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Nun geh ich hin zum Vater mein

Photo: Landschaft zwischen Wiesbaden-Dotzheim und Wiesbaden-Frauenstein

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Nun geh ich hin zum Vater mein

 

1.) Nun geh ich hin zum Vater mein

Durch ein seliges Sterben.

Ich schlaf im Namen Jesu ein,

Drum kann ich nicht verderben.

Weil ich an Jesum Christum gläub,

Im Grab ich nicht gelassen bleib,

Sondern steh auf zum Leben.

 

2.) Ich geh zu dem, der mich erschuf

Und zum ewigen Leben

Mir einen heiligen Beruf

Durch Christum hat gegeben.

Er weiset mir in seinem Wort

Den schmalen Weg zur engen Pfort' -

In die himmlische Freude.

 

3.) Ich geh zu dem, der mich erlöst,

Zu Christo, meinem Herren.

Ich geh zu dem, der mich getröst,

Geheiligt und zu Ehren

Durch seine Salbung hat gebracht,

Zu Gottes Ebenbild gemacht,

Verklärt werd ich aufstehen.

 

4.) Es ist mir gut, dass ich hingeh

Durch viel Trübsal und Leiden,

Ob's gleich dem sündlich' Fleisch tut weh.

Ich begehr abzuscheiden

Und bei Christ, meinem Herrn, zu sein,

Auf dass ich mit den Augen mein

Sein Herrlichkeit mög schauen.

 

5.) Es ist mir gut, dass ich hingeh,

Ob's gleich geschieht durch Sterben.

Vom Tod ich wieder aufersteh,

Ich soll das Reich ererben,

Welch's mir bereit' von Anbeginn,

Mit Fried' und Freud' geh ich nun hin

In das ewige Leben.

 

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Autor: Gregor Ritzsch

Melodie: Wenn mein Stündlein vorhanden ist

oder: Such, wer da will ein ander Ziel

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Das deutsche evangelische Kirchenlied des 17. Jahrhunderts

Herausgegeben von Albert Fischer (†) und

Wilhelm Christian Ludwig Tümpel, Erster Band

Druck und Verlag C. Bertelsmann

Gütersloh, 1904

Liednummer 493

Thema: Tod und Ewigkeit

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Gregor Ritzsch, auch Gregorius (* 1584 in Rudig-Skytal/Böhmen; † 15. April 1643 in Leipzig) war ein Buchdrucker, Herausgeber und evangelischer Liederdichter der Barockzeit. Er wurde als Sohn des Verwalters und Kirchenältesten Michael Ritzsch geboren und kam im Jahr 1600 als Vollwaise zu seinem Onkel, dem Leipziger Buchdruckereibesitzer Michael Lantzenberger in die Lehre und übernahm im Jahr 1612 die Druckerei. Unter seiner Leitung entwickelte sich diese zu einer der größten Leipzigs. Er verlobte sich im Jahr 1610 mit Christine Schumann, Tochter des Braumeisters Benedikt Schumann aus Breitenhagen, mit der er in den folgenden Jahren fünf Söhne und drei Töchter hatte. Ritzsch schrieb auch selbst zahlreiche geistliche Lieder und gab Gesangbücher heraus. Die hohe Wertschätzung, die Ritzsch genoss, ist an einer im Jahr 1640 erschienenen Festschrift zur zweihundertsten Wiederkehr der Erfindung der Buchdruckerkunst zu erkennen, an der sich namhafte Dichter aus allen Teilen Deutschlands beteiligten. Nach Ritzschs Tod 1643 wurde die Druckerei von seinem einzig überlebenden Sohn Timotheus († 1671) übernommen, der die erste Tageszeitung der Welt, den 'Leipziger Zeitungs-Courier', herausgab. Sein Enkel war der Dichter David Elias Heidenreich. Eine von Gregor Ritzsch im Jahr 1642 verlegte Liedsammlung hat den Titel 'Myrrhen-Püschel' und enthält seine geistliche Lyrik. Das von dem Pfarrer und Hymnologen Albert Friedrich Wilhelm Fischer (1829-1896) initiierte und nach seinem Tod ab 1904 in Gütersloh von Wilhelm Christian Ludwig Tümpel (1855-1915) herausgegebene mehrbändige Werk 'Das deutsche evangelische Kirchenlied' enthält 15 Lieder von Ritzsch. Sein bekanntestes Lied ist ein Passionslied mit zwölf Strophen und heißt 'Der frömmste Mensch, ja Gottes Sohn'.

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Uploaded on October 27, 2021
Taken on November 26, 2014