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Kommt her, ihr freche Sünderrott'
Photo: Uhrwerk von Philipp Matthäus Hahn in Leinfelden-Echterdingen
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Kommt her, ihr freche Sünderrott'
1.) Kommt her, ihr freche Sünderrott'!
Die ihr, in eurem Herzen,
Vermessen sprecht: 'Es ist kein Gott'
Und haltets nur für Scherzen.
Was man von Gott euch sagt und lehrt
Und als nur im Gelächter hört
Von Gottes Güte rühmen.
2.) Schaut an den Himmel und sein Heer,
Woher sind diese kommen?
Wo hat die Erde? Wo das Meer
Den Ursprung hergenommen?
Wer hat der Zeiten Uhrgewicht
So kunst-beständig eingericht't?
Wer hat das Licht erfunden?
3.) Von wem ist erstlich hergestammt
Der erste Mensch auf Erden?
Und wer hat heißen insgesamt
Was webt und lebet, werden?
Dies alles hat ja insgemein
Nicht können von sich selber sein,
Nicht können selbst sich zeugen.
4.) So muss dann ja was Höhers sein,
Von dem sie sind entsprossen,
Aus dessen Ursprung insgemein
Ist alles hergeflossen.
Der alles weißlich ausgedacht,
Auch alles herzlich ausgemacht,
Nach seinem Rat und Willen.
5.) Dies nun der solches alles tut
Ist eben, den wir preisen
Und den wir von dem Wörtlein gut
Gott unsern Herren heißen.
Der ist die Quell', aus welcher fließt,
Was allenthalben lebt und ist,
Im Himmel und auf Erden.
6.) Wie demnach aus dem Werk erhellt,
Des Meisters Kunst und Wissen.
So alle Werke dieser Welt
Auch Zeugnis geben müssen,
Von Gott, der sie geschaffen hat,
Dass Er sei groß von Rat und Tat
Von Weisheit, Kraft und Stärke.
7.) So ziemt sich nun, dass wir die Sach'
Auch mit Bedacht erwägen
Und ihrem hohen Inhalt nach
Sorgfältig überlegen.
Wie wir daher verbunden sind
Mit Eifer gegen Gott entzündt',
Uns gänzlich Ihm zu lassen.
8.) Wir müssen denken, dass Er sei
Gerecht, und für Ihm leben,
Dass wir nicht ohne Furcht und Scheu
Ihm irgend widerstreben.
Auch weil Er voller Gütigkeit
Ihm herzlich lieben allezeit
Auf Seine Wahrheit trauen.
9.) Wiewohl wir aber mehrers nicht
Als einen Gott bekennen.
Gott wohnt in einem solchen Licht,
Das sich nicht lässet trennen.
Ja, Gottes Vollenkommenheit
Ist aus der Unzerteilbarkeit
Vornehmlich zu bewähren.
10.) Doch weil die Schrift noch ferner weist,
Dass auch in diesem Einen,
Drei sind, der Vater, Sohn und Geist,
Die alle dort erscheinen.
Da Jesus, von Johannes Hand
Sich lässet an des Ufers Rand
In Jordans Fluten taufen.
11.) So ist je billig, dass auch wir
Der Wahrheit Glauben geben,
Und dem Gott freudig für und für
Zu Dienst und Ehren leben.
Der unser aller Vater heißt
Und durch den Sohn im Heil'gen Geist
Pflegt alles wohl zu machen.
12.) Gelobt sei dann und hochgepreist,
Gott Vater samt dem Sohne,
Gelobt sei auch der Heil'ge Geist
Im Himmels Ehrenthrone.
Gelobet sei zu aller Frist,
Der heilig, heilig, heilig ist.
Sprecht alle Christen: Amen!
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Autor: Johann Christoph Arnschwanger
Melodie: Allein Gott in der Höh sei Ehr
oder: Such wer da will ein ander Ziel
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Johann Christoph Arnschwanger
Heilige Palmen und christliche Psalmen
Geistliche Lieder und Gesänge
Gedruckt bei Christoph Gerhard
Verlegt bei Christoph Endrers, sel. Handels-Erben
Nürnberg 1680
Thema: Trinitatis
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Johann Christoph Arnschwanger (* 28. Dezember 1625 in Nürnberg; † 10. Dezember 1696 ebenda) war ein deutscher evangelischer Kirchenliederdichter.
Arnschwanger war der Sohn des Nürnberger Kaufmanns Georg Arnschwanger und dessen Ehefrau Margarete Rosenhart. Nach dem Schulbesuch am Egidien-Gymnasium in Nürnberg studierte Arnschwanger ab 1644 in Altdorf bei Nürnberg Theologie. 1647 wechselte er an die Universität Jena. An der Hochschule in Helmstedt beendete er erfolgreich sein Studium, und unter Professor Georg Calixt wurde ihm 1650 die Magisterwürde verliehen.
Im darauffolgenden Jahr wurde Arnschwanger zum Vikar in Nürnberg berufen. Im Jahre 1652 wurde er Diakonus an St. Ägidien, 1654 Prediger an St. Walpurgis, 1659 Diakonus und 1690 Archidiakonus an St. Lorenz.
Arnschwangers Werk umfasst nahezu 400 geistliche Lieder. Bekannt ist er als Beiträger von Liedern zu Werken des Nürnberger Theologen Johann Michael Dilherr. Genannt seien das Epiphaniaslied 'Nun, liebe Seel, nun ist es Zeit, wach auf', das Osterlied 'Auf, ihr Christen, laßt uns singen', das Lied zum Kirchweihfest 'Kommt her, ihr Christen, voller Freud' und das Bekenntnislied 'Zwei Ort, o Mensch, hast du vor dir, so lang du lebst auf Erden.
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Kommt her, ihr freche Sünderrott'
Photo: Uhrwerk von Philipp Matthäus Hahn in Leinfelden-Echterdingen
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Kommt her, ihr freche Sünderrott'
1.) Kommt her, ihr freche Sünderrott'!
Die ihr, in eurem Herzen,
Vermessen sprecht: 'Es ist kein Gott'
Und haltets nur für Scherzen.
Was man von Gott euch sagt und lehrt
Und als nur im Gelächter hört
Von Gottes Güte rühmen.
2.) Schaut an den Himmel und sein Heer,
Woher sind diese kommen?
Wo hat die Erde? Wo das Meer
Den Ursprung hergenommen?
Wer hat der Zeiten Uhrgewicht
So kunst-beständig eingericht't?
Wer hat das Licht erfunden?
3.) Von wem ist erstlich hergestammt
Der erste Mensch auf Erden?
Und wer hat heißen insgesamt
Was webt und lebet, werden?
Dies alles hat ja insgemein
Nicht können von sich selber sein,
Nicht können selbst sich zeugen.
4.) So muss dann ja was Höhers sein,
Von dem sie sind entsprossen,
Aus dessen Ursprung insgemein
Ist alles hergeflossen.
Der alles weißlich ausgedacht,
Auch alles herzlich ausgemacht,
Nach seinem Rat und Willen.
5.) Dies nun der solches alles tut
Ist eben, den wir preisen
Und den wir von dem Wörtlein gut
Gott unsern Herren heißen.
Der ist die Quell', aus welcher fließt,
Was allenthalben lebt und ist,
Im Himmel und auf Erden.
6.) Wie demnach aus dem Werk erhellt,
Des Meisters Kunst und Wissen.
So alle Werke dieser Welt
Auch Zeugnis geben müssen,
Von Gott, der sie geschaffen hat,
Dass Er sei groß von Rat und Tat
Von Weisheit, Kraft und Stärke.
7.) So ziemt sich nun, dass wir die Sach'
Auch mit Bedacht erwägen
Und ihrem hohen Inhalt nach
Sorgfältig überlegen.
Wie wir daher verbunden sind
Mit Eifer gegen Gott entzündt',
Uns gänzlich Ihm zu lassen.
8.) Wir müssen denken, dass Er sei
Gerecht, und für Ihm leben,
Dass wir nicht ohne Furcht und Scheu
Ihm irgend widerstreben.
Auch weil Er voller Gütigkeit
Ihm herzlich lieben allezeit
Auf Seine Wahrheit trauen.
9.) Wiewohl wir aber mehrers nicht
Als einen Gott bekennen.
Gott wohnt in einem solchen Licht,
Das sich nicht lässet trennen.
Ja, Gottes Vollenkommenheit
Ist aus der Unzerteilbarkeit
Vornehmlich zu bewähren.
10.) Doch weil die Schrift noch ferner weist,
Dass auch in diesem Einen,
Drei sind, der Vater, Sohn und Geist,
Die alle dort erscheinen.
Da Jesus, von Johannes Hand
Sich lässet an des Ufers Rand
In Jordans Fluten taufen.
11.) So ist je billig, dass auch wir
Der Wahrheit Glauben geben,
Und dem Gott freudig für und für
Zu Dienst und Ehren leben.
Der unser aller Vater heißt
Und durch den Sohn im Heil'gen Geist
Pflegt alles wohl zu machen.
12.) Gelobt sei dann und hochgepreist,
Gott Vater samt dem Sohne,
Gelobt sei auch der Heil'ge Geist
Im Himmels Ehrenthrone.
Gelobet sei zu aller Frist,
Der heilig, heilig, heilig ist.
Sprecht alle Christen: Amen!
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Autor: Johann Christoph Arnschwanger
Melodie: Allein Gott in der Höh sei Ehr
oder: Such wer da will ein ander Ziel
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Johann Christoph Arnschwanger
Heilige Palmen und christliche Psalmen
Geistliche Lieder und Gesänge
Gedruckt bei Christoph Gerhard
Verlegt bei Christoph Endrers, sel. Handels-Erben
Nürnberg 1680
Thema: Trinitatis
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Johann Christoph Arnschwanger (* 28. Dezember 1625 in Nürnberg; † 10. Dezember 1696 ebenda) war ein deutscher evangelischer Kirchenliederdichter.
Arnschwanger war der Sohn des Nürnberger Kaufmanns Georg Arnschwanger und dessen Ehefrau Margarete Rosenhart. Nach dem Schulbesuch am Egidien-Gymnasium in Nürnberg studierte Arnschwanger ab 1644 in Altdorf bei Nürnberg Theologie. 1647 wechselte er an die Universität Jena. An der Hochschule in Helmstedt beendete er erfolgreich sein Studium, und unter Professor Georg Calixt wurde ihm 1650 die Magisterwürde verliehen.
Im darauffolgenden Jahr wurde Arnschwanger zum Vikar in Nürnberg berufen. Im Jahre 1652 wurde er Diakonus an St. Ägidien, 1654 Prediger an St. Walpurgis, 1659 Diakonus und 1690 Archidiakonus an St. Lorenz.
Arnschwangers Werk umfasst nahezu 400 geistliche Lieder. Bekannt ist er als Beiträger von Liedern zu Werken des Nürnberger Theologen Johann Michael Dilherr. Genannt seien das Epiphaniaslied 'Nun, liebe Seel, nun ist es Zeit, wach auf', das Osterlied 'Auf, ihr Christen, laßt uns singen', das Lied zum Kirchweihfest 'Kommt her, ihr Christen, voller Freud' und das Bekenntnislied 'Zwei Ort, o Mensch, hast du vor dir, so lang du lebst auf Erden.
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