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Unsrer Wiege gleicht das Grab
Photo: Grabmal auf dem Nordfriedhof in Wiesbaden
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Unsrer Wiege gleicht das Grab
1.) Unsrer Wiege gleicht das Grab
Und der Tod dem Morgenschlummer.
Ruht der Müden Wanderstab,
Dann ist Sorge, Schmerz und Kummer,
Eitelkeit und blinder Wahn,
Alle Schwachheit abgetan.
2.) Sieh! Das arme Erdenkind
Nimmt sie auf, die Mutter Erde,
Wiegt es, pflegt es treu und lind,
Dass ein Himmelskind es werde.
Aus dem tiefen, stillen Schoß
Windet's einst verklärt sich los.
3.) Und die ew'ge Liebe wacht
An der Gruft, wie an der Wiege.
Aus der bangen Grabesnacht
Ruft sie uns zum Licht, zu Siege.
Neues Leben einst ersteht,
Wo ihr Lebensatem weht.
4.) Breite deine Arme aus,
Ew'ge Liebe, wenn wir ringen,
Um aus diesem engen Haus
Zu dem Licht empor zu dringen!
Lebend, sterbend bleiben wir,
Liebe, sel'ge Lieb', in dir.
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Autor: Friedrich August Köthe
Melodie: Jesus meine Zuversicht
oder: Jesus lebt, mit ihm auch ich
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Evangelischer Liederschatz für
Kirche, Schule und Haus,
- Band 1 -
Zweite, umgearbeitete Ausgabe
Gesammelt und bearbeitet von Albert Knapp,
J. G. Cotta'scher Verlag,
Stuttgart und Tübingen, 1850
Liednummer 2931
Thema: Tod und Ewigkeit
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Friedrich August Köthe (* 30. Juli 1781 zu Lübben in der Niederlausitz/Kurfürstentum Sachsen, † 28. Oktober 1850) war evangelisch-lutherischer Pfarrer, Hochschullehrer und Schriftsteller. Köthe besuchte zuerst die Schule in Lübben, wo sein Vater in kurfürstlichem Dienst stand, und wechselte im Jahr 1797 auf das Gymnasium in Bautzen. Hier befreundete er sich mit dem später als Dichter und Schriftsteller bekannt gewordenen Karl Friedrich Gottlob Wetzel (1779-1819) und studierte ab Ostern 1800 zusammen mit diesem an der Universität in Leipzig, wo Köthe 1803 den Magistertitel erwarb. Kurz darauf wurde er als Vesperprediger an die Paulinerkirche berufen, arbeitete nebenher als Hauslehrer und setzte sein Studium fort. Im Jahr 1806 zog er nach Dresden, folgte dann aber im Jahr 1810 einem Ruf, als außerordentlicher Professor der Philosophie in Jena zu unterrichten. 1812 wurde Köthe zugleich dort zum Garnisonprediger und Diakon an der Stadtkirche ernannt und erhielt 1817 die Stelle eines ordentlichen Professors für Theologie, wo sein Wirken vom Kampf gegen den nüchternen Rationalismus seiner Kirche geprägt war. Im selben Jahr heiratete er Silvia, die Tochter des gothaischen Ministers von Ziegesar. Nach einer Erkrankung nahm er 1819 die Stellung eines Superintendenten und Oberpfarrers in Allstädt bei Weimar an, wo er fortan ein stilleres Leben führen konnte. Ab dem Jahr 1829 veröffentlichte er eine Ausgabe der Werke Melanchthons in deutscher Sprache, die in sechs Teilen beim Verlag Brockhaus in Leipzig erschien. Ab 1830 gab er weitere kirchengeschichtliche Werke heraus. Unter dem Namen der 'Einsiedler bei St. Johannis' gab er zwei Novellen heraus, in denen er zum einen christliche Zeitfragen behandelte (Die Wiederkehr, 1843), während die andere (Die Woche, 1848) den Segen eines christlichen Familienlebens schilderte. Die meisten seiner fast 400 geistlichen Lieder hat er während der Krankheiten, die Folgen eines nicht ausgeheilten Herzleidens waren, gedichtet; diese erschienen teils in einzelnen von ihm selbst herausgegebenen Sammlungen (Stimmen der Andacht, 1823 und Psalmen, 1845), teils in der 'Theodulia', einem 'Jahrbuch für häusliche Erbauung' (Greiz, 1827–1833). Nach seinem Tod gab sein Freund C. B. Meißner 1851 die vom Autor selbst noch zum Druck vorbereiteten 'Lieder eines Kranken für Kranke und Gesunde' heraus, während im gleichen Jahr eine Auswahl seiner Lieder unter dem Titel 'Geistliche Lieder nebst einer Biographie Köthe’s' in Leipzig erschien.
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Unsrer Wiege gleicht das Grab
Photo: Grabmal auf dem Nordfriedhof in Wiesbaden
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Unsrer Wiege gleicht das Grab
1.) Unsrer Wiege gleicht das Grab
Und der Tod dem Morgenschlummer.
Ruht der Müden Wanderstab,
Dann ist Sorge, Schmerz und Kummer,
Eitelkeit und blinder Wahn,
Alle Schwachheit abgetan.
2.) Sieh! Das arme Erdenkind
Nimmt sie auf, die Mutter Erde,
Wiegt es, pflegt es treu und lind,
Dass ein Himmelskind es werde.
Aus dem tiefen, stillen Schoß
Windet's einst verklärt sich los.
3.) Und die ew'ge Liebe wacht
An der Gruft, wie an der Wiege.
Aus der bangen Grabesnacht
Ruft sie uns zum Licht, zu Siege.
Neues Leben einst ersteht,
Wo ihr Lebensatem weht.
4.) Breite deine Arme aus,
Ew'ge Liebe, wenn wir ringen,
Um aus diesem engen Haus
Zu dem Licht empor zu dringen!
Lebend, sterbend bleiben wir,
Liebe, sel'ge Lieb', in dir.
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Autor: Friedrich August Köthe
Melodie: Jesus meine Zuversicht
oder: Jesus lebt, mit ihm auch ich
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Evangelischer Liederschatz für
Kirche, Schule und Haus,
- Band 1 -
Zweite, umgearbeitete Ausgabe
Gesammelt und bearbeitet von Albert Knapp,
J. G. Cotta'scher Verlag,
Stuttgart und Tübingen, 1850
Liednummer 2931
Thema: Tod und Ewigkeit
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Friedrich August Köthe (* 30. Juli 1781 zu Lübben in der Niederlausitz/Kurfürstentum Sachsen, † 28. Oktober 1850) war evangelisch-lutherischer Pfarrer, Hochschullehrer und Schriftsteller. Köthe besuchte zuerst die Schule in Lübben, wo sein Vater in kurfürstlichem Dienst stand, und wechselte im Jahr 1797 auf das Gymnasium in Bautzen. Hier befreundete er sich mit dem später als Dichter und Schriftsteller bekannt gewordenen Karl Friedrich Gottlob Wetzel (1779-1819) und studierte ab Ostern 1800 zusammen mit diesem an der Universität in Leipzig, wo Köthe 1803 den Magistertitel erwarb. Kurz darauf wurde er als Vesperprediger an die Paulinerkirche berufen, arbeitete nebenher als Hauslehrer und setzte sein Studium fort. Im Jahr 1806 zog er nach Dresden, folgte dann aber im Jahr 1810 einem Ruf, als außerordentlicher Professor der Philosophie in Jena zu unterrichten. 1812 wurde Köthe zugleich dort zum Garnisonprediger und Diakon an der Stadtkirche ernannt und erhielt 1817 die Stelle eines ordentlichen Professors für Theologie, wo sein Wirken vom Kampf gegen den nüchternen Rationalismus seiner Kirche geprägt war. Im selben Jahr heiratete er Silvia, die Tochter des gothaischen Ministers von Ziegesar. Nach einer Erkrankung nahm er 1819 die Stellung eines Superintendenten und Oberpfarrers in Allstädt bei Weimar an, wo er fortan ein stilleres Leben führen konnte. Ab dem Jahr 1829 veröffentlichte er eine Ausgabe der Werke Melanchthons in deutscher Sprache, die in sechs Teilen beim Verlag Brockhaus in Leipzig erschien. Ab 1830 gab er weitere kirchengeschichtliche Werke heraus. Unter dem Namen der 'Einsiedler bei St. Johannis' gab er zwei Novellen heraus, in denen er zum einen christliche Zeitfragen behandelte (Die Wiederkehr, 1843), während die andere (Die Woche, 1848) den Segen eines christlichen Familienlebens schilderte. Die meisten seiner fast 400 geistlichen Lieder hat er während der Krankheiten, die Folgen eines nicht ausgeheilten Herzleidens waren, gedichtet; diese erschienen teils in einzelnen von ihm selbst herausgegebenen Sammlungen (Stimmen der Andacht, 1823 und Psalmen, 1845), teils in der 'Theodulia', einem 'Jahrbuch für häusliche Erbauung' (Greiz, 1827–1833). Nach seinem Tod gab sein Freund C. B. Meißner 1851 die vom Autor selbst noch zum Druck vorbereiteten 'Lieder eines Kranken für Kranke und Gesunde' heraus, während im gleichen Jahr eine Auswahl seiner Lieder unter dem Titel 'Geistliche Lieder nebst einer Biographie Köthe’s' in Leipzig erschien.
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