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Dir hab ich mich ergeben
Photo: Wiesbaden-Dotzheim, Nähe Stegerwaldstraße
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Dir hab ich mich ergeben
1.) Dir hab ich mich ergeben,
Mein Gott im ganzen Leben,
Im Unglück, wie im Glück.
Dir dank ich meine Freuden,
Dich preis ich auch im Leiden
Bis an den letzten Augenblick.
2.) Du bists, der für mich wachte,
Noch eh' ich war und dachte.
Du hast mit treuer Hand
Mich huldvoll stets geleitet,
Auch da mir Glück bereitet,
Wo ich nur Schmerz und Elend fand.
3.) Was helfen meine Sorgen?
Ist mir mein Glück verborgen:
Dir, Herr, ist alles licht.
Du, dem ich mich befehle,
Du weißt, was meiner Seele,
Was meinem Leben hier gebricht. (a)
4.) Worum ich heute fehle,
Das möchte, wenns geschähe,
Schon morgen mich gereun.
Nur e i n e n Wunsch vor allen
Lass, Höchster, dir gefallen,
Den Wunsch, zufrieden stets zu sein.
5.) Wenn ich verlassen scheine,
Im Leiden zag' und weine,
Was wünscht mein banges Herz?
O, hilf es mir besiegen!
Es wünschet sich Vergnügen,
Und was es wünscht, wird oft sein Schmerz.
6.) Drum will ich kindlich schweigen,
Zufrieden mich bezeigen
Mit allem, was du gibst.
Du willst uns nicht verlassen,
Die dir vertraun, nicht hassen,
Weil du die Frommen ewig liebst.
7.) Nicht das, worum i c h flehe, -
D e i n Wille nur geschehe,
Und was mir selig ist!
Ich will dir ganz ergeben,
Getrost und ruhig leben,
Bis einst der Tod mein Auge schließt.
(a) fehlt
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Autor: Theodor Gottlieb von Hippel
Melodie: Nun ruhen alle Wälder
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Geraisches (evangelisches) Gesangbuch
Hrsg.: Christian August Behr und
Johann David Friedrich Schottin
Gera, 1822
Liednummer 626
Thema: Gottvertrauen, Kreuz und Trost
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Theodor Gottlieb Hippel, ab 1790 von Hippel (* 31. Januar 1741 in Gerdauen/Ostpreußen; † 23. April 1796 in Königsberg/Ostpreußen) war ein deutscher Beamter und evangelischer Lieddichter. Hippel wurde als Sohn des Rektors an der Lateinschule von Gerdauen, Melchior Hippel, geboren und erfuhr eine sorgfältige und christlich-pietistische Erziehung. Nach denm Schulbesuch immatrikulierte er sich im Jahr 1756 an der Universität von Königsberg, wo er Theologie, Philosophie und Mathematik studierte. Eine Bildungsreise führte ihn im Jahr 1760 nach St. Petersburg, worauf er anschließend in Königsberg zwei Jahre als Hauslehrer arbeitete. Daraufhin nahm er ein Studium der Rechtswissenschaften auf und wurde nach Abschluss dieses Studienganges im Jahr 1765 Advokat am Stadtgericht in Königsberg, 1772 städtischer Gerichtsverwalter und schließlich Kriminaldirektor. Darüber hinaus war er Mitglied der preußischen Landrechtskommission und stieg schließlich zum Stadtrat, Oberbürgermeister und Stadtpräsident von Königsberg auf. Hippel war ein Freund Immanuel Kants und vertrat die Ideen der Aufklärung, die er, anders als fast alle anderen aufgeklärten Denker seiner Zeit, auch auf Frauen bezog. Er schrieb, vor allem in seinen Studienjahren, ca. 50 geistliche Lieder, von denen 32 überregional bekannt geworden sind und die in Kirchengesangbüchern des 18. bis 20. Jahrhunderts stehen. Eine Sammlung dieser Lieder erschien im Jahr 1772 in Berlin.
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Dir hab ich mich ergeben
Photo: Wiesbaden-Dotzheim, Nähe Stegerwaldstraße
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Dir hab ich mich ergeben
1.) Dir hab ich mich ergeben,
Mein Gott im ganzen Leben,
Im Unglück, wie im Glück.
Dir dank ich meine Freuden,
Dich preis ich auch im Leiden
Bis an den letzten Augenblick.
2.) Du bists, der für mich wachte,
Noch eh' ich war und dachte.
Du hast mit treuer Hand
Mich huldvoll stets geleitet,
Auch da mir Glück bereitet,
Wo ich nur Schmerz und Elend fand.
3.) Was helfen meine Sorgen?
Ist mir mein Glück verborgen:
Dir, Herr, ist alles licht.
Du, dem ich mich befehle,
Du weißt, was meiner Seele,
Was meinem Leben hier gebricht. (a)
4.) Worum ich heute fehle,
Das möchte, wenns geschähe,
Schon morgen mich gereun.
Nur e i n e n Wunsch vor allen
Lass, Höchster, dir gefallen,
Den Wunsch, zufrieden stets zu sein.
5.) Wenn ich verlassen scheine,
Im Leiden zag' und weine,
Was wünscht mein banges Herz?
O, hilf es mir besiegen!
Es wünschet sich Vergnügen,
Und was es wünscht, wird oft sein Schmerz.
6.) Drum will ich kindlich schweigen,
Zufrieden mich bezeigen
Mit allem, was du gibst.
Du willst uns nicht verlassen,
Die dir vertraun, nicht hassen,
Weil du die Frommen ewig liebst.
7.) Nicht das, worum i c h flehe, -
D e i n Wille nur geschehe,
Und was mir selig ist!
Ich will dir ganz ergeben,
Getrost und ruhig leben,
Bis einst der Tod mein Auge schließt.
(a) fehlt
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Autor: Theodor Gottlieb von Hippel
Melodie: Nun ruhen alle Wälder
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Geraisches (evangelisches) Gesangbuch
Hrsg.: Christian August Behr und
Johann David Friedrich Schottin
Gera, 1822
Liednummer 626
Thema: Gottvertrauen, Kreuz und Trost
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Theodor Gottlieb Hippel, ab 1790 von Hippel (* 31. Januar 1741 in Gerdauen/Ostpreußen; † 23. April 1796 in Königsberg/Ostpreußen) war ein deutscher Beamter und evangelischer Lieddichter. Hippel wurde als Sohn des Rektors an der Lateinschule von Gerdauen, Melchior Hippel, geboren und erfuhr eine sorgfältige und christlich-pietistische Erziehung. Nach denm Schulbesuch immatrikulierte er sich im Jahr 1756 an der Universität von Königsberg, wo er Theologie, Philosophie und Mathematik studierte. Eine Bildungsreise führte ihn im Jahr 1760 nach St. Petersburg, worauf er anschließend in Königsberg zwei Jahre als Hauslehrer arbeitete. Daraufhin nahm er ein Studium der Rechtswissenschaften auf und wurde nach Abschluss dieses Studienganges im Jahr 1765 Advokat am Stadtgericht in Königsberg, 1772 städtischer Gerichtsverwalter und schließlich Kriminaldirektor. Darüber hinaus war er Mitglied der preußischen Landrechtskommission und stieg schließlich zum Stadtrat, Oberbürgermeister und Stadtpräsident von Königsberg auf. Hippel war ein Freund Immanuel Kants und vertrat die Ideen der Aufklärung, die er, anders als fast alle anderen aufgeklärten Denker seiner Zeit, auch auf Frauen bezog. Er schrieb, vor allem in seinen Studienjahren, ca. 50 geistliche Lieder, von denen 32 überregional bekannt geworden sind und die in Kirchengesangbüchern des 18. bis 20. Jahrhunderts stehen. Eine Sammlung dieser Lieder erschien im Jahr 1772 in Berlin.
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