spdwak
Dorothea Nennstiel
Leben und Wirken von Dorothea Nennstiel
Dorothea wurde am 14. Mai 1931 als zweites Kind von Magda und Dr. Günther Deilmann
in Merkers geboren,
Die Familie des Betriebs- und Landarztes und Merkerser Ehrenbürgers hatte 5 Mädchen und einen Jungen.
Eingeschult wurde sie im Jahr 1937 in die Grundschule Merkers.
Ihre Schulausbildung beendete sie 1950 mit dem Abitur in Bad Salzungen.
Nach einer erfolgreichen Schwesternausbildung studierte sie in Jena Germanistik.
Die Hochzeit mit ihrem Schulfreund Arno Nennstiel feierte sie 1955 und im gleichen Jahr wurde ihre erste Tochter Christiane geboren.
Über Neustadt- Orla und Ranis zog die Familie nach Unterbreizbach. Hier arbeitete ihr Mann Arno, der Medizin studiert hatte, als Betriebs- und Landarzt.
Dorothea wirkte in Unterbreizbachs Schule als Lehrerin für Deutsch, Russisch und Musik.
In ihrer Freizeit organisierte sie für die Kleinen Puppentheater im Kulturhaus und führte Kindernachmittage durch, die mit Spielen und selbst komponierten und getexteten Liedern und Stücken großen Anklang fanden.
1962 wurde ihre zweite Tochter Franziska geboren.
In dieser Zeit arbeitete sie als Sprechstundenhilfe bei ihrem Ehemann Arno in der Praxis mit, der als Betriebs- und Landarzt das Vertrauen fast aller Dorfbewohner und Beschäftigten des Kalibetriebes besaß und größtes Ansehen genoss.
Die dritte Tochter Antonia bereicherte das Familienleben im Jahr 1965.
In den Folgejahren wurde durch Dorothea das KUDONE- Ensemble gegründet und mit Leben erfüllt. Dieses Ensemble bestand aus einer Tanzgruppe, Chor, Laienspielgruppe und einer Akrobatikgruppe. Mit gesellschaftlich engagierten Mitstreitern verstand es Dorothea, künstlerisch begabt und managend, das Ortsleben in einer Form zu bereichern und zu erweitern, die es noch nicht gegeben hatte.
Gleichgesinnte gründeten mit Ihnen 1967 den Karnevalclub KCU, der auf Anhieb ein großer Erfolg wurde. Sie und ihr Mann führten den KCU musikalisch und organisatorisch weit über 20 Jahre federführend mit.
Damit war ihnen auch ein Ventil entstanden, welches politischen Witz und Satire ihrer Initiative den Bürgern nahe bringen konnte.
Das Ende der 60 er und der Beginn der 70 er Jahre war bei Nennstiels geprägt durch Wohnungswechsel im Ort, wobei der letzte in ein eigenes Häuschen vorgenommen wurde.
In der Winterliete in ihrem Haus probte jetzt der Chor des KCU, Kinder-, Sing- und Tanzgruppen unter der Leitung von Dorothea für Kinderfeste, Familiennachmittage, Rentnertreffen oder KCU- Veranstaltungen.
1977 wurde das erste Enkelkind geboren. Inzwischen sind es 10 Enkel und mehrere Urenkel.
Im gleichen Jahr gründete Dorothea den Rentnerclub der Volkssolidarität. Das Podium fand sie in der alten Schule des Ortes am Kirchplatz.
Die Veranstaltungen, durch ihren akkordeonspielenden Arno oft begleitet, wurden rege und gerne besucht, da erstmalig eine Begegnungsstätte für ältere Menschen im Ort vorhanden war.
Die Zusammenkünfte waren ausgefüllt mit Gesangsveranstaltungen, Musikabenden, Buchlesungen, Vorträgen über allgemein interessierende Themen und medizinischen Fragestunden für ältere Menschen.
Dieses wichtige von ihr gegründete Forum erwies sich als unverzichtbar und hat Bestand bis in die heutige Zeit.
Die politische Wende war für Dorothea eine der schönsten Zeiten in ihrem Leben.
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Nun endlich, ohne Reglementierung, ohne Vorschriften, ohne Verbote, nun endlich war ihr Wirken fast ungebremst.
Sofort knüpfte sie Kontakte zu den Bürgermeistern der hessischen Nachbargemeinden Philippsthal und Hohenroda und wirkte unermüdlich mit Besuchen, Ausflügen, Veranstaltungen und Weinfest im Ort mit unserer Partnergemeinde Haltern/Westfalen.
Hieraus entwickelten sich gute partnerschaftliche Beziehungen und viele persönliche Freundschaften.
In der ersten Wahl in unserer Gemeinde 1990 erhielt sie als Einzelkandidatin die absolute Stimmenmehrheit in unserem Ort.
Von 1990 - 1994 war sie als stellvertretender Bürgermeister tätig. Gleichzeitig leitete sie als Sozialausschußvorsitzende mit viel Erfahrung und Geschick hervorragende gesellschaftliche Arbeit in unserer Gemeinde. So bewarb sie unseren Ort als kinderfreundliches Dorf und führte ein Begrüßungsgeld von 100 DM für Neugeborene und Blumenstrauß für die Eltern ein und der erste Geburtstag wurde folgend mit 50 DM und Blumenstrauß für die Eltern durch die Gemeindeverwaltung gewürdigt.
Als Kreistagsmitglied war sie von 1994-1998 im Sozialausschuß des Kreises tätig.
Besonders die Förderung von Kindern, Jugendlicher, älterer und sozial schwacher Menschen
waren ihr wichtig.
Inspiriert durch die Partnerstadt Haltern, gründete Dorothea 1990 in Philippsthal den AWO Ortsverein Unterbreizbach. In der darauf folgenden Vorstandswahl, die im Kulturhaus Unterbreizbach stattfand, wurde sie zur AWO- Vorsitzenden gewählt.
In dieser Funktion leistete sie jahrelange erfolgreiche Arbeit und hatte maßgeblichen Anteil am Trägerwechsel unseres Ortskindergartens an die AWO.
In der neuen Behausung des Rentnerclubs, mit Initiative, Geschick und selbstlosem Einsatz von ihr im Flachbau hinter dem Kulturhaus organisiert und ausgestattet, wurden die Rentnernachmittage und Treffs weitergeführt. Besseres Mobiliar, eine Kleinküche und schöne Clubräume gestatteten es niveauvolle und zahlreich besuchte Veranstaltungen, selbst gemanagt und inhaltlich begleitet, durchzuführen.
Dabei kam die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen nicht zu kurz. Als Mitbegründerin des Jugendclubs Unterbreizbach sorgte sie für regelmäßige Treffen und war bevorzugter Ansprechpartner für die Probleme der Jugend.
Der Umbau des ehemaligen Arbeiterwohnheims in ein Heim für altersgerechtes Wohnen war ihre Idee und hat sich als sozial unverzichtbar und sehr willkommen erwiesen.
Dieser Umbau, der von ihr auch gegen viele anfängliche Bedenken mit durchgesetzt wurde, eröffnet vielen älteren Menschen mit und ohne Behinderung die Chance auf ein besseres Leben.
Im Clubraum dieses altersgerechten Wohnheims hat sie nach dessen Fertigstellung die Zusammenkünfte des Seniorenclubs organisiert und thematisch durchgeführt.
Mit Dia- Vorträgen, Buchlesungen, Gesprächsrunden und gemeinsam organisierten Busreisen und Ausflügen wird das Leben älterer Menschen durch sie ungemein bereichert.
Nebenbei ist sie noch weiterhin als Chorleiter tätig, organisiert und begleitet Sängertreffen,
ist Regional- und Ortschronistin von Unterbreizbach.
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Ein Heimatbuch für Spinnstubenabende entstammt ihrer Feder und im Bergmannsverein des Ortes ist sie ständiger, willkommener Gast und erarbeitete mit dessen Vorsitzenden und den Vereinsmitgliedern Konzepte für viele Treffen, Veranstaltungen und Publikationen.
Dorothea Nennstiel war und ist es gegeben durch ihre Begabung, ihr Talent, ihren Gerechtigkeitssinn besonders den Schwachen der Gesellschaft, Kindern, Jugendlichen, älteren und behinderten Menschen zu helfen und deren Leben zu bereichern, lebenswerter zu gestalten. So ist sie noch heute, trotz der Behinderung ihres Mannes der pflegebedürftig ist, in
vielen Vereinen und sozial engagiert für jeden erreichbar, der Hilfe benötigt.
Alle in unserem Ort haben in vielfältigster Form von ihrem Wirken profitieren können.
Diese Hilfe kam und kommt selbstlos daher und noch immer mit ihren 78 Jahren ist sie für alle da und stellt sich nie persönlich in den Vordergrund.
Es ist in gewisser Hinsicht beschämend und bezeichnend für unsere Gesellschaft, dass Menschen mit solchen Leistungen, solcher Einsatzkraft für die Gesellschaft einfach vergessen werden, da die Schwachen keine Lobby haben.
Bernd Niebergall
SPD- Fraktion Unterbreizbach
Dorothea Nennstiel
Leben und Wirken von Dorothea Nennstiel
Dorothea wurde am 14. Mai 1931 als zweites Kind von Magda und Dr. Günther Deilmann
in Merkers geboren,
Die Familie des Betriebs- und Landarztes und Merkerser Ehrenbürgers hatte 5 Mädchen und einen Jungen.
Eingeschult wurde sie im Jahr 1937 in die Grundschule Merkers.
Ihre Schulausbildung beendete sie 1950 mit dem Abitur in Bad Salzungen.
Nach einer erfolgreichen Schwesternausbildung studierte sie in Jena Germanistik.
Die Hochzeit mit ihrem Schulfreund Arno Nennstiel feierte sie 1955 und im gleichen Jahr wurde ihre erste Tochter Christiane geboren.
Über Neustadt- Orla und Ranis zog die Familie nach Unterbreizbach. Hier arbeitete ihr Mann Arno, der Medizin studiert hatte, als Betriebs- und Landarzt.
Dorothea wirkte in Unterbreizbachs Schule als Lehrerin für Deutsch, Russisch und Musik.
In ihrer Freizeit organisierte sie für die Kleinen Puppentheater im Kulturhaus und führte Kindernachmittage durch, die mit Spielen und selbst komponierten und getexteten Liedern und Stücken großen Anklang fanden.
1962 wurde ihre zweite Tochter Franziska geboren.
In dieser Zeit arbeitete sie als Sprechstundenhilfe bei ihrem Ehemann Arno in der Praxis mit, der als Betriebs- und Landarzt das Vertrauen fast aller Dorfbewohner und Beschäftigten des Kalibetriebes besaß und größtes Ansehen genoss.
Die dritte Tochter Antonia bereicherte das Familienleben im Jahr 1965.
In den Folgejahren wurde durch Dorothea das KUDONE- Ensemble gegründet und mit Leben erfüllt. Dieses Ensemble bestand aus einer Tanzgruppe, Chor, Laienspielgruppe und einer Akrobatikgruppe. Mit gesellschaftlich engagierten Mitstreitern verstand es Dorothea, künstlerisch begabt und managend, das Ortsleben in einer Form zu bereichern und zu erweitern, die es noch nicht gegeben hatte.
Gleichgesinnte gründeten mit Ihnen 1967 den Karnevalclub KCU, der auf Anhieb ein großer Erfolg wurde. Sie und ihr Mann führten den KCU musikalisch und organisatorisch weit über 20 Jahre federführend mit.
Damit war ihnen auch ein Ventil entstanden, welches politischen Witz und Satire ihrer Initiative den Bürgern nahe bringen konnte.
Das Ende der 60 er und der Beginn der 70 er Jahre war bei Nennstiels geprägt durch Wohnungswechsel im Ort, wobei der letzte in ein eigenes Häuschen vorgenommen wurde.
In der Winterliete in ihrem Haus probte jetzt der Chor des KCU, Kinder-, Sing- und Tanzgruppen unter der Leitung von Dorothea für Kinderfeste, Familiennachmittage, Rentnertreffen oder KCU- Veranstaltungen.
1977 wurde das erste Enkelkind geboren. Inzwischen sind es 10 Enkel und mehrere Urenkel.
Im gleichen Jahr gründete Dorothea den Rentnerclub der Volkssolidarität. Das Podium fand sie in der alten Schule des Ortes am Kirchplatz.
Die Veranstaltungen, durch ihren akkordeonspielenden Arno oft begleitet, wurden rege und gerne besucht, da erstmalig eine Begegnungsstätte für ältere Menschen im Ort vorhanden war.
Die Zusammenkünfte waren ausgefüllt mit Gesangsveranstaltungen, Musikabenden, Buchlesungen, Vorträgen über allgemein interessierende Themen und medizinischen Fragestunden für ältere Menschen.
Dieses wichtige von ihr gegründete Forum erwies sich als unverzichtbar und hat Bestand bis in die heutige Zeit.
Die politische Wende war für Dorothea eine der schönsten Zeiten in ihrem Leben.
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Nun endlich, ohne Reglementierung, ohne Vorschriften, ohne Verbote, nun endlich war ihr Wirken fast ungebremst.
Sofort knüpfte sie Kontakte zu den Bürgermeistern der hessischen Nachbargemeinden Philippsthal und Hohenroda und wirkte unermüdlich mit Besuchen, Ausflügen, Veranstaltungen und Weinfest im Ort mit unserer Partnergemeinde Haltern/Westfalen.
Hieraus entwickelten sich gute partnerschaftliche Beziehungen und viele persönliche Freundschaften.
In der ersten Wahl in unserer Gemeinde 1990 erhielt sie als Einzelkandidatin die absolute Stimmenmehrheit in unserem Ort.
Von 1990 - 1994 war sie als stellvertretender Bürgermeister tätig. Gleichzeitig leitete sie als Sozialausschußvorsitzende mit viel Erfahrung und Geschick hervorragende gesellschaftliche Arbeit in unserer Gemeinde. So bewarb sie unseren Ort als kinderfreundliches Dorf und führte ein Begrüßungsgeld von 100 DM für Neugeborene und Blumenstrauß für die Eltern ein und der erste Geburtstag wurde folgend mit 50 DM und Blumenstrauß für die Eltern durch die Gemeindeverwaltung gewürdigt.
Als Kreistagsmitglied war sie von 1994-1998 im Sozialausschuß des Kreises tätig.
Besonders die Förderung von Kindern, Jugendlicher, älterer und sozial schwacher Menschen
waren ihr wichtig.
Inspiriert durch die Partnerstadt Haltern, gründete Dorothea 1990 in Philippsthal den AWO Ortsverein Unterbreizbach. In der darauf folgenden Vorstandswahl, die im Kulturhaus Unterbreizbach stattfand, wurde sie zur AWO- Vorsitzenden gewählt.
In dieser Funktion leistete sie jahrelange erfolgreiche Arbeit und hatte maßgeblichen Anteil am Trägerwechsel unseres Ortskindergartens an die AWO.
In der neuen Behausung des Rentnerclubs, mit Initiative, Geschick und selbstlosem Einsatz von ihr im Flachbau hinter dem Kulturhaus organisiert und ausgestattet, wurden die Rentnernachmittage und Treffs weitergeführt. Besseres Mobiliar, eine Kleinküche und schöne Clubräume gestatteten es niveauvolle und zahlreich besuchte Veranstaltungen, selbst gemanagt und inhaltlich begleitet, durchzuführen.
Dabei kam die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen nicht zu kurz. Als Mitbegründerin des Jugendclubs Unterbreizbach sorgte sie für regelmäßige Treffen und war bevorzugter Ansprechpartner für die Probleme der Jugend.
Der Umbau des ehemaligen Arbeiterwohnheims in ein Heim für altersgerechtes Wohnen war ihre Idee und hat sich als sozial unverzichtbar und sehr willkommen erwiesen.
Dieser Umbau, der von ihr auch gegen viele anfängliche Bedenken mit durchgesetzt wurde, eröffnet vielen älteren Menschen mit und ohne Behinderung die Chance auf ein besseres Leben.
Im Clubraum dieses altersgerechten Wohnheims hat sie nach dessen Fertigstellung die Zusammenkünfte des Seniorenclubs organisiert und thematisch durchgeführt.
Mit Dia- Vorträgen, Buchlesungen, Gesprächsrunden und gemeinsam organisierten Busreisen und Ausflügen wird das Leben älterer Menschen durch sie ungemein bereichert.
Nebenbei ist sie noch weiterhin als Chorleiter tätig, organisiert und begleitet Sängertreffen,
ist Regional- und Ortschronistin von Unterbreizbach.
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Ein Heimatbuch für Spinnstubenabende entstammt ihrer Feder und im Bergmannsverein des Ortes ist sie ständiger, willkommener Gast und erarbeitete mit dessen Vorsitzenden und den Vereinsmitgliedern Konzepte für viele Treffen, Veranstaltungen und Publikationen.
Dorothea Nennstiel war und ist es gegeben durch ihre Begabung, ihr Talent, ihren Gerechtigkeitssinn besonders den Schwachen der Gesellschaft, Kindern, Jugendlichen, älteren und behinderten Menschen zu helfen und deren Leben zu bereichern, lebenswerter zu gestalten. So ist sie noch heute, trotz der Behinderung ihres Mannes der pflegebedürftig ist, in
vielen Vereinen und sozial engagiert für jeden erreichbar, der Hilfe benötigt.
Alle in unserem Ort haben in vielfältigster Form von ihrem Wirken profitieren können.
Diese Hilfe kam und kommt selbstlos daher und noch immer mit ihren 78 Jahren ist sie für alle da und stellt sich nie persönlich in den Vordergrund.
Es ist in gewisser Hinsicht beschämend und bezeichnend für unsere Gesellschaft, dass Menschen mit solchen Leistungen, solcher Einsatzkraft für die Gesellschaft einfach vergessen werden, da die Schwachen keine Lobby haben.
Bernd Niebergall
SPD- Fraktion Unterbreizbach