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So versiegelt der Gerechte
So versiegelt der Gerechte
- Zum Stephanstag (a) am 26. Dezember -
1.) So versiegelt der Gerechte
Sein Bekenntnis durch den Tod.
Er verlacht die Henkersknechte,
Denn er stirbt in seinem Gott.
Er kann als ein Überwinder
Unter einem Haufen Stein
Sanfter, als ein frecher Sünder
Auf dem Bette, schlafen ein.
2.) Und was darf er weiter hoffen!
Sieht sein sterbend' Auge doch
Selbst den hellen Himmel offen,
Sein Erlöser lebet noch.
Denn er steht zu Gottes Rechten
Und zeigt Stephanus die Kron',
Die er seinen treuen Knechten
Schenket für ihr Blut den Lohn.
3.) Nun will er auch sterbend treten
Vor des Höchsten Throngericht.
Hört für seine Feind' ihn beten:
Herr, behalt die Sünde nicht (b)!
Also gehn die Lebensgeister
Untern Steinen ihren Lauf.
Er ruft: Jesu, lieber Meister,
Nimm, ach, meinen Geist, nimm auf!
4.) Treuster Knecht, du bist gegangen
Zu des Herren Freudenzelt.
Du kannst mit der Krone prangen,
Die den Glanz der Sonne hält.
Dir sind deine Martersteine
Nun in Stern und Gold verkehrt.
Die zerschmetterten Gebeine
Mehr vor Gott als Demant (c) wert.
5.) Selig, wer für Christus Ehre
Waget Leben, Leib und Gut,
Und die unverfälschte Lehre
Gar versiegelt durch sein Blut!
Selig, wer zur letzten Stunde
Schließt wie Stephanus den Lauf,
Ruft mit Herzen und mit Munde:
Jesu, meinen Geist, nimm auf!
(a) Stephanus (* ca. 1 n. Chr.; † ca. 36/40 n. Chr.) ist im Neuen Testament ein Diakon der Jerusalemer Urgemeinde, der durch Steinigung ermordet wurde. Er gilt als erster christlicher Märtyrer. Sein Name deutet auf eine hellenistische Herkunft hin. Seit 560 n. Chr. sind seine Gebeine angeblich in der Krypta von San Lorenzo fuori le mura in Rom neben denen des römischen Archidiakons Laurentius bestattet.
(b) rechne mir die Sünden nicht an
(c) Diamanten
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Autor: Hans von Assig und Siegersdorf
Melodie: Bei Dir, Jesu will ich bleiben
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gefunden in der
Anthologie christlicher Gesänge
aus allen Jahrhunderten der Kirche
Dritter Band
Herausgegeben von August Jakob Rambach
verlegt bei J. F. Hammerich,
Altona und Leipzig, 1819
Thema: Stephanstag
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Hans von Assig und Siegersdorf (* 8. März 1650 in Breslau, † 1706) war ein schlesischer Barockdichter, dessen geistliche Lieder auch in evangelische Gesangbücher und Kirchenliedsammlungen aufgenommen wurden. Assig studierte Rechtswissenschaften in Leipzig, trat im Jahr 1674 in schwedische Dienste und kämpfte als Seeoffizier auf dem Admiralsschiff im schwedisch-dänischen Krieg. Nach dem Tode seines Vaters kehrte er in die Heimat zurück, trat aber, da er hier keine öffentliche Stellung fand, in kurbrandenburgischen Dienste und wurde 1692 zum Schlosshauptmann, Burglehns- und Kammeramtsdirektor des Kreises Schwiebus ernannt. In dem erst 1719 erschienenen Band seiner Gesammelten Schriften finden sich außer seinem Lebenslauf u. a. das Märtyrerlied über den sterbenden Stephanus 'So versiegelt der Gerechte sein Bekenntnis durch den Tod' und das Schwiebuser Kirchweihlied 'Dreifaltig heilig großer Gott'. Von seinen geistlichen Liedern sind 55 überregional bekannt geworden und stehen in Kirchengesangbüchern und Liedanthologien des 17. bis 20. Jahrhunderts. Sein bekanntestes Lied ist ein Osterlied mit zehn Strophen und heißt 'Jesus, meine Zuversicht und mein Heiland ist im Leben'.
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So versiegelt der Gerechte
So versiegelt der Gerechte
- Zum Stephanstag (a) am 26. Dezember -
1.) So versiegelt der Gerechte
Sein Bekenntnis durch den Tod.
Er verlacht die Henkersknechte,
Denn er stirbt in seinem Gott.
Er kann als ein Überwinder
Unter einem Haufen Stein
Sanfter, als ein frecher Sünder
Auf dem Bette, schlafen ein.
2.) Und was darf er weiter hoffen!
Sieht sein sterbend' Auge doch
Selbst den hellen Himmel offen,
Sein Erlöser lebet noch.
Denn er steht zu Gottes Rechten
Und zeigt Stephanus die Kron',
Die er seinen treuen Knechten
Schenket für ihr Blut den Lohn.
3.) Nun will er auch sterbend treten
Vor des Höchsten Throngericht.
Hört für seine Feind' ihn beten:
Herr, behalt die Sünde nicht (b)!
Also gehn die Lebensgeister
Untern Steinen ihren Lauf.
Er ruft: Jesu, lieber Meister,
Nimm, ach, meinen Geist, nimm auf!
4.) Treuster Knecht, du bist gegangen
Zu des Herren Freudenzelt.
Du kannst mit der Krone prangen,
Die den Glanz der Sonne hält.
Dir sind deine Martersteine
Nun in Stern und Gold verkehrt.
Die zerschmetterten Gebeine
Mehr vor Gott als Demant (c) wert.
5.) Selig, wer für Christus Ehre
Waget Leben, Leib und Gut,
Und die unverfälschte Lehre
Gar versiegelt durch sein Blut!
Selig, wer zur letzten Stunde
Schließt wie Stephanus den Lauf,
Ruft mit Herzen und mit Munde:
Jesu, meinen Geist, nimm auf!
(a) Stephanus (* ca. 1 n. Chr.; † ca. 36/40 n. Chr.) ist im Neuen Testament ein Diakon der Jerusalemer Urgemeinde, der durch Steinigung ermordet wurde. Er gilt als erster christlicher Märtyrer. Sein Name deutet auf eine hellenistische Herkunft hin. Seit 560 n. Chr. sind seine Gebeine angeblich in der Krypta von San Lorenzo fuori le mura in Rom neben denen des römischen Archidiakons Laurentius bestattet.
(b) rechne mir die Sünden nicht an
(c) Diamanten
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Autor: Hans von Assig und Siegersdorf
Melodie: Bei Dir, Jesu will ich bleiben
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gefunden in der
Anthologie christlicher Gesänge
aus allen Jahrhunderten der Kirche
Dritter Band
Herausgegeben von August Jakob Rambach
verlegt bei J. F. Hammerich,
Altona und Leipzig, 1819
Thema: Stephanstag
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Hans von Assig und Siegersdorf (* 8. März 1650 in Breslau, † 1706) war ein schlesischer Barockdichter, dessen geistliche Lieder auch in evangelische Gesangbücher und Kirchenliedsammlungen aufgenommen wurden. Assig studierte Rechtswissenschaften in Leipzig, trat im Jahr 1674 in schwedische Dienste und kämpfte als Seeoffizier auf dem Admiralsschiff im schwedisch-dänischen Krieg. Nach dem Tode seines Vaters kehrte er in die Heimat zurück, trat aber, da er hier keine öffentliche Stellung fand, in kurbrandenburgischen Dienste und wurde 1692 zum Schlosshauptmann, Burglehns- und Kammeramtsdirektor des Kreises Schwiebus ernannt. In dem erst 1719 erschienenen Band seiner Gesammelten Schriften finden sich außer seinem Lebenslauf u. a. das Märtyrerlied über den sterbenden Stephanus 'So versiegelt der Gerechte sein Bekenntnis durch den Tod' und das Schwiebuser Kirchweihlied 'Dreifaltig heilig großer Gott'. Von seinen geistlichen Liedern sind 55 überregional bekannt geworden und stehen in Kirchengesangbüchern und Liedanthologien des 17. bis 20. Jahrhunderts. Sein bekanntestes Lied ist ein Osterlied mit zehn Strophen und heißt 'Jesus, meine Zuversicht und mein Heiland ist im Leben'.
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