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Wohl dem, der Gottes Wege geht

Photo: Weinberg in Wiesbaden-Dotzheim mit Blick auf das Rheintal

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Wohl dem, der Gottes Wege geht

 

1.) Wohl dem, der Gottes Wege geht,

Nach Christi Sinn nur handelt.

Nicht mit der Welt im Bunde steht,

Noch mit dem Sünder wandelt.

 

2.) Der nicht das tobende Geschwätz

Des wilden Spötters liebet.

Und Tag und Nacht in dem Gesetz

Des Ewigen sich übet.

 

3.) Der seines Glaubens sich erfreut

Und dem des Christen Glauben

Nicht Kleinmut, auch kein Glück der Zeit,

Nicht Welt und Freigeist rauben.

 

4.) Er steht, und grünt. - Es grünet so

Ein Baum an stillen Bächen:

Von seinen Taten wird noch froh

Die Nachwelt Früchte brechen. (a)

 

5.) Denn seine Tugend welket nicht.

Entzückendes Vertrauen!

Der Christ, aus dem der Himmel spricht,

Wird Enkel noch erbauen.

 

6.) Nicht so des Ungerechten Glück,

Der sich des Frevels freuet!

Er ist in einem Augenblick

Wie Spreu und Wind zerstreuet.

 

7.) Denn Gottes ernste Rechte wiegt

In richterlichen Stunden

Den Frevler, der oft Menschen trügt,

- Und wird zu leicht befunden.

 

8.) Gott, diese Wahrheit stehet fest:

Gott kennt den Weg der Frommen.

Es wird, wer diesen Pfad verlässt,

Nie vor sein Antlitz kommen.

 

(a) hier im Sinn von erneten

 

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Autor: Johann Friedrich Löwen

Melodie: ohne Angaben

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Geistliche Lieder nebst einigen veränderten Kirchen-Gesängen

von Johann Friedrich Löwen

Gedruckt und verlegt von A.F.Röse

Greifswald, 1770

Thema: Glaube, Kampf und Rechtfertigung

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Gegenstand: Psalm Nr. 1

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Johann Friedrich Löwen, auch Löwe, (* 13. September 1727 in Clausthal; † 23. Dezember 1771 in Rostock) war ein deutscher Schriftsteller und Theatertheoretiker. Von 1746 bis 1747 besuchte Löwen das Collegium Carolinum in Braunschweig und studiere anschließend von 1747 bis 1749 an den Universitäten von Helmstedt und Göttingen. 1751 zog er nach Hamburg und gab dort Zeitschriften heraus und veröffentlichte Essays. Im Jahr 1752 traf er die Schauspieltruppe des Theaterleiters Johann Friedrich Schönemann, unterstützte die sie in organisatorischer und leitender Funktion, schrieb Lustspiel und Opern für sie und heiratete die Tochter Schönemanns, die als Schauspielerin arbeitete. Ab 1757 war er zugleich Privatsekretär des Prinzen Ludwig von Mecklenburg-Schwerin in Schwerin. Im Jahr 1766 kehrte Löwen schließlich nach Hamburg zurück, wo er zwischen 1767 und 1769 Direktor des ersten örtlich verankerten Nationaltheaters war und seinen Freund Gotthold Ephraim Lessing als Dramaturgen gewinnen konnte. Als Theatergebäude diente ein Haus am Gänsemarkt. Nach Schließung des Theaters siedelte Löwen 1769 mit seiner Familie nach Rostock über, wo er bis zu seinem Tod als städtischer Justizsekretär arbeitete. Ein Werkausgabe erschien in der vier Bänden in den Jahren 1765 und 1766. Die evangelischen Kirchengesangbücher seiner Zeit nennen ihn als den Autor von 25 geistlichen Liedern. Im Jahr 1770 erschien in Greifswald die Sammlung 'Geistliche Lieder nebst einigen veränderten Kirchen-Gesängen'. Sein bekanntestes Lied ist ein Pfingstlied mit acht Strophen und heißt 'Auf meinen Gott verlässt mein Herz sich'. Ein Nachlass Löwens existiert nicht.

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Uploaded on October 17, 2019
Taken on October 13, 2019