Probleme, als ihr Großneffe, König und Nachfolger Erich von Pommern-Stolp einen Bruch mit der Hanse verursachte. Obwohl er im Verfassungskonflikt von Wenden im Sinne des alten Rates eingriff, wollte die Hanse seinen Anspruch auf Schleswig nicht unterstützen. Erich von Pommern verbündete sich deshalb mit Polen gegen den Deutschen Orden und erhob am Sund Steuern. Hierdurch wurden die Hanse und Holstein benachteiligt, bzw. England und Holland bevorzugt. Die Hanse unterstützte daraufhin offen die Holsteiner Grafen.

 

1427 wurde eine hanseatische Flotte im Sund von den Dänen besiegt und die Hamburger und Lübecker Bürgermeister hierbei gefangen genommen. Ein weiterer Angriff der Hanse auf Kopenhagen 1428 schlug fehl, und ein dänischer Angriff im Jahre 1429 auf Stralsund endete mit der Niederlage im Seegefecht beim Dänholm. Eine wendische Flotte brandschatzte Bergen. Erich von Pommern verständigte sich mit dem Deutschen Orden und konnte von den neutralen Hansestädten im Osten sogar Nowgorod auf seine Seite bringen. Außerdem erhielt er in dem sich entwickelnden Kaperkrieg Unterstützung von Holland. Rostock und Stralsund schlossen 1430 einen Sonderfrieden, Flensburg wurde 1431 von Holstein erobert.

 

Außerdem wollte Erich von Pommern die Union in einen von Kopenhagen aus regierten Einheitsstaat umformen. Bereits seit 1434 kam es in Schweden zu Volkserhebungen. Erst als 1435 der Anführer und jetzige Nationalheld Engelbrecht Engelbrechtson ermordet wurde, brach der Aufstand zusammen. Der schwedische Adel setzte daraufhin Karl Knutson Bonde bis 1441 als Reichsverweser von Schweden ein, der weiter gegen Dänemark agierte und später König werden sollte.

 

Der schwedische Aufstand zwang Erich von Pommern 1435 zum Frieden von Vordingborg. Die Linie Holstein-Rendsburg des Hauses Schauenburg behielt das Herzogtum Schleswig, die Hanse bekam ihre Privilegien bestätigt und die wendischen und pommerschen Schiffe sollten im Gegensatz zu den Schiffen der im Krieg neutralen Preußen und Livländer vom dänischen Sundzoll befreit werden. Diese versprochene Freiheit wurde den wendischen Händlern aber später verwehrt.

 

Erich von Pommern konnte seine Macht hiernach nicht mehr durchsetzen und zog sich auf die Insel Gotland zurück.

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Uploaded on May 2, 2013
Taken on May 2, 2013