Depression
Herr K. betritt zögernd mit mattem Gang das Sprechzimmer. Seine Mimik ist ernst, von der Umgebung unberührt. Stockend und mühsam berichtet er: Er fühle sich stimmungsmäßig leer, wie versteinert, er empfinde nichts mehr, nicht einmal mehr Traurigkeit. Es fehle ihm Kraft und Antrieb, auch nur das Nötigste zu tun, obwohl er ständig dagegen anzukämpfen versuche. Obwohl er unendlich müde sei, habe er seit Wochen nicht mehr durchgeschlafen, die frühen Morgenstunden brächten die schlimmsten, grauenvollsten Stunden seines Lebens mit sich: Erwachend aus qualvollen Angstträumen beschleiche ihn entsetzliche Furcht vor dem langen, langen Tag mit seinen unendlichen Minuten, in denen sich alles nur noch zum Schlimmeren wenden würde. Das Aufstehen, das Heben der Beine aus dem Bett, bedeute eine Qual für ihn. Obwohl er körperlich gesund sei, fühle er sich wie abgeschlagen, sei appetitlos, verspüre einen Druck über der Brust und im Kopf, die Kehle sei wie zugeschnürt. Das Denken trete auf der Stelle, er könne kaum noch Zeitung lesen, habe an nichts mehr Interesse, falle ins Grübeln über Vergangenes. Er habe das Gefühl überflüssig zu sein, er sei für seine Familie nur noch Balast. Die Besorgtheit der Angehörigen mache alles noch schlimmer, weil er sich deshalb immer mehr Schuldgefühle wegen seines Verhaltens machen müsse.
Depression
Herr K. betritt zögernd mit mattem Gang das Sprechzimmer. Seine Mimik ist ernst, von der Umgebung unberührt. Stockend und mühsam berichtet er: Er fühle sich stimmungsmäßig leer, wie versteinert, er empfinde nichts mehr, nicht einmal mehr Traurigkeit. Es fehle ihm Kraft und Antrieb, auch nur das Nötigste zu tun, obwohl er ständig dagegen anzukämpfen versuche. Obwohl er unendlich müde sei, habe er seit Wochen nicht mehr durchgeschlafen, die frühen Morgenstunden brächten die schlimmsten, grauenvollsten Stunden seines Lebens mit sich: Erwachend aus qualvollen Angstträumen beschleiche ihn entsetzliche Furcht vor dem langen, langen Tag mit seinen unendlichen Minuten, in denen sich alles nur noch zum Schlimmeren wenden würde. Das Aufstehen, das Heben der Beine aus dem Bett, bedeute eine Qual für ihn. Obwohl er körperlich gesund sei, fühle er sich wie abgeschlagen, sei appetitlos, verspüre einen Druck über der Brust und im Kopf, die Kehle sei wie zugeschnürt. Das Denken trete auf der Stelle, er könne kaum noch Zeitung lesen, habe an nichts mehr Interesse, falle ins Grübeln über Vergangenes. Er habe das Gefühl überflüssig zu sein, er sei für seine Familie nur noch Balast. Die Besorgtheit der Angehörigen mache alles noch schlimmer, weil er sich deshalb immer mehr Schuldgefühle wegen seines Verhaltens machen müsse.