Matthias_Cologne
Schäl Sick
Blick über den Rhein auf die rechte Rheinseite nach Köln-Deutz, die "Schäl Sick".
Warum eigentlich „Schäl Sick“; also „Schielende Seite“?
In früheren Zeiten, als es noch keine Dampfschifffahrt gab, wurden Kähne, sogenannte Treidelschiffe, von Pferden flussaufwärts gezogen (getreidelt). Die Tiere wurden dabei vom Sonnenlicht reflektierenden Wasser geblendet, sodass sie das andere Ufer nur „erblinzeln“ konnten. Um die Pferde vor Augenschäden durch die Sonneneinstrahlung zu schützen, legte man den Tieren auf der dem Wasser zugewandten Seite Scheuklappen an, wodurch diese die andere Rheinseite gar nicht mehr sehen konnten. Diese immer wieder gerne aufgegriffene Entstehungsgeschichte ist allerdings umstritten. Zum einen ist nicht nachgewiesen, dass Pferde von grellem Sonnenlicht geblendet werden, und zum anderen wäre davon nicht nur einseitig ein Auge betroffen, aus dem sich eine scheele Seite ableiten ließe. Allerdings wurde am Rhein im fraglichen Bereich linksrheinisch auf dem sogenannten Leinpfad getreidelt, so dass das "schäle" Auge immer das linke Pferdeauge war.
In der Region Köln/Bonn bezieht sich der Begriff Schäl Sick nur auf die rechtsrheinischen Stadtteile. Eine mögliche Erklärung liegt in der frühmittelalterlichen religiösen Trennung der beiden Rheinseiten. Die Römer besiedelten am Niederrhein nur die linke Seite des Flusses. Der Rhein selbst bildete die Grenze zum Römischen Reich. Erst südlich von Remagen bei Rheinbrohl wagten sie sich auf die rechte Rheinseite und befestigten die Grenze in ihrem weiteren Verlauf mit dem Limes. Während sich das Christentum in den römischen Gebieten weit verbreiten konnte, blieben die Germanen auf der anderen Rheinseite hiervon noch lange Zeit unbeeinflusst. Die linksrheinischen Christen betrachteten die rechtsrheinischen Bewohner als Heiden, die dem Odin (Wodan) huldigten, welcher als einäugiger, schielender germanischer Gott bekannt ist, der bei den Christen als hinterlistig, tückisch und unberechenbar galt. Die Schäl Sick wäre demnach diejenige Rheinseite, auf der die unkultivierten Barbaren ihren Schäl Wodan verehrten. (Quelle: Wikipedia)
Schäl Sick
Blick über den Rhein auf die rechte Rheinseite nach Köln-Deutz, die "Schäl Sick".
Warum eigentlich „Schäl Sick“; also „Schielende Seite“?
In früheren Zeiten, als es noch keine Dampfschifffahrt gab, wurden Kähne, sogenannte Treidelschiffe, von Pferden flussaufwärts gezogen (getreidelt). Die Tiere wurden dabei vom Sonnenlicht reflektierenden Wasser geblendet, sodass sie das andere Ufer nur „erblinzeln“ konnten. Um die Pferde vor Augenschäden durch die Sonneneinstrahlung zu schützen, legte man den Tieren auf der dem Wasser zugewandten Seite Scheuklappen an, wodurch diese die andere Rheinseite gar nicht mehr sehen konnten. Diese immer wieder gerne aufgegriffene Entstehungsgeschichte ist allerdings umstritten. Zum einen ist nicht nachgewiesen, dass Pferde von grellem Sonnenlicht geblendet werden, und zum anderen wäre davon nicht nur einseitig ein Auge betroffen, aus dem sich eine scheele Seite ableiten ließe. Allerdings wurde am Rhein im fraglichen Bereich linksrheinisch auf dem sogenannten Leinpfad getreidelt, so dass das "schäle" Auge immer das linke Pferdeauge war.
In der Region Köln/Bonn bezieht sich der Begriff Schäl Sick nur auf die rechtsrheinischen Stadtteile. Eine mögliche Erklärung liegt in der frühmittelalterlichen religiösen Trennung der beiden Rheinseiten. Die Römer besiedelten am Niederrhein nur die linke Seite des Flusses. Der Rhein selbst bildete die Grenze zum Römischen Reich. Erst südlich von Remagen bei Rheinbrohl wagten sie sich auf die rechte Rheinseite und befestigten die Grenze in ihrem weiteren Verlauf mit dem Limes. Während sich das Christentum in den römischen Gebieten weit verbreiten konnte, blieben die Germanen auf der anderen Rheinseite hiervon noch lange Zeit unbeeinflusst. Die linksrheinischen Christen betrachteten die rechtsrheinischen Bewohner als Heiden, die dem Odin (Wodan) huldigten, welcher als einäugiger, schielender germanischer Gott bekannt ist, der bei den Christen als hinterlistig, tückisch und unberechenbar galt. Die Schäl Sick wäre demnach diejenige Rheinseite, auf der die unkultivierten Barbaren ihren Schäl Wodan verehrten. (Quelle: Wikipedia)