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Wer das Kleinod will erlangen
Photo: futuristische Lampe
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Wer das Kleinod will erlangen
1.) Wer das Kleinod (a) will erlangen,
Der muss laufen, was er kann.
Wer die Krone will empfangen,
Der muss kämpfen wie ein Mann,
Dazu muss er sich in Zeiten
Auf das Beste vorbereiten,
Alles andern müßig gehn,
Was ihm kann im Wege stehn.
2.) Herzens-Jesu, deine Güte
Steckt mir auch ein Kleinod für,
Das entzündt mir mein Gemüte
Durch den Ausbund seiner Zier.
O, wie glänzt die schöne Krone
Von dem hohen Ehrenthrone,
Die du in der Herrlichkeit
Deinen Streitern hast bereit'!
3.) Mich verlangt von ganzem Herzen,
Auch nicht weit davon zu sein.
Ja, ich ziele recht mit Schmerzen
Auf den freudenvollen Schein.
Doch das Laufen tut mir bange,
Und der Kampf wird mir zu lange,
Der geschmückte Erdenwust
Nimmt mir öfters alle Lust.
4.) Mein verderbter Eigenwille
Hat bald dies, bald das zu tun,
Hält im Laufen vielmals stille
Und will in dem Streite ruhn.
Satan macht mich auch fast mürbe,
Dass mir auch der Sieg verdürbe,
Wenn mir deine treue Kraft
Nicht gewünschte Hilfe schafft.
5.) Drum, mein Jesu, steh mir Armen
In so großer Schwachheit bei,
Lass dich meiner Not erbarmen,
Mache mich von allem frei,
Was mir will mein Ziel verrücken,
Komm, mich selbst recht zuzuschicken, (b)
Gib mir Herzensfreudigkeit,
Fördre meinen Kampf und Streit.
6.) Es verlohnt sich wohl der Mühe,
Ob mirs gleich auch sauer wird,
Wenn ich mich der Welt entziehe,
Die mich stets zurückeführt. (c)
Deine treue Gnadenkrone
Ist mir überg'nug zum Lohne.
Wirst du nun mein Beistand sein,
So ist sie in kurzem mein.
(a) unter Kleinod ist eigentlich ein Schmuckstück zu verstehen, im übertragenen Sinn ist es die Glaubensfrucht, der Ertrag eines lebenslangen Bemühens einer christlichen Biographie
(b) mich geschickt zu machen
(c) zurückwirft
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Autor: Johann Mentzer
Melodie: Jesu, meines Lebens Leben
oder: Werde licht, du Stadt der Heiden
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Geistreiches Gesang-Buch oder
Alter und Neuer auserlesener Liederschatz
von Kaspar Neumann
Verlag von Johann Carl Drachstedt
Budissin (Bautzen), 1778
Liednummer 580
Thema: Glaube, Kampf und Rechtfertigung
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Johann Mentzer (* 27. Juli 1658 in Jahmen in der Oberlausitz/ Kurfürstentum Sachsen; † 24. Februar 1734 in Kemnitz bei Bernstadt an der Eigen) war ein deutscher evangelisch-lutherischer Pfarrer und Lieddichter. Mentzer besuchte das Gymnasium in Bautzen und studierte anschließend Theologie an der Universität in Wittenberg. Nach Abschluss des Studiums trat er 1691 seine erste Stelle als Pfarrer in Merzdorf an, zwei Jahre später wurde er nach Hauswalde bei Dresden berufen und schließlich 1696 zum Pfarrer in Kemnitz ernannt, wo er bis zu seinem Tode blieb. Mentzer gehörte einem Dichterkreis an, der durch den aufkommenden Pietismus geprägt war, und der als Zweite schlesische Schule bezeichnet wird. Von seinen zahlreichen Lieddichtungen wurden etwa 40 veröffentlicht. 1704 erschien im Freylinghausenschen Gesangbuch sein bekanntestes Lied 'O dass ich tausend Zungen hätte', das sich auch im Evangelischen Gesangbuch (EG) von 1993 unter Liednummer 330 findet.
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Wer das Kleinod will erlangen
Photo: futuristische Lampe
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Wer das Kleinod will erlangen
1.) Wer das Kleinod (a) will erlangen,
Der muss laufen, was er kann.
Wer die Krone will empfangen,
Der muss kämpfen wie ein Mann,
Dazu muss er sich in Zeiten
Auf das Beste vorbereiten,
Alles andern müßig gehn,
Was ihm kann im Wege stehn.
2.) Herzens-Jesu, deine Güte
Steckt mir auch ein Kleinod für,
Das entzündt mir mein Gemüte
Durch den Ausbund seiner Zier.
O, wie glänzt die schöne Krone
Von dem hohen Ehrenthrone,
Die du in der Herrlichkeit
Deinen Streitern hast bereit'!
3.) Mich verlangt von ganzem Herzen,
Auch nicht weit davon zu sein.
Ja, ich ziele recht mit Schmerzen
Auf den freudenvollen Schein.
Doch das Laufen tut mir bange,
Und der Kampf wird mir zu lange,
Der geschmückte Erdenwust
Nimmt mir öfters alle Lust.
4.) Mein verderbter Eigenwille
Hat bald dies, bald das zu tun,
Hält im Laufen vielmals stille
Und will in dem Streite ruhn.
Satan macht mich auch fast mürbe,
Dass mir auch der Sieg verdürbe,
Wenn mir deine treue Kraft
Nicht gewünschte Hilfe schafft.
5.) Drum, mein Jesu, steh mir Armen
In so großer Schwachheit bei,
Lass dich meiner Not erbarmen,
Mache mich von allem frei,
Was mir will mein Ziel verrücken,
Komm, mich selbst recht zuzuschicken, (b)
Gib mir Herzensfreudigkeit,
Fördre meinen Kampf und Streit.
6.) Es verlohnt sich wohl der Mühe,
Ob mirs gleich auch sauer wird,
Wenn ich mich der Welt entziehe,
Die mich stets zurückeführt. (c)
Deine treue Gnadenkrone
Ist mir überg'nug zum Lohne.
Wirst du nun mein Beistand sein,
So ist sie in kurzem mein.
(a) unter Kleinod ist eigentlich ein Schmuckstück zu verstehen, im übertragenen Sinn ist es die Glaubensfrucht, der Ertrag eines lebenslangen Bemühens einer christlichen Biographie
(b) mich geschickt zu machen
(c) zurückwirft
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Autor: Johann Mentzer
Melodie: Jesu, meines Lebens Leben
oder: Werde licht, du Stadt der Heiden
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Geistreiches Gesang-Buch oder
Alter und Neuer auserlesener Liederschatz
von Kaspar Neumann
Verlag von Johann Carl Drachstedt
Budissin (Bautzen), 1778
Liednummer 580
Thema: Glaube, Kampf und Rechtfertigung
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Johann Mentzer (* 27. Juli 1658 in Jahmen in der Oberlausitz/ Kurfürstentum Sachsen; † 24. Februar 1734 in Kemnitz bei Bernstadt an der Eigen) war ein deutscher evangelisch-lutherischer Pfarrer und Lieddichter. Mentzer besuchte das Gymnasium in Bautzen und studierte anschließend Theologie an der Universität in Wittenberg. Nach Abschluss des Studiums trat er 1691 seine erste Stelle als Pfarrer in Merzdorf an, zwei Jahre später wurde er nach Hauswalde bei Dresden berufen und schließlich 1696 zum Pfarrer in Kemnitz ernannt, wo er bis zu seinem Tode blieb. Mentzer gehörte einem Dichterkreis an, der durch den aufkommenden Pietismus geprägt war, und der als Zweite schlesische Schule bezeichnet wird. Von seinen zahlreichen Lieddichtungen wurden etwa 40 veröffentlicht. 1704 erschien im Freylinghausenschen Gesangbuch sein bekanntestes Lied 'O dass ich tausend Zungen hätte', das sich auch im Evangelischen Gesangbuch (EG) von 1993 unter Liednummer 330 findet.
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