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Inbrünstig preis ich dich
Photo: Altarschmuck und Bibel in der Evangelischen Erlösergemeinde, Wiesbaden-Dotzheim, OT Sauerland
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Inbrünstig preis ich dich
1.) Inbrünstig preis ich dich,
Gott, für der Bibel Lehre,
Die ich als dein Geschenk
Anbetungsvoll verehre.
Sie ist das Glück der Welt,
Der Ruhm der Christenheit,
Mein Kleinod, Trost und Licht
Bis in die Ewigkeit.
2.) Zum Licht, in dem du wohnst,
Kann die Vernunft nicht dringen,
Mit Zweifeln und mit Wahn
Müsst ich voll Unruh ringen,
Hätt' ich dein göttlich' Wort,
Den klaren Unterricht,
Von dir und deinem Sohn
Und meiner Seele nicht.
3.) Dies himmlisch teure Buch,
Mehr wert als alle Bücher,
Führt mich den Weg zu dir
Und meinem Heil so sicher,
Veredelt selbst mein Herz,
Stärkt es zu seiner Pflicht,
Ist in Gefahr mein Schutz,
In Finsternis mein Licht.
4.) Sei innigst hochgelobt!
Von deinem Geist getrieben,
Hat deiner Boten Schar
Gelehret und geschrieben.
Dich, den Allgütigen,
Den Sohn, den du gesandt,
Und mein unendlich' Glück
Machst du mir selbst bekannt.
5.) Untrüglich weiß ich nun:
Du bist der Herr der Welten.
Hier ist nur Prüfungszeit,
Dort, dort wirst du vergelten!
Die Weisheit und die Huld,
Die über alles wacht,
Hat allmachtsvoll die Welt,
Wie mich, hervorgebracht.
6.) Du tilgst der Sünden Schuld,
Tilgst sie um deinetwillen.
Dein Sohn kam, das Gesetz
Statt unser zu erfüllen.
Versöhnt sind wir! Versöhnt!
Durch deine Huld allein
Soll hier der Mensch gerecht,
Dort ewig selig sein.
7.) Wie kräftig ist dein Wort,
Gott! - Millionen Christen
Gab deine Bibel Sieg
Im Kampf mit bösen Lüsten,
Im Leben frohen Mut,
Im Kreuz Gelassenheit,
Im Alter Trost und Kraft,
Im Tode Freudigkeit.
8.) Der Fromme wird gestärkt,
Der Sünder tief erschüttert,
Der Zweifler wird beschämt,
Des Spötters Seele zittert.
Dem Christen wird der Tod
Der Seinigen versüßt,
Wenn er hier vom Gericht,
Von Gott im Himmel liest.
9.) Hier lernt der Weiseste
Der wahren Weisheit Schätze.
Hier fasst der Blödeste
Die göttlichen Gesetze.
Hier findet jeder Stand
Für seine Lebenspflicht
In allen Fällen Rat
Und hellen Unterricht.
10.) Wer fühlt nicht Gottes Geist
Sein Innerstes bewegen?
Wer nicht des Glaubens Kraft
Und der Erbauung Segen.
Der mit den sel'gen Wunsch
Nach Licht und Frömmigkeit,
Mit Ehrfurcht und Gebet
Der Schrift die Andacht weiht.
11.) So kann kein menschlich Buch
Die Größe Gottes preisen,
So fasslich rührend nicht
Den Weg zum Himmel weisen.
Durch Menschen-Rednerkunst
Wird so kein Herz erquickt,
Zu jedem guten Werk
So willig und geschickt.
12.) Der Unchrist mag dein Wort
Mit Spott und Hohn belegen,
O Gott, mir bleibt es doch
Mein größter Schatz und Segen.
Es soll mein Herz erbaun,
Es rühren und erfreun,
Am Morgen mein Geschäft,
Am Tag mein Führer sein.
13.) Zur Ehrfurcht für dies Buch
Lass deinen Geist mich rühren,
Und seine ganze Kraft
An meinem Herzen spüren.
Wer deine Lehre hält,
Fühlt ihre Göttlichkeit!
Für sie und für die Schrift
Sei stets gebenedeit!
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Autor: Friedrich Wilhelm Loder
Melodie: Nun danket alle Gott
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gefunden im:
(Evangelischen) Zwickauer Gesangbuch
Verlag R. Zückler, Zwickau, 1864
Liednummer 1290
Thema: Nachfolge, Kirche und Mission
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Friedrich Wilhelm Loder, auch Friedrich Wilhelm Lüder (* 14. Februar 1757 in Regensburg, +31. Mai 1823) war Verwaltungsbeamter und evangelischer Kirchenlieddichter. Er wurde als Sohn eines hohenlohe-neuensteinschen Legationssekretärs beim fränkischen Kreise in Regensburg geboren. Anfangs durch Privatlehrer gebildet, besuchte er die Schulen in Weickersheim und Heilbronn und studierte seit 1776 in Jena und Göttingen Jurisprudenz. Durch den Einfluss seines unterdessen nach Ohrdruff in Thüringen versetzten Vaters erhielt er 1778 eine Anstellung als Aktuarius und machte sich durch die vollständige Neuordnung des Archivs verdient. 1784 wurde er zum Kanzleirat und 1795 zum Hofrat befördert und vertrat daneben noch seinen Fürsten als Abgeordneter beim gothaischen Landtag. Eine Gehirnerschütterung, die Folge eines Sturzes von einem scheugewordenen Pferde, führte am 31. Mai 1823 seinen Tod herbei.
Loder war auch Dichter von Kirchenliedern, in denen er seinen innigen Glauben ausdrückte. Vierzig Lieder wurden in Georg Ernst Waldaus ‚Geistlichen noch ungedruckten Liedern‘ (Nürnberg 1781) zuerst veröffentlicht.
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Inbrünstig preis ich dich
Photo: Altarschmuck und Bibel in der Evangelischen Erlösergemeinde, Wiesbaden-Dotzheim, OT Sauerland
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Inbrünstig preis ich dich
1.) Inbrünstig preis ich dich,
Gott, für der Bibel Lehre,
Die ich als dein Geschenk
Anbetungsvoll verehre.
Sie ist das Glück der Welt,
Der Ruhm der Christenheit,
Mein Kleinod, Trost und Licht
Bis in die Ewigkeit.
2.) Zum Licht, in dem du wohnst,
Kann die Vernunft nicht dringen,
Mit Zweifeln und mit Wahn
Müsst ich voll Unruh ringen,
Hätt' ich dein göttlich' Wort,
Den klaren Unterricht,
Von dir und deinem Sohn
Und meiner Seele nicht.
3.) Dies himmlisch teure Buch,
Mehr wert als alle Bücher,
Führt mich den Weg zu dir
Und meinem Heil so sicher,
Veredelt selbst mein Herz,
Stärkt es zu seiner Pflicht,
Ist in Gefahr mein Schutz,
In Finsternis mein Licht.
4.) Sei innigst hochgelobt!
Von deinem Geist getrieben,
Hat deiner Boten Schar
Gelehret und geschrieben.
Dich, den Allgütigen,
Den Sohn, den du gesandt,
Und mein unendlich' Glück
Machst du mir selbst bekannt.
5.) Untrüglich weiß ich nun:
Du bist der Herr der Welten.
Hier ist nur Prüfungszeit,
Dort, dort wirst du vergelten!
Die Weisheit und die Huld,
Die über alles wacht,
Hat allmachtsvoll die Welt,
Wie mich, hervorgebracht.
6.) Du tilgst der Sünden Schuld,
Tilgst sie um deinetwillen.
Dein Sohn kam, das Gesetz
Statt unser zu erfüllen.
Versöhnt sind wir! Versöhnt!
Durch deine Huld allein
Soll hier der Mensch gerecht,
Dort ewig selig sein.
7.) Wie kräftig ist dein Wort,
Gott! - Millionen Christen
Gab deine Bibel Sieg
Im Kampf mit bösen Lüsten,
Im Leben frohen Mut,
Im Kreuz Gelassenheit,
Im Alter Trost und Kraft,
Im Tode Freudigkeit.
8.) Der Fromme wird gestärkt,
Der Sünder tief erschüttert,
Der Zweifler wird beschämt,
Des Spötters Seele zittert.
Dem Christen wird der Tod
Der Seinigen versüßt,
Wenn er hier vom Gericht,
Von Gott im Himmel liest.
9.) Hier lernt der Weiseste
Der wahren Weisheit Schätze.
Hier fasst der Blödeste
Die göttlichen Gesetze.
Hier findet jeder Stand
Für seine Lebenspflicht
In allen Fällen Rat
Und hellen Unterricht.
10.) Wer fühlt nicht Gottes Geist
Sein Innerstes bewegen?
Wer nicht des Glaubens Kraft
Und der Erbauung Segen.
Der mit den sel'gen Wunsch
Nach Licht und Frömmigkeit,
Mit Ehrfurcht und Gebet
Der Schrift die Andacht weiht.
11.) So kann kein menschlich Buch
Die Größe Gottes preisen,
So fasslich rührend nicht
Den Weg zum Himmel weisen.
Durch Menschen-Rednerkunst
Wird so kein Herz erquickt,
Zu jedem guten Werk
So willig und geschickt.
12.) Der Unchrist mag dein Wort
Mit Spott und Hohn belegen,
O Gott, mir bleibt es doch
Mein größter Schatz und Segen.
Es soll mein Herz erbaun,
Es rühren und erfreun,
Am Morgen mein Geschäft,
Am Tag mein Führer sein.
13.) Zur Ehrfurcht für dies Buch
Lass deinen Geist mich rühren,
Und seine ganze Kraft
An meinem Herzen spüren.
Wer deine Lehre hält,
Fühlt ihre Göttlichkeit!
Für sie und für die Schrift
Sei stets gebenedeit!
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Autor: Friedrich Wilhelm Loder
Melodie: Nun danket alle Gott
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gefunden im:
(Evangelischen) Zwickauer Gesangbuch
Verlag R. Zückler, Zwickau, 1864
Liednummer 1290
Thema: Nachfolge, Kirche und Mission
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Friedrich Wilhelm Loder, auch Friedrich Wilhelm Lüder (* 14. Februar 1757 in Regensburg, +31. Mai 1823) war Verwaltungsbeamter und evangelischer Kirchenlieddichter. Er wurde als Sohn eines hohenlohe-neuensteinschen Legationssekretärs beim fränkischen Kreise in Regensburg geboren. Anfangs durch Privatlehrer gebildet, besuchte er die Schulen in Weickersheim und Heilbronn und studierte seit 1776 in Jena und Göttingen Jurisprudenz. Durch den Einfluss seines unterdessen nach Ohrdruff in Thüringen versetzten Vaters erhielt er 1778 eine Anstellung als Aktuarius und machte sich durch die vollständige Neuordnung des Archivs verdient. 1784 wurde er zum Kanzleirat und 1795 zum Hofrat befördert und vertrat daneben noch seinen Fürsten als Abgeordneter beim gothaischen Landtag. Eine Gehirnerschütterung, die Folge eines Sturzes von einem scheugewordenen Pferde, führte am 31. Mai 1823 seinen Tod herbei.
Loder war auch Dichter von Kirchenliedern, in denen er seinen innigen Glauben ausdrückte. Vierzig Lieder wurden in Georg Ernst Waldaus ‚Geistlichen noch ungedruckten Liedern‘ (Nürnberg 1781) zuerst veröffentlicht.
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