amras_de
Heil, dies ist die letzte Zähre
Photo: Herbststimmung in Wiesbaden-Dotzheim, OT Sauerland
++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++
Heil, dies ist die letzte Zähre
1.) Heil, dies ist die letzte Zähre, (a)
Die des Müden Aug' entfällt.
Schimmern sieht er schon die Sphäre
Jener bessern Himmelswelt.
2.) Leicht, wie Morgennebel schwinden,
Ist des Lebens Traum entflohn.
Paradiesespalmen winden
Engel für den Dulder schon.
3.) Schweben auf die Stätte nieder,
Wo der ernste Tod ihm winkt,
Singen Halleluja-Lieder,
Bis die Erdenhülle sinkt.
4.) Ha, mit deinem Staubgewimmel
Rollst, o Erde, du zurück.
Näher glänzt der offne Himmel
Schon des Überwinders Blick.
5.) Harfen rauschen ihm: 'Willkommen!'
In der Lebensbäume Wehn.
Engel singen: 'Heil dem Frommen!
Heil dem früh Vollendeten,
6.) Der empor mit Adlersschnelle
Zu des Lichtes Urquell stieg!'
Tod, wo ist dein Stachel? Hölle,
Stolze Hölle, wo dein Sieg?
(a) Träne
++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++
Autor: Friedrich von Matthisson
Melodie: ohne Angaben
++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++
Sammlung geistlicher Lieder - Band 1 -
Herausgegeben von Nikolaus Joachim Guilliam Evers
Archediakonus an der Jakobi-Kirche, Hamburg
Druck und Verlag: G.F.Schniebes, E.E.Raths
Hamburg, 1817
Liednummer 969
Thema: Tod und Ewigkeit
++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++
Friedrich von Matthisson (* 23. Januar 1761 in Hohendodeleben bei Magdeburg; † 12. März 1831 in Wörlitz bei Dessau) war ein deutscher Lyriker, Bibliothekar und Prosaschriftsteller evangelischer Konfession. Sein Vater Johann Friedrich Matthisson war Pfarrer und starb wenige Wochen vor der Geburt seines Sohnes Friedrich. Dieser fand ab 1770 im Haus seines Onkels Aufnahme, der ihn später in die literarische Mittwochsgesellschaft in Magdeburg einführte. Ab 1773 besuchte Matthisson die Schule im Kloster Berge, um danach in Halle/Saale Theologie, Philologie und Literatur zu studieren. Er arbeitete anschließend als Lehrer am Philanthropin in Dessau und ging darauf mit den jungen Grafen Sievers aus Livland auf Reisen, wobei er Klopstock, Johann Heinrich Voß und Matthias Claudius kennenlernte. Nach zweijährigem Aufenthalt bei seinem Freund Karl Viktor von Bonstetten in Nyon am Genfer See nahm er 1790 die Stelle eines Erziehers bei einem Kaufmann in Lyon an. Im Jahr 1794 wurde er zum Vorleser und Reisebegleiter der Fürstin Luise von Anhalt-Dessau berufen und bereiste mit ihr in den folgenden Jahren Italien, die Schweiz und Tirol. Landgraf Friedrich V. von Hessen-Homburg ernannte ihn zum Hofrat, Markgraf Karl Friedrich von Baden 1801 zum Legationsrat. Von König Friedrich I. von Württemberg 1812 nach Stuttgart berufen, war er hier als Theaterintendant und Oberbibliothekar tätig, wurde geadelt, trat 1828 außer Dienst und verbrachte ab 1829 seinen Ruhestand in Wörlitz. Matthisson wurde von seinen Zeitgenossen, so von Friedrich Schiller, hoch geschätzt. Viele der Gedichte und Lieder Matthissons wurden von Ludwig van Beethoven und Franz Schubert vertont. Ein Teilnachlass befindet sich im Deutschen Literaturarchiv Marbach, ein weiterer in der Anhaltischen Landesbücherei Dessau. Von seinen geistlichen Liedern sind sieben überregional bekannt geworden und stehen in Kirchengesangbüchern und Liedanthologien des 18. und 19. Jahrhunderts. Sein bekanntestes Lied ist ein Wetterlied bzw. Naturlied mit sechs Strophen und heißt 'Wenn hoch entzückt mein Auge sieht'.
++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++
Heil, dies ist die letzte Zähre
Photo: Herbststimmung in Wiesbaden-Dotzheim, OT Sauerland
++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++
Heil, dies ist die letzte Zähre
1.) Heil, dies ist die letzte Zähre, (a)
Die des Müden Aug' entfällt.
Schimmern sieht er schon die Sphäre
Jener bessern Himmelswelt.
2.) Leicht, wie Morgennebel schwinden,
Ist des Lebens Traum entflohn.
Paradiesespalmen winden
Engel für den Dulder schon.
3.) Schweben auf die Stätte nieder,
Wo der ernste Tod ihm winkt,
Singen Halleluja-Lieder,
Bis die Erdenhülle sinkt.
4.) Ha, mit deinem Staubgewimmel
Rollst, o Erde, du zurück.
Näher glänzt der offne Himmel
Schon des Überwinders Blick.
5.) Harfen rauschen ihm: 'Willkommen!'
In der Lebensbäume Wehn.
Engel singen: 'Heil dem Frommen!
Heil dem früh Vollendeten,
6.) Der empor mit Adlersschnelle
Zu des Lichtes Urquell stieg!'
Tod, wo ist dein Stachel? Hölle,
Stolze Hölle, wo dein Sieg?
(a) Träne
++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++
Autor: Friedrich von Matthisson
Melodie: ohne Angaben
++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++
Sammlung geistlicher Lieder - Band 1 -
Herausgegeben von Nikolaus Joachim Guilliam Evers
Archediakonus an der Jakobi-Kirche, Hamburg
Druck und Verlag: G.F.Schniebes, E.E.Raths
Hamburg, 1817
Liednummer 969
Thema: Tod und Ewigkeit
++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++
Friedrich von Matthisson (* 23. Januar 1761 in Hohendodeleben bei Magdeburg; † 12. März 1831 in Wörlitz bei Dessau) war ein deutscher Lyriker, Bibliothekar und Prosaschriftsteller evangelischer Konfession. Sein Vater Johann Friedrich Matthisson war Pfarrer und starb wenige Wochen vor der Geburt seines Sohnes Friedrich. Dieser fand ab 1770 im Haus seines Onkels Aufnahme, der ihn später in die literarische Mittwochsgesellschaft in Magdeburg einführte. Ab 1773 besuchte Matthisson die Schule im Kloster Berge, um danach in Halle/Saale Theologie, Philologie und Literatur zu studieren. Er arbeitete anschließend als Lehrer am Philanthropin in Dessau und ging darauf mit den jungen Grafen Sievers aus Livland auf Reisen, wobei er Klopstock, Johann Heinrich Voß und Matthias Claudius kennenlernte. Nach zweijährigem Aufenthalt bei seinem Freund Karl Viktor von Bonstetten in Nyon am Genfer See nahm er 1790 die Stelle eines Erziehers bei einem Kaufmann in Lyon an. Im Jahr 1794 wurde er zum Vorleser und Reisebegleiter der Fürstin Luise von Anhalt-Dessau berufen und bereiste mit ihr in den folgenden Jahren Italien, die Schweiz und Tirol. Landgraf Friedrich V. von Hessen-Homburg ernannte ihn zum Hofrat, Markgraf Karl Friedrich von Baden 1801 zum Legationsrat. Von König Friedrich I. von Württemberg 1812 nach Stuttgart berufen, war er hier als Theaterintendant und Oberbibliothekar tätig, wurde geadelt, trat 1828 außer Dienst und verbrachte ab 1829 seinen Ruhestand in Wörlitz. Matthisson wurde von seinen Zeitgenossen, so von Friedrich Schiller, hoch geschätzt. Viele der Gedichte und Lieder Matthissons wurden von Ludwig van Beethoven und Franz Schubert vertont. Ein Teilnachlass befindet sich im Deutschen Literaturarchiv Marbach, ein weiterer in der Anhaltischen Landesbücherei Dessau. Von seinen geistlichen Liedern sind sieben überregional bekannt geworden und stehen in Kirchengesangbüchern und Liedanthologien des 18. und 19. Jahrhunderts. Sein bekanntestes Lied ist ein Wetterlied bzw. Naturlied mit sechs Strophen und heißt 'Wenn hoch entzückt mein Auge sieht'.
++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++