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Lass Sie ziehen, lass sie ziehen

Photo: Herbststimmung in der Kuranlage von Hanau-Wilhelmsbad

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Lass Sie ziehen, lass sie ziehen

 

1.) Lass Sie ziehen, lass sie ziehen,

Deine Lieben, wenn Gott will.

Fordert er, was er geliehen,

Gib sie wieder, fromm und still.

 

2.) Gib sie wieder, gib sie wieder,

Wenn sein Wille sie begehrt.

Der geschehe - beugts gleich nieder, -

Also er dich beten lehrt.

 

3.) Er weiß besser, er weiß besser,

Was dir wahrhaft bringt Gewinn.

Unterm blut'gen Opfermesser

Stirbt der eigne Wille hin.

 

4.) Lass ihn sterben, lass ihn sterben,

Wenn es soll zum Leben gehn.

Eigner Will' ist dein Verderben:

Drum s e i n Wille soll geschehn!

 

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Autor: Karl Pöls

Melodie: Ringe recht, wenn Gottes Gnade

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Geistliche Lieder im neunzehnten Jahrhundert

Herausgegeben von L. K. Otto Kraus

Druck und Verlag Chr. Friedrich Will

Darmstadt, 1863

Liednummer 254

Thema: Tod und Ewigkeit

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Karl Pöls (* 20. Januar 1815 in Elberfeld/Provinz Jülich-Kleve-Berg (Preußen), † 15. Juli 1884) war ein deutscher Handwerker, Hymnologe und Verfasser geistlicher Lieder. Pöls war evangelisch-lutherischer Konfession und wurde als der Sohn eines Bürgers und Klempners geboren. Als der älteste unter fünf Geschwistern wurde er - bei der steten Kränklichkeit des Vaters - von vornherein zum künftigen Nachfolger im Geschäft bestimmt, um dadurch zugleich der Versorger der Familie zu werden. Neben dieser Aufgabe, die er nur allzu bald aufnehmen musste, entwickelte er seine poetische Gabe in Form von Gedichten, zu denen er aus dem Gesangbuch der Kirche schon seit früher Jugend Anregungen erhalten hatte. Im Jahr 1847 wurde er wegen seiner guten Kenntnisse in eine Kommission gewählt, der auch Hymnologe Philipp Wackernagel angehörte, und die mit einer Verbesserung des Gesangbuchs beauftragt war. Im Jahr 1857 gab er das Geschäft auf, um sich der Poesie und seinen kirchlichen Ehrenämtern in der lutherischen Gemeinde Elberfelds zu widmen. Als Archivar seiner Kirchengemeinde seit 1866 gab er die Schrift 'Die lutherische Gemeinde in Elberfeld' heraus. Dieser Veröffentlichung folgte 1868 bis 1873 ein 'Beitrag zur Elberfelder Stadtgeschichte'. 1861 veröffentlichte am Verlagsort Barmen das Buch 'Karl August Döring's Leben und Lieder', in dem er den im Jahr 1844 gestorbenen Schriftsteller und Lieddichter würdigte. Die erste Sammlung eigener Gedichte und Lieder erschien 1855 unter dem Titel 'Klänge aus der Sonntagsfrühe'. Dieser folgten 1858 die 'Kirchhofblüthen', 1860 die 'Klänge aus der Vesperzeit', 1866 'Aus dem Stillleben, Gedichte in drei Tönen' und zuletzt 1876 'Veilchenblau und Tannengrün'. Alle diese Sammlungen, die aus Gelegenheitsgedichten und geistlichen Liedern bestehen, wurden wegen ihres reinen und unverfälschten Tons gut aufgenommen.

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Uploaded on November 9, 2021
Taken on November 6, 2021