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Rühmt Menschen eure Helfer nicht
Photo: Darstellung auf einem Hochkreuz an der Burg auf dem Fels von Cashel, Irland
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Rühmt Menschen eure Helfer nicht
1.) Rühmt Menschen eure Helfer nicht!
Gott ist allein Erretter,
Er - unsre Hilf' und Zuversicht.
Macht nicht aus Menschen Götter!
Der Herr ist groß von Rat,
Allmächtig, groß von Tat,
Die Güte selbst! Er spricht:
Ich helfe, zage nicht,
Vertraue meiner Güte!
2.) Auf Menschen baut Verwegenheit,
Und gründet ihr Verderben.
Vertraut selbst Fürsten nicht zu weit.
Sie, Menschen, müssen sterben.
Hilft uns ein Mensch jemals?
Der Herr tat's. Er befahl's,
Er unterstützt die Kraft,
Die uns Errettung schafft.
Bleibt nicht bei Menschen stehen!
3.) Bald seht ihr: Menschen können nicht,
Wie gern sie helfen wollten.
Bald will, wie sehr der Mund verspricht,
Ihr Herz nicht, wie sie sollten.
Gar mancher Rohrstab brach,
Ein kleines Ungemach
Veränderte den Sinn.
Die Hilfe war dahin:
Nun schwand die stärkste Hoffnung.
4.) Gott kann und will und wird gewiss
Zu unserm Wohl verfügen.
Er gibt uns Licht in Finternis,
Nach Gram und Leid Vergnügen.
Aus Krankheit, Schwermut, Not
Errettet er. Der Tod
Muss, kann uns nichts befrein,
Der Weg zum Himmel sein.
Das ist die letzte Rettung.
5.) Wo ist dein Helfer? Fragen oft
Den Christen dreiste Spötter.
Du, Herr, erscheinst, und unverhofft
Verwirrst du sie, Gott Retter!
Es jauchzt die fromme Schar,
Vertraut dir in Gefahr,
Dein Tempel, jedes Herz
Erhebt sich himmelwärts.
Schaff uns in Nöten Beistand!
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Autor: Samuel Gottlieb Pezold
Melodie: Ein feste Burg ist unser Gott
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gefunden in der
Anthologie christlicher Gesänge
aus allen Jahrhunderten der Kirche
Sechster Band
Herausgegeben von August Jakob Rambach
verlegt bei J. F. Hammerich,
Altona und Leipzig, 1833
Thema: Gottvertrauen, Kreuz und Trost
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Samuel Gottlieb Pezold (* 30. August 1734 zu Oels in Schlesien, † nach 1785) war ein deutscher evangelisch-lutherischer Pfarrer und Lieddichter. Pezold war ab dem Jahr 1759 Pfarrer in Petschkendorf bei Lüben im Fürstentum Liegnitz in Niederschlesien. Er gab im Jahr 1785 eine Sammlung eigener geistlicher Lieder unter dem Titel 'Spätlinge einiger neuen geistlichen Lieder' in Glogau heraus. Der Band enthält 33 Lieder; eines davon nahm der Pfarrer und Hymnologe August Jakob Rambach (1777-1851) in seine ab 1817 erschienene mehrbändige 'Anthologie christlicher Gesänge' auf. Hierbei handelt es sich um ein Trostlied; es heißt 'Rühmt Menschen eure Helfer nicht'. Im Jahr 1773 erschien eine von Pezold verfasste Festags-Ode anlässlich der Einweihung der Westfälischen Friedens- und Fürstentumskirche in Glogau. Darüber hinaus übersetzte Pezold das theologische Werk 'Die Wahrheit der christlichen Religion' aus dem Französischen, das 1758 an den Verlagsorten Breslau und Leipzig verlegt wurde.
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Rühmt Menschen eure Helfer nicht
Photo: Darstellung auf einem Hochkreuz an der Burg auf dem Fels von Cashel, Irland
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Rühmt Menschen eure Helfer nicht
1.) Rühmt Menschen eure Helfer nicht!
Gott ist allein Erretter,
Er - unsre Hilf' und Zuversicht.
Macht nicht aus Menschen Götter!
Der Herr ist groß von Rat,
Allmächtig, groß von Tat,
Die Güte selbst! Er spricht:
Ich helfe, zage nicht,
Vertraue meiner Güte!
2.) Auf Menschen baut Verwegenheit,
Und gründet ihr Verderben.
Vertraut selbst Fürsten nicht zu weit.
Sie, Menschen, müssen sterben.
Hilft uns ein Mensch jemals?
Der Herr tat's. Er befahl's,
Er unterstützt die Kraft,
Die uns Errettung schafft.
Bleibt nicht bei Menschen stehen!
3.) Bald seht ihr: Menschen können nicht,
Wie gern sie helfen wollten.
Bald will, wie sehr der Mund verspricht,
Ihr Herz nicht, wie sie sollten.
Gar mancher Rohrstab brach,
Ein kleines Ungemach
Veränderte den Sinn.
Die Hilfe war dahin:
Nun schwand die stärkste Hoffnung.
4.) Gott kann und will und wird gewiss
Zu unserm Wohl verfügen.
Er gibt uns Licht in Finternis,
Nach Gram und Leid Vergnügen.
Aus Krankheit, Schwermut, Not
Errettet er. Der Tod
Muss, kann uns nichts befrein,
Der Weg zum Himmel sein.
Das ist die letzte Rettung.
5.) Wo ist dein Helfer? Fragen oft
Den Christen dreiste Spötter.
Du, Herr, erscheinst, und unverhofft
Verwirrst du sie, Gott Retter!
Es jauchzt die fromme Schar,
Vertraut dir in Gefahr,
Dein Tempel, jedes Herz
Erhebt sich himmelwärts.
Schaff uns in Nöten Beistand!
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Autor: Samuel Gottlieb Pezold
Melodie: Ein feste Burg ist unser Gott
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gefunden in der
Anthologie christlicher Gesänge
aus allen Jahrhunderten der Kirche
Sechster Band
Herausgegeben von August Jakob Rambach
verlegt bei J. F. Hammerich,
Altona und Leipzig, 1833
Thema: Gottvertrauen, Kreuz und Trost
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Samuel Gottlieb Pezold (* 30. August 1734 zu Oels in Schlesien, † nach 1785) war ein deutscher evangelisch-lutherischer Pfarrer und Lieddichter. Pezold war ab dem Jahr 1759 Pfarrer in Petschkendorf bei Lüben im Fürstentum Liegnitz in Niederschlesien. Er gab im Jahr 1785 eine Sammlung eigener geistlicher Lieder unter dem Titel 'Spätlinge einiger neuen geistlichen Lieder' in Glogau heraus. Der Band enthält 33 Lieder; eines davon nahm der Pfarrer und Hymnologe August Jakob Rambach (1777-1851) in seine ab 1817 erschienene mehrbändige 'Anthologie christlicher Gesänge' auf. Hierbei handelt es sich um ein Trostlied; es heißt 'Rühmt Menschen eure Helfer nicht'. Im Jahr 1773 erschien eine von Pezold verfasste Festags-Ode anlässlich der Einweihung der Westfälischen Friedens- und Fürstentumskirche in Glogau. Darüber hinaus übersetzte Pezold das theologische Werk 'Die Wahrheit der christlichen Religion' aus dem Französischen, das 1758 an den Verlagsorten Breslau und Leipzig verlegt wurde.
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