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Noch kämpf ich unter Leiden
Photo: Herbst auf dem Nordfriedhof in Wiesbaden
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Noch kämpf ich unter Leiden
1.) Noch kämpf ich unter Leiden, -
Mein Jesus litt noch mehr.
Was er erstritt beim Scheiden,
Ist mir nun Kraft und Wehr.
Hinan zu seinem Hügel, (a)
Du müder Sinn, hinan,
Und lern in diesem Spiegel,
Wie man ertragen kann.
2.) Geh ein in seine Schmerzen,
Geh ein in seinen Tod!
Dies nimmt von deinem Herzen
Die Last und Qual der Not!
Sei du in ihm gestorben,
So weicht, was dich betrübt!
Der hat die Ruh' erworben,
Der ganz sich Gott ergibt.
3.) Was ist es, das mir fehle?
Schweigt, eitle Wünsche, still!
O, süßes Los der Seele,
Die Gottes Rat nur will!
Dies stille Gottverlangen
Führt Jesum himmelein,
Und wo er hingegangen,
Soll auch sein Diener sein!
(a) Der Ort der Kreuzigung (Golgatha)
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Autor: Johann Friedrich von Meyer
Melodie: O Haupt voll Blut und Wunden
oder: Befiehl du deine Wege
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Gesangbuch zum gottesdienstlichen Gebrauch der Stadtkirchen Leipzig
Erschienen im Verlag des Georgenhauses
Leipzig, 1844
Liednummer 523
Thema: Gottvertrauen, Kreuz und Trost
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Johann Friedrich von Meyer, Pseudonym Imo Jaschem, (* 12. September 1772 in Frankfurt am Main; † 28. Januar 1849 ebenda) war ein deutscher Jurist, Politiker, evangelischer Bibelforscher, Theaterleiter, Dramatiker und Lieddichter. Sein Nachruhm gründete sich vor allem auf seine jahrzehntelange Bibelforschung und eine 1819 erschienene Bibelübersetzung, die ihm den Beinamen 'Bibel-Meyer' einbrachte. Meyer wurde als Sohn eines 1758 aus Hildesheim nach Frankfurt eingewanderten Großkaufmannes geboren, der 1789 in den Adel erhoben worden war. Johann Friedrich besuchte das Frankfurter Gymnasium (heute: Lessing-Gymnasium), worauf er an der Universität in Göttingen ein Studium der Rechtswissenschaften begann, das er 1792 mit der Promotion abschloss. Er wechselte an die Universität Leipzig, wo er im Fach Philologie promovierte und Beiträgen zu Wielands 'Neuem Teutschen Merkur' lieferte. Im Jahr 1794 ging er als Praktikant an das Reichskammergericht in Wetzlar. Im jahr 1795 heiratete er 1795 Maria Magdalena Franziska von Zwackh. Später bernahm er das Amt eines pfalz-bayerischer Appellationsrats in Mannheim und eines Kammerdirektors des Fürsten von Salm-Kyrburg und kehrte 1802 nach Frankfurt am Main zurück, wo ihn Carl Theodor von Dalberg 1807 zum Stadtgerichtsrat berief. Hier übernahm er in den Jahren 1803 und 1804 das Amt eines Theaterdirektors ud schrieb hierfür selbst mit Dramen. Seine juristische Karriere führte ihn weiter zum Appellationsgerichtsrat (1822), dessen Präsident er von 1840 bis 1848 war. Ab 1837 vertrat er vier Freien Städte, darunter seine Vaterstadt, im Deutschen Bundestag.
Parallel dazu begann er eine politische Laufbahn in seiner Vaterstadt, die ihn nach der Konstituierung der Freien Stadt Frankfurt zunächst in das Amt des Senators, 1821 in das Schöffenamt führte. Mehrfach bekleidete er das Amt des Älteren Bürgermeisters, das höchste Amt in der Freien Stadt. Seit 1807 hatte er sich intensiv mit dem Studium der Bibel in den Originalquellsprachen befasst und wurde im Jahr 1816 Mitgründer und Präsident der heute noch bestehenden Frankfurter Bibelgesellschaft. Er legte eine eigene Revision der Lutherbibel vor, die 1819 in drei Bänden erschien und für die ihm die Theologische Fakultät der Universität Erlangen 1821 die Ehrendoktorwürde verlieh. In dieser Bibelausgabe versuchte er, den Charakter der Luther-Bibel zu wahren und zugleich die Fortschritte in der Urtextforschung und in der Kenntnis des Hebräischen zu berücksichtigen. Darüber hinaus war er ein begabter Zeichner und spielte Harfe. Von seinen geistlichen Liedern sind 44 überregional bekannt geworden und stehen in Kirchengesangbüchern und Liedanthologien des 19. und 20. Jahrhunderts. Sein bekanntestes Lied ist ein Christuslied mit sechs Strophen und heißt 'Von dir will ich nicht weichen, o weiche nicht von mir'.
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Noch kämpf ich unter Leiden
Photo: Herbst auf dem Nordfriedhof in Wiesbaden
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Noch kämpf ich unter Leiden
1.) Noch kämpf ich unter Leiden, -
Mein Jesus litt noch mehr.
Was er erstritt beim Scheiden,
Ist mir nun Kraft und Wehr.
Hinan zu seinem Hügel, (a)
Du müder Sinn, hinan,
Und lern in diesem Spiegel,
Wie man ertragen kann.
2.) Geh ein in seine Schmerzen,
Geh ein in seinen Tod!
Dies nimmt von deinem Herzen
Die Last und Qual der Not!
Sei du in ihm gestorben,
So weicht, was dich betrübt!
Der hat die Ruh' erworben,
Der ganz sich Gott ergibt.
3.) Was ist es, das mir fehle?
Schweigt, eitle Wünsche, still!
O, süßes Los der Seele,
Die Gottes Rat nur will!
Dies stille Gottverlangen
Führt Jesum himmelein,
Und wo er hingegangen,
Soll auch sein Diener sein!
(a) Der Ort der Kreuzigung (Golgatha)
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Autor: Johann Friedrich von Meyer
Melodie: O Haupt voll Blut und Wunden
oder: Befiehl du deine Wege
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Gesangbuch zum gottesdienstlichen Gebrauch der Stadtkirchen Leipzig
Erschienen im Verlag des Georgenhauses
Leipzig, 1844
Liednummer 523
Thema: Gottvertrauen, Kreuz und Trost
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Johann Friedrich von Meyer, Pseudonym Imo Jaschem, (* 12. September 1772 in Frankfurt am Main; † 28. Januar 1849 ebenda) war ein deutscher Jurist, Politiker, evangelischer Bibelforscher, Theaterleiter, Dramatiker und Lieddichter. Sein Nachruhm gründete sich vor allem auf seine jahrzehntelange Bibelforschung und eine 1819 erschienene Bibelübersetzung, die ihm den Beinamen 'Bibel-Meyer' einbrachte. Meyer wurde als Sohn eines 1758 aus Hildesheim nach Frankfurt eingewanderten Großkaufmannes geboren, der 1789 in den Adel erhoben worden war. Johann Friedrich besuchte das Frankfurter Gymnasium (heute: Lessing-Gymnasium), worauf er an der Universität in Göttingen ein Studium der Rechtswissenschaften begann, das er 1792 mit der Promotion abschloss. Er wechselte an die Universität Leipzig, wo er im Fach Philologie promovierte und Beiträgen zu Wielands 'Neuem Teutschen Merkur' lieferte. Im Jahr 1794 ging er als Praktikant an das Reichskammergericht in Wetzlar. Im jahr 1795 heiratete er 1795 Maria Magdalena Franziska von Zwackh. Später bernahm er das Amt eines pfalz-bayerischer Appellationsrats in Mannheim und eines Kammerdirektors des Fürsten von Salm-Kyrburg und kehrte 1802 nach Frankfurt am Main zurück, wo ihn Carl Theodor von Dalberg 1807 zum Stadtgerichtsrat berief. Hier übernahm er in den Jahren 1803 und 1804 das Amt eines Theaterdirektors ud schrieb hierfür selbst mit Dramen. Seine juristische Karriere führte ihn weiter zum Appellationsgerichtsrat (1822), dessen Präsident er von 1840 bis 1848 war. Ab 1837 vertrat er vier Freien Städte, darunter seine Vaterstadt, im Deutschen Bundestag.
Parallel dazu begann er eine politische Laufbahn in seiner Vaterstadt, die ihn nach der Konstituierung der Freien Stadt Frankfurt zunächst in das Amt des Senators, 1821 in das Schöffenamt führte. Mehrfach bekleidete er das Amt des Älteren Bürgermeisters, das höchste Amt in der Freien Stadt. Seit 1807 hatte er sich intensiv mit dem Studium der Bibel in den Originalquellsprachen befasst und wurde im Jahr 1816 Mitgründer und Präsident der heute noch bestehenden Frankfurter Bibelgesellschaft. Er legte eine eigene Revision der Lutherbibel vor, die 1819 in drei Bänden erschien und für die ihm die Theologische Fakultät der Universität Erlangen 1821 die Ehrendoktorwürde verlieh. In dieser Bibelausgabe versuchte er, den Charakter der Luther-Bibel zu wahren und zugleich die Fortschritte in der Urtextforschung und in der Kenntnis des Hebräischen zu berücksichtigen. Darüber hinaus war er ein begabter Zeichner und spielte Harfe. Von seinen geistlichen Liedern sind 44 überregional bekannt geworden und stehen in Kirchengesangbüchern und Liedanthologien des 19. und 20. Jahrhunderts. Sein bekanntestes Lied ist ein Christuslied mit sechs Strophen und heißt 'Von dir will ich nicht weichen, o weiche nicht von mir'.
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