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O Gott, wie wohl tust du den Deinen

Photo: Haus an der Nordstrander Straße in Wiesbaden-Dotzheim, OT Sauerland

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O Gott, wie wohl tust du den Deinen

 

1.) O Gott, wie wohl tust du den Deinen!

Zur Ruhe führest du sie ein.

Da werden Leid, Geschrei und Weinen

Mir nur ein dunkles Traumbild sein.

Da wird auf leicht verschmerzte Pein

Mich hoher Engeltrost erfreun.

 

2.) Wie lichtvoll wird mein ganzer Wille

Im Willen meines Gottes ruhn!

Da find ich aller Wünsche Fülle,

Was ich gehofft, das schau ich nun.

Weit, über alle Hoffnung weit

Wird Gottes Rat mir Seligkeit.

 

3.) Wie überwiegend ist die Wonne,

Die den entbundnen Geist entzückt,

Der dich, o Gott, als Schild und Sonne

In unverhülltem Glanz erblickt!

Hier find ich, treuster Jesu, dich, -

Dein, meines Gottes, freu ich mich.

 

4.) Sanft ist die Freundschaft edler Seelen,

Die nun, durch volles Licht verklärt,

Sich Gottes Führungen erzählen,

Der sie durch Prüfungen bewährt,

und wundervoll nach seinem Rat

Zur Ehr' und Freud' erhoben hat.

 

5.) Nie geht ein Frevler, ein Empörer

In Zions heil'ges Tor hinein.

Weit draußen sind die Friedensstörer,

Die Lügner müssen ferne sein.

Kein Menschenfeind, kein Mammonsknecht

Hat Teil an Salems Bürgerrecht.

 

6.) Wohl uns, wo reine Himmelsklarheit

Durch alle Wege Gottes scheint,

Wo lauter Liebe, lauter Wahrheit

Die Himmelsbürgerschaft vereint,

Und wo du selbst, Herr Jesu Christ,

Der Stifter aller Freuden bist!

 

7.) Zur Hoffnung solcher Seligkeiten,

Selbst zur Vereinigung mit dir,

Wollst du, o Herr, mich vorbereiten:

Ach, schaff ein reines Herz in mir!

Du, den ich schauen soll, bist rein,

Rein muss auch meine Seele sein.

 

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Autor: Samuel Christian Lappenberg

mögl. Melodie: Wer nur den lieben Gott lässt walten

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gefunden in der

Anthologie christlicher Gesänge

aus allen Jahrhunderten der Kirche

Fünfter Band

Herausgegeben von August Jakob Rambach

verlegt bei J. F. Hammerich,

Altona und Leipzig, 1832

Thema: Offenbarung

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Samuel Christian Lappenberg (* 17. August 1720 in Bremen; † 15. August 1788 in Lesum) war ein deutscher evangelisch-lutherischer Pfarrer, Historiker und Lieddichter. Lappenberg wurde als Sohn des Verdener Dompastors Johann Diedrich Lappenberg (1672-1727) geboren und besuchte Domschule und Athenaeum in Bremen. Ab 1739 studierte er in Göttingen und wurde nach dem Studium im Jahr 1747 als Subrektor an das Athenaeum berufen. Im Jahr 1848 gründete er die Bremische Deutsche Gesellschaft, die im Gewerbehaus residierte und sich mit Literatur, Geschichte und Volkskunde befasste. Im Jahr 1754 wurde er Pastor in Hammelwörden (heute Ortsteil von Wischhafen im Landkreis Stade) und übernahm im Jahr 1759 das Pastorenamt in Lesum. Er war Mitarbeiter der 'Teutschen Bibliothek', für die er theologische Aufsätze, ein Werk zur Geschichte des Herzogtums Bremen ab 1256 und ein Werk zur Geschichte der Reformation im Erzstift Bremen schrieb. Weiterhin verfasste er geistliche Lieder, Erzählungen und wissenschaftliche Abhandlungen. Im Jahr 1769 veröffentlichte er am Verlagsort Bremen eine Sammlung von 'Fünfzig alten und bekannten Kirchenliedern in die heutige Mundart übersetzt', in der er Liedbearbeitungen anderer Autoren vorlegte. Von seinen eigenen geistlichen Liedern sind acht überregional bekannt geworden und stehen in Kirchengesangbüchern und Liedanthologien des 18. und 19. Jahrhunderts.

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Uploaded on November 15, 2019
Taken on November 7, 2018