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Scheue dich vor keiner Not
Photo: Landschaft an der Sylter Straße in Wiesbaden-Dotzheim, OT Sauerland
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Scheue dich vor keiner Not
1.) Scheue dich vor keiner Not,
Bete nur in Jesu Namen,
Bete nur auf seinen Tod,
Dann ist's in ihm Ja und Amen,
Was dich dränget, was dich drückt,
Bleibt in seinem Tod erstickt.
2.) Christi Kraft ist deine Kraft
Und sein Tod auf ewig deine,
Dies macht deine Ritterschaft
Stund vor Stund vollkommen reine.
Er hat keinen Tropfen Blut,
Der nicht fließe dir zu gut.
3.) Geh doch in das Heiligtum, (a)
Wenn die Wangen sich ergossen
Und beschau dich um und um
Mit des Sohnes Blut umflossen,
Wie kein Glied sich an dir regt,
Das nicht Blut vom Sohne trägt.
4.) Zieh den ganzen Schmuck nur an,
Der in ihm dein Schmuck nun worden,
Und bleib auf der schmalen Bahn, (b)
Stets ein Glied von Kreuzes Orden,
Knechte, die dem Herren treu,
Tragen Kreuz zur Lieberei.
5.) Stell dich, wenn du betend ringst
An den Platz, da Christus stehet,
Glaub, dass was du in ihm bringst,
Gott durchs Vaterherze gehet,
Denn so sieht er für und für,
Nichts als seinen Sohn in dir.
(a) Hier wird Christi Körper als Kirchengebäude beschrieben. Nach christlicher Vorstellung ist der Leib Christi die Kirche, dem die Gläubigen als Gliedmaße zugehörig sind.
(b) Der schmale Weg bzw, Pfad oder die enge Pforte sind ein altes Bild für die Mühen des Glaubens, hingegen der breite Weg oder die weite Pforte ein Bild der Welt und ihrer Verlockungen
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Autor: Julius Leopold von Caprivi
Melodie: Jesus meine Zuversicht
oder: Jesus lebt, mit ihm auch ich
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Neue Sammlung geistlicher Lieder
[gewidmet und unter der Beteiligung von Heinrich Ernst zu Stolberg]
Verlag des hiesigen und Commission des Hallischen Waisenhauses
Druck Johann Georg Struck, Hofbuchdrucker
Wernigerode, 1752
Liednummer 656
Thema: Glaube, Kampf und Rechtfertigung
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Julius Leopold von Caprivi (* 29. August 1695 in Landau/Böhmische Kronländer; † 8. November 1768 in Wernigerode) war ein deutscher Archivar, Historiker und evangelisch-pietistischer Dichter geistlicher Lieder. Caprivi wurde als Sohn eines kaiserlich-russischen Oberst geboren, der im schlesischen Landau ein Gut besaß. Nachdem Julius Leopold von Caprivi zunächst Hofrat bei Graf Christoph Friedrich zu Stolberg in Stolberg im Harz war, legte er dieses Amt 1732 nieder, da der Graf 1732 die Privatzusammenkünfte der pietistischen Gemeinde in Stolberg verbot und Caprivi fälschlicherweise krimineller Vergehen beschuldigte. Im Dienst des selbst pietistisch gesinnten regierenden Grafen Christian Ernst zu Stolberg-Wernigerode wurde Caprivi Hofrat, Archivar und schließlich Kanzler. Er verfasste zahlreiche Manuskripte zur Geschichte der Grafschaft Wernigerode und über das Herrscherhaus. Ferner schrieb er auch mehrere geistliche Lieder, von denen 16 überregional bekannt geworden sind und in Kirchengesangbüchern und Liedanthologien des 18. und 19. Jahrhunderts stehen.
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Scheue dich vor keiner Not
Photo: Landschaft an der Sylter Straße in Wiesbaden-Dotzheim, OT Sauerland
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Scheue dich vor keiner Not
1.) Scheue dich vor keiner Not,
Bete nur in Jesu Namen,
Bete nur auf seinen Tod,
Dann ist's in ihm Ja und Amen,
Was dich dränget, was dich drückt,
Bleibt in seinem Tod erstickt.
2.) Christi Kraft ist deine Kraft
Und sein Tod auf ewig deine,
Dies macht deine Ritterschaft
Stund vor Stund vollkommen reine.
Er hat keinen Tropfen Blut,
Der nicht fließe dir zu gut.
3.) Geh doch in das Heiligtum, (a)
Wenn die Wangen sich ergossen
Und beschau dich um und um
Mit des Sohnes Blut umflossen,
Wie kein Glied sich an dir regt,
Das nicht Blut vom Sohne trägt.
4.) Zieh den ganzen Schmuck nur an,
Der in ihm dein Schmuck nun worden,
Und bleib auf der schmalen Bahn, (b)
Stets ein Glied von Kreuzes Orden,
Knechte, die dem Herren treu,
Tragen Kreuz zur Lieberei.
5.) Stell dich, wenn du betend ringst
An den Platz, da Christus stehet,
Glaub, dass was du in ihm bringst,
Gott durchs Vaterherze gehet,
Denn so sieht er für und für,
Nichts als seinen Sohn in dir.
(a) Hier wird Christi Körper als Kirchengebäude beschrieben. Nach christlicher Vorstellung ist der Leib Christi die Kirche, dem die Gläubigen als Gliedmaße zugehörig sind.
(b) Der schmale Weg bzw, Pfad oder die enge Pforte sind ein altes Bild für die Mühen des Glaubens, hingegen der breite Weg oder die weite Pforte ein Bild der Welt und ihrer Verlockungen
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Autor: Julius Leopold von Caprivi
Melodie: Jesus meine Zuversicht
oder: Jesus lebt, mit ihm auch ich
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Neue Sammlung geistlicher Lieder
[gewidmet und unter der Beteiligung von Heinrich Ernst zu Stolberg]
Verlag des hiesigen und Commission des Hallischen Waisenhauses
Druck Johann Georg Struck, Hofbuchdrucker
Wernigerode, 1752
Liednummer 656
Thema: Glaube, Kampf und Rechtfertigung
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Julius Leopold von Caprivi (* 29. August 1695 in Landau/Böhmische Kronländer; † 8. November 1768 in Wernigerode) war ein deutscher Archivar, Historiker und evangelisch-pietistischer Dichter geistlicher Lieder. Caprivi wurde als Sohn eines kaiserlich-russischen Oberst geboren, der im schlesischen Landau ein Gut besaß. Nachdem Julius Leopold von Caprivi zunächst Hofrat bei Graf Christoph Friedrich zu Stolberg in Stolberg im Harz war, legte er dieses Amt 1732 nieder, da der Graf 1732 die Privatzusammenkünfte der pietistischen Gemeinde in Stolberg verbot und Caprivi fälschlicherweise krimineller Vergehen beschuldigte. Im Dienst des selbst pietistisch gesinnten regierenden Grafen Christian Ernst zu Stolberg-Wernigerode wurde Caprivi Hofrat, Archivar und schließlich Kanzler. Er verfasste zahlreiche Manuskripte zur Geschichte der Grafschaft Wernigerode und über das Herrscherhaus. Ferner schrieb er auch mehrere geistliche Lieder, von denen 16 überregional bekannt geworden sind und in Kirchengesangbüchern und Liedanthologien des 18. und 19. Jahrhunderts stehen.
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