Schloss Ehreshoven
Das Schloss Ehreshoven ist ein Wasserschloss, das auf einer Höhe von etwa 114 Meter über Normalnull im Ortsteil Ehreshoven der nordrhein-westfälischen Gemeinde Engelskirchen steht. Es gilt als einer der prächtigsten Adelssitze des Bergischen Landes.
Ehreshoven war ursprünglich Besitz der Siegburger Abtei Michaelsberg, die um 1064 vom Kölner Erzbischof Anno II. gegründet und reich dotiert wurde. Soweit man aus den Quellen ersieht, ist Ehreshoven 1355 erstmals genannt. Damals bat der Armiger Arnulphus de Graschap, der Abt möge seine Belehnung mit Ehreshoven auf seinen Vater Heinrich von Grafschaft übertragen. Dies bedeutet, dass 1355 eine kleine Burg, zumindest ein Festes Haus, in Ehreshoven existiert hat. Jutta von Grafschaft, die Tochter des vorerwähnten Adolf, war mit Wilhelm von Nesselrode († 1399) verheiratet, der 1396 mit Ehreshoven belehnt wurde. Von da ab blieb der Adelssitz bis 1920 im Besitz der Familie von Nesselrode. Gräfin Marie von Nesselrode-Ehreshoven (1853–1920), die unverheiratet geblieben war, vererbte ihr Anwesen der Rheinischen Ritterschaft, damit dort das lange gewünschte Fräuleinstift (Wohnsitz für alleinstehende adlige Damen) eingerichtet werden könne. Ihr Neffe wehrte sich dagegen, dass nach 525 Jahren der angestammte Besitz in fremde Hände übergehen sollte. Es kam zu einem Prozess, der zugunsten der Ritterschaft entschieden wurde. 1924 konnte das Stift Ehreshoven eingerichtet werden.
Von der spätmittelalterlichen Anlage haben sich an der Rückseite des Herrenhauses Reste erhalten, und zwar Teile des Burghauses aus dem 14./15. Jahrhundert. Unter Wilhelm von Nesselrode und seiner Ehefrau Elisabeth von Schwarzenberg († 1599) wurde Ehreshoven wesentlich umgestaltet. Das Ehepaar (⚭ 1579) setzte sich 1595 mit der Kapelle ein Denkmal von hohem kunstgeschichtlichen Wert.
Gegen Ende des 17. Jahrhunderts ließen Philipp Wilhelm Christoph von Nesselrode und seine Gattin Maria Adriana Franziska von Leerodt einen Neubau aufführen, in den nur der Kapellenbau und der nördlich anstoßende Teil des ursprünglichen Burghauses einbezogen wurden. Das dreiflügelige Herrenhaus und die große vierflügelige offene Vorburg wurden in dieser Zeit errichtet. Im frühen 18. Jahrhundert legte man nördlich des Schlosses den französischen Garten an, der im Wesentlichen (einschließlich eines Teehauses aus dem 16. Jahrhundert) heute noch erhalten ist. Welcher Baumeister das barocke Schloss ausführte, ist nicht bekannt. Ob der Plan von Graf Matteo Alberti oder einem seiner Mitarbeiter stammt, lässt sich nicht mit Sicherheit feststellen. Graf Franziskus Wolff Metternich, der langjährige Provinzialkonservator der Rheinprovinz, konstatierte: „Jedenfalls gehört der Künstler in den Kreis des Düsseldorfer Hofes.“ Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs entstanden am Schloss bei den Luftangriffen auf Engelskirchen am 2. Februar 1945 beträchtliche Schäden, die in der Nachkriegszeit wieder beseitigt wurden.
Über fünfhundert Jahre lang war die Anlage im Besitz der Familie von Nesselrode, ehe sie die letzte Gräfin dieses Geschlechts der Rheinischen Ritterschaft als Damenstift vermachte. Dieses existiert dort bis heute. Der 1984 veröffentlichte Dokumentarfilm Im Damenstift von Eberhard Fechner porträtierte die seinerzeit dort lebenden Stiftsdamen und zeigte ihren Alltag. Teile des Schlosses sind heute auch vermietet und werden gewerblich genutzt, die daraus erzielten Einnahmen tragen zum Unterhalt der Anlage und zur Finanzierung des Damenstifts bei.
Der früher zum Schloss gehörende Gutshof wird heute vom Malteser Hilfsdienst als Kommende genutzt.
Im ehemaligen jetzt umgebauten Stall des Schlosshofes ist das Depot der Vereinigten Adelsarchive im Rheinland untergebracht. Hier lagern in über 10.000 Kartons auf etwa 1700 Regalmetern Archivalien von 20 rheinischen Adelsarchiven. Es wird vom Archivberatungs- und Fortbildungszentrum des Landschaftsverband Rheinland in der Abtei Brauweiler betreut, an das auch Anfragen zur Benutzung zu richten sind.
Das Schloss diente bereits als Kulisse für die Märchenfilme Die Salzprinzessin (2015), Das Wasser des Lebens (2017) und Richard Hubers Film Ein Fest fürs Leben (2023) sowie die Fernsehserie Verbotene Liebe und als Veranstaltungsort für die ZDF-Sendung Bares-für-Rares – Deutschlands größte Trödelshow.
Schloss Ehreshoven
Das Schloss Ehreshoven ist ein Wasserschloss, das auf einer Höhe von etwa 114 Meter über Normalnull im Ortsteil Ehreshoven der nordrhein-westfälischen Gemeinde Engelskirchen steht. Es gilt als einer der prächtigsten Adelssitze des Bergischen Landes.
Ehreshoven war ursprünglich Besitz der Siegburger Abtei Michaelsberg, die um 1064 vom Kölner Erzbischof Anno II. gegründet und reich dotiert wurde. Soweit man aus den Quellen ersieht, ist Ehreshoven 1355 erstmals genannt. Damals bat der Armiger Arnulphus de Graschap, der Abt möge seine Belehnung mit Ehreshoven auf seinen Vater Heinrich von Grafschaft übertragen. Dies bedeutet, dass 1355 eine kleine Burg, zumindest ein Festes Haus, in Ehreshoven existiert hat. Jutta von Grafschaft, die Tochter des vorerwähnten Adolf, war mit Wilhelm von Nesselrode († 1399) verheiratet, der 1396 mit Ehreshoven belehnt wurde. Von da ab blieb der Adelssitz bis 1920 im Besitz der Familie von Nesselrode. Gräfin Marie von Nesselrode-Ehreshoven (1853–1920), die unverheiratet geblieben war, vererbte ihr Anwesen der Rheinischen Ritterschaft, damit dort das lange gewünschte Fräuleinstift (Wohnsitz für alleinstehende adlige Damen) eingerichtet werden könne. Ihr Neffe wehrte sich dagegen, dass nach 525 Jahren der angestammte Besitz in fremde Hände übergehen sollte. Es kam zu einem Prozess, der zugunsten der Ritterschaft entschieden wurde. 1924 konnte das Stift Ehreshoven eingerichtet werden.
Von der spätmittelalterlichen Anlage haben sich an der Rückseite des Herrenhauses Reste erhalten, und zwar Teile des Burghauses aus dem 14./15. Jahrhundert. Unter Wilhelm von Nesselrode und seiner Ehefrau Elisabeth von Schwarzenberg († 1599) wurde Ehreshoven wesentlich umgestaltet. Das Ehepaar (⚭ 1579) setzte sich 1595 mit der Kapelle ein Denkmal von hohem kunstgeschichtlichen Wert.
Gegen Ende des 17. Jahrhunderts ließen Philipp Wilhelm Christoph von Nesselrode und seine Gattin Maria Adriana Franziska von Leerodt einen Neubau aufführen, in den nur der Kapellenbau und der nördlich anstoßende Teil des ursprünglichen Burghauses einbezogen wurden. Das dreiflügelige Herrenhaus und die große vierflügelige offene Vorburg wurden in dieser Zeit errichtet. Im frühen 18. Jahrhundert legte man nördlich des Schlosses den französischen Garten an, der im Wesentlichen (einschließlich eines Teehauses aus dem 16. Jahrhundert) heute noch erhalten ist. Welcher Baumeister das barocke Schloss ausführte, ist nicht bekannt. Ob der Plan von Graf Matteo Alberti oder einem seiner Mitarbeiter stammt, lässt sich nicht mit Sicherheit feststellen. Graf Franziskus Wolff Metternich, der langjährige Provinzialkonservator der Rheinprovinz, konstatierte: „Jedenfalls gehört der Künstler in den Kreis des Düsseldorfer Hofes.“ Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs entstanden am Schloss bei den Luftangriffen auf Engelskirchen am 2. Februar 1945 beträchtliche Schäden, die in der Nachkriegszeit wieder beseitigt wurden.
Über fünfhundert Jahre lang war die Anlage im Besitz der Familie von Nesselrode, ehe sie die letzte Gräfin dieses Geschlechts der Rheinischen Ritterschaft als Damenstift vermachte. Dieses existiert dort bis heute. Der 1984 veröffentlichte Dokumentarfilm Im Damenstift von Eberhard Fechner porträtierte die seinerzeit dort lebenden Stiftsdamen und zeigte ihren Alltag. Teile des Schlosses sind heute auch vermietet und werden gewerblich genutzt, die daraus erzielten Einnahmen tragen zum Unterhalt der Anlage und zur Finanzierung des Damenstifts bei.
Der früher zum Schloss gehörende Gutshof wird heute vom Malteser Hilfsdienst als Kommende genutzt.
Im ehemaligen jetzt umgebauten Stall des Schlosshofes ist das Depot der Vereinigten Adelsarchive im Rheinland untergebracht. Hier lagern in über 10.000 Kartons auf etwa 1700 Regalmetern Archivalien von 20 rheinischen Adelsarchiven. Es wird vom Archivberatungs- und Fortbildungszentrum des Landschaftsverband Rheinland in der Abtei Brauweiler betreut, an das auch Anfragen zur Benutzung zu richten sind.
Das Schloss diente bereits als Kulisse für die Märchenfilme Die Salzprinzessin (2015), Das Wasser des Lebens (2017) und Richard Hubers Film Ein Fest fürs Leben (2023) sowie die Fernsehserie Verbotene Liebe und als Veranstaltungsort für die ZDF-Sendung Bares-für-Rares – Deutschlands größte Trödelshow.