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Guter Hirt, du hast gestillt

Photo: Herbststimmung in der Kuranlage von Hanau-Wilhelmsbad

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Guter Hirt, du hast gestillt

 

- Am Grabe eines Kindes -

 

1.) Guter Hirt, du hast gestillt

Deines Lämmchens langen Jammer.

Ach, wie ruhig, blass und mild

Liegts in seiner kleinen Kammer,

Und kein Seufzer bang und schwer,

Quälet seinen Busen mehr!

 

2.) In der Welt voll Angst und Graun

Willst du es nicht länger leiden.

Auf den Paradieses-Au'n

Soll dein liebes Lamm nun weiden,

Und mit unbeflecktem Kleid

Schweben in der Herrlichkeit.

 

3.) O, Herr Jesu, möchten wir,

Wo es schwebt, auch einmal schweben,

Und dein sel'ges Lustrevier

Uns auch Himmelsnahrung geben!

Dann sind Not und Tod Gewinn,

Nimmst du auch das Liebste hin.

 

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Autor: Wilhelm Meinhold

Melodie: Jesus lebt, mit ihm auch ich

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Geistliche Lieder im neunzehnten Jahrhundert

Herausgegeben von L. K. Otto Kraus

Druck und Verlag Chr. Friedrich Will

Darmstadt, 1863

Liednummer 210

Thema: Tod und Ewigkeit

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Johannes Wilhelm Meinhold (* 27. Februar 1797 in Netzelkow auf Usedom; † 30. November 1851 in Charlottenburg) war ein deutscher evangelisch-lutherischer Pfarrer und Schriftsteller. Er wurde als Sohn des Pfarrers von Netzelkow Georg Wilhelm Meinhold geboren und durch diesen zu Hause unterrichtet. Johannes Wilhelm Meinhold studierte von 1813 bis 1815 Theologie, Philologie und Philosophie im damals schwedischen Greifswald und verfasste erste Werke. Nachdem er eine Anstellung als Hauslehrer in der Nähe von Ueckermünde gefunden hatte, legte er 1817 sein theologisches Examen ab und trat im Jahr 1818 eine Prädikantenstelle in Gützkow an. Nachdem er auch die Prüfung als Lehrer abgelegt hatte, wurde er 1820 Schulrektor der Stadtschule in Usedom. Er heiratete und wechselte im Jahr 1821 auf eine Pfarrstelle in Koserow auf Usedom. Im Jahr 1824 erschien sein erstes Buch 'Vermischte Gedichte'; seine geistlichen Lieder wurden im Jahr 1846 unter dem Titel 'Religiöse Gedichte' verlegt. Meinhold wechselte 1844 nach Fürsprache des Königs Friedrich Wilhelm IV. auf eine Pfarrstelle nach Rehwinkel bei Stargard. In den Jahren 1846 bis 1848 erschien eine siebenbändige Ausgabe seiner gesammelten Werke. Nach längeren Streitigkeiten mit seiner Gemeinde und Behörden, zog er 1850 nach Berlin-Charlottenburg um, wo er im folgenden Jahr starb. Als sein wichtigstes Werk gilt der 1843 anonym veröffentlichte Roman 'Maria Schweidler, die Bernsteinhexe', der Usedom europaweit bekannt machte und die touristische Erschließung der Insel beförderte. Von seinen geistlichen Liedern sind 24 überregional bekannt geworden und stehen in Kirchengesangbüchern und Liedanthologien des 19. Jahrhunderts. Sein bekanntestes Lied ist ein Himmelfahrtslied mit elf Strophen und heißt 'Ich folgte dir von ferne zu deiner Marterbank'.

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Uploaded on November 8, 2021
Taken on November 6, 2021