Back to photostream

Geheimnisvolles Erwachen am Sonntagmorgen

Sonntagmorgen

 

Wir pfeifen auf die Alltagssorgen.

Das Himmelbett schläft tief und fest.

Der Wecker schweigt am Sonntagmorgen,

und jagt uns nicht aus 'unsrem Nest'.

 

Wir gönnen uns die Zeit zu träumen.

Man fühlt sich locker, unbeschwert.

Wir müssen keinen Bus versäumen,

das hat der Sonntag uns beschert.

 

Man räkelt sich und wird sich dehnen.

Wir starten langsam in den Tag.

Man reißt den Mund auf, und wird gähnen

nach Herzenslust, und wie man mag.

 

Die Stechuhr zerrt oft an der Leine.

Der Sonntag setzt sich stur zur Wehr.

Und jedem Kummer macht er Beine.

Er zieht sie flink aus dem Verkehr.

 

Der Tag bringt ungetrübte Stunden.

Darüber sind wir hoch erfreut.

Man hat zu sich zurückgefunden.

Und Kosten wurden nicht gescheut.

 

Roman Herberth

Aus der Sammlung Gedichte zum Sonntag

 

7,490 views
107 faves
355 comments
Uploaded on February 16, 2014
Taken on February 16, 2014