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Gott, wir preisen deine Güte
Photo: Wiesbaden-Dotzheim, Stegerwaldstraße
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Gott, wir preisen deine Güte
1.) Gott, wir preisen deine Güte,
Loben dich mit Herz und Mund,
Und mit dankbarem Gemüte
Rühmen wir zu dieser Stund',
Dass du uns in unserm Leben
So viel Gutes hast gegeben.
2.) Alle Jahre, die verflossen,
Zeigen deine Vater-Treu,
Da viel Gutes wir genossen,
Jetzt wird deine Güte neu,
Die sich über uns ausbreitet,
Da dein Auge uns stets leitet.
3.) Elend, Krankheit und Beschwerden
Hast du von uns abgewandt,
Und viel Gutes hier auf Erden
Hat uns deine Vaterhand
Zugewandt, dass wir im Segen
Ihm das alte Jahr hinlegen!
4.) Ach, so lass auch deine Gnade
Walten dieses neue Jahr
Über uns, und aller Schade
Not und Trübsal und Gefahr
Müsse weit entfernet bleiben
Und zum Danken uns antreiben.
5.) Lass auf uns den Segen fließen,
Kröne uns mit deinem Gut,
Deiner Gnade uns genießen,
Halte uns in deiner Hut.
So wird denn in allen Dingen
Es uns allzeit wohl gelingen.
6.) Ja, lass uns zu allen Zeiten
Dich stets rühmen immerfort,
Dein Lob mehr und mehr ausbreiten,
Halten fest an deinem Wort.
Das verheißet Leben, Segen,
Und wir gehn auf rechten Wegen.
7.) Obrigkeit und Untertanen
Halte stets un deinem Schutz!
Lehrer, die den Weg uns bahnen,
Schütze. - Wehr der Feinde Trutz!
Niedrig, Hoher, Reich- und Armen
Wollst du ferner dich erbarmen.
8.) Stadt und Land sei dir ergeben,
Mache du des Kummers frei
Alle, die darinnen leben,
Stehe ihnen kräftig bei.
Über Junge und die Alten
Wollest du in Gnaden walten.
9.) Aller Menschen dich erbarme,
Denn sie sind ja einzig dein.
Und in deine Vaterarme
Lass sie eingeschlossen sein.
Gib, dass sie stets deinen Willen
Sich bemühen zu erfüllen.
10.) Auch die Kranken und Elenden
Wollst du gnädig sehen an,
Deine Hilfe ihnen senden,
Und - gehn sie des Todes Bahn -
Lass sie seliglich abscheiden
Und eingehn zur Himmelsfreuden!
11.) Unser Bitten und Begehren,
Gott, erhöre gnädiglich
Und desselben uns gewähren,
Schütze uns auch mächtiglich.
Dafür wollen wir dich preisen
Und uns dankbar dir erweisen.
12.) Endlich wenn die Zeit wird kommen,
Da sich endet der Weltlauf,
Alsdenn wirst du alle Frommen
Mit dir führen Himmel auf.
Gib, dass wir zu dir eingehen,
Als die Deinen vor dir stehen.
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Autor: Fürst zu Anhalt-Zerbst Johann August
Melodie: Herr, ich habe missgehandelt
oder: Werde licht, du Stadt der Heiden
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Wiederholtes Halleluja der Kinder Gottes auf Erden. Das ist: Neu aufgelegtes und verbessertes Gesangbuch der Stadt Dohma im Fürstentum Sachsen-Querfurth
Herausgegeben von Johann Gottlieb [Theophilus] Horwein
Verlag Johann Joachim Ahlfeld
Dahme und Wittenberg, 1764
Liednummer 115
Thema: Kirchen-Jahresanfang oder Neujahr
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Johann Adolf von Anhalt-Zerbst (* 2. Dezember 1654 in Zerbst/Fürstentum Anhalt-Zerbst; † 19. März 1726 ebenda) aus dem Geschlecht der Askanier war Militär und Lieddichter. Johann Adolf war der fünfte Sohn des Fürsten Johann von Anhalt-Zerbst (1621–1667) aus dessen Ehe mit Sophie Auguste (1630–1680), Tochter des Herzogs Friedrich III. von Holstein-Gottorp (1597-1659). Im Jahr 1606 waren alle anhaltischen Landesteile zur evangelisch-reformierten Konfession übergetreten, das Land und die regierende Familie kehrte jedoch 1644 zur lutherischen Konfession zurück, was auch für Johann Adolf Gültigkeit hatte. Nach dem Tod seines Vaters stand er unter der Vormundschaft seiner Mutter, des Landgrafen Ludwig VI. von Hessen-Darmstadt (1630-1678) und des Fürsten Johann Georg II. von Anhalt-Dessau (1627-1693). Im Anschluss an seine, damals übliche, Kavalierstour durch Europa trat er zuerst 1674 in braunschweig-lüneburgische Militärdienste, anschließend in holländische, dänische und brandenburgische Anstellungen und nahm in den folgenden Jahren an mehreren Feldzügen und Kriegen teil. Im Jahr 1676 schloss er mit seinen Brüdern einen Hausvertrag, wobei im Land die Primogenitur, das Erstgeburtsrecht, eingeführt wurde, um eine Zersplitterung des Landes zu vermeiden. Johann Adolf schrieb mehrere geistliche Lieder, die u.a. in das Zerbster Gesangbuch von 1721 aufgenommen wurden und war Mitglied der literarischen 'Fruchtbringenden Gesellschaft', einer Sprachgesellschaft, die von 1617 bis 1680 bestand. Johann Adolf starb unverheiratet und kinderlos. In seinen letzten Lebensjahren hatte er sich um Kirchen und die Armenpflege verdient gemacht. Er wurde in der Zerbster Bartholomaikirche bestattet. In Johann Caspar Wetzel Kirchenliedsammlung 'Hymnopoeographia', am Verlagsort Herrnstadt von 1719 bis 1724 herausgegeben, sind 25 Lieder aus seiner Feder aufgeführt, wobei Wetzel die Lieder irrtümlich dem Fürsten Johann A u g u s t zu Anhalt-Zerbst zuschrieb.
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Gott, wir preisen deine Güte
Photo: Wiesbaden-Dotzheim, Stegerwaldstraße
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Gott, wir preisen deine Güte
1.) Gott, wir preisen deine Güte,
Loben dich mit Herz und Mund,
Und mit dankbarem Gemüte
Rühmen wir zu dieser Stund',
Dass du uns in unserm Leben
So viel Gutes hast gegeben.
2.) Alle Jahre, die verflossen,
Zeigen deine Vater-Treu,
Da viel Gutes wir genossen,
Jetzt wird deine Güte neu,
Die sich über uns ausbreitet,
Da dein Auge uns stets leitet.
3.) Elend, Krankheit und Beschwerden
Hast du von uns abgewandt,
Und viel Gutes hier auf Erden
Hat uns deine Vaterhand
Zugewandt, dass wir im Segen
Ihm das alte Jahr hinlegen!
4.) Ach, so lass auch deine Gnade
Walten dieses neue Jahr
Über uns, und aller Schade
Not und Trübsal und Gefahr
Müsse weit entfernet bleiben
Und zum Danken uns antreiben.
5.) Lass auf uns den Segen fließen,
Kröne uns mit deinem Gut,
Deiner Gnade uns genießen,
Halte uns in deiner Hut.
So wird denn in allen Dingen
Es uns allzeit wohl gelingen.
6.) Ja, lass uns zu allen Zeiten
Dich stets rühmen immerfort,
Dein Lob mehr und mehr ausbreiten,
Halten fest an deinem Wort.
Das verheißet Leben, Segen,
Und wir gehn auf rechten Wegen.
7.) Obrigkeit und Untertanen
Halte stets un deinem Schutz!
Lehrer, die den Weg uns bahnen,
Schütze. - Wehr der Feinde Trutz!
Niedrig, Hoher, Reich- und Armen
Wollst du ferner dich erbarmen.
8.) Stadt und Land sei dir ergeben,
Mache du des Kummers frei
Alle, die darinnen leben,
Stehe ihnen kräftig bei.
Über Junge und die Alten
Wollest du in Gnaden walten.
9.) Aller Menschen dich erbarme,
Denn sie sind ja einzig dein.
Und in deine Vaterarme
Lass sie eingeschlossen sein.
Gib, dass sie stets deinen Willen
Sich bemühen zu erfüllen.
10.) Auch die Kranken und Elenden
Wollst du gnädig sehen an,
Deine Hilfe ihnen senden,
Und - gehn sie des Todes Bahn -
Lass sie seliglich abscheiden
Und eingehn zur Himmelsfreuden!
11.) Unser Bitten und Begehren,
Gott, erhöre gnädiglich
Und desselben uns gewähren,
Schütze uns auch mächtiglich.
Dafür wollen wir dich preisen
Und uns dankbar dir erweisen.
12.) Endlich wenn die Zeit wird kommen,
Da sich endet der Weltlauf,
Alsdenn wirst du alle Frommen
Mit dir führen Himmel auf.
Gib, dass wir zu dir eingehen,
Als die Deinen vor dir stehen.
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Autor: Fürst zu Anhalt-Zerbst Johann August
Melodie: Herr, ich habe missgehandelt
oder: Werde licht, du Stadt der Heiden
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Wiederholtes Halleluja der Kinder Gottes auf Erden. Das ist: Neu aufgelegtes und verbessertes Gesangbuch der Stadt Dohma im Fürstentum Sachsen-Querfurth
Herausgegeben von Johann Gottlieb [Theophilus] Horwein
Verlag Johann Joachim Ahlfeld
Dahme und Wittenberg, 1764
Liednummer 115
Thema: Kirchen-Jahresanfang oder Neujahr
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Johann Adolf von Anhalt-Zerbst (* 2. Dezember 1654 in Zerbst/Fürstentum Anhalt-Zerbst; † 19. März 1726 ebenda) aus dem Geschlecht der Askanier war Militär und Lieddichter. Johann Adolf war der fünfte Sohn des Fürsten Johann von Anhalt-Zerbst (1621–1667) aus dessen Ehe mit Sophie Auguste (1630–1680), Tochter des Herzogs Friedrich III. von Holstein-Gottorp (1597-1659). Im Jahr 1606 waren alle anhaltischen Landesteile zur evangelisch-reformierten Konfession übergetreten, das Land und die regierende Familie kehrte jedoch 1644 zur lutherischen Konfession zurück, was auch für Johann Adolf Gültigkeit hatte. Nach dem Tod seines Vaters stand er unter der Vormundschaft seiner Mutter, des Landgrafen Ludwig VI. von Hessen-Darmstadt (1630-1678) und des Fürsten Johann Georg II. von Anhalt-Dessau (1627-1693). Im Anschluss an seine, damals übliche, Kavalierstour durch Europa trat er zuerst 1674 in braunschweig-lüneburgische Militärdienste, anschließend in holländische, dänische und brandenburgische Anstellungen und nahm in den folgenden Jahren an mehreren Feldzügen und Kriegen teil. Im Jahr 1676 schloss er mit seinen Brüdern einen Hausvertrag, wobei im Land die Primogenitur, das Erstgeburtsrecht, eingeführt wurde, um eine Zersplitterung des Landes zu vermeiden. Johann Adolf schrieb mehrere geistliche Lieder, die u.a. in das Zerbster Gesangbuch von 1721 aufgenommen wurden und war Mitglied der literarischen 'Fruchtbringenden Gesellschaft', einer Sprachgesellschaft, die von 1617 bis 1680 bestand. Johann Adolf starb unverheiratet und kinderlos. In seinen letzten Lebensjahren hatte er sich um Kirchen und die Armenpflege verdient gemacht. Er wurde in der Zerbster Bartholomaikirche bestattet. In Johann Caspar Wetzel Kirchenliedsammlung 'Hymnopoeographia', am Verlagsort Herrnstadt von 1719 bis 1724 herausgegeben, sind 25 Lieder aus seiner Feder aufgeführt, wobei Wetzel die Lieder irrtümlich dem Fürsten Johann A u g u s t zu Anhalt-Zerbst zuschrieb.
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