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Ostschweiz | Bauernhaus von Brülisau Al (1621/1754)

Die Entstehungsgeschichte dieses «sekundären» Vielzweckhauses ist für das Appenzellerland fast bilderbuchhaft charakteristisch. Nahezu alle heutigen Appenzeller Vielzweckbauten sind durch das nachträgliche Zusammenfügen von Wohnteil und Stallscheune entstanden. Neben der Anordnung unter einem Kreuzfirst tritt auch das Hintereinanderstellen von beiden Baukörpern in Erscheinung.

 

Durch diese Bauweise konnten alle Funktionen des Bauernhauses unter einem einzigen, schützenden Dach vereint werden. Als in der Mitte des 19. Jahrhunderts maschinell hergestellte Eisennägel verfügbar wurden, umgab man die ursprünglich mit Brettern verschalten Häuser zusätzlich mit dichten Schindelschirmen. Das Bauernhaus vom Rossberg ist von mehr als 160’000 Schindeln eingehüllt.

Man betritt das Innere des Hauses über die «Vorbrugg», den geschützten Hofplatz. Hier sind die Ställe für die verschiedenen Tiergattungen (Kühe, Schweine, Hühner) aufgereiht. Die Haustür des 1754 erstellten Wohnbaus führt in die Küche, die auch zur Käseherstellung diente. Kachelofen und Einbaumöbel in der Stube befinden sich im originalen Zustand. Vom Käsekeller bis hinauf zur Dachkammer ist das Haus ebenso liebevoll wie fachkundig eingerichtet. Breite Kreise der Appenzeller Bevölkerung haben dazu beigetragen, dass dieses einst dem Abbruch geweihte Kreuzfirsthaus zu einem lebendigen Beispiel der Innerrhoder Volkskultur geworden ist.

 

Mehr: ballenberg.ch/drucken_gebaeude.php?lang=de&id=6&g...

 

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Uploaded on September 6, 2014
Taken on May 18, 2014